Patienteninformation 6: Ernährung und Krankheit

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HP Detlef Wiechers
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Patienteninformation 6: Ernährung und Krankheit
„Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung. (…). Wie kann einer, der Nahrungsmittel nicht
kennt, die Krankheiten des Menschen verstehen?“ (Hippokrates vom Kos)
Ernährung ist ein emotional hoch aufgeladenes Thema, auch in wissenschaftlichen Kreisen,
besonders gilt dies, wenn es um den Einfluss von Nahrung auf Krankheit geht und nochmals
gesteigert, wenn es darum geht, ob eine ganz bestimmte Ernährungsform Krankheiten
verhindern kann oder gar rückgängig machen kann. Dabei ist dies längst geklärt. Vitamin C
verhindert und heilt Skorbut. Vitamin B12 heilt und verhindert die Perniziöse Anämie. Im
Grunde waren es die Vitamine in bestimmten Nahrungsmitteln, die einige der größten Killer
in der Menschheitsgeschichte geheilt haben und verhindern, z. B. Pellagra (Vitamin B3).
Dennoch wird von vielen Wissenschaftlern der Einfluss von Nahrung auf unsere Gesundheit
völlig konträr diskutiert. Die Schulmedizin hat dazu, so gut wie gar nichts zu sagen. Schaut
man sich den Speiseplan in den Krankhäusern an, beginnt es nicht nur aufgeklärteren
Zeitgenossen regelrecht zu gruseln.
Deshalb dürfen wir im Zusammenhang von Ernährung und Krankheit folgendes nicht außer
Acht lassen: ebenso wie die Pharmaindustrie ist die Lebensmittelindustrie ein Markt in dem
hunderte von Milliarden an Dollars umgesetzt werden, jedes Jahr. Einige der größten
Konzerne der Welt leben sehr gut davon. Werden ihre Interessen verletzt, dann werden sie
unangenehm. Es geht ihnen nicht um Gesundheit, sondern um Umsatz. Damit dieser nicht
geschmälert wird, sitzen ihre Vertreter und Lobbyisten an allen wichtigen Stellen, in Gremien,
wissenschaftlichen Beiräten usw. Wie gesagt, es geht um viel Geld. Es ist naiv anzunehmen,
dass die Fleisch-, Milch- Lebensmittelindustrie ihre Interessen nicht aktiv betreibend voran
bringt. Der einfachste Weg besteht darin, Zweifel „an etwas“ zu säen. Studien eignen sich
sehr gut dazu, denn diese sind ja von Wissenschaftlern gemacht und von daher „untastbar“.
Normalbürger wie wir verstehen sie in der Regel nicht. Lesen tun wir sie schon gar nicht. Wir
müssen uns also auf die „Experten“ verlassen.
Fortschritt geschieht langam, auch der wissenschaftliche. In der Regel müssen die Vertreter
des alten Denkens, dass wissenschaftliche Establishment, erst einmal aussterben, die
Vertreter des alten Paradigmas treten nur ungern zur Seite. Bedenken sie wie viel Jahre
Mediziner und wie viel Anstrengung, Geld sie in ihre Ausbildung investiert haben. Sie öffnen
Körper, dehnen Gefäße, lösen Blutgerinnsel auf, verschreiben hochwirksame Pillen usw. usf.
Sie sind die Experten und da soll so etwas einfaches wie Ernährung gegen Herzinfarkte,
Krebs, Arteriosklerose helfen?
Dennoch gibt es immer wieder „Querköpfe“ innerhalb der Wissenschaften, Menschen, die
ihre Karriere und wissenschaftliche Reputation aufs Spiel setzen, um unangenehme,
wissenschaftlich nicht länger haltbare Erkenntnisse zu hinterfragen. Oft gehen sie Wege, die
anstrengend, weit und manchmal auch gefährlich sind. Am Ende geben sie der Menschheit
etwas, das sie dringend braucht. An diese „Querköpfe“, unabhängige Denker und Forscher,
Copyright HP Detlef Wiechers, August 2011
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sollten wir uns halten, wenn es um Nahrung und Krankheit geht. Linus Pauling, etwa,
zweifacher Nobelpreisträger, später wegen seiner Ansichten zu Vitamin C stark angegriffen.
