Festkörperphysik - Fragen und Antworten Inhalt KURZE FESTSTELLUNGEN.........................................................................................................................................................3 INTERESSANTE DATEN ................................................................................................................................................................3 Bose-Einstein-Kondensat ................................................................................................................................................................. 3 Jepherson-Effekt................................................................................................................................................................................. 3 ALLGEMEINE FRAGEN (ODER NOCH NICHT EINSORTIERT)..................................................................................3 Was sind Singulett und Triplett-Zustände?................................................................................................................................... 3 Wie kommt man auf die Größe des Elementarvolumens und warum können darin nur zwei Spinzustände vorkommen? ....................................................................................................................................................................................... 4 Kann man sagen wiso/ob die Halbzahligkeit des Spins das Pauli-Prinzip bedingt?.............................................................. 4 Was ist ein Eigenhalbleiter (= instrinsische Leitung)?................................................................................................................ 5 Was ist bindend/antibindend? ......................................................................................................................................................... 5 Linienverengung bei magnetischen Resonanzlinien durch steigende Temperatur................................................................. 7 Was sind die L, X, Γ -Punkt usw. in Dispersionsgrafiken?......................................................................................................... 8 Leichte schwere und abgespaltene Löcher (Light and heavy holes)........................................................................................ 9 Was sind Auger-Elektronen; wie funktioniert ein Analysator für selbige? ........................................................................... 10 Wieso gleichen sich die Ferminiveaus bei Kontakt verschiedener Metalle und Halbleiter an?......................................... 11 Wozu verwendet man Photoemissionsspektroskopie?.............................................................................................................. 12 Was ist das Debyesche Modell der spezifischen Wärme (der Phononenschwingung)? ..................................................... 14 Was ist eine Zustandsdichte?......................................................................................................................................................... 15 Listen Sie kurz prinzipielle Röntgen-Beugungsmethoden auf!............................................................................................... 18 Was sagt der Poynting-Vektor? ..................................................................................................................................................... 23 Was sind Landauniveaus/De-Haas-van-Alphen-Effekt?........................................................................................................... 24 Was sagt die Boltzmann-Gleichung? ........................................................................................................................................... 26 Was ist der Skineffekt (normaler/anomaler)? ............................................................................................................................. 28 Was ist der Mottsche Metall-Isolator-Übergang? ...................................................................................................................... 29 Wieso schimmern Opale so?.......................................................................................................................................................... 29 Wie lauten die Hundschen Regeln?.............................................................................................................................................. 30 Prinzip des Hartree-Fock Verfahrens........................................................................................................................................... 30 Wieviel Gauß sind ein Tesla? ........................................................................................................................................................ 30 Ursache für Anomalie des Wassers?............................................................................................................................................ 30 DIE STRUKTUR DER KRISTALLE..........................................................................................................................................31 Wie groß ist der Tetraederwinkel? ................................................................................................................................................ 31 Wie sind die Elektronen in der Ionischen Bindung verteilt?.................................................................................................... 31 Was ist ein Inversionszentrum? ..................................................................................................................................................... 31 Wiso ist es für viele Atome günstiger sich nicht hexagonal oder fcc anzuordnen, obwohl die Packung dichter währe? ............................................................................................................................................................................................................. 31 Was ist der Atomformfaktoren fj , was der Strukturfaktor S?................................................................................................... 31 PHONONEN........................................................................................................................................................................................32 Was unterscheidet optischen und akustischen Zweig der Dispersionskurve (üblicherweise dargestellt für die 1. Brillouinzone) bzw. den longitudinalen und transversalen optischen/akustischen Zweig?................................................ 32 Wiso geht die Brillouinzone gerade von -π bis +π ? ................................................................................................................ 34 Wie ermittelt man eine Phononendispersionskurve?................................................................................................................. 35 DAS FREIE ELEKTRONENGAS ................................................................................................................................................35 Was ist Umklapp-Streuung?.......................................................................................................................................................... 35 ENERGIEBÄNDER ..........................................................................................................................................................................35 Warum kann man die Einzelelektron(Einteilchen)-Näherung verwenden? .......................................................................... 35 Was versteht man unter der effektiven Masse m* der Kristallelektronen?............................................................................ 36 1 Wofür sind die Blochfunktionen / Was sagt das Blochtheorem? ............................................................................................ 37 HALBLEITERPHYSIK...................................................................................................................................................................37 Allgemein .......................................................................................................................................................................................... 37 Bandlücken........................................................................................................................................................................................ 38 Bandstrukturen................................................................................................................................................................................. 39 Dotierung........................................................................................................................................................................................... 42 FERMI-FLÄCHEN UND METALLE..........................................................................................................................................42 Wiso glänzen Metalle silbern (Lösung siehe Stöcker Seite 740)............................................................................................. 42 Was sind Fermi-Gas, -Niveau, -Energie, -Geschwindigkeit usw............................................................................................ 43 Wiso geht die Nullpunktsenergie: U (T = 0) = 3 N ⋅ E F : innere Energie bei T=0 nur bis 3/5? ................................. 45 5 Warum ist die spezifische Wärme der Metallelektronen so gering? ...................................................................................... 45 Was passiert bei der Verschiebung der Fermikugel? ................................................................................................................. 45 Dulong-Petit-Regel.......................................................................................................................................................................... 46 Was besagt das Wiedemann-Franzsche Gesetz? ........................................................................................................................ 47 Sagen Sie was zur Austrittsarbeit ................................................................................................................................................. 47 Ionenabschirmgrenze für Metalle?................................................................................................................................................ 48 MAGNETISMUS ...............................................................................................................................................................................49 Basiswissen Magnetismus.............................................................................................................................................................. 49 Was können Sie zur Austauschwechselwirkung sagen?........................................................................................................... 49 Was ist die Molekularfeldnäherung?............................................................................................................................................ 50 Was können Sie zum Landé-Faktor sagen? ................................................................................................................................ 50 Was sind die Ursachen für das magnetische Moment eines freien Atoms?.......................................................................... 51 Was sagt die Langevin-Gleichung für den Diamagnetismus?................................................................................................. 51 Welche Arten von Paramagnetismus/Diamagnetismus kennen Sie?...................................................................................... 52 Stellen sie das Heisenberg-Modell dem Stoner(Bänder)-Modell gegenüber........................................................................ 54 Temperaturverhalten eines Ferromagneten im Bändermodell................................................................................................. 57 Was ist die Antiferromagnetismus/Néel-Temperatur TN ?........................................................................................................ 58 Was sind Spinwellen (Magnonen)? .............................................................................................................................................. 59 MAGNETISCHE RESONANZ......................................................................................................................................................61 Hyperfeinaufspaltung...................................................................................................................................................................... 61 Knight-Shift ...................................................................................................................................................................................... 61 EXZITONEN.......................................................................................................................................................................................61 (Mott-)Wannier-Exzitonen............................................................................................................................................................. 63 Frenkel-Exzitonen............................................................................................................................................................................ 65 Exzitonen-Kondensation zu Elektron-Loch-Tröpfchen (EHD) ............................................................................................... 66 Kritische Punkte............................................................................................................................................................................... 