Wahrnehmungspsychologie - Gymnasium am Krebsberg

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Gymnasium am Krebsberg
-Schule des Landkreises Neunkirchen-
Seminarfacharbeit
Wahrnehmungspsychologie
vorgelegt von
Elizaveta Bugakova
Seminarfach
Lesen
Seminarfachlehrer Frau S. Molter
Neunkirchen (Saar), 16.06.2014
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ……………………………………………………….….. 2
2. Wahrnehmung und Gedächtnis …………………………………. 3
2.1) Priming …………………………………………………………... 3
2.2) Wahrnehmungslernen …………………………………………. 4
2.3) Perzeptive und kognitive Fähigkeiten ……………………...… 4
2.4) Interferenzen ……………………………………………………. 4
2.4.1) Kontrollierte und automatisierte Prozesse ……………….... 4
3. Stroop-Effekt ………………………………………………………. 5
3.1) John Ridley Stroop ……………………………………………... 5
3.2) Beschreibung ……………………………………………………. 6
3.3) Theorien zur Entstehung des Stroop-Effektes ………………. 6
3.3.1) Wettlaufmodell ………………………………………………... 6
3.3.1.1) Lesen-Benennen-Effekt …………………………………… 7
3.3.1.2) Test des Wettlaufmodells ………………………………….. 8
3.3.2) Erklärung durch kontrollierte und automatisierte Prozesse .. 8
4. Stroop-Effekt in der Moderne …………………………………….. 9
4.1) Variationen des Stroop-Experimentes ………………………… 9
4.2) Moderne Untersuchungen durch den Stroop-Effekt …………. 9
4.3) Verwendung des Stroop-Effektes ……………………………. 10
5. Schlussbemerkung ……………………………………………….. 11
1
1. Einleitung
Die Wahrnehmungspsychologie wird als einer der wichtigsten und in der letzten Zeit entwicklungsreichsten Teilgebiete der gesamten Psychologie angesehen. Die Vielfältigkeit
der Anwendung übernimmt in verschiedenen Gebieten eine wichtige Rolle und in den
letzten Jahren nahm ihre Bedeutung stetig zu.
So kann man die Wahrnehmungspsychologie in unzähligen Bereichen, die mit der Zeit
infolge der menschlicher Forschungen und Entwicklungen an der Zahl zunahmen, auffinden:
-in rein psychologisch-wissenschaftlichen Bereichen
-in der Medizinpsychologie
-in der Schulpsychologie
-in der Verkehrspsychologie
-in der Kriminalpsychologie
-in der Medien- & Kommunikationspsychologie.
Durch die Wahrnehmungspsychologie wurden und werden viele Phänomene entdeckt.
Einer dieser Phänomene, der Stroop-Effekt, wird in dieser Arbeit konkreter dargestellt.
Wie die meisten Phänomene wurde der Stroop-Effekt in vielen Ländern aus den verschiedensten Standpunkten betrachtet, so dass sich eine Vielzahl an Untersuchungen,
Erforschungen und Erklärungsmethoden auffinden. Aufgrund der begrenzten Größe der
Arbeit können nur wenige Aspekte und Erforschungswinkel beleuchtet und wiedergegeben werden. Grundsätzlich konnte man nicht detailliert das Phänomen des StroopEffektes beschreiben angesichts der Zeit und des jetzigen Wissenstandes der Verfasserin dieser Arbeit.
Bis heute versuchen die unterschiedlichsten Wahrnehmungspsychologen sich an den
Erklärungen des Phänomens und dessen Bedeutung für das menschliche Gehirn zu ergründen. In der Arbeit der Forscher zeigen sich mehrere Probleme hinsichtlich der jeweils
eigenen Betrachtungsweise. In der Moderne existieren deshalb die vielfältigsten Methoden und Erkenntnisse über den Stroop-Effekt, die sich in den Variationen des StroopTestes und dessen Verwendung wiederspiegeln. Es erklärt sich aus dem Aspekt, dass in
den verschiedenen Ländern die Menschen beziehungsweise Wissenschaftler eine andersartige Mentalität oder Wahrnehmung besitzen. Die Länder verfügen über abweichende Stadien der Entwicklung im wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Bereich.
Das verbindende Element zwischen Stroop-Effekt und Wahrnehmungspsychologie bildet
das Lesen, das je nach Land einen anderen Stellenwert einnimmt. Aufgrund der Globalisierung verschwimmt die Grenze der Stellenwertvorstellungen immer mehr.
Die Verbindung zwischen Wahrnehmung und dem Gedächtnis, der Stroop-Effekt und sein
Entdecker und die Bedeutung der Ergebnisse des Stroop-Effektes in der heutigen Zeit,
aber auch hierauf basierende Fragen werden in dieser Facharbeit versucht geklärt zu
werden und am Ende wird eine Zusammenfassung das Ergebnis resümieren.
2
2. Wahrnehmung und Gedächtnis
Die als ein einheitliches Phänomen erfahrene Wahrnehmung besteht aus einem komplexen Komponentensystem. Nur einige der Komponenten sind der bewussten Erfahrung
zugänglich. Am Beispiel eines Bleistifts wird dies deutlich: Form und Farbe des Bleistifts
sind die Ergebnisse derselben neuronalen Verarbeitungsschritte durch die der Mensch
Bleistifte erkennt und identifiziert. Jedoch ist das Wissen, wie und wo der Mensch nach
dem Stift greifen muss, ein unbewusstes. Es gibt Prozesse der visuellen Informationsverarbeitung, die unbewusst ablaufen und keine bewusste Zur-Kenntnis-Nahme erfordern1.
