M echanik

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Mechanik
E i n l e i t u n g
Begriff Mechanik:
Hebel, Wellrad (Lenkrad), Rolle, Flaschenzug, Schiefe Ebene,
Rad.
Vorteil dieser Maschinen:
Arbeitserleichterung. Mit wenig Kraft kann man große Lasten
bewegen oder große Kräfte erzeugen.
Nachteil:
Man muss längere Wege in Kauf nehmen. die Griechen
bezeichneten diese einfachen Maschinen mit
(Mechanä)
übersetzt „kluger Einfall“. Das ist der Ursprung des Begriffs
Mechanik.
Kräfte
Der Begriff Kraft stammt aus dem Indogermanischen „Grep“ und
bedeutet „sich Krümmen“. Mit dem Krümmen der Muskeln kann
ich Dinge, die ich vorhabe, umsetzen. Ich kann mit den Muskeln
Wirkungen erzielen z.B.:
Objekte verschieben; Ein Bild malen; Einen Stuhl werfen
Beobachtet man solche Wirkungen, auch wenn sie nicht durch
Muskelspiele hervorgerufen werden, dann sagt man „es ist eine
Kraft am Werke“.
2 . K r a f t
u n d
R ü c k k r a f t
Ich drücke mit der Hand gegen den Tisch, der Tisch drückt
gleich stark zurück. Je fester ich drücke, desto fester drückt der
Tisch zurück. Schleudert man aus einem Boot Steine in eine
Richtung, dann setzt sich das Boot langsam in die
Gegenrichtung in Bewegung.
Kraftentstehung
Bei der Kraftentstehung sind immer zwei Körper beteiligt. Übt
ein Körper eine Kraft auf einen zweiten Körper aus, so wirkt der
zweite Körper mit einer Rückkraft auf den ersten Körper zurück.
Die beiden Kräfte sind gleich groß und wirken in
entgegengesetzt Richtungen.
Versuch 1
a. Wir führten Wasser durch einen Gummischlauch, an dessen
Ende ein T-Röhrchen war. Das T-Röhrchen hatte an einem
Ende einen Stopfen, so dass das Wasser an der einen Seite
austrat, und das Rohr in die entgegengesetzte Richtung
geknickt wurde.
b. Als wir 1a wiederholten und den Stopfen im T-Röhrchen
entfernten, verbog sich der Schlauch nicht.
Versuch 2
Wir füllten Wasser in die Dose, welches durch die Röhrchen
austrat und die Dose in Drehung versetzte.
Versuch 3
Theresia und Marvin sitzen auf einer Schulbank. Thomas
versucht die Bank wegzuschieben. Er drückt mit den Händen
gegen die Schulbank und sucht sich Halt mit den Beinen am
Boden (drückt gegen den Boden). Es gelingt ihm, die Bank
wegzuschieben.
Versuch 4
a. Wie Versuch 3, jedoch steht Thomas diesmal auf einem
Skateboard. Beim Wegdrücken der Bank rollt das Skateboard
nach hinten weg.
b. Maximilian versucht auf einem Skateboard einen
„unbelasteten“ Tisch wegzuschieben. Er schiebt den Tisch weg
und rollt hinterher. Der Vorgang wiederholt sich.
Versuch 5
Daniel und Merlin stellen sich auf Skateboards gegenüber und
halten jeweils die Enden eines Seils in der Hand. Beide Ziehen
am Seil. Sie rollen aufeinander zu.
Versuch 6
a. In der Mitte steht Merlin auf einem Roller, rechts und links
Daniel und H. auf zwei Skateboards. Merlin stößt die Herren
auf den Skateboards gleichzeitig nach rechts und links gleich
stark weg. Beide rollen weg und der Roller in der Mitte bleibt
stehen.
b. Die beiden rechts und links stoßen Merlin in der Mitte gleich
stark an. Beide rollen weg und der Roller in der Mitte bleibt
stehen.
