LEBENSRAUM GESTEINSARTEN

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Jede/r kann spontan einige Gesteinsar ten aufzählen, diese lassen sich in drei
Großgruppen einteilen. Der/die GeologIn unterscheidet zwischen magmatischem, Sediment- und metamorphem Gestein.
MAGMATISCHES GESTEIN
Magmatite entstehen, wenn im oberen Erdmantel flüssige Gesteinsmasse abkühlt.
Zwei Ar ten werden unterschieden: Plutonite und Vulkanite.
Plutonite (Tiefengestein) durchbricht die Erdoberfläche nicht, es erstarr t
bereits in der Erdkruste. Es kühlt langsamer ab, bleibt grobkörniger mit großen
Kristallen und wird auch als Intrusivgestein bezeichnet.
Vulkanite (Ergussgestein) durchstößt die Erdkruste und erstarr t dadurch rascher.
Die schnellere Erstarrung führ t zu Feinkörnigkeit und wird auch Effusivgestein
genannt. Weiters werden Magmatite aufgrund ihres Kieselsäuregehaltes (SiO2) in
sauer, intermediär und basisch eingeteilt. Zu den Vulkaniten zählt zum Beispiel Basalt,
Erosionen durch Wind und Wasser
schaffen eindrucksvolle Naturkulissen
und erlauben uns Jahrmillionen an
Erdgeschichte ganz leicht mit dem
Auge zu erfassen.
ein basisches Effusivgestein (Ergussgestein). Granit ist hingegen ein saures
Intrusivgestein (Plutonit oder Tiefengestein). Die abgerundeten Granitblöcke der
Blockheide Eibenstein/Gmünd waren ursprünglich Plutonite: Im Laufe der
Erdgeschichte hob sich der Untergrund und darüber gelager tes Material wurde
INFO SERVICE:
Informationen über die
Blockheide Eibenstein/Gmund
finden Sie im Ordner Exkusion.
abgetragen, sodass sie heute wie von „Zauberhand“ verstreut herumliegen.
SEDIMENTGESTEIN
Dies ist ein Oberflächengestein, das durch Verwitterung, Abtrag
von zum Beispiel Sand oder organischen Skelettteilchen entsteht.
Erreicht die Transpor tkraft ihre Grenze, bilden sich Ablagerungen, die schließlich zu
Sedimentgestein zusammengepresst werden. Sedimentation findet überwiegend im
Meer statt (marine Sedimente). Am Festland entstandene Ablagerungen heißen terrestrische Sedimente, abgelager ter Schotter und Sand in Flüssen werden als fluviatile Sedimente bezeichnet, in Seen als limnische Sedimente. Schließlich gibt es
noch glazigene Sedimente auf Eis abgelager t, zum Beispiel Moräne.
Sedimente werden weiters als klastische, chemische und
biogene/organogene Sedimente klassifizier t.
Steinskulpturen und -fresken zählen
zu den beständigsten Hinterlassenschaften unserer Vorfahren. Die
romanische Kirche von Schöngrabern
im Weinviertel mit ihrer „Steinernen
Bibel“ an der Apsis ist europaweit
fast einzigartig.
Klastische Sedimente werden in verfestigte und unverfestigte
Sedimente unter teilt, zwischen Korngrößen von > als 2 mm (Schotter, Kies)
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über 2 bis 0,02 mm (Sandsteine) bis < als 0,02 mm (Tone) wird ebenfalls
unterschieden. Sandstein setzt sich zum Beispiel aus Gesteinsbruchstücken
unterschiedlicher Korngröße zusammen.
ZUSAMMENFASSUNG: Gestein begegnet uns auf „Schritt und Tritt“, zum
Beispiel Gehsteigkanten aus Granit, Marmorböden in luxuriösen Empfangshallen,
Schotter, Sand und Kalk in der Mischmaschine beim Hausbau und Kieswege als
Inbegriff einer gepflegten Gar tenanlage. Gestein ist einem permanenten
Verwitterungsprozess unterworfen, der es letztlich zerstör t. Trotzdem gibt es nur
drei Großgruppen von Gesteinen, welche eng mit der Erdgeschichte verbunden
sind: magmatisches Gestein, Sedimentgestein und metamorphes Gestein.
