Grundfragen nach Immanuel Kant Was kann ich wissen? Mit dieser Frage zielt Kant auf die Ebene der Erkenntnis ab: Es entstand die Erkenntnisphilosophie. Was darf ich hoffen? „Hoffen“ bedeutet für Kant Religion, Kant leitete also die Religionsphilosophie ab. Was soll ich tun? Hier wird die Ethik behandelt. Wir werden uns also auf diese Frage stürzen. Es gibt den Zwang, sich entschieden zu müssen, man kann jedoch frei wählen. Kant leitet zwei Unterebenen ab: Heteronome Regeln werden dem Menschen von Außen aufgezwungen, autonome Regeln entstehen durch seine Vernunft. Die autonomen (durch die Vernunft gegebene) Regeln ergeben sich aus dem „Prinzip a priori“, d.h. dem obersten Prinzip. Darin vereinen sich zwei Grundsätze des menschlichen Willens, die also schließlich das menschliche Handeln entscheiden: Maximen bestimmen das Handeln einzelner Menschen, ohne allgemeine Gültigkeit zu haben (Beispiel: Jemand geht jeden Tag Joggen). Imperative sind demgegenüber gesellschaftliche Handlungsanweisungen; bestimmen also das Handeln aller Menschen („So soll man handeln“). sie Die Imperative werden weiter gegliedert: Hypothetische Imperative sind „wenn-dann“-Beziehungen; „wenn du etwas erreichen willst, dann musst du das tun“ Kategorische Imperative gelten ohne jede Bedingung. Ziel ist hierbei keine direkte Folge sondern allein der gute Wille. Der Imperativ Handele nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. Jeremy Bentham; Utilitarismus Jeremy hat kurz nach Kant eine „Einführung in die moralischen Prinzipien“ veröffentlicht. Er sagte: „Wenn jemand lügt und damit niemandem schadet, so kann das nicht schlimm sein“. Dieses widerspricht dem kategorischen Imperativ von Kant, schließlich kann es kaum das nach Kant notwendige allgemeine Gesetz geben, dass Lügen erfordert. An dieser Stelle wird der Utilitarismus eingeführt; Ethik muss nützlich, also zielorientiert / teleologisch (griech. telos = Ziel). Kant geht demgegenüber von der Pflicht aus, seine Ethik ist deontologisch (griech. deon = Pflicht). Utilitarismus ist eine Grundlage der Moral, die über das Ziel des Wohlergehens den eigenen Charakter veredelt. Von vielen edlen Charakteren profitiert die gesamte Gesellschaft. Die Problematik des Utilitarismus Der Utilitarismus hat das Problem, dass das Ziel, was ihm zugrunde liegt, nicht analytisch gefunden werden kann: verschiedene Menschen verfolgen verschiedene Ziele. S. 205 Nr. 2: Nehmen Sie begründet Stellung zu der „Grundnorm“ einer Ethik des Pluralismus Diese „Grundnorm“ lautet zusammengefasst: „Plurale, differente Lebensstile und Lebensentwürfe sollen in einem Höchstmaß von Freiheit ohne moralische Diffamierung nebeneinander existieren“. Ich möchte diese Grundnorm der Ethik mit einer anderen Grundnorm vergleichen, die in unserer Gesellschaft alltäglich ist: Demokratie. Demokratie beinhaltet als essentiellen Bestandteil die Freiheit aller Individuen. In unserem Grundgesetz wird dazu das Recht der „freien Entfaltung der eigenen Persönlichkeit“ verbrieft. Die Frage, ob diese ethische Grundnorm ein Bestandteil unserer Demokratie ist, hängt also von der Frage ab, ob der Ausschluss von moralischer Diffamierung auch ein Bestandteil der Demokratie ist. Moralische Diffamierung bedeutet, Individuen oder Gruppen aus der Gesellschaft zu verunglimpfen. Dies ist dann von dem Begriff Demokratie untersagt, wenn bei der Diffamierung ein Individuum in seinen Rechten beschnitten wird, also ein Gesetz gebrochen wird. Ich behaupte also, die vorgestellte Grundnorm ist ein Bestandteil unserer Demokratie. Beschreiben sie Pluralismus- Phänomene und erörtern Sie, welche ethischen Herausforderungen damit verbunden sind Pluralismus beschreibt die eine Vielfalt. Diese ist eine Interessenvielfalt und beinhaltet die daraus entstehende Meinungsvielfalt. Bezogen auf ethische Herausforderungen entsteht, ausgehend von Bentham und Mill, die Problematik, dass Glück bei verschiedenen Menschen inhaltlich verschieden gefüllt ist. Soll bei einer ethischen Herausforderung eine mehrheitlich gültige „Glücksformel“ in möglichst großer individueller Freiheit erlangt werden, ist ein Konsens ausgeschlossen. Moralische Diffamierung kann ohnehin nicht ausgeschlossen werden, da Moral zwar durch Masse gelenkt wird, jedoch am Ende individuell ist. Das widerspricht sich jedoch nicht mit der eigentlichen Idee des Utilitarismus (c) by Bastian Hübsch