67 2 Kurze Feststellungen Festkörperphysik beschäftigt sich in erster Linie mit den Eigenschaften von Kristallen, insbesondere von Elektronen in Kristallen. Um 1900 Atomphysik ging über in die Festkörperphysik. Die Polarisierbarkeit ist eine atomare Eigenschaft, die Dielektrizitätskonstante hängt jedoch von der Anordnung der Atome im Kristall ab. Wasserstoff kann sich deshalb so gut durch Metalle diffundieren, da es klein/leicht genug ist auch quantenmechanisch zu tunneln. Der Quantencharakter der meisten Phänomene wird erst besonders ausgeprägt, wenn kBT klein gegen die Quantenenergien wird. r (r) 1 Ka ist Null an der Brilloin-Zonengrenze 2 Gruppengeschwindigkeit v g = grad Kr ω K ~ cos Besetzungswahrscheinlichkeit der Phononen-Zustände erfolgt nach Bose-Einstein-Statistik: n T 1 = e hω −1 k BT ⇒ Eigenschaften der spezifischen Wärme? Interessante Daten Bose-Einstein-Kondensat postuliert 1925 nachgewiesen 1995 (Spektrum Mai 1998 S. 44) Jepherson-Effekt postuliert 1962 nachgewiesen wenig später Allgemeine Fragen (oder noch nicht einsortiert) Was sind Singulett und Triplett-Zustände? Singulett-Zustand, Bezeichnung für den Zustand eines angeregten Moleküls, bei dem ein durch Lichtzufuhr (z.B. Ultraviolett) auf ein höheres Energieniveau gehobenes Elektron seinen ursprünglichen Spin beibehalten hat (Abb.). 3 Im Anschluß an eine solche Anregung kann das Molekül entweder unter Aussendung vom Licht (Fluoreszenz) nach 10–4 bis 10–9 s wieder in den Grundzustand übergehen, oder aber das angeregte Elektron erfährt eine Spinumkehr, wobei das betreffende Molekül in den im Vergleich zum Singulett-Zustand etwas energieärmeren Triplett-Zustand übergeht. Dieser besitzt zwei Elektronen mit parallelem Spin. Aus dem Triplettzustand geht das Molekül unter nochmaliger Spinumkehr wieder in den Grundzustand über, dabei kommt es zur Emission von Strahlung, die als Phosphoreszenz bezeichnet wird. Nicht nur angeregte Moleküle können im Triplett-Zustand vorliegen; so besitzt z. B. der molekulare Sauerstoff im Grundzustand ebenfalls zwei ungepaarte Elektronen mit parallelem Spin; man spricht auch in diesem Fall von einem Triplett-Zustand. Die Namen Singulett und Triplett beziehen sich auf die möglichen Einstellungen der Spinachsen der Elektronen im Magnetfeld. Der Singulett-Zustand ist diamagnetisch S=0 der Triplett-Zustand paramagnetisch S=1. Die Singulett- und Triplettzustände unterscheiden sich in ihren zugehörigen Wellenfunktionen – die auch die Ortskoordinaten enthalten – durch ihre Symmetrie in den Ortsfunktionen. Da die Triplettzustände eine antisymmetrische Ortsfunktion besitzen, verschwindet die Aufenthaltswahrscheinlichkeit für die Elektronen am gleichen Ort und sie ist klein, falls die Elektronen sich nahekommen. Die positive coulombsche Wechselwirkungsenergie zwischen diesen Elektronen ist also für Triplettzustände niedriger als für Singulettzustände mit ihrer in den Ortskoordinaten symmetrischen Wellenfunktion. Dies ist die theoretische Begründung für einen Teil der Hundschen Regeln (siehe "Wie lauten die Hundschen Regeln?" Seite 30) Phosphoreszenz: durch Einfall von Licht- Röntgen- oder Korpuskelstrahlung hervorgerufene Leuchterscheinung an Körpern, die auch nach dem Abschalten der einfallenden Strahlung noch andauert. d.h. im Gegensatz zur Fluoreszenz gibt es ein Nachleuchten von Bruchteilen von Sekunden bis mehrere Monate. Wie kommt man auf die Größe des Elementarvolumens und warum können darin nur zwei Spinzustände vorkommen? Schwingung der Gitterpunkte im realen Raum Kürzere Wellenlängen (Schallwelle) machen keinen Sinn. 2π π λ = 2a K = = ⇒ λ a real reziprok d.h. da a nicht kürzer wird, wird K=π/a nicht länger, ist also der Längste Wellenvektor. Das sind gerade die Vektoren auf den Rand der ersten Brillouinzone. Wenn sich K von 0 auf π/a ändert, geht die Phasenlage auf benachbarten Punkten von 0° auf 180°. Lösungsansatz: Kürzere Wellenlängen als 2a machen keinen Sinn ⇒ Elementarvolumen (reziproker Raum) gegeben. Hier wurde die Frage wohl nicht geklärt, wieso dorthinein gerade nur zwei Spinzustände dürfen? Teilbeantwortung in Haken-Wolf, Kap 19.4 Seite 345ff. ? Kann man sagen wiso/ob die Halbzahligkeit des Spins das Pauli-Prinzip bedingt? Die mathematische Beschreibung des Wasserstoff läßt sich exakt lösen. Bei zwei Elektronen muß jedoch gewährleistet werden, daß nicht beide in all ihren Quantenzahlen übereinstimmen können. 4 Dies erreicht man dadurch, daß die Wellenfunktion, die beide Elektronen beschreibt in diesem Fall automatisch Null wird. r r 1 Ψ (r1, r2 ) = [ψ1 (rr1 )ψ 2 (rr2 ) − ψ 2 (rr1 )ψ1 (rr2 )] 2 Es ist eine Linearkombination zweier Lösungen der Schrödinger-Gleichung mit H=H 1 +H2 , die sich aus den Hamilton-Operatoren für die Einzelelektronen zusammensetzt, zur Vereinfachung ohne Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen den Elektronen; z.B. Coulomb-Energie. Diese Linearkombination ist auch Lösung der Schrödinger-Gleichung. Vertauscht man die Koordinaten r1 und r2 , so geht die Wellenfunktion in ihr Negatives über, d.h. sie ist antisymmetrisch. Dies ist eine Formulierung die esgestattet das Pauli-Prinzip auch dann zu formulieren, wenn eine Wechselwirkung zwischen den Elektronen vorhanden ist. Die Wellenfunktion muß in den Koordinaten antisymmetrisch sein. Die Frage selber wird damit wohl nicht gerade beantwortet, sondern beleuchtet nur einen Aspekt. Was ist ein Eigenhalbleiter (= instrinsische Leitung)? Ein einem reinen und ungestörten Halbleiter entstammen im Gleichgewicht sämtliche Ladungsträger thermisch aufgebrochenen Kristallbindungen. Deshalb ist die Konzentration der Elektronen n und der Defektelektronen p gleich. Ihren gemeinsamen Wert nenn man Eigenleitungskonzentration ni des Halbleiters, und diesen Leitungstyp des Halbleiters nennt man Eigenleitung. Der Index i weist auf das englische Wort intrinsic(innewohnend) hin. (Bergmann Seite 481) Für einen eigenleitenden Halbleiter ist die Zahl der Elektronen gleich der Zahl der Löcher: Durch die thermische Anregung eines Elektrons aus dem Valenzband entsteht dort ein Loch. Was ist bindend/antibindend? Mögliche Überlagerungszustände zweier Atomorbitale in einem Zweiatom-Molekül bei der kovalenten Bindung. Die Absenkung ist die Bindungsenergie der kovalenten Bindung, sie kommt durch eine Anhäufung von negativer Ladung zwischen den Kernen zustande.. Nur unvollständig besetzte, also mit weniger als zwei Elektronen besetzte Orbitale können kovalente Bindungen eingehen: Da das bindende Molekülorbital nur zwei Elektronen aufnehmen kann, würde sonst das energetisch höhere anti-bindende Orbital besetzt, was die Energieabsenkung wieder kompensieren würde. Wie die Abb. 1.3 zeigt gibt es ungünstige und günstige Orientierungen für den Überlapp von Oerbitalen. Hieraus erklärt sich der stark gerichtete Charakter der kovalenten Bindung, der insbesondere bei den kovalent gerichteten Kristallen Diamant, Si, Ge mit ihrer tetraerdischen Nahordnung gegeben ist. 5 6 Linienverengung bei magnetischen Resonanzlinien durch steigende Temperatur In einem starren Gitter magnetischer Dipole ist normalerweise die magnetische Dipolwechselwirkung die wichtigste Ursache für die Linienverbreiterung. Linienverengung durch Bewegung (motional narrowing) (für Kernspinresonanz) Die Linienbreite wird für Kerne, die sich in schneller, gegenseitiger Bewegung befinden, kleiner. Bild 7 bringt ein Beispiel für diesen Effekt in Festkörpern: Die Diffusion ähnelt einem random walk, bei dem die Atome von einem Platz im Kristall zum anderen springen. Die mittlere Verweilzeit τ eines Atoms auf einem Platz nimmt mit steigender Temperatur merklich ab. In Flüssigkeiten sind die Auswirkungen der Bewegung noch drastischer. Die Breite der Protonenresonanzlinie in Wasser ist nur 10–5 der Breite, die man für Wassermoleküle in irgend einer starren Anordnung erwarten würde. Die Halbwertsbreite der Resonanzkurve ist näherungsweise (∆ω)1/ 2 = 1 / T2 Wobei T2 die transversale Relaxationszeit der Blochschen Gleichungen ist: 7 ( ) r r M dM = γ M ×B − dt T2 T2 ist ein Maß dafür, wie lange die einzelnen Momente, die zur Magnetisierung beitragen in Phase bleiben. Die Änderung von T2 und damit die Änderung der Linenbreite durch die Bewegung der Kerne kann mit elementaren Überlegungen abgeschätzt werden. ∆ω = 1 2 = (γBi ) τ T2 ∆ω = oder 1 2 = (∆ω)0 τ T2 Wobei (∆ω)0 die Linenbreite in einem starren Gitter ist und Bi die Wechselwirkung zwischen den Dipolen. Intuitive Erklärung: Je höher die Temperatur, um so schneller relaxieren die Spins und um so enger ist die Resonanzlinie. Die Resultate unterscheiden sich von denen der Theorie optischer Linienbreiten, die durch die harten Stöße der Atome (z.B. in einer Gasentladung) verusacht sind. Hier ergeben kurze Stoßzeiten τ eine große Linienbreite. Beim Kernspin handelt es sich jedoch um schwache Stöße. Bei den meisten optischen Problemen sind Zusammenstöße der Atome kräftig genung, um die Phase der Schwingung plötzlich zu ändern. Bei der Kernspinresonanz kann sich während des Zusammenstoßes die Phase langsam ändern, obwohl sich die Frequenz sprunghaft um einen kleinen Wert ändert. Austauschverengung (bei Elektronenspinresonanz) Wir betrachten eine Paramagneten mit einer Austauschwechselwirkung J zwischen nächstbenachbarten Elektronenspins. Die Temperatur der Probe soll weit über jeder Temperatur TC liegen, bei der eine Spinordnung eintritt. Unter diesen Bedingungen ist die Breite der pinresonanzlinie gewöhnlich viel kleiner, als man für die Dipol-Dipol-Wechselwirkung erwarten würde. Dieser Effekt heißt Austauschverengung; er steht in enger Analogie zur Linienverengung durch Bewegung. Wir fassen die Austauschfrequenz ωe x≈J/h als eine Sprungfrequenz 1/τ auf. Quelle siehe Kittel Seite 538 & 554 Zwei unterschiedliche Effekte Was sind die L, X, Γ-Punkt usw. in Dispersionsgrafiken? Ibach Seite 143, Kap 7.4 "Beispiel von Bandstrukturen" (Elektronische Bänder) 8 Leichte schwere und abgespaltene Löcher (Light and heavy holes) Für gewöhnlich werden unbesetzte Zustände in einem sonst gefüllten Band Löcher genannt. Ein Loch verhält sich ein einem äußeren elektrischen oder magnetischen Feld, als hätte es eine positive Ladung +e. Je tiefer im Band das fehlende Elektron sitzt, desto größer ist die Energie des Systems: Es muß mehr Energie aufgewendet werden ein Elektron aus einem niedrigen Zustand zu entfernen als aus einem hohen. Aus der Beziehung zwischen Energie und Wellenvektor für freie Elektronen, ε= h2 2 k 2m können wir sehen, daß der Koeffizient von k2 die Krümmung von ε gegen k bestimmt. Umgekehrt können wir sagen, daß 1/m, die reziproke Masse, diese Krümmung bestimmt. Nahe der Bandlücke an der Zonengrenze können für Elektronen in einem Band Gebiete von ungewöhnlich großer Krümmung auftreten. Ist die Lücke klein – verglichen mit der Energie λ eines freien Elektrons an der Zonengrenze – , so wir die Krümmung und damit die reziproke Masse um den Faktor λ/Eg vergrößert sein. In Halbleitern ist die Breite eines Bandes (sie ist mit der Energie eines freien Elektrons vergleichbar) von der Größenordnung 20eV, die Bandlücke jedoch nur von der Größenordnung 0,2–2eV. Die effektive Masse ist also auf das 0,1–0,01-fache der Masse des freien Elektrons verkleinert. Diese Werte gelten in der Nähe der Bandlücke. 1 1 d 2ε = : reziproke Masse; m* h 2 dk 2 m* : effektive Masse Charakteristisch für viele Halbleiter ist, daß nahe der Valenzbandkante ein dreifaches Valenzband auftritt: Das Band der schweren Löcher hh und das Band der leichten Löcher lh int in der Mitte der Brilloiun-Zone entartet, und das Band soh ist von ihnen aufgrund der Spin-Bahn-Kopplung abgespalten. Man bezeichnet einfach Bänder mit einer anderen effektiven Masse als leichte oder schwere Löcher. Die Lochbänder liegen an der Valenzbandkannte oder darunter, die Elektronen bilden das Leitungsband. 9 Vorlesungsgrafiken S. 113/114/122; Kittel Seite 236 Was sind Auger-Elektronen; wie funktioniert ein Analysator für selbige? Der Auger-Effekt tritt in zwei Stadien auf. Primär wird das Atom durch Absorbtion eines Röntgenquants angeregt; dabei wird ein Elektron aus einer tieferen Schale (zumeist K-Schale). Die Freiwerdende Stelle wird durch ein Elektron aus einer höher liegenden Schale (L-, M-, ...) besetzt. Die dabeifreiwerdende Energie ∆E bewirkt die Abtrennung eines Elektrons aus einer äußeren Schale des Atoms. Es handelt sich dabei um einen strahlungslosen Übergang. Man stellt fest, daß die Wahrscheinlichkeit für solche strahlungslosen Konkurenzprozesse zur Röntgenemission mit steigender Kernladungszahl abnimmt. Bei leichten Atomen sind die strahlungslosen Prozesse weitaus überwiegend (siehe Abb. 18.13). In Abb. 18.14 ist der Auger-Effekt schematisch dargestellt. Zunächst wird die K-Schale Ionisiert. Ein L-Elektron fällt von der L- in die K-Schale und füllt die dort entstandene Lücke. Die freiwerdende Energie wir benutzt, um ein zweites L-Elektron aus der L-Schale zu entfernen, diese entweicht aus dem Atom. Im Endeffekt ist die L-Schale um zwei Elektronen ärmer geworden. Diese werden von weiter außen liegenden Schalen nachgeliefert. Als Folge kann es zur Emission weiterer AugerElektonen kommen, nämlich aus der M-Schale usw. 10 Für die kinetische Energie des Auger-Elektrons gilt: Ekin = hν Kα − EL = E K − E L − E L = EK − 2 EL wenn EL und EK die Bindungsenergien des Elektrons in der L- bzw. K-Schale bedeuten. Auger-Elektronen kann amn auch direkt in der Nebelkammer beobachten. Man mißt ihre Energie aus der Reichweite in der Nebelkammer oder mit einer Gegenfeldmethode. Zum Schluß noch ein Zahlenbeispiel: Ag wurde mit Kα-Strahlung aus einer W-Antikathode bestrahlt, das sind 59,1keV. Beobachtet wurden Elektronen folgender Energie: Wieso gleichen sich die Ferminiveaus bei Kontakt verschiedener Metalle und Halbleiter an? Die beiden Fermi-Niveaus, jedes durch ihres Dotierung bestimmt, müssen übereinstimmen, wenn der Nettoelektronentransport ohne äußere Spannung null sein soll. Weit entfernt von der Grenzfläche müssen die beiden Halbleiter in der Zusammensetzung elektrisch neutral sein. n-N Heteroübergänge Als praktisches Beispiel betrachten wir zwei n -Halbleiter mit einer großen Verschiebung zwischen den beiden Leitungsbändern, wie das in Bild 18a für ein Halbleiterpaar mit normaler Bandverschiebung skizziert ist. Das n -Material mit der energetisch höheren Leitungsbandkante wird mit großen Buchstaben als N -leitend bezeichnet, und der dargestellte Übergang wird als n-N Übergang bezeichnet. Die Elektronentransporteigenschaften über den Übergang sind denen über Schottky-Barrieren ähnlich. 