Diese Erkenntnis gilt auch für das Erinnerungsvermögen. Das Gedächtnis ist keine geschlossene Einheit, im Gegenteil es besteht aus verschiedenen Systemen.
Nur einer dieser Systeme ist für den Menschen bewusst abrufbar, nämlich das deklarative
Gedächtnis. Deklaratives Gedächtnis bezeichnet Handlungen, die man kundtun kann vom
englischen to declare; bei den nichtdeklarativen ist dies nicht der Fall, denn man ist selbst wenn man dazu aufgefordert wird- nicht in der Lage, sehr viel über seine Handlungen zu sagen2. Priming, das auch Aktivierungs-oder Vorwärmeeffekt genannt wird, und
das Wahrnehmungslernen sind einige Formen des nichtdeklarativen Gedächtnisses3.
2.1) Priming
Priming von dem Englischen to prime, vorbereiten oder etwas in Betrieb setzen, bezieht
sich auf die Verbesserung der Fähigkeit, Wörter oder Objekte zu entdecken oder zu identifizieren, mit denen man kurz zuvor Erfahrungen gesammelt hat. Der Schlüsselfaktor des
Primingeffektes ist, dass er unbewusst verläuft. Seine Funktion besteht darin, die Wahrnehmung von Reizen, denen man kürzlich ausgesetzt war, zu verbessern4.
Der Primingeffekt ist weitgehend perzeptiver Natur, das heißt er ist überwiegend abhängig, ob ein Individuum schon bei einer früheren Gelegenheit die gleichen perzeptiven
Operationen durchgeführt hat. So kann ein Mensch eine Zeichnung mit einem Hund
schneller benennen, wenn er diese zuvor schon gesehen hat und sie noch ein Mal sieht.
Sobald das Individuum die Zeichnung des Hundes verarbeitet hat, so fällt ihm anschließend das Benennen beim zweiten Mal leichter, wenn genau die gleiche Zeichnung des
Hundes wieder auftaucht5.
Jedoch kann der Mensch das System, dass das Priming unterstützt, nicht konsultieren,
wenn es um Entscheidungen des Wiedererkennens geht. Wenn Personen in einem Versuch über die Vertrautheit oder Reminiszenz von Wörtern, die sie zuvor in einer Liste gesehen haben, entscheiden sollen, befinden sie sich in einem anderen Operationsmodus
als dann, wenn sie Wörter lesen. Wie leicht jemand ein Wort liest, ist überdies aber auch
kein zulässiger Indikator, ob ihm ein Wort vor kurzem begegnet ist. Viele Faktoren entscheiden darüber, wie rasch Wörter gelesen werden können, wie zum Beispiel die Häufigkeit in der jeweiligen Sprache, wie sehr der Wahrnehmende das Wort mag oder seine
Aufmerksamkeit beziehungsweise sein Motivationsniveau6.
1
Vgl. Squire & Kandel: Gedächtnis: Die Natur des Erinnerns, 1999, S. 170.
A.a.O., S.190.
3
A.a.O., S. 171.
4
A.a.O., S. 172.
5
A.a.O., S. 173.
6
A.a.O., S. 174. 2
3
2.2) Wahrnehmungslernen
Während es nach nur einem einzigen Blick zu perzeptiven Priming kommen kann, sind
andere Formen des nichtdeklarativen Lernen meistens stärker abgestuft und entwickeln
sich erst zeitweilig im Laufe von Übungsstunden. Dies trifft auch auf das Wahrnehmungslernen zu. Wahrnehmungslernen beschreibt die Fähigkeit, einfache Wahrnehmungsattribute, wie Klänge oder Linienorientierungen, besser erkennen zu können, weil man diese
Aufgaben bereits schon öfters durchgeführt hat. Beim Wahrnehmungslernen wird der
Mensch erfahrener darin, einige Merkmale eines Stimulus auszusondern. Bei entsprechenden Übungen können Menschen ihre Leistungsfähigkeiten verbessern7.
2.3) Perzeptive und kognitive Fertigkeiten
Der Erwerb von Routine spielt auch beim Lernen vom Lesen der eigenen Muttersprache
eine Rolle. Zu Beginn bewegt man sich stockend von Wort zu Wort, doch nach einigen
Übungen liest man rascher. Die Augen können sich dann etwa viermal pro Sekunde zu
einer neuen Textstelle bewegen und nehmen die Bedeutung von mehr als 3000 Worten
pro Minute auf. Diese Fertigkeit ist das Ergebnis einer allmählichen Verbesserung der
perzeptiven und kognitiven Verfahren, die die Menschen benutzen, wenn sie etwas wahrnehmen, denken oder Probleme lösen. Alle Individuen verbessern ihre Fertigkeiten auch
dann, wenn sie nur gewöhnliche Texte lesen. Die Zeit, die Individuen benötigen, um wiederholt dieselbe zusammenhängende Textpassage vorzulesen, nimmt mit jeden Durchgang ein wenig ab. Bei aufeinanderfolgenden Lesungen lassen sich Schrifttyp, Buchstaben und Wörter, selbst die im Text ausgedrückten Gedanken, leichter aufnehmen, und
das Material kann somit schneller verarbeitet werden8. Das Lesen erfolgt nicht im Bewusstsein und greift daher nicht auf das Gehirnsystem zurück, dass das deklarative Gedächtnis trägt9.
