Klatschmohn Papaver rhoeas Familie: Mohngewächse (Papaveraceae) Im Volksmund wird der Klatschmohn auch Feuermohn, Blatzblume, Blutblume, Klatschrose, Grindmagen, Boschkraut und Wilder Mohn genannt. Das Wort Mohn findet seine Wurzel im griechischen Wort „mekon“. Der Klatschmohn ist in Europa und Nordafrika heimisch, kommt aber auch in gemäßigten Regionen Asiens vor. Einmal gepflückt ist die Pracht schnell vorüber, denn die zarten Blütenblätter fallen sehr leicht ab. Von Mai – Juni sind die scharlachroten Mohnblüten zu sehen. Der Klatschmohn wächst auf Äckern, Wegen und Schutt und bevorzugt nährstoffreiche Böden. Die Verbreitung des Klatschmohns geht weit zurück, dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits liegt es an der Unkrautbekämpfung, andererseits an der verbesserten Saatgutreinigung. In der Jungsteinzeit war der Klatschmohn bereits als Heilmittel bekannt. In ägyptischen Gräbern wurde er als Grabbeilage verwendet. Außerdem wurde die Pflanze als Hustenmittel angewendet. Auch von Hieronymus Bock wird die Pflanze in seinem Kräuterbuch beschrieben: als Schlafmittel, bei Milzund Leberleiden, gegen Leibschmerzen und Frauenleiden. Giftige Pflanzenteile: Außer dem Samen sind alle Pflanzenteile giftig Warum giftig?: Von der Pflanze wird einer weißer Milchsaft produziert, der ein schwach giftiges Alkaloid enthält, das auch als Rhoeadin bekannt ist. Kritische Dosis: Nicht bekannt. Bei hohem Anteil von Klatschmohn im Viehfutter können auch Tiere zu Schaden kommen. Symptome: Falls man größere Mengen verzehrt kann es zu Magen-Darm-Beschwerden mit Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall kommen. Erste Hilfemaßnahmen: Man sollte reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen, z.B. Wasser und Saft. Bei Aufnahme größerer Mengen ist ärztlicherseits die Giftentfernung bzw. Kohlegabe notwendig. Klatschmohn Papaver rhoeas Familie: Mohngewächse (Papaveraceae) Ökologische Bedeutung: Er wächst als Zierpflanze in Gärten, wild auf Äckern, auf Wegen und auf Schuttplätzen. Es handelt sich um eine anpassungsfähige Pflanze, die auf warmen, trockenen bis frischen, nährstoffarmen bis -reichen Böden Wurzeln schlägt. Bevorzugt werden kalkhaltige, neutrale, humose Lehm, - Kiesund Sandböden. Der Klatschmohn wird zu den Halbschatten und zu den Lichtpflanzen gezählt. Klatschmohn ist eine Fliegenblume und wertvoll für Schwebfliegen, Blattschneider-, Furchen- und Sandbienen. Blatt, Stängel und Wurzel ziehen den Mohnwurzelrüssler an. Wuchsform: Die Staude des Klatschmohns erreicht eine Höhe von 30 – 90 cm. Die Pflanze ist mehrstängelig. Der Klatschmohn ist meist eine einjährige Pflanze, selten zweijährig. Blätter: Die Blätter sind fiederblättrig und, wie der Stängel, borstig behaart. Blüten: Die zweiklappigen, grünen Kelchblätter, die ebenfalls borstig behaart sind, fallen ab, sobald sich die vier zarten, roten Kronblätter entfalten. Die Kronblätter sind selten weiß oder violett. In großer Anzahl stehen die Staubblätter, die blaugrüne Staubbeutel tragen, um den Fruchtknoten. Der Fruchtknoten entwickelt sich zu einer Kapsel, die innen zwischen sieben und neun Querwände hat und viele braune, nierenförmige Samen enthält. Vor ihrer Entfaltung hängen die Blütenknospen. Die langgestielten Blüten können einen Durchmesser bis zu zehn Zentimetern haben. Nachbarn: Der Klatschmohn verdrängt seine Nachbarn nicht. Zu seinen Nachbarn gehören: Echte Kamille, Sommeradonis, Ackerrittersporn, Knollenplatterbse, Gewöhnlicher Frauenspiegel, Einjähriger Ziest, Ackersteinsame, Ackervergissmeinnicht, Saatwucherblume, und Kornrade Da der Bestand der Pflanze zurückgeht, sollte sie nicht gepflückt werden. Ökologischer Lehrgarten PH-Karlsruhe Autorin: Inga Kühn