Allgemeine Volkswirtschaftslehre

Werbung
Mikroökonomik
Prof. Dr. Martin Ehret,
Dipl. Vw. Stephan Bartelheim,
Dr. habil. Karl Betz,
Gordon Eickhoff,
Jessica Kicinsky,
Lea Kossmann,
Dipl. Ök. Holger Krins,
Michael Müller,
Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
Sommersemester 2014
Stand: 01.04.20144
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auswahl der Fragen zu den Themen der mikroökonomischen Theorie. Damit können Sie sich gezielt auf die jeweils nächste Übungssitzung vorbereiten.
Alle Fragen sind klausurrelevant, aber nicht alle Fragen können in der Übung behandelt werden
1. Übung: Was ist Ökonomie?
2
2. Übung: Volkswirtschaftliches Denken
4
3. Übung: Interdependenz und Handelsvorteile
8
4. Übung: Die Marktkräfte von Angebot und Nachfrage
10
5. Übung: Elastizität und ihre Anwendungen
13
6. Übung: Angebot, Nachfrage und wirtschaftspolitische Maßnahmen
18
7. Übung: Konsumenten, Produzenten und die Effizienz von Märkten
21
8. Übung: Die Kosten der Besteuerung
23
9. Übung: Externalitäten
25
10. Übung: Öffentliche Güter und gesellschaftliche Ressourcen
28
11. Übung: Die Produktionskosten
31
12. Übung: Unternehmungen in Märkten im Wettbewerb
35
13. Übung: Monopole
41
1. Übung: Was ist Ökonomie?
1.
Beschreiben Sie einige der Zielkonflikte
a) einer Familie bei der Entscheidung über den Kauf eines neuen Autos,
b) eines Parlamentariers bei der Abstimmung über die Erhöhung der Ausgaben für
öffentliche Grünflächen,
c) eines Vorstandsvorsitzenden bei der Entscheidung über den Bau eines neuen Werks,
d) eines Professors bei der Frage, ob er sich auf die Vorlesung vorbereiten soll.
2.
Sie wollen über eine Urlaubsreise entscheiden. Der größte Teil der Kosten (Flug, Hotel,
Einkommensausfall) wird in Euro gemessen, aber die Nutzengrößen des Urlaubs sind
psychischer Natur. Wie können Sie Kosten und Nutzen vergleichen?
3.
Geben Sie möglichst vollständig die Opportunitätskosten eines Kinobesuchs an!
4.
Sie gewinnen € 10.000 im Lotto und haben die Möglichkeit, das Geld auszugeben oder für
ein Jahr zu 3% Zinsen auf ein Konto einzuzahlen. Welches sind die Opportunitätskosten
des sofortigen Ausgebens der € 10.000?
5.
Frau Lehmann verfügt über € 500.000 und plant von dem Geld eine Pfirsichplantage zu
errichten. Der vorherrschende Marktzins beträgt 4 Prozent. Alternativ könnte sie das Geld
in einen Hedge Fonds anlegen, wo sie einen Erlös von € 50.000 erhalten würde. Wie hoch
sind die Opportunitätskosten der Pfirsichplantage?
6.
Eines Morgens wachen Sie auf und es ist ein wunderschöner Wintertag im Sauerland und
Sie überlegen sich, ob Sie nicht nach Winterberg zum Skifahren gehen sollen. Wenn Sie
ehrlich gegen sich selbst sind, dann ist Ihnen dieser Skiausflug € 60 wert. Das ist gewissermaßen der höchste Betrag, den Sie an diesem Morgen dafür ausgeben würden.
Die Kosten für den Skiausflug belaufen sich auf € 40 und setzen sich aus dem Bustransfer,
der Liftkarte und der Miete für die Skiausrüstung zusammen. Der Ausflug dauert 5 Std.
a) Als Alternative können Sie an der Fachhochschule in Meschede als studentische Hilfskraft (SHK) tätig sein. Die Arbeit dort macht Ihnen so viel Spaß, dass Sie auch ohne
Bezahlung arbeiten würden, aber Sie erhalten einen Stundenlohn von € 9. Wenn Sie
sich rational entscheiden, fahren Sie Ski oder gehen Sie an die FH?
b) Warum werden die Kosten für das Mittagessen nirgends aufgeführt?
c) Wenn Sie als Alternative nicht als SHK, sondern als Tellerwäscher zum gleichen
Lohnsatz in der Mensa tätig wären, dann macht die Arbeit viel weniger Spaß. Sie sind
daher nicht bereit, für weniger als € 6 pro Stunde als Tellerwäscher zu arbeiten. Zur
Vereinfachung gehen wir davon aus, dass Sie sehr flexible Arbeitszeiten haben. Es
macht dem Manager der Mensa nichts aus, wenn Sie mal einen Tag nicht kommen.
Wenn Sie sich rational entscheiden, fahren Sie Ski oder arbeiten Sie in der Mensa?
7.
Wasser ist lebenswichtig. Ist der Grenznutzen eines Glases Wasser groß oder klein?
8.
Carla hat eine Flatrate für ihren DSL-Internet Anschluss für € 19,90. Pro Monat ist sie
durchschnittlich 20 Stunden online. Theo hat auch einen DSL-Internet Anschluss. Er hat
eine Grundgebühr von € 9,95 und 2 Cents pro Minute.
a) Wie viel kostet Carla eine Stunde online im Durchschnitt?
b) Wie groß sind für Carla die Grenzkosten einer weiteren Stunde?
c) Wie viel kostete eine Stunde online im Durchschnitt, wenn Theo 10,15 oder 20 Stunden
im Monat online ist?
d) Wie groß sind die Grenzkosten einer weiteren Stunde?
e) Zeichen Sie die Gesamtkostenkurve für Theo und Carla in ein gemeinsames Diagramm!
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
2 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
9.
Der VI. Band von Game of Thrones ist fertig geschrieben und erscheint demnächst im
Buchhandel. An Vorschusshonoraren sind bereits € 1.000.000 bezahlt worden. Eine neue
Marktstudie schreckt den Verleger auf: Sie beziffert die erwarteten Umsatzerlöse aus dem
Verkauf mit € 500.000. Soll er den Band überhaupt noch herausbringen, wenn die noch
fälligen Ausgaben (Druckkosten, Werbung etc) € 250.000 betragen? - Begründen Sie kurz!
10. Welche der volkswirtschaftlichen Regeln wird in den folgenden Situationen
angesprochen? Erläutern Sie!
a) Sie gehen gerade zum dritten Mal am Dessert-Buffet auf der Hochzeit Ihrer besten
Freundin vorbei. Obwohl es Sie nichts kostet, lassen Sie den Erdbeerkuchen liegen
und nehmen stattdessen ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte.
b) Es gibt mehrere Mathetutorien mit verschieden Tutoren. Die mit den besten Tutoren
sind überfüllt, in denen mit den schlechten Tutoren sind noch Plätze frei.
c) In der Mensa kostet das Essen € 2,80, beim Dönermann kostet der Döner € 2. Die
Mensa ist auf dem Campus, der Dönermann in der 3 km entfernten Innenstadt.
d) Der Asta hat eine Webseite für gebrauchte Lehrbücher eingerichtet. Jeder Student, der
ein Buch für mindestens € X verkaufen möchte, kann es an einen Studenten verkaufen,
der höchstens € X bezahlen möchte.
e) In einer Lerngruppe bieten Studenten Fächer an, in denen sie gut sind (z.B. VWL) und
erhalten dafür Nachhilfe in Fächern, in denen sie schlecht sind (z.B. Englisch).
f) In Freiburg gab es eine Rechtsverordnung, die den Konsum von Alkohol auf den
Straßen und Plätzen der Innenstadt verboten hat.
g) Um zu entscheiden, wie viele Stunden Sie im Fitnessstudio verbringen sollen,
vergleichen Sie den Nutzen einer zusätzlichen Stunde Trainings mit dem Effekt, den
eine zusätzliche Stunde Lernen auf ihre Noten hat.
11. Juri Löw vor dem Spiel gegen Portugal: “Wir müssen mit einem guten Ergebnis in das
Turnier starten. Aber wir müssen auch unsere Kräfte für die schweren kommenden Spiele
schonen. Deswegen ist es wichtig, dass wir mit möglichst wenig Einsatz ein möglichst
gutes Resultat erzielen.”
Kommentieren Sie diese Taktik vor dem Hintergrund des „Ökonomischen Prinzips“.
12. Welche der folgenden Fragen formulieren Alternativen? Bitte begründen Sie.
a) Soll ich in die Vorlesung gehen oder länger schlafen?
b) Soll ich ein Bier oder einen Korn trinken?
c) Soll ich dieses Semester VWL oder BWL schreiben?
d) Soll ich mich heute (den ganzen Tag) auf die VWL oder auf die BWL Klausur
vorbereiten?
13. „Was unterschiedet ein VWL- und ein BWL-Studium?“ – „Die Opportunitätskosten.“
Bitte erklären Sie diesen Witz!
14. Noch bis vor wenigen Jahren waren die Läden in der Bundesrepublik bis auf wenige Ausnahmen nur werktags von 9:00 h bis 18:30 h und samstags bis 14:00 h geöffnet. Die Handelsverbände machten sich erfolgreich für eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten
stark.
a) Welche Überlegung der Mitgliedsfirmen könnte wohl hinter dieser Forderung
gestanden haben.
b) Welche gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen könnte sie wohl gehabt haben?
Hinweis: Überlegen Sie sich: Was passiert mit dem Umsatz eines Ladens, wenn dieser
länger öffnet? Was passiert mit dem Umsatz aller Läden, wenn alle länger auf
haben?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
3 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
2. Übung: Volkswirtschaftliches Denken
1.
Ein Unterschied zwischen VWL und BWL besteht darin, dass die VWL (jedenfalls: in
Totalmodellen) den Trugschluss der Verallgemeinerung vermeidet.
a) Bitte erläutern Sie allgemein: Worin besteht der Trugschluss der Verallgemeinerung
und wie entsteht er?
b) Bitte illustrieren Sie dies an einem selbst gewählten Beispiel.
c) In der Diskussion um die mangelnde internationale Wettbewerbsfähigkeit einiger EuroStaaten sagte Kanzlerin Merkel sinngemäß:
„Die richtige Antwort besteht nicht darin, dass die wettbewerbsfähigen Ökonomien ihre
weniger wettbewerbsfähig werden, sondern darin, dass alle Ökonomien ihre
Wettbewerbsfähigkeit auf das Niveau der besten erhöhen.“
Inwiefern beruht dieser Standpunkt auf dem Trugschluss der Verallgemeinerung?
Hinweis: Internationale Wettbewerbsfähigkeit bemisst sich hier am Exportüberschuss
(= Exporte minus Importe). Bitte bedenken Sie in Ihrer Antwort, dass die Exporte eines Landes in einem anderen Land als Importe auftauchen müssen.
2.
Mikroökonomik und Makroökonomik sind die beiden Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre.
Beschreiben Sie ihre Aufgabenfelder.
3.
