The Canonical Model

Werbung
Den Gewinn und die Märkte verstehen: Das Standardmodell
Deutsche stilisierte Kurzfassung des Artikels
Egmont Kakarot-Handtke:
Understanding Profit and the Markets: The Canonical Model
MPRA Paper 48691, 12.3.2013 (überarbeitet 11.6.2014)
(deutsch von Oskar Fuhlrott)
Grundsystem
• Können die Schwachstellen des Walrasianischen und des Keynesianischen Ansatzes beseitigt werden oder sind sie jenseits
jeglicher Reparaturmöglichkeit?
• Vorabfeststellung: die Orthodoxie hat abgewirtschaftet und die Heterodoxie kann keine überzeugende Alternative bieten
• Ansatzpunkt: die formalen Grundlagen der theoretischen Ökonomie dürfen nicht verhaltensabhängig sein und müssen die
Wechselwirkung zwischen realen und nominalen Variablen der Geldwirtschaft enthalten
• ein Rationalitätsaxiom gibt es nicht, nur eine Rationalitätsannahme
• darüber hinaus existieren keinerlei Axiome über Gleichgewichte und deterministisches individuelles Verhalten
• die ersten 3 strukturellen Axiome beziehen sich auf Einkommen, Produktion und Konsum
• wir starten mit: 1 Weltwirtschaft, 1 Unternehmen und 1 Produkt
• Es gibt einen Zusammenhang von: Gesamteinkommen Y des privaten Haushaltssektors in der Periode t, Stundenlohn W,
gesamte Arbeitsstunden L, ausgeschüttete Dividende D, Anzahl der Anteilscheine N, Output O, Produktivität R, Konsum C,
Produktpreis P und gekaufter Menge X
• es gilt:
1) Y = W·L + D·N |t
• und:
2) O = R·L
|t
• und:
3) C = P·X
|t
• man unterscheide zwischen Annahmensystematik und Axiomatik: ein Verhaltensaxiom wäre ein Widerspruch in sich
• ein System objektiver struktureller Axiome ist offen für beliebige Verhaltensannahmen
• Hinzufügung von Definitionen zu den Axiomen:
• Lohneinkommen: YW = W·L
• Ausschüttungseinkommen: YD = D·N
• Einführung von Verhaltensparametern:
• Konsumquotient
ρE = C/Y
• Verkaufsquotient
ρX = X/O
• Ausschüttungsquotient
ρD = YD/YW
• Faktorkosten-Quotient
ρF = W/(P·R)
• das Gesamteinkommen des privaten Haushaltssektors ist die Summe aus Lohn-Einkommen und ausgeschütteten Gewinnen
• die Produktionsleistung des Unternehmenssektors errechnet sich als Produktivität mal Arbeitsstunden
• die strukturelle Axiomenmenge kann durch beliebige Verhaltensannahmen ergänzt werden und ist nicht beschränkt auf die
Standard-Optimierungsrechnung (homo oeconomicus als Präferenzen-Maximierer)
• unter Ausschluss jeder Kausalität (Wirkungsrichtung) besagt die Gleichung ρF·ρE/ρX·(1 + ρD)=1 |t, dass die Wechselwirkung
zwischen den Kernquotienten einem Erhaltungsgesetz unterliegt
• der Faktorkostenquotient ρF fasst die interne Bedingung des Unternehmens zusammen: ρF < 1 zeigt an, dass der Reallohn
W/P kleiner ist als die Produktivität R (= die Lohnstückkosten W/R sind niedriger als der Preis P — bedeutet: Wert des Produktionsergebnisses pro Stunde PR übersteigt die Eingangskosten W) → der Gewinn pro Stück ist positiv
• Bedingungen auf dem Produktmarkt: ein Konsumquotient ρE = 1 besagt, dass die Konsumausgaben C gleich dem Einkommen
Y ist (= das Budget des Privathaushaltssektors ist ausgeglichen) → ein Wert ρX = 1 des Verkaufsquotienten bedeutet, dass
die produzierten O und verkauften X Mengen gleich sind im Zeitabschnitt t (= der Produktmarkt ist geräumt)
• im Spezialfall ρE = 1 und ρX = 1 mit Budgetausgleich und Markträumung ist der Faktorkostenquotient ρF und mit ihm der
Stückgewinn einzig bestimmt durch den Ausschüttungsquotienten ρD
• der Zeitabschnittskern ρF·ρE/ρX·(1 + ρD) = 1 |t überdeckt die Kernverhältnisse für die Unternehmen, den Markt und die
Einkommensverteilung
• er bestimmt ihre Wechselwirkungen
• er ist die kürzestmögliche formale Beschreibung der elementaren (reinen Konsum-)Ökonomie
• diese Größen und ihre Zusammenhänge lassen sich anhand der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung mit einer Genauigkeit von zwei Dezimalstellen bestätigen
Markt-Räumung
• Markträumung bedeutet: der Anbieter kann alles verkaufen und der Nachfrager kann das verplante Geld voll ausgeben
• der Markträumungspreis und der Reallohn lassen sich direkt aus den obigen Gleichungen und den 3 Bedingungen ableiten:
• der Markträumungspreis P ist gleich den Lohnstückkosten W/R unter den Zusatzbedingungen von Budgetausgleich und null
ausgeschüttetem Gewinn
• der Gesamtgewinn ist null, und der Reallohn W/P ist gleich der Produktivität R
• was dies bedeutet: die Firma verkauft ihr Periodenergebnis vollständig und nimmt ihre Lohnkosten voll wieder ein
• jegliches Hinzufügen von unabhängigen Angebots- und Nachfrage-Funktionen würde das System überbestimmt machen (es
gibt einfach keinen formalen Raum mehr für zusätzliche Verhaltensannahmen oder irgendwelche geheimnisvollen
Marktkräfte)
• das Gleiche gilt für den Reallohn, der bestimmt ist durch ρF = 1 ⇒ P=W/R und W/P=R wenn ρX = 1, ρE = 1, ρD = 0 (d.h.