11 Diese beiden ganz oben angeführten Betrachtungen legen die Energien der Leitungsbandkanten relativ zum Fermi-Niveau außerhalb der Grenzfläche fest (siehe Bild 18b). Die spezifische Bandverschiebung an der Grenzfläche (bestimmt durch die Zusammensetzung des Wirtsmaterials) und die Energien der Bänder außerhalb der Grenzfläche (bestimmt durch das Fermi-Niveau) lassen sich nur dann miteinander vereinbaren, wenn die Bänder in der Nähe der Grenzflä ehe verbogen sind, wie in Bild 18b. Die notwendige Bandverbiegung wird durch Raumladungen hervorgerufen, die eine Folge des Elektronenflusses von der N-Seite zur n -Seite sind. Dieser Elektronenfluß hinterläßt auf der N -Seite eine positive Raumladungsschicht ionisierter Donatoren. Nach der Poissongleichung der Elektrostatik ist diese Raumladungsschicht die Ursache für die positive zweite Ableitung (Krümmung nach oben) der Energie der Leitungsbandkante auf dieser Seite. Auf der n-Seite gibt es jetzt eine negative Raumladung wegen des Überschusses an Elektronen auf dieser Seite. Die negative Raumladungsschicht ergibt eine negative zweite Ableitung (Krümmung nach unten) der Energie der Leitungsbandkante. Auf der n-Seite biegt sich das Band als ganzes nach unten zum Übergang. Das ist ein Unterschied zum normalen p-n Übergang. Die Abwärtsbiegung und die Potentialstufe bilden einen Potentialtopf für Elektronen. Dieser Topf liefert die Basis für die neuen physikalischen Phänomene, die charakteristisch für die Physik der Heterostrukturen sind. Wenn jetzt die Dicke des N-Halbleiters unter die Dicke der Verarmungsschiebt auf der N -Seite verringert wird, wird das N -Material völlig von seinen Elektronen geringer Beweglichkeit entleert. Die gesamte elektrische Leitung parallel zur Grenzfläche wird durch die hochbeweglichen Elektronen auf der n-Seite erfolgen, deren Zahl ist gleich der Anzahl der ionis ierten Donatoren auf der N -Seite. Räumlich sind die hochbeweglichen Elektronen von den ionisierten Donatoren durch die Potentialstufe getrennt. Solche Hochbeweglichkeitsstrukturen spielen eine große Rolle bei Festkörperuntersuchungen von zweidimensionalen Elektronengasen und auch bei neuen Arten von Hochgeschwindigkeitsfeldeffekttransistoren für Rechneranwendungen bei tiefen Temperaturen. (Kittel S 624 Bild 18 ) Wozu verwendet man Photoemissionsspektroskopie? Es ist eine der wichtigesten Methoden, um experimentelle Information über Bandstrukturen und deren Zustandsdichten zu erhalten. Es werden Photonen hoher Energie hω auf die Kristallprobe gestrahlt. Dadurch werden Elektronen aus ihren besetzten Zuständen (Bändern) in leere Zustände (Quasikontiuum) oberhalb des Vakuumniveaus angeregt und können nach Überwindung der Austrittsarbeit φ vermöge ihrer überschüssigen kinetischen Energie Ekin austreten. Wegen der Betziehung hω = φ + Ekin + Eb mit Eb : Bindungsenergie ergibt die Messung des Spektrums N(Ekin ) der durch Photoeffekt befreiten Elektronen ein Abbild der Verteilung der besetzten elektronischen Zustände (Bindungsenergie Eb ). Das hierdurch erhaltene Abbild ist überlagert von "wahren Sekundärelektronen", der sich aus Elektronen zusammensetzt, die durch mehrfache inelatische Streuproßesse beim Austritt Energieverloren haben. 12 Wegen der hohen Wechselwirkung der Elektronen mit dem Festkörper können nur oberflächennahe Elektronen austreten. Für die Untersuchung von Volumen-Bandstrukturen (wenig Einfluß der Oberfläche) müssen die Proben sehr rein sein und unter UHV präpariert werden. • • • • UPS : UV-Photoemission Spectroscopy; z.B. He 21,2eV oder Ne 26,9eV-Linien XPS : X-ray Photoemission Spectroscopy, zB. Al 1485eV ESCA : Elektron Spectroscopy for Chemical Analysis Synchrotronstrahlung, die mittels UV-Monochomatoren eine kontinuierliche Variation der Lichtenergie erlaubt. Aus der winkelaufgelösten Photoemissionsspektren können sowohl Bindugsenergie besetzter Elektronenzustände als auch zugehörige Wellenzahlvektoren ermittelt werden. Es ist die wichtigste Methode zur experimentellen Bestimmung der elektronischen Bandstruktur E(k). Die unbesetzten Zustände lassen sich mit dem inversen Photoeffekt ermitteln, d.h. man beschießt die Oberfläche mit Elektronen definierter Energie und beobachtet die Emission von UV-Licht. Durch Integration von Photoemissionsspektren über alle Winkel des Halbraumes lassen sich ein qualitatives Bild der Zustandsdichte der besetzten Zustände gewinnen. ESCA : Photoelektronen-Spektroskopie Dies ist eine Untersuchungsmethode für die Energiezustände der inneren Elektronen eines Atoms. Dabei handelt es sich um eine moderne Anwendung des Photoeffekts. Man befreit Elektronen aus ihrem Atomverband indem man sie mit Lichtquanten bekannter Energie bestrahlt. Die kinetische Energie dieser Elektronen entspricht dann die Differenz zwischen der Quantenenergie des anregenden Lichtes und der Bindungsenergie des Elektrons im Atom entsprechend der Bilanzgleichung des Photoeffektes, Ekin = hν − EBindung . Das Prinzip ist in 18.15 dargestellt. Ein Meßbeispiel zeigt 18.16. So kann man die Bindungsenergie von einzelnen Elektronenzuständen auf inneren Schalen direkt messen und nicht nur die Energie der Absorbtionskante, wie mit der Röntgenabsorbtionsspektroskopie. 13 Die Messung der kinetischen Energie der Elektronen erfolgt mit hochauflösenden Analysatoren, die nach dem Prinzip der e/m-Messung (Ablenkung in magnetischen und elektrischen Feldern) eine genaue Messung der Elektronengeschwindigkeit erlauben. Man kann damit Energien auf Bruchteile von meV genau messen. Als Lichtqullen verwendet man: kurzes UV oder zur Untersuchung stärker gebundener Elektronen charakteristische Röntgenstrahlung. Synchrotronstrahlung mit ihrer variablen Photonenenergie im gesamten UV- und Röntgengebiet ist als Lichtquelle besonders gut geeignet. Da die Bindungsenergie der Elektronen für die jeweiligen Atome charakteristisch sind kann man die Methode der Photoelektronen-Spektroskopie auch zur Analyse der chemischen Zusammensetzung einer Probe verwenden. Das Bindungspotential verändert sich durch eine chemische Bindung aund auch die inneren Elektronen werden beeinflußt. Diese als chemische Verschiebung bezeichneten kleinen Änderungen der Elektronenbindungsenergie in den inneren Schalen durch die dafür verantwortlichen äußeren Elektronen kann man messen, z.B. bei Atomen in verschiedenem Ionisierungszustand. Darauf beruht die als ESCA (Elektron Spectroscopy für Chemical Analysis) bezeichnete analytische Methode, die vor allem von K. Siegbahn entwickelt wurde. Sie sit zu einer wichtigen Methode in der Chemie, Molekül- und Festkörperphsik geworden. Was ist das Debyesche Modell der spezifischen Wärme (der Phononenschwingung)? cV = ∂U/∂T : spezifische Wärme ∞ 1 U (T ) = ∫ D(ω )E (ω , T ) dω : innere Energie V 0 1 1 E (ω , T ) = hω hω + : thermische Energie eins Oszillators der Frequenz ω. 2 k BT e −1 Zum Verständnis des qualitativen Verlaufs der spezifischen Wärme in Abhängigkeit von der Temperatur genügt es, ein einfaches Modell für die Zustandsdichte zu betrachten. ω = cK (d.h. die Schallgeschwindigkeit c wird für jeden Polarisationstyp als konstant angenommen) Die typische Dispersion ist vernachlässigt. Dies ist das Debye Modell der spezifischen Wärme. Man erhält: 1 cV (T ) = 2π 2 ω 1 2 D 2 d 3 + 3 ∫ ω E (ω , T ) dω dT cL cT 0 14 L/T : longit./transversal Die Debyesche Abschneidefrequenz ωD wird dabei so festgelegt, daß die Gesamtzahl der Zustände gerade 3rN ist. Die Festlegung einer gemeinsamen Abschenidefrequenz für alle drei akustischen Zweige ist dabei eine gewisse Inkosequenz des Modells, die allerdings zu einer besseren Übereinstimmung mit den experimentellen Werten für cV(T) führt als die Einführung getrennter Abschneidefrequenzen für den longitudinalen Zweig und die transversalen Zweige. Debye-Temperatur θ: hω = k Bθ Im Ramen der harmonsichen Näherung, wie bisher angewand, ist die spezifische Wärme temperaturunabhängig und bezogen auf die Dichte für alle Festkörper gleich: cV = 1 3rNk B (siehe auch Dulong-Petit-Regel) V Experimentell beobachtet man einen zusätzlichen schwachen Anstieg etwa proportional zu T. Für tiefe Temperaturen ergibt sich: 3 1 4π T cV (T ) = 3rNk B ⋅ V 5 θ 4 für T<<θ Da für genügend tiefe Temperaturen nur elastische Wellen angeregt werden und für diese in realen Festkörpern die Zustandsdichte tatsächlich ~ω2 ist, gilt das T3 -Gesetz für den Schwingungsbeitrag zur spezifischen Wärme für alle Festkörper. Allerdings kann der Gültigkeitsbereich auf Temperaturen unter 1K beschränkt sein. Anharmonsiche Effekte beschreiben reale Verhältnisse, bei denen die harmonische Deby-Näherung versagt: • thermische Ausdehnung • temperaturabhängigkeit elastischer Konstanten • der (geringfügige) Anstig der spez. Wrme für T>θ • endliche Wärmeleitfähigkeit. Die Effekte treten mathematisch gesehen aus den gleichen Gründen wie in der nichtlinearen Optik auf. Z.B. kann ein Phonon ein zwei oder mehr andere Phononen zerfallen ("Phononenzerfall"). Was ist eine Zustandsdichte? Zustandsdichte D(ω) des Phononensystems: Verteilung der Schwingungszustände über den Frequenzbereich D(ω)dω ist die Zahl der Eigenschwingungen im Fequenzband zwischen ω und ω+dω. Die Zustandsdichte D(ω) ist hoch, wo die Dispersionskurven flach verlaufen. Für Frequenzen, bei denen die Dispersionsrelation eine waagrechte Tangente hat, hat die Ableitung der Zustandsdichte nach der Frequenz eine Singularität (van Hove Singularität) Zustandsdichte D(E) des Elektronensystems: Anzahl der Energiezustände pro Volumeneinheit und Enerieintervall D (E ) = 1 dN V dE dN : Anzahl der Zustände im Energieintervall dE ∞ N = ∫ N (E ) ⋅ D(E ) dE 0 15 V ⋅ k3 N= : Anzahl der Teilchen in der Impulsraumkugel mit Radius k 3π 2 h2 k 2 Energie dieser Impulsraumkugel: E = 2m 3 V 2m 2 Zustandsdichte für das Fermi-Gas im Grundzustand für T=0: D0 ( E ) = ⋅ E 2π 2 h 2 mit E : Energie des Elektronengases Zustandsdichte an der Fermikante: D (E F ) = 3 N 2 EF Die Hauptstruktur in der Funktion D(E) wird durch solche Punkte im k-Raum geliefert, wo grad k E verschwindet, d.h. wo die Energielächen flach verlaufen. Diese Punkte heißen van HoveSingularitäten oder kritische Punkte. Im dreidimensionalen Raum wird D(E) in der Nähe dieser kritischen Punkte nicht singulär, sondern zeigt parabolischen Verlauf. Für eindimensionale Bandstrukturen divergiert die Zustandsdichte an den kritischen Punkten, jedoch bleibt das Integral über die Dichte natürlich endlich. Zustandsdichten werden durch Integration im k-Raum über die erste Brillouin-Zone einer errechneten Bandstruktur gewonnen und können dann mit experimantellen Daten (z.B: aus der Photoemissionsspektroskopie) verglichen werden. Sie liefern eines der wesentlichen Bildeglieder, um Bandstrukturrechnungen mit experimentellen Daten zu vergleichen. 16 Zu Abb 7.13: Entscheidende Beiträge, d.h. Maxima in der Zustandsdichte, sind mit flach verlaufenden Bereichen der E(k)-Kurven längs hoher Symmetrien korreliert. Weiter ist eine absolute (symmertieunabhängige) Abndlücke zu erkennen mit ca. 0,7eV. Bei Ferromagneten (Fe, Ni, Co) kommt eine Komplikation hinzu. Bei diesen Materialien stell sich in der ferromagnetische Phase (T<TC, Curie-Temperatur) eine Spinordnung ein, so daß manzwei Zustandsdichten, eine für Elektronen mit Spinmoment parallel zur spontanen Magnetisierung M und für die Elektronen mit antiparalleler Einstellung ermitteln muß. Während die Angabe des Bänderschemas E(k) einen idealen, periodischen Kristall voraussetzt (k x, ky , kz sind adäquate Quantenzahlen für elektronische Zustände nur im periodischen Kristall) können Zustandsdichten D(E) auch für nichtperiodische Systeme, wie amporphe Materialien oder Atomcluster(nur begrenzt periodisch) angegeben werden. Was beschreibt das Ficksches Gesetz / Fouriersches Gesetz? Bei Konzentrationsdifferenzen tritt ein Teilchenstrom auf. Das Ficksche Gesetz beschreibt den Zusammenhang zwischen Teilchenstromdichtevektor und Teilchendichte r j = −D ⋅ grad ρ D D : Diffusionskonstante charakterisiert, wie stark das System dem Lösungsgefälle folgt. 1 D = v l [m2 /s] mit v : mittlere Geschwindigkeit, l : mittlere freie Weglänge 3 Dies ist analog zu Wärmedifferenzen: 17 Das Fouriersches Gesetz besagt, daß der Wärmestrom längs des stärksten Temperaturabfalls verläuft: r qth = −λ ⋅ grad T λ : Wärmeleitfähigkeit, materialabhängige Proportionalitätskonstante; ist identisch mit der Konstanten des Wärmeleitungsgesetzes r d 2Q qth = : Wärmestromdichte [W/m2 ] dt dA Listen Sie kurz prinzipielle Röntgen-Beugungsmethoden auf! • • • Laue-Verfahren feststehender Einkristall wird mit kontinuierlichem, weißen Spektrum durchstrahlt. Nur für bestimmte Wellenlängen ist die Bragg-Bedingung erfüllt. Es treten bei bestimmten Winkeln konstruktive Interferenzen auf, die zu punktförmigen Reflexen führen. Das Verfahren ist in erster Linie dazu geeignet Kristallorientierungen und Kristallsymmetrien zu bestimmen. Kaum zur Strukturbestimmung geeignet. Drehkristall-Verfahren Einkristall wird ineinem monoenergetischen Röntgen/Neutronen-Stahl um eine feste Achse gedreht. Punktförmige konstruktive Interferenzen. Debye-Scherrer-Verfahren (Punktdiffraktometrie) wird zur Untersuchung von Pulvern eingesetzt- Monoenergetischer Strahl. Statistische orientierung der Kristallite. Ringstruktur auf dem Film. Wird eingesetzt, um die Veränderung der Gitterkonstanten mit der Temperatur oder Variation der Zusammensetzung einer Legierung zu Messen. Freie Elektronen im Festkörper / Wie entsteht die Bänderstruktur in Festkörpern? / adiabatische Näherung (=Born-Oppenheimer-Näherung) (sehr sehr Empfehlenswert das Kapitel 6 im Ibach/Lüth) adiabatische (Born-Oppenheimer) Näherung: Das Rumpfpotential kann für die Elektronen näherungsweise als zeitlich konstant angenommern werden, da wegen der sehr viel größeren Masse die Kern- und Rumpfbewegungen als sehr langsam und im Grenzfall als nicht vorhanden angesehen werden können. Die Anregungszustände lassen sich damit vereinfacht in einem statischen Potential berechnen. Wechselwirkungen zwischen den sich bewegenden Atomrümpfen und den Elektronen werden dabei vernachlässigt. Zur Behandlung von Transporterscheinungen der Elektronen im Kristall müssen diese Elekrtron-Gitter-Wechselwirkungen nachträglich wieder in Form einer Störung eingeführt werden. Es müßte immer noch eine Schrödinger-Gleichung für 