Zu Versuch 3 und 4: Kraft und Rückkraftpaare
Die Länge der Kraftpfeile charakterisiert die Größe der Kraft.
Kraft auf den Tisch: blaue Kraftpfeile
Kraft auf den schiebenden: rote Kraftpfeile
Kraft auf den Boden: grüne Kraftpfeile
Wenn ich wissen will, was mit dem Schiebenden passiert,
betrachte ich nur die Kräfte, die auf den Schiebenden wirken
(rote Kraftpfeile). Die Bewegung ist immer in Richtung des
größeren Pfeils (größere Kraft entsprechend beim Tisch).
Versuch 5b
Person 1
Person 2
Seil
Person 2 zeiht
Kraft auf Person 1: ->
Seil bleibt in Ruhe
Kraft auf Person 2: ->
Kraft auf das Seil: ->
zu Versuch 1
Wasser nach rechts ->
T-Rohr nach links <-
3 . R u h e n d e
K ö r p e r :
K r a f t
u n d
G e g e n k r a f t
1. Mannschaft
2. Mannschaft
Gegenkraft
2. Mannschaft
Wand
Weittragendes Prinzip: An einem ruhenden Körper muss zu jeder
offensichtlich einwirkenden Kraft noch eine Gegenkraft
auftreten, die entgegengesetzt und gleich große ist.
F1
50 kp
positiv
F2
50kp
negativ
Ich ziehe am Tisch nach links. Bleibt der Tisch in Ruhe, dann
bedeutet dies, dass der nach links wirkenden Kraft eine gleich
große Kraft nach rechts entgegenwirkt (Gegenkraft).
F 1 + F 2 = 50 kp + (- 50 kp) = 0
Versuch 7
Gewicht
Latte
Wir stellen ein Gewicht auf die Latte, welche sich daraufhin
nach unten durchbog.
Deutung:
Fg
Ich stelle das Gewicht auf die Latte. Die Schwerkraft biegt die
Latte durch. Die Durchbiegung kommt zur Ruhe.
Da die Latte in Ruhe ist, muss eine gleich große Kraft wie die
Gewichtskraft nach oben wirken.
Ff
Fg
Wir nehmen das Gewicht weg.
Ff
Die Formkraft lässt die Latte zurückspringen.
Versuch 8
Wir hängten an eine Feder unterschiedliche Gewichte und
maßen die Ausdehnung der Feder.
Masse
Gewichtskraft
Ausdehnung
0,00 g
0,00 g
0
50,00 g
50,00 g
8,8
100,00 g
100,00 g
17,6
50,00 g
50,00 g
26,4
200,00 g
200,00 g
35,3
250,00 g
250,00 g
44,2
300,00 g
300,00 g
53,1
D = Gewichtskraft/Ausdehnung
50p/8,8 = 5,7 p/cm
100p/17,6 = 5,7 p/cm
D ist die Federkonstante
D=5,7 bedenkt, dass pro 5,7p die Feder um 1 cm ausgedehnt
wird.
Hook‘ sche Gesetz:
Bei einer Feder verdoppelt sich bei doppelter Last die
Ausdehnung, bei dreifacher Last ist die Ausdehnung dreimal so
groß usw.
Mit Hilfe des Hook‘ schen Gesetzes lässt sich die Kraftmessung
auf eine Längenmessung reduzieren. Darauf beruhen die
Federwaagen.
4 . K r a f t f o r t l e i t u n g
Das Gemeinsame von Versuch 9
Zieht an einem Ende des Seils eine Kraft von n kp und wird das
Seil festgehalten (z.B. durch eine Hand oder eine
Gegengewicht) so dass es in Ruhe bleibt, dann erfährt jeder
Punkt des Seils eine Spannungskraft von n kp.
n kp
n kp P
n kp
n kp
Seile sind in der Lage eine Kraft an einen Anderen Ort fort zu
leiten, ohne dass die Stärke der Kraft verändert wird. Über
Rollen und ähnliches lässt sich aber die Richtung der Kraft
verändern. Die Kraft wirkt immer in Richtung des Seiles. Das
Gleiche gilt für Stangen und Balken.