Y=YW |t) und nicht durch „Nachfrage und Angebot” auf dem Arbeitsmarkt
• der Markträumungspreis ist unabhängig von der Beschäftigungshöhe:
• wenn sich die Beschäftigung L ändert, während der Stundenlohn W und die Produktivität unverändert bleiben, dann bleibt der
Preis P konstant
• deshalb kann sich die Ökonomie von der Arbeitslosigkeit Lu bis zur Vollbeschäftigung Lf ohne Änderung des Markträumungspreises entwickeln, sofern Stundenlohn und Produktivität festgehalten bleiben
• für den Unternehmenssektor entstehen keine Folgewirkungen, ob die Ökonomie nun bei Vollbeschäftigung oder bei Arbeitslosigkeit arbeitet: der Gewinn ist ohnehin null
• Lohnreduzierung ist keine Vorbedingung, um Vollbeschäftigung zu erreichen — sie würde nur den Markträumungspreis senken
Gewinn und Märkte verstehen: Das Standardmodell
• was auch immer passiert mit dem Stundenlohn, es hat keine Konsequenz für den Reallohn, welcher unveränderlich mit
der Produktivität übereinstimmt
• unter der Bedingung zunehmender Skalenerträge beinhaltet der Schritt von der Arbeitslosigkeit zur Vollbeschäftigung einen leicht steigenden Reallohn
• der Schritt zur Vollbeschäftigung ist neutral für die bereits Beschäftigten und vorteilhaft für die bisher Arbeitslosen
• man kann nicht a priori abnehmende Skalenerträge erwarten
• wenn dem Unternehmenssektor Vollbeschäftigung nicht egal ist und er keine höhere Beschäftigung anstrebt, ehe der Gewinn
größer als null ist, dann ist Vollbeschäftigung nicht erreichbar (es verhindert eine Pareto-optimale Beschäftigungsausweitung) — Arbeitslosigkeit ist immer ein Versagen des Unternehmenssektors
• die gesamte Gleichgewichtsökonomie muss abgelehnt werden, soweit das Gleichgewicht in die Vorbedingungen gesteckt wird
(bekannt als petitio-principii-Fehler)
• der zufällige Wachstumspfad einer Variablen behält die Änderungsraten als Unbekannte
• die Bedingungen Markträumung, Budget-Ausgleich und null ausgeschüttete Gewinne engen die Anzahl unabhängiger Variablen ein auf Beschäftigungshöhe, Stundenlohn und Produktivität
• fortdauernde Markträumung und Budgetausgleich sind möglich in einer Zufallsumgebung, aber der Preisfestsetzer kann
den Markträumungspreis nicht kennen
• in der Wirklichkeit wird der Markt nicht geräumt und das Budget wird nicht ausgeglichen in jeder einzelnen Periode — der
Markträumungspreis wird eindeutig bestimmt, aber ist nicht vorhersagbar
Geld
• nehmen wir an, dass Geld die Form von €-Guthaben und €-Überziehungen hat
• wenn der Privathaushaltssektor €-Guthaben besitzt, sind die €-Überziehungen des Unternehmenssektors betragsgleich —
Geld und Kredit sind anfangs symmetrisch (Geldmenge = aktueller Bestand an €-Guthaben)
• es sei angenommen, dass die Zentralbank eine anpassungsfähige Rolle spielt und einfach die autonomen Markttransaktionen
unterstützt (dann ist Geld die abhängige Variable)
• am Jahresende seien der Geldbestand = 0 und die Geldmenge = 0
• die ausdrückliche Transaktionsgleichung für den Grenzfall der Markträumung und des Budgetausgleichs: (i) MT ≡ Κ·(ρX/ρE)·
R·L·P and (ii) MT/P = Κ·O wenn ρX=1, ρE=1 |t
• d.h. (i) die Zentralbank ermöglicht es, dass sich der durchschnittliche Bestand an Transaktionsgeld ausdehnt oder zusammenzieht mit der Entwicklung von Produktivität R, Beschäftigung L und Preis P
• der reale durchschnittliche Bestand an Transaktionsgeld (der ein statistischer Begriff ist und kein tatsächlich vorhandener Bestand) ist proportional zum Produktionsergebnis (ii) wenn der Transaktionsindex gegeben ist und und wenn die Quotienten ρE
und ρX genau 1 sind
• unter diesen anfänglichen Bedingungen ist Geld endogen und neutral
• die Geldmenge ist null am Anfang des Zeitabschnitts und an dessen Ende, weil die Konsumausgaben gleich dem Einkommen
in jedem Zeitabschnitt sind — nur der durchschnittliche Bestand an Transaktionsgeld ist > 0 in der ganzen Zeit
• offensichtlich hat weder die Geldmenge noch der durchschnittliche Bestand an Transaktionsgeld irgendeine Wirkung
auf den Markträumungspreis
• Geld ist hier nur ein Transaktionsmedium
• Geld entsteht mit den autonomen Transaktionen: es verschwindet aus der Wirtschaft, wenn seine Aufgabe erfüllt ist, und