2.4) Interferenzen
„Interferre“ aus dem Lateinischen heißt zu Deutsch überlagern. In der Gedächtnispsychologie werden verschiedene Formen der Gedächtnishemmung als Interferenz bezeichnet.
Überlagern sich zwei physische Prozesse so stören diese sich gegenseitig und haben
somit eine negative Beeinflussung auf das Gedächtnis. Die Interferenz ist die Erscheinung, in der ein psychischer Prozess durch einen gleichzeitigen anderen Prozess gehemmt oder gelöscht werden kann10.
2.4.1) Kontrollierte und automatisierte Prozesse
Automatisierte Prozesse, wie etwas wahrnehmen, atmen oder Reaktionen auf bestimmte
Reize, laufen schneller als kontrollierte ab. Außerdem können sie gleichzeitig ablaufen,
wobei es in Sonderfällen zu Interferenzen zwischen ihnen kommen kann.
Kontrollierte Prozesse wie Heben der Hand oder Lösen von Problemen laufen bewusst ab
und sind vom Individuum beabsichtigt. Sie werden als intentional bezeichnet. Zudem benötigen sie je nach Aufgabenschwierigkeit eine bestimmte Menge an Aufmerksamkeitskapazität. Kontrollierte Prozesse sind auf Erkenntnisgewinnung gerichteter Vorgänge, die
7
Vgl. Squire & Kandel: Gedächtnis: Die Natur des Erinnerns, 1999, S. 177.
A.a.O., S. 196.
9
A.a.O., S. 198.
10
Vgl. Lexikon online für Psychologie & Pädagogik: Interferenz:
http://lexikon.stangl.eu/54/interferenz/ (12.06.2014).
8
4
zum Lernen führen. Kontrollierte Prozesse benötigen mehr Verarbeitungskapazität als
automatisierte Prozesse, die wenig bis fast gar keine Kapazität benötigen.
Durch Training können kontrollierte Prozesse automatisiert werden (z.B. Lesen oder Autofahren), wodurch weniger Aufmerksamkeitskapazität benötigt wird. Im Gegensatz zu kontrollierten Prozessen laufen automatisierte Prozesse ohne Absicht ab und werden dem
Individuum selbst nicht bewusst. Deshalb führen automatisierte Prozesse nicht zum Lernen und sind dementsprechend nicht auf Erkenntnisgewinnung gerichtet11.
3. Stroop-Effekt
Als Farb-Wort-(Interferenz-)Versuch wurde das Verfahren zur Erforschung des „kognitiven
Stils“ von John Ridley Stroop 1935 in Anlehnung an Erich Rudolf Jaensch bezeichnet. Es
führte zur Entdeckung des Stroop-Effektes: Im Vergleich von farbigen Punkten ist beim
Benennen der Druckfarbe von Farbwörtern (Rot, Blau, usw.), welche in anderer als ihrer
Bedeutung entsprechender Farbe gedruckt sind, die Leistung herabgesetzt, da eine Tendenz zum Lesen der Wörter „interferiert“12.
3.1) John Ridley Stroop
John Ridley Stroop wurde am 21. März 1897 in Murfreesboro im Bundesstaat Tennessee
geboren. Er war das zweitjüngste von sechs Kindern und hatte zwei Schwestern und drei
Brüder. Stroop absolvierte die David Lipscomb High School im Jahre 1919 und erhielt ein
Diplom von David Lipscomb Junior College im Jahre 1921 als Jahrgangsbester. Am 23.
Dezember 1921 heiratete Stroop Zelma Dunn. In den kommenden sieben Jahren bekamen sie drei Söhne. Er arbeitete auch als Hausmeister und als Bibliothekar und lehrte an
Hochschulen. Stroop studierte an der George Peabody College in Nashville. Dort erwarb
er ein Bachelor of Science 1924, im Jahr 1925 eine Master of Arts, und den Doctor of Philosophy mit dem Nebenfach pädagogische Psychologie im Jahre 1933. Von 1921 bis
1922 war er Direktor der Mississippi Consolidated School, er kam aber zur David Lipscomb College zurück, wo sich seine Lehrtätigkeit mit nur wenigen Unterbrechungen über
40 Jahren erstreckte. Er begann dort als ein Lehrer in Mathematik und Englisch (19221923) zu arbeiten, dann wechselte er zu modernen Sprachen (1924-1928). Zwischen
1928 und 1932 war er Professor für Psychologie und Pädagogik und diente 1928 bis 1929
als Dekan der Fakultät. Nach seiner Promotion führte Stroop Forschungen für die Tennessee Educational Commission (1933-1934) durch, dann war er als Sonderlehrer für
Psychologie und Pädagogik an der Tennessee Polytechnic Institute in Cooke angestellt.
Nach seiner zweiten Rückkehr zur David Lipscomb College beschloss er dort zu bleiben.
Er wurde Kanzler für elf Jahre und Vorsitzender der Abteilung für Psychologie für 16 Jahre von 1948 bis 1964. Stroop ging im Jahre 1967 in den Ruhestand und verbrachte die
Jahre 1967 bis 1968 als Dekan der Ohio Valley College in Parkersburg, Virginia. Danach
nahm er die Position als emeritierter Professor für biblische Studien an der David Lipscomb College an bis zu seinem Tod am 1. September 1973 im Alter von 76 Jahr
11
Vgl. Breuer, Jennifer & Sauer, Anne: Der Stroop-Effekt: http://erfolgsfaktorbuero.de/downloads/m4n2wahrnehmungseminar.pdf (12.06.2014). 12
Vgl. Professor Arnold, Professor Eysenck & Professor Meili: Lexikon der Psychologie, 1971,
Band 1: S. 594.