1023 Elekronen gelöst werden. Man betrachtet nur ein Elektron in einem effektiven, periodischem und zeitunabhängigen Potential. Dieses Potential wird dabei aus den ruhenden Atomkernen und allen anderen Elektronen gebildet. Die anderen Elektronen schirmen das Kernpotential weitgehend ab. In dieser EinelektronNäherung werden alle Elektron-Elektron-Wechselwirkungen vernachlässigt, die sich nicht als 18 lokales Potential für das betrachtete Aufelektron darstellen lassen. Solche Korrelationen zwischen Elektronen sind aber z.B. wichtig für das Verständnis von Magnetismus und Supraleitung. Für das eine Elektron ergeben sich Einelektronen-Quantenzustände, die dann (unter Berücksichtigung des Pauli-Prinzips) sukzessive mit den zur Verfügung stehenden Elektronen aufgefüllt werden. Im noch mehr vereinfachten Modell von Sommerfeld/Bethe(1933) wird nicht einmal das periodische Potential berücksichtigt und die Potentialschwelle am Kristallrand wird auf unendlich gesetzt. Die möglichen Energiewerte E = h2 k 2 sind die des freien Elektrons, wobei jedoch durch die 2m Randbedingung ψ=0 an den Kristallrändern, eine Einschränkungen für die Wellenzahlen kx, ky , kz folgen: k x = π n x mit nx=1,2,3... (nx=0 ist nicht normierbar und muß deshalb ausgeschlossen L werden) Die Näherungen • Einelektronennäherung • keine Wechselwirkung zwischen den Elektronen • Kastenpotential zusammen eigenen sich nicht zur Beschreibung der Natur von Halbleitern und Isolatoren. Dazu muß man die Bildung von Bändern berücksichtigen. Unter Berücksichtigung des (streng) periodischen Potentials ohne Ränder unter Beibehaltung der Einelektronennäherung erhält man eine Bandstruktur. Die anzusetzende stationäre Schrödingergleichung mit periodischem Potential wird durch BlockWellen ψ gelöst (siehe auch Bloch-Theorem, Bloch-Funktionen). Bloch-Wellen, auch Blochsche Zustände eines Elektrons sind mit einem gitterperiodischem Potential modulierte ebene Wellen. Bloch-Wellen, deren Wellenzahlen sich um einen reziproken Gittervektor G unterscheiden, sind gleich. Mit der Schrödinger-Gleichung Hψ=Eψ folgt, daß die Eigenwerte E(k) im Raum der Quantenzahlen k bzw. der Wellenzahlvektoren der Bloch-Wellen periodisch sind. Wie also die Phononen durch Angabe von K und ω(K) im reziproken Raum mittels Dispersionsflächen beschrieben werden, lassen sich die Einelektronenzustände des periodischen Potentials durch Energieflächen E=E(k) im reziproken Raum der Wellenzahlen (Quantenzahlen ) k als periodische Funktion darstellen. Die Gesamtheit dieser Energieflächen heißt "elektronisches Bänderschema" des Kristalls. Auch hier reicht es wegen der Periodizität die Werte in der ersten Brillouin-Zone zu kennen. Wir denken uns nun das periodische Potential von Null her kommend langsam eingeschaltet. Zunächst der Fall beim kleinsten nicht verschwindendem Potential (im 1-dim. Fall): 19 An den Rändern der Brillouin-Zone liegt eine Entartung der Energiewerte vor, die aus dem Schnittpunkt jeweils zweier Parabeln herrührt. Die Beschreibung des Zustandes eines Elektrons mit diesen k-Werten besteht zumindest in einer Superposition der beiden entsprechenden ebenen Wellen. Die "richtigen" Ansätze für eine Störungsrechnung zur Errechnung des Einflußes eines kleinen Potentials sind: ( iGx / 2 ( iGx / 2 ψ+ ~ e ψ− ~ e +e −e − iGx/ 2 −iGx / 2 ) ~ cos π x ) a x ~ sin π a Dies sind stehende Wellen, die ortsfeste Nulldurchgänge besitzen. Wie schon bei der Beugung an periodischen Strukturen, kann man sich diese stehenden Wellen aus einer Überlagerung einer einlaufenden und der Bragg-reflektierten", zurücklaufenden Welle entstanden denken. Die zugehörigen Wahrscheinlichkeitsdichten sind in Abb. 7.4 dargestellt. Für ein Elektron im Zustand ψ+ ist die Ladungsdichte jeweils maximal am Ort der positiven Rümpfe und minimal dazwischen. Bei ψ– ist dies gerade umgekehrt. 20 Verglichen mit einer laufenden ebenen Welle exp(ikx), wie sie in guter Näherung weiter weg von der Brillouin-Zonenkante als Lösung exestiert, bedeutet also ψ+ eine Erniedrigung der Gesamtenergie (speziell der potentiellen) und ψ– eine Erhöhung im Vergleich zum Wert, der bei einem freien Elektron (verschwindendes Potential) auf der Energieparabel gegeben wäre. Die stärksten Abweichungen vom Verhalten des freien Elektrons treten auf, wenn die BraggBedingung erfüllt ist, d.h. für die k-Vektoren auf dem Rand der 1. Brillouin-Zone. Die Größe der Energieaufspaltung ist ∆E=2|VG |, d.h. gleich der doppelten Fourierkomponenten des r r Potentials bei G. Mit V (r ) = ∑VGr e eG⋅r r G "Stark gebundenes" Elektron (tight binding) Da die Rumpfelektronen auch beim Zusammenbau freier Atome zum Kristall die Eigenschaften, die sie im freien Atom haben, weit stärker behalten, besteht eine Vernünfige Beschreibung darin, die Eigenschaften der Kristallelektronen durch lineare Superposition aus den Atomeigenfunktionen abzuleiten. Das Verfahren heißt auch LCAO (Linear Combination of Atomic Orbitals)-Methode. Durch das Zusammenfügen der Atome zu einem Kristall entsteht aus dem Energieniveau Ei des freien Atoms ein elektronisches Band, dessen Schwerpunkt im Vergleich zu Ei abgesenkt ist. Ein Band ist um so breiter, je stärker die Überlappung benachbarter Wellenfunktionen ist. Tiefer liegende Bänder, die von stärker lokalisierten Elektronen herrühren, werden also schmaler sein als Bänder, die von höherliegenden Atomniveaus mit ausgedehnten Wellenfunktionen herrühren. Lokalisieren die Elektronen stärker an den Atomen ist der Überlapp der ψ-Funktionen geringer und damit das entsprechende Band relativ scharf. 21 Besteht ein (primitiv kubischer) Kristall aus N Atomen, d.h. N primitiven Zellen, so spaltet ein Atomares Niveau Ei des freien Atoms durch Wechselwirkung mit den (N–1) Atomen des Kristalls in N Zustände auf, die das entsprechende quasikontinuierliche Band bilden. 2N Elektronen können dieses Band besetzen. Die Existenz einer verbotenen Zone ist nicht an die Periodizität des Gitter gekoppelt; auch amorphe Materialien können eine Bandlücke aufweisen (z.B. C, Si, Ge). Dabei kommt es dann im wesentlichen auf den mittleren interatomaren Abstand der Atome an. Die beiden wesentlichen Herleitungen/Erklärungen der elektronischen Bandstruktur, d.h. die Aufeinanderfolge von erlaubten und verbotenen Energiebereichen: 1. Eine Bandstruktur kann zurückgeführt werden auf das Auftreten von Bragg-Reflexionen, die aus dem kontinuierlichen Spektrum freier Elektronenzustände verbotene Bereiche herausschneiden. In erster Linie für die Valenz-/Leitungselektronenbänder zu gebrauchen, weil... Ausgangspunkt: freie Elektronen imKristall Bandlücken entstehen aus Kontinuum durch Bragg-Reflexion. 2. Die andere, ebenso wichtige Betrachtungsweise geht von den diskreten Energieniveaus der freien Atome aus und erklärt das Zustandekommen von Bändern als Aufspaltung der Atomtherme durch Wechselwirkung im Kristallverbund. In diesem Bild entspricht jedes Band des Bänderschemas einem Term des freien Atoms, und man klassifiziert deshalb die Bänder auch als s,p,d,... Bänder. In erster Linie für die Rumpfelektronenbänder zu gebrauchen, weil... Ausgangspunkt: freie Atome Bänder entstehen durch Aufweitung der diskreten Zustände des freien Atoms 22 An Abb. 7.10 sieht man deutlich, daß die Aufspaltung für kleinere Ionenabstände größer wird. Für die tieferliegenden Bänder setzt die signifikante Aufspaltung für immer kleinere Abstände ein. Während bei den einwertigen Alkaimetallen die näherungsweise kugelförmige Fermi-Fläche voll in die 1. Brillouinzone hineinpaßt, durchsetzt die Fermi-"Kugel" bei Aluminium gerade die Berandung der ersten Brillouin-Zone, d.h. auf den Rändern wird die Kugelgestalt leicht infolge der dort stattfindenden Bragg-Reflexion verändert. Können bei Alkalimetallen dann überhaupt Bandlücken durch Bragg-Reflexion entstehen??? Im Gegensatz zu den einfachen Metallen sind die Bandstrikturen der Übergangsmetalle durch den markanten Einfluß der d-Bänder wesentlich komplizierter. Neben den sehr parabelnahen s-Bändern, erscheinen unterhlb der Fermienergie sehr flache E(k)-Strukturen, deren geringe energetische Breite (wenig Dispersion) auf die starke Lokalisierung der d-Elektronen zurückzuführen ist. Was sagt der Poynting-Vektor? Stöcker: Der Poynting-Vektor gibt Betrag und Richtung des Energietransportes in elektromagnetischen Feldern an. Dimension ist Energieflußdichte [W/m2 ]. r r r S = E× H maximal bei E ⊥ H mit E : elektrische Feldstärke H : magnetische Feldstärke r r dW = ∫ S ⋅ dA dt A Ibach: r Poynting-Vektor: S (t ) = ω 4 P 2 sin 2 ϑ r ⋅s 16π 2ε 0 r 2c 3 r Die pro Festkörpervolumen in eine Richtung s (Einheitsvektor) abgestrahlte Energiestromdichte im Abstand r. 23 r Mit: ϑ : der von der Beobachtungsrichtung s und der Schwingungsrichtung der Polarisation P eingeschlossene Winkel. Bedeutung: Die Wechselwirkung von Licht aus dem sichtbaren Spektralbereich mit dem Festkörper geschieht über die Polarisierbarkeit der Valenzelektronen. Eine einfallende Welle erzeugt mit ihrem elektrischen Feld E0 über den Suzeptibilitätstensor χ eine Polarisation P: r P = ε 0 χE0 Die periodische Änderung von P wiederum hat die Ausstrahlung einer Welle, der gestreuten Welle, zur Folge. In klassischer Näherung läßt sich die Streustrahlung als Dipol-Strahlung der durch P gegebene oszillierenden Dipole auffassen. Nach der Elektrodynamik gibt es eine Abstrahlung entsprechend dem Poyntingvektor. Die elektronische Suszeptibilität χ ist eine Funktion der Kernkoordinaten, d.h. auch von Auslenkungen durch Schwingungen Beeinflußt. Somit können Phononen die abgestehlte Frequenz gegenüber der eingelaufenen Verändern. Man erhält die bekannten Raman-Seitenbanden. (Siehe Ramanstreuung) Was sind Landauniveaus/De-Haas-van-Alphen-Effekt? Kittel S. 286/ Bergmann S. 68 Bei Anlegen eines äußeren Magnetfeldes spalten die Valenz- und Leitungsbänder der Kristalle in diskrete Bänder, die sogenannten Landau-Parabeln, auf. Die Energiewerte sind 1 h 2 k z2 E = hω Z n + + . 2 2m* Das in der Effektive-Masse-Näherung parabolische Leitungsband wird in eine Reihe äquidistanter Parabeln aufgespalten. Die Landau-Niveaus sind bezüglich ky noch entartet. Die Zahl der Zustände der Landau-Niveaus bei kz=0 hängt vom Magnetfeld ab. Erniedrigt man das Magnetfeld erniedrigt man auch die Zahl der Zustände und ein gefülltes Landau-Niveau kann nicht 24 mehr alle Elektronen aufnehemen, so daß sich auch höhere Landau-Niveaus mit Elektronen füllen. Daraus ergeben sich unstetige Sprünge in der Gesamtenergie, wenn das Magnetfeld erhöht wird(DeHaas-van-Alphen-Effekt). Da sie magnetische Suszeptibilität die Ableitung der freien Energie nach dem Magnetfeld ist, kann man periodische Schawankungen der suzeptibilität als Funktion des Magnetfeldes beobachten. Die Periode dieser Schwankung ist ein direktes Maß für extremale Schnittfläche einer Ebene senkrecht zum Magnetfeld mit der Fermi-Fläche. Zum Bild 23: Wenn das Magnetfeld erhöht wird, bewegen sich die Elektronen zu niedrigeren Niveaus. So geschieht es, daß bei einer stetigen Erhöhung des Magnetfeldes das Fermi-Niveau abrupt zum nächst tieferen Niveau bewegt, denn die Entartung der Landau-Liveaus wächst mit B. Extremalbahnen. Bei der Interpretation des dHvA -Effekts ist ein Punkt besonders zu beachten. Für eine allgemeine Fermi-Fläche haben Abschnitte mit verschiedenen Werten von kB verschiedene Umlaufperioden. Die Reaktion des Systems wird eine Summe der Beiträge aller Abschnitte oder Bahnen sein. Die dominierende Reaktion des Systems stammt jedoch von Bahnen, deren Perioden gegenüber kleinen Änderungen von k B stationär sind. Solche Bahnen nennt man Extremalbahnen. So bestimmt beispielsweise in Bild 28 der Abschnitt AA' überwiegend die beobachtete Zyklotronperiode. 25 Im wesentlichen handelt es sich um eine Frage der Phasenkompensation: die Beiträge der verschiedenen nicht-extremalen Bahnen heben sich gegenseitig auf, in der Nähe der Extrema ändert sich die Phase nur langsam, und damit ergibt sich ein resultierendes Signal von die sen Bahnen. Theorie und Experiment stimmen darin überein, daß sogar komplizierte Fermi-Flächen zu scharfen Resonanzen führen, da im Experiment die Extremalbahnen sehr stark hervorgehoben werden. Was sagt die Boltzmann-Gleichung? Integro-Differentialgleichung zur Bestimmung von Nichtgleichgewichtsverteilungen. Findet bei Elektronen-Transportbewegungen Anwendung. Die Boltzmann-Gleichung beschreibt das Zusammenspiel der beiden beim elektrischen Stomfluß wirkenden Mechanismen. • treibendes äußeres elektrisches Feld und • hemmende Wirkung von Stößen der am Strom beteiligten Ladungsträgern an Phononen und Störstellen Mit Hilfe dieser Gleichung läßt sich ermitteln, wie sich die Verteilung der Ladungsträger im thermischen Gleichgewicht dadurch ändert, daß äußere Kräfte wirken und Stöße der Elektronen stattfinden. Im thermischen Gleichgewicht ist dies nichts anderes als die Fermi-Verteilung. Die Nichtgleichgewichtsverteilung lautet ohne Stöße: ( ) r r r r r e r f r , k , t = f r − v dt , k + EFeld dt , t − dt h Denn ohne Stöße muß jedes Elektron nach der Zeit dt zur Zeit t auch bei r, k erscheinen. Mit Stößen die summarisch in einen Term gepackt werden erhält man: 26 ( ) r e r r r r r ∂f f r , k , t = f r − v dt , k + EFeld dt , t − dt + h ∂t Stöße Entwicklung bis zu linearen Gliedern in dt ergibt: ∂f r e r ∂f + v ⋅ ∇ r f − EFeld ⋅ ∇ k f = : Boltzmann-Gleichung ∂t h ∂t Stöße links : "Driftterm" rechts : "Stoßterm", enthält die gesamte Atomistik der Streumechanismen Der Stoßterm läßt sich mit der quantenmechanisch betrachteten Übergangswahrscheinlichkeit vom Bloch-Zustand ψk nach ψk' in voller Allgemeinheit angeben: ( ) = r ∂f k ∂t {[ ( )] () [ ( )] } r r r r V d k ' 1 − f k w f k ' − 1 − f k ' wkk ' f (k ) kk ' (2π )3 ∫ Das ergibt insgesamt eine reichlich komplizierteIntegro-Differentialgleichung zur Bestimmung der Nichtgleichgewichtsverteilung. Bei vielen Problemen macht man für den Stoßterm den sog. Relaxationszeitansatz. Hier wird angenommen, daß die zeitliche Rate, mit der sich f durch Stößte in die Gleichgewichtsverteilung f0 (Fermi-Verteilung) zurückbewegt, umso größer ist, je stärker die Abweichung von f von der Gleichgewichtsverteilung f0 ist. () () () r r f k − f0 f ∂f r =− τ k ∂t Stöße τ ist die Relaxationszeit Ist man nur an Phänomenen interessiert, die linear vom äußeren Feld abhängen, wie z.B. der Ohmsche Strom, so beschränkt man sich auf der ersten Näherung, wo f linear vom Feld EFeld abhängt. SO ergibt sich die lineare Bolzmann-Gleichung zur Bestimmung der Nichtgleichgewichtsverteilung: () () () () r r e r r r f k ≈ f 0 k + τ k E Feld ⋅ ∇ k f 0 k h In der betrachteten Näherung für kleine Elektrische Felder, d.h. geringe Abweichung vom thermischen Gleichgewicht läßt sich dies als Entwicklung von f0 (k) um den Punkt k wie folgt auffassen: () () r r e r r f k ≈ f 0 k + τ k EFeld h Die sich unter dem Einfluß eines äußeren Feldes EFeld und der Wirkung von Stößen (beschrieben durch τ) einstellende stationäre Verteilung läßt sich somit als eine um e τEFeld verschobene h Gleichgewichts-Fermi-Verteilung darstellen, wie in der Abbildung 9.4 dargestellt. 