taucht wieder auf, wenn es gebraucht wird
• die Unterscheidung zwischen monetärem und nichtmonetärem Gewinn wird durch Veränderungen im Geldbestand des Unternehmenssektors notwendig
• der monetäre Gewinn des Unternehmenssektors im Zeitabschnitt t: ΔQm ≡ C - YW ≡ C - Y + YD |t
• wenn der ausgeschüttete Gewinn YD auf null gesetzt wird, dann ist der Gewinn oder Verlust des Unternehmenssektors allein
durch die Konsumausgaben und das Lohneinkommen bestimmt
• Preis P, wie er durch die 3 Axiome und die Bedingung der Markträumung bestimmt ist:
P =
C
RR · L
· I wenn ρX = 1 |t
• der Markträumungspreis in verständlicherer Form:
P = ρE ·
W
R
· I wenn ρX = 1, ρD = 0 |t
• der Markträumungspreis liegt höher oder niedriger als die Stücklohnkosten, abhängig vom Verkaufsquotienten ρX
Monetärer Gewinn
• Gewinn tritt das erste Mal auf, wenn der Privathaushaltssektor mindestens in einer Periode ein Defizit macht
• Gewinn für die Ökonomie als Ganzer hängt weder ab von den Arbeitsstunden, noch dem Stundenlohn oder der Produktivität
(Variationen dieser Größen werden kompensiert durch den Markträumungspreis)!!
• es war ein schwerwiegendes Hindernis für die theoretische Ökonomik, über 200 Jahre ohne ein korrektes Konzept des
Einkommens und des Gewinns zu arbeiten
• Firmen schaffen keinen Gewinn, sie verteilen ihn nur
• wenn der Konsumquotient 1 ist und der ausgeschüttete Gewinn null, wird der Gesamtgewinn unveränderbar null sein
• die Einnahmen des Unternehmenssektors (bei YD=0) können nur größer als die Kosten sein, wenn die Konsumausgaben
größer als das gesamte Lohneinkommen sind
• Gewinn (im Allgemeinen) ist bestimmt vom Anwachsen und Abnehmen der Schulden der privaten Haushalte
• Gewinn ΔQfi ist kein Faktoreinkommen (es lässt sich nicht funktional dem nicht-vorhandenen Kapital zurechnen)
• Gewinn hat kein reales Gegenstück (als Stück vom Kuchen der Produktion) — Gewinn hat nur ein monetäres Gegenstück
• Existenz und Größe des finanziellen Gesamtgewinns hängen nur vom Konsumquotienten ab — nicht von gewinnmaximierendem Verhalten oder der Risikobereitschaft
• der Wert des Produktionsergebnisses ist im Allgemeinen ein anderer als die Summe der Faktoreinkommen — dies definiert
eine Geld-Ökonomie
2
Gewinn und Märkte verstehen: Das Standardmodell
• nur im Grenzfall YD = 0, ρX = 1, ρE = 1 ist der Wert des Produktionsergebnisses gleich dem Faktoreinkommen (C = YW) — der
Fall des Nullgewinns
• der fundamentale Fehler der Werttheorie ist, dass sie von der Vorbedingung startet, dass der Wert des Produktionsergebnisses an Gütern und Dienstleistungen immer der Summe der Faktoreinkommen entsprechen soll (so behauptet seit Adam
Smith)
• die Gleichheit von Gewinn und ausgeschüttetem Gewinn ist ein implizites Merkmal der Gleichgewichtsmodelle — und ist kein
Abbild der Realität
• in der realen Welt gilt C≢Y, und daher sind Gewinn und ausgeschütteter Gewinn niemals gleich, und demnach sind die Definitionen Gesamteinkommen ≡ Löhne + Gewinne von Grund auf fehlerhaft (ein Kategorienfehler beim Gewinn)
• ebenso sind Modelle grundfalsch, die sich Gewinn erdenken in realen Begriffen als eine Art Mehrwert
• wenn kein Teil des Gewinns ausgeschüttet wird, dann erhöht (dieser einbehaltene) Gewinn in voller Höhe den finanziellen
Wert der Firma
• einbehaltener Gewinn ist der Restwert C-Y, wie er beim Unternehmenssektor auftritt — bei der Zentralbank erscheint er als
Änderung im Geldbestand des Unternehmenssektors
• monetäres Sparen ergibt sich als Differenz von Einkommen und Konsum; es ist der Restwert Y-C, wie er im Privathaushaltssektor auftritt — er erscheint bei der Zentralbank als Änderung im Geldbestand des privaten Haushaltssektors
• die Spezielle Komplementarität: Sparen und einbehaltener Gewinn bewegen sich immer in entgegengesetzter Richtung
• man beachte: die komplementäre Bezeichnung zum Sparen ist — nicht Investition! — sondern negativer einbehaltener Gewinn, während positiver einbehaltener Gewinn die Gegenbezeichnung für Entsparen ist
