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Altersbezogene Makuladegeneration (AMD)
Was ist AMD?
Die altersbezogene Makuladegeneration (AMD) ist eine Erkrankung der Netzhautmitte und
der Stelle des schärfsten Sehens. Die Stelle des schärfsten Sehens ist für unsere wichtigsten
Sehleistungen, nämlich das Lesen, die Unterscheidung von Farben und das Erkennen von
feinen Einzelheiten verantwortlich. Dieses winzige Areal in der Netzhautmitte, auch
Makula lutea oder Gelber Fleck genannt, ist selbst nicht durchblutet. Die
Stoffwechselprodukte werden daher von dem darunter liegenden Pigmentepithel entsorgt.
Mit zunehmenden Lebensalter kann diese Funktion nachlassen, was eine Schädigung des
Pigmentepithels unter der Netzhaut zur Folge hat und zunächst Verzerrtsehen, später auch
zu einer Wahrnehmung eines dunklen Fleckes in der Mitte des Gesichtsfeldes führen kann.
Wer ist von AMD betroffen? Sind darunter mehr Männer oder mehr Frauen?
Die altersbezogene Makuladegeneration ist die häufigste Ursache für den Verlust der
zentralen Sehschärfe von älteren Menschen in Europa und in der westlichen Welt. Oberhalb
des 65. Lebensjahres erkrankt hieran nahezu jeder 5. Mensch, wobei mehr Frauen als
Männer betroffen sind. Auch in der jeweils selben Altersgruppe haben Frauen im Vergleich
zu Männern ein erhöhtes Risiko.
Wie entsteht AMD?
Augenabteilung - AK Nord
Altersbezogene Makuladegeneration (AMD)
Die Ursachen für die AMD sind noch nicht eindeutig geklärt. Eine wesentliche Rolle spielen jedoch die mit dem Alter
zunehmenden Ablagerungen, die sich im Pigmentepithel - das ist die Gewebsschicht unterhalb der Netzhaut - im Laufe
des Lebens ansammeln.
Welche Formen der AMD gibt es?
Man unterscheidet im wesentlichen zwei verschiedene Verlaufsformen, die "trockene" und die "feuchte
Makuladegeneration", wobei die trockene Makuladegeneration etwa 10 mal so häufig vorkommt wie die feuchte
Makuladegeneration.
Was sind typische Symptome?
Ein wichtiges Frühzeichen ist das Verzerrtsehen oder die Verbiegung von geraden Linien, wie z. B. von Fenster- oder
Türrahmen. Später kommt das Verschwommensehen von Schriften hinzu. In einem noch späten Stadium tritt dann im
Zentrum des Gesichtsfeldes ein grauer Fleck auf oder das Zentrum des Gesichtsfeldes erscheint leer.
Führt AMD zur Erblindung?
Nein, die altersbedingte AMD führt niemals zur völligen Erblindung. Es kann immer nur die zentrale Sehschärfe verloren
gehen. Mit dem Gesichtsfeld außerhalb des Zentrums kann man sich daher immer orientieren und das Leben bewältigen.
Allerdings kann die zentrale Sehschärfe soweit beeinträchtigt werden, dass der Betroffene im gesetzlichen Sinne als blind
gilt und gegebenenfalls Anspruch auf Blindenhilfe oder Sehbehindertenhilfe geltend machen kann.
Ist AMD erblich?
Die altersbedingte Makuladegeneration gehört nicht zu den Erbkrankheiten im eigentlichen Sinne. Die
Wahrscheinlichkeit, an einer feuchten Makuladegeneration zu erkranken, ist allerdings höher, wenn die Eltern oder
Großeltern eine entsprechende Erkrankung hatten. Dies weist auf die genetische Grundlage dieser Erkrankung hin. Eine
gewisse genetische Prädisposition (Veranlagung) ist also vorhanden. Es wird aber geschätzt, dass mehr als 50 Gene bei der
Entwicklung der AMD beteiligt sind.
Gibt es Risikofaktoren, die die Entstehung von AMD begünstigen?
Der wichtigste Risikofaktor einer AMD ist das Rauchen. Bei mehr als 25 Zigaretten pro Tag steigt das Risiko für die
Entwicklung der feuchten Form der AMD um einen Faktor 2,5. Möglicherweise spielen auch Veränderungen in der
Ernährungsgewohnheit eine Rolle. Dies ist aber bisher nicht eindeutig geklärt. Diskutiert wird, dass grünes Gemüse
prophylaktisch wirkt, weil es wichtige Nahrungsstoffe enthält.
Ist AMD heilbar?
Augenabteilung - AK Nord
Altersbezogene Makuladegeneration (AMD)
AMD ist durch Medikamente oder operative Eingriffe nicht heilbar, kann aber in manchen Fällen gestoppt werden und
gelegentlich von selbst zum Stillstand kommen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Welche zahlt die Kasse?
