Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer Frage 10: Massenspektroskopische Analysatoren 1. 2. 3. 4. Sektorfeldgeräte Quadrupol Ion Trap TOF Allgemeines: Massenspektrometrie ist eine Bezeichnung für ein Verfahren das Ionen entsprechend seines unterschiedlichen Masse/Ladung (m/z) Verhältnis auftrennt und detektiert. Ein Massenspektrometer besteht prinzipiell aus drei Teilen: o Ionenquelle: erfolgt die Ionisierung der gasförmigen Moleküle o Massen-Analysator: Trennung der in der Ionenquelle entstandenen Ionen o Detektor: Detektion der getrennten Ionen Die Ionenerzeugung und Trennung erfolgt im Hochvakuum da Luftbestandteile störend wirken. (Fortsetzung Seite 5 – 12) 1. Sektorfeldgeräte: o Einfach fokussierendes Sektorfeldgerät: Einfachfokussierende Sektorfeldgeräte benutzen einen Elektromagneten, um den Ionenstrahl abzulenken. Ionen mit unterschiedlichem Masse/Ladungsverhältniss fliegen im Magnetfeld auf Kreisbahnen mit unterschiedlichen Radien. Die Radien hängen neben der Masse auch von der magnetischen Feldstärke B und der Beschleunigungsspannung U ab. Durch Variation von B oder U können Ionen mit einer bestimmten erwünschten Masse das Trennsystem passieren und so detektiert werden. Die Intensität des Signals am Auffänger als Funktion des Magnetfeldes ergibt dann das Massenspektrum. Seite 1 von 12 Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer o Doppelfokussierendes Sektorfeldgerät: Eine Kombination aufeinander abgestimmter magnetischer und elektrostatischer Felder. Dieser Analysatortyp hat ein hohes Auflösungsvermögen. Da das Magnetfeld als Massenanalysator lediglich richtungsfokussierend wirkt, ist die Geschwindigkeitsverteilung der Ionen beim Verlassen der Ionenquelle der Faktor, der die Auflösung von magnetischen Sektorfeldgeräten entscheiden beschränkt. In einem zusätzlichen elektrostatischen Feld können die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Ionen eines bestimmten m/z-Verhältnisses bezüglich der mittleren Geschwindigkeit korrigiert werden. Man erreicht damit eine zusätzliche Fokussierung des Ionenstrahles. Seite 2 von 12 Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer 2. Quadrupol: Quadrupolmassenspektrometer sind der häufigste Massenspektrometer-Typ, da die Geräte kompakt und kostengünstig gebaut werden können. Quadrupole sind außerdem schnell genug, um mit der Gaschromatographie gekoppelt zu werden. Er besteht aus 4 Metallstäben wobei die gegenüberliegenden Stäbe die gleiche Ladung besitzen. Durch eine Gleichspannung wird ein elektrisches Feld erzeugt, das wie ein Filter wirkt. Tritt ein Ion in diese Feld ein wird es von einem positiven Pol abgestoßen und von einem negativen angezogen. Bevor es mit einem Stab kollidiert wechselt das Feld und das Ion fliegt in die Gegenrichtung. Da das Feld über alle 4 Pole wechselt beschreibt das Ion eine schraubenförmige Kreisbahn. Nur für ein bestimmtes m/z-Verhältnis bleibt die Amplitude eng genug und das Ion erreicht den Detektor. Die anderen kollidieren mit den Stäben werden entladen und somit eliminiert. Durch Variation der angelegten Spannung kann der Massenbereich gescannt werden. 