Sind die folgenden Fragestellungen eher der mikro- oder der makroökonomischen Theorie
zuzurechnen?
a) Eine Familien entscheidet über die Höhe der Ersparnisbildung aus dem Einkommen
b) Wie wirken sich gesetzliche Vorschriften über Höchstwerte bei Autoabgasen auf den
Absatz aus?
c) Welche Wachstumswirkungen gehen von einer größeren gesamtwirtschaftlichen
Ersparnisbildung aus?
d) Welche Faktoren beeinflussen die Einstellung von Arbeitskräften in einer Unternehmung?
e) Besteht ein Zusammenhang zwischen der Inflationsrate und einer Geldmengenänderung?
4.
Warum setzen Ökonomen Annahmen?
5.
Als gängige Annahme der VWL wird unterstellt, dass Produkte verschiedener Hersteller
derselben Branche nicht unterscheidbar sind (Homogenität). Erörtern Sie für jeden nachfolgenden Wirtschaftszweig, ob diese Annahme vernünftig ist.
a) Stahlerzeugung
b) Roman
c) Weizenanbau
d) Fertiggerichte
6.
Soll ein ökonomisches Modell die Realität exakt beschreiben?
7.
Zeichnen Sie ein Kreislaufdiagramm. Bezeichnen Sie jene Teile des Modells, die folgenden
Güter- bzw. Geldströmen entsprechen:
a) Antonia verdient pro Stunde 10 € als Bedienung auf dem Briloner Schützenfest.
b) Berta tankt für 20 € Benzin.
c) Christian kauft eine für 5,49 € Bananen.
d) Dagmar erhält € 300 Zinsen auf ihr Sparbuch.
e) Emil erhält von seiner Oma 100 € für sein Studium.
8.
Einfaches Kreislaufmodell: Kein Staat, kein Ausland, keine Investitionen.
a) In einer Ökonomie werden Güter im Wert von 100 konsumiert. Die Lohnsumme ist 80.
Wie hoch sind die Gewinne? (Warum?)
b) In Folge des technischen Fortschritts könnte in der Ökonomie mit dem gleichen
Arbeitsaufwand das Doppelte produziert werden. Der Konsum steigt aber nur auf 150.
ba) Was ist geschehen?
bb) Was erwarten Sie: Wie könnten sich Löhne und Gewinne entwickelt haben?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
4 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
9.
Welche Charakteristika einer Volkswirtschaft lässt ein Kreislaufdiagramm außer Acht?
Welche sind wichtig, welche nicht?
10. Zeigen Sie mit dem Kreislaufdiagramm wie höhere Konsumausgaben der privaten
Haushalte zu mehr Beschäftigten in der Wirtschaft führen. Was sagt das
Kreislaufdiagramm vorher.
11. Zeichnen und erklären Sie eine Produktionsmöglichkeitskurve für eine Volkswirtschaft, die
Weizen und Handys erzeugt. Was geschieht mit der Kurve, wenn durch eine Innovation die
Produktivität bei der Handyproduktion verdoppelt wird?
12. Ein Land produziert Konsumgüter (K) und Rüstungsgüter (R).
a) Zeichnen Sie die Produktionsmöglichkeitskurve für dieses Land. Begründen Sie,
warum die Produktionsmöglichkeitskurve wahrscheinlich gewölbt ist (konkaver
Verlauf).
b) Zeichnen Sie einen Punkt A ein, der nicht erreichbar ist und einen Punkt B, der
erreichbar, aber ineffizient ist.
c) In diesem Land gibt es zwei politische Parteien: Die Partei H A W K , die sich für ein
starkes Militär einsetzt und die Partei D.O.V.E., die eine kleinere Armee mit weniger
Waffen bevorzugt. Zeichnen Sie einen Punkt H in Ihr Diagramm, den die Partei H A W
K anstrebt und einen Punkt D, den die Partei D.O.V.E. präferiert.
d) Ein bisher als aggressiv und bedrohlich empfundenes Nachbarland verringert seine
Rüstungsausgaben. Dadurch reduzieren sowohl F A L K E als auch H A W K die jeweils
gewünschte Produktion von Rüstungsgütern um den gleichen Betrag. Welche Partei
erzielt dadurch eine größere „Friedensdividende“, die in diesem Fall als Zuwachs bei
der Konsumgüterproduktion gemessen wird? Begründen Sie Ihre Antwort.
13. Die erste volkswirtschaftliche Regel besagt: „Alle Menschen stehen vor abzuwägenden
Alternativen“.
a) Verwenden Sie eine Produktionsmöglichkeitskurve um den Zielkonflikt zwischen
sauberer Umwelt und hohem Geldeinkommen zu illustrieren.
b) Was wird Lage und Form bestimmen?
c) Was geschieht, wenn Ingenieure einen neuen schadstoffarmen Motor entwickeln?
14. Im Sauerland gibt es eine fixe Anzahl von Arbeitskräften (60.000). Das Sauerland kann mit
seinen verfügbaren Technologien und unter Einsatz des gesamten Faktors Arbeit zwei
Güter herstellen – Solarzellen und Windkrafträder. Die mögliche Produktion der beiden
Güter in Abhängigkeit der eingesetzten Arbeitskräfte zeigt die nachstehende Tabelle:
Arbeitskräfte
Solarzellenproduktion
Arbeitskräfte
Windkraftproduktion
Produktion
Solarzellen
Produktion
Windkraftanlagen
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000
60.000
50.000
40.000
30.000
20.000
10000
0
0
1.000
1.800
2.500
3.100
3.600
4.000
1.500
1.400
1.250
1.050
800
500
0
a) Zeichnen Sie die dazugehörige Produktionsmöglichkeitskurve.
b) Beschreiben Sie den Zielkonflikt im vorliegenden Fall? Was sind Opportunitätskosten?
Wie groß sind die Opportunitätskosten für Solarzellen bei einer Erhöhung der Produktion von 1.000 auf 1.800 und wie hoch sind sie bei einer Erhöhung von 3.600 auf 4.000?
c) Nach einem Regierungswechsel erhält das Sauerland einen neuen Landrat. Dieser
beschließt die Produktion der Windkraftanlagen zu erhöhen. Was geschieht mit den
Opportunitätskosten der Windkraftanlagen?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
5 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
d) Durch neues, effizienter einsetzbares Silizium kann die Produktion von Solarzellen
beschleunigt werden. Welche Auswirkungen ergeben sich für die Produktionsmöglichkeitenkurve? – Zeichnen Sie diese Auswirkungen auch ein.
15. In früheren Jahren hatten die Mädchen an den Schulen Hauswirtschaftsunterricht und die
Knaben Werken. Bitte diskutieren Sie an Hand der Produktionsmöglichkeitskurve (für
Kochen und Erwerbseinkommen) was das für die spätere Berufswahl bedeutete.
Argumentieren Sie bitte verbal und grafisch.
a) Unterstellen Sie zunächst, dass Jungen und Mädchen bei der Geburt mit grundsätzlich
gleichen Entwicklungspotentialen ausgestattet sind – was bedeutet dies für die PMK's
der beiden Geschlechter?
b) Wie verändern sich die PMK's durch die Schule?
c) Erläutern Sie bitte verbal: Was bedeutet dies für die gesellschaftliche Rolle der
Geschlechter?
16. Zeichnen Sie die folgenden Wertepaare in ein Koordinatensystem.
Verbinden Sie die Punkte.
Berechnen Sie von jeder Kurve die Steigung.
1
2
3
4
5
6
X
y
x
y
x
y
x
y
x
y
x
y
1
2
3
4
5
5
10
15
20
25
1
2
3
4
5
25
20
15
10
5
10
20
30
40
50
10
20
30
40
50
0
10
20
30
40
40
30
20
10
0
0
10
20
30
40
0
10
20
10
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
100
75
50
25
0
17. Zeichnen Sie die nachfolgenden Gleichungen in ein Koordinatensystem und bestimmen
Sie die Steigung.
a)
b)
c)
d)
xNE = 10 – ¼ p
p = 100 – 4 xNE
p = 50 + 6 xAT
I = 10.000 – 500 r
Schreiben Sie xNE an die x-Achse
Schreiben Sie xNE an die x-Achse
Schreiben Sie xAT an die x-Achse
Schreiben Sie I (=Investition) an die x-Achse; r = Realzins
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
6 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
18. Markieren Sie in jedem Graphen durch „ + “ und „ – “ wenn die Steigung positiv oder
negativ ist.
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
7 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
3. Übung: Interdependenz und Handelsvorteile
1.
Erklären Sie den Unterschied zwischen absoluten und komparativen Vorteil.
2.
Amerikanische und deutsche Arbeiter können je 6 Autos pro Jahr herstellen. Eine amerikanische Arbeitskraft kann 18 Tonnen Weizen pro Jahr erzeugen, während eine deutsche
Arbeitskraft nur 9 Tonnen Weizen produziert. Nehmen Sie der Einfachheit halber an jedes
Land verfüge über 100 Mio. Arbeitskräfte.
a) Erstellen Sie eine Tabelle in der die Produktionsbedingungen (Arbeitszeiten) und die
Produktionsmengen für 1 Jahr für Deutschland und die USA dargestellt werden.
b) Zeichnen Sie die Produktionsmöglichkeitskurven für Amerika und Deutschland.
c) Welches sind die Opportunitätskosten eines Autos in den USA, von Weizen? Welches sind die deutschen Opportunitätskosten eines Autos und von Weizen? Fassen Sie die Ergebnisse in einer Tabelle zusammen!
d) Welches Land hat einen absoluten Vorteil bei der Autoproduktion und welches Land
hat einen absoluten Vorteil bei der Weizenproduktion?
e) Welches Land hat einen komparativen Vorteil bei der Autoproduktion und welches
Land hat einen komparativen Vorteil bei der Weizenproduktion?
f) Angenommen ohne Handel würde je die Hälfte der Arbeitskräfte eines Landes Autos
und Weizen erzeugen. Welche Mengen beider Produkte erzeugt jedes Land?
g) Gehen Sie von der Situation ohne Handel aus und bilden Sie ein Beispiel dafür, wie es
jedem Land durch Handel besser gehen kann.
Drei Schritte für die Tabelle:
1.) Tabelle der Produktionskosten für beide Länder/Hersteller
2.) Tabelle der Opportunitätskosten
3.) Niedrigster Wert pro Spalte
3.
England und Schottland produzieren Kekse und Pullover. Angenommen ein englischer
Arbeiter kann 50 Kekse oder 1 Pullover pro Stunde produzieren, während es ein
schottischer Arbeiter auf 40 Kekse oder 2 Pullover pro Stunde bringt.
a) Welches Land hat bei welchen der beiden Güter einen absoluten Kostenvorteil oder
einen komparativen Kostenvorteil?
b) Welches Gut wird Schottland an England verkaufen, wenn die beiden Länder Handel
aufnehmen? Begründen Sie Ihre Meinung!
c) Würde Schottland auch dann noch vom Handel profitieren, wenn ein schottischer
Arbeiter nur noch 1 Pullover pro Stunde fertigen könnte? Hätte England weiter
Handelsvorteile? Begründen Sie Ihre Meinung!
d) Würde Schottland auch dann noch vom Handel profitieren, wenn ein schottischer
Arbeiter für einen Pullover 1 1/2 Stunden benötigt? Hätte England weiter
Handelsvorteile? Begründen Sie Ihre Meinung!
4.