5 . K r ä f t e g l e i c h g e w i c h t
b e i
m e h r e r e n
K r ä f t e n
3 gleich große Kräfte greifen an einem Körper an. Wie müssen
die Kräfte verteilt werden, damit der Körper in Ruhe bleibt? Wir
vermuten
120°
120°
120°
Versuch 10:
127° 143°
1kg
1kg
4kg
3kg
1kg
5kg
Beim Loslassen verschiebt sich das System so lange, bis sich
zwischen den Seile jeweils ein Winkel von 120° eingestellt hat.
das System ist jetzt in Ruhe, die Kräfte gleichen sich aus. Das
gleiche geschieht bei Versuch b mit anderen Gewischten, es
stellt sich ein anderes Winkelverhältnis ein.
3 Kräfte zogen am Seildreipunkt. Das Seilsystem bewegt sich
solange, bis die Kräfte sich ausgeglichen hat. Das Seilsystem
kam zur Ruhe unter den oben gezeigten Bedingungen (siehe
Lageplan zu 10a und 10b). Wir zeichnen zu Versuch 10a und b
jeweils einen Kräfteplan. Wir zeichnen die wirkenden Kräfte als
Pfeile maßstabs - und winkelgetreu ein.
120°
120° 120°
90°
127° 143°
Kräfteaddition für ein System im Kräftegleichgewicht
Hängen wir die Kraftpfeile aneinander, indem wir die Kraftpfeile
parallel so verschieben, dass die Kraftpfeile im gleichen Sinne
umlaufen (Einbahnverkehr), dann kehrt man zum Anfang zurück.
Für den Fall des Gleichgewichts entsteht ein geschlossenes
Kräftedreieck.
Beispiel 1: Welche Winkel stellen sich ein?
2kg
2kg
86°
137°
137°
3kg
Beispiel 2: Welche Kräfte wirken auf das Seil?
Lageplan:
120°
2kg
Kräfteplan:
Ri
t
ch
tu
ng
sk
ra
ft
af
kr
s
ng
tu
60° 60°
4
cm
ch
Ri
=
2
kp
Beispiel 3: Dachkran
Ric
htu
ng
d
er
Kr
aft
au
fB
alk
en
2
30°
Richtung der Kraft auf Balken 1
Kr
aft
a
uf
100 kp
Ba
lke
n2
Kraft von/auf Balken 1
Das Kräftedreieck muss geschlossen sein.
6 . D i e
R e s u l t i e r e n d e
K r a f t
d e r
K r ä f t e a d d it i o n
Beispiel A:
Zwei Hafenschiffen schleppen einen Hochseetanker. Das eine
Zieht mit 30 Tonnen (t), das andere mit 20 Tonnen Zugkraft. Der
Winkel zwischen den Trossen (Seilen) beträgt 55°. Wie viel
Tonnen gemeinsamer Zugkraft wird am Tanker wirksam und in
welche Richtung wird er gezogen?
Lageplan:
30t
55°
20t
Kräfteplan: Maßstab 1cm
≙
5t
6 cm = 20t
55°
20t
FR = 45,5 t
9,9 cm
4 cm = 20t
Die resultierende Kraft F R gibt die wirkende Kraft auf den Tanker
an. Die resultierende Kraft der Kräftevereinigung
(Kräfteaddition).
Regel:
Jeder Kraftanteil wird mit seinem Fuß an den Kopf des vorigen
parallelverschoben hingelegt. Die resultierende (wirkende) Kraft
ist dann der Kraftpfeil vom Fuß des ersten zum Kopf des letzten
Pfeils.
Beispiel B:
Lageplan:
500kp
400kp
60°
90°
70°
300kp
700kp
Kräfteplan: Maßstab 100 kp
≙
1 cm
400 kp
60°
400 kp
70°
300 kp
700 kp
Kinematik
(Bewegungslehre)
1 .