5
3.2) Beschreibung
Der Stroop-Effekt wurde erstmals im Leitartikel der Dezember 1935 Ausgabe des „Journal
of Experimental Psychology“ von John Ridley Stroop erwähnt. Seit dieser Zeit sind mehr
als 700 Studien über den Stroop-Effekt veröffentlicht worden13.
Bei den Stroop-Reizen existieren zwei Bedingungen. Es gibt die kongruente Bedingung,
in der z.B. die Farbe des Wortes mit dem Farbwort übereinstimmt, und es gibt die inkongruente Bedingung, in der sich die Farbe des Wortes und das Farbwort unterscheiden.
Der Stroop-Effekt äußert sich, dass in der inkongruenten Bedingung das Benennen der
Farbe verzögert erfolgt, als mühsam erlebt wird und die Fehlerzahl dabei erhöht ist, während das Lesen des Wortes bei inkongruenter Bedingung keine Probleme bereitet, was
sich in einer nicht oder nur sehr wenig erhöhten Reaktionszeit und Fehlerzahl niederschlägt. Inkongruente Farben stören das Lesen der Farbwörter nahezu nicht. Dies wird
als funktionale Asymmetrie des Stroop-Effektes bezeichnet, da auf der einen Seite bei
Benennen des Farbnamens eine deutliche Interferenz auftritt, andererseits jedoch das
Lesen des Wortes vollkommen problemlos möglich ist.
Beim Stroop-Effekt wird eine asymmetrische Interferenz erkannt, bei der die Fähigkeit zur
selektiven Reaktion auf einen Aspekt des Stroop-Reizes (die Farbe) durch einen anderen
Aspekt (die Wortinformation), der nicht völlig ignoriert werden kann, gestört wird.
Der Stroop-Effekt kann Untersuchungsgegenstand wie auch Untersuchungsmittel sein.
Als Untersuchungsgegenstand findet man ihn in den Fällen, wo das Phänomen selbst
zum Gegenstand der Forschung wird. Als Untersuchungsmittel wird er genutzt, wenn er
instrumentalisiert und zur Erforschung anderer Phänomene eingesetzt wird14.
3.3) Theorien zur Entstehung des Stroop-Effektes
John Ridley Stroop selbst erklärte die Entstehung der Interferenz ausschließlich durch
Übungseffekte. Raymond Bernard Cattell15 dagegen postulierte, dass die Interferenz ein
Ergebnis von unterschiedlichen Verarbeitungsgeschwindigkeiten sei: Wörter können
schneller gelesen werden, als Farben benannt16. Es wurden und werden zahlreiche Erklärungen für die Klärung des Phänomens des Stroop-Effekte erstellt. Die bekanntesten sind
das Wettlaufmodell und die Erklärung anhand kontrollierter und automatisierte Prozesse.
3.3.1) Wettlaufmodell
Das Wettlaufmodell soll eine partielle Erklärung für die Ergebnisse beim Stroop-Versuch
liefern. Bei inkongruenter Farbe-Wort-Paarung kommt es zu Reaktionskonflikten (erhöhte
Fehlerzahl, verlängerte Sprechzeiten). Der Versuchsperson gelingt es nicht, das automatisierte Lesen des Wortes zu unterdrücken, obgleich dies ein Nachteil für die Aufgabenbewältigung darstellt. Wenn man die Versuchsperson bittet, nur die Farbwörter vorzulesen
und die Farben zu ignorieren, gibt es keine oder nur sehr geringe Einflüsse inkongruenter
oder kongruenter Farben auf die Sprechzeiten beim Lesen. Bei gleichzeitiger Darbietung
13
Vgl. John Ridley Stroop: Creator Of A Landmark Cognitive Task:
http://arts.uwaterloo.ca/~cmacleod/Research/Stroopbiog.htm (12.06.2014).
14
Vgl. Breuer, Jennifer & Sauer, Anne: Der Stroop-Effekt: http://erfolgsfaktorbuero.de/downloads/m4n2wahrnehmungseminar.pdf (12.06.2014).
15
Vgl. Biography: Raymond Bernard Cattel: http://www.stthomasu.ca/~jgillis/bio.htm (12.06.2014).
16
Vgl. Breuer, Jennifer & Sauer, Anne: Der Stroop-Effekt: http://erfolgsfaktorbuero.de/downloads/m4n2wahrnehmungseminar.pdf (12.06.2014). 6
von Farbe und Wort interferieren die Wörter stark mit der Benennung der Farben; die Farben jedoch kaum mit Lesen der Wörter.
Im Vergleich des Benennens einer großen Farbfläche mit dem Lesen unter inkongruenten
Bedingungen des Wortes zur Farbe, erweckt die Annahme, dass die FarbflächenBenennung schneller ist. Jedoch ist das Lesen um ca. 100 – 200 Millisekunden schneller
als das Benennen.
Die beiden Reizaspekte (Wort und Farbe) geraten in Konflikt zueinander. Bei der FarbeBenennung aktiviert das störende Wort die falsche Antwort. Die festgestellte längere Reaktionszeit wird interpretiert als Beweis für die Schwierigkeit, die mitaktivierte Antwort abzufangen und somit nur das von der relevanten Reizkomponente (Farbe) angesprochene
motorische Programm auszuführen.