Franz und Michel sind Zimmerkollegen im Studentenwohnheim. Sie verbringen (natürlich)
die meiste Zeit damit zu studieren, doch sie haben auch noch Zeit für Ihre Lieblingsbeschäftigungen: Pizza backen und Obstbowle ansetzen. Franz braucht 1 Stunde für 1 Liter
Obstbowle und 2 Stunden für eine Pizza. Michel braucht 1,5 Stunden für eine Obstbowle
und 4 Stunden für eine Pizza.
a) Welches sind die Opportunitätskosten für Franz und Michel? Wer hat einen absoluten
Vorteil, wer einen komparativen Vorteil beim Pizzabacken?
b) Wer wird – wenn Franz und Michel tauschen – Pizza für Obstbowle abgeben?
c) Der Pizzapreis kann in Litern Obstbowle ausgedrückt werden. Welches ist der höchste
Preis, zu dem Pizza gehandelt werden kann, sodass sowohl Franz als auch Michel
profitieren? Welches wäre der niedrigste Preis? Geben Sie Erklärungen hierzu!
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
8 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
5.
In Dortmund und auf Schalke werden Schals hergestellt. In Dortmund kann ein Arbeiter pro
Stunde entweder 3 blau-weiße Schals oder 4 schwarz-gelbe Schals herstellen. Auf Schalke
kann ein Arbeiter pro Stunde entweder 2 blau-weiße Schals oder 1 schwarz-gelben Schal
herstellen.
a) Zeichnen Sie die Produktionsmöglichkeitskurven für einen Arbeiter in Dortmund und
auf Schalke.
b) Wie hoch ist der Preis eines blau-weißen Schals ausgedrückt in schwarz-gelben Schals
in Dortmund und auf Schalke?
c) Bestimmen Sie absolute und komparative Kostenvorteile für einen Arbeiter in
Dortmund und auf Schalke.
d) Welche Farbkombination werden die beiden Städte jeweils exportieren, wenn sie
miteinander Handel aufnehmen?
e) Erläutern Sie die obere und die untere Preisgrenze beim Handel.
6.
Nehmen Sie einmal an, dass es in Kanada 10 Mio. Arbeitskräfte gibt und dass jede dieser
Arbeitskräfte pro Jahr entweder 2 Autos oder 1 Doppelzentner Weizen herstellen kann.
a) Welches sind die kanadischen Opportunitätskosten für ein Auto? Welches sind die
Opportunitätskosten für die Produktion eines Doppelzentners Weizen in Kanada?
Erläutern Sie das Zahlenverhältnis zwischen den Opportunitätskosten beider Güter?
b) Zeichnen Sie Kanadas Produktionsmöglichkeitskurve. Kanada will 10 Mio. Autos
„konsumieren“. Welcher Weizenkonsum ist dann ohne Außenhandel maximal möglich?
Markieren Sie den entsprechenden Punkt auf der Produktionsmöglichkeitskurve.
c) Angenommen, die USA bieten Kanada an, aus Kanada 10 Mio. Autos für 1 (1 1/3) DZ
Weizen zu importieren. Welcher Weizenkonsum wäre in Kanada durch dieses
Exportgeschäft möglich, wenn in Kanada weiterhin 10 Mio. Autos nachgefragt und
gekauft würden? Zeichnen Sie diesen Punkt ebenfalls in das Diagramm ein. Soll
Kanada auf das vorgeschlagene Geschäft eingehen?
7.
Meister Hartholz hat zwei Gesellen, Willi und Franz. Die Schreinerei hat sich darauf spezialisiert, Fenster und Türen herzustellen. Meister Hartholz steht nun vor der Frage, wie er
seine beiden Gesellen in der Herstellung dieser beiden Produkte einsetzen soll. Er hat ermittelt, dass Willi in einer Woche (Mo-Fr) maximal 60 Türen oder aber 100 Fenster herstellen kann. Franz ist bei weitem nicht so geschickt und bringt es nur auf 50 Türen oder
50 Fenster (vgl. Tabelle) Wie es sich für ein Modell gehört, nehmen wir jetzt einfach an,
dass es nicht möglich ist, eine Tür oder ein Fenster von Willi und Franz in Gemeinschaftsarbeit herzustellen.
Wöchentlicher Output von Franz und Willi:
Willi
Franz
Türen
Fenster
60
50
100
50
a) Zeichnen Sie die Produktionsmöglichkeitskurven von Franz und Willi .
b) Meister Hartholz hat einen Auftrag über 55 Türen und 80 Fenster, der in einer Woche
erledigt werden muss. Er hat dazu zunächst einmal drei Optionen durchgerechnet.
1) Willi produziert nur Türen, Franz nur Fenster.
2) Willi stellt die Hälfte der Woche Türen her, die andere Fenster. Franz macht das
genauso
3) Willi konzentriert sich auf Fenster, Franz auf Türen.
Fassen Sie die drei Optionen in einer Tabelle zusammen!
c) Er kommt so zu dem unschönen Ergebnis, dass er mit keiner der Optionen in der Lage
ist, den Auftrag fristgerecht zu erfüllen. Seine Tochter, die in Meschede Wirtschaft
studiert, schlägt ihm jedoch eine Lösung nach dem Prinzip der komparativen Kosten
vor, mit der er den Auftrag fristgerecht erfüllen kann.
Zeigen Sie anhand einer Tabelle: Welcher der beiden Handwerker hat bei welchen der
beiden Güter einen absoluten Kostenvorteil oder einen komparativen Kostenvorteil?
d) Welche Lösung hat seine Tochter vorgeschlagen?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
9 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
4. Übung: Die Marktkräfte von Angebot und Nachfrage
1.
Erklären Sie welches der nachfolgenden Ereignisse eine Verschiebung der Nachfragekurve
oder eine Bewegung auf der Kurve darstellt:
a) Eine Aufhebung der Quoten von chinesischen Bekleidungsimporten.
b) Eine Einkommenserhöhung der Bürger des Landes.
c) Eine Senkung der inländischen Produktionskosten, die auf dem Markt in Form
geringerer Preise weitergegeben wird.
d) Der Inhaber eines Geschäfts findet heraus, dass die Leute an Regentagen mehr für
Regenschirme zu zahlen bereit sind als an sonnigen Tagen.
e) Die Telefongesellschaft senkt die Tarife für Ferngespräche an Wochenenden und stellt
darauf hin einen markanten Anstieg der Telefongespräche fest.
f) In der Woche mit dem Valentinstag kaufen die Leute mehr langstielige Rosen als im
Rest des Jahres, obwohl die Preise höher sind.
g) Nach einem starken Anstieg der Preise für Benzin und Diesel an den Tankstellen
schließen sich mehr Leute zu Fahrgemeinschaften zusammen um ihre Kosten für
Treibstoff zu senken.
2.
Erklären Sie welches der nachfolgenden Ereignisse eine Verschiebung der Angebotskurve
oder eine Bewegung auf der Kurve darstellt:
a) Während des Booms auf dem Immobilienmarkt in den USA, der zu starken Preissteigerungen führte, haben sich mehr Menschen dazu entschlossen, ihre Häuser
anzubieten.
b) Viele Spargelbauern betreiben während der Spargelsaison Verkaufsstände am
Straßenrand, obwohl die Preise für Spargel in dieser Zeit gewöhnlich niedriger sind, als
im Rest des Jahres.
c) Nach Beginn des Schuljahres müssen McDonalds, Burger King und Subway und
andere Anbieter von Fastfood die Löhne erhöhen um Aushilfskräfte zu bekommen.
(Anmerkung: Der Lohn ist der Preis für Arbeit)
d) Nach den Schäden durch den Hurrikan „Kathrina“ sind viele Bauarbeiter nach New
Orleans gezogen, weil dort die Löhne höher waren.
e) Neue Fertigungsverfahren erlauben es größere Kreuzfahrtschiffe zu bauen, bei denen
die Kosten pro Passagier niedriger sind. Deutsche Reisbüros bieten nun mehr Kabinen
zu einem niedrigeren Preis an.
3.
Zeigen Sie anhand von Angebots- und Nachfrage-Diagrammen die Wirkungen der
nachfolgenden Ereignisse auf den Markt für Sweatshirts:
a) Unwetter vernichten weltweit die Baumwollernte.
b) Der Preis für Lederjacken fällt.
c) Einige Wirtschaftsfakultäten verlangen von ihren Studenten Hemden und Krawatten als
Vorbereitung auf die Berufspraxis.
d) Neue Bügelmaschinen / Strickmaschinen werden entwickelt.
Ein Drei-Schritte Schema für die komparativ-statische Analyse
1. Entscheide, ob das Ereignis eine Verschiebung der Angebotskurve, der Nachfragekurve
oder vielleicht beider Kurven bewirkt.
2. Entscheide über die Richtung der Kurvenverschiebungen.
3. Verwende das Angebots-Nachfrage-Diagramm, um die resultierende Änderung des
Marktgleichgewichts festzulegen.
4.
Durch technischen Fortschritt (Lernkurve) sinken die Kosten der Chipherstellung.
a) Zeigen Sie in mit Hilfe des Angebot-Nachfrage-Schemas die Wirkung auf dem LaptopMarkt.
b) Wie werden sich Preis und Menge von Betriebssystemen verändern?
c) Wie werden sich Preis und Menge von Schreibmaschinen verändern?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
10 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
5.
Viele Güter sind ausgesprochene Saisongüter, d.h. der größte Teil der Jahresproduktion
wird in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum (der Hauptsaison) umgesetzt. Die Preise
solcher Saisongüter bewegen sich aber oft ganz unterschiedlich. Während beispielsweise
der Preis für Ferienunterkünfte in der Hauptsaison sein höchstes Niveau erreicht, fällt der
Preis für frische Erdbeeren in der Hauptsaison gewöhnlich auf einen Tiefpunkt. Wie
erklären Sie sich dieses unterschiedliche Preisverhalten?
6.
Für einen Pizza-Markt gelten folgende Angebots- und Nachfragefunktionen
Preis (€)
4
5
6
7
8
9
Nachfragemenge (Stück)
135
104
81
68
53
39
Angebotsmenge (Stück)
26
53
81
98
110
121
Zeichnen Sie die Angebotskurve und die Nachfragekurve. - Wie groß sind auf diesem Markt
der Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge?
Was würde geschehen, wenn der Preis über bzw. unter dem Gleichgewichtspreis liegen
würde?
7.
Was meint man mit dem Begriff der vollständigen Konkurrenz für Märkte? Für die
Erläuterung greifen Sie bitte auf den Markt für Speiseeis bzw. Pizza zurück.
8.
Trifft die folgende Aussage zu?
„Bei einer bestimmten, gegebenen Zunahme des Angebots beeinflussen sowohl die
Steigung der Angebotskurve als auch die Steigung der Nachfragekurve die Veränderung
von Gleichgewichtspreis und Gleichgewichtsmenge.“
Erläutern Sie Ihre Antwort anhand von Diagrammen.
9.