27 Was ist der Skineffekt (normaler/anomaler)? Zur Bestimmung von effektiven Massen verwendet man Zyklotronresonanz. Die Ladungsträger bewegen sich wie freie Teilchen in einem Magnetfeld nach den kalssischen Bewegungsgleichungen, auf Kreisbahnen. Die Umlauffrequenz ist ωZ = e B m* Durch drehen von B gegenüber den Kristallographischen Achsen kann auch die Richtungsabhängigkeit der effektiven Masse m* bestimmt werden. Bei der Messung muß die Bedingung eingehalten werden, daß die mittlere freie Flugdauer τ den Ladungsträgern mindestens einen Umlauf ermöglicht, was zur Bedingung ωZ ⋅ τ > 1 führt.Man mißt deshalb bei tiefen Temperaturen (T=4K) und Frequenzen die für B=1T im Mikrowellenbereich liegen. Die Zyklotronresonanz ermöglicht die Bestimmung der Form der Energiebänder in der Nähe der Bandkanten von Halbleitern und der Form der Fermi-Flächen bei Metallen. Bei manchen Metallen, bei denen die mittlere freie Weglänge der Elektronen größer ist, als die Eindringtiefe des Mikrowellenfeldes, beobachtet man auch Resonanzen bei ganzzahligen vielfachen der Zyklotronfrequenz ωZ. Dieser Effekt wird anomaler Skin-Effekt (= Azbel-Kaner-Effekt) genannt und erklärt sich dadurch, daß die Kreisbahn des Elektrons nur ein kurzes Stück durch das Mikrowellenfeld verläuft. Resonanz tritt also ein, wenn das Mikrowellenfeld das Elektron im richtigen Takt beschleunigt, was bei ganzzahligen Vielfachen der Umlauffrequenz der Fall ist. Dadurch verringert sich die Eindringtiefe zusätzlich zum normalen Skin-Effekt. 28 Das Magnetfeld liegt senkrecht zur Zeichenebene, und das Elektron wird nur in dem Teil seiner Kreisbahn beschleunigt, der im schraffierten Bereich, also im Mikrowellenfeld liegt. Die anomale Skintiefe (Skintiefe : Feld ist auf 1/e abgesunken) hängt im Gegensatz zur normalen Skintiefe ς ~ 1 nicht von der (Gleichstrom-)Leitfähigkeit σ ab. σ (T ) Bei sinkender Temperatur wächst die mittlere freie Weglänge l an, das bedeutet eine Abnahme von σ und daher eine Zunahme der Normalen-Eindringtiefe. Damit kann auch im Bereich von T=4K gelten: l >> ζ, womit Elektronen ungestört im vollen Feld kreisen können. Was ist der Mottsche Metall-Isolator-Übergang? rTF = 1 e 2 D ( EF )ε 0 : Thomas-Fermi Abschirmlänge, elektrostatische Abschirmung in einem Fermi-Gas n im Modell des freien Elektronengases: rTF ≈ 0,5 ⋅ 3 a0 −1 / 6 mit a0 : Bohrscher Radius. Die starke Abschirmung z.B. eines Coulomb-Potentials ist dafür verantwortlich, daß in einem Metall die energetisch höchsten Valenzelektronen nicht lokalisiert sind. Diese Elektronen können nicht mehr im Feld der Rumpfelektronen gehalten werden. Mit abnehmender Elektronendichte n wird die Abschirmlänge immer größer. Oberhalb einer kritischen Elektronenkonzentration nc wird die Abschirmlänge rTF so klein, daß (einige) Elektronen keinen gebundenen Zustand mehr einnehmen können: man hat metallisches Verhalten. Unterhalb dieser kritischen Elektronenkonzentration ist die Potentialmulde des abgeschirmten Feldes so weit, daß ein gebundener Elektronenzustand darin möglich ist. Das Elektron ist im wesentlichen in einer kovalenten oder ionogenen Bindung lokalisiert. Dieser gebundene Zustand ist gleichbedeutend mit isolatorischen Eigenschaften, wo die höchsten besetzten Orbitale lokalisierten Bindungen entsprechen. Die von Mott angegebene Abschätzung, wo ein gebundener Zustand im abgeschirmten Potential möglich ist, also der metalische Charakter eines Festkörpers zusammenbricht, lautet: n-1/3 >> 4a0 . d.h., wenn der mittlere Elektronenabstand n-1/3 wesentlich größer wird als etwa vier Bohrradien. Man hat es dann mit einem abrupten Übergang in den Isolatorcharakter zu tun. Wieso schimmern Opale so? Opale sind für Licht wie ein 3-dim-Gitter für Elektronen. d.h. der Brechungsindex ändert sich mit einer Periode, die ca. der Wellenlänge entspricht. Dies entsteht durch entsprechend große periodische Strukturen im Kristall, vielfach Wassereinlagerung in SiO 2 , aber auch in anderen Konstellationen. 29 Wie lauten die Hundschen Regeln? Die Hundschen Regeln, angewendet auf Elektronen in ein und derselben Schale eines Atoms, besagen, daß sich die Elektronen auf die Orbitale so verteilen, daß der Grundzustand folgendermaßen charakterisiert ist: 1. Der Gesamtspin S besitzt den maximalen Wert, der durch das Pauli-Prinzip zugelassen ist. 2. Der Bahndrehimpuls L hat den Maximalwert, der mit dem obigen Wert von S konsistent ist. 3. Der Gesamtdrehimpuls J ist gleich |L–S|, wenn die Schale weniger als halbvoll ist, und gleich L+S, wenn sie mehr als halbvoll ist. Ist die Schale gerade halbgefüllt, so ergibt die Anwendung der ersten Regel L=0 und damit J=S Die erste Hundsche Regel ist eine Folge des Pauli-Prinzips und der Coulombabstoßung zwischen den Elektronen(siehe auch Absatz unter "Austauschwechselwirkung"). Wegen des Pauli-Prinzips können nicht zwei Elektronen mit gleichem Spin am selben Ort sein. Elektronen mit parallen Spins sind deshalb weiter voneinander entfernt. Wegen der Coulomb-Wechselwirkung ist die Energie von Elektronen mit parallelem Spin niedriger. Prinzip des Hartree-Fock Verfahrens Die grundlegende Idee des Hartree- bzw. Hratree-Fock-Verfahrens besteht darin, das Mehrelektronenproblem auf ein Einelektronenproblem zurückzuführen. Dazu denken wir uns ein Elektron herausgegriffen. Dieses Elektron bewegt sich nun nicht nur im Feld des Atomkerns, sondern auch im Feld aller übrigen Elektronen. Die Näherungsannahme besteht darin, daß wir die Elektronendichteverteilung aller übrigen Elektronen in einem ersten Näherungsschritt konkret vorgeben, und zwar durch Einteilchenwellenfunktionen. Um die Wellenfunktion des herausgegriffenen Elektrons zu bestimmen, haben wir nun eine Schrödinger-Gleichung zu lösen, in der neben dem Coulomb-Potential des Atomkerns noch die Coulombsche Wechselwirkungsenergie mit allen übrigen Elektronen auftritt. In einem zweiten Näherungsschritt benutzen wir nunmehr die damit für das Aufelektron erhaltene Wellenfunktion für die übrigen Elektronen und wiederholen das Verfahren bis sich bei den Wellenfunktionen keine merklichen Änderungen mehr ergeben, das Verfahren also konvergiert. Das hier beschriebene Verfahren hat natürlich einen etwas heuristischen Charakter. Es ist aber möglich, es auf eine strenge mathematische Basis zustellen, worauf hier nicht näher eingegangen wird. Wieviel Gauß sind ein Tesla? 104 G=1T Ursache für Anomalie des Wassers? Sie ist eine Folge der Wasserstoffbrückenbindungen. Bei Eis ist jedes Sauerstoffatom tetraedrich von weiteren Sauerstoffatomen umgeben und die Verbindungen werden durch H-Brücken hergestellt. Auch in flüssigem Wasser liegen noch Wasserstoffbrücken vor, woraus sich die Ausdehnungsanomalie erklärt. Sie besteht darin, daß Wasser bei 4°C seine größte Dihte hat. Der Grund ist, daß auch in flüssigem Wasser Komplexe von wasserstoffbrückengebundenen H2 OMolekülen exestieren, die verglichen mit den nicht brückengebundenen H2 O-Molekülen ein größeres Volumen winnehemen. Mit wachsender Temperatur schmelzen die Brückengebundenen Aggregate, was zu einer Zunahme der Dichte fphrt. Oberhalb von 4°C überwiegt dann wieder die gewöhnliche thermische Ausdehnung, d.h. man findet eine Abnahme der Dichte mit steigender Temperatur. Von Wasserstoffbrückenbindungen spricht man, wenn ein Wasserstoffatom an zwei Atome gebunden ist. Bei eingehen einer kovalenten Bindung mit einem stark elektronegativen Atom (z.B. 30 Sauerstoff), kommt es zu einem weitgehenden Ladungstransfer des einzigen Wasserstoffelektrons an den Bindungspartner. Das verbleibende Proton kann eine anziehende Wirkung auf einen zweiten negativ geladenen Partner ausüben. Der Bindungsabstand ist kleiner, als wenn lediglich van-DerWaals-Bindung vorläge. Typische Bindugsenergien ca. 0,1eV. Die Struktur der Kristalle Wie groß ist der Tetraederwinkel? Tetraederwinkel 109,47° Der Winkel ist Identisch mit dem Winkel zwischen den Raumdiagonalen eines Würfels. Wie sind die Elektronen in der Ionischen Bindung verteilt? nahezu Kugelsymmetrisch, da Edelgaskonfiguration! Was ist ein Inversionszentrum? Symmetriepunkt einer Punktsymmetrie. Die Inversion wird durch eine Koordinatentransformation y'=–y, x'=–x und z'=–z beschrieben. Sie stellt gewissermaßen eine Spiegelung an einem Punkt dar. Ihr Symbol ist 1 . Ein Beispiel ist Zyklohexan C6H12. Auch gleichnamige, zweiatomige Moleküle haben ein Inversionszentrum, natürlich auch Spiegelebenen. NaCl & CsCl-Strukur haben auch ein Inversionszentrum. Wiso ist es für viele Atome günstiger sich nicht hexagonal oder fcc anzuordnen, obwohl die Packung dichter währe? fcc/hcp hat die Koordinationszahl 12; beim bcc ist die Koordinationszahl nur noch 8. Bei bcc sind jedoch die sechs übernächsten Nachbarn nur wenig weiter entfernt als die nächsten Nachbarn. Je nach räumlicher Ausdehnung und Art der an der Bindung beteiligten Wellenfunktionen kann somit die effektive Koordination in einer bcc-Struktur höher als in der fcc-Struktur sein. Was ist der Atomformfaktoren fj , was der Strukturfaktor S? Atomformfaktoren fj : Fouriertransformierte der Elektronendichte eines Atoms Atomformfaktoren werden zur Berechnung des Strukturfaktors S verwendet. (über das Atomvolumen integrierte Streudichte(Ibach S. 48)) Der Strukturfaktor beschreibt die Interferenzen zwischen Streuwellen von verschiedenen Atomen der Elementarzelle. Für primitive Gitter ist S=f. Weitere Spezialfälle ergeben sich für zentrierte Gitter. (Ibach S. 48) Strukturfaktor: Fouriertransformierte der Ladungsdichteverteilung in der primitiven Einheitszelle(PEZ); berücksichtigt die Geometrie der Anordnung. Mit der Rücktransformation erhält man wieder die Elektronendichteverteilung. Da man jedoch die Intensitäten mißt hat man keine Phaseninformation mehr, weshalb man keine eindeutige Information über die Streudichteverteilung erhält. 31 Wenn S für gewisse K=G null wird, so gibt es eine Auslöschung von Reflexen, obwohl nach der Beugungsbedingung eigentliche welche vorhanden sein sollten/könnten. Nur bei kugelsymmetrischer Ladungsverteilung. Bei chemischen Bindungen weicht die Ladungsverteilung durch die Bindungsladungen von der Kugelsymmetrie ab ⇒ verbotene Reflexe treten schwach zutage. 0 für h + k + l ungerade 2 f für h + k + l gerade Für das bcc-Gitter gilt: S hkl = d.h. z.B daß es keinen (100)-Reflex gibt. Ursache ist die destruktive Interferenz der Bragg-Reflexe der Netzebenen, die die Würfelkanten ausmachen und der zwischengeschobenen Netzebenen, die von den Atomen der raumzentrierten Position eingenommen werden. Voraussetzung für vollständige Auslöschung ist, daß das Zentralatom wirklich identisch ist mit den Eckatomen. Die CsCl-Struktur fürht nicht zur Auslöschung außer bei CsI, wo die Elektronenzahl von CS+ und I– identisch ist. Phononen Was unterscheidet optischen und akustischen Zweig der Dispersionskurve (üblicherweise dargestellt für die 1. Brillouinzone) bzw. den longitudinalen und transversalen optischen/akustischen Zweig? • Schwingungen in Gitter aus gleichartigen Atomen weisen folgende Dispersion auf: • Gitter mit zwei Atomen in der primitiven Elementarzelle (wie z.B. bei NaCl oder der Diamantstruktur): Für jede mögliche Polarisation mit vorgegebener Fortpflanzungsrichtung liefert die Dispersionsrelation ω(K) zwei Äste, die als akustische und optische Äste bezeichnet werden. Es gibt also longitudinale (LA) und transversale skustische (TA), sowie longitudinale (LO) und transversale optische (TO) Schwingungszustände. 32 Damit wird auch das Band schärfer. Das hat allerdings nichts mit Elektronen-Bändern zu tun! Wegen der Anzahl der Freiheitsgrade der Atome folgt für mehr Atome: p Atome in der primitiven 3 akustische Äste 3p-3 optische Äste Elementarzelle 3p Äste gesamt Alle Zweige, die bei q=0 eine von Null verschiedene Frequenz aufweisen, werden "optisch" genannt. (Ibach S. 71) Die Auslenkungen der Teilchen in den TA- und TO-Ästen sind im nächsten Bild gezeigt. 