Lösung Klausur - RU 08-13.1-1

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Lösung Klausur - RU 08-13.1-1
1.
Klasse 8.2.
Die Behinderten stellen erst einmal die Vermutung auf, dass Prof. Singer sich nicht recht in
die Situation eines Behinderten hineinversetzen könne.
Ihr Leben unterscheide sich nicht groß vom Leben Nichtbehinderter.
Sie stellen fest, dass sich Probleme erst durch die gesellschaftliche Ablehnung ergeben.
Beispiele
Geldgabe (Man meint ihrer Bedürftigkeit damit abzuhelfen und eine gute Tat getan
zu haben)
Angaffen (wie ein Zoo Tier)
Behinderung wurde oft gleich Gesetz mit geistigem Defekt
Sie meinen, dass dies in seinem Buch nicht Berücksichtigung findet.
Behinderungen führen dazu, dass sie sich schon sehr früh damit auseinander gesetzt
haben und es somit bei uns zu einer früheren seelischen Reife als bei Gleichaltrigen
gekommen ist.
Die genannten Beispiele zeigen, dass Behinderung kein Hindernis zu großer
Leistungsfähigkeit sei und dass sie ihr Leben durchaus als lebenswert ansehen.
Singer:
Singer stellt die Frage, wie sie sich entscheiden würden, wenn sie ohne Nebenwirkung
ihrer Behinderungen beseitigen könnten.
Er stützt diese Frage mit 3 Argumenten:
Überleitung zur Frage nach der vorgeburtlichen Diagnostik bei Schwangerschaften
und den damit verbundenen Eltern Recht auf Abtreibung bei schwerer Behinderung
des Kindes.
Frage nach der vorgeburtlichen genetischen Beratung
sollten Schwangere überzeugt werden auf Alkohol Exesse dem Kinde zu Liebe zu
verzichten da dieses zu Schädigungen beim Kind führt?
Wie die obigen Argumente zeigen, würde man mit Sicherheit eine Behinderung vermeiden
wollen, weil die Meinung vorherrschend ist: Nichtbehinderung gegenüber Behinderung sei
besser.
Kernaussage:Neugeborene (behindert oder nichtbehindert) haben nicht dasselbe Recht
wie alle diejenigen, die ihr Interessen an der Fortsetzung ihres Lebens bekunden könnten.
Folgerung:
Das Recht auf Leben würde bei Tötung eines Neugeborene genau so nicht angetastet wie
die Entscheidung zur Verhütung und/oder Abtreibung eines Kindes.
Das Recht auf Leben hänge nach Singer ausschließlich an der Artikulation des
Lebenswillens und wäre in den obigen Fälle nicht gegeben.
Das Argument der aufgezählten Genies verneint er mit der Begründung, dass es eventuell
noch viel mehr Genies hätte geben können, wenn sich die Eltern nicht entschieden hätten
keine weiteren Kinder mehr zu bekommen.
-22.
Utilitarismus
Das ethische Konzept des Utilitarismus wurde von Bentham/Mill (1850) entwickelt. Es
geht davon aus, dass das menschliche Leben unter den beiden großen Prämissen von
Freud und Leid steht. Der Mensch ist in seinem ethischen Handeln grundsätzlich bestrebt,
Freude und Glück zu vermehren, Leid aber zu vermindern. Damit soll das „Gebäude der
Glückseligkeit", erbaut werden. Alle menschlichen Handlungen werden dem Erreichen
dieses Zieles untergeordnet. Insofern kann der Utilitarismus von seiner
Argumentationsweise her als teleologische Ethik qualifiziert werden. Das zu erreichende
ethische Gut (griech. telos: Ziel) bestimmt die ethischen Entscheidungen. Als
grundlegendes Prinzip des Utilitarismus kann folgender Satz gelten: Handle stets so, dass
durch deine Handlungen das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl von
Menschen erreicht wird. Auf der anderen Seite sollte zumindest die bestmögliche
Leidverminderung (negativer Utilitarismus) der Grundsatz ethischen Handelns sein.
(Bentham vertritt weiterhin die Ansicht, dass das Individuum bei seinen ethischen
Entscheidungen jeweils neu und immer wieder zu entscheiden habe, welche Handlung
seinem eigenen Glück oder dem größtmöglichen Glück der größtmöglichen Anzahl von
Menschen dient. Man nennt dies den Handlungsutilitarismus.
Mill dagegen vertritt einen sogenannten Regelutilitarismus. Er meint, durch Erfahrung
habe der Mensch grundlegende Regeln entwickelt, deren Einhaltung dazu diene, das
größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl von Menschen zu erreichen. Das Individuum
muss sich also nicht in jeder Situation neu entscheiden, sondern kann sich in seinem
Handeln an bewährten Regeln orientieren.)
Singer vertritt einen Präferenz-Utilitarismus, Erfüllung bestimmter Präferenzen, die
durch eine gerechte Abwägung von Wünschen und Interessen gewonnen werden sind
oberster Maßstab sittlichen Handelns. Der Wert des Lebens wird ausschließlich an das
Vorhandensein von Selbstbewusstsein geknüpft.
3.
Der Mensch ist Geschöpf Gottes:
- Das Dasein verdanken wir nicht dem Zufall, sondern Gott dem Schöpfer.
- Jeder Mensch ist deshalb unverwechselbar und einmalig.
- Der Mensch ist als Geschöpf nicht unabhängig vom Schöpfer.
- Es ist dadurch auch keine Rechtfertigung für unser Dasein nötig.
- Wert und Würde sind dem Menschen dadurch gegeben.
- Der Mensch ist dadurch in die Verantwortung gestellt und nicht Maß aller Dinge.
-
Übertragene Verantwortung: als Ebenbild herrschen
Ebenbildlichkeit ist einzigartig auf den Menschen beschränkt.
Dies bedeutet, dass seine Existenz im Gegenüber und in Beziehung zu Gott erfolgen
muss.
Ebenbildlichkeit ist die gelebte Verwirklichungsform Gottes.
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