Laut Wettlaufmodell werden von der Reizdarbietung an Test- und Störreiz (je nach Instruktion Farbe oder Wort) in parallelen Kanälen gleichzeitig verarbeitet. Entscheidend ist,
welcher Verarbeitungsprozess zuerst einen kritischen Abschnitt erreicht, den beide aus
strukturellen Gründen nur nacheinander (seriell) passieren können. Es kann hier nur ein
Reiz verarbeitet werden. Es ist nicht möglich, mehrere Wörter gleichzeitig auszusprechen
und deshalb ist vor der Sprachausführung die Serialisierung notwendig.
Annahme des Wettlauf-Modells für die Begründung der asymmetrischen InterferenzWirkung ist die, dass die Verarbeitung vom Wort durchschnittlich schneller abläuft als die
von Farben. Aus diesem Grund kommt es bei der Farb-Benennung zu verlängerten Reaktionszeiten durch die inkongruenten Wörter. Die Erklärung des Wettlauf-Modells stützt
sich auf die schnellere Verarbeitung von Leseprozessen. Dies begründet auch, warum in
der komplementären Lese-Aufgabe inkongruenter Farben das Lesen der Wörter nahezu
nicht beeinträchtigt wird.
3.3.1.1) Lesen-Benennen-Effekt
Der Lesen-Benennen Effekt wird für die Überlegungen des Wettlaufmodells vorausgesetzt. Unter ihm versteht man das Phänomen, dass die verbale Benennungsreaktion länger dauert als das Lesen der jeweiligen Dingnamen.
Wortfindestörungen, man möchte etwas sagen bekommt es aber nicht raus, werden beim
Lesen nicht angetroffen. Nur in den Phänomene der Legasthenie (angeborene Schwäche,
Wörter und zusammenhängende Texte zu lesen oder zu schreiben) und der verbalen Alexie (Unfähigkeit, Geschriebenes zu lesen) sind solche Probleme auffindbar. So wird daraus geschlossen, dass Lesen und Benennen durch unterschiedliche strukturelle Merkmale gekennzeichnet sind und als völlig verschiedene Prozesse anzusehen sind.
Viele Versuchspersonen sagen aus, dass ihnen das Lesen deshalb leichter fällt, weil das
Wort schon dasteht und man es nur noch aussprechen muss, wohingegen man beim
Benennen erst einmal an den Namen denken muss, was die Reaktion erschwert. Beim
Lesen ist die korrekte Reaktion schon im Reizwort repräsentiert, während sie beim Benennen erst im Gedächtnis aufgesucht werden muss.
Während dem Lesen erfolgt eine verbale und phonetische Entschlüsselung des Reize,
bei dem der Reiz in Einheiten erfasst wird, die während der weiteren Entschlüsselung
schon verbalisiert werden können, so dass eine Übereinstimmung der visuell-räumlichen
und verbal-zeitlichen Struktur des Reizes vorliegt. Beim Benennen hingegen findet man
7
diese Übereinstimmung nicht. Es kann erst eine verbale Reaktion erfolgen, wenn die entsprechende Gedächtnisleistung vollzogen ist. Dies erklärt die Verzögerung bei der Benennungsreaktion.
3.3.1.2) Test des Wettlaufmodells
Bei den klassischen Stroop-Experimenten erfolgte die Darbietung von Wort und Farbe
stets simultan. Das Wort erscheint und gleichzeitig damit auch die Schriftfarbe. Um aber
auf zeitliche Verarbeitungsprozesse schließen zu können, muss man eine Versuchsanordnung finden, in der man Wort und Farbe getrennt präsentieren kann.
Odmar Neumann entwickelte 1980 eine neue Versuchsanordnung. Die Farbe wird auf ein
rechteckiges Fenster eines Bildschirmes projiziert, das Wort darüber. So kann entweder
das Wort vor der Farbe dargeboten werden oder der Farbe nachfolgen.
Neumann leitete aus der Grundidee des Wettlaufmodells zwei Hypothesen ab:
Erstens müsste die Wahrscheinlichkeit, dass das Wort den „Wettlauf“ gewinnt, verringert
werden können, wenn man der Farbe einen „Vorsprung“ ermöglicht. Zweitens müsste
eine Umkehrung des Stroop- Effektes möglich sein. Es müsste eine Interferenz zu erzielen sein, wenn die Farbe dem Wort vorausgeht.
Die Wahrscheinlichkeit, mit der das Wort das „Rennen“ gewinnt, konnte durch die zeitliche
Manipulation verringert werden (Bestätigung der 1. Hypothese). Aber durch einen Vorsprung der Farbe kann keine Interferenz erzielt werden. Das Lesen des Wortes gelingt
weiterhin völlig unbeeinträchtigt von der Schriftfarbe (Widerlegung der 2. Hypothese).
Die Verarbeitung des Wortes musste durch etwas anderes privilegiert sein als durch ihre
größere Schnelligkeit. Man nahm an, dass der automatische Charakter des Lesens für die
Interferenz zuständig ist17.
3.3.2) Erklärung durch kontrollierte und automatisierte Prozesse
1. Lesen Seminarfach Stroop-Effekt Interferenz
Eine Versuchsperson muss schwarz-gedruckte Wörter vorlesen.
Lesen gilt als automatisierter Prozess.
Abbildung 1
2.
Nun muss die Versuchsperson die Farben der Punkte benennen.
Das Benennen von Farben stellt einen kontrollierten Prozess dar.
3. Lesen Seminarfach Stroop-Effekt Interferenz
Im Folgenden muss die Versuchsperson die Farbe der bunt-gedruckten Wörter benennen.
