- Vetstudy

Werbung
BOTANIK
Die wichtigsten Pflanzenfamilien
mit ihren giftigen Vertretern
und Nutzpflanzen
Abteilung Pteridophyta = Gefäßsporenpflanzen
- blütenlose Pflanzen; Vermehrung durch einzellige Sporen, die in besonderen
Behältern, den Sporangien, entstehen
- Sporangien befinden sich an besonders gestalteten Blättern, den Sporophyllen; oft sind sie zu Gruppen = Sori vereinigt, die von einem zarten
Schleier = Indusium bedeckt sind
- Sporophyllblätter oft in Sporophyllständen vereinigt
Hierher gehören unter anderem die Familien der Bärlappgewächse, Moosfarngewächse,
verschiedene andere Familien der Farne und die
Schachtelhalmgewächse.
Wichtigste Familie: Equisetaceae = Schachtelhalmgewächse
- Sprosse in Nodien = Knoten und Internodien gegliedert
- an der Basis der Internodien interkalare Wachstumszone mit einer Scheide
röhrig verwachsener schuppenartiger Blätter
- tischchenförmige Sporophylle mit Sporangien an der Unterseite
- Zellwände verkieselt
- besitzen Rhizome
Vertreter: Equisetum palustre = Sumpfschachtelhalm
> Alkaloide: Palustrin, Nikotin
Equisetum arvense = Ackerschachtelhalm
(Zellwände stärker verkieselt als beim Sumpfschachtelhalm)
Abteilung Spermatophyta = Samenpflanzen
- Pflanzen mit echten Blüten, Vermehrung durch Samen
1. Unterabteilung: Gymnospermae = Nacktsamige
- Holzpflanzen mit nadel- oder schuppenförmigen Blättern
- Blüten eingeschlechtig, ohne Blütenhülle, oft in Zapfen
- Samenanlagen frei, nicht in Fruchtknoten eingeschlossen
Pinaceae = Kieferngewächse
- Bäume oder seltener Sträucher mit nadelförmigen Blättern
- Blüten in zapfenartigen Blütenständen, Samen nußartig
Vertreter: Pinus = Kiefer
Abies = Tanne
Picea = Fichte
Larix = Lärche (wirft im Winter ihre Nadeln ab)
> enthalten ätherische Öle
Cupressaceae = Zypressengewächse
- Bäume oder Sträucher
- gegenständige schuppenförmige oder quirlig angeordnete Blätter
- kleine Zapfen
Vertreter: Thuja occidentalis, Thuja orientalis = Lebensbaum
> äth. Öl mit Thujon (Monoterpen)
führt zu starken Hautirritationen, Leber- und Nierenschäden,
Magenblutungen
Pferde sind besonders gefährdet!!!
> Gerbstoffe, Bitterstoffe
Juniperus sabina = Stinkwacholder, Sadebaum
> äth. Öl mit Sabinol, Thujon, Gerbstoffen und Bitterstoffen
Reizwirkungen wie bei Thuja
5 - 20g Zweigspitzen oder 6 Tropfen äth. Öl wirken tödlich!!!
Juniperus communis = Heidewacholder
> terpen-reiches äth. Öl, Pinen
wirkt gewebsreizend, in geringen Mengen brauchbar als Würzund Arzneimittel
bei übermäßiger Anwendung Nierenreizungen und -schäden
Taxaceae = Eibengewächse
Einziger Vertreter: Taxus baccata = Beereneibe
- zweihäusige Pflanze
- männl. Blüten in kleinen gelben Zapfen, weibl. Blüten einzeln, jeweils in den
Achseln der nadelförmigen Blätter
- der rote fleischige Samenmantel = Arillus ist der einzige ungiftige Teil
> enthält das Alkaloid Taxin
wirkt zunächst zentralerregend, dann lähmend
500g der Blätter töten ein Pferd, 50 - 100g einen Menschen!!!