INFO SERVICE:
Mehr dazu erfahren Sie im
Herdgeschichten-Topf, Kapitel Landwirtschaft, siehe Boden Service.
Chemische Sedimente wie Kalke, Dolomite, Gips, Salze usw. entstehen aus
Lösungen. Dolomite sind Kalken sehr ähnlich, besitzen jedoch Magnesium in ihrer
Struktur und sind durch Ausfällungen aus Lösungen entstanden. Salzgestein wird in
abgekapselten Becken durch Verdunstung Salzwasser entzogen.
Biogene/organogene Sedimente benötigen wie der Name vermuten lässt
Organismen zur Entwicklung. Fossilkalke sind solche, die mehr als die Hälfte Schalen
und Skelette von Tieren und/oder Pflanzen enthalten.
METAMORPHES GESTEIN
Diese Gesteinsar t entsteht, wenn enorme Kräfte – sehr hoher Druck und
Temperaturen im Erdinneren, wie zum Beispiel bei einer Gebirgsbildung – im Spiel
Versteinertes Holz, eine
SammlerInnen-Rarität, gibt es in
unterschiedlichsten
Farbschattierungen und wird auch
zu Schmuck verarbeitet. Es wird
wie der Bernstein zu den Fossilien
gezählt. In Europa gibt es
Fundstellen in Ungarn und in
Deutschland.
sind. Dabei wird der Mineralbestand und das Gefüge von bestehendem Gestein veränder t. Sowohl magmatisches Gestein als auch
Sedimentgestein können einer mineralogischen
Umwandlung unterzogen werden. Die wohl
berühmtesten metamorphen Gesteinsar ten
sind Marmor (aus Kalk), Quarzite (aus
Sandstein) und Gneise (aus Granit).
VERWITTERUNG
Verwitterung ist ein Prozess, der Gesteine
im Laufe der Zeit zerstör t. Unterschieden
wird zwischen biologischer (durch Kleinstlebewesen),
chemischer (mittels vorhandener Minerale, Wasser und Luft) und physikalischer
Verwitterung, welche die größte Rolle spielt. Hier wirken mechanische Kräfte wie Kälte
(Eisbildung) mittels Lockerung, Zer trümmerung und Sprengung auf das Gestein ein.
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Gestein und Boden formen die Landschaft. Jeder Kontinent, jede Landschaft,
jedes kleine Tal und jeder Berg wird bestimmt durch die Beschaffenheit der
Gesteine. In jedem Stein steckt auch ein Stück Geschichte, denn die
Eigenschaften des Gesteins hängen davon ab, wo und unter welchen
Bedingungen es gebildet wurde. Bereits die Griechen hatten erkannt, dass die versteiner ten Muscheln, die sie in Gebirgen fanden, der Beweis für ein früheres Meer
waren. Betrachten wir die Küstenformen der Kontinente genauer, entdecken wir,
dass diese in ihrer Form zusammenpassen. Nicht nur Küsten, sogar Felsen,
Landschaften und Fossilien geben Zeugnis, dass alle heutigen Kontinente einmal
zusammengehör t haben: die riesige Landmasse Pangaea, die vor 250 Millionen
Jahren zerbrach.
LERNZIELE:
Der größte Lapislazuli der Welt
wurde zu einem Brunnen verarbeitet und befindet sich in Wien.
Die Kinder setzen sich intensiv mit der Gestalt unserer Erde auseinander.
Sie erfahren, dass die Kontinente auf Gesteinssockeln (Schelfe) sitzen, sich
bewegen und einst einen riesigen Kontinent gebildet haben. Durch den Gesteinstest
können sie selbst die Här te von Gesteinen testen.
KONTINENTENPUZZLE
ORT: Klassenzimmer.
ZEITAUFWAND: eine Stunde.
MATERIALIEN: Kopien des Arbeitsblattes, Kar ton bzw. Filz
in dunkelblau, hellbraun und hellblau, scharfe Scheren, Klebstoff.
KOSTEN: falls Filz verwendet wird ca. 5,- Euro.