3. Ionenfalle: Seite 3 von 12 Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer In einer Ionenfalle könne Ionen über längere Zeiträume ohne Wandstöße eingeschlossen werden. An die Ringelektrode wird eine variable Hochfrequenzspannung angelegt. Die Abschirmungselektroden oder Verschlusselektroden sind geerdet. Die Ionen treten durch ein Gitter ein. Ionen mit geeignetem m/z-Verhältnis kreisen in stabiler Umlaufbahn im durch den Ring begrenzten Raum. Wird die Spannung erhöht, wird ein Ion mit eine größeren m/z-Verhältnis in die stabile Umlaufbahn gebracht aber ein Ion mit geringerem m/z-Verhältnis destabilisiert. Diese Ionen verlassen im Moment der Destabilisierung der Raum der Ionenfalle durch eine Öffnung und gelangen von dort zu Detektor. Nach und nach wird das Feld so durchgestimmt, dass Ionen mit immer höheren m/z Werten die Falle verlassen. 4. Time of Flight- TOF: Langes evakuiertes Trennrohr indem man die Ionen einbringt, beschleunigt und die Flugzeit misst. Schwere Teilchen erreichen den Detektor später als leichtere Teilchen. Maldi – TOF (Matrix Assisted Laser Desorption Ionisation) Seite 4 von 12 Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer Massenspektrometrie Probeneinlass Beim Einbringen der Probe darf das Hochvakuum nicht zusammenbrechen. Batcheinlass Beheizbare Vorratskammer ~1cm3 Die Probe wird über ein Septum (wie bei der GC) eingebracht und diffundiert durch eine Strömungsdrossel (feine Kapillare oder Goldfolie mit kleinen Löchern) die mit der Ionenquelle verbunden ist Direkteinlass kleine Probenmenge wird über ein Schleusensystem direkt eingebracht Möglichkeiten der Kopplung: wichtigste = GC/MS Kopplung Der GC sorgt für eine optimale Trennung, die MS für eine optimale Detektion. Probeneinlass: a) direkt Interface GC-Säule MS, Vakuum Trägergas He, H2 1-10ml/min Zwischen GC und MS ein Interface als Verbindung geschalten. Hochvakuum kann nur mit Hilfe einer Turbomolekularpumpe aufrecht erhalten werden. Turbomolekularpumpe: Rotor dreht sich bis zu 30 000 U/min und schleudert Gasteilchen nach außen Vorteil: 100% der Probe erreicht das MS Nachteil: auch unerwünschte Stoffe erreichen das MS b) offener Split Ionenquelle GC-Säule Seite 5 von 12 Spülgas Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer Durch eine kurzfristige Erhöhung des Spülgasstromes können unerwünschte Bestandteile z.B.: das Lösemittel entfernt werden. Nachteil: 50% der Probe erreicht das MS c) Trägergasabtrennung Vakuumpumpe Trägergas Probemoleküle Das leichtere Lösemittel wird mit Hilfe der Vakuumpumpe abgesaugt. Ein Großteil der Probe kommt durch. Weitere Kopplungsmöglichkeiten: LC/MS Problem: Eluent durchläuft mit 1-2mL das System, bei Verdampfung entsteht das 1000fache an Volumen Lösung: Elektrospraytechnik Prinzip: Die flüssige Phase der HPLC wird mittels einer geladenen Düse versprüht. Die positiv geladenen Teilchen werden mit Hilfe eines “curtain gas“ (N2) eingedampft dabei kommen sie einander immer näher (sie stoßen sich aber ab) bis es zur Coulomb´schen Explosion kommt. Es entstehen Molekülionen oder Ionencluster die dem MS zugeführt werden. curtain-gas ICP/MS ICP = Ionenquelle, erzeugt Ionen und diese werden von MS detektiert Seite 6 von 12 Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer Ionenquelle Elektronenstoßionisation: Elektronen werden von einem Emitter (Glühkathode) emittiert und beschleunigt (50-100eV) diese stoßen mit den Probemolekülen zusammen. Bei der Kollision werden aus den neutralen Molekülen Ionen herausgeschlagen. Es entsteht ein positiv geladenes Ion. Wenn mehr Energie übertragen wird als zu einer