Naturethik – Utilitarismus – Nihilismus ODER verschiedene Herangehensweisen, der Umwelt eine Bedeutung beizumessen Der naturethische Ansatz geht von einem eigenen Recht der Natur aus zu existieren und sich nach eigenen Regeln zu verändern. Die Naturgesetze und die Wechselwirkungen zwischen Ökosystemelementen werden als Ausdruck dieser Regeln gesehen. Dieses Recht ergibt sich direkt aus der Existenz der Natur, d.h. es wird als Wert an sich angesehen. Es gibt unterschiedliche Auslegungen dieses Ansatzes: VertreterInnen der menschenfeindlichen Schiene vertreten z.B. Positionen wie die Euthanasierung von 3 Milliarden Menschen, um die Natur vor der zerstörerischen Wirkung des Menschen zu schützen. Diese von der esotherischen Rechten stammende Argumentation wird auch als Ökofaschismus bezeichnet. Eine ganz andere Position ist die des „Leben und Lebenlassens“: Anders als die erste Ausprägung sieht sie den Menschen als Teil der Natur und gesteht ihm die gleichen Rechte zu, woraus die Pflicht resultiert, sich mit der Natur abzustimmen. Der utilitaristische Ansatz versucht der Umwelt einen Wert beizumessen, der aber nicht aus ihr selbst resultiert, also kein Wert an sich ist, sondern ihr von anderen gegeben wird, indem sie sie nutzen wollen. Diese NutzerInnen müssen keine Menschen, es können auch Tiere sein. Entscheidend ist hier, dass Wert gegeben wird und nicht von Natur aus besteht. Der Utilitarismus ist die Anschauung unserer Zeit, da sie absolut kompatibel mit dem Wirtschaftssystem aus kapitalistischen Eigentumsverhältnissen einerseits und dem Handel von Waren auf dem Markt andererseits ist – alles bedarf eines messbaren Wertes. Nun heißt Utilitarismus nicht per se, dass der Wert einer Sache messbar und dazu noch in Geld ausdrückbar sein muss, er besagt nur, dass ein Wert erst durch Wertschätzung einer Sache entsteht. Auch besagt er nicht, dass Natur, die nicht benutzt wird, dadurch per se entrechtet ist, denn die Kategorie eines selbständigen Existenzrechtes gibt es nicht. Auch der Utilitarismus hat zwei entgegengesetzte Interpretationen: Zum einen eine aus dem alttestamentarischen „Mach dir die Welt Untertan“ resultierende Sichtweise der Natur als eine Ressource allein des Menschen (bis hin dazu, dass Naturkatastrophen als feindseliger Widerstand gewertet werden), zum anderen ein Utilitarismus, der funktionierende Ökosystem und intakte Lebensräume als ein Wert sieht, den Tiere und Menschen der Natur beimessen und aus dem ein Schutzgedanke für den gesamten Blauen Planeten resultiert. Auf dieses ganze Spektrum verteilt lassen sich Versuche ansiedeln, der Natur einen in Geld ausdrückbaren Wert zu geben, um z.B. Verschmutzungsrechte und Ersatzmaßnahmen festzulegen und sie vor Ausbeutung zu bewahren. Allerdings ist zu bedenken, dass ein Ding nur einen Preis haben kann, wenn es eine Ware ist. Eine Ware aber ist ein Gebrauchsobjekt, d.h. mit einem Wert versehene Natur ein ausbeutbares Objekt. Daraus ergibt sich die Frage, was sinnvoller sei, Ordnungspolitik oder Regulierung über Preise. Eine Aussage dazu bedarf einer Gegenüberstellung von Schäden durch „Raub“ mit Schäden durch „Kauf“ an der Natur. Dazu an dieser Stelle erstmal nicht mehr. Der nihilistische Ansatz zuletzt sieht keinen Sinn in einer Bewertung, aber nicht, weil Natur und Mensch von sich aus einen Wert hätten. Stattdessen vertreten NihilistInnen die Position, dass zum einen weder Natur noch Mensch ein Existenzrecht aus sich heraus haben (es sich aber geben können) und zum anderen Existenzrecht auch nicht verliehen werden kann (weder in Form eines Wertes noch allgemein). Der Mensch legt für sich selbst Rechte fest, weil er sich bestimmte Eigenschaften gibt: „Ich empfinde Schmerz, also will ich nicht verletzt werden.“, „Ich habe Hunger, also will ich, dass man mich essen lässt, wann immer ich Hunger habe.“ Dies kann bedeuten, dass diese Rechte, soweit sie eine Begründung in der Existenz eines anderen Wesens haben, automatisch auf dieses übergehen müssen (objektive Rechte), bis hin zu der generellen Negation von Übertragbarkeit. Vorsicht! Diese Zusammenfassung entspricht Dingen, die wir bisher gelesen haben, und eigenen Überlegungen. Sie sind mehr zum Denken da denn zum Prahlen mit Fachwissen vor Philisophie-Dozenten. Kommt ja auch vor, dass wir was falsch verstehen. Fredi und Felix