4. Versuch: RC

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1. Laboreinheit - Hardwarepraktikum SS 2000
Dozent: Achim Liers, Tutoren: Steven Koenig, Daniel Szer, Uwe Specht
1. Versuch: Gleichstromnetzwerk
In diesem Versuch soll messtechnisch das Ohmsche Gesetz,
der Maschen- und Knotenpunktsatz überprüft werden.
Vorbereitung
Berechnen sie für die angegebene Schaltung alle Teilströme
und Spannungsabfälle. Fassen sie diese in einer Tabelle
zusammen und lassen sie Platz für die Messergebnisse aus
der Laboraufgabe.
Laboraufgabe
Bauen sie die Schaltung auf. Die Meßgeräte kennzeichnen
die Stellen in der Schaltung, an denen sie mit dem
Multimeter Strom und Spannung messen sollen. Bestimmen
sie messtechnisch die Spannungen über allen Bauelementen und alle Teilströme. Tragen sie in die vorbereitete
Tabelle die Messergebnisse ein und zeichnen sie in der Schaltung die Zählrichtung der Maschen, die
Stromflußrichtung und die Richtung der Spannungsabfälle ein. Vergleichen sie diese mit den berechneten
Werten und diskutieren sie die Ergebnisse hinsichtlich der folgenden Formeln:
R=U/I für eine ohmschen Widerstand
I=0 für einen Knotenpunkt
U=0 für eine Masche
2. Versuch: Belasteter Spannungsteiler
Der belastete bzw. unbelastete Spannungsteiler stellt eine
Grundschaltung für Gleich- und Wechselspannungsnetze
dar. Der folgende Versuch soll das elektrische Verhalten
von unbelasteten und belasteten Spannungteilern
untersuchen.
Vorbereitung
Wiederholen sie die Grundgleichungen zur Berechnung
von belasteten und unbelasteten Spannungsteilern. Leiten
sie die Gleichungen für die Berechnung aller Teilströme und Teilspannungen sowie der Leistungen für die
nebenstehende Schaltung ab (IG=IT+IL,IT,IL,UE,UR1,UA,PR1,PR2,PRL).
Laboraufgabe
Bauen sie eine Spannungsteilerschaltung nach oben abgebildeter Schaltung auf. Als Spannungsquelle (UE)
benutzen sie das Netzteil mit einer Ausgangsspannung von 10V. Für den Spannungteiler (R 1/R2) setzen sie ein
Potentiometer mit einem Widerstand von 4,7k ein. Stellen sie grafisch die meßtechnisch ermittelte
Abhängigkeit von UA in Volt über dem Teilerverhältnis V=R2/(R1+R2) (V=0...1 in Schritten von 0,1) mit
RL=0.24,0.75,2.4,180,1000k als Parameter dar. Diskutieren sie das Ergebnis hinsichtlich der Nutzung des
Spannungsteilers.
3. Versuch: Kondensator
Der Kondensator gehört neben dem Ohmschen
Widerstand und der Induktivität zu den wichtigsten Bauelementen einfacher Netzwerke. Der Versuch dient der
Untersuchung der Strom- und Spannungsverhältnisse am
Kondensator.
Vorbereitung
Machen sie sich mit den theoretischen Grundlagen des
Kondensators und des Lade- und Entladevorgangs
vertraut.
Laboraufgabe
Bauen sie die Schaltung auf. Bestimmen sie rechnerisch und meßtechnisch mit Hilfe eines Frequenzgenerators
und eines Oszillographen die Zeitkonstante =RC (bei UC =0,63Umax ist t=1, bei UC=Umax ist t=5) für die
Widerstandswerte RV =100, 2.4k, 5.6k und 180k. Der Frequenzgenerator sollte dazu die Spannung UE als
Rechteckimpuls (0...5V) liefern um einen zyklischen Lade- und Entladevorgang mit einstellbarer Zeitdauer zu
generieren. Zeichnen sie die den Strom- und den Spannungsverlauf über dem Kondensator auf (U B=f(UA) und
UC=f(UB) - gemeint sind die Spannungen an den Knotenpunkten A,B,C). Tragen sie in die ermittelten
Zeitverläufe t=1 und t=5 in der Zeitachse ein. Diskutieren sie die Ergebnisse und begründen sie den Wechsel
in der Richtung des Stromes der über RM (UC) gemessen wird. Wie kann man auf Basis einer RC-Schaltung und
eines Komparators (mit Referenzspannung, ohne Hysterese) ein elektronisches Zeitglied mit fast linearer
Kennlinie (Zeit als Funktion der Referenzspannung) realisieren?