• kollidierende Pläne: wenn die Privathaushalte ihre Sparpläne verwirklichen, können die Firmen nicht ihre Gewinnpläne verwirklichen, und umgekehrt (dies schließt ein Gleichgewicht nach Verhaltensbegriffen aus)
• nun ein kleiner Abstecher aus unserer reinen Konsumökonomie zu einer Investitionsökonomie, bei der für die von der Industrie produzierten Investitionsgüter gilt: OI = XI Einheiten an Investitionsgütern, welche von der Konsumgüterindustrie zur
Produktion von Konsumgütern gekauft werden
• daraus folgt für den monetären Gewinn der Konsumgüterindustrie: ΔQmC ≡ C - YWC |t, und für die Investitionsgüterindustrie:
ΔQmI ≡ I - YWI |t
• monetärer Gesamtgewinn ist dann ΔQm ≡ C + I - (Y - YD) |t
• höherer monetärer Gesamtgewinn auf der einen Seite erfordert als logische Folge höhere Investitionsausgaben und ausgeschütteten Gewinn und geringeres Sparen auf der anderen Seite
• die Allgemeine Komplementarität: ΔQre ≡ I - ΔSm |t
• wenn Gewinn und ausgeschütteter Gewinn zufällig gleich sind, dann ist die logische Folge, dass Investitionsausgaben und das
Sparen der privaten Haushalte auch gleich sein müssen — und wenn das Sparen der privaten Haushalte den Investitionsausgaben gleicht, dann müssen, als logische Folge, Gewinn und ausgeschütteter Gewinn ebenfalls gleich sein
• aber in der Realität sind Gewinn und ausgeschütteter Gewinn nie gleich, und daher sind auch das Sparen der Privathaushalte
und die Investitionen des Unternehmenssektors nie gleich
• in der Konsequenz sind alle I=S/I≡S-Modelle (wie IS-LM) logisch unrichtig und daher nicht anwendbar
• wenn nach einer ersten Zeit mit ausgeschüttetem Gewinn = 0 die Konsumausgaben die Lohneinkommen übersteigen, divergieren die Transaktionsmuster der Privathaushalte und des Unternehmenssektors in Periode2: die €-Überziehungen des
Privathaushaltsektors nehmen bis zum Periodenende zu, und die €-Guthaben des Unternehmenssektors nehmen auch zu
(Gewinn gleicht dem Entsparen)
• von den Privathaushalten mit einem Konsumquotienten größer als 1 wird angenommen, dass sie ihre €-Überziehungen konsolidieren und beim Beginn der Periode3 einen Kredit bei der (Zentral)Bank aufnehmen (dies reduziert die Überziehungen auf
null)
• vom Unternehmenssektor wird angenommen, dass er am Ende von Periode2 einen Gewinn erzielt, der voll ausgeschüttet wird
am Begin der Periode3: der ausgeschüttete Gewinn in Periode3 gleicht exakt dem Gewinn in Periode2
• in Periode3 entsparen die Privathaushalte nicht mehr, sondern konsumieren ihre ausgeschütteten Gewinne
• Gewinn in Periode3 gleicht exakt dem Gewinn der vorherigen Periode
• Diese Konfiguration ist wiederholbar für eine undefinierte Zeitspanne, sofern die Gewinne voll ausgeschüttet und in jeder folgenden Periode voll ausgegeben werden
• das Transaktionsmuster bleibt in den Folgeperioden konstant, was ein Anwachsen des durchschnittlichen Bestandes an Transaktionsgeld ab Periode2 einschließt
• die allgemeine Gewinngleichung:
ΔQm = (ρE -
1
1 + ρD
) ·Y |t
• Ergebnis: der gesamte monetäre Gewinn ist positiv genau dann, wenn der Konsumquotient ρE > 1 ist oder der Ausschüttungsquotient ρD > 1, oder beides
• im Fall eines Budgetausgleichs ρE = 1 ist der Gewinn für den Unternehmenssektor als Ganzem nur bestimmt durch den
ausgeschütteten Gewinn: er wird perfekt im System kreisend unter der Bedingung von voll ausgeschüttetem Gewinn und
Budgetausgleich
Bestände
•
•
•
•
•
•
wenn das Einkommen höher ist als die Konsumausgaben, wächst der Geldbestand des privaten Haushaltssektors
Konsumquotient = 1. Ableitung mit ρE = 1 ↔ dy/dx = 0
die Veränderungen am Geldbestand des Unternehmenssektors sind symmetrisch dazu
der Geldbestand ist bestimmt durch Variationen der elementaren Variablen P, X, W und L
während der Geldbestand sowohl positiv als auch negativ sein kann, ist die Geldmenge immer positiv
es besteht eine strenge Parallelität zwischen den Geldbeständen und den nominalen Größen Sparen/Entsparen sowie negativem/positivem einbehaltenem Gewinn
• Änderungen am Geldbestand des Unternehmenssektors sind entgegengesetzt zu den Änderungen am Geldbestand der privaten Haushalte und gleichschrittig mit dem einbehaltenen Gewinn
3
Gewinn und Märkte verstehen: Das Standardmodell