Zeichnen Sie die nachfolgenden Gleichungen in ein Koordinatensystem und bestimmen
Sie das Marktgleichgewicht grafisch und rechnerisch:
2
⋅p
5
2
40
= ⋅p −
3
3
x NE = 40 −
Schreiben Sie xNE an die x-Achse
x AT
Schreiben Sie xAT an die x-Achse
10. Derzeit streikt die Lokführergewerkschaft für gleiche Löhne für Lokführer bei allen
Bahngesellschaften. Mal angenommen, der Arbeitsmarkt ist ein funktionierender Markt:
Sollte dieser Streik überhaupt möglich sein? Bitte begründen Sie.
11. Die Gewerkschaften fordern gelegentlich "equal pay" für Leiharbeiter – also dass Leiharbeiter (nach einer Einarbeitungszeit) den gleichen Lohn wie Stammbelegschaften erhalten.
Die Unternehmen betonen stets, dass sie die zusätzliche Flexibilität durch Leiharbeit
dringend benötigen, aber nicht bereit sind, höhere Löhne zu zahlen. Bitte diskutieren Sie.
12. Der Verbrauch von Mineralöl erzeugt CO2 und dieses bedroht, nach dem Konsens des
IGPCC das Weltklima. Diskutieren Sie vor diesem Hintergrund:
a) Nachdem mit dem Auslaufen der Weltfinanzkrise (vor allem in den Schwellenländern)
das Wachstum wieder anzieht, steigt auch der Ölpreis wieder. Ist das eine gute oder
eine schlechte Nachricht für das Weltklima? Diskutieren Sie grafisch und verbal.
b) Erläutern Sie graphisch und verbal: Was müsste am Rohölmarkt geschehen, um den
Klimawandel zu begrenzen? (Welche Kurve/n müsste/n verschoben werden. Wie kriegt
man das hin?)
c) Steigt - unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes - der Ölpreis zur Zeit zu viel oder
zu wenig?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
11 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
13. Im Mai 1996 stürzte ein Flugzeug der ValueJet in Florida ab. Der Untersuchungsbericht
über die Unfallursache kam zu dem Ergebnis, das Kostensenkungen bei ValueJet zu
geringeren Sicherheitsstandards geführt haben. Am darauffolgenden Tag verzeichneten
Aktien von Fluggesellschaften kräftige Kursgewinne: UAL stieg um 6 auf 214, AMR stieg
um 2,5 auf 92 und Delta Air legte um 3,375 auf 85,675 zu. Erklären Sie!
14. Wie Sie vielleicht gelesen haben, hat die Fifa Kinos ohne 3D-Projektoren die Vorführung
von Spielen der Fußball WM untersagt. Wie Sie vielleicht auch gehört haben, ist Sony (u.a.
Hersteller von 3D-Fernsehern) ein Sponsor der WM. Bitte diskutieren Sie den wahrscheinlichen Sinn der Fifa Maßnahme mit Hilfe des Marktdiagramms.
a) Beginnen Sie mit dem Ausgangsgleichgewicht: Markt für 3D-Fernseher vor der
Maßnahme.
Hinweis: Nehmen Sie AT und NE willkürlich an.
b) Auf welche der Kurven wird die Maßnahme wohl wirken? Bitte begründen Sie.
c) Bitte bestimmen Sie das neue Gleichgewicht graphisch. Was hat sich geändert?
d) Bitte diskutieren Sie: Warum könnte die FIFA die Maßnahme also wohl getroffen
haben?
15. Am Markt für Zipfelmützen sei das Angebot beschrieben mit
xNE = 16 − 2 ⋅ p
x AT = 8 ⋅ p − 4
a) Bitte bestimmen Sie das Marktgleichgewicht graphisch und algebraisch.
b) Der Schneewittchen zieht bei den sieben Zwergen ein. Diese wollen nun möglichst
elegant aussehen und beschließen, sich neu einzukleiden, koste es, was es wolle...
ba) Welche Kurve ist (warum) betroffen?
bb) Bestimmen Sie das neue Gleichgewicht grafisch.
bc) Kriegen Sie das auch algebraisch hin?
Hinweis: „Nein“ mag eine zutreffende Antwort sein. Sie bringt Ihnen aber keine Punkte.
16. Verwenden Sie Angebots- und Nachfragekurven um zu erläutern welche Auswirkungen
jedes der folgenden Ereignisse auf den Preis für Butter und auf die gekaufte bzw. verkaufte
Menge Butter hat:
a) Ein Anstieg des Margarinepreises.
b) Ein Anstieg des Milchpreises.
c) Ein Rückgang des durchschnittlichen Einkommensniveaus.
d) Eine Zunahme der Kühe.
19. Verwenden Sie Verschiebungen der Angebots- und Nachfragekurven, um die Auswirkungen der folgenden Ereignisse auf den Markt für Äpfel zu erläutern. Stellen Sie die Richtung
der Änderung sowohl des Preises als auch der verkauften Menge klar.
a. Wissenschaftler finden heraus, dass das Sprichwort „Ein Apfel am Tag und man bleibt
gesund“ tatsächlich stimmt.
b. Der Preis für Orangen verdreifacht sich.
c. Durch eine Dürre schrumpft die Apfelernte auf ein Drittel der normalen Größe.
d. Tausende Hochschulstudenten geben das akademische Leben auf, um Apfelpflücker
zu werden.
e. Tausende Hochschulstudenten geben das akademische Leben auf, um Apfelzüchter zu
werden.
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
12 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
5. Übung: Elastizität und ihre Anwendungen
1.
Nennen Sie die fünf Bestimmungsgründe für die Höhe der Preiselastizität.
2.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Mengen, die zu unterschiedlichen Preisen angeboten
bzw. nachgefragt werden:
a)
b)
c)
d)
Preis
(in €)
Nachfrage
(in100.000 St.)
Angebot
(in 100.000 St.)
60
80
100
120
22
20
18
16
14
16
18
20
Wie hoch sind Gleichgewichtspreis und –menge?
Berechnen Sie die Preiselastizität der Nachfrage bei Preisen von 80 € und von 100 €.
Berechnen Sie die Preiselastizität des Angebots bei Preisen von 80 € und von 100 €.
Angenommen, die Regierung führt einen Höchstpreis von 80 € ein. Gibt es eine
Knappheit? – Beschreiben Sie die Situation!
3.
Die Firma Infinion stellt fest, dass bei den aktuellen Preisen die Nachfrage nach Speicherchips eine kurzfristige Preiselastizität der Nachfrage von -2 aufweist, während die Preiselastizität für USB-Sticks bei -1 liegt.
a) Welchen Effekt hat es auf die Nachfrage, wenn Infinion entscheidet die Preise für beide
Produkte um 10 % anzuheben?
b) Kann man aus den gegebenen Informationen schließen, welches Produkt den höheren
Erlös für Infinion bringt?
Wenn Sie die Frage bejahen: Warum ist dies der Fall?
Wenn Sie die Frage verneinen: Welche zusätzlichen Informationen bräuchten Sie
noch?
4.
Nehmen wir an, Geschäftsreisende und Urlaubsreisende hätten folgende Nachfragewerte
für Flüge von München nach Hamburg:
Preis (€)
Nachfragemenge für
Geschäftsreisende
Nachfragemenge für
Urlaubsreisende
150
200
250
300
2.100
2.000
1.900
1.800
1.000
800
600
400
a) Wie groß ist die Preiselastizität der Nachfrage (1) für Geschäftsreisende und (2) für
Urlaubsreisende bei einem Preisanstieg von 200 € auf 250 €?
b) Warum haben Urlaubsreisende wohl eine andere Preiselastizität als Geschäftsreisende?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
13 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
5.
Nehmen wir an, Ihre persönliche Nachfragetabelle nach DVD ist wie folgt:
Preis (€)
Nachfragemenge bei
einem Jahreseinkommen
von 30.000 €
Nachfragemenge bei
einem Jahreseinkommen
von 36.000 €
8
10
12
14
16
40
32
24
16
8
50
45
30
20
12
a) Berechnen Sie die Preiselastizität der Nachfrage für einen Preisanstieg von 8 € auf 10 €
sofern das Einkommen (1) 30.000 € oder (2) 36.000 € beträgt.
b) Berechnen Sie die Einkommenselastizität der Nachfrage für einen Einkommensanstieg
von 30.000 € auf 36.000 € sofern der Preis (1) 12 € oder (2) 16 € beträgt.
6.
Zu den staatlichen Maßnahmen gegen das Rauchen.
a) Die empirisch ermittelte Preiselastizität der Nachfrage nach Zigaretten ist etwa – 0,4.
Um wie viel muss der Preis steigen, wenn die Packung Zigaretten 4 € kostet und eine
Senkung des Zigarettenkonsums von 20 % beabsichtigt wird?
b) Durch Besteuerung wird der Zigarettenpreis fortlaufend erhöht. Werden die Auswirkungen innerhalb eines Jahres oder innerhalb einer Periode von fünf Jahren größer
sein?
c) Warum haben Teenager bei Zigaretten – wie empirische Studien belegen – eine größere
Preiselastizität als Erwachsene?
7.
Emilie will stets 1/3 ihres Einkommens für Bekleidung ausgeben.
a) Wie groß ist die Einkommenselastizität ihrer Bekleidungsnachfrage?
b) Wie groß ist die Preiselastizität ihrer Bekleidungsnachfrage?
c) Wie verändert sich die Nachfragekurve, wenn sich Emilie entscheidet künftig nur noch
ein Viertel für Bekleidung auszugeben? Wie groß sind dann die Einkommenselastizität
und die Preiselastizität?
8.
Zwei Autofahrer – Hans und Franz – kommen an eine Autobahntankstelle. Ohne auf den
Preis zu schauen, nennen Sie dem Tankwart ihre Wünsche: Hans sagt: Ich hätte gerne 50
Liter. Franz sagt ich möchte für 70 € Benzin tanken. Wie groß ist die Preiselastizität der der
beiden Nachfrager?
7.
Angenommen, die folgenden Gleichungen würden den Markt für Zauberstäbe korrekt
beschreiben:
x NE = 120 − 15p
x AT = −30 + 15p
a) Zeichnen Sie Angebot und Nachfrage in die Grafik und markieren Sie das
Gleichgewicht und den Prohibitivpreis (PP).
b) Zeichnen Sie die Situation ein, wenn der Preis 6 € beträgt. Was passiert?
c) Ermitteln Sie ausgehend vom Gleichgewichtspreis die Preiselastizität der Nachfrage
(dem Betrage nach) wenn der Preis um 1 € ansteigt.
d) Ermitteln Sie ausgehend vom Gleichgewichtspreis die Preiselastizität der Nachfrage
(dem Betrage nach) wenn der Preis um 1 € ansteigt mit der Mittelpunktformel.
e) Ermitteln Sie die Preiselastizität der Nachfrage (dem Betrage nach) beim
Gleichgewichtspreis mit Hilfe der Nachfragefunktion (Punktelastizität).
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
14 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
8.
Im nachfolgenden Schaubild sind zwei parallele Nachfragekurven NE1 und NE2
eingezeichnet. Vergleichen Sie die Elastizität der Nachfrage im Punkt (p1 |x1) und (p1 |x2)
9.
