Direktinvestitionen im Ausland Ein globaler Markt für Unternehmen bildet sich heraus. Der grenzüberschreitende Erwerb sowie die Veräußerung von Unternehmen hat ein noch nie da gewesenes Ausmaß erreicht." (Karl P. Sauvant, Hauptverantwortlicher für den World Investment Report 2000 der UNCTAD) Im Rahmen der Internationalisierung aller Geschäfte und wachsender Mobilität von Kapital und Know-how, sind ausländische Direktinvestitionen (ADI) gang und gäbe in Form von Neugründungen, Fusionen, Übernahmen oder Joint Ventures. Gründe für Direktinvestitionen: Marktnähe durch lokale Präsenz Geographisch angepasste Produktdifferenzierung Globale Substitutionsmöglichkeiten Größenvorteile im Marketing Think global, act local in Produktentwicklung, Werbung und PR Verteilung von Chancen und Risiken Gewinn globaler Expertise Das Interesse der jeweiligen Länder ist umgekehrt durchsichtig: sie wollen so viele attraktive Arbeitsplätze wie möglich ergattern. Arten von Direktinvestitionen Ausstattung von ausländischen Unternehmen mit Anlagen und Kapital Gründung von Tochterunternehmen Dauerhafte Kreditvergabe an ausländische Unternehmen Kauf von Unternehmen oder Betriebsstätten Erwerb des Unternehmens zu 100% Beteiligungen Im Falle des Erwerbs von Beteiligungen wird erst dann von einer Direktinvestition gesprochen, wenn die 20%-Schwelle erreicht oder überschritten wird. Beteiligungen die diese Zahl unterschreiten, gelten als Portfolio-Investitionen Beteiligung von 25 % am haftenden Kapital sind Minderheitsbeteiligungen Eine Beteiligung von 50% stellt den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung dar. Das investierende Unternehmen erlangt Entscheidungskraft. Eine 75 % ige Beteiligung ist erforderlich um eine Sperrminorität anderer Anteilseigner auszuschließen Viele Länder regeln die Art der Beteiligungsmöglichkeiten, die Berücksichtigung lokaler Produktionsfaktoren und die Gewinnverwendung mit Gesetzen. Wettbewerbsvorteile Der kosmopolitische Manager nutzt viel versprechende Investitionsmöglichkeiten und zieht sich aus unrentablen Geschäften zurück. Kein Top-Manager kann es sich noch leisten, globale Chancen nicht mehr zu nutzen sowie Profite und Marktanteile an andere zu vergeben. Und je besser das Management darauf eingestellt ist, desto rasanter bewegt es sich auf der weltweiten Erfolgsspur. Folgen von Direktinvestitionen Jedes Land möchte zukunftsträchtige Investoren in sein Land locken, nicht nur um der Investition selbst willen, sondern vor allem aufgrund der Arbeitsplätze in modernen Unternehmen, die gut bezahlt sind, und somit zu höherem Steueraufkommen beitragen. Dies führt bis hin zu besseren Ausbildungssystemen und in letzter Konsequenz zu gesteigertem Wohlstand. Multilaterales Abkommen über Investitionen (MAI) Nach der Liberalisierung des Welthandels durch die Einrichtung der Welthandelsorganisation (WTO) 1995 steht der vollkommenen Wirtschaftsfreiheit vor allem der Umgang mit ausländischen Direktinvestitionen im Wege. Das von der OECD initiierte multilaterale Investitionsabkommen MAI bezieht neben der klassischen Auffassung von Direktinvestitionen, die langfristig motiviert ist, auch Portfolio-Investitionen mit ein. Das heißt, dass der Investor ohne die Unternehmenspolitik mitzugestalten zur Kapitalausstattung einer Firma beiträgt. Die meisten Regierungen konfrontieren potentielle Investoren mit einer Reihe von Reglements. Zum Schutze der einheimischen Industrie zählt dazu eine Mindestzahl von Vorprodukten, die im Gastland erworben werden müssen sowie eine Mindestzahl an inländischen Arbeitskräften, die beschäftigt werden muss.