33 Im optischen Ast schwingen die Atome gegeneinander, ihr gemeinsammer Schwerpunkt bleibt in Ruhe. Tragen die beiden Atome ungleichnamige Ladungen (wie im Bild), so kann man eine solche Bewegung durch das elektrische Feld einer Lichtwelle anregen; deshalb nennt man diesen Ast den optischen Ast. Beim akustischen Ast verschieben sich die Atome wie bei akustischen Schwingungen langer Wellenlänge gemeinsam, daher der Name akustischer Ast. Für bestimmte Frequenzen gibt es keine Wellenähnlichen Lösungen: hier für Frequenzen zwischen (2C/M1 )1/2 und (2C/M2 )1/2. Das ist ein charakteristisches Merkmal der elastischen Wellen in vielatomigen Gittern. Am Rand Kmax=±π/2 der ersten Brillouinzone tritt eine Frequenzlücke auf. Wenn wir Lösungen mit reellen ω in dieser Lücke suchen, so wird der Wellenvektor K komplex; die Welle wird also räumlich gedämpft. Ein Dipolmomente (erzeugt durch unterschiedliche Atome in der Struktur) kann die Entartung zwischen longitudinalem und akustischem Zweig aufheben (Ibach S. 72 oben) Die unterschiedlichen Zweige ergeben sich durch unterschiedliche unabhängige Bewegungsformen (d.h. Schwingungsvarianten) im Kristall mit harmonischer Zeitabhängigkeit und einer spezifischen Frequenz, die im Falle des periodischen Festkörpers durch die Dispersionsrelation ω(K) gegeben ist. Beim mathematischen Ansatz eines endlichen Gitters erhält man eigentlich diskrete K-Werte. Ein Kristall mit N Elementarzellen hat eigentlich auch nur N mögliche K-Werte. Die Dichte der erlaubten K-Werte im reziproken Raum ist N dividier durch das Volumen der Einheitszelle des reziproken Gitters. Für große N liegen die Zustaände im K-Raum sehr dicht und bilden eine homogene, quasikontinuierliche Verteilung. Wann gibt es in der Brillouin-Zone Aufspaltung eines Astes in transv. & longit. Zweige? (Bild Kittel Seite 117, ist Einatomig und spaltet trotzdem auf, Frage also noch unbefriedigen geklärt): Polaritonen, das Quant des gekoppelten Phonon-Photon-Feldes verändert die Disperionsrelation von TO-Phononen, LO-Phononen koppeln nicht mit Photonen. Somit gibt es eine Aufspaltung des Transversal-Astes. Text Ibach Seiten 69 untere Beide Abschnitte und folgende Seiten + Grafik 4.3 einfügen. Wiso geht die Brillouinzone gerade von -π bis +π ? Anschauliche Erklärung: Es macht keinen Sinn zu sagen zwei Atome seien um mehr als π außer Phase. Eine releative Phase von 1,2π ist identisch mit einer relative Phase von -0,8π. 34 Wir benötigen sowohl positive als auch negative Werte von K, da sich Wellen nach rechts oder links ausbreiten können. Der Bereich unabhängiger K-Werte kann also eingeschränkt werden auf − π ≤ Ka ≤ π oder − Bei K=0 => ω=0 π π ≤K≤ a a , a : Gitterkonstante Wie ermittelt man eine Phononendispersionskurve? am besten mit unelast. Neutronenstreunung Ibach S. 74f. Das freie Elektronengas Was ist Umklapp-Streuung? Die Umklapp-Streuung von Elektronen durch Phononen erklärt zum größten Teil den elektrischen Widerstand von Metallen bei tiefen Temperaturen. Das sind Elektron-Phonon-Streuprozesse, bei denen ein reziproker Gittervektor G beteiligt ist, so daß die Änderung des Elektronenimpulses viel größer ist als in einem normalen Elektron-Phonon-Streuprozeß bei tiefen Temperaturen sein kann. Ein einziger St0ß kann ein Elektron praktisch in seinen Grundzustand zurückführen. Bild unterer Prozeß: Bild oberer Prozeß: k' = k + q k' = k + q + G Wenn die Fermi-Oberfläche nicht den Zonenrand schneidet, gibt es einen minimalen PhononenWellenvektor q0 für Umklapp-Streuung. Bei genügend tiefen Temperaturen nimmt die Anzahl von Phononen, die für Umklappstreuung zur Verfügung stehen ab. Bei tiefsten Temperaturen ist die Zahl von Umklapp-Streuprozessen vernachlässigbar, und der Gitterwiderstand wird nur noch durch Kleinwinkelstreuung, also normale Streuung verursacht. Energiebänder Warum kann man die Einzelelektron(Einteilchen)-Näherung verwenden? Einteilchennäherung eines Vielteilchensystems: Bei schwacher Teilchen-WW d.h. WW-Energie<<Gesamtenergie der Teilchen, 35 d.h. Potentielle WW-Energie (elektr.) << kinetische Teilchenenergie (Entspricht der Bedingung für ein ideales Gas)) kann die Teilchen-Teilchen-WW als Störung behandelt werden. Die gegenseitige Wechselwirkung wird nur in Form eines mittleren Potentials berücksichtigt. Dieses Potential ist ortsabhängig und zeitunabhängig. Die Teilchen werden als dynamisch unabhängig betrachtet, besitzen aber eine statistische Abhängigkeit. Veraussetzung für die Verwendbarkeit der Einelektronennäherung ist, daß die dabei vernachlässigten Wechselwirkungen (Elektron-Elektron und Elektron-Gitter) nicht wesentliche Eigenschaften des im speziellen Fall konkret Interessierenden beeinflussen. So Näherung für die Bestimmung der möglichen Energiewerte vielleicht ausreichen, aber nicht mehr für die Beschreibung der Eigenschaften von Supraleitung oder Magnetismus Was versteht man unter der effektiven Masse m * der Kristallelektronen? Obwohl die Kristalle eine recht komplizierte Struktur der Energiebänder besitzen, lassen sich die meisten physikalischen Effekte reiner Kristalle mit einer sehr einfachen Approximation der Energiebänder beschreiben. Der Grund liegt darin, daß bei Metallen nur die Elektronen in der Nähe der Fermi-Energie eine Rolle spielen, während die tieferen Niveaus besetzt und die höheren unbesetzt bleiben. Daher geht in die physikalischen Effekte der Leitungselektronen auch nur die Struktur der Energiebänder in der unmittelbaren Umgebung der Fermi-Energie ein, während die Form der Bänder bei anderen Energien keine Rolle spielt. Bei Nichtleitern mit einer Energielücke gilt das gleiche. Die Fermi-Energie liegt hier in der Energielücke, und man hat nur die Form des Leitungsbandes in der unmittelbaren Nähe der unteren Bandkante und die Form des Valenzbandes in der unmittelbaren Nähe der oberen Bandkante zu berücksichtigen. * Effektive Masse m : Für Leitungsbandkante: Für Valenzbandkante: Für Metalle gilt E (k ) = ∂ 2 EL (k ) 2 ∂k k=0 2 1 1 ∂ EV (k ) = − 2 mit Minus, da sonst die Massen negativ würden. * m h ∂k 2 k =0 1 1 = 2 * m h h 2k 2 nur in der Nähe des Radius kF der Fermi-Kugel und nicht für kleine k. 2m* Die gestrichelten Parabeln bilden die Approximation der Energiebänder an den verschiedenen Stellen. Die Wirkung des Periodischen Potentials ist vollständig in der effektiven Masse enthalten. Das Konzept der effektiven Masse, das die Energiebänder nur in einer gewissen Näherung beschreibt, hat also den enormen Vorteil, daß die physikalischen Gesetze freier Teilchen auf die Kristallelektronen angewendet werden könne ,wenn amn nur die effektive Masse m* anstelle der wahren Elektronenmasse m verwendet. Dadurch können die meisten Experimente bei Beteiligung der Kristallelektronen nur eines Bandes unmittelbar anschaulich interpretiert werden. 36 Betrachtet man das Verhalten der Kristallelektronen in einem schwachen (nur Intrabandübergänge) äußeren Feld, so folgen die Elektronen mit der effektiven einfach dem Newton-Grundgesetz. Am genauesten lassen sich die effektiven Massen mit der Zyklotronresonanz bestimmen. Wofür sind die Blochfunktionen / Was sagt das Blochtheorem? Nach dem Blochschen Theorem besitzt die Lösung der Schrödingergleichung ψk (r) für ein periodisches Potential V(r)=V(r+T) stets die Form der Blochfunktionen: rr r r ψ k (r ) = u k (r ) e ± jk r r r r u k r + T = u k (r ) ( ) Im Kristallgitter ist T ein fundamentaler Translationsvektor. Im Kronig-Penny-Modell werden an den Orten der Atomrümpfe ein δ-Potential angenommen. Halbleiterphysik Allgemein typisch: mittlere Valenzelektronenzahl von 4 (5) Strukturen: tetraedische Koordination: Diamant, Zinkblende, Wurzitstruktur Energielücken ca. 0-3,5eV direkte / indirekte r vD σ = en : Leitfähigkeit E { µ=e τ : Beweglichkeit m* µ vD : Driftgeschwindigkeit (eigentlich nur der Elektronen an der Fermikante) τ : mittlere Streuzeit, 1/τ : mittlere Stoßrate * m : effektive Masse 37 Aktivierung der Leitfähigkeit durch Anregung von Elektronen aus dem Valenzband ins Leitungsband ~ exp − E 2k BT Bandlücken Kontinuierliche Bandlücken möglich durch Variation der Legierungen (AlAs–GaAs): Ga 1–xAlxAs 38 Bandstrukturen Entstehung von Halbleiter-Bandstrukturen: 39 • • Bandstrukturen bestimmt man bei tiefen Temperaturen und in hochreinen Kristallen, um die Wechselwirkung mit Phononen und Störstellen zu vermeiden. (Absorbtion von HF-Feldern) Bestimmung der Bandlücke über optische Absorption (bei Erhöhung der eingestrahlten Frequenz erhält man ab der Energie der Lücke eine linear ansteigende Absorbtion) 40 41 Dotierung Skript Grafiken-Seite 127 Fermi-Flächen und Metalle Wiso glänzen Metalle silbern (Lösung siehe Stöcker Seite 740) Metalle haben genügend viele freie Elektronen und freie erlaubte Energiezustände, um Lichtquanten zu absorbieren. Metalle sind deshalb lichtundurchlässig. Andererseits kann ein Elektron Energie verlieren, indem es ein Photon entsprechender Energie erzeugt. Beide Prozesse sind gleichwahrscheinlich. Metalle reflektieren deshalb gut. (Oxidation führt oft zur Bildung dielektrischer Oberflächen ⇒ verminderte Reflektivität) Wieso ist Einfallswinkel gleich Reflexionswinkel und nicht diffus? 42 Was sind Fermi-Gas, -Niveau, -Energie, -Geschwindigkeit usw. Fermigas: Vielteilchenzustand aus freien, nicht wechselwirkenden Elektronen, die dem Pauli-Prinzip gehorchen. Sie bewegen sich in einem Potentialtopf mit Kantenlänge L mit unendlich hohen Wänden. L beschreibt die Ausdehnung des Festkörpers. also z.B. ein Würfel mit der Kantenlänge L. Es bilden sich stehende Wellen. Da die Elektronen im Festkörper eingeschlossen sind, muß ihre Aufenthaltswahrscheinlichkeit am Rand null sein. Dadurch ergeben sich nur diskrete Energieniveaus. Das Pauli-Prinzip verhindert, daß alle Elektronen den Grundzustand besetzen. 3 V 2m 2 Zustandsdichte des Fermigases bei T=0: D0 ( E ) = ⋅ E 2π 2 h 2 h2 r 2 E= ⋅k 2m mit k x, y , z = 2π ⋅ n x, y , z L kx,y,z : Komponentendes Wellenzahlvektors [1/m] nx,y,z : Komponentendes Wellenzahlvektors [1] Fermikugel: Volumen im Impulsraum, in dem sich alle Elektronen des Festkörpers befinden. Die Oberfläche der Fermikugel hat die Dimension einer Energie und wird Fermienergie EF genannt. ( 1 2 1 2 2 h2 pF = h kF = 3π 2n 2m 2m 2m N n= : Anzahldichte V EF = ) 2 3 2 ~ n3 ( , k F = 3π 2n ) 1 3 d.h. Werte für die Größe Fermi-Energie kann man also abschätzen, wenn man die Elektronenkonzentration n aus der Zahl der Valenzelektronen pro Atom errechnet. 43 kF : Fermi-Impuls, Radius der Fermikugel im k-Raum. (kF besitzt nicht die Dimension eines r r Impulses, wird aber aufgrund der Proportionalität p = hk oft als Impuls bezeichnet. Nur für T=0 befindet sich das Elektronengas im Grundzustand. Für endliche Temperaturen werden aufgrund der thermischen Energie Elektronen größeren Impuls als hkF erhalten, und die (idialisierte) Fermi-Kugel verlassen: Die Oberfläche wird aufgeweicht. Fermi-Niveau: höchstes besetztes Energieniveau im Grundzustand Fermi-Geschwindigkeit v F : Geschwindigkeit der Teilchen (Elektronen) mit Masse m an der Fermi-Temperatur TF: TF=E F/kB Die Fermi-Temperatur ist nicht die physikalische Temperatur sondern dient als Vergleichsgröße der Fermienergie mit der Temperatur. Sie gibt einem einen Eindruck wievielmal größer die FermiEnergie als kBT ist. Sie wird oft als anschauliches Maß für den Grad der Entartung verwendet und daher manchmal auch als Entartungstemperatur bezeichnet. Beispiel-Werte für TF siehe in der Tabelle unten. Oberfläche der Fermikugel: v F = hk F p = m m 2π L 3 Elementarvolumen im k-Raum: Vk = Im Elementarvolumen finden zwei Elektronen mit entgegengesetztem Spin Platz. Wiso nur 2 Elektronen je PEZ und Band??? Ein (dreidimensionales) Elektronengas hat das k-Volumen der Fermikugel: VF = ⇒ Anzahl der Teilchen in der Fermikugel (mit Radius kF): N = 2⋅ 4 π k F3 3 VF L3 Vk 3 = 2 k F3 = F2 Vk 3π 3π L : Breite des Potentialtopfs Der Faktor 2 zählt die mögliche Spinzustände pro Zustand. V=L3 ist das Volumen des Würfels im Ortsraum. Nullpunktsenergie: U (T = 0) = 3 N ⋅ E F : innere Energie bei T=0 5 Infolge des Pauli-Prinzips hat das Fermigas im Gegensatz zum klassischen Gas bei T=0K also eine nichtverschwindende innere Energie. Die innere Energiedichte U eines Systems ist bekanntlich der Mittelwert über alle Zustände. Eben gerade die Nullpunktsenergie. Diese liegt um viele Größenordungen über der inneren Energie eines klassischen Gases bei 300K. Für die Behandlung der Leitungselektronen in einem Metall genügt es also häufig, die Beschreibung bei T=0K heranzuziehen. Beispieldaten: 44 Wiso geht die Nullpunktsenergie: U (T = 0) = 3 N ⋅ E F : innere Energie bei T=0 nur bis 3/5? 5 Die Nullpunktsenergie ist die Mittelung über alle Elektronenenergien entsprechend der Besetzungsdichte gewichtet und für die Anzahl N der Elektronen aufsummiert; bei kontinuierlicher Rechnung erhält man (ohne korrekte Berücksichtigung der Einheiten): EF "Gesamtener gie" = " Anzahl der Zustände" ∫E* E dE = 0 EF ∫ E dE 3 E 5 F 0 Für die Flächen unter der Kurve erhält man 2/3, also 1/15tel mehr als 3/5. Ist aber falsch! Warum ist die spezifische Wärme der Metallelektronen so gering? Klassich würde man bei einer Leitungselektronendichte von ca. n=1022 cm-3 zusätzlich zur Gitterwärme nach dem Gleichverteilungssatz zumindest für höhere Temperaturen einen Elektronenbeitrag von c=3nk/2 erwarten. Experimentell wurde aber keine Abweichung zum DulongPetitschen Wert gefunden. Elektronen können nur dann Energieaufnehemen, wenn sie energetisch in ihrer Nachbarschaft freie Zustände finden. Der Bruchteil dieser Elektronen bezogen auf ihre Gesamtheit ist aber nur ca. 1/100, wie im folgenden deutlich wird: Die "Aufweichungszone" der Fermi-Verteilung ist von der Größernordnung 4k BT. Es kann also nur ein Bruchteil von 4kBT/E F aller "freien" Elektronen (Dichte n) thermische Energie aufnehmen. Die Energie je Elektron ist etwa kBT. Die Gesamtenergie dieser Elektronen ist daher von der Größenordung U ≈ 4kBT/EF ⋅ nk BT. Mit der Fermitemperatur TF=EF/kB, die üblicherweise von der Größenordnung 105 ist, folgt für die spezifische Wärme cV = ∂U/∂T ≈ 8kBn ⋅ T/TF. (exakt: cV = ∂U/∂T = π 2 /2 ⋅ kBn ⋅ T/TF) Damit ergibt sich wegen des Faktors T/TF ein nur verschwindend geringer Beitrag der Leitungselektronen zur spezifischen Wärme. Bei tiefen Temperaturen, wo der zusätzlich vorhandene Phononenbeitrag die Debysche T3 -Abhängigkeit zeigt, erwartet man im Experiment cV = γT + βT3 , mit γ, β konstant Was passiert bei der Verschiebung der Fermikugel? Es ist interessant, sich die Wirkung elastischer sowie inelastischer Elektronenstreuung auf die Einstellung des Gleichgewichtes im k-Raum zu veranschaulichen: Der stationäre Zustand der Verteilung ist in Abb. 9.5 (durchgezogen) als verschobene Fermi-Kugel dargestellt. Denkt man sich das äußere Feld abgeschaltet, so relaxiert die verschobene Kugel in die Gleichgewichtsverteilung (gestrichelt) zurück. Nur inelastische Stöße (Abb. 9.5 a) können diese Wiedereinstellung des 45 Gleichgewichtes bewirken. Gäbe es nur elastische Stöße, z. B. bei Störstellenstreuung, so würde sich niemals mehr das Gleichgewicht ein stellen, die Fermi-Kugel würde sich unter der Wirkung nur elastischer Stöße aufblähen (Abb 9.5b). Kittel: Der Impuls des freien Elektrons hängt mit seinem Wellenvektor zusammen über mv=hk. In einem elektrischen Feld E und einem Magnetfeld B wirkt eine beschleunigende Kraft auf das Elektron. Treten keine Stoßproßesse auf, so wird die Fermi-Kugel im k-Raum durch ein äußeres elektrisches Feld gleichförmig verschoben. Infolge der Stöße zwischen Elektronen und Verunreinigungen, Gitterfehlern und Phononen kann die Verschiebung der Fermi-Kugel in einem elektrischen Feld als stationärer Zustand aufrecht erhalten werden. Dulong-Petit-Regel Einfache Regel für die spezifische Wärmekapazität von Metallen. Alle Metalle haben über einen weiten Temperaturbereich die konstante molare Wärmekapazität von Cmol ≈ 25 J/(K mol). 