Auf was wir uns ebenfalls stützen können ist unser gesunde Menschenverstand. „Du bist,
was du isst“ etwa, scheint Sinn zu machen, denn nach etwa 9 Monaten hat unser Körper alle
Zellen ausgetauscht. Dazu braucht er Rohstoffe. Diese Rohstoffe entnimmt der Nahrung.
Schlechte Rohstoffe, schlechtes Ergebnis. Das ist naheliegend, oder etwa nicht? Die Frage
bleibt, was schlechte Rohstoffe sind!
Im folgenden wird folgende Meinung vertreten (diese ist wissenschaftlich stark untermauert,
ja sogar bewiesen, wenn auch nicht anerkannt, die Gründe dafür sind vielfältig und wurden
oben angedeutet), dass eine vollwertige, pflanzliche Ernährung, die weitgehend auf tierische
Eiweiße und tierische Fette verzichtet unsere Gesundheit erhält und wieder herstellt.
Ernährung ist der wesentliche Eckpfeiler dar, um gesund zu bleiben und wieder gesund zu
werden. Das gilt auch für so schwere Krankheiten wie Krebs oder koronare Herzkrankheit.
Ich beziehe mich hier im Wesentlichen auf T. Colin Campbell und „seine“ „China Studie“,
erschienen im Verlag Systemische Medizin. Diese Studie gilt als Grand Prix aller
Ernährungsstudien, dennoch ist sie höchst umstritten. T. Colin Campbell war 50 Jahre „Teil
des Systems“ bevor er die „Seiten wechselte“. Das System ist die Fleisch-, Milch- und
Lebensmittelindustrie, die moderne Ernährung allgemein, die unentwegt, so Campbell,
„Überflusserkrankungen“ schafft, also jene Übel, die als chronische Krankheiten bekannt
sind und gegen die die Schulmedizin machtlos sind.
Dazu zählt Campbell Krebs, MS, Diabetes, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Schlaganfälle,
Übergewicht (Adipositas), Alzheimer und viele andere, alles Krankheiten die viel Leid
erschaffen und i. d. R tödlich enden. Er spricht also nicht von Peanuts. Nach ihm ist eine
angemessene Ernährung die mächtigste Waffe gegen diese Überflusserkrankungen. Die
Chinastudie umfasst letztendlich einen Zeitraum von 27 Jahren! Und sie dauert heute noch
an.
Was ist das besondere daran? Sie wurde an einer Population durchgeführt, dessen
Ernährung sich zum einen völlig von unserer modernen westlichen Ernährung unterscheidet
(kaum tierische Produkte, wenig Fett, viel Obst und Gemüse), und zum anderen auch
innerhalb der chinesischen Bevölkerung erhebliche Unterschiede aufweist (Stadt/(Land), mit
den entsprechend abweichenden Essgewohnheiten. Aufgrund dieses Ansatzes konnten
erstmals (!) Vergleiche mit westlichen Ernährungsgewohnheiten (fleisch-, fett- und
milchreiche Kost, wenig pflanzliche Produkte) durchgeführt werden. Das führte natürlich zu
der Frage, was gesünder ist: Vegetarismus oder Fleischkonsum, bzw. eine Nahrung mit
wenig tierischen Proteinen und einem hohen Anteil an pflanzlicher Nahrung oder umgekehrt?
Im Grunde genommen besteht die China Studie aus vielen Einzelstudien. Über 8.000
Ergebnisse hinsichtlich Essen und Krankheit konnten gewonnen werden. Ihr Ziel war die
Rolle von Ernährung, Lebensstil und Krankheit umfassend zu untersuchen, so wie nie zuvor
in der Geschichte der Medizin. Eine der Fragen die T. Colin Campbell persönlich antrieb war
die Frage nach der Krebsentstehung.