4. Versuch: RC-Glied
Das RC-Glied wird auch als Tiefpaß-Filter bezeichnet.
Spannungen mit einer Frequenz unterhalb der Grenzfrequenz
werden fast ungehindert durchgelassen. Der Versuch soll die
U/I-Verhältnisse und den Phasengang am RC-Glied
untersuchen.
Vorbereitung
Stellen sie die Grundgleichungen zur Berechnung der
Grenzfrequenz und des Amplituden- und Phasengangs der
Ausgangsspannung UA in Abhängigkeit von der Eingangsspannung UE und der Frequenz f zusammen. Stellen
sie alle Ströme und Spannungen der Schaltung in einem Zeigerdiagramm dar.
Laboraufgabe
Bauen sie die angegebene Schaltung auf. Berechnen sie die Grenzfrequenz der Schaltung für die angegebenen
Werte von C und R. Bestimmen sie den Amplitudengang UA/UE=F(f) rechnerisch und meßtechnisch (für 10V
sinusförmig Ausgangsspannung des Frequenzgenerators) und stellen sie diesen im Frequenzbereich von 100 bis
1900 Hz dar. Bestimmen sie die Phasenverschiebung zwischen U A und UE rechnerisch und meßtechnisch und
stellen sie diesen im Frequenzbereich von 100 bis 1900 Hz dar. Was beobachten sie bei einer rechteckförmigen
Ausgangsspannung des Frequenzgenerators und wie ist das Ergebnis zu erklären.
Dokumentieren sie den Versuch mit ausgewählten Ausdrucken der Messung. Diskutieren sie die Ergebnisse
anhand der Zeitverläufe und der Zeigerdiagramme für ausgewählte Frequenzen.
5. Versuch: CR-Glied
Das CR-Glied wird auch als Hochpaß-Filter bezeichnet.
Spannungen mit einer Frequenz
oberhalb der
Grenzfrequenz werden fast ungehindert durchgelassen. Der
Versuch soll die U/I-Verhältnisse und die Phasengänge am
CR-Glied untersuchen.
Vorbereitung
Stellen sie die Grundgleichungen zur Berechnung der
Grenzfrequenz und des Amplituden- und Phasengangs der
Ausgangsspannung UA in Abhängigkeit von der
Eingangsspannung UE und der Frequenz f zusammen. Stellen sie alle Ströme und Spannungen der Schaltung in
einem Zeigerdiagramm dar.
Laboraufgabe
Bauen sie die angegebene Schaltung auf. Berechnen sie die Grenzfrequenz der Schaltung für die angegebenen
Werte von C und R. Bestimmen sie den Amplitudengang U A/UE=F(f) rechnerisch und meßtechnisch (für 10V
sinusförmig Ausgangsspannung des Frequenzgenerators) und stellen sie diesen im Frequenzbereich von 100 bis
1900 Hz dar. Bestimmen sie die Phasenverschiebung zwischen U A und UE rechnerisch und meßtechnisch und
stellen sie diesen im Frequenzbereich von 100 bis 1900 Hz dar. Was beobachten sie bei einer rechteckförmigen
Ausgangsspannung des Frequenzgenerators und wie ist das Ergebnis zu erklären.
Dokumentieren sie den Versuch mit ausgewählten Ausdrucken der Messung. Diskutieren sie die Ergebnisse
anhand der Zeitverläufe und der Zeigerdiagramme für ausgewählte Frequenzen.
6. Versuch: Diode
Die Diode basiert als elektronisches Bauelement auf der
Nutzung des pn-Übergangs. Der Versuch dient der
Untersuchung der U/I-Verhältnisse an diesem Bauelement.
Vorbereitung
Wiederholen sie die Theorie des pn-Übergangs und die
Kennliniencharakteristik der Diode. Machen Sie sich mit der
Schaltungssimulation SPICE vertraut und simulieren Sie die
Durchlaßkennlinie der Silizium-Kleindiode 1N4148.
Datenblatt unter http://www.us2.semiconductors.philips.com/pip/1N4148.
Laboraufgabe
Untersuchen Sie die Strom- und Spannungverhältnisse in der
1. Schaltung wie folgt:
Frequenzgenerator mit sinusförmiger Ausgangsspannung (U=10V, f=100Hz-10kHz)
Frequenzgenerator mit rechteckförmiger Ausgangsspannung (U=10V, f=100Hz-10kHz)
Frequenzgenerator mit Sägezahnförmiger Ausgangsspannung (U=10V, f=100Hz-10kHz)
Ändern und ergänzen sie die 1. Schaltung so, daß sie den Strom und die Spannung über der Diode
oszillographieren können. Nehmen sie dazu Rücksprache mit den Tutoren. Der Frequenzgenerator sollte dabei
eine sägezahnförmige Spannung (U=2V, f=100Hz-10kHz) liefern. Übernehmen sie für alle angegebenen
Versuchsreihen ausgewählte Zeitverläufe in das Protokoll und diskutieren sie die Ergebnisse.