46 Die gilt aber nicht mehr bei Temperaturen die sehr viel kleiner als 200K sind. Für T→0 gilt wegen des dritten Hauptsatzes der Thermodynamik c→0. Dulong-Petisches-Gesetz Die molare Wärmekapazität Cmol ist eine Konstante. Dies gilt im Bereich der Zimmertemperatur für fast alle Festkörper. Cmol = CV J = 3 N A k B = 24,9 n mol K n : Molmasse Tiefe Temperaturen (T→0): Die spezifische Wärmekapazität cV = CV (M : Masse des Stoffes, CV : Wärmekapazität) geht bei M Isolatoren wie T3 und bei Metallen wie T gegen Null. T 3 cV ~ T Isolatoren für T→0 Metalle Was besagt das Wiedemann-Franzsche Gesetz? Die Wärmeleitfähigkeit λ in Metallen ist direkt proportional der elektrischen Leitfähigkeit κ. λel = 2 π kB Tκ 3 e 2 oder auch Wärmeleitf ähigkeit ~T elektrisch e Leitfähigk eit mit e : Elementarladung In Metallen wird Wärme hauptsächlich über das Elektronengas transportiert. Die Wärmekapazität des Elektronengases ist jedoch bedeutend kleiner als die des Phononensystems. Die mittlere Geschwindigkeit der Elektronen ist dagegen viel größer als die Gruppengeschwindigkeit (Schallgeschwindigkeit) der Phononen. Auch die mittlere freie Weglänge übersteigt die der Phononen. Sagen Sie was zur Austrittsarbeit 47 Ionenabschirmgrenze für Metalle? (Kittel S. 282 Bild 22b + Seite 315) Die Ionenabschirmgrenze für Metalle ist − 2 EF . 3 Doch was sagt die Ionenabschirmgrenze? 48 Magnetismus Basiswissen Magnetismus ( r r r B = µ0 H + M ) r r N V Die Magnetsisierung M ist gleich der Dichte der magnetischen Dipolmomente m: M = m χ= µ0 M B > 0 : paramagnetisch < 0 : diamagentisch Allgemein setzt sich die Suszeptibilität eines Festkörpers aus einem diamagnetischen und einem paramagnetischen Anteil zusammen: χ d ,χ p. • Der Paramagnetismus beruht auf der Orientierung bereits vorhandener magnetischer Momente. So ist z.B. das magnetische Dipolmoment infolge der Bahndrehimpulse der Elektronen r r eh m = − µ B L mit µ B = : Bohrsches Magneton 2m r Magnetisches Moment für ein freies Elektron ist: µ e = − eh = −µ B 2m Das Minuszeichen folgt daraus, daß der elektrische Strom wegen der negativen Elektronenladung den umgekehrten Umlaufsinn, wie der Teilchenstrom hat. • r r Spinmoment des Atoms: m = µ B g 0 S mit g0 =2,0023 : elekronischer g-Faktor Der Diamagnetismus des freien Elektronengases ist ein genuiner (typischer) Quanteneffekt, denn für ein klassisches Gas freier Elekronen hängt die freie Energie nicht vom Magnetfeld ab, die diamagnetische Suszeptibilität verschwindet. ImVergleich zum Ferromagnetismus sind der Para- und Diamagnetismus größenordnungsmäßig sehr klein. So könnte man magnetische Effekte oftmals vernachlässigen, wenn es nicht die AustauschWechselwirkung gäbe, die ein Phänomen kollektiver Kopplung der Elektronenspins hervorruft. Was können Sie zur Austauschwechselwirkung sagen? Während die Austauschwechselwirkung bei der Elekronenpaarbindung (z.B. im WasserstoffMolekül) negativ ist, erhält man für freie Elektronen eine positive Austauschwechslewirkung. Die Wahrscheinlichkeit, zwei Elekronen mit gleichem Spin am gleichen Ort zu finden, verschwindet. Dadurch können für ein bestimmtes Aufelektron die übrigen Elektronen mit gleichem Spin das Coulomb-Potential der Ionenrümpfe lokal nicht mehr so gut Abschirmen, was eine Absenkung der Energie des Aufelektrons zu Folge hat. Dieser Absenkungseffekt wird verstärkt, wenn ein möglichst hoher Prozentsatz aller Elektronen den gleichen Spin wie das Aufelektron hat. Im Endeffekt ergibt sich so ein Energiegewinn für eine Einelektronenenergie bei paralleler Spinstellung und eine Art kollektiver Austauschwechselwirkung mit positivem Vorzeichen. Man erhält eine effektive Ladungsdichte, die um r=0 reduziert ist infolge der Austauschwechselwirkung. Diese könnte man dazu benutzen, eine neue (renormierte) SchrödingerGleichung für das freie Elektronengas aufzustellen und würde damit zur Hartree-Fock-Näherung gelangen. (siehe "Prinzip des Hartree-Fock Verfahrens" Seite 30 und genaueres auch Haken/Wolf Seite 340ff Kap. 19.4) 49 Vernachlässigt wurde dabei jedoch, daß das Coulomb-Gesetz auch den Aufenthalt zweier Elektronen mit verschiedenem Spin an einem Ort verbietet. Vorlesung: Wenn n↓ > n ↑, dann werden die ↓-Bänder abgesenkt, wenn ein Gewinn durch Austauschwechselwirkung bei Majoritätsträgern, die Energie überwiegt, die Minoritätsträger anzuheben. Bergmann Seite 749: Bei TC werden die thermischen Schwankungen des Spinsystems größer als die ordnenden Kräfte der Austauschenergie, so daß die spontane Magnetisierung Null wird. Noch schwer ergänzbar!!! Was ist die Molekularfeldnäherung? Ibach: Bei der Molekularfeld-Näherung wird die Austauschwechselwirkung durch ein mittleres "inneres" Feld ersetzt. Sie wird z.B. für die Spin-WW, bei der Herleitung des Curie-Weiß-Gesetzes verwendet. Kittel: In der Molekularfeldnäherung nehmen wir an, daß auf jedes magnetische Atom ein zur r r Magnetisierung proportionales Magnetfeld wirkt: BE = λM wobei λ eine von der Temperatur unanhängige Konstante ist. Demnach sieht jeder Spin die mittlere Magnetisierung aller anderen Spins. In Wahrheit sollte er nur die seiner nächsten Nachbarn sehen, aber für eine erste Bekanntschaft mit dem Problem ist diese Vereinfachung sehr nützlich. Was können Sie zum Landé-Faktor sagen? Landé-Faktor des Elektronenspin: Der Landé-Faktor bestimmt die Proportionalität zwischen Spin s und magnetischem Moment µs des Elektrons (=gyromagnetisches Verhältnis; Gyration: gleichförmige Rotation auf einem Kreis um die lokale Magnetfeldachse.) r r Spinmoment des Atoms: m = µ B g 0 S mit g0 =2,0023 : elekronischer g-Faktor Landé-Faktor für ein freies Atom: g = 1 + J ( J + 1) − L (L + 1) + S (S + 1) 2 J (J + 1) Theorie für den Landéschen Faktor für e- usw.? ; Theorie für die Anomalie g≈2? 50 Was sind die Ursachen für das magnetische Moment eines freien Atoms? Ursachen für paramagnetische Beiträge : χ > 0 • Spin, den die Elektronen besitzen • Bahndrehimpuls der Elektronen bezüglich ihrer Bewegung um den Kern Paramagnetische Momente ergeben sich aus 1. ungeraden Zahl von Elekronen, da der Gesamtspin nicht Null sein kann. 2. unausgefüllten Elektronenschalen. 3. einige wenige Verbindungen mit gerader Elekrronenanzahl, z.B. molekularem Sauerstoff 4. Metallen Ursache für diamagnetischen Beitrag: χ < 0 • Änderung des Bahndrehimpulses, die durch ein äußeres Magnetfeld induziert wird. Ein diamagnetisches Moment ist immer vorhanden wird aber meist vom stärkeren Paramagnetismusüberdeckt. Magnetische Kernmomente führen zum Kernparamagnetismus. Die magnetischen Kernmomente sind Größenordnungsmäßtig 10-3 mal kleiner als das magnetische Moment des Elektrons. Was sagt die Langevin-Gleichung für den Diamagnetismus? Nach der Lenzschen Regel, wirkt ein induzierter Stom seiner Ursache entgegen. In Supraleiter oder auf der Bahn des Elektrons im Atom fließt dieser induzierte Strom, solange das Feld vorhanden ist. Auch Stöße der Elektronen zerstören den diamagnetischen Beitrag nicht. Lamorsches Theorem: In einem Magnetfeld B ist die Bewegung der Elektronen um einen zentralen Kern in erster Ordnung dieselbe mit B wie in Abwesenheit von B außer einer zusätzlichen Präzession der Elekronen mit der Kreisfrequenz ω = eB (Lamor-Frequenz) 2m Die Bedingung, daß dieLamorfrequenzwesentlich kleiner als die Frequenz der usrsprünglichen Bewegung im Zentralfeld ist, ist für die Zyklotronfrequenz freier Ladungsträger nicht erfüllt, die zweimal so groß ist. Die Lamorpräzession ist gleichbedeutend mit einem elektrischen Strom. ⇒ χ= µ 0 Nµ µ NZe 2 2 =− 0 r Langevin-Gleichung des Diamagnetismus B 6m N : Anzahl der Atome je Volumeneinheit. Damit reduziert sich die Berechnung auf <r2 > für die Elekronenverteilung innerhalb des Atoms. In Dielektischen Festkörpern wird der diamagnetische Beitrag der Ionenrümpfe ungefähr durch die Langevin-Formel beschrieben. Der Beitrag der Leitungselektronen ist etwas komplizierter, wie sich aus dem de Haas-van Alphen-Effekt sehen läßt. Der Diamagnetismus ist temperaturunabhängig. 51 Welche Arten von Paramagnetismus/Diamagnetismus kennen Sie? µ0 M B magnetische Suszeptibilität: χ = • • Langevinscher Diamagnetismus siehe unter der Frage " Was sagt die Langevin-Gleichung für den Diamagnetismus?" Langevinscher Paramagnetismus (von freien Spins) Curiesches Gesetz: χ = • C T (Temperaturabhängigkeit) van Vleckscher Paramagnetismus Kittel: Man betrachtet ein Atom- oder Molekülsystem, das im Grundzustand keine magnetischen Momente besitzt, d.h. das diagonale Matrixelement des magnetischen Moment-Operators µz ist Null. s µ z 0 : nichtdiagonales Matrixelement des magnetischen Moment-Operators. s : angeregter Zustand, der um ∆=Es –E0 über dem Grundzustand liegt. ∆<<kBT ∆>>kBT : : χ= χ= N s µz 0 2 übliche Curie-Form k BT N s µz 0 ∆ 2 VanVleckscher Paramagnetismus Bergmann S. 737: Im Rahmen der bisherigen Überlegungen sind wir bei der Ableitung des Langevinschen Diamagnetis mus davon ausgegangen, daß die Energieniveaus der Elektronen nicht beeinflußt werden. Tatsächlich erfahren die Energieniveaus jedoch eine Verschiebung, die nach Van Vleck störungstheoretisch behandelt werden muß [23]. Durch diese energetischen Verschiebungen ändern sich die Besetzungszahlen der einzelnen Energieniveaus. Zusätzlich zum Curie-Beitrag besteht deshalb bei Molekülen ein zusätzlicher temperaturunabhängiger Beitrag, den man nach seinem Entdecker als Van-Vleck-Paramagnetismus bezeichnet. Dieser Van-Vlecksche Paramagnetismus tritt auch in Molekülen mit verschwindendem Gesamtspin auf, da seine eigentliche Ursache auf den Fluktuationen des Drehmomentes der Elektronen um 52 die Molekülachse beruht, die wiederum von Anregungen der Elektronen zwischen verschiedenen Elektronenniveaus herrühren. • Paulischer Paramagenetismus Magnetismus der Leitungselektronen Während die im Langevinschen Paramagnetismus betrachteten magnetischen Momente lokalisiert sind, muß man die Leitungselektronen als delokalisiert betrachten. Die Leitungselektronen sind quantenmechanische betrachtet als über den ganzen Festkörper ausgedehnte Wellen behandelbar. Bei T=0 besetzen die Elektronen lückenlos alle Energieniveaus bis zur Fermikante. Durch ein Magnetfeld werden die Energien der Elektronen je nach der Spinrichtung um ±µBB geändert. Das Band der antiparallel zum Feld stehenden Elektronen wird um den Betrag µBB angehoben, so daß Elektronen in das andere, um µBB abgesenkte Band übertreten können. Hierdurch wird die Zahl der parallel zum Feld orientierten Spins erhöht und es ergibt sich ein Paramagnetischer Effekt. Das resultierende magnetische Moment ist gleich dem halben Betrag der Bandverschiebung mal dem magnetischen Moment der übertretenden Elektronen mal der Zustandsdichte an der Fermikante D(EF). Daraus ergibt sich die Suszeptibilität: χ Pauli = µ 0 µ B D( EF ) 2 Die geringe Größe der Pauli-Suszeptibilität folgt daraus, daß nur ein kleiner Bruchteil der Leitungselektronen, im Energieintervall 2µBB an der Fermikante, der ausrichtenden Wirkung des Feldes folgen kann. Weil die Zustandsdichte an der Fermikante nur wenig von der Temperatur abhängt, ist auch der Pauli-Paramagnetismus praktisch temperaturunabhängig . In der Grafik ist N(EF) die Zustandsdichte, die man normalerweise D(EF) notiert. • Landauscher Diamagnetismus Beitrag der Bewegung der Leitungselektronen. Das Magnetfeld beeinflußt nicht nur die Spins, sondern auch die Bahnen der freien Elektronen. Durch die Lorenzkraft werden die Elektronen auf Spiralbahnen gezwungen, durch die entsprechend der Lenzschen Regel eine Schwächung des äußeren Magnetfelds auftritt. Die Rechnung von Landau lieferte: 1 χ = − χ Pauli 3 2 1 m machmal auch mit χ = − * χ Pauli angegeben 3m 53 mit m* : effektive Masse der Ladungsträger, die der Tatsache Rechnung trägt, daß die Elektronen sich nicht im Vakuum, sondern in einem Kristallgitter befinden. Cu, Ag, Au und Pb sind deshalb diamagnetisch, weil der Paramegnetismus der freien Elektronen durch den Diamagnetismus der mit zahlreichen Elektronen besetzten abgeschlossenen Elektronenschalen (gefüllte Elektronenbänder) überkompensiert wird. Stellen sie das Heisenberg-Modell dem Stoner(Bänder)-Modell gegenüber. Bergmann Seite 750ff. (Spontane Magnetisierung) Die Stoner-Bandtheorie behandelt Einteilchenanregungen bei tiefen Temperaturen Ibach: Stoner-Modell: Ein einfaches Bandmodell des Ferromagnetismus geht auf Stoner und Wohlfarth zurück. Dabei geht man von einer Renormierung der Einelektronenenergien durch die Korrelation von Elektronen mit gleichem Spin aus. Man macht folgenden Ansatz: I n↑ N In E↓ (k ) = E (k ) − ↓ N E↑ (k ) = E (k ) − E(k) sind dieEnergiewerte einer normalen Einelektronenbandstruktur n↑ und n↓ die Anzahl der Elekronen mit entsprechendem Spin N ist die Anzahl der Atome. Der nach Stoner benannte Parameter I beschreibt die durch Elekronenkorrelation bewirkte Energieabsenkung. R= n↑ − n↓ : Relativer Überschuß der Elektronen einer Spinsorte. Diese Größe ist bis auf den N Faktor µB(N/V) gleich der Magnetisierung M, d.h. die Magnetisierung ist proportional zum relativen Spinüberschuß. 54 Die Größe der Aufspaltung zwischen den beiden Energien hängt von R ab, also der relativen Besetzung der Subbänder. Die Besetzungswahrscheinlichkeit wird durch die Fermi-Statistik f↑/↓ (k), die die Wert obigen Werte für die Energien der jeweiligen Spineinstellung enthält, vorgegeben. R= 1 N ∑ f (k ) − f (k ) hat unter bestimmten Bedingungen eine nichtverschwindende Lösung ↑ ↓ k (R>0) , d.h. es existiert ein magnetisches Moment ohne angelegtes Feld und damit Ferromagnetismus. Diese Bedingungen lassen sich zu einem Kriterium für Ferromagnetismus I zusammenfassen: − 1 − N () () r ∂f k ∑k ∂E~ kr > 0 Die Ableitung der Fermi-Funktion hat offensichtlich ihren größten Wert bei T→0K. Für den Fall T=0 ergibt sich I V D ( EF ) > 1 . Dies ist das Stoner-Kriterium für das Auftreten von 2N Ferromagnetismus. I Unter der Voraussetzung, daß dieses Kriterium erfüllt ist liefert − 1 − N () () r ∂f k ∑k ∂E~ kr > 0 (Ungleichung von oben) auch die Temperatur, bei der das magnetische Moment verschwindet (Curie-Temperatur), wenn man dies als Gleichung statt als ungleichung liest. Die aus einer theoretischen Behandlung erhaltene Grafik sagt für Fe, Ni, Co richtig ein ferromagentisches Verhalten voraus. Bei einem äußeren Magnetfeld B0 hat man zusätzlich zur Austauschaufspaltung um IR/2 eine Aufspaltung um µBB0 (Pauli-Suszeptibilität). 