Zum Beispiel fand sein Team hinsichtlich von Tierproteinen folgendes heraus. Vermehrter
Konsum von tierischen Protein führt zu einer Steigerung von IGF-1 (= insulin-like-growthfactor) im Blut, einer Substanz, die Zellwachstums fördernd ist. Tatsächlich befeuert sie das
Wachstum von Krebszellen enorm, so Campbell. Allein 7 Studien befassen sich mit dieser
Substanz und 1,25-Vitamin D, letzteres spielt dabei ebenso eine wichtige Rolle. Besonders
das Kasein der Milch, das Protein der Milch wurde genauestens untersucht. Zu Beginn der
Studien wurden Versuchsreihen mit Aflatoxin (einem starken Karzinogen in Nüssen) und
Kuhmilch gestartet. Es zeigte sich, dass das Kasein der Milch das Krebswachstum anheizt
und zwar über das Enzym „multifunktionelle Oxidase“ (MFO). Je nachdem wie viel Kasein
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zugeführt wurde, nahm das Krebswachstum zu oder ab. Es zeigte sich sogar, dass das
Kasein der entscheidende Faktor war, der das Wachstum der Krebszellen förderte, nicht das
Aflatoxin. Das Kasein wirkte wie ein An– und Ausschalter, so Campbell.
Interessanterweise war das nur bei tierischen Eiweißen der Fall. Pflanzliche Proteine hatten
keinen Einfluss auf das Krebswachstum. An dieser Stelle ist es wichtig zwischen der
Entstehung einer Krebszelle, ihrem Wachstum und ihrer Metastasierung zu unterscheiden.
Viele Dinge können Zellen so verändern, dass sie zu Krebszellen werden. Entscheidend
aber ist ihr weiteres Wachstum, sowie natürlich später ihre Invasivität, ihr Eindringen in
Organsysteme. Offensichtlich spielt die Ernährung im weiteren Verlauf der Krebsentwicklung,
so Campbells Schlussfolgerungen, die entscheidende Rolle. Und das gilt nicht nur bei Krebs.
Aber noch etwas zeigte sich: bei Umstellung von tierischer zu veganer Ernährung, einer
vollwertigen pflanzlichen Ernährung, frei von tierischen Proteinen, fettarm und isolierten
Kohlenhydraten, konnte Krebs sogar gestoppt und geheilt werden. Campbell nennt Krebs,
Diabetes, Herz- Kreislaufkrankheiten u. a. Überflusskrankheiten. Sie entstehen in
Gesellschaften die reich sind und übermäßig Tierproteine und Fett verzehren, bei
weitgehendem Verzicht auf Pflanzennahrung. Aber nicht nur Krebs konnte gestoppt werden.
Arteriosklerose bildete sich zurück, Diabetiker konnten auf Insulin verzichten, selbst auf
Multiple Sklerose hatte die Ernährungsumstellung einen günstigen, verzögernden Einfluss.
Bleiben wir noch bei der Milch und Krebs. Milch z. B. ist ein komplizierter Stoff. Etwa 70%
der Weltbevölkerung können gar keine Milch verdauen, sie haben eine Laktoseintoleranz.
Milch ist dafür gedacht neugeborene, schnell wachsende Säugetiere in ihrer Entwicklung, d.
h. vor allem in ihrem Wachstum, zu fördern. In gewisser Weise ist Milch ein
„Wachstumshormon“. Kuhmilch ist auch völlig anders zusammengesetzt als Muttermilch. Sie
enthält 3 x so viel Eiweiß und 8 x so viel Calcium. Außerdem ist Milch ein Säurebildner, was
dazu führt, dass Calcium aus den Knochen gelöst wird, um die Säure abzupuffern. Folge:
Osteoporose. Für Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind und mit Hormonen, z. B.
Tamoxifen) behandelt werden, ist dies ein großes Problem.
In der Milch befinden sich weitere bedenkliche Stoffe, die das Wachstum fördern, z. B.
Östrogen, Prolaktin, IGF-2. Sollte die Milch noch mit Rinderwachstumshormonen belastet
sein, etwa mit rBGH und BST, dann wird es noch einmal bedenklicher. Natürlich hat dies
auch eine Bedeutung für Prostatakrebs. Krebs mag generell Wachstumshormone.
Nebenbei: Brustkrebs und Prostatakrebs werden in Asien auch „Reiche-Leute-Krankheit“
genannt.
Das die westliche Ernährung (= hoher Konsum von tierischen EW, fettreich und reich an
isolierten KH) eine ganze Reihe von Krankheiten auslöst, zeigt sich sehr gut in den
Migrationsbewegungen von Asiaten. Krebs, Herzinfarkte, Arteriosklerose, Hypertonus,
Schlaganfälle und andere Erkrankungen führen in vielen asiatischen Ländern eher ein
Schattendasein. Wandern Asiaten jedoch aus, z. B. in die USA, und übernehmen sie die
dortigen Essgewohnheiten, dann zeigen sich die entsprechenden „Überflusskrankheiten“
recht schnell auch bei ihnen. Das Ganze hat demnach mit unseren Genen und Umweltgiften
weniger zu tun, mehr mit den lokalen Essgewohnheiten.
In der China Studie zeigte sich auch bei anderen schweren Erkrankungen, dass die
Ernährung eines Menschen entscheidend für bestimmte Erkrankungen ist. Arteriosklerose
beispielsweise. Diese Erkrankung (Verhärtung, Verstopfung von Gefäßen) ist die Ursache
von einigen schweren Krankheiten. Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, „Claudicatio
intermittens“ („Schaufensterkrankheit“, arterielle Durchblutungsstörungen der Beine). Auch
hier bietet die Schulmedizin keine Aussicht auf Heilung, wie bei fast allen chronischen
Erkrankungen. Die Studie zeigte, dass auch hier dramatische Heilungserfolge möglich sind.
Die arteriosklerotischen Plaques bildeten sich auf dramatische Weise zurück.
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Halten wir fest: chronische Krankheiten und Ernährung bedingen sich. Eine Umstellung der
Ernährung auf vegane/vegetarische Kost, selbst nach Ausbruch einer Krankheit wie Krebs
oder Herzinfarkt kann Krankheiten nicht nur stoppen, sondern sogar heilen. Andere
Krankheiten, z. B. Autoimmunerkrankungen, werden günstig beeinflusst. In der Studie wurde
ausdrücklich MS erwähnt.
Das Krebs und Ernährung eng zusammenhängen, davon ist auch einer der führenden
Mediziner in der Forschung Prof. med. Richard Béliveau und Dr. med. Gingras überzeugt
(beide leben und forschen in Montreal). Sie gehen davon aus, dass etwa 30% aller
Krebsfälle ernährungsbedingt sind. Da die Heilungssichten immer noch so schlecht sind
(50% aller Krebserkrankten sind nach 5 Jahren verstorben), entwickelten sie eine
Ernährungstherapie gegen Krebs. Sie identifizierten diejenigen Nahrungsmittel, in denen
„Antikrebsstoffe“ in hohem Maße zu finden sind. Sie nannten ihren Ansatz „Nutratherapie“
und „metronomische Therapie“. „Nutra“ leitet sich ab von Nahrung, „metro“ von Zeit. Ziel
dieses Ansatzes ist es, ähnlich wie bei T. Colin Campbell, Krebs mit Ernährung zu
bekämpfen, und zwar nicht mal so nebenbei, sondern 24 Stunden am Tag (= metronomisch),
rund um die Uhr sozusagen, mit den Stoffen, die wir zu uns führen.
Eine ganze Reihe von Pflanzen enthalten Inhaltsstoffe, die gegen Krebszellen wirksam sind.
Besonders wurden hervorgehoben: grüner Tee, Kurkuma, Soja, Knoblauch und Zwiebeln,
Trauben und Beeren, Zitrusfrüchte, Tomaten, dunkle Schokolade, Omega-3-Fettsäuren.
Die Nutratherapie, so ihre Verfechter, unterstützen den Körper aktiv im Kampf gegen Krebs,
indem sie das Immunsystem stärken (Entzündungen hemmen), Krebszellen direkt angreifen
(Natürliche Killerzellen) oder auch die Angiogenese (Gefäßneubildung) des Tumors
unterbinden.
Ernährung, Ernährungsumstellung stellt eine der Säulen der integralen Therapie im
Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen dar.
Für Sie ist wichtig zu wissen, dass Ärzte sehr wenig über die Zusammenhänge von
Krankheit und Ernährung wissen. Einfach, weil sie darin i. d. Regel nicht ausgebildet sind
und die Strukturen im Gesundheitswesen/Gesellschaft dem keine Rechnung tragen. Es ist
also gut möglich, dass Sie besser darüber Bescheid wissen als ihr Arzt. Das sollten sie nicht
vergessen, falls ihr Arzt sie eines besseren belehren will.
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