In fast allen deutschen Städten sind die Taxitarife reglementiert. Vor einiger Zeit haben die
Taxifahrer in Köln die Erlaubnis erhalten, ihre Tarife um 10% zu erhöhen. Dabei erwarteten
sie, dass auch ihre Umsätze bzw. Einkommen um 10% ansteigen würden. Leider wurden
ihre Erwartungen enttäuscht, denn trotz der 10-prozentigen Tariferhöhung stiegen die
Umsätze nur um 5%.
a) Was können Sie aus diesen Erfahrungen für die Preiselastizität der Nachfrage nach
Taxifahrten schließen?
b) Welche Preiselastizität der Nachfrage haben die Taxifahrer implizit angenommen?
10. Die Nachfragefunktion nach Junkfood sei
JNE = 80 – 8 ⋅ p
Der aktuelle Preis liege bei 2 €. Der Regierung sei aus ernährungsmedizinischen Studien
bekannt, dass eine Erhöhung des Junkfood Konsums um 2% in der Bevölkerung zu einer
Gewichtszunahme um 1% führt.
a) Wie hoch ist die Preiselastizität der Nachfrage nach Junkfood beim gegenwärtigen
Preis?
b) Wie hoch ist die Junkfoodelastizität des Körpergewichts.
c) Um wie viel sinkt das durchschnittliche Körpergewicht, wenn der Preis von Junkfood
um 50 Cent steigt?
d) Um wie viel müsste der Preis steigen, um das durchschnittliche Körpergewicht um 5%
zu reduzieren.
e) Wie hoch ist die Junkfood-Preiselastizität des Körpergewichts beim Preis von 2 €?
f) Ist die Regierung gut beraten, für sehr starke Steuererhöhungen auf Junk Food die
gleichen Elastizitäten zu unterstellen? Falls nein: Wenn Sie Junkfood immer weiter
verteuern: Wird die Preiselastizität der Nachfrage eher steigen oder fallen?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
15 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
11. Studien haben ergeben, dass die kurzfristige Preiselastizität der Nachfrage nach Normalbenzin bei –0,20 liegt. Durch die verschärfte Konfliktlage im Nahen Osten kommt es zu
einer Rohölverknappung in deren Folge das Angebot an raffiniertem Benzin um 10% sinkt.
Welchen Preisanstieg beim Normalbenzin erwarten Sie, wenn Normalbenzin an den Zapfsäulen vor der Verknappung 1,40 € pro Liter kostet?
12. Mit Werbung versuchen Unternehmen die Preiselastizität der Nachfrage zu beeinflussen.
Zielt eine Werbestrategie auf eine Erhöhung oder eine Senkung der Preiselastizität der
Nachfrage ab? Begründen Sie Ihre Antwort!
13. Der Gleichgewichtspreis für Benzin ist im letzten Monat stark angestiegen, während die
Gleichgewichtsmenge gleich geblieben ist. Vier Studierende versuchen das Phänomen zu
erklären. Wer von Ihnen hat Recht und warum?
Jona: „Die Nachfrage ist angestiegen, aber das Angebot ist völlig unelastisch!“
Kurt: „Das Angebot ist genauso stark angestiegen, wie die Nachfrage!“
Lena: „Das Angebot ist angestiegen, aber die Nachfrage war vollkommen unelastisch!“
Mara: „Die Nachfrage ist angestiegen und das Angebot ist im gleichen Maße zurückgegangen!“
14. Insulin hat eine sehr unelastische Nachfrage, Handys haben eine sehr elastische Nachfrage. Durch den technischen Fortschritt verdoppelt sich das Angebot an beiden Gütern,
d.h. zu jedem Preis verdoppelt sich die Menge der Güter, die angeboten wird.
a) Was passiert auf dem Markt für Insulin mit dem Gleichgewichtspreis und der
Gleichgewichtsmenge?
b) Was passiert auf dem Markt für Handys mit dem Gleichgewichtspreis und der
Gleichgewichtsmenge?
c) Auf welchem Markt fällt die Preisänderung größer aus?
d) Auf welchem Markt fällt die Mengenänderung größer aus?
e) Wie entwickeln sich die Ausgaben der Nachfrager?
15. Das Angebot an Sitzplatzkarten für ein Spiel von Borussia Dortmund ist sehr unelastisch.
E-Bikes haben dagegen ein sehr elastisches Angebot. Durch die Bevölkerungsentwicklung
verdoppelt sich die Nachfrage nach den beiden Gütern, d.h. zu jedem Preis verdoppelt sich
die Menge der Güter, die nachgefragt wird.
a) Was passiert auf dem Markt für Sitzplatzkarten für ein Spiel von Borussia Dortmund mit
dem Gleichgewichtspreis und der Gleichgewichtsmenge?
b) Was passiert auf dem Markt für E-Bikes mit dem Gleichgewichtspreis und der
Gleichgewichtsmenge?
c) Auf welchem Markt fällt die Preisänderung größer aus?
d) Auf welchem Markt fällt die Mengenänderung größer aus?
e) Wie entwickeln sich die Ausgaben der Nachfrager?
16. In den USA werden pro Jahr ca. 100 Millionen Pfund Geleebohnen verbraucht, und der
Preis liegt bei ca. 50 Cent pro Pfund. Allerdings haben die Hersteller der Geleebohnen das
Gefühl, dass ihr Einkommen zu niedrig ist und haben die Regierung überzeugt, dass Preisstützungen angemessen sind. Der Staat wird deshalb so viele Geleebohnen aufkaufen, wie
notwendig sind, um den Preis bei $1 pro Pfund zu halten. Allerdings sind die Regierungsökonomen über die Auswirkungen dieses Programms besorgt, da sie über keinerlei Schätzungen der Elastizitäten der Nachfrage nach Geleebohnen und des Angebots von Geleebohnen verfügen.
a) Könnte dieses Programm dem Staat mehr als $50 Millionen pro Jahr kosten? Unter welchen Bedingungen könnte dies geschehen? Könnte es weniger als $50 Millionen pro
Jahr kosten? Unter welchen Bedingungen wäre dies der Fall? Stellen Sie dies mit
einem Diagramm dar.
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
16 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
b) Könnte dieses Programm den Konsumenten (im Hinblick auf die verlorene Konsumentenrente) mehr als $50 Millionen pro Jahr kosten? Unter welchen Bedingungen wäre
dies der Fall? Könnte es den Konsumenten weniger als $50 Millionen pro Jahr kosten?
Unter welchen Bedingungen wäre dies der Fall? Verwenden Sie auch hier zu Darstellungszwecken ein Diagramm. Ist die Nachfragekurve vollkommen unelastisch, beträgt
der Verlust an Konsumentenrente $50 Millionen, gleich ($0,5)(100 Millionen Pfund).
Dies stellt den höchsten möglichen Verlust an Konsumentenrente dar. Ist die
Nachfragekurve elastisch, wäre der Verlust an Konsumentenrente geringer als $50
Millionen. In Abbildung 9.5.b ist der Verlust an Konsumentenrente gleich der Fläche A
plus Fläche B, wenn die Nachfragekurve D ist und nur gleich A, wenn die
Nachfragekurve D’ ist.
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
17 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
6. Übung: Angebot, Nachfrage und wirtschaftspolitische
Maßnahmen
Preiskontrollen: Höchstpreise und Mindestpreise
1.
Die nachfolgende Tabelle zeigt Angebot und Nachfrage nach Milch. Die EU ist der
Auffassung, dass das Einkommen der Milchbauern einen angemessenen Lebensstandard
ermöglichen sollte. Deshalb führt die EU einen Mindestpreis von 1,00 € pro Liter ein.
Milchpreis
(pro Liter)
Nachgefragte Milch
in Mio. Liter pro Jahr
Angebotene Milch
in Mio. Liter pro Jahr
1,20
1,10
1,00
0,90
0,80
0,70
250
300
350
400
450
500
550
500
450
400
350
300
a) Wie viel Liter Milchüberschuss wird durch diese Politik produziert?
b) Landwirte beklagen sich gelegentlich darüber, dass Mindestpreise ihre Einkommen
und Erlöse vermindern. Kann das sein? Zeigen Sie zur Erklärung auf, wie sich die
Umsätze der Milchbauern verändern!
c) Als Reaktion der Klagen der Landwirte kaufen staatliche Stellen der EU die Überschussmengen zum Mindestpreis auf. Wie hoch sind die daraus resultierenden Kosten
für die EU und wer sind Gewinner bzw. Verlierer dieser Maßnahme?
d) Nun ist Milch ein wichtiger Eiweiß- und Calciumlieferant. Daher beschließt die EU die
Abgabe der überschüssigen Milch an Grundschulen zu einem Preis von 0,60 € pro
Liter. Wir gehen davon aus, dass die Schulen bei diesem niedrigen Preis das gesamte
Angebot aufkaufen. Allerdings reduzieren die Eltern ihre Nachfrage insgesamt um 50
Mio. Liter, weil sie wissen, dass ihre Kinder in der Schule Milch erhalten. Wie hoch sind
nun die Kosten des EU Milchprogramms für Brüssel?
e) Geben Sie zwei Beispiele für Ressourcenverschwendung (Ineffizienzen), die
wahrscheinlich aus dieser Maßnahme resultieren!
2.
Ein deutscher Politiker fordert: „Für den Preis von Schlachtvieh müssen Obergrenzen
gelten, damit sich auch einkommensschwache Familien Fleisch leisten können!“
a) Zeigen Sie die Wirkungen von Höchstpreisen auf dem Markt für Schlachtvieh und die
Wirkungen auf dem Markt für Fleisch!
b) Wer profitiert von diesen Regelungen und wer verliert dabei?
3.
Um mehr Wählerstimmen zu bekommen, beschließt der Bürgermeister von Entenhausen
den Preis für Taxifahrten zu senken. Zur Vereinfachung nehmen wir an, dass alle
Taxifahrten gleich lang sind und daher das gleiche kosten. Die Tabelle zeigt Angebot und
Nachfrage nach Taxifahrten bei unterschiedlichen Preisen.
Preis für eine
Taxifahrt
Anzahl der nachgefragten
Taxifahrten (pro Jahr in 1000)
Anzahl der angebotenen
Taxifahrten (pro Jahr in 1000)
7.00
6.50
6.00
5.50
5.00
4.50
100
110
120
130
140
150
120
110
100
90
80
70
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
18 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
a) Bestimmen Sie Gleichgewichtspreis und –menge wenn es keine Beschränkungen (z.B.
in Form von Taxilizenzen) gibt.
b) Der Bürgermeister erlässt einen Höchstpreis von 5,50 € pro Fahrt. Wie groß ist der
Nachfrageüberschuss? Zeigen Sie dies in einem Diagramm auf!
c) Durch einen Börsen-Crash werden alle Bürger von Entenhausen ärmer. Dadurch
verringert sich die Nachfrage nach Taxifahrten zu jedem Preis um 50.000. Wie wirkt
sich nun der Erlass des Bürgermeisters aus? Zeigen Sie dies in einem Diagramm auf!
d) Nach der Erholung der Aktienmärkte erholt sich auch die Nachfrage nach Taxifahrten
wieder, d.h. sie entspricht wieder den Werten der Tabelle. Der Bürgermeister möchte
sich bei den Taxifahrern beliebt machen. Er kündigt an, dass alle Taxifahrer Lizenzen
für Fahrten erhalten. Dadurch wird die Zahl der Taxifahrten auf 100.000 beschränkt.
Zeigen Sie die Wirkungen dieser Maßnahme auf Menge und Preis.