• Änderungen am Geldbestand der privaten Haushalte sind entgegengesetzt zu den Änderungen am Lagerbestand des Unternehmenssektors und im Gleichschritt mit dem Sparen/Entsparen
• diese Änderungen summieren sich zur aktuellen Geldmenge
• in der reinen Konsumwelt sind alle Variablen entweder durch den privaten Haushaltssektor oder den Unternehmenssektor
gesetzt, mit Ausnahme des Verkaufsquotienten ρX, welcher im Niemandsland zwischen den Sektoren sitzt
• wir behandeln ihn als abhängige Variable:
ρX =
W
R
·(1 + ρD)·
ρE
P
|t
• es gibt 3 mögliche Zustände für den Unternehmenssektor:
• 1) ρX < 1: die vom privaten Haushaltssektor gekaufte Menge ist kleiner als die vom Unternehmenssektor produzierte Menge
⇒ das Lager an unverkauften Produkten wächst an
• 2) ρX > 1: die vom privaten Haushaltssektor gekaufte Menge ist größer als die vom Unternehmenssektor produzierte Menge ⇒
das Lager an unverkauften Produkten leert sich
• 3) ρX = 1: Markträumung ⇒ unsere Vorstellung davon, wie effiziente Märkte funktionieren sollten
• der Verkaufsquotient ρX hängt ab von den Lohnstückkosten W/R, der Einkommensverteilung ρD, der effektiven Nachfrage
(Konsumquotient) ρE und dem Preis P
• konzentrieren wir uns zunächst auf Nachfrage und Preis (Markträumung), indem wir die Konsumökonomie ausblenden, und
wir erhalten:
ρE
W
D·N
ρX = Θ·
mit Θ =
·(1 +
) konstant |t
P
R
W·L
• um den Faktor Θ konstant zu halten, (1) bleibt entweder jede einzelne Variable fixiert, oder (2) bleiben die jeweiligen Proportionen der Variablen unverändert, während die Variablen selbst sich ändern
• wir beginnen damit, dass jede Variable von Θ konstant bleibt: dies bedeutet, dass die Arbeitsmenge fest gehalten wird und
folgerichtig das Produktionsergebnis der Firmen ebenfalls (das reale Angebot bleibt erhalten)
• mit einem fluktuierenden Konsumquotienten sparen und entsparen die Privathaushalte abwechselnd in einer irregulären Folge
(die symmetrischen Variationen des Konsumquotienten führen nicht notwendig zu kumuliertem Budgetausgleich)
• der Markträumungspreis bewegt sich parallel zu den zufälligen Änderungen des Konsumquotienten (oder „zur Nachfrage”)
• exogene Nachfrageschocks werden absorbiert durch den Preis (der Rest des Systems ist nicht betroffen) — keine Aufteilung
(eines expansiven oder kontraktiven Effekts) zwischen Preis und Produktionsergebnis
• zum Zeitpunkt der Preisfestsetzung gibt es kein Vorauswissen, wohin ρE sich ändern will, daher ρX ≠ 1: der Produktmarkt ist
niemals geräumt, und deshalb ändert sich das Lager der Produkte
• die Veränderung im Lager der haltbaren Produkte is definiert als ΔO ≡ O - X ≡ O·(1 - ρX) |t
• der Lagerbestand der Produkte hängt letztlich ab von der Entwicklung von ρE und P
• in jeder Periode ist es das Ziel der Unternehmen, den aktuellen Lagerbestand so nahe wie möglich heranzuführen an den
Zielbestand (OΘ): Ot - OΘt → 0
• die Entwicklung des Lagerbestands an Produkten hängt ab von ρX, und jene des Geldbestands von ρE
• wir lassen jetzt die Annahme einer feststehenden Beschäftigungshöhe und anderer Einschränkungen fallen, aber lassen den
Ergebnisfaktor Θ unverändert:
ρX =
W
R
·(1 + ρV·ρN)·
ρE
P
mit ρV =
D
W
, ρN=
N
L
|t
• der Faktor Θ bleibt konstant, wenn (a) der Stundenlohn W sich im Gleichschritt mit der Produktivität R befindet (das hält die
Lohnstückkosten stabil), und (b) die Dividende D dem Stundenlohn W folgt (ρV ist eine Konstante), und (c) die Zahl der
Anteilscheine N der Beschäftigungshöhe folgt (ρND ≡ ρV·ρN)
• während sich alle Bestandteile von Θ ändern, bleibt der Faktor selbst konstant
• dem Stundenlohn kommt die Aufgabe zu, die zufälligen Produktivitätsschwankungen zu kompensieren — daher kann er
nicht für die Koordinierung des Arbeitsmarkts genutzt werden
• Annahme: die Beschäftigung L folgt dem Konsumquotienten ρE
• Preissetzungsregel: genau derjenige Preis wird als Bezugspunkt genommen in Periode t, der zu einem Verkauf des laufenden Produktionsergebnisses plus dem Lagerüberschuss in Periode t-1 geführt hätte (bei gegebenem Konsum in der vorherigen
Periode t-1)
• während produzierte und verkaufte Mengen mit der Beschäftigung wachsen, bleibt der Lagerbestand nahe dem Zielniveau