Hierbei handelt es sich um einen kontrollierten Prozess (das Benennen der Druckfarbe)
und um einen automatisierten Prozess (das Lesen der Wörter).
4. Grün Gelb Rot Blau Gelb Blau Grün Rot
Am Ende muss die Versuchsperson die Druckfarben benennen.
Es wird der Interferenzeffekt hervorgerufen: Der kontrollierte Prozess (Nennen der Druckfarbe) und der automatisierte Prozess (Lesen der Farbnamen) interferieren18.
17
Vgl. Bozovic, Hofmeyer & Kohake u. a.: Stroop-Effekt: http://ebookbroiwsee.net/stroop-theorieausarbeitung-doc-d182937897 (12.06.2014).
18
Vgl. Breuer, Jennifer & Sauer, Anne: Der Stroop-Effekt: http://erfolgsfaktorbuero.de/downloads/m4n2wahrnehmungseminar.pdf (12.06.2014). 8
4. Stroop-Effekt in der Moderne
Bis heute wird der Stroop-Effekt erforscht und man kommt zu immer wieder neuen Erklärungen und Ergebnissen
4.1) Variationen des Stroop-Experimentes
Howard E. Egeth und Robert A. Virzi19 haben im Jahre 1983
eine veränderte Problemstellung entworfen, bei der die Probanden die Anzahl der Zahlen in einzelnen Kästchen nennen
sollen. Hier kam es ebenfalls zu einer Interferenz, da die
Anzahl der Zahlen nicht mit den dargestellten Ziffern übereinstimmen (kontrollierter Prozess: Benennen der Anzahl der
Zahlen, automatisierter Prozess: Vorlesen der Ziffern)20.
Ferner wurde die klassische Aufgabe zu einem emotionalen
Stroop-Test umgewandelt. Mit dessen Hilfe konnte gezeigt
werden, dass Menschen, die an Depression leiden, die Far- Abbildung 2
be von negativen Wörtern überwiegend langsamer benennen als von neutralen oder positiven Reizen21.
Beim inversen oder auch umgekehrten Stroop-Effekt müssen die Probanden die Farbwörter lesen und nicht die Schriftfarbe benennen. Dies bereitet kaum Schwierigkeiten, obwohl die Farbwörter in der „falschen" Farbe geschrieben sind. Dies liegt daran, dass das
Lesen als Fertigkeit so intensiv trainiert ist, dass es automatisch, reibungslos und fast
ohne Anstrengung abläuft22.
4.2) Moderne Untersuchungen durch den Stroop-Effekt
Durch den Stroop-Effekt hat es sich gezeigt, dass das menschliche Gehirn bei Smartphones und Tablets anders funktioniert. Das Phänomen verschwindet, wenn die Testperson ein Gerät mit Touchscreen benutzt. Bei den herkömmlichen Computern sind zwei
räumlich getrennte Vorgänge für die Wahrnehmung nötig: Die Hand führt die Maus über
den Tisch, während das Auge die Informationen vom Display aufnimmt. Bei den tragbaren
Touchscreen-Geräten ist diese räumliche Trennung von Wahrnehmung und Handlung
aufgehoben. Durch die Berührung des Displays wird direkt die Information abgerufen, die
die Nutzer aufnehmen und verarbeiten. Das Gehirn funktioniert bei Smartphones und
Tablets anders als bei den bisherigen Computern23.
In der Untersuchung „Enclothed cognition”, was frei übersetzt so viel bedeutet wie “angezogene Wahrnehmung“, von dem Psychologe Adam Galinsky aus der Northwestern Universität und dem deutschen Gastforscher Hajo Adam wurde der Einfluss der Kleidung auf
19
Vgl. Springer Link: Toward a translational model of Stroop interference:
http://link.springer.com/article/10.3758/BF03202499 (12.06.2014).
20
Vgl. Breuer, Jennifer & Sauer, Anne: Der Stroop-Effekt: http://erfolgsfaktorbuero.de/downloads/m4n2wahrnehmungseminar.pdf (12.06.2014).
21
Vgl. Kontaktlinsengeschichte-Der Blog von Lensspirit: Der Stroop-Effekt-was steckt dahinter?:
http://blog.lensspirit.de/2014/01/der-stroop-effekt-was-steckt-dahinter/ (12.06.2014).
22
Vgl. der Stroop-Effekt: http://www.kommdesign.de/texte/stroop.htm#6 (12.06.2014).
23
Vgl. Portal-Das Potsdamer Universitätsmagazin: Hand am „Elektronengehirn“: http://www.unipotdam.de/fileadmin01/projects/upentdecken/docs/portal/aktuell/Portal_01_2014_komplett_web_01.p
df (12.06.2014). 9
seine Träger erforscht. Weiße Laborkittel standen im Zentrum der Studie. Das typische
Accessoire jedes Arztes und Wissenschaftlers erhielten in einem Experiment eine Hälfte
der 58 Probanden und die andere Hälfte nicht. Nun sollten alle den Stroop-Test absolvieren. Mal entsprach die Farbe der Bedeutung des Wortes, mal war sie unterschiedlich. Der
Kittel wirkte sich erheblich auf die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer aus. Die Teilnehmer
mit Kittel machten bei den Durchgängen gerade mal halb so viele Fehler wie jene Teilnehmer ohne Kittel. Ein Anzeichen darauf, dass alleine das Tragen des Kittels die Aufmerksamkeit verbesserte.