4.
Ökonomen haben vorgeschlagen, den Organhandel zu liberalisieren (vgl. Website zu
diesem Kapitel).
a) Bitte begründen Sie, warum diese Ökonomen der Auffassung sein könnten, dass ein
über den Markt organisierter Organhandel dem derzeitigen System überlegen sein
könnte. Bitte argumentieren Sie verbal und grafisch.
Hinweis: Dass Organe gegenwärtig nicht verkauft werden können, bedeutet, dass sie
einen Höchstpreis von Null haben.
b) Können Sie ein Argument anführen, das das Marktergebnis fragwürdig macht?
(Hinweis: „Nein.“ oder „Ja.“ wäre als Antwort etwas knapp ...)
Steuern
5.
Angenommen, die Käufer eines neuen, schadstoffarmen Autos erhalten künftig eine „Umweltprämie“ in Höhe 2.500 € vom Staat als Subvention. Wird der vom Käufer bezahlte Preis
um mehr oder weniger als 2.500 € oder um genau 2.500 € sinken? Begründen Sie Ihre
Antwort!
6.
Man will die Luftverschmutzung mildern und deshalb den Benzinverbrauch senken. Es
kommt zu einer (neuen) Steuer von 2 € je Liter Benzin.
a) Soll diese Steuer den Produzenten oder den Konsumenten auferlegt werden?
Klären Sie dies bitte genau anhand eines Angebot-Nachfrage-Diagramms!
b) Wäre die neue Steuer mehr oder weniger wirksam, je nachdem ob die Nachfrage nach
Benzin elastischer wäre als das Angebot oder umgekehrt?
c) Wird den Benzinverbrauchern durch die neue Steuer geholfen oder geschadet?
Begründen Sie Ihre Antwort!
d) Wird den Raffineriearbeitern durch die neue Steuer geholfen oder geschadet?
Begründen Sie Ihre Antwort!
7.
Der Markt für ein Gut kann durch folgende Gleichungen beschrieben werden:
Nachfrage:
p = 10 – xNE
Angebot:
p = xAT – 4
Darin ist p der Preis in Euro, xNE die nachgefragte Menge und xAT die angebotene Menge,
jeweils in 1.000 Stück.
a) Wie hoch sind Gleichgewichtspreis und –menge?
b) Die Regierung erhebt eine Steuer in Höhe von 1 € pro konsumierter Gütereinheit, um
den Konsum zu vermindern und um die Steuereinnahmen zu erhöhen. Ermitteln Sie
• die neue Gleichgewichtsmenge,
• den Preis, den die Konsumenten bezahlen,
• den Preis, den die Produzenten erhalten und
• die Höhe der Steuereinnahmen.
c) Die Regierung ändert ihre Einschätzung über die Wichtigkeit dieses Gutes für ihre
Bürger: Statt der Steuer wird nun eine Subvention in Höhe von 1 € pro Stück an die
Hersteller dieses Gutes bezahlt. Ermitteln Sie
• die neue Gleichgewichtsmenge,
• den Preis, den die Konsumenten bezahlen,
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
19 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
• den Preis (inkl. Subvention), den die Produzenten erhalten und
• die Höhe der Subventionen für die Regierung.
8.
Es gibt staatliche Programme, die den Zigarettenmarkt beeinflussen. Medienberichte und
Etikettierungsvorschriften schaffen öffentliche Aufmerksamkeit für die Gefahren des Rauchens. Zur gleichen Zeit betreibt das Landwirtschaftsministerium ein Preisstützungsprogramm für den Tabakanbau, das den Tabakspreis über den Gleichgewichtspreis anhebt.
a) Wie verändern die beiden Programme den Zigarettenkonsum? Verwenden Sie bei der
Beantwortung eine grafische Darstellung des Zigarettenmarktes.
b) Wie werden sich beide Programme zusammen auf den Preis von Zigaretten auswirken?
c) Zigaretten unterliegen der Tabaksteuer. Wie wirkt eine Tabaksteuer auf den Zigarettenkonsum?
9.
Es ist möglich, dass eine Subvention nicht zwischen Anbieter und Nachfrager aufgeteilt
wird.
a) In welchen Fällen kommt eine Subvention tatsächlich vollumfänglich dem Produzenten
zugute?
Zeichnen Sie die Marktdiagramme der möglichen Fälle auf und tragen Sie jeweils den
gesamten Subventionsbetrag in Ihre Grafiken ein.
b) In welchem Fall müssen die Produzenten die Subvention vollumfänglich den
Nachfragern in Form von niedrigeren Preisen weitergeben?
Stellen Sie die Situation in einem Marktdiagramm grafisch dar und zeigen Sie darin den
Umsatz vor und nach der Subvention sowie den gesamten Subventionsbetrag.
10. Der Markt für Tütensuppen ist durch eine große Anzahl von produzierenden Unternehmen
und einer großen Anzahl von Konsumenten gekennzeichnet. Ein Marktforschungsunternehmen hat ermittelt, dass die Kostenfunktion der Anbieter mit K ( x )=
1 2
⋅ x wiedergegeben
4
werden kann und die Grenzzahlungsbereitschaft mit GZB = (xNE) = 12 – x.
a) Bestimmen Sie die gleichgewichtige Menge und den gleichgewichtigen Preis, wenn der
Staat keine Steuer erhebt.
b) Der Staat besteuert jetzt die Produktion von Tütensuppen mit einer Mengensteuer t in
Höhe von t=3. Welche Auswirkungen hat dies auf das Marktgleichgewicht?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
20 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
7. Übung: Konsumenten, Produzenten und die Effizienz von
Märkten
1.
Ein Regenjahr verdirbt die Weinernte in Baden. Welche Folgen hat dies für die Konsumentenrente auf dem Markt für Trauben. Welche Folgen sind auf dem Weinmarkt denkbar?
Illustrieren Sie die Antworten mit Diagrammen.
2.
Es ist ein glühend heißer Tag in Meschede und Stefan ist sehr durstig. Hier seine Bewertungen für eine Flasche Mineralwasser: Wert der ersten Flasche € 7, Wert der zweiten
Flasche € 5, Wert der dritten Flasche € 3, Wert der vierten Flasche € 1.
a) Leiten Sie aus diesen Informationen Stefans Nachfragetabelle und Stefans
Nachfragekurve für Mineralwasser ab.
b) Wie viele Flaschen Mineralwasser kauft Stefan beim Preis von € 4?
Welche Konsumentenrente bezieht Stefan aus diesem Kauf?
Zeigen Sie Stefans Konsumentenrente im Diagramm.
c) Wie verändert sich die Nachfragemenge, wenn der Preis auf € 2 zurückgeht?
Wie verändert sich Stefans Konsumentenrente?
Zeigen Sie diese Veränderungen im Diagramm.
3.
Alexander kann mit seiner Pumpe aus einer Mineralwasserquelle Flaschen abfüllen. Da die
Abfüllung von Flaschen nach und nach immer mehr anstrengt, steigt der Preis mit der Anzahl der für den einzelnen Käufer gefüllten Flaschen. Dies sind Alexanders Kostenangaben
für die Wasserflaschen: Kosten der ersten Flasche € 1, Kosten der zweiten Flasche € 3,
Kosten der dritten Flasche € 5, Kosten der vierten Flasche € 7.
a) Leiten Sie aus diesen Informationen Alexanders Angebotstabelle und Alexanders
Angebotskurve für Mineralwasser ab.
b) Wie viele Flaschen Wasser produziert Alexander beim Marktpreis von € 4?
Wie ist dabei die Produzentenrente? Zeigen Sie Alexanders Produzentenrente im
Diagramm.
c) Wie verändert sich die angebotene Menge, wenn der Preis auf € 6 ansteigt? Wie verändert sich dabei die Produzentenrente? Zeigen Sie diese Veränderungen im Diagramm.
4.
Betrachten Sie einen Markt, auf dem Stefan aus Aufgabe 2 als Nachfrager und Alexander
aus Aufgabe 3 als Anbieter aufeinander treffen.
a) Benützen Sie Stefans Nachfragekurve und Alexanders Angebotskurve, um die
nachgefragten und angebotenen Mangen zum Preis von € 2, € 4 und € 6 zu bestimmen.
Welcher dieser Preise bringt Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht?
b) Bestimmen Sie Konsumentenrente, Produzentenrente und Gesamtrente bei diesem
Gleichgewicht.
c) Wie verändert sich die Gesamtrente, wenn Stefan eine Flasche weniger kauft und
Alexander eine Flasche weniger herstellt?
d) Was geschieht mit der Gesamtrente, wenn beide über die Gleichgewichtsmenge hinaus
eine zusätzliche Flasche produzieren bzw. konsumieren?
5.
Die Produktionskosten für Computer sind im vergangenen Jahrzehnt erheblich
zurückgegangen. Einige Implikationen dieser Tatsache sollen hier hinterfragt werden.
a) Zeigen Sie die Auswirkungen fallender Produktionskosten auf Preis und Menge
verkaufter Computer in einem Angebots-Nachfrage-Diagramm.
b) Zeigen Sie in Ihrem Diagramm, was mit der Konsumentenrente und Produzentenrente
geschieht.
c) Angenommen das Computerangebot sei sehr elastisch. Wer profitiert mehr von
fallenden Kosten – Käufer oder Verkäufer?
d) Computer und Software sind komplementäre Güter. Was geschieht mit dem Preis, der
Menge, der Konsumentenrente und der Produzentenrente auf dem Softwaremarkt,
wenn der Preis für PCs sinkt?
e) Kann diese Analyse erklären, warum Bill Gates der reichste Mann auf der Welt ist?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
21 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
6.
Nehmen Sie an, nach der bestandenen VWL-Prüfung bieten Sie Ihren „Mankiw“ in ebay an.
Startpreis ist 1 €.
An der Versteigerung beteiligen sich folgende Bieter:
Bieter
Zahlungsbereitschaft
Anabelle
Bertram
Christian
Doris
Ewald
€ 36
€ 30
€ 28
€ 24
€ 16
a) Wer erhält das Buch zu welchem Preis?
b) Zeichnen Sie den Verlauf der Nachfragekurve in ein Preis-Mengen-Diagramm und
geben Sie die Höhe der Konsumentenrente an für jede in der Tabelle angegebene
Zahlungsbereitschaft.
7.
Auf dem Markt für Pfefferschokolade gibt es zwei Konsumenten: Ernie und Bert. Ihre
Zahlungsbereitschaft ist in der folgenden Tabelle angegeben:
Nachfrager
1. Pfefferschokolade
2. Pfefferschokolade
3. Pfefferschokolade
4. Pfefferschokolade
Berts
Zahlungsbereitschaft
0,90
0,80
0,60
0,40
Ernies
Zahlungsbereitschaft
0,80
0,70
0,50
0,30
a) Konstruieren Sie anhand der Angaben die gemeinsame Nachfrage nach
Pfefferschokoladen für € 0,00, € 0,10, € 020 usw. bis € 0,90.
b) Berechnen Sie die Konsumentenrente für einen Preis von € 0,40.
c) Wie verändert sich die Nachfragemenge, wenn der Preis auf € 0,60 steigt? Wie verändert sich die Konsumentenrente? Zeigen Sie diese Veränderungen im Diagramm!