Neben einer sogenannten gesunden Ernährung und Verzicht auf Rauchen ist in letzter Zeit die antioxidative Wirkung von
Vitaminen und Spurenelementen diskutiert worden. Ihnen werden gewisse protektive Tendenzen bei Hochrisikoaugen
zugeschrieben. Diese Mikronährstoffe oder Nahrungsergänzungsstoffe werden aber von gesetzlichen Krankenkassen
nicht bezahlt. Sie führen nicht zu einer Heilung, sondern allenfalls zu einer Verzögerung der Zunahme einer AMD, also zu
einer Verlangsamung der Verschlechterung.
In letzter Zeit ist sehr viel über die photodynamische Therapie (PDT) berichtet worden. Hierbei handelt es sich um eine
Behandlungsmethode, die nur bei einem sehr kleinen Teil der AMD-Patienten infrage kommt, nämlich bei denen, die an
einer ganz besonderen Form der feuchten altersbezogenen Makuladegeneration leiden. Das Prinzip der PDT besteht darin,
dass dem Körper mit einer Infusion ein durch Laserlicht aktivierbarer Wirkstoff (derzeit das Medikament "Verteporfin",
andere Wirkstoffe sind in Entwicklung) verabreicht wird und anschließend eine Laserbestrahlung der betroffenen
Netzhautareale stattfindet. Das Ziel dieser Behandlung ist, die Erkrankung zu stoppen. Die Kosten für eine solche
Behandlung sind relativ hoch, weil der lichtaktive Wirkstoff sehr teuer ist. Sie werden leider nur in einem Teil der Fälle
von den gesetzlichen Krankenkasse übernommen, wenn ganz bestimmte Makulaveränderungen vorliegen. Einzelheiten
weiß der Augenarzt.
Neue Behandlungsverfahren, bei denen bestimmte Wirkstoffe in das Auge injiziert werden, sind noch in der Entwicklung
bzw. in der Klinischen Erprobung (z. B. Macugen, Lucentis, AVASTIN etc.)
Schließlich gibt es operative Methoden, bei denen die Netzhaut im Auge rotiert (gedreht) wird oder erkranktes Gewebe
aus der Makula operativ entfernt wird. Diese sehr aufwändigen Operationsverfahren in Vollnarkose sind aber nur sehr
seltenen Fällen vorbehalten.
Welche Hilfsmittel gibt es für die Patienten? Welche werden von den Kassen bezahlt?
In den Fällen, wo eine medizinische Behandlung nicht möglich oder nicht erfolgreich ist, stehen Sehhilfen und Hilfsmittel
(Vergrößerungsbrillen und Lupen sowie Bildschirmlesegeräte) zur Verfügung, die auch von den gesetzlichen
Krankenkassen bezahlt werden - sofern der Patient ein entsprechendes Rezept eines spezialisierten Augenarztes oder
einer spezialisierten Augenklinik vorlegt.
Kann man AMD vorbeugen? Wenn ja, wie?
Nicht Rauchen.
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Altersbezogene Makuladegeneration (AMD)
Kann regelmäßiges Sonnenbaden ohne Sonnenbrille die Entstehung der AMD fördern?
Für eine schädigende Wirkung einer zu häufigen und langen Exposition von Sonnenlicht gibt es einige
Hinweise, die aber z. T. nur theoretischer Natur sind. Lichtschädigungen, insbesondere durch
kurzwelliges blaues Licht, sollten aber sowieso vermieden werden, da nicht nur das Auge, sondern die
gesamte Haut dadurch geschädigt werden kann. Eine zu häufige und zu intensive Exposition von
Sonnenlicht kann ja z. B. auch zu Hautkrebs führen.
Wie oft sollte man zum Augenarzt gehen? Werden Vorsorgeuntersuchungen zu AMD von der Kasse
getragen?
Wenn jemand an einer AMD leidet, sollte er mindestens einmal jährlich zum Augenarzt gehen. Ob eine
häufigere augenärztliche Untersuchung erforderlich ist, muss der behandelnde Augenarzt entscheiden.
Die Kosten für diese Untersuchung werden dann auch von den gesetzlichen Krankenkassen
übernommen. Reine Vorsorgeuntersuchungen von Patienten, die noch keine AMD haben und die auch
sonst keine Augenerkrankung haben, werden von den gesetzlichen Krankenkassen allerdings nicht
übernommen.
Gibt es sonst noch etwas wichtiges?
Sehr hilfreich für die Frühdiagnose oder Verlaufskontrolle einer AMD kann die Prüfung der Funktion
der Stelle des schärfsten Sehens mit einem sogenannten "Amsler-Netz" sein. Hierbei handelt es sich um
ein quadratisches Streifenmuster, das ähnlich konstruiert ist wie Millimeterpapier. Hiermit kann man
frühzeitig Verzerrungen im zentralen Gesichtsfeld bemerken. Wenn man ein solches Amsler-Netz von
Zeit zu Zeit im Leseabstand (mit Lesebrille) abwechselnd mit dem rechten und dem linken Auge
anschaut und dabei mit einem Auge Verzerrungen bemerkt, sollte man unbedingt einen Augenarzt
aufsuchen.
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