Kleiner Wiener Walzer Szenische Collage über die Jahrtausendwende mit Charlotte Leitner als Ana Pascale Chevroton als Ana Adrian Turner als Federico García Lorca Pavel El Hamalawi als Johann Strauß Markus Kupferblum als Arnold Schönberg Ingrid Leibezeder, Kostüm Julia Hansen, Bühne Klaus Peter, Licht Leopold Federmair, Konzeption Regina Jaschke, Dramaturgie, Regieassistenz, Produktionsleitung Musik und musikalische Leitung Aron-Quartett: Ludwig Müller, Violine Barna Kobori, Violine Georg Hamann, Viola ChristophePantillon, Violoncello und Janna Polyzoides, Klavier Regie und künstlerische Gesamtleitung: Markus Kupferblum Musik von Alban Berg, Leonard Cohen, Maurice Ravel, Arnold Schönberg, Johann Strauß II. und Victor Ullmann Uraufführung am 5. und 6. Mai 1999 im Battersea Arts Center in London im Rahmen der Festivals „A Sharp Intake Of Music“ und „The Perfect Movement - Johann Strauß and the Vienna Waltz“. Gastspiel: Donnerstag, 7. Oktober 1999, 20 Uhr dietheater Künstlerhaus Kleiner Wiener Walzer Szenische Collage über die Jahrtausendwende basiert auf dem Gedicht „Pequeño vals vienés“ von Federico García Lorca, einer Erzählung von Leopold Federmair und biographischen Notizen von Lorca, Arnold Schönberg und Johann Strauß II. Ana organisiert in ihrer Heimatstadt Granada ein Gala-Dîner zum 50. Todestag von Federico García Lorca. Sie beschließt nach Wien zu fliegen, in die Stadt, in der sie Musik studiert hat. Dort möchte sie die Originalmanuskripte des Straußwalzers „Rosen aus dem Süden“, die von Arnold Schönberg für Kammerensemble bearbeitet wurden, begutachten. Auf dem Flug kommen Ana die Melodien des Walzers in den Sinn und sie erträumt Szenen aus dem Leben von Federico García Lorca, Arnold Schönberg und Johann Strauß II. als Joyeuse Apocalypse. Die Musik von Johann Strauß II. verkörpert wie keine andere die Leichtigkeit und Lebensfreude, die seine Generation vom Biedermeier bis zur Jahrhundertwende begleitet hat. Sie ist gleichzeitig aber auch der Ausdruck der „wienerischen“ Wehmütigkeit, dem Weltschmerz, der in dieser Stadt jedem freudigen Gefühl zugrundeliegt. Die szenische Collage Kleiner Wiener Walzer handelt von der Blindheit beim Tanz, dem Schwindelgefühl nach den Drehungen, dem Lachen, das so fröhlich klingt und doch gleich darauf so bedrohlich wird, vom letzten Amüsement, bevor man stirbt, bis der Tod einen abholt... Was passiert, wenn der Walzer verklungen ist, wenn man aus dem Ballsaal wieder in die Nacht hinaus tritt? In welcher Welt sind wir dann? Wohin haben wir uns führen lassen, wohin haben wir uns verführen lassen? Pressestimmen: Das Londonder Wochen-Magazin „Time Out“ schreibt am 28. April 1999: Das Festival „A Sharp Intake of Music“, in dessen Rahmen die szenische Collage über die Jahrtausendwende „Kleiner Wiener Walzer“ uraufgeführt wurde, zeige „eher Musiktheater als Operette oder Musical, da das alte, abgenützte Klischee von den springenden Grenzen wirklich zutrifft“: „...die vielleicht faszinierendsten internationalen Gäste sind Markus Kupferblum und das Aron Quartett, das Quartett in Residence des neuen Schönberg Centers in Wien. Ihr Tanztheater „Kleiner Wiener Walzer“ stellt, mit einem Seitenblick auf Lorcas Poesie, Fragen über die Dunkelheit draußen, wenn der Walzer verklungen ist. Die Musik stammt von Schönberg, Strauß, Ravel, Berg und Ullmann, der in Auschwitz gestorben ist. Wenn die Kerzen tropfen, der Wein in den Gläsern schal zu schmecken beginnt und das Kaiserreich zerbröckelt, dann kann das Morgengrauen kälter als die Nacht sein und alles, was es enthüllt, erscheint noch viel beängstigender.