8.
Auf dem Markt für Pfefferschokolade gibt es zwei Produzenten, Oliver und Stan. Ihre
Produktionskosten sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Anbieter
1. Pfefferschokolade
2. Pfefferschokolade
3. Pfefferschokolade
4. Pfefferschokolade
Olivers
Produktionskosten
0,10
0,10
0,40
0,60
Stans
Produktionskosten
0,30
0,50
0,70
0,90
a) Konstruieren Sie anhand der Angaben das gesamte Angebot an Pfefferschokoladen für
€ 0,00, € 0,10, € 0,20 usw. bis € 0,90.
b) Berechnen Sie die Produzentenrente für einen Preis von € 0,70
c) Wie verändert sich die angebotene Menge, wenn der Preis auf € 0,50 sinkt? Wie
verändert sich dabei die Produzentenrente? Zeigen Sie diese Veränderungen im
Diagramm!
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
22 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
8. Übung: Die Kosten der Besteuerung
1.
Der Markt für Pizza hat eine normale fallende Nachfragekurve und eine normale steigende
Angebotskurve. Zeichnen Sie das Marktgleichgewicht für vollkommene Konkurrenz ein.
a) Benennen Sie Preis, Menge, Konsumentenrente und Produzentenrente. Gibt es dabei
einen Nettowohlfahrtsverlust? Erläutern Sie Ihre Antwort!
b) Angenommen, für jede verkaufte Pizza muss das Geschäft 1 € Steuer abführen. Zeichnen Sie ein Angebot-Nachfrage-Diagramm und markieren Sie darin Konsumentenrente, Produzentenrente, Steueraufkommen und Nettowohlfahrtsverlust. Erörtern Sie die
Unterschiede im Vergleich zu a).
c) Wenn die Steuer wieder abgeschafft würde, wären die Pizzaesser und Pizzaverkäufer
besser dran, doch dem Staat gingen die Steuereinnahmen verloren. Könnten nicht
Käufer und Verkäufer freiwillig einen Teil ihrer Rente abführen? Könnten dann
vielleicht die Beteiligten besser fahren als mit der Steuer? Verwenden Sie bei Ihren
Erläuterungen Ihre Zeichnung zu b).
2.
Eine neugewählte Regierung möchte den Energieverbrauch senken und erwägt die
Einführung einer Verbrauchssteuer auf Energie.
a) Erläutern Sie die Wirkungen auf Angebot, Nachfrage, Steueraufkommen und
Nettowohlfahrtsverlust, wenn die Nachfrage völlig unelastisch ist.
b) Wäre der Nettowohlfahrtsverlust im ersten Jahr oder im fünften Jahr nach Einführung
größer.
c) Wäre das Steueraufkommen im ersten Jahr oder im fünften Jahr nach Einführung
größer?
d) Welche Aspekte wird die Oppositionspartei betonen?
3.
Nach der VWL-Vorlesung meint Ihr Freund eines Tages, die Besteuerung von Nahrungsmitteln zur Erzielung von Staatseinnahmen wäre deshalb zweckmäßig, weil die Nachfrage
unelastisch ist.
In welcher Hinsicht ist die Besteuerung von Nahrungsmittel wirklich ein „guter“ Weg zu
Steuereinnahmen?
In welcher Hinsicht ist diese Besteuerung weniger empfehlenswert?
4.
Der Staat besteuert den Verkauf von Strümpfen.
a) Illustrieren Sie die Auswirkungen auf Gleichgewichtspreis und Gleichgewichtsmenge
auf dem Strumpfmarkt. Bestimmen Sie mit und ohne Besteuerung diese Bereiche: Ausgaben der Konsumenten, Einnahmen der Produzenten und Steuereinnahmen des
Staates.
b) Wird der von den Produzenten erlöste Preis steigen oder fallen? Werden die
Gesamteinnahmen der Produzenten steigen oder fallen?
c) Wird der von den Konsumenten bezahlte Preis steigen oder fallen?
*Sternchenfragen*: Kann man klären ob die Gesamtausgaben der Konsumenten
steigen oder fallen? Steigt die Konsumentenrente, wenn die Gesamtausgaben der
Konsumenten zurückgehen?
5.
Angenommen der Markt ließe sich durch die folgenden Angebots- und
Nachfragefunktionen beschreiben:
xAT = 2 ⋅ p
xNE = 300 – p
a) Ermitteln Sie den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge als Lösungen.
b) Durch eine Steuer t zu Lasten der Käufer entstehe eine neue Nachfragefunktion:
xNE = 300 – (p + t)
Ermitteln Sie wiederum die Lösung. Wie verändern sich erlöster Preis, bezahlter Preis
und verkaufte Menge im Vergleich zu a)?
c) Das Steueraufkommen T ist t ⋅ x*St. Bestimmen Sie anhand von b) die
Steueraufkommensfunktion (in Abhängigkeit von t). Zeichnen Sie die Kurve für einen
Definitionsbereich von t zwischen 0 bis 300
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
23 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
d) Der Nettowohlfahrtsverlust entspricht der Dreiecksfläche zwischen Angebots- und
Nachfragekurve. Nach der Formel, dass die Dreieckfläche z. B. als halbe Grundlinie mal
Höhe berechnet werden kann, definieren Sie bitte den Nettowohlfahrtsverlust als eine
Funktion von t. Zeichnen Sie diesen Zusammenhang für einen Definitionsbereich von t
zwischen 0 bis 300.
e) Nun legt die Regierung eine Steuer von 200 € pro Mengeneinheit auf das Gut. Wäre
dies – aus welchen Gründen – eine gute politische Maßnahme? Könnten Sie eine
bessere Maßnahme vorschlagen?
6.
Diskutieren Sie nun das Gegenteil der Besteuerung eines Gutes, die Subventionierung. Der
Käufer erhält für jedes gekaufte Stück einen bestimmten Betrag, z.B. 2 € aus der
Staatskasse.
a) Wie verändert diese Subvention die Konsumentenrente, die Produzentenrente, die
Staatseinnahmen und die Gesamtrente?
b) Kann es durch eine Subvention zu einem Nettowohlfahrtsverlust kommen?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
24 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
9. Übung: Externalitäten
1.
Entscheiden Sie für jeden der nachfolgenden Fälle, ob externe Kosten oder externe Nutzen
entstehen und welche politische Maßnahme angemessen sein könnte.
a) Bäume im Stadtgebiet verbessern die Luftqualität und senken im Sommer die
Temperaturen.
b) Ein GPS verhindert, dass noch mehr Autos in einen Stau fahren und senkt die Dauer
des Staus.
c) Alte Batterien enthalten giftige Materialien, die bei unsachgemäßer Entsorgung die
Umwelt vergiften.
d) Eine Schallschutzwand entlang einer Bahnlinie durch ein Wohngebiet verringert den
Lärm durchfahrender Züge.
2.
Betrachten Sie den Markt für Feuerlöscher:
a) Inwiefern können Feuerlöscher positive externe Effekte im Konsum haben?
b) Zeichnen Sie ein Marktdiagramm für Feuerlöscher und tragen Sie Angebotskurve,
Nachfragekurve, Kurve des volkswirtschaftlichen Wertes und die Kurve der
volkswirtschaftlichen Kosten ein.
c) Markieren Sie das Marktgleichgewichtsniveau und das volkswirtschaftlich effiziente
Niveau.
d) Beschreiben Sie eine mögliche politische Maßnahme für den Fall, dass pro
Feuerlöscher 10,-- € an externen Nutzeneffekten auftreten.
3.
Ein höherer Alkoholkonsum führt zu mehr Verkehrsunfällen und dadurch auch zu Kosten
für Leute, die weder Auto fahren noch Alkohol trinken.
a) Illustrieren Sie den Markt für alkoholische Getränke mit Angebotskurve, Nachfragekurve, Kurve des volkswirtschaftlichen Wertes und Kurve der volkswirtschaftlichen
Kosten, Marktgleichgewicht und volkswirtschaftlich effizientes Niveau.
b) Schraffieren Sie in Ihrem Diagramm den Bereich des Nettowohlfahrtsverlust.
4.
Ein Bienenzüchter hat seine Bienen neben einer Apfelplantage. Der Plantagenbesitzer profitiert von den Bienen, weil jedes Bienenvolk den Blütenstaub auf ungefähr einem Hektar
verteilt. Der Plantagenbesitzer bezahlt nichts für diese Leistung der Bienen, weil die Bienen sowieso in seinen Garten fliegen. Es gibt aber nicht genügend Bienen, um die gesamte
Plantage zu bestäuben und der Plantagenbesitzer muss die Befruchtung künstlich vornehmen, was zu Kosten von 10 € pro Hektar führt.
Die Bienenzucht hat Grenzkosten von K’ = 10 + 2⋅x, wobei x für die Zahl der Bienenvölker
steht. Jedes Bienenvolk erzeugt Honig im Wert von 20 €.
a) Wie viele Bienenvölker wird der Bienenzüchter unterhalten?
b) Ist diese Anzahl aus gesamtwirtschaftlicher Sicht effizient?
c) Welche Änderungen würden zu einer effizienteren Situation führen?
d) Wie viele Bienenvölker sind aus gesamtwirtschaftlicher Sicht effizient?
5.
Ein Reithof ist nahe einer Baumschule gelegen. Die Reitpferde fressen die überschüssigen
Triebe. Die Kostenfunktion des Reithofs sei K(P) = P2 / 100, wobei P die Zahl der untergestellten Pferde ist. Die Kostenfunktion der Baumschule lautet K(B) = B2 / 100 – P wobei B
die Anzahl der produzierten Bäume ist. Die Preise sind konstant: pP = 2, pB = 3).
a) Wie hoch sind Produktion und Gewinn, wenn beide Unternehmen unabhängig
voneinander ihren Gewinn maximieren?
b) Wie hoch wäre die Produktion bei einer Fusion der beiden Unternehmen?
c) Wie hoch ist die Menge der untergestellten Pferde im sozialen Optimum? Wie hoch
hätte eine Subvention zu sein, um eine effiziente Versorgung herbeizuführen, wenn
beide Unternehmen unabhängig voneinander handeln?
6.
Zahlreiche Beobachter glauben, dass die Umweltverschmutzungen beispielsweise bei CO2
in unserer Volkswirtschaft zu hoch sind. Angenommen, Deutschland hätte sich verpflichtet, seinen Ausstoß auf eine bestimmte Menge zu reduzieren.
a) Warum könnte es effizient sein, bei den verschiedenen Unternehmungen unterschiedliche Absenkungen der Umweltverschmutzung zu haben?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
25 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
b) Staatliche Maßnahmen von Befehl und Kontrolle stützen sich oft auf einheitliche Senkungen der Unternehmungen. Weshalb sind diese Maßnahmen generell ungeeignet,
jene Unternehmungen zu treffen, die überproportionale Absenkungen der Verschmutzung unternehmen sollen?
c) Nationalökonomen behaupten, dass Pigou-Steuern oder handelbare Umweltzertifikate
zu effizienter Absenkung der Umweltverschmutzung führen werden. Wie erreichen
diese Maßnahmen jene Unternehmungen denen größere Anstrengungen zugemutet
werden müssen als anderen?
7.