Das Tragen bestimmter Kleidung setzt entsprechende Assoziationen frei, resümierten die
Wissenschaftler. Mit dem Doktorkittel wird üblicherweise Sorgfalt und Achtsamkeit in Verbindung gesetzt. Dieser Gedanke überträgt sich auch auf das eigene Verhalten: Die Probanden wurden selbst sorgfältiger und achtsamer24.
4.3) Verwendung des Stroop-Effektes
Die Aufmerksamkeit soll bei einem mehrdimensionalen Reiz auf nur ein Merkmal dieses
Reizes gerichtet werden. Je mehr Aufmerksamkeit man für die Bearbeitung des StroopTests erbringt, umso geringer ist die Reaktionszeit. Deshalb kann der Stroop-Test als
Aufmerksamkeitsmaß verwendet werden25. Geheimdienste haben mit dem Stroop-Effekt
feindliche Agenten enttarnt. Menschen können sich einen Akzent antrainieren, man kann
ihnen eine neue Identität geben, eine falsche Vergangenheit, eine glaubhafte Geschichte,
aber man kann ihnen nicht ihre Muttersprache nehmen. So arbeitete zum Beispiel der USGeheimdienst während des Kalten Krieges mit dem Stroop-Effekt: Wenn sie jemanden in
Verdacht hatten, in Wahrheit ein russischer Spion zu sein, dann gaben sie ihm eine klassische Stroop-Aufgabe. Der Verdächtige musste mehrere Wörter in unterschiedlichen
Sprachen lesen, darunter auch das Wort красный. Das russische Wort für die Farbe Rot.
Schreibt man es in blauen oder grünen Buchstaben, wird jeder Amerikaner (der kein Russisch kann), kein Problem damit haben, in dem Fall einfach die Farbe laut zu benennen.
Unter dem Stress, als Spion enttarnt zu werden, dem Zeitdruck mehrere solcher Farbwörter laut aufzusagen und vor dem Hintergrund eigentlich Russe mit dieser Muttersprache
zu sein, sagten die Agenten an der Stelle eben nicht „Blau” oder „Grün” – sondern „Rot”.
Und ab diesen Moment ist der Spion, der zuvor beteuert er wäre Amerikaner, entlarvt26.
Heute kann man in vielen Internetseiten online den Stroop-Test ausführen27 und es gibt
eine Reihe an Spiele-Apps für Smartphones und Tablets28.
24
Vgl. Alltagsforschung. de: Kleider machen Leute-Unsere Kleidung beeinflusst unser Denken:
http://www.alltagsforschung.de/kleider-machen-leute-unsere-kleidung-beeinflusst-unser.denken/
(12.06.2014).
25
Vgl. Breuer, Jennifer & Sauer, Anne: Der Stroop-Effekt: http://erfolgsfaktorbuero.de/downloads/m4n2wahrnehmungseminar.pdf (12.06.2014).
26
Vgl. die karriere bibel: Stroop-Effekt-Wie der US-Geheimdienst im kalten Krieg russische Agenten enttarnte: http://karrierebibel.de/stroop-effekt-wie-der-us-geheimdienst-im-kalten-kriegrussische-agenten-enttarnte/ (12.06.2014).
27
Vgl. facebook: SuperStrooper:
https://www.facebook.com/Lensspirit/app_270037989815638?ref=ts (12.06.2014).
28
Vgl. Google play: stroop: https://play.google.com/store/search?q=stroop&c=apps&hl=de
(12.06.2014). 10
5. Schlussbemerkung
Nachdem nun ein Eindruck über die Wahrnehmungspsychologie gewonnen wurde, ist es
nun auch möglich, zusammenfassend die Ergebnisse darzustellen.
Durch das nichtdeklarative Gedächtnis ist es den Menschen möglich mehr wahrzunehmen als ihnen eigentlich bewusst ist. Dank dem Priming kann das Gedächtnis Informationen auch bei kurzem Anblick erfassen und bei der nächsten Gelegenheit wiederverwerten. Im Gegenteil zum Wahrnehmungslernen das sich erst durch Training entwickelt.
Training spielt auch bei den perzeptiven und kognitiven Fähigkeiten eine Rolle. Je mehr
gelesen wird, desto besser erfolgt dieser Vorgang und immer mehr Aussagen können
über den gelesenen Text gemacht werden. Durch das Thema der Interferenzen, die sich
nur bei automatisierten und nicht bei kontrollierten Vorgängen ereignet, wurde ein Übergang zum Stroop-Effekt geschaffen.
John Ridley Stroop entdeckte den Stroop-Effekt 1935. Sein Leben widmete er fast ausschließlich der Wissenschaft und seiner Familie. Es zog ihn immer wieder zur David Lipscomb College zurück, in denen er im Laufe der Jahre zahlreiche Ämter erfüllte.
Der Stroop-Effekt war der Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Arbeiten.
Der Stroop Effekt tritt nur bei inkongruenter Bedingung auf, demzufolge nur wenn die
Schriftfarbe und das Farbwort nicht übereinstimmen. Es tritt bei dieser Voraussetzung
beim Leser solcher Wörter eine Interferenz auf, die sich in stockenden Lesen und Fehlern
äußert. Der Grund der Entstehung des Stroop-Effektes wird bis heute noch diskutiert.