UMSETZUNG: Die Kontinente werden vom Arbeitsblatt
Die Vorlagen können auch
abkopier t und vergrößer t. Dann werden sie auf den hellbraunen Kar ton über tragen
für andere Projekte ver-
und mit einer Schere ausgeschnitten. Die Form der Schelfe wird auf das hellblaue
wendet werden. Vergrößert
Papier über tragen und die Kontinente auf die Schelfe geklebt. Der blaue Kar ton
und aus Filz ausgeschnit-
stellt das Weltmeer dar. Die Kontinente so auflegen, wie die Weltkugel heute
ten ergeben sie ein sehr
aussieht. Danach können die Kontinente so lange herumgeschoben werden, bis
gutes Anschauungsmaterial
die Schelfe zusammenpassen. Der Urkontinent Pangaea entsteht.
für unterschiedliche
Einsatzgebiete.
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HÄRTETEST
Untersucht man Gestein, wird man feststellen, dass es eine unregelmäßige
Struktur aufweist. Diese stammt von teils winzigen, teils großen Kristallen, den
Mineralien. Sie haben sich auf natürliche Weise auf der Erde gebildet, es gibt mehrere
tausend Ar ten, aber nur rund 30 Mineralar ten kommen regelmäßig vor. Manche
Gesteine enthalten nur ein Mineral, andere sechs oder mehr, das hängt von der
Struktur des Gesteins ab. Mit Hilfe dieses einfachen Experiments kann man die häufi-
Gestein, das an der Oberfläche
verwittert, setzt „Patina“ an und
wirkt natürlich. Kunststeine werden
daher manchmal mit „Patina“ versehen um alt und echt zu wirken.
ger vorkommenden Mineralien bestimmen.
ORT: Klassenzimmer.
ZEITAUFWAND: eine Stunde.
MATERIALIEN: verschiedene Gesteinsproben, Glas, Sandpapier,
Stahlfeile, Taschenmesser, Münze, Lupe.
KOSTEN: keine.
UMSETZUNG: Mineralien kann man nach dem äußeren Anblick, nach ihrer
Här te, ihrer Dichte und anderen Faktoren bestimmen. Für Kinder ist es am einfachVon unvergleichbarer Schönheit: der
Bergkristall.
sten, die äußere Struktur zu untersuchen und einen Här tetest durchzuführen.
Um die Här te des Minerals herauszufinden, versucht man das Mineral mit verschiedenen Gegenständen anzuritzen. Ein Mineral kann jedes Material ritzen, das in nachfolgender Tabelle unter ihm steht. Erscheint auf dem Mineral ein Kratzer, dann kann man
es här temäßig einordnen.
Ein Projekt, das besonders den
Buben großen Spaß macht: der
Härtetest der Gesteine.
Zu hart für eine Messerklinge: der
Quarz.
Mineral
ritzbar mit
1
Talk
sehr weich (aus dem Turnsaal holen, zerbröselt)
2
Gips
Fingernagel
3
Kalkspat
Bronzemünze
4
Flussspat
Eisennagel
5
Apatit
Glas
6
Feldspat
Messerklinge
7
Quarz
Stahlfeile
8
Topas
Sandpapier
(9
Diamant nicht ritzbar)
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ARBEITSBLATT
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Hier siehst du die Kontinente unserer Erde.
Kannst du dir vorstellen, dass Afrika, Asien, Amerika, Europa,
Asien, Australien und die Antarktis einmal eine einzige riesige
Landmasse waren?
Über trage die vergrößer ten und kopier ten Formen auf Kar ton,
schneide sie aus und beachte, dass die Kontinente auf einem
Sockel stehen, der unter Wasser ist. Diese Kontinentalschelfe
passen genau zusammen, denn die Erdteile sind vor Millionen
von Jahren auseinander gebrochen.
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ARBEITSBLATT
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Auch heute bewegen sich die Kontinente immer noch: Man schätzt,
dass sich Europa jedes Jahr um ca. 7 cm von Nordamerika entfernt.
Außerdem wirst du sehen, dass die Kontinente im Laufe der Zeit
nicht nur ihre Entfernung zueinander veränder t haben, sie haben
sich auch gedreht. Versuche das so lange, bis die Schelfe genau
zusammenpassen.
So hat es vor 250 Millionen Jahren auf unserer Erde ausgesehen.
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