Heinrich von Kleist - Klassik Stiftung Weimar

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1.–18. August 2011 | jeweils 20 Uhr
Stadtschloss Weimar, Innenhof/Tonne
Eine Veranstaltungsreihe der Klassik Stiftung Weimar
Eintritt
Erw. 15 € / erm. 10 €*
Abonnement – 5 Vorstellungen
Erw. 50 € / erm. 30 € *
Karten erhalten Sie an der Abendkasse oder in unserer
Besucherinformation.
goldwiege
Sommertheater in der Tonne
Heinrich von Kleist
Welches Leben liegt hinter Heinrich von Kleist, was veranlasst
ihn, in einem letzten Brief an seine Schwester Ulrike das Fazit zu
ziehen: »Die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen
war.«? Dieser Frage gehen Franziska Mencz und Christian Kaiser
in der von Wolfgang Griep konzipierten und szenisch aufbereiteten Lesung auf den Grund. Dabei zitieren sie aus den Briefen
Kleists und spielen Passagen seiner dramatischen Werke. So entsteht eine eindrucksvoll dichte, bewegende Programmfolge, die
eine Annäherung des Publikums an den Literaten erlaubt und
zugleich eine Hommage an seine außergewöhnliche künstlerische
Lebensleistung darstellt.
Der zerbrochene Kleist
12./13./14./15. August 2011 | jeweils 20 Uhr
Schauspiel | ca. 125 Minuten inkl. einer Pause
Produktion des Theater Furioso, Berlin | Dramaturgie und Darsteller Wolfgang Gundacker & Moritz Röhl | Dramaturgie und
Regie Reinhold Koch | Premiere 12.08.2011, Weimar
Besucherinformation
Stand der Klassik Stiftung Weimar in der Tourist-Information
Markt 10 | 99423 Weimar
nov–mrz Mo – Fr 9.30 – 18 Uhr, Sa – So 9.30 – 14 Uhr
apr – okt Mo – Sa 9.30 –19 Uhr, So 9.30 – 15 Uhr
tel +49 (0) 36 43 | 545-400
fax +49 (0) 36 43 | 41 98 16
www.klassik-stiftung.de
[email protected]
* Ermäßigungsberechtigte: Auszubildende sowie Schüler und Studenten bis
27 Jahre, Schwerbehinderte, Arbeitslose, Grundwehr- und Zivildienstleistende
fotos Schreiben. Leben. Vielleicht auch Sterben – Ulla Heyne [Titel]; Kleist und
Goethe – Theater Furioso; Kopf oder Herz – Friedemann Buder; Michael Kohlhaas – Volker Dominiczak; Das Erdbeben in Chili – Iko Freese
Sommertheater im Stadtschloss
Schreiben. Leben. Vielleicht auch Sterben –
Das kurze Leben des Heinrich von Kleist
8./9./10./11. August 2011 | jeweils 20 Uhr
Szenische Lesung | ca. 100 Minuten inkl. einer Pause
Produktion des Theater C & C Bremen | Regie und Darsteller
Franziska Mencz & Christian Kaiser | Regie und Dramaturgie
Dr. Wolfgang Griep | Premiere 11.01.2011, Malente
Im Kleistjahr 2011 bringt das Berliner Theater Furioso sein viertes
Klassikprogramm, ein Auftragswerk der Klassik Stiftung Weimar,
heraus. Während zuvor die Werke der Dichterfürsten Goethe und
Schiller unter die Lupe genommen worden waren, erwecken
Moritz Röhl und Wolfgang Gundacker in diesem Sommer die Personnage aus Heinrich von Kleists Hauptwerken zu neuem Leben.
Penthesilea, das Käthchen von Heilbronn, Amphitryon, der Prinz
von Homburg, Michael Kohlhaas und Richter Adam aus dem Zerbrochnen Krug geben sich ein Stelldichein, das mit schlagfertigen
Dialogen Einblicke in die Gedankenwelt des nachklassischen
Autors gewährt.