55 Heisenberg-Modell: Singulett(↑↓)- und Triplett(↑↑)-Zustände (siehe auch entsprechende Frage dazu) Ohne äußeres Magnetfeld: Ausgangspunkt: Ist der für die Austauschwechselwirkung zwischen zwei Elektronen eingeführte Heisenbergsche Hamilton-Operator, der nur auf die Spinfunktionen der beiden Elektronen wirkt und der die gleiche Aufspaltung der Energien für parallele und antiparallele Orientierung bewirkt. Aufspaltung mit HSpin=HSpin (S1 ,S2 ) : Hamiltonoperator r r H Spin = − J S1 ⋅ S 2 1 H Spin Triplett = − J 4 3 H Spin Singulett = − J − 4 r r H Heisenberg = −∑ J ij Si ⋅ S j i,j Mit zusätzlichem äußeren Magetfeld B 0 : r r r H Heisenberg = −∑ ∑ J iδ S i ⋅ Siδ − gµ B B0 ∑ S i i δ i Index i : Alle Atome Index δ : Alle Nachbarn von Atom i, mit denen Austauschwechselwirkung besteht. Leider ist dies ein nichtlinearer Operator. Lösungen lassen sichdeshalb nur in speziellen Fällen oder bei Einführung einer linearisierenden Näherung angeben. Eine solche Näherung ist die Molekularfeldnäherung. In der Moekularfeldnäherung (mean field approximation) ersetzt man das Operatorprodukt durch das r Produkt des Spinoperators Si mit dem Erwartungswert des Spinoperators der Nachbarn Siδ . Der Hamilton-Operator lautet in der Molekularfeld-Näherung also: r r r H MF = − ∑ Si ⋅ ∑ J iδ S iδ + gµ B B0 i δ Die Austauschwechselwirkung erhält damit den Charakter eines inneren Feldes(Molekularfeld): r 1 BMF = gµ B ∑J δ iδ r S iδ (Weißsches Molekularfeld) r Für homogene System ist Siδ r r für alle Atome gleich und der Mittelwert Siδ = S läßt sich durch die Magnetisierung ausdrücken: r N r M = gµ B S V r Damit wird das Molekularfeld zu: BMF = r V ν J M 2 2 Ng µ B wobei wir zusätzlich noch die Austauschkopplung auf die ν nächsten Nachbar beschränkt haben. Der HamiltonäOperator ist nun mathematisch identisch mit dem Hamilton-Operator von N unabhängigen Spins in einem effektiven Magnetfeld B eff=B MF+B 0 . Seine Energieeigenwerte sind: E=±1/2 g µB Beff für jeden Elektronenspin. Wir bezeichnen die Anzahl der Elektronen in den beiden Zuständen mit dem Spin parallel bzw. antiparalell zum B-Feld mit N↑ und N↓. 56 − N Im thermischen Gleichgewicht ist dann: ↓ = e N↑ und damit ist die Magnetisierung: M = g µ B Beff kBT (Boltzmann-Verteilung) N − N↓ 1 gµ B ↑ 2 V Die N↑/↓ sind über die Boltzmann-Verteilung abhängig von Beff, das wiederum BMF enthält, das von der Magnetisierung M abhängt. d.h. auf beiden Seiten der Gleichung ist M enthalten. Diese Gleichung hat Lösungen mit von Null verschiedener Magnetisierung M auch ohne äußeres Magnetfeld B0 , wenn J>0 ist. Der Temperaturverlauf der Magnetisierung ist gleich der im Bandmodell. TC hängt von der Stärke der Austauschkopplung und der Zahl der nächsten Nachbarn ab, d.h. an der Oberfläche ist demnach theoretisch TC kleiner. Praktisch veringert sich wohl nur die Stärke der Magnetisierung and der Oberfläche im Vergleich zum Volumen, die Curie-Temperatur bleibt aber scheinbar erhalten (Ibach Tafel VII Seite 189). Meßbar ist der Oberflächenmagnetismus durch Spinanalyse von Sekundärelektronen oder Streuung von spinpolarisierten Elektronen. Heisenbergmodell Bandmodell lokalisierte mag. Momente µ gut erklärbar: Spinwellen MS/N≠1,2,3xµB. ??? Antiferromagnetismus wandernde Elektronen ??? Temperaturverhalten (ja oder nein)??? Temperaturverhalten eines Ferromagneten im Bändermodell Die Austauschaufspaltung nimmt ab bei T=TC. Der Verlauf der Magnetisierung mit der Temperatur und der Curie-Punkt, an dem die Magnetisierung verschwindet, ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Austauschaufspaltung, Fermi-Statistik und der Zustandsdichte in der Nähe des Fermi-Niveaus. Für T>>TC gilt das Curie-Weiss-Gesetz: χ = Nahe TC (mit T>TC) gilt eher: χ ~ C T − TC 1 (T − TC )4 /3 57 Was ist die Antiferromagnetismus/Néel-Temperatur TN ? Eine Reihe von Verbindungen, z.B. die Oxide von Fe, Co und Ni weisen eine antiferromagnetische Kopplung zwischen den d-Elektronen der Übergangsmetalle auf. Beim Antiferromagnetismus gibt es eine Anisotropie der Suszeptibilität. Man muß also unterscheiden zwischen den Fällen paralleler und senkrechter Orientierung des äußeren Feldes relativ zur Ausrichtung der Spins, jedenfalls für Temperaturen unter TN . 58 Der Unterschied zwischen χ ⊥ und χ || ist experimentell nur meßbar, wenn eine magnetische Domäne vorliegt. Die ist bei Gittern mit mehreren kristallographisch äquivalenten Richtungen für die mögliche Orientierung i.a. nicht der Fall. In Gittern mit mehreren Arten von Übergangsmetallionen oder mit Übergangsmetallionen in verschiedenen Wertigkeitszuständen sind die magnetischen Momente der selben nicht gleich. Auch bei antiferromagnetischer Kopplung zwischen den Spins verbleibt dann eine Restmagnetisierung. Diese Art Magnetismus bezeichnet man als Ferrimagnetismus , da er zuerst bei den Ferriten gefunden wurde. Die Néel-Temperatur ist die Grenztemperatur des Antiferromagnetismus (analog zur CurieTemeperatur beim Ferromagnetismus). Die Magnetisierung der Untergitter von Antiferromagneten verschwindet oberhalb der NéelTemperatur, die Suszeptibilität wird damit isotrop. In einem äußeren Feld dreht jedes der Untergitter seine magnetischen Momente um einen Winkel α in Richtung des B-Feldes. Was sind Spinwellen (Magnonen)? Die Energie, die notwendig ist, um den Spin eines bestimmten Elektrons umzuklappen, ist gegeben durch die Austauschwechselwirkung. Dies gilt sowohl im Modell der lokalisierten Elektronen als auch im Bandmodell. Im Bandmodell bedeutet das Umklappen eines Spins einen Interbandübergang von einem Elektron in das zugehörige, um die Austauschaufspaltung verschobene Band. Die minimale Energie für das Umklappen eines Spins im Bandmodell ist der Abstand der Oberkante des Bandes der Majoritätsspins von der Fermi-Kante, die sog. Stoner-Lücke. Wir werden jetzt einen anderen Anregungszustand kennenlernen, bei dem ebenfalls ein Spin umgeklappt wird, jedoch nur im Mittel über den ganzen Kristall, d. h. es handelt sich hier um eine kollektive Anregung aller Spins. Die dafür aufzuwendende Energie ist erheblich kleiner und kann sogar gegen Null gehen. Der Zustand k = 1 N ∑e rr ik ⋅r j ↓j j stellt eine Spinwelle dar. Der Spin präzediert um die z-Achse mit einer Phasenverschiebung zwischen den Atomen, die durch den Wellenvektor k gegeben ist (Abb. 8.11). 59 Für kleine k-Werte verschwindet die zum Umklappen eines Spins notwendige Energie. In Abb. 8.12 a ist die Dis persionsbeziehung für Spinwellen zusammen mit dem Spektrum von Einelektronenanregungen, die ebenfalls einen Spin umklappen, dargestellt. Für diese sog. Stoner-Anregungen(=SpinFlip) muß die Energie νJ aufgewandt werden, wenn k = 0 ist. Für k ≠ 0 ergibt sich infolge der Dispersion der Einelektronenzustände (Abb. 8.12b) ein Spektrum von Möglichkeiten. Im Bereich der Einelektronenanregungen können Spinwellen in Elektronenanregungen zerfallen. Dies verkürzt die Lebensdauer eines Spinwellenzustandes und beeinflußt auch die Dispersion. Spinwellen lassen sich sowohl thermisch als auch durch Energie- und Impuls austausch mit Neutronen anregen. Die Neutronenstreuung erlaubt deshalb die experimentelle Bestimmung der Dispersionskurven von Spinwellen. Die thermische Anregung von Spinwellen hat Einfluß auf den Verlauf der Magnetisierung bei tiefen Temperaturen. Wir erinnern uns, daß die Anregung einer Spinwelle im Mittel einen Spin umklappt, also das magnetische Moment reduziert. Die Magnetisierung eines Spingitters wäre demnach M = MS − 1 1 gµ B 2 V ∑ n (k ) r k wenn n(k) die Zahl der angeregten Spinwellen mit einem Wellenvektor k ist. Das Blochsche T3/2 -Gesetz M (T ) − M (0 ) ~ − T 3 / 2 tritt an die Stelle einer exponentiellen Abhängigkeit, die sich für einen Ferromagneten ohne Spinwellenanregung ergäbe. Die Spinwellenanregung ist auch in der spezifischen Wärme sichtbar, wo sie zu einem T3/2 -Term neben dem T3 -Term durch Phononanregung führt. Vorlesung: Magnonen haben einen Energiebereich wie Phononen E(K)= hω(K) Das Elektron als Fermion hat bezüglich beliebiger Richtungen zwei Einstellungen. Drehimpulsoperatoren müssen Vertauschungsrelation genügen. Pauli-Matrizen (1930) für Elektronenspin. Dann gibt es noch den "Spin-Hochklapp-Operator" S+ und den "Spin-Herunterklapp-Operator" S– . 1 S + = 0 0 0 S − = 0 1 0 1 S + = 1 0 1 0 S − = 0 1 Die Berücksichtigung der Spinwellen (insbesondere der thermisch angeregten) liefert eine bessere Beschreibung des Tieftemperaturverhaltens als die Molekularfeldtheorie und das Bandmodell/Stonermodell. Die Dispersion der Spinwellen läßt sich mit Neutronen messen. 60 Magnetische Resonanz Hyperfeinaufspaltung Als Hyperfeinwechselwirkung bezeichnet man die Wechselwirkung zwischen dem magnetischen Moment des Kerns und dem magnetischen Moment eines Elektrons. Wenn der Bahndrehimpuls des Elektrons nicht verschwindet, fließt ein Elektronenstrom um den Kern. Wenn der Bahndrehimpuls des Elektrons verschwindet, fließt (zumindest noch) ein Strom von Elektronenspins um den Kern; dieser Strom ist die Ursache der Hyperfeinkontaktwechselwirkung, die vor allem in Festkörpern von Bedeutung ist. In einem starken Magnetfeld wird das Niveau-Schema des freien Atoms oder Ions von der Zeemanaufspaltung beherrscht; die Hyperfeinwechselwirkung ergibt in starken Feldern eine weitere Aufspaltung. erweiterbar Knight-Shift Hält man bei einer Spinresonanz die Frequenz konstant, so beobachtet man in einem Metall die Resonanz eines bestimmten Kernspins bei einer Magnetfeldstärke, die gegenüber einem diamagnetischen Festkörper leicht verschoben ist. Mit desem Effekt können wichtige Eigenschaften der Leitungselektronen studiert werden. Der Knight-Shift ist definiert als: K=− ∆B B0 Er liegt zwischen 0,69% (Cr53 ) und -3,5% (Pt 195 ) (vorhandene Meßwerte im Kittel) genaueres dazu im Kittel Seite 545, z.B. Zusammenhang mit Paulischer Spinsuszeptibilität und Hyperfeinwechselwirkung. Exzitonen Reflexions- und Absorbtionsspektren zeigen oft schon Strukturen, wenn die Photonenenergie gerade unter der verbotenen Zone liegt, dort würde man erwarten, daß der Kristall durchsichtig ist. Eine solche Struktur entsteht, wenn die Absorbtion eines Photons mit der Erzeugung eines Exzitons verbunden ist. Ein Elektron und ein Loch können infolge ihrer anziehenden elektrostat. Wechselwirkung aneinander gebunden sein, gerade so wie ein Elektron an ein Proton gebunden sein kann, und dabei ein neutrales Wasserstoffatom bildet. Das gebundene Elektron-Loch-Paar wird als Exziton bezeichnet. Es kann sich durch ein Kristall bewegen und dabei Anregungsenergie transportieren, aber es transporetiert keine Ladung. Es ist 61 einem Positronium ähnlich das aus einem Elektron und einem Positron gebildet wird. Exzitonen können auch Komplexe bilden, wie z.B. ein Bi-Exziton, das aus zwei Exzitonen besteht. Exzitonen können in jedem isolierenden Kristall gebildet werden. Wenn die Bandlücke indirekt ist, können die Exzitonen in der Nähe der direkten Lücke instabil werden und in ein freies Elektron und ein freies Loch zerfallen. Alle Exzitonen sind instabil gegen den Rekombinationsprozeß. F : Frenkel-Exzitonen Bei der Entstehung von Exzitonen verringert sich die Energie im Vergleich zur Schwellenenergie um die Bindungsenergie des Exzitons, die in der Gegend von 1meV bis 1eV liegen kann. Exzitonen können durch Photoabsorption an jedem kritischen Punkt (siehe "Kritische Punkte" Seite 67) erzeugt werden, d.h wenn die Gruppengeschwindigkeiten des Elektrons und des Lochs gleich sind, können sie infolge ihrer Coulombanziehung eine Bindung eingehen. Die Bindungsenergie kann auf drei Arten gemessen werden: 62 • • • In optischen Übergängen aus dem Valenzband (siehe Bild 7), indem man die Differenz mißt zwischen der Energie, die man braucht um ein Exziton zu erzeugen und der Energie, die nötig ist, um ein freies Elektron und ein freies Loch zu erzeugen. In der Rekombinations-Luminiszenz, durch Vergleich der Energie der freien Elektron-LochRekombinationslinie mit der Energie der Exzitonen-Rekombinationslinie. Durch Photoionisation von Exzitonen, wodruch freie Ladungsträger entstehen. Dieses Experiment erfordert eine hohe Konzentration von Exzitonen Zwischenzustaände zwischen Wannier- und Frenkel-Exzitonen sind bekannt. (Mott-)Wannier-Exzitonen Schwache Wechselwirkung großer mittlerer Elektron-Loch-Abstand > Gitterkonstante ⇒ Die Coulomb-WW wird durch die elektrischen Eigenschaften des Kristalls abgeschirmt. Wir betrachten Elektron und Loch als freie Teilchen ⇒ Hamilton-Operator wie für H-Atom ⇒ Exzitonen-Energien bilden Wasserstoff-Serie 63 64 Frenkel-Exzitonen Das Exziton ist klein und stark gebunden. In einem fest gebundenen Exziton ist die Anregung bei einem Atom oder in dessen nähe lokalisiert: Das Loch sitzt gewöhnlich bei demselben Atom wie das Elektron, dennoch kann sich das Paar überall im Kristall befinden. 65 Ein Frenkel-Exziton ist im wesentlichen ein angeregter Zustand eines einzelnen Atoms, mit der Fähigkeit, von einem Atom zum nächsten weiterzuspringen – infolge der Kopplung zwischen den Nachbarn. Die Fortpflanzung der Anregungswelle durch den Kritall hat große Ähnlichkeit mit der Wanderung des umgeklappten Spins eines Magnons durch den Kristall. Die Edelgaskristalle besitzen Exzitonen, die in ihrem Grundzustand dem Frenkel-Modell entsprechen. Exzitonen-Kondensation zu Elektron-Loch-Tröpfchen (EHD) EHD : Electron-Hole Drop In Ge und Si kann bei tiefen Temperaturen und unter Bestrahlung mit Licht eine kondensierte Phase eines Elektron-Loch-Plasmas (Mottscher-Metall-Isolator-Übergang, siehe Seite 29) entstehen. Ablauf: • Licht Absorbtion führt zu freien Elektronen und Löchern. • Diese rekombinieren sehr schnell (nach ~1ns) zu einem Exziton (Lebensdauer ~8µs) • Bei großer Exzitonen-Konzentration (bei 2K größer als 1013 cm–3 ) werden die meisten zu einem Tröpfchen (Lebensdauer 40–600µs) kondensieren. Innerhalb des Tröpfchens lösen sich die Exzitonen in ein entartetes Fermi-Gas aus Elektronen und Löchern auf, das metallische Eigenschaften hat. Bezogen auf freie Exzitonen besitzen sie in dieser Phase eine Bindungsenergie von ca. 1,8meV. 66 Kritische Punkte Für Frequnzen für die ein leeres und ein volles Band parallel sind häufen sich die Übergänge. Für diese Frequenzen gilt: [ () ( )] r r ∇k ε leer k − ε voll k = 0 An diesen kritischen Punkten im k-Raum ist die zugehörige Zustandsdichte Dleer (ε voll + hω )Dvoll (ε voll ) singulär; (siehe auch Kittel Seite 347 oben) 67