Es gibt drei Industriebetriebe im „Tal der Glückseligen“:
Unternehmung
Verschmutzungsniveau am
Anfang
Kosten der Verschmutzungssenkung um 1 Einheit
A
B
C
70 Einheiten
80 Einheiten
50 Einheiten
€ 20,-€ 25,-€ 10.--
Die Regierung möchte die Umweltverschmutzung auf 120 Einheiten begrenzen und gibt
deshalb jeder Firma 40 handelbare Umwelt-Zertifikate für Verschmutzungsrechte.
a) Wer wird Zertifikate verkaufen – und wie viele? Welche Unternehmung wird – wie viele
– Zertifikate kaufen?
Erklären Sie kurz die Motivation der Käufer und Verkäufer. Wie hoch sind die
Gesamtkosten der Absenkung der Umweltverschmutzung?
b) Um wie viel höher wären die Kosten der umweltpolitischen Maßnahme, wenn die
Zertifikate nicht handelbar wären?
c) Was würde geschehen, wenn die Regierung die Zertifikate versteigert? – Was würde
sich im Vergleich zum Fall a) ändern, was nicht?
8.
Sowohl die Produktion als auch der Gebrauch von Konservendosen aus Aluminium
verursacht externe Kosten.
a) Worin können externe Kosten der Produktion und des Gebrauchs bestehen?
b) Zeichnen Sie ein Marktdiagramm für Konservendosen mit Angebotskurve, Nachfragekurve, Kurve des volkswirtschaftlichen Wertes und Kurve der volkswirtschaftlichen
Kosten. Bezeichnen Sie die Mengen, die auf dem freien Markt verkauft werden und die
effizienten Mengen.
9.
In einem Land werden zwei Produkte angeboten, um ein Auto vor Diebstahl zu schützen:
Erstens eine Lenkradkralle, die es dem Dieb erschwert, das Auto zu knacken. Zweitens ein
elektronisches Ortungssystem auf GPS-Basis, das es der Polizei erleichtert, den
gestohlenen Wagen schneller wieder zu finden.
a) Welches der beiden Systeme hat einen negativen externen Effekt auf die anderen
Autobesitzer, welches hat einen positiven externen Effekt?
b) Welche politischen Konsequenzen wären denkbar?
10. An der Ruhr liegen zwei Unternehmen, die Abwässer einleiten. Die beiden Unternehmen
A-K-N-E GmbH und die Creative Chemicals KG. leiten jährlich je 160 t Giftstoffe in den
Fluss. Die Kosten für eine Reduzierung um 1 t betragen 90 € für A-K-N-E GmbH und 15 €
für die Creative Chemicals KG. Die Bezirksregierung möchte die Verschmutzung von
insgesamt 320 t auf 80 t im Jahr senken.
a) Nehmen wir an, die Regierung würde die Kosten der beiden Firmen kennen. Welche
Reduktionen würde sie anordnen, um das Ziel zu erreichen. Wie hoch wären die Kosten
für jede Firma und insgesamt?
b) In einem wahrscheinlicheren Szenario würde die Regierung die Kosten der Firmen
nicht kennen. Deshalb reguliert sie die Verschmutzung durch identische Beschränkungen bei der Gewässerverschmutzung. Ermitteln Sie die Reduktion für jedes Unternehmen, die Kosten für jedes Unternehmen sowie die Gesamtkosten.
c) Vergleichen Sie die Kosten der beiden Unternehmen für die Verringerung der Umweltverschmutzung der beiden Fälle a) und b). Gibt es noch einen anderen Weg, wie man
die Verschmutzung auf 80 t zu Kosten aus Fall a) reduzieren könnte? Erklären Sie!
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
26 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
11. Gegner handelbarer Emissionsrechte argumentieren, dass dadurch Umweltverschmutzer
auch noch monetär profitieren, wenn sie die Rechte verkaufen. Argumentieren Sie
dagegen!
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
27 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
10. Übung: Öffentliche Güter und gesellschaftliche Ressourcen
1.
Nach dem Lehrbuchtext beinhalten sowohl öffentliche Güter als auch gesellschaftliche
Ressourcen externe Effekte.
a) Sind die mit öffentlichen Gütern verbundenen externen Effekte grundsätzlich positiv
oder negativ? Antworten Sie anhand von Beispielen. Ist die Menge öffentlichen Güter
nach dem Marktgleichgewicht auf dem freien Gütermarkt im Allgemeinen größer oder
kleiner als die effiziente Gütermenge?
b) Sind die mit gesellschaftlichen Ressourcen gekoppelten externen Effekte im
Allgemeinen positiv oder negativ? Geben Sie in Ihrer Antwort auch Beispiele an.
Werden die gesellschaftlichen Ressourcen nach dem Gleichgewicht auf dem freien
Markt eher stärker oder weniger stark genutzt als dies effizient wäre?
2.
Klassifizieren Sie die folgenden Güter danach, ob das Ausschlussprinzip anwendbar ist
und ob Rivalität im Konsum besteht. Zu welcher Güterkategorie gehören sie?
a) Ein Essen in der Mensa.
b) Ein Besuch im Zoo.
c) Tante Berta geht mit ihrer Nichte auf den Spielplatz in ihrem Stadtteil.
d) Eine Staumeldung im WDR 2.
e) Der neue Hit von Heino auf CD.
3.
Warum liegt Abfall auf den meisten Straßen, aber selten in den Gärten von Privatleuten?
4.
Die Untergrundbahn in Washington D.C. berechnet während der Hauptverkehrszeiten
höhere Fahrgelder als zu den übrigen Tageszeiten. Worin liegt die Begründung?
5.
Zur Problematik der Überfischung: Die Grenzkosten für ein Fischerboot lieben bei 20. Der
Ertrag y der Fischerboote in einer Fischereiflotte habe den folgenden Verlauf (x = Anzahl
der Boote).
y= 100 ⋅ x − 10 ⋅ x 2
a) Wie viele Fischerboote können maximal ausfahren, ohne dass es zu einem Überfischen
kommt? (Bei welcher Anzahl der Fischerboote wird der Ertrag maximal?)
b) Welche Anzahl an Fischerbooten wird sich einstellen, wenn jeder Fischer selbst entscheidet ob er mit einem Boot hinausfährt und keine weiteren Regulierungen gelten?
c) Welche Anzahl wäre gesellschaftlich effizient?
d) Der Staat für eine Lizenz zum Fischfang ein. Wie teuer wäre eine Lizenz, wenn der Staat
genau die Anzahl Lizenzen vergibt, die gesellschaftlich effizient ist?
e) Über welche anderen Maßnahmen gegen das Überfischen könnte man nachdenken?
6.
Zu welcher Güterkategorie zählt ein Stadt-Marathon? – Begründen Sie die verschiedenen
Möglichkeiten unter Hinzunahme weiterer einschränkender Bedingungen!
7.
Herr Schmidt kauft einmal die Woche ein six-pack Jogurts und stellt es in den Kühlschrank
für seine beiden Kinder, damit sie es später Essen können. Jedes mal stellt er fest, dass
alle Gläser bereits am Abend leer gegessen wurden.
Herr Maier kauft auch jede Woche einen six-pack Jogurts für seine beiden Kinder. Aber
anders als Herr Schmidt sagt er ihnen, dass keines mehr als drei Gläser essen darf.
Erklären Sie, warum die Jogurts bei den Maiers sehr viel länger halten als bei den
Schmidts.
8.
Ist Schulbildung ein öffentliches Gut? Begründen Sie Ihre Antwort!
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
28 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
9.
Warum verschwinden die Regenwälder in Südostasien aber nicht die Tannenwälder im
Sauerland? – Könnte es sein, dass auch die Tannenwälder des Sauerlands dereinst
verschwinden?
10. Manfred liebt die Sendung mit der Maus. Aber er hat seinen Fernseher nicht bei der GEZ
angemeldet.
a) Wie nennen Ökonomen Manfreds Verhalten?
b) Wie könnte die Regierung das Problem lösen, dass durch Leute wie Manfred entsteht?
c) Gibt es auch Möglichkeiten, wie der Markt das Problem löst? – Wie ändert das
Kabelfernsehen das Problem?
11. Zwischen zwei Städten, sagen wir Meschede und Eversberg, gebe es zwei Verbindungen,
z.B. eine über Wehrstapel und eine über den Schwarzen Bruch. Der eine der beiden Wege
(der über Wehrstapel) sei länger. Die Fahrzeit auf ihm betrage 30 Minuten, unabhängig von
der Anzahl der Fahrzeuge, die ihn benutzen. Der zweite Weg ist kürzer. Auf ihm benötigt
man nur 10 Minuten bei freier Fahrt. Hier entstehen aber Staus, wenn ihn mehr als 50
Wagen befahren. Daher ist hier die durchschnittliche Fahrzeit gleich 10 Minuten plus 15
Sekunden für jedes zusätzliche Fahrzeug nach dem 50sten. Täglich fahren 150 Fahrzeuge
von Meschede nach Eversberg.
a) Bei welcher Aufteilung der Fahrzeuge auf die beiden Strecken wird die
durchschnittliche Fahrzeit minimiert?
b) Welches Ergebnis wird sich einstellen?
c) Welche Konzepte aus der Veranstaltung sind angesprochen?
d) Haben Sie eine Idee, was man tun könnte, um das Marktergebnis zu verbessern?
Hinweis: "So viele Leute wollen gar nicht nach Eversberg" ist keine gültige Antwort.
12. Die vier Bewohner einer WG wollen am Wochenende einen gemeinsamen Filmabend
veranstalten und überlegen nun, wie viele Filme sie in der Videothek ausleihen sollen. Die
Zahlungsbereitschaft der einzelnen Bewohner (pro Film) sieht dabei wie folgt aus:
1. Film
2. Film
3. Film
4. Film
5. Film
6. Film
Klara
Mara
Hanna
Lara
€7
€6
€5
€4
€3
€2
€5
€4
€3
€2
€1
€0
€3
€2
€1
€0
€0
€0
€2
€1
€0
€0
€0
€0
a) Erläutern Sie, inwieweit das Anschauen der Filme in der WG ein öffentliches Gut
darstellt.
b) Wie viele Filme soll die WG Ausleihen um die Wohlfahrt zu maximieren, wenn die
Ausleihe eines Films 8 € kostet?
c) Wie groß ist der Nutzen für jeden einzelnen WG-Bewohner, wenn sich die WG
Bewohner für die optimale Anzahl der Filme aus Aufgabe a) entscheiden und die
Kosten gleichmäßig untereinander verteilen?
d) Schlagen Sie eine Möglichkeit vor, wie die Kosten aufgeteilt werden können, so dass
jede Bewohnerin einen positiven Nutzen hat. Welche praktischen Probleme können
sich dabei ergeben?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
29 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
13. in einem Dorf wohnen sechs Einwohner. Jeder von ihnen hat ein Vermögen von 100 €.
Dieses kann er in einer Staatsanleihe anlegen, die mit 12 % verzinst wird. Alternativ kann
er ein Rind kaufen und auf die Weide der Gemeinde stellen. Ein Rind kostet 100 €. Für die
Pflege entstehen keine weiteren Kosten. Der Wert des Rinds in einem Jahr hängt von dem
Gewicht ