Fach: KLR vom 06.06.03 Dozent: Prof. Müller-Seitz Erstelldatum: 07.06.03 Erstellt von Bernd Westphal und Sandra Bauer Themen: Fortsetzung Punkt 4 der Gliederung vom 09.05.03 - Produktionsfaktorqualität Punkt 5 der Gliederung vom 09.05.03 – Produktionsfaktorpreise Basiswissen KLR Produktionsfaktorqualität: Die Produktionsfaktoren Betriebsmittel und Arbeit sind Gegenstand der heutigen Vorlesung. Betriebsmittel können die Gesamtkosten des Betriebs ganz massiv beeinflussen. Kostensenkung durch erhöhte Faktorproduktivität oder –qualität kann sowohl sofort und sprunghaft als auch langfristig und stetig erfolgen. 1. Beispiel: Personalabbau durch verstärkten PC-Einsatz Wirkung: sofortige, sprunghafte Kostensenkung 2. Beispiel beim Faktor Arbeit: Anhebung des produktiven Niveaus der Mitarbeiter durch Fortbildungen, Qualifikationen und/oder Motivation. Hierdurch würde die Produktivität nicht sofort steigen, da die Mitarbeiter während der Maßnahmen an ihrem Arbeitsplatz fehlen und nach der Maßnahme immer nur ein Bruchteil umgesetzt werden kann. Das bedeutet hier eine langfristige / stetige Kostensenkung. 3. Beispiel auf der Führungsebene: Durch Weiterbildung Austausch der entsprechenden Führungskräfte Dabei sofortige, massive Kostensenkung nach dem Motto „neue Besen kehren gut“ Führungskräfte auf Zeit Seite 1 von 3 Fach: KLR vom 06.06.03 Dozent: Prof. Müller-Seitz Erstelldatum: 07.06.03 Erstellt von Bernd Westphal und Sandra Bauer Punkt 5 Produktionsfaktorpreise Faktor Arbeit (1) Unterschiedliche hohe, aber konstante Faktorpreise (2) Unterschiedliche F-Preise, die sich von einer bestimmten Inanspruchnahme ab verändern (3) Unterschiedlich hohe F-Preise, die sich in Abhängigkeit des Nachfrageverhaltens verändern Beispiel zu (1):Verwaltung: Es gibt unterschiedlich hohe Besoldungsgruppen, entscheidend ist die Anzahl der Mitarbeiter Kosten = Faktormenge x Faktorpreis Beispiel zu (2): Unterschiedliche Faktorpreise, aber sie ändern sich ab einer bestimmten Faktorgröße. Dies könnte bei Überstunden der Fall sein. Die zusätzlich geleistete Stunde wird teurer durch Zuschläge etc. Beispiel zu (3): Steigt die Nachfrage nach Arbeit, so steigt auch der Preis des Gutes Arbeit. Jeder Arbeitnehmer wird teurer und nicht nur die einzelne Überstunde wie im Beispiel von eben. Basiswissen KLR: Kosten: bewerteter, leistungsbezogener Verbrauch von Gütern und Diensten Zu klären sind die Begriffe: Bewertung, Verbrauch, Güter/Dienste, Leistungsbezogenheit Bewertung: Bepreisung / multipliziert den Faktorverbrauch mit den Faktorpreisen Verbrauch: Verlust der Verfügungsmöglichkeiten eines Gutes (Faktors) in seiner ursprünglichen Form ohne unmittelbar gekoppelten Gegenwert Beispiel: Blankozettel beschreiben Güter / Dienste: Produktionsfaktoren untergliedert in die einzelnen Kategorien Sach-, Dienstleistungen Seite 2 von 3 Fach: KLR vom 06.06.03 Dozent: Prof. Müller-Seitz Erstelldatum: 07.06.03 Erstellt von Bernd Westphal und Sandra Bauer Leistungsbezogenheit: 1) Kostenverursachungsprinzip Nach Wöhe ( Einführung in die allgemeine BWL, 20. Aufl. S.1105 ff) geht man grundsätzlich von folgenden Grundsätzen aus. - Prinzip der Kostenverursachung - Prinzip der Kostentragfähigkeit - Prinzip der Durchschnittsbildung "Theoretisch einwandfrei ist das Kostenverursachungsprinzip: jeder Kostenbereich (Kostenstelle) und jeder Kostenträger ist mit dem Kostenbetrag zu belasten, den er verursacht hat. Nur wenn eine kausale Beziehung zwischen angefallenen Kosten und einer Kostenstelle bzw. einem Kostenträger nicht feststellbar ist, kommen die anderen Zurechnungsprinzipien zur Anwendung". Soll heißen: Nach dem KVP sind alle eindeutig zuordnungsfähigen Kosten anzurechnen. Alle anderen Kosten gehören nicht zu den Primärkosten. Es gilt nur der Faktorverbrauch, der für die Leistungserstellung zwingend erforderlich ist. Nach Hans-Jürgen Schmidt, „Betriebswirtschaftslehre und Verwaltungsmanagement (S.354)“: Das Kostenverursachungsprinzip besagt, dass einem Bezugsobjekt nur diejenigen Kostenarten zugerechnet werden dürfen, die es ursächlich hervorgerufen hat. 2) Kosteneinwirkungsprinzip Es gelten alle Faktoren, die auf die Leistungserstellung einwirken. -> alle Kosten, z.B. Papierverbrauch, Telefongebühren, Diebstahl... Wöhe nennt einen anderen Begriff: sekundäre Kostenarten (S. 1109ff). "Sekundäre Kostenarten sind der geldmäßige Gegenwert für den Verbrauch innerbetrieblicher Leistungen. Der Betrieb erstellt neben den Leistungen, die am Markt abgesetzt werden sollen, auch solche, die er selbst verwendet (innerbetriebliche Leistungen), z.B. Werkzeuge, Maschinen, Reparaturen, Strom, Dampf usw." und "Sekundäre Kostenarten entstehen also erst in der Kostenstellenrechnung". Arbeitsauftrag für die ausfallende Stunde am 10.06.2003: Im Skript „ zum Thema Netzplantechnik “ die Fragen 1-10 stichwortartig beantworten! Seite 3 von 3