Zwei der bekanntesten Theorien sind zum Einen das Wettlaufmodel und zum Anderen die
Erklärung anhand kontrollierter und automatisierter Prozesse. Nach dem Wettlaufmodel
besitzt das Lesen eine schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit und wird vor der Farbe
in dem Engpass bewältigt. Odmar Neumann prüfte diese Annahme durch eine neue Versuchsanordnung und kam zum Ergebnis, das nicht die Geschwindigkeit der Verarbeitung
die Interferenz hervorruft. So kam es zur Entwicklung einer zweiten Theorie durch die der
automatisierte Prozess des Lesens mit dem kontrollierten Prozess des Benennens der
Farbe interferieren.
Dennoch ist auch diese Theorie bis heute nicht gänzlich erforscht worden. Obwohl der
Stroop-Effekt noch nicht gründlich aufgeklärt ist, wurden über die Jahre unterschiedliche
neuartige Stroop-Test entwickelt. Entweder zur Untersuchung von Depressionen durch
den Emotional Stroop-Test oder als Abwandlung mit Zahlen in denen auch eine Interferenz auftritt. Auch konnten durch den Stroop-Test die Erforschung des Gehirn hinsichtlich
der neuen Technik wie Smartphones und Tablets erhebliche Fortschritte bewältigen werden wie aber auch in der Kleidungspsychologie.
Abschließend kann also festgehalten werden, dass in der Wahrnehmungspsychologie
noch nicht genügend geforscht worden ist und es noch viele Erkenntnisse in dieser Hinsicht erwartet werden. Aber viele Ergebnisse helfen zu neuen Fortschritten aber auch bei
Therapien oder Untersuchungen über das menschliche Gehirn. Es wäre besser mehr
Fördergelder für diesen Teil der Psychologie fließen zu lassen, um den Wissenschaftler
zu erleichtern neue Erkenntnisse zu gewinnen um Menschen mit neurologischen Schäden zu helfen. Wobei die Gefahr besteht das Werbekonzerne sich diese zu Nutzen machen und die Menschen durch ihr Unterbewusstsein zu manipulieren versuchen.
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Literaturverzeichnis
1. Buchquellen
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2.) Biography: Raymond Bernard Cattel, Copyright 2013 by JohnGillis,
http://www.stthomasu.ca/~jgillis/bio.htm, 12.06.2014
3.) Bozovic, Marijana; Hofmeyer, Heide & Kohake, Verena u. a.: Stroop-Effekt, Copyright
2010 by ebookbrowse, http://ebookbrowsee.net/stroop-theorie-ausarbeitung-docd182937897, 12.06.2014
4.) Breuer, Jennifer & Sauer, Anne: Der Stroop-Effekt, Copyright by Universität zu Köln,
http://erfolgsfaktor-buero.de/downloads/m4n2wahrnehmungseminar.pdf, 12.06.2014
5.) der Stroop-Effekt, Copyright 2002 by Dr. Thomas Wirth Kommunikationsdesign,
http://www.kommdesign.de/texte/stroop.htm#6, 12.06.2014
6.) die karriere bibel: Stroop-Effekt-Wie der US-Geheimdienst im kalten Krieg russische
Agenten enttarnte, Copyright by Jochen Mai, http://karrierebibel.de/stroop-effekt-wie-derus-geheimdienst-im-kalten-krieg-russische-agenten-enttarnte, 12.06.2014
7.) facebook: SuperStrooper, Copyright2014 by Facebook
https://www.facebook.com/Lensspirit/app_270037989815638?ref=ts, 12.06.2014
8.) Google play: stroop, Copyright 2014 by Google,
https://play.google.com/store/search?q=stroop&c=apps&hl=de, 12.06.2014
9.) John Ridley Stroop: Creator Of A Landmark Cognitive Task, Copyright 2014 by University of Waterloo, http://arts.uwaterloo.ca/~cmacleod/Research/Stroopbiog.htm,
12.06.2014
10.) Kontaktlinsengeschichte-Der Blog von Lensspirit: Der Stroop-Effekt-was steckt dahinter?, Copyright 2003-2014 by Lensspirit GmbH, http://blog.lensspirit.de/2014/01/derstroop-effekt-was-steckt-dahinter/, 12.06.2014
11.) Lexikon online für Psychologie & Pädagogik: Interferenz, Copyright by
best:management e.U., http://lexikon.stangl.eu/54/interferenz/, 12.06.2014
12.) Portal-Das Potsdamer Universitätsmagazin: Hand am „Elektronengehirn“, Copyright
by Universitätsgesellschaft Potsdam e.V.,
http://www.unipotdam.de/fileadmin01/projects/upentdecken/docs/portal/aktuell/Portal_01_
2014_komplett_web_01.pdf, 12.06.2014
13.) Springer Link: Toward a translational model of Stroop interference, Copyright by
Springer, http://link.springer.com/article/10.3758/BF03202499, 12.06.2014
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3. Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: Breuer, Jennifer & Sauer, Anne: Der Stroop-Effekt, Copyright by Universität
zu Köln, http://erfolgsfaktor-buero.de/downloads/m4n2wahrnehmungseminar.pdf,
12.06.2014
Abbildung 2: Breuer, Jennifer & Sauer, Anne: Der Stroop-Effekt, Copyright by Universität
zu Köln, http://erfolgsfaktor-buero.de/downloads/m4n2wahrnehmungseminar.pdf,
12.06.2014
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Ich versichere, dass ich die vorgelegte Seminarfacharbeit eigenständig verfasst und keine anderen als die angegeben Hilfsmittel benutzt habe. Ich bestätige, Zitate und Quellenangaben mit größter Sorgfalt und Redlichkeit in der vorgeschriebenen Art und Weise
kenntlich gemacht zu haben.
Neunkirchen (Saar), 16.06.2014,
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