Der Palast auf der perlenden Erde 518779 Gestaltungskonzept Pfalzbezirk – Aachen Boden des Palastes bunten Gemenge von unterschiedlichen Farbnuancen Kreuzende Linien palastboden Quer unter der Innenstadt von Aachen verläuft eine Bruchzone in Dies geschieht nicht kontinuierlich sondern nur zeitweise für eine der Erde. Eine Zone aus der warmes Wasser sprudelt. Wasser, das Weile. Dadurch wird es zu einem besonderen Ereignis, das neugierig Jahrhunderte lang Menschen intrigriert und inspiriert hat. Wasser, macht. Die zweite Linie ist eine Gravur im Stein, wie eine Botschaft, welches der Ursprung der Entstehung der Stadt Aachen ist. Rund um die im Palastboden zurückgelassen wurde. Das Relief dieser Gravur diese Quellen ist die Stadt gewachsen. Römer siedelten sich dort an, bekommt einen stärkeren Kontrast, wenn es langsam mit Wasser Karl der Große baute seinen Palast und spätere Generationen bauten vollläuft und das Wasser im Anschluss langsam wieder verdampft. Die wiederum mit einer Fülle an An-, Ver-, und Neubauten darauf auf. Die sich kreuzenden Linien stellen eine zweite Markierung im Übergang von Innenstadt von Aachen ist eine Stapelung von Zeitlagen. Die gebaute Innenstadt zu Palast dar. Sie werden eingesetzt, wo die Konfrontation Historie und die Geschichten aus vielen Zeiten rollen übereinander her. vom Raster im Raum und Gebäuden erkennbar ist. So können sie Das alles ohne scharfe Grenzen. Erzählungen, Räume und Perioden ohne Geschichtsverfälschung an mehreren Orten gemacht werden. fließen ineinander über. Jedoch immer mit der Quellen und dem Im Grundriss sind erste Vorschläge für eingige Orte eingezeichnet. darauf emporragenden Palast als Höhenpunkt. Zusammen mit der Stadt und ihren Historikern möchten wir die besten Orte dafür bestimmen. Konzept Die Quellen, die sprudelnde, perlende Erde, und der Palast von Karl dem Großen bestimmen das Herz von Aachen. Momentan ist das Wasser allerdings nicht mehr erlebbar und der Palast wurde in der Entwicklung der Stadt langsam zugedeckt. Das Wasser und der Palast müssen wieder erfahrbar werden. Wir denken, dass dies nicht durch harte Grenzen geschehen sollte. Die Grenzen wurden fortlaufend verschoben und sind nicht mehr genau zu lokalisieren. Das künstliche Deuten der scharfen Grenze kommt der Geschichtsverfälschung gefährlich nahe. Das Entdecken, das Bewusst werden und Erleben dieses Herzens von Aachen muss mehrschichtig sein, genau wie die Geschichte selbst. Hierfür stellen wir ein Konzept vor, welches auf drei Maßnahmen basiert: dem Palastboden, den kreuzenden Linien und den beruhigende Höfen. Boden des Palastes Der Palast ist immer edeler als seine Umgebung. Der Palastboden macht das sehr deutlich: schönes Material, sorgfältig bearbeitet und verlegt und gut unterhalten. Das Pfalzbezirk von Aachen ist aber auch Teil der Innenstadt und muss auch ein erkennbarer Teil davon bleiben. Wir verwenden daher das charakteristische Material der Aachener Innenstadt, das vorhandene Kopfsteinpflaster, und lassen das Material auf spezielle Art bearbeiten, um einen Bodenbelag zu schaffen, der dem Palast angemessen ist. Die Innenstadt liegt in einem bunten Gemenge von unterschiedlichen Farbnuancen. Von gelblich und rötlich bis blau und anthrazit, lebendig und farbenfroh wie die Innenstadt selbst auch. Für den Palastboden wählen wir nur die Blaue und Anthrazite Steine aus. Die Steine werden an der Oberseite gesägt und in einem etwas größerem Format verlegt. Zusammengenommen ergibt dies einen edleren Bodenbelag. Ein Belag der leicht glänzt, stilvoll in der Farbwahl ist und ein vornehmes Format hat. Ein dem Palast angemessener Belag, der zu dem durch die Lichtreflektionen und der bläulichen Farbe auf das Wasser verweist und gleichzeitig mit den Bodenbelägen der anderen Straßen in der Innenstadt verwandt bleibt. Der Übergang von einem zum anderen Material ist sehr subtil, folgt einer Straßenlinie oder ähnelt der Fassade eines Gebäudes. Dies ist der erste Sinneseindruck beim Erleben des Zentrums von Aachen und seiner geschichteten und reichen Geschichte. Beruhigende Höfe Die Stadt rund um das Palast ist brausend, rührig und kommerziell, voll von Verkehr, Geschäften und Terrassen. Charakteristisch für der Palast hingegen sind die beruhigende Höfe, wie der Domhof und der Hof der Domschatzkammer. Von diesen Höfen ist