2. Unterabteilung: Angiospermae = Bedecktsamige
- Holzpflanzen, Kräuter oder Stauden
- Blüten meist mit Blütenhülle, Samen in einen Fruchtknoten eingeschlossen
Klasse: Dikotyledoneae = Zweikeimblättrige
- Blätter meist fieder- bis netznervig
- Leitbündel im Sproßachsenquerschnitt ringförmig angeordnet
- kräftige Hauptwurzel, die meist erhalten bleibt; dies nennt man "Allorhizie"
- Blütenhülle oft aus Kelch und Krone bestehend; 4-, 5- oder mehrzählig
Caprifoliaceae = Geißblattgewächse
- Holzpflanzen oder Stauden
- Blätter gegenständig, einfach oder gefiedert
- Blüten 5-zählig, unterständiger Fruchtknoten aus 2 - 5 Fruchtblättern
- Beeren oder Kapselfrüchte
Vertreter: Sambucus ebolus = Krauthollunder
- schwarze Beeren
- Achse nur an der Basis verholzt, Mark weiß
- Scheindolde
> Bitterstoff mit dem Glykosid Ebolusid
Sambucus racemosa = Traubenhollunder
- rote Beeren
- holzig, Mark gelb
Sambucus nigra = Schwarzer Hollunder
- holzig, Mark weiß
Hypericaceae = Johanniskrautgewächse
- Stauden oder Halbsträucher
- Blätter gegenständig, sitzend
- Blüten in endständigen Blütenständen, 5-zählig
- Staubblätter zahlreich, Fruchtknoten oberständig
- Kapselfrucht
Einheimischer Vertreter: Hypericum perforatum = Tüpfel-Johanniskraut
> enthält Hypericin: photosensibilisierend
Ranunculaceae = Hahnenfußgewächse
- wechselständige Blattstellung, oft grundständige Quirle
- Blätter oft tief eingeschnitten, ohne Nebenblätter
- häufig Perigon, sonst 5-zähliges doppeltes Perianth (Kelch und Krone);
Blüten radiär und freiblättrig
- viele Staubblätter
- viele chorikarpe = aus nur einem Fruchtblatt bestehende Fruchtknoten,
oberständig
- Balg- oder Nußfrüchte
Vertreter: Akonitum napellus = Blauer Eisenhut
Anemona nemerosa = Buschwindröschen
Rittersporn (einfach gespornt)
Akelei (5-fach gespornt)
Ranunculus auricomus = Goldhahnenfuß
Ranunculus acris = Scharfer Hahnenfuß
Helleborus niger = Schwarze Nießwurz, Christrose
Adonisröschen (vielstrahlige Blüte, gelb)
> Glykoside: Hellebrin, Adonitoxin, Ranunklin, Protoanemonin (verlieren beim
Trocknen ihre Gift-Wirkung)
wirken auf ZNS, Haut und Schleimhaut; verursachen Wiesendermatitis
> Saponine: Helleborin (herzwirksam ähnlich Digitalis)
> Alkaloide: Akonitin
> blausäurehaltige Verbindungen
Rosaceae = Rosengewächse
- viele Holzpflanzen
- Blätter wechselständig, mit Nebenblättern = Stipeln
- Blüten radiär, 5-zähliges doppeltes Perianth
- Staubblätter 5, 10 oder bis zu 20
- 1 bis zahlreiche chorikarpe Fruchtknoten
- Blütenachse in vielfältiger Weise an der Fruchtbildung beteiligt:
Balgfrucht, Kapsel, Nuß, Steinfrucht, Sammelfrüchte oder Apfelfrüchte
Vertreter: Malus = Apfel (Apfelfrucht)
Pyrus = Birne (Apfelfrucht)
Fragaria = Erdbeere (Sammelnußfrucht)
Rubus idaeus = Himbeere (Sammelsteinfrucht)
Rubus fruticosus = Brombeere (Sammelsteinfrucht)
Prunus persica = Pfirsich (Steinfrucht)
Prunus avium = Kirsche (Steinfrucht)
Prunus triloba = Mandelbäumchen (Steinfrucht)
> enthalten Blausäureglykoside (unter anderem in Samen von Steinobst):
Prunasin in vegetativen Organen
Amygdalin in Bitteren Mandeln (2-4%)
führt zu Störungen des Atmungsapparates, ZNS-schädigend
6-10 bittere Mandeln führen beim Kind, 50-60 beim Erwachsenen zum Tod
Caryophyllaceae = Nelkengewächse
- Blätter gegenständig oder in Ausnahmefällen quirlig
- Blätter ungeteilt, schmal lanzettlich bis lineal, mit deutlicher Mittelrippe
- zymöse Blütenstände, häufig Dichasien
- Blüten radiär, 5- oder 10-zähliges doppeltes Perianth
- Kronblätter oft in Platte und Nagel gegliedert
- manchmal Außenkelch (= aus Hochblättern gebildeter Scheinkelch)
- je 5 Staubblätter in 1 oder 2 Staubblattkreisen
- Fruchtknoten oberständig, parakarp (einheitlicher Fruchtknoten-Innenraum
ohne echte Scheidewände) aus 2-5 Fruchtblättern verwachsen
- Frucht: vielsamige Spaltkapsel
Vertreter: Agrostemma githago = Kornrade
> enthält Githaginglykosid (früher gefährliche Mehlverunreinigung)
Saponaria officinalis = Seifenkraut
> enthält Saponine, welche die roten Blutkörperchen zerstören
Primulaceae = Primelgewächse
- Blätter einfach, häufig in Rosetten
- Blüten radiär, doppeltes meist 5-zähliges Perianth
- Kelch verwachsen, Krone verwachsen, Staubblätter mit Krone verwachsen
- Fruchtknoten oberständig, parakarp aus 5 Fruchtblättern verwachsen,
mit zentraler Plazenta
- Kapselfrucht
Vertreter: Primula obconia = Giftprimel
> enthält das Benzochinon-Derivat Primin, welches nach erfolgter
Sensibilisierung zu schwerer Primel-Dermatitis führt
Cyclamen = Alpenveilchen
> enthält das Triterpen-Saponin Cyclamin
wirkt örtlich heftig reizend; ruft Magen-Darm-Beschwerden,
Krämpfe und Lähmungen hervor
Rubiaceae = Rötegewächse
- Blätter kreuz-gegenständig; mit Nebenblättern, die den normalen Laubblättern gleichgestaltet sind, so entstehen Scheinquirle
- Blüten in Blütenständen: Trugdolden
- Blüten radiär, 4- oder 5-zählig, Krone verwachsen
- 4- bis 5-zähliger Staubblattkreis mit Krone verwachsen
- Fruchtknoten unterständig, aus 2 verwachsenen Fruchtblättern = Karpelle
- Frucht: meist Spaltkapsel, manchmal Beere oder Steinfrucht
Vertreter: Kaffeestrauch
> enthält das Alkaloid Koffein
Rubia tinctorum = Färberröte, Krapp
> Krappfarbstoff Alizarin
Cinchona = Chinarindenbaum
> enthält Chinin (wirksam gegen Malaria) und andere fiebersenkende Indol-Alkaloide
Galium odoratum = Waldmeister
> enthält Cumarin-Glykoside, welche die Blutgerinnung hemmen
Fabaceae = Schmetterlingsblütler
- Blätter wechselständig, oft 3-teilig zusammengesetzt oder gefiedert
- mit Nebenblättern, Rankenbildung
- Blüten 5-zählig, Kelch oft verwachsen
- 5 Kronblätter: eine Fahne, 2 Flügel, ein Schiffchen (aus 2 Kronblättern)
- 10 Staubblätter, meist zu Staubblattröhre verwachsen, das 10. evtl. frei
- oberständiger Fruchtknoten aus einem Fruchtblatt
- Hülsenfrüchte
- Samen ohne Endosperm, Stoffspeicherung in den Keimblättern
- leben in Symbiose mit stickstoffbindenden Knöllchenbakterien der Gattung
Rhizobium
Nutzpflanzen: Phaseolus = Gartenbohne
Pisum sativum = Erbse
Trifolium = Klee; Medicago sativa = Luzerne (Gründüngung)
> Lektine (toxische Proteine) im Samen, z.B. Phasin in Bohnen
Giftpflanzen: Lupinus = Lupine
Genista = Ginster
> enthalten das Alkaloid Spartein
Laburnum = Goldregen
> enthält das Alkaloid Cytisin
Melilotus albus = Weißer Steinklee
> enthält Cumarin, welches die Blutgerinnung hemmt
Robinia pseudoacacia = Robinie, Scheinakazie
> enthält das Alkaloid Robin
Papaveraceae = Mohngewächse
- Blätter wechselständig
- alkaloidreicher Milchsaft (weiß beim Mohn, orange beim Schöllkraut)
- Blüte radiär, doppeltes Perianth
- zweiblättriger Kelch fällt meist früh ab
- 4 Kronblätter, viele Staubblätter
- Fruchtknoten oberständig, parakarp aus 2 oder vielen Karpellen verwachsen
- Frucht: Porenkapsel oder Schote (beim Schöllkraut)
Nutzpflanze: Papaver rhoeas = Klatschmohn (im Samen 40-60% Öl, Lecithin)
Giftpflanzen: Papaver somniferum = Schlafmohn
> Alkaloide Codein, Morphin, Narcotin
die als Opium bezeichnete Alkaloidmischung wirkt beruhigend
und narkotisch
Chelidonium majus = Großes Schöllkraut
> enthält 10 versch. Alkaloide, z.B. Chelidonin (Mitosegift)
Fumariaceae = Erdrauchgewächse
- kein Milchsaft
- Blätter wechselständig, meist geteilt
- Blütenbau wie bei den Mohngewächsen, aber nur 4 Staubblätter
- Kronblätter meist gespornt, Blüte dadurch disymmetrisch oder zygomorph
- Frucht: scheidewandlose Schote oder Nuß
Vertreter: Fumaria officinalis = Gemeiner Erdrauch
Corydalis = Lerchensporn
> Alkaloide in Idioblasten = besonders gestaltete Zellen an ungewöhnlichen
Orten in der Pflanze
Brassicaceae = Cruciferae = Kreuzblütler
- Blätter wechselständig
- Blütenstände Trauben oder Doppeltrauben, tragblattlos
- doppeltes Perianth: 4 Kelch- und 4 Kronblätter kreuzförmig angeordnet
- 6 Staubblätter in 2 Kreisen: 2 kurze und 4 lange
- oberständiger Fruchtknoten aus 2 parakarp verwachsenen Fruchtblättern mit
falscher Scheidewand
- Frucht: Schote, Samen bleiben nach Öffnung der Schote noch eine Zeitlang
an der falschen Scheidewand stehen
Nutzpflanzen: Brassica olecara = Gemüse-Kohl
Brassica napus = Raps
Sinapis = Senf
> enthält Senfölglykoside, aus denen enzymatisch Thio- und
Isocyanate abgespalten werden; diese werden zu Rhodan
(kropferzeugend) und Blausäure abgebaut
in geringen Mengen verdauungsfördernd
Sonstige Vertreter: Cardamine pratensis = Wiesen-Schaumkraut
Alaria petiolata = Knoblauchsrauke
Lamiaceae = Lippenblütler
- Stengel vierkantig
- Blätter einfach, kreuz-gegenständig
- Blüten in Scheinquirlen = gegenständige Zymen
- Blüten klein, meist violett, fast sitzend
- verwachsener Kelch aus 5 Kelchblättern
- 5 Kronblätter: 2 bilden die Oberlippe, 3 die Unterlippe
- oberständiger Fruchtknoten synkarp (Fruchtknoteninnenraum mit echter
Scheidewand) aus 2 Fruchtblättern verwachsen
- zusätzlich falsche Scheidewand, es entstehen 4 Klausen
- Bruchfrucht, die in 4 einsamige Nüßchen zerfällt
Nutzpflanzen: Majorana hortensis = Majoran
Ocimum basilicum = Basilikum
Melissa officinalis = Melisse
Thymus serpyllum = Feld-Thymian
Mentha x piperita = Pfefferminze
> enthalten äth. Öle, Menthol, Thymol
Giftpflanze: Glechoma hederacea = Erdefeu, Efeublättriger Gundermann
> enthält den Bitterstoff Glechomin
vor allem für Pferde gefährlich!!
Polygonaceae = Knöterichgewächse
- Stengel mit deutlich verdickten Knoten
- stengelumfassender Blattgrund bildet trockenhäutige Scheide = Ochrea
- meist 3-zähliges Perigon; Blüten unscheinbar, da windbestäubt
- Blätter wechselständig, ungefiedert
- Fruchtknoten parakarp aus 3 Karpellen verwachsen
- einsamiges Nüßchen, Perigonblätter bleiben als Flug-, Haft- und Schwimmorgan erhalten
Nutzpflanzen: Fagopyrum = Buchweizen
> enthält Fagopyrin, welches photosensibilisiered wirkt, in
Buchweizenmehl aber nicht enthalten ist
Rheum = Rhabarber
Rumex acetosa = Sauerampfer
> enthalten Oxalessigsäure, die den Calciumspiegel erniedrigt
Euphorbiaceae = Wolfsmilchgewächse
- Blätter einfach, ungeteilt
- eingeschlechtig
- einhäusig (z.B. Wolfsmilch) oder zweihäusig (z.B. Bingelkraut)
- mit Milchsaft (z.B. Wolfsmilch) oder ohne Milchsaft (z.B. Bingelkraut)
- Blüten sehr stark reduziert: männl. Einzelblüte = 1 Staubblatt
weibl. Einzelblüte = 3-fächriger Fruchtknoten
- Kapselfrucht, die bei der Reife explosionsartig in 3 Teilfrüchte zerfällt
- Cyathium = Scheinblüte, sekundäre Einzelblüte:
zentral ein weibl. Fruchtknoten (meist seitlich heraushängend) umgeben von
5 Gruppen männl. Blüten (reduziert auf ein Staubblatt), die wiederum von 5
Hochblättern mit 4 oder 5 Honigdrüsen umgeben sind
- Blütenstände = aus mehreren Cyathien bestehende Trugdolden
Giftpflanzen: Euphorbia = Wolfsmilch
> Alkaloide, Blausäureglykoside, Polyphenole, Lektine,
hautreizende Harze, Euphorbon
Milchsaft führt auf der Haut zu Blasenbildung; im Auge zu
Binde- und Hornhautentzündung; bei oraler Aufnahme zu
blutigem Durchfall, Leber- und Nierenschäden, Krämpfen und
Lähmungen
Mercurialis = Bingelkraut
> enthält Saponine und Amine
Nutzpflanzen: Kautschuk-Baum
Manihot = Maniok (tropisch, dient zur Mehlgewinnung)
Rizinus = Wunderbaum (Gewinnung von Rizinus-Öl)
> enthält im Samen das hochgiftige Rizin
6 Rizinus-Samen wirken für einen Menschen tödlich!!!
Valerianaceae = Baldriangewächse
- Blattstellung kreuzgegenständig
- Blätter oft gezähnt bis geteilt, ohne Nebenblätter
- Blüten klein, hellrötlich; Blütenstände = Trugdolden
- 5-zählige Krone röhrig bis trichterartig; am Grund ausgesackt, dadurch
asymmetrisch
- Kelchblätter während der Blütezeit wenig ausgebildet, in der Fruchtzeit als
Haarkranz = Pappus
- wenige Staubblätter, unterständiger Fruchtknoten aus 3 Karpellen verwachsen
- Frucht: einsamiges Nüßchen = Achäne mit Pappus
Nutzpflanzen: Valeria officinalis = Arznei-Baldrian
> in Wurzeln äth. Öle und Isovaleriansäure enthalten
Inhaltsstoffe greifen am Groß- und Kleinhirn an, wirken
beruhigend, bei übermäßiger Einnahme aber auch betäubend
und zentrallähmend
Valerianella = Feldsalat
Cucurbitaceae = Kürbisgewächse
- klettern mit Hilfe von Ranken, Blätter meist gelappt
- Blüten eingeschlechtig, Pflanzen ein- oder zweihäusig
- Kronblätter trichterförmig bis glockig verwachsen
- unterständiger Fruchtknoten parakarp aus 3 Fruchtblättern verwachsen
- Frucht: derbschalige Beere mit dicken einwärtsgebogenen Plazenten
Nutzpflanzen: Cucurbita = Kürbis
Cucumis sativus = Gurke
Cucumis melo = Melone
Giftpflanze: Bryonia dioica = Zweihäusige Zaunrübe
> enthält Harzglykoside, Cucurbitacine, Cucurbitacinglykoside,
und Bryonin (in den Beeren!)
15 Beeren sind für ein Kind, 40 Beeren für einen Erwachsenen
tödlich!!!
Bereits 6 Beeren können zu Magenbeschwerden, Nierenreizung, Schwindel und Atemlähmung führen; auf der Haut
führen die Giftstoffe zu Reizungen, Blasen und Entzündungen.