Untersuchen sie die Spannungsverhältnisse der 2. Schaltung für folgende drei Fälle:
nur R in der Schaltung, C fehlt,
nur C in der Schaltung, R fehlt und
R und C vorhanden, R wird variiert (nicht kleiner 1k)
Die Eingangsspannung ist sinusförmig, mit f=50Hz und U=10V. Übernehmen sie ausgewählte Zeitverläufe in
das Protokoll. Diskutieren sie die Ergebnisse hinsichtlich der Bedeutung der Zeitkonstante für die Gleichrichtung
und Glättung der Gleichspannung. Welche Größenordnungen sind für C und R anzustreben um eine möglichst
ideale Gleichspannung (ohne Wechselanteil) zur erhalten? In welche Verbindung ist diese Schaltung mit
ungeregelten DC-Steckernetzteilen zu bringen?
7. Versuch: Leuchtdiode
Die Leuchtdiode ist ein optoelektronisches Bauelement
mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im Bereich der
Signalisierung, Beleuchtung und Kommunikation. Der
Versuch soll die Strom- und Spannungsverhältnisse an
einer LED untersuchen.
Vorbereitung
Schau Sie sich das Datenblatt der Diode hlmp4000 unter
http://www.semiconductor.agilent.com/led_lamps/hlmp4000.html an.
Nach welcher Grundgleichung wird der Vorwiderstand
für eine LED berechnet? Welche Widerstandswerte für
RV müssen bei 5V Versorgungsspannung für die rote und die grüne LED eingesetzt werden damit die LED gelb
leuchtet?
Laboraufgabe
Bauen sie die Schaltung auf und messen sie die Spannungen UR , UD und den Strom ID für die Widerstandswerte
RV=360,750,1100 und 2400. Tragen sie die Messergebnisse in eine Tabelle ein und nehmen sie einen
Vergleich mit den rechnerisch ermittelten Werten vor. Regeln sie durch den Einsatz von zwei Potentiometern
den LED-Strom so aus, daß die LED gelb leuchtet. Was passiert wenn die LED nicht in Flußrichtung
angeschlossen wird?
8. Versuch: Optokoppler
Der Optokoppler bietet die Möglichkeit eine
galvanische Trennung zwischen zwei elektrischen
Stromkreisen zu realisieren. Im Bereich der
Datenübertragung und Automatisierungstechnik ist
der Optokoppler sehr verbreitet. Der Versuch soll
die Möglichkeiten und Grenzen des Optokopplers
demonstrieren.
Vorbereitung
Schauen sie sich das Datenblatt des Optokopplers
PC844 unter http://www.sharpmeg.com/products/opto/html/photocoupler.html an. Versuchen sie anhand des Datenblattes
eine Bemessung der Widerstände RV und RL für eine Betriebsspannung von 5V vorzunehmen. Geben sie die
gefundenen Grundgleichungen dazu an.
Laboraufgabe
Bauen sie die angegebene Schaltung auf. Messen sie den Strom und die Spannungsabfälle auf der LED-Seite
des Optokopplers für den Fall UE=5V. Messen sie den Strom und die Spannungsabfälle auf der Transistorseite
für den Fall UE=5V und UE=0V. Welche physikalischen Grenzen sind für die Auswahl der Größe von R L und RV
gegeben, um verwertbare Logikpegel auf der Transistorseite des Optokopplers zu erhalten bzw. das Bauelement
nicht zu zerstören? Erzeugen sie mit Hilfe des Frequenzgenerators ein Rechteckimpuls 0..5V und analysieren Sie
die Spannungen UE und UA im Frequenzbereich von 500Hz bis 50kHz (die Werte für R V und RL werden vom
Tutor genannt). Speichern sie dazu ausgewählte Zeitverläufe ab. Wie verhalten sich die Impulsflanken der
Spannung UA? Ist der Optokoppler zur Kopplung digitaler Systeme im genannten Frequenzbereich
uneingeschränkt nutzbar? Diskutieren sie das Verhalten des Optokopplers und leiten sie Einsatzgrenzen
hinsichtlich des zulässigen Frequenzbereiches ab.
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