• die Preisreaktion glättet alle exogenen Zufallsvariationen, und so bleibt der Preis über die gesamte Zeit in etwa konstant
• die 3 Marktdimensionen Menge, Preis und Zeit (Fig. 7) ersetzen ein Nachfrage-Angebots-Gleichgewicht
• jenseits unserer Annahmen über die Preisstabilität: wenn der Stundenlohn schneller steigt als die Produktivität, wenn die Dividende schneller steigt als der Stundenlohn, wenn die Anzahl an Anteilscheinen schneller steigt als die Beschäftigung und
wenn der Konsumquotient über 1 steigt → geht der Markträumunspreis nach oben
• 3 Elemente sind entscheidend: Lohnstückkosten W/R, Verteilung (ausgedrückt im Ausschüttungsquotienten ρD) und Nachfrage (ausgedrückt im Konsumquotienten ρE) — die Geldmenge ist nicht darunter, was eine Zurückweisung der Quantitätstheorie bedeutet
Beschäftigung
•
•
•
•
•
•
der Periodenkern ist neutral gegenüber der Richtung der Abhängigkeit
Kausalität macht im strukturell-axiomatischen Zusammenhang an sich keinen Sinn
Abhängigkeit ist keine Eigenschaft der Axiomenmenge (aber eine zusätzliche Annahme)
die Beschäftigung L soll nun die abhängige Variable sein, und wir unterstellen eine Markträumung
die Firma reagiert auf zufällige Schwankungen des Konsumquotienten nicht mit dem Preis, sondern mit der Beschäftigung
dies wäre im Idealfall kein Hindernis zur flexiblen Anpassung der Gesamt-Arbeitsstunden
L=
D·N
P·R
ρE
wenn ρX = 1 |t
-W
• unter der Bedingung der Markträumung ist die Beschäftigung abhängig vom ausgeschütteten Gewinn, dem Konsumquotienten, dem Preis, der Produktivität und dem Stundenlohn
4
Gewinn und Märkte verstehen: Das Standardmodell
• Beschäftigung bewegt sich im Gleichschritt mit der Nachfrage (Konsumquotient) — ähnlich einer Keynesianischen Beschäftigungstheorie
• (aber im Gegensatz zum überkommenen Glauben an die Markträumung auf dem Arbeitsmarkt:) Stundenlohn und Beschäftigung bewegen sich auch im Gleichschritt!!
• jegliche Anwendung des Nachfrage-Angebots-Gleichgewichts-Schemas auf den Arbeitsmarkt übersieht die Wechselwirkung
mit dem Produktmarkt
• seien alle anderen Variablen festgehalten, erhöht ein Anstieg des Stundenlohns ein Anwachsen der Beschäftigung — eine
systemische Eigenschaft!! (hängt nicht davon ab, was Arbeitgeber und Arbeitnehmer über Stundenlohn-Änderungen denken!)
• der Reallohn hängt nicht von irgendwelchen erdachten Nachfrage- und Angebots-Schemata für den Arbeitsmarkt ab
• die umgeschriebene allgemeine Formel der Beschäftigungsabhängigkeit:
D
L=
W
·N
R
ρX
P· ·
W ρE
|t
-1
• wenn man alle Variablen außer ρE und P konstant hält:
• wenn der Konsumquotient um x Prozent schwankt und der Preisfestsetzer zufällig den Preis auch um x Prozent steigert,
heben sich die Änderungen gerade auf: kein Beschäftigungseffekt
• wenn der Preisanstieg kleiner als x Prozent ist, nimmt die Beschäftigung zu
• der expansive Nachfrageeffekt wird aufgespalten in eine nominale Variable Preis und die reale Variable Beschäftigung
• der reale Effekt der Nachfrageexpansion hängt von der parallelen Preisänderung ab
• die Preisfestsetzung im Produktmarkt bestimmt, aus rein systemischen Gründen, die Beschäftigung im Arbeitsmarkt
• in der vollbeschäftigten Konsumökonomie werden die zufälligen Schwankungen des Konsumquotienten durch exakt symmetrische Schwankungen des Verkaufsquotienten begleitet: wenn die Nachfrage steigt, wird sie aus dem Produkt-Lagerbestand
befriedigt → die verkaufte Menge ist größer als die produzierte Menge — und entsprechend umgekehrt
• im Gegensatz zu den gewohnten Erzählungen über den Preismechanismus reagiert der Preis nicht auf Nachfrageänderungen — es gibt in keiner Periode eine Markträumung
• der an sich garantierte langfristige Budgetausgleich tritt nicht notwendigerweise innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne ein
• der Stundenlohn bewegt sich mit der Produktivität und die Dividende mit dem Stundenlohn, und neutralisiert dabei vollständig
die Produktivitätsänderungen
• wenn wir mit Arbeitslosigkeit starten, L < LΘ, und erhöhen den Arbeitseinsatz, bis die Vollbeschäftigung erreicht ist, muss der