Boraginaceae = Rauhblattgewächse
- Blätter wechselständig, borstig behaart, ungeteilt
- die 5-zähligen, meist radiären Blüten befinden sich in wickeligen Blütenständen, meist in Doppelwickeln
- Kelch und Krone sind verwachsen, die Krone ist durch sogenannte Schlundschuppen verengt
- oberständiger Fruchtknoten, der aus 2 Karpellen verwachsen ist
- durch eine zusätzliche falsche Scheidewand entstehen 4 Klausen
- Spalt- bzw. Bruchfrucht, die in 4 einsamige Nüßchen zerfällt
Nutzpflanze: Borago officinalis = Borretsch (Küchengewürz)
> enthält Schleimstoffe, Saponine und Gerbstoffe
Giftpflanze: Cynoglossum = Hundszunge
> enthält die Alkaloide Cynoglossin und Konsolidin
die Stoffe wirken als Lebergift, krebserregend und zentrallähmend; es kann zum Tod durch Atemlähmung kommen
Solanaceae = Nachtschattengewächse
- Blätter wechselständig, meist einfach und ohne Nebenblätter, verwachsen im
Laufe der Entwicklung mit dem Stengel
- Blüten in Wickeln, meist radiär und 5-zählig
- oberständiger Fruchtknoten synkarp aus 2 Karpellen verwachsen, schiefe
Scheidewand
- Frucht: Beere oder vielsamige Kapsel
Nutzpflanzen: Solanum tuberosum = Kartoffel
Solanum lycopersicum = Tomate
Paprika, Pfeffer
> enthalten den Giftstoff Solanin, nicht jedoch in reifen Früchten
Giftpflanzen: Solanum dulcamara = Bittersüßer Nachtschatten
Datura stramonium = Stechapfel
Atropa belladonna = Tollkirsche
Hyoscyamus niger = Bilsenkraut
Nicotiana = Tabak
> enthalten Alkaloide der Ornithingruppe, z.B. Atropin,
Hyoscamin und Nikotin, außerdem ebenfalls Solanin
Scrophulariaceae = Rachenblütler
- leben teilweise halbparasitisch
- Blätter ohne Nebenblätter
- 5-zählige, zygomorphe Blüten in traubigen Blütenständen
- Kelch evtl. verwachsen, Krone verwachsen, häufig zweilippig
- wenige freie Staubblätter
- oberständiger Fruchtknoten synkarp aus 2 Karpellen verwachsen
- Kapselfrüchte
Giftpflanzen: Digitalis purpurea = Roter Fingerhut
> enthält Glykoside, z.B. Digitoxin, Gitoxin und Cytisin, welche
Herzmuskulatur und Reizleitungssystem lähmen können;
2,5 mg Digitalis-Blätter wirken tödlich!!!
Medizinisch dienen diese Stoffe zur Verlangsamung der
Herzfrequenz bei gleichzeitiger Erhöhung des Schlagvolumens
Sonstige Vertreter: Verbascum = Königskerze
Scrophularia = Braunwurz
Antirrhinum = Löwenmäulchen
Apiaceae = Doldengewächse
- Blätter wechselständig, meist gefiedert; stengelumfassende Blattscheide
- Stengel oft hohl, Nodien und Internodien deutlich sichtbar
- Ölgänge in Stengel, Wurzel und Früchten
- 5-zählige kleine Blüten bilden einfache und zusammengesetzte Dolden
- Tragblätter der Dolde = Hülle, Tragblätter der Döldchen = Hüllchen
- Kelch fehlt oft
- unterständiger Fruchtknoten synkarp aus 2 Fruchtblättern verwachsen
- an der Spitze des Fruchtknotens befindet sich das Griffelpolster=Discus,
welches die beiden Griffel trägt
- Spaltfrucht: durch Verwachsen der Samenschale mit der Fruchtschale
entsteht eine Doppelachäne mit charakteristischen Rippen, die sich in 2
Achänen spaltet, der Griffel bleibt oft als Schnabel erhalten
Nutzpflanzen: Daucus sativus = Garten-Möhre
Foeniculum = Fenchel
Petroselinum crispum = Garten-Petersilie
Apium graveolens = Echter Sellerie
Coriandrum sativum = Koriander
Carum carvi = Echter Kümmel
Giftpflanzen: Conium maculatum = Gefleckter Schierling
Aethusa cynapium = Hundspetersilie
Chaerophyllum temulum = Taumel-Kälberkropf
> enthalten die Alkaloide Coniin (Geruch nach Mäuseharn) und
Chaerophyllin; außerdem Furanocumarine, die phototoxisch
wirken
Asteraceae = Korbblütler
- Blätter wechselständig
- Blüten in köpfchenförmigen Scheinblüten = Pseudanthien
- Einzelblüten evtl. mit kleinen Tragblättchen, die man hier Spreublätter nennt
- Kelch entweder fehlend oder als Pappus ausgebildet
- Blüten 5-zählig, Unterscheidung zwischen Röhrenblüten und Zungenblüten
- 5 Staubblätter: sie sind am Grund mit der Kronröhre verwachsen, ihre
Filamente sind frei, die Staubbeutel = Antheren sind zu einer Röhre verklebt
- unterständiger Fruchtknoten parakarp aus 2 Karpellen verwachsen
- Frucht: Achäne (einsamig)
2 Unterfamilien:
Asteroideae haben entweder Röhren- und Zungenblüten in ihren Köpfchen oder aber
nur Röhrenblüten, sie besitzen Milchsaft.