Das Erdbeben in Chili
16./17./18. August 2011 | jeweils 20 Uhr
Szenische Lesung | ca. 60 Minuten
Produktion des Maxim Gorki Theaters, Berlin | Autor Heinrich
von Kleist | Darstellerin Monika Lennartz | Regie Erich Siedler
Dramaturgie Sylvia Marquardt | Premiere 13.01.2001, Berlin
Die Berliner Schauspielerin Monika Lennartz, bekannt durch die
meisterhafte Gestaltung vieler Rollen auf der Bühne des Maxim
Gorki Theaters Berlin und aus einer Reihe von Filmen namhafter
Regisseure, liest und spielt die 1807 zunächst unter dem Titel
Jeronimo und Josephe veröffentlichte Novelle, zu der sich Heinrich
von Kleist durch Berichte über das verheerende Erdbeben inspirieren ließ, das im Jahr 1647 Santiago de Chile in Schutt und Asche
legte. Im Zentrum des Geschehens stehen der junge Hauslehrer
Jeronimo und Donna Josephe, die Tochter eines einflussreichen
Edelmannes, die in Liebe zueinander entbrannt sind. Um die
Beziehung zu unterbinden, wird Jeronimo entlassen und Josephe
in ein Kloster gebracht. Beide können jedoch nicht voneinander
lassen, und so schenkt Donna Josephe während der Fronleichnamsprozession einem Knaben das Leben. Wegen ihres schändlichen Verhaltens werden die Liebenden gefangen gesetzt und
Josephe zum Tode verurteilt. Als die Stunde ihrer Hinrichtung
naht – Jeronimo will sich gerade aus Verzweiflung erhängen –
erschüttert ein furchtbares Erdbeben die Stadt …
Heinrich von Kleist
1. bis 18. August 2011 | jeweils 20 Uhr
Stadtschloss Weimar, Innenhof/Tonne
Sommertheater in der Tonne
Hochsommer, Temperaturen jenseits der 30 Grad; die Theater
machen Ferien. In der Tonne jedoch, dem kühlen Kellergewölbe
des Weimarer Stadtschlosses, steht Kleist auf dem Spielplan.
2011 ist ein Jahr der Jubiläen. Neben dem 200. Geburtstag von
Franz Liszt ist auch der 200. Geburtstag der Prinzessin Augusta
von Sachsen-Weimar und Eisenach von Bedeutung, die den
Prinzen Wilhelm von Preußen heiratete. In ihrem Geburtsjahr
starb Heinrich von Kleist, der unser Bild von Preußen wie kein
anderer Dichter geprägt hat. Das von der Klassik Stiftung Weimar nun zum zweiten Mal veranstaltete Sommertheater in der
Tonne ist deshalb in diesem Jahr ihm gewidmet. Das Publikum,
zum Schutz gegen die Kühle in warme Decken gehüllt, lauscht
den unsterblichen Texten des Mannes, der am Tag seines Todes
schrieb: »… die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen
war.«
Vorstellungen
1./2./3. August 2011 | jeweils 20 Uhr | Doppelvorstellung
Kleist und Goethe
Lesung mit Musik | ca. 60 Minuten
und nach einer Pause
Kopf oder Herz. Ein literarisch-musikalischer Suizid
Schauspiel | ca. 60 Minuten
4./5./6./7. August 2011 | jeweils 20 Uhr
Michael Kohlhaas
Puppentheater | ca. 60 Minuten
8./9./10./11. August 2011 | jeweils 20 Uhr
Schreiben. Leben. Vielleicht auch Sterben –
Das kurze Leben des Heinrich von Kleist
Szenische Lesung | ca. 100 Minuten inkl. einer Pause
12./13./14./15. August 2011 | jeweils 20 Uhr
Der zerbrochne Kleist
Schauspiel | ca. 125 Minuten inkl. einer Pause
16./17./18. August 2011 | jeweils 20 Uhr
Das Erdbeben in Chili
Szenische Lesung | ca. 60 Minuten
Kleist und Goethe
1./2./3. August 2011 | jeweils 20 Uhr | als Doppelvorstellung mit
»Kopf oder Herz. Ein literarisch-musikalischer Suizid«
Lesung mit Musik | ca. 60 Minuten
Produktion des Theater Furioso, Berlin | Regie Reinhold Koch |
Dramaturgie Andreas Schirmer | Darsteller Wolfgang Gundacker,
Moritz Röhl, Reinhold Koch | Musik Hans Raths | Premiere
01.08.2011, Weimar
Begegnet sind sie sich nie. Abgesehen von einem einzigen, sich
auf jeweils ein Schreiben beschränkenden Briefwechsel war es
nie zu einer persönlichen Bekanntschaft gekommen. Selbst der
Uraufführung von Heinrich von Kleists Lustspiel Der zerbrochne
Krug 1808 am Weimarer Theater durch Goethe war lediglich ein
indirekter Kontakt vorausgegangen. Dennoch entwickelte sich
zwischen Kleist und Goethe eine intensive geistige Verbindung,
die geprägt war von Neid, Missgunst und Unverständnis, aber
auch Raum für Bewunderung ließ. Der 28 Jahre Jüngere wollte
dem »Olympier« Goethe »den Kranz von der Stirne reißen« und
ihm den Rang ablaufen, während jener beim Gedanken an Kleist
»immer Schauer und Abscheu« empfand und den Brandenburger
»von einer unheilbaren Krankheit ergriffen« glaubte. Diese
scheinbar unversöhnlichen Positionen vor Augen macht sich das
Theater Furioso, begleitet von dem Weimarer Musiker Hans
Raths, daran, die komplizierte Psychologie dieser Künstlerbeziehung anhand authentischer Textzeugnisse zu ergründen.
Kopf oder Herz – Ein literarisch-musikalischer Suizid
1./2./3. August 2011 | jeweils 20 Uhr | als Doppelvorstellung mit
»Kleist und Goethe«
Schauspiel | ca. 60 Minuten
Produktion des Theaters an der Wendeschleife, Cottbus | Autorin
Monika Radl | Darsteller Shary Gajardo, Mandy Henkel, Nadja
Krawtschuk, Stefanie Triebe, Tim Konratt | Regie und Dramaturgie
Angelika & Reinhold Koch | Regieassistenz Patrick Niegsch |
Technik Daniel Götze | Premiere 17.05.2011, Cottbus
Nach ihrem gemeinsamen Freitod finden sich Heinrich von Kleist
und Henriette Vogel gefangen in einer Zwischenwelt. Hier begegnen beide ihren Schutzengeln und werden mit ihren Wünschen
und Sehnsüchten, aber auch mit den Umständen ihres Todes konfrontiert.
Der renommierten Theatergruppe des Pücklergymnasiums
Cottbus, dem Theater an der Wendeschleife, gelingt es mit seiner
zugleich sensiblen wie frischen Interpretation des 2007 uraufgeführten Stückes Kopf oder Herz der Autorin Monika Radl, Fragmente des Lebens und Schaffens der Protagonisten anhand von
Briefpassagen für das Publikum greifbar werden zu lassen. Drehund Angelpunkt ist dabei die Frage nach den Beweggründen für
beider Doppelselbstmord am 21. November 1811, deren Beantwortungsversuche bis heute zu wilden Spekulationen führen.
Michael Kohlhaas
von Heinrich von Kleist
4./5./6./7. August 2011 | jeweils 20 Uhr
Puppentheater | ca. 60 Minuten
Produktion des Theatrium Bremen e.V. | Autor Heinrich von
Kleist | Spieler Detlef-A. Heinichen | Regie Ivan Pokorny |
Ausstatter Günter Weinhold
Mit 16 ausdrucksvoll gestalteten Marionetten bringt der Bremer
Schauspieler Detlef Heinichen Heinrich von Kleists Novelle
Michael Kohlhaas auf die Bühne der Weimarer Schlosstonne.
Das Meisterwerk Kleist’scher Prosa entführt das Publikum in das
16. Jahrhundert und thematisiert die auch heute noch brennend
aktuelle Frage nach der Verhältnismäßigkeit von Ursache und
Wirkung menschlichen Handelns. In Anlehnung an das Schicksal
der historischen Person Hans Kohlhase lässt Heinrich von Kleist
den Titelhelden seiner Erzählung in einem durch Aktion und
Reaktion und vor allem durch dessen ausgeprägtes Gefühl für
Gerechtigkeit in Bewegung gesetzten Strudel der Gewalt zu
Grunde gehen: Der Pferdehändler Michael Kohlhaas wird auf
einer Reise seiner Rappen beraubt und versucht in einem Akt der
Selbstjustiz, gegen dieses ihm angetane Unrecht vorzugehen –
ein Unterfangen, das er letztlich mit dem Leben bezahlt.
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