Preis fallen, wenn die Anzahl der Anteilscheine fix bleibt
• wenn wir die Anzahl der Anteilscheine als ungefähren Anhaltspunkt für die Firmengröße nehmen (??), ist es plausibel, dass
die Anzahl der Anteilscheine sich parallel zur Beschäftigung bewegt (?) → der Beschäftigungsquotient ρN wird eine Konstante
• nachdem die Vollbeschäftigung ρNΘ erreicht ist, kann das Arbeitsangebot LΘ variieren (aus welchem Grund auch immer), ohne
dass es eine Konsequenz für den Preis P* gibt → eine Vollbeschäftigungs-Preisgarantie in jeder Periode (ist kompatibel mit
Budgetausgleich und Produkt-Markträumung im Verlauf der Zeit)
• in der gutartigen Konsumökonomie (obwohl zufälligen Schocks ausgesetzt) ist der Preis absolute systemische Invariante
• die Konsumquote springt zufällig um 1 herum, Sparen und Entsparen lösen sich unvorhersehbar ab, der Geldbestand des privaten Haushaltssektors schaltet zwischen Guthaben und Überziehungen um, Änderungen der Geldmenge passen sich an und
haben keine Wirkung auf den Preis
• aber Probleme entstehen, wenn der Bankensektor sich nicht anpasst
• der Unternehmenssektor reagiert immer mit der verkauften Menge und niemals mit dem Preis
• Änderungen des Produktbestands und des Geldbestands sind aneinander gekoppelt wegen ρe/ρx = 1
• die gutartige Konsumökonomie weist auch eine invariante Einkommensverteilung auf
• man beachte: absolute Preisstabilität setzt voraus, dass der Stundenlohn sich mit der Produktivität bewegt und die Dividende
mit dem Stundenlohn
• die quantitative Anpassung hat mehr mit strukturellen Bedingungen als mit Preisanpassungen zu tun
• Produkt-Preisflexibilität ist eine Art von Fehlerreduzierungs-Mechanismus: in der idealen Marktwirtschaft spielt der Preismechanismus überhaupt keine Rolle auf dem Produktmarkt, nur der Mengenmechanismus
• das Unternehmen reagiert nicht mit Preis- oder Beschäftigungsanpassungen auf Änderungen des monetären Gewinns — diese
Änderungen werden exakt kompensiert durch Änderungen des nonmonetären Gewinns
Nicht-monetärer Gewinn
• da zusätzliche Variablen eingeführt werden müssen, erweitern wir die Axiomenmenge:
• 5. Axiom: der Gesamtgewinn hat eine monetäre und eine nicht-monetäre Komponente ΔQ = ΔQm + ΔQn
• nicht-monetärer Gewinn = bewertetes Anwachsen des Produktbestands — Anwachsen|Rückgang des existierenden Bestandswerts aufgrund von Änderungen der Mengen und Bewertungspreise (ausgedrückt durch GB) ΔQn ≡ P·(O - X) + GB |t
• wenn in der Periode t mehr Produkte hergestellt werden als verkauft (d.h. O > X), steigt der Lagerbestand an
• wenn in einer Periode weniger Produkte hergestellt als verkauft werden (O < X), werden Produkte aus dem Lager genommen
• die Veränderungen des Lagerbestands (der zu Beginn einen Bewertungspreis P hatte) sammeln sich an oder bauen sich ab
(Höherbewertung oder Abschreibung)
• Wertänderungen entstehen aus den Mengenänderungen und dem Bewertungspreis B jeder bisher unverkauften Lagerware
• der Bewertungspreis B, als neue Variable eingeführt, weicht üblicherweise vom Markträumungspreis P ab
• der Gesamtgewinn ist höher als der monetäre Gewinn in Perioden mit einem Anwachsen der Lagerbestände und umgekehrt
• summiert über alle Perioden sind die nicht-monetären Gewinne und Verluste null, wenn der Markt gerade geräumt wird in der
aktuellen Periode t
• beliebige Bewertungen heben sich automatisch mit der Zeit auf und produzieren nicht viel mehr als eine Zeitverschiebung der
nicht-monetären Gewinne
• das Gewinnaxiom in expliziter Form: ΔQ = (C - Y + YD) + P(O - X) + GB |t
• es fasst den Ablauf zusammen, der den bewerteten Lagerbestand an Produkten des Unternehmensektors wie auch seinen
Geldbestand bis Periode t generiert ⇒ finale explizite Formel des 5. Axioms: ΔQ = PO - Y + YD +GB |t
• einfachster Fall: Gesamtgewinn = Marktwert der Produktion - Lohneinkommen
• wenn die zufälligen Schwankungen des Konsumquotienten nur die verkaufte Menge X berühren, werden Änderungen des monetären Gewinns kompensiert durch Änderungen des nicht-monetären Gewinns, und der Gesamtgewinn bleibt konstant
Finanzwirtschaft
5
Gewinn und Märkte verstehen: Das Standardmodell