Cichorioideae haben nur Zungenblüten, sie besitzen keinen Milchsaft.
Nutzpflanzen: Helianthus annuus = Gemeine Sonnenblume
Lactua sativa = Gartenlattich; auch Kopfsalat, Endiviensalat
Matricaria recutita = Echte Kamille
> enthält äth. Öle, Chamazulen
Achillea = Schafgarbe
> ihr äth. Öl wirkt antiseptisch und antihelminthisch (gegen
Würmer), kann aber auch Wiesendermatitis hervorrufen
Giftpflanzen: Chrysanthemum = Wucherblume, Margarite
> enthält Spruzide, die zur Insektenbekämpfung benutzt werden
Vorsicht, kann neurotoxisch wirken!!!
Anthemis cotula = Hundskamille
> enthält Anthecotulide, die allergische Reaktionen hervorrufen können
Unterschied zur Echten Kamille: Hohler Köpfchenboden!
Klasse: Monokotyledoneae = Einkeimblättrige
- fast immer krautige Pflanzen
- Blätter meist parallel- oder bogennervig
- Leitbündel im Sproßachsenquerschnitt zerstreut angeordnet
- Primärwurzel geht früh zugrunde und wird durch sproßbürtige Wurzeln
ersetzt; dies nennt man "sekundäre Homorhizie"
- besitzen Knollen, Rhizome oder Zwiebeln
- die Blütenhülle ist ein Perigon, welches fast immer aus 3-zähligen Wirteln
besteht
Liliaceae = Liliengewächse
- überwinternde Stauden mit Zwiebeln, Knollen oder Rhizomen
- Blüten radiär; Perigon bestehend aus 2 dreizähligen Wirteln, meist auffällig,
manchmal verwachsen
- 6 Staubblätter in 2 dreizähligen Staubblattkreisen
- oberständiger aus 3 Fruchtblättern verwachsener Fruchtknoten
- Frucht: Kapsel oder Beere
Nutzpflanzen: Alium cepa = Küchenzwiebel
Alium sativum = Knoblauch
Asparagus officinalis = Gemüse-Spargel
Giftpflanzen: Colchicum autumnale = Herbstzeitlose
> das Alkaloid Colchicin wirkt als Mitosegift
Veratrum album = Weißer Germer
> enthält das Alkaloid Veratrin
1-3g Blätter wirken bei Pferd und Rind tödlich!!!
Convallaria majalis = Maiglöckchen
> enthält das herzwirksame Glykosid Convallotoxin
Amaryllidaceae = Narzissengewächse
- Zwiebelstauden
- Blütenbau wie bei den Liliaceae, aber unterständiger Fruchtknoten
Giftpflanzen: Narcissus pseudonarcissus = Gelbe Narzisse, Osterglocke
Leucojum = Märzenbecher
> enthalten die herzwirksamen Alkaloide Narzissin bzw. Leukojin
Iridaceae = Irisgewächse
- Knollen- oder Rhizomstauden
- Blätter grasartig oder schwertförmig
- Blüten radiär bis zygomorph; Perigon aus 2 dreizähligen Wirteln bestehend,
evtl. verwachsen
- nur ein aus 3 Staubblättern bestehender Staubblattkreis, der innere Kreis ist
ausgefallen
- unterständiger Fruchtknoten wie bei den Amaryllidaceae
Giftpflanze: Crocus sativus = Echter Safran
( Safran wird aus den Narben der Blüten gewonnen und kann in
geringen Mengen als Würz- und Färbemittel benutzt werden )
> enthält Crocin und Safranal
eine Dosis von 5-10g ruft schwere Vergiftungserscheinungen
hervor und kann tödlich wirken!!!
