Die unruhige Erde

Werbung
Die unruhige Erde
Der tektonische Bau der Erde
Alfred Wegener legte mit seiner Theorie der Kontinentaldrift 1910 den Grundstein zur Erklärung tektonischer Vorgänge. Darauf aufbauend wurde in den 6
der Plattentektonik entwickelt, wonach die Erdkruste in 14 steife Platten zerbrochen ist, die sich wie Eisschollen auf der zähplastischen Astenosphäre (Sc
Erdkruste) langsam fortbewegen und durch Konvektionströmungen im Erdmantel angetrieben werden. Inzwischen wurden noch weitere Platten gefunden
zumindest vermutet. Die größten Platten sind die Nord- und Südamerikanische, die Eurasische, die Afrikanische, die Indisch-Australische, die Pazifische
Grundsätzlich werden zwei Arten von Platten unterschieden. Den kontinentalen Platten granitischer Zusammensetzung mit bis zu 60 km Mächtigkeit steh
Platten basaltischer Zusammensetzung mit nur 5 km Mächtigkeit gegenüber. Beide befinden sich in einem Tauchgleichgewicht (Isostasie), wobei die spe
Kontinentalplatten das ozeanische Krustenniveau überragen. Die Platten bewegen sich entweder aneinander vorbei, aufeinander zu (konvergieren) oder
(divergieren). Divergierende Platten haben an anderen Stellen der Erde konvergierende zur Folge. Beim Aufeinanderzudriften der Platten gerät die schw
unter die leichtere kontinentale Kruste, was als Subduktion bezeichnet wird. Wichtige Subduktionslinien verlaufen entlang der Westküste Zentral- und Sü
der Iranischen und Arabischen Platte, umfassen den ganzen Südosten und Osten der Eurasischen Platte und die Philippinen-Platte. Auch die Tiefseegrä
Subduktionszonen. Vier sind mehr als 10 km tief: Der Marianengraben, der Philippinengraben, der Kurilen- und der Japangraben.
Die Platten bewegen sich bis zu 16 cm im Jahr. An den Stellen, an denen sich die Ozeanböden erweitern, dringt ständig neues Magma nach und bildet d
Rücken. Diese Rücken erstrecken sich über 70 000 km Länge mit Erhebungen bis zu 3 500 m als nahezu geschlossene Kette über die Tiefseebecken.
Es bestehen deutliche Zusammenhänge zwischen Plattentektonik und den jungen Hochgebirgen der Erde. Gebirge entstehen, wenn sich Platten aufeina
berühren, zusammenstoßen und einander über- oder unterlagern. Dies führt zur Faltung von Gesteinspaketen. Dort, wo sich eine Platte unter eine ander
(Anden, Himalaja), wurden besonders große Energiemengen für die Gebirgsbildung frei. Besonders Indien als Teil des alten Gondwana hat sich weit unt
Platte geschoben, weswegen sich die höchste Erhebung der Erde im Himalaja befindet. Auch die Auffaltung der Alpen ist das Ergebnis eines heftigen Zu
zwei Kontinentalplatten, der Afrikanischen und der Eurasischen, wobei sich im Osten kleinere Plattenteile lösten und selbständig machten. Dies erklärt di
Bewegungen in Anatolien, Armenien und im Iran. Alpen und Himalaja sind im Gegensatz zu den Anden vom Vulkanismus nicht so stark betroffen.
Erdbeben und Vulkanismus
Mit Hilfe der Plattenbewegungen lassen sich wichtige geologische Phänomene erklären. Subduktionszonen sind besondere Zentren von Vulkanismus un
besonders für den rund 39 000 km langen zirkumpazifischen Feuerring von den Anden über die Rocky Mountains, die Aleuten, Kamtschatka, Japan, Phi
Neuseeland.. Darüber hinaus sind die sogenannten Hot Spots Zentren vulkanischer Tätigkeit. Hier wird der Erdmantel unterhalb der Astenosphäre über
wieder aufgeschmolzen, wie z.B. auf Hawaii. Erdbeben entstehen auch dort, wo aneinander vorbeidriftende Platten sich ineinander verhaken und wieder
Vulkanismus tritt auch dort auf, wo Platten divergieren.
Ständig werden auf der Erde Beben registriert, jedoch nur wenige vom Menschen wahrgenommen Die Zonen seismischer Aktivität sind an die Schwäche
gebunden, also an jene Linien, welche die Plattentektonik begründet. An den Plattenrändern werden die größten Spannungen der Erdkruste frei, was zu
ganzer Gesteinshorizonte führen kann. Die gewaltigen Energiemengen breiten sich dann in Form von Erdbebenwellen um die Erde aus. Wo innerhalb de
Bruchlinien verlaufen (z.B. in Ostafrika, aber auch etwa quer durch Europa im Rhein-Rhone-Graben), befinden sich gleichfalls Schwächezonen der Erdkr
Plattenränder und die anschließenden tertiären Hochgebirgsgürtel der Erde zu den stark gefährdeten Erdbebengebieten gehören, sind die interkontinent
gefährdet. Dennoch ist es durchaus möglich, dass die Kontinente langfristig entlang solcher Bruchlinien auseinanderdriften, sodass z.B. in ferner Zukunft
vom restlichen Kontinent trennen könnte.
Hinweise:
Eine aktuelle wissenschaftliche Karte zur Plattentektonik findet sich im "World Atlas of Resources and Environment", herausgegeben von der Russischen
Wissenschaften.
Erdkarten zu den Naturgefahren finden sich u.a. im "Neuen Kozenn-Atlas" (Ed. Hölzel, 3. Aufl. 1999. Schulbuch-Nr. 1043) auf S. 162 und im "Hölzel-Atla
(Ed. Hölzel, 4. Aufl. 1999. Schulbuch-Nr. 3600) auf S. 128.
Ausführlich wird das Thema "Plattentektonik, Erdbeben und Vulkane" u.a. in folgenden Schulbüchern behandelt:
Hölzel-GW 1 (Ed. Hölzel, Schulbuch-Nr. 1009, 5. Schulstufe AHS und HS), S. 42ff.
Horizonte 1 (Ed. Hölzel, Schulbuch-Nr. 1041, 5. Schulstufe AHS und HS), S. 40ff.
Panorama 1 (Ed. Hölzel, Schulbuch-Nr. 1079, 5. Schulstufe AHS), S. 16ff.
Geographie kompakt (Ed. Hölzel, Schulbuch-Nr. 641, HAK/HAS 1), S. 11ff.
Download
Acrobat Reader
ist ein Programm,
um PDF-Dateien
anzusehen und
zu drucken.
Der Download
ist kostenlos
erhältlich.
Herunterladen