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
ausgeschüttete Gewinne sind zu Beginn null
XB bezeichnet die Anzahl an Transaktionen pro Periode, die durch das Bankensystem verarbeitet werden
bei Konsumausgaben in Höhe von ρE werden die Privathaushalte weder sparen noch entsparen
die Bankenindustrie erzielt einen Gewinn oder einen Verlust beim Verkauf von Finanzdienstleistungen, die sie im breitesten
Sinne tätigt, unabhängig vom Zinssatz oder von Wertänderungen der Vermögen oder Verbindlichkeiten
die Zinszahlungen des Privathaushaltssektors an die Banken für die Handhabung von 1-Perioden-Krediten werden unter
Konsumausgaben behandelt
die Neuverteilung des Arbeitseinsatzes ist neutral in Bezug auf den Preis der Konsumgüter
wenn die Arbeitskräfte für das Bankensystem vom Unternehmenssektor abgezogen werden, sinkt das Produktionsergebnis
gleichzeitig werden Konsumausgaben umgelenkt vom Kauf von Konsumgütern hin zu Käufen von Kreditdienstleistungen des
Bankensektors
der private Haushaltssektor kauft weniger Konsumgüter und mehr Bankdienstleistungen — gemäß dieser Konsumverschiebung wird die unveränderte Gesamtarbeit umverteilt
die Null-Gewinn-Bedingung und die Markträumungs-Bedingung definieren den Produktpreis, den Transaktionspreis und den
Zinssatz: sie alle sind den jeweiligen Lohnstückkosten gleich
im einfachsten Fall ist der Zinssatz gegeben durch:
IC =
W
=
AC
W
R0 C
LC
• Relation des Zinssatzes zum Produktpreis (der „wahre Zinssatz”):
IC
PA
=
RA
R0 C
• dieser „wahre Zinssatz“ hängt im elementaren Null-Gewinn-Fall von den Produktionsbedingungen in der Konsumgüterindustrie
und in der Bankenindustrie ab
•••
• allgemeine Formel für die Geldmenge: Mt = H[MHAt]·MHAt + H[MHBt]·MHBt + H[MBt]·MBt = die Summe der Guthaben der
Privathaushalte A und B und des Unternehmenssektors
• um Überziehungen in jedem Zeitabschnitt zu verhindern, wird die diskrete Heaviside-Funktion angewandt:
H[MHAt] =
ʃ 0, Mt < 0
ʅ 1, Mt ≥ 0
• eine Relation zwischen der Geldmenge und dem Markträumungspreis ergibt sich aus dem oben Aufgeführten, was aber nicht
die übliche Quantitätstheorie bestätigt, sondern sie komplett ersetzt: P = (ρEA + ρEB)·(W / R) wenn ρX = 1, ρD = 0 |t
• im allgemeinen Fall ρEA + ρEB ≠ 1 ergibt sich eine Korrelation zwischen Produktpreis und Änderungen der Geldmenge aus der
strukturellen Axiomenmenge, was aber nicht zu einer Untermauerung der Quantitätstheorie reicht
• Einführung zusätzlicher Möglichkeiten, einen Geldbestand zu halten und Schulden zu machen:
• eine fast unbegrenzte Vielfalt an Finanzprodukten muss in die strukturell-axiomatische Grundstruktur eingebaut werden
• wir nehmen jetzt an, dass die (Zentral)Bank eine Anleihe an den privaten Haushaltssektor verkauft
• Anleihen, Sparkonten oder Guthaben sind nur verschiedene Formen von (Zentral)Bank-Verbindlichkeiten
• Kauf und Verkauf von Anleihen unter Privathaushalten geschieht unabhängig von der Zentralbank, die aber die Anleihe zum
Geldmarktpreis kaufen kann, wann immer sie will, und dabei die Liquidität des Marktes erhöht
•••
Folgerungen
• Wir haben jetzt einen Werkzeugkasten für die konsistente Analyse einer Geld-Ökonomie beisammen
• wir haben uns aus der Sackgasse befreit, in die uns die orthodoxe Allgemeine Gleichgewichtstheorie geführt hatte
• deren heterodoxe Kritiker haben es — über all den Fehler-Bereinigungen — versäumt,
ein neues Fundament zu legen
• das wichtigste Werkzeug ist nun der Satz an strukturellen Axiomen (anstelle unexakter Verhaltensaxiome) — Verhaltensaussagen werden in die Parameter verbannt
• die grundlegenden Begriffe Einkommen und Gewinn konnten endlich (fast 220 Jahre
nach Adam Smith) klar definiert werden
• die statischen Schnittpunkte eines Nachfrage-Angebots-Kreuzes konnten aufgegeben
und durch einen 3-dimensionalen Produktmarkt auf Grundlage struktureller Axiome
ersetzt werden — mit nur noch Markt-Räumungen statt Gleichgewichtsmodellen
• damit wurde eine verständliche Analyse der zusammenhängenden Phänomene Märkte
für Güter und Dienstleistungen, orthogonaler Arbeitsmärkte, Finanzmärkte und sekundärer Märkte ermöglicht
6
Herunterladen