Ionisation nötig ist entstehen Fragmentionen. A-B-C + e- → (A-B-C)+ + 2e- = Ionisierung M+ Fragmentierung: Molekülion kann zerfallen (A-B-C)+ → A+ + (B-C) → (A-B) + C+ → (A-B)+ + C → A + (B-C)+ usw. Nur die geladenen Teilchen können der Detektor erreichen Chemische Ionisation: ist eine schonende Form der Ionisation. Neben den Molekülionen treten kaum Fragmentionen auf. In der Ionenquelle befindet sich ein sogenanntes Ionisationsgas (meistens Methan) im großen Überschuss gegenüber der Probe. Dieses Gas wird ionisiert und reagiert mit der Probe. CH5+ + M → MH+ + CH4 Wird bei sehr instabilen Substanzen angewendet z.B. Hormone Felddesorption: Probe wird direkt auf eine Wolframnadel aufgebracht – eine Spannung angelegt – Entstehung einer sehr hohen Feldstärke – e- verlässt das Molekül und gelangt in den Analysatorbereich Anwendung: Bioanalytik Seite 7 von 12 Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer Ionenquellen für den anorganischen Bereich o ICP-MS o Funkenentladungs MS Die Probe wird mit Hilfe eines Funkens in geladene Teilchen überführt o Sekundärionen MS – SIMS Ionenstrahl (Ar+, Cs+,..)wird abgelenkt und rastert die Probe ab – herausgeschlagenen Sekundärionen kommen ins MS Anwendung: Halbleiteruntersuchung, Legierungen, Karosserie Seite 8 von 12 Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer Detektoren Photographische Platte Faraday Cup Verstärker Ion -8 10 -10 -16 Ampere A Geladene Teilchen werden in einem Becher aufgefangen und entladen – Strom wird gemessen (von 10-8 – 10-16 A) sehr präzise SEV mit Konversionsdynode (Cu/Be) Ionen von Analysator treffen auf Dynode – diese erzeugt Elektronen Die Elektronen werden beschleunigt und vervielfacht – diese erzeugen ein elektrisches Signal Seite 9 von 12 Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer Auswertung Molekülpeak: Die Auswertung beginnt beim Molekülpeak. Molekülpeak ist meist ganz rechts außen, außer wenn Isotope vorhanden. Er gibt die relative Molmasse der Substanz an. Je ausgeprägter der Molekülpeak ist desto stabiler die Substanz. Bei instabilen Substanzen kann der Molekülpeak fehlen, das erschwert die Auswertung. Stickstoffregel: Tritt der Molekülpeak bei einem ungeraden m/z Verhältnis auf so enthält die Verbindung eine ungerade Anzahl an N-Atomen = Stickstoffregel Geradzahlige Masse + gerade Bindigkeit → C M= 12 = 4bindig; S M=32 =2bindig Ungeradzahlige Masse + ungerade Bindigkeit Ausnahme Stickstoff: M=14 und 3bindig Ist die Massenzahl geradzahlig, enthält das Molekül entweder keinen Stickstoff oder eine gerade Anzahl von N-Atomen Isotopenpeak (M+1)+ 12 C:13C ~ 100:1,1 (Häufigkeitsverteilung zwischen M+ und (M+1)+ ) M+ (M+1)+ (M+2)+ Wenn 2 C-Atome vorhanden sind ist es doppelt so wahrscheinlich das ein C-Atom ein 13CAtom ist. Die Häufigkeitsverteilung zwischen M+ und (M+1)+ ist 100:2,2 M+ (M+2)+ Seite 10 von 12 Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer Abschätzen der Anzahl der C-Atome 100 (M 1) ~ Anzahl der C-Atome 1,1 M Massenspektrum: Fragmentpeak m/z 91 77 43 30 Fragment C7H7+ C6H5+ CH3CO+ CH4N+ charakteristisch für Aromat + Seitenkette Aromat ohne Seitenkette Ketone Amine ∆-Massen Beispiel: O 77 105 182 Diphenylketon 28 77 77: C6H5+ 105: C7H5O+ 182:C13H10O Seite 11 von 12 Fragenkatalog – Ausarbeitung IAUM Björn Mayrhofer Differenzmassen : mögliche Formel des abgespaltenen Teilchens Seite 12 von 12