Juncaceae = Binsengewächse
- Blätter drehrund, sodaß sie scheinbar die Sproßachse verlängern oder grasartig flach
- Blätter in 2 bis 3 Zeilen angeordnet, offene oder geschlossene Blattscheide
- Blüten klein und unauffällig; trockenhäutiges Perigon von unscheinbarer
grünlicher, bräunlicher oder weißlicher Farbe (da die Pflanzen windbestäubt
werden, wäre ein großes Perigon hinderlich); der Blütenbau entspricht
grundsätzlich dem der Liliaceae
- dolden- oder rispenartige zymöse Blütenstände, an der Basis ein oder
mehrere Tragblätter
- Stengel knotenlos, markig und drehrund
- oberständiger Fruchtknoten aus 3 Fruchtblättern verwachsen
- Kapselfrüchte, die oft spezielle Anhängsel = Elaiosomen besitzen, welche
der Verbreitung durch Ameisen dienen
Vertreter: Juncus = Binse (Fruchtknoten synkarp)
Luzula = Hainsimse (Fruchtknoten parakarp)
Cyperaceae = Sauergräser
- Sproßachse dreikantig, meist knotenlos und markig
- Blätter 3-zeilig angeordnet, geschlossene Blattscheide
- Perianth noch stärker reduziert, oft fehlt es ganz, dies dient einer noch
besseren Windbestäubung
- Blüten stets in der Achsel trockenhäutiger Tragblätter = Spelzen
- 1 bis 3 Staubblätter
- oberständiger Fruchtknoten aus 2 oder 3 Fruchtblättern verwachsen, er
enthält jedoch nur eine Samenanlage = pseudomonomerer Fruchtknoten
- die Einzelblüten bilden Ährchen, welche in ährigen oder rispigen Gesamtblütenständen vereinigt sind
- dreikantige Nußfrucht
Nutzpflanze: Cyperus papyrus = Zypergras (zur Papierherstellung verwendet)
Poaceae = Süßgräser
- Stengel meist rund, deutliche Knoten, hohle Internodien
- Blätter 2-zeilig angeordnet, wechselständig
- langgestreckte Blattscheide, meist offen oder geschlitzt
- Blatthäutchen = Ligula zwischen Blattgrund und Blattspreite, der Spreitengrund ist als sogenanntes Öhrchen ausgebildet
- die Blüten sind meist zwittrig (eine Ausnahme bildet der Mais) und zwecks
Windbestäubung stark reduziert
- die Ährchen als Teilblütenstände besitzen am Grund 2 Hüllspelzen; es folgen
die Deckspelzen, die in ihren Achseln die Blüten tragen und meist eine
Granne besitzen
- die Einzelblüten besitzen eine Vorspelze, die sich gegenüber der Deckspelze
befindet; es folgen 2 schuppenförmige Schwellkörper = Lodiculae; dann die 3
Staubblätter und schließlich der aus 2 Karpellen verwachsene oberständige
Fruchtknoten, welcher nur eine Samenanlage trägt
- bei der Getreidefrucht, die man Karyopse nennt, sind Samenschale und
Fruchtschale verwachsen
Nach der Form des Gesamtblütenstandes unterscheidet man 3 Gruppen:
Ährengräser (Blütenstand ährig)
Ährenrispengräser (Blütenstand traubig)
Rispengräser (Blütenstand rispig)
Nutzpflanzen: Triticum = Weizen
Secale cereale = Roggen
Hordeum = Gerste
Avena = Hafer
Zea mays = Mais (besitzt getrenntgeschlechtige Blüten)
Giftpflanzen: Lolium temulentum = Taumel-Lolch
> enthält das Alkaloid Temulin, welches zentrallähmend wirkt
Anthoxanthum odoratum = Ruchgras
> enthält Cumarin-Glykoside
Herunterladen