der Katschhof der wichtigste öffentliche Aufenthaltsort. Leider dominieren hier illegal geparkte Autos häufig das Bild und die Gestaltung der Ränder ist, mit den Abfalleimern, Koniferenhecken und einem historisch anmutendem Garten der jedoch nicht historisch, relativ trüb. Trotzdem finden Menschen hier Plätze um zu sitzen und um den Kontrast mit der umgebenden städtischen Hektik zu genießen. Dies könnte jedoch noch viel ausgeprägter sein. Wir sind der Meinung, dass der Katschhof ein Höhepunkt im Pfalzbezirk werden muss, ein denkwürdiger Ort mit einer einzigartigen Ausstrahlung, die sich mit dem Dom und dem Rathaus messen kann. Die mittlere Fläche des Hofes ist bereits in einem würdigem Graublau befestigt. Die Fläche wird eingesäumt mit dem glänzenden Palastbodenbelag und ausreichend vielen, komfortablen Sitzgelegenheiten unter den Bäumen, auf denen Menschen die Atmosphäre des Hofs genießen können. Die Kopfenden werden auf der Seite des Rathauses mit einem majestätischem Podest und auf der Seite des Doms mit einer stattlichen Rasenfläche und darin ausgestellten Baufragmenten versehen. Das Rathaus sowie der Dom rücken mit ihrem Sockel wieder an den Platz heran und sind nicht länger hinter der Bepflanzung versteckt. Es sind die Perlen des Pfalzbezirks und geben dem Hof Würde. Eine Fläche mit wirbelndem Nebel und sanft rauschendem Wasser am Fuße des Doms vervollständigt die beruhigende Atmosphäre des Hofs. Sie schließt an den Bauskulpturengarten an und ruft die mystische Wasserquelle unter den Dom wieder ins Gedächtnis. Es kann noch in Erwägung gezogen werden die Ränder an den langen Seiten zu verbreitern, sodass sich der Raum noch mehr auf das Rathaus und den Dom richtet. Dies könnte zudem helfen wildes Parken zu vermeiden. Am östlichen Rand, der urprünglich am wenigsten bebauten Seite, die vermutlich Sicht auf die Landschaft - dem kaiserlichen Reich - freigab, sehen wir einen Bereich mit Pflanzflächen und Sitzrändern vor. Die Höhendifferenzen und Rückseiten-Erscheinungen werden sanft abgefangen. Die Flächen werden mit Sorten von der Liste Karl des Großen für ein gesundes Leben bepflanzt. Der Bereich wird zeitgenössisch Form gegeben, Kreuzende Linien Die Innenstadt von Aachen ist durch zwei Raster gekennzeichnet: dem karolinischen Raster des Palastes und dem römischen Raster, welches als Austellungsort und nicht als Garten, was einer historischen Fehlinterpretation zuvorkommt. das Straßenmuster rund ums Palast beherrscht. An den Übergängen Erlebbare Schichtung befinden sich charakteristische dreiecke Plätze, häufig auch Märkte. Die Palastboden, kreuzende Linien und beruhigende Höfe, alle drei besitzen Übergänge sind jedoch längst nicht überall gleich stark ausgeprägt. Elemente des mysteriös anwesenden Wassers und der Vornehmheit Die zwei Rasten greifen ineinander, überlagern sich und beeinflussen des Palastes. Zusammen schaffen sie Ruhe und Klarheit im Pfalzbezirk. sich gegenseitig. Das römische Raster der umliegenden Stadt dringt Eine harmonische Basis, auf der die Gebäude voll Zeitlagen sprechen manchmal sogar bis tief ins Palast ein. Die Konfrontation dieser zwei und viele Geschichten erzählen können. Die Materialisierung mit Welten liegt am Fundament des Pfalzbezirks und ist bestimmend für glänzende Steine, Gravuren, Graublaue Farben und dem Wasser die Ordnung von Räumen und Gebäuden. gibt gleichzeitig die Zutaten für einen wiedererkennbaren Pfaltzbezirk eigenen Stil, mit dem die Erzählungen ausgeleuchtet werden können, Eine bewusste Erfahrung dieser kreuzenden Systeme gibt ein wichtige beispielsweise gefasst in glänzenden gravierten Umrahmung oder Zugang für das Verständnis des Pfalzbezirks. umgeben von Nebel und wasserähnlichem Licht. Quellen und Palast An verschiedenen Orten am Übergang von Innenstadt zum Kern des bilden so die Inspiration für eine zusammenhängende Belebung. Die Pfalzbezirks machen wir die sich kreuzenden Richtugen deutlich. Zwei Ursprung der Stadt schaffen so neuerlich den Zugang zur den reichen Linien, unterschiedlich in Form und Ausdruck, kreuzen einander in dem Schichtungslagen des Pfalzbezirks. Bodenbelag. Aus einer der Linien sprudelt Wasser heraus. Aus kleinen Düsen perlt Wasser auf, manchmal fließend manchmal dampfend. karolinischen Raster des Palastes dem römischen Raster Beruhigende Höfe garten am Fuße des Doms