“ Biographien: Charlotte Leitner, lyrischer Sopran, war viele Jahre Ensemblemitglied der Wiener Volksoper, dann an der Wiener Staatsoper. Singt regelmäßig an der Mailänder Scala unter Riccardo Muti und in der Arena di Verona. Zuletzt für die Neue Oper Wien „Glaube Liebe Hoffnung“ von Schedl. Pascale Chevroton, geboren in Besancon (Fr.), Tanzausbildung in Köln. Tanzt in Ballett- und Tanztheaterproduktionen in ganz Europa, u.a. in Deutschland, England, Österreich und der Schweiz. Zuletzt in „Der Tod und das Mädchen“ (Roxytheater Basel), in „Cabaret“ (Grillotheater Essen) und in „One Touch of Venus“ im Stadttheater Freiburg. Adrian Turner, geboren in England. Studierte Tanz an der Rambert School in London und an der Merce Cunningham School in New York. Arbeitet hauptsächlich für moderne Tanzproduktionen. Zuletzt in „Der Maskenball“ bei den Bregenzer Festspielen 1999 und in „One Touch of Venus“ im Stadttheater Freiburg. Pavel El Hamalawi, Dreifacher Staatsmeister im Kunstturnen in seiner Heimat Tschechoslowakei sowie sechsfach in Österreich. Von 1980 bis 1992 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, wirkt seither ausschließlich in Produktionen von Achim Freyer und des Totalen Theaters mit. Zuletzt in „Die Zauberflöte“ von Achim Freyer bei den Salzburger Festspielen 1999. Aron Quartett, „Quartett in Residence“ des Arnold Schönberg Centers Wien. Wurde von Ludwig Müller, Barna Kobori, Georg Hamann und Christophe Pantillon in der Absicht gegründet, sich besonders der Literatur der Wiener Klassik und der Zweiten Wiener Schule zu widmen. Seine Mitglieder gehen einer regen Konzerttätigkeit im In- und Ausland nach (u.a. England, Deutschland, Schweiz, Slowakei, Griechenland), geplant ist weiters ein Konzert in der Carnegie Hall in New York. Janna Polyzoides, geboren in Österreich, studierte Klavier an der Musikhochschule in Graz. Zahlreiche Konzerte im In- und Ausland u.a. in der Wigmore Hall in London, im Wiener Konzerthaus und dem Wiener Musikverein. Sie spielte bei verschiedenen Festivals wie Wien Modern, den Wiener Festwochen und styriarte. Ingrid Leibezeder, geboren in Österreich, Kostümbildnerin. Arbeitete regelmäßig im Volkstheater, Theater Gruppe 80, Theater der Jugend, mit den Regisseuren Stefan Bruckmayer, Michael Reberg, Bruno Max und Markus Kupferblum und für Filmproduktionen mit Julian Pölsl. Julia Hansen, geboren in Hamburg, Bühnenbildnerin. Studierte in Berlin und arbeitet im Stadttheater Freiburg und an der Deutschen Oper Berlin als Assistentin. Seit einem Jahr selbständige Arbeiten für freie Theatergruppen. Klaus Peter, Lichtdesigner. Arbeitete im Wiener Serapionstheater, Theater Gruppe 80, Theater im Kopf sowie TanzHotel und seit 1987 regelmäßig mit dem Totalen Theater. Leo Federmair, Doktor der Germanistik und Philosophie. Arbeitete als Lektor in Paris, Catania/Sizilien und Szeged/Ungarn. Lebt als freier Schriftsteller, Übersetzer und Tangotänzer in Wien und Buenos Aires. Buchveröffentlichungen „Das Exil der Träume“, „Mexikanisches Tryptichon“, „Der Kopf denkt in Bildern“, „Monument und Zufall“, „Die Gefahr des Rettenden“ und „Flucht und Erhebung“. Regina Jaschke, geboren in Innsbruck, Magistra der Musikwissenschaften an der Universität Wien. Mitglied der Moving Arts Performances-Gruppe Aspiro. Musikwissenschaftliche Tätigkeiten u.a. für Konzerthaus Wien, Festival der Alten Musik Innsbruck und Jeunesses Musicales. Markus Kupferblum, geboren in Österreich. Gründete 1987 in Wien sein Totales Theater mit dem Ziel, ein lebendiges Musiktheater zu finden. Für dieses werden Techniken der Commedia dell’Arte, der neutralen Maske und der expressiven Maske zu Hilfe genommen. Seine Inszenierungen haben Preise u.a. beim Festival in Avignon (Fr.) gewonnen. Er inszeniert regelmäßig in London, Paris, Freiburg und Litauen.