D i e
g l e i c h f ö r m i g e
B e w e g u n g
In der gleichen Zeit einen gleich langen Weg.
Zeit t
Weg s
Gesch. v = weg s/Zeit t
nach 1s
2m
v = 2m/1s = 2m/s
nach 2s
4m
v = 4m/2s = 2m/s
nach 3s
6m
v = 6m/3s = 2m/s
Bei der gleichförmigen Bewegung bleibt die Geschwindigkeit
gleich.
Geschwindigkeit v = Weg s/ Zeit t
Wichtige Einheiten der Geschwindigkeit
1km/h; 1m/s; 1Knoten = 1,852km/h
3,6km/h = 1m/s
Berechnung von Geschwindigkeit v, Weg s oder Zeit t
bei der gleichförmigen Bewegung
v = s/t
v x t = s
t = s/v
2. Zusammengesetzte Bewegungen
Beispiel:
Ein Fährschiff überquert mit einer Geschwindigkeit von 4 m/s
einen 60m breiten Fluss. Der Fluss hat eine Geschwindigkeit von
1m/s (nach rechts). Wie muss das Schiff fahren, damit es
möglichst schnell auf der anderen Seite ist? Welchen Weg legt
es dabei zurück und wie lange braucht es für die Überfahrt?
3. Gleichmäßig beschleunigte Bewegung
Anfahrvorgang (Beschleunigung) beim Motorrad (Auto). Die
Geschwindigkeitszunahme ist gleich.
Gleichmäßig beschleunigte Bewegung aus der Ruhe.
Zeit
Geschwindigkeit
Geschwindigkeitszunahme
0s
0 m/s
6m/s 2
1s
6 m/s
6m/s 2
2s
12 m/s
3s
18 m/s
4s
24 m/s
Gesetze der gleichförmig beschleunigten Bewegung
Beschleunigung a = Geschwindigkeitszunahme/Zeit
Geschwindigkeitszunahme = Beschleunigung x Zeit
zurückgelegter Weg s = 1/2 x a x t 2
Zeit t
Geschwindigkeitszunahme
Weg s=1/2 × a × t 2
1s
3m/s 2 × 1s = 3m/s
1/2 × 3m/s 2 × 1 2 s = 1,5 m
2s
3m/s 2 × 2s = 6m/s
1/2 × 3m/s 2 × 2 2 s = 6 m
3s
3m/s 2 × 3s = 9m/s
1/2 × 3m/s 2 × 3 2 s = 13,5 m
4s
3m/s 2 × 4s = 12m/s
1/2 × 3m/s 2 × 4 2 s = 24 m
Wenn sich die Zeit verdoppelt, vervierfacht sich der Weg.
Wenn sich die Zeit verdreifacht, verneunfacht sich der Weg.
Wenn sich die Zeit vervierfacht, ist der Weg 16 mal so lang.
Wenn sich die Zeit ver-n-facht, ver-n 2 -facht sich der Weg.
gleichförmige Bewegung
gleichmäßig beschleunigte
Bewegung
• Bewegung gleich schnell
• Geschwindigkeit ist gleich
• in der doppelten Zeit wird
der doppelte Weg
zurückgelegt
• n-fache Zeit = n-facher Weg
• Die Bewegung wird im
gleichen Maß (linear)
schneller (oder langsamer)
• Beschleunigung beleibt
gleich
• n-fache Zeit = n 2 -facher
Weg
Freier Fall: Beschleunigung
Zeit
Geschwindigkeit
Weg
1s
10m/s → 36 km/h
5m
2s
20m/s → 72 km/h
20m
3s
30m/s → 108 km/h
45m
4s
40m/s → 144 km/h
80m
5s
50m/s → 180 km/h
125m
6s
60m/s → 216 km/h
180m
7s
70m/s → 252 km/h
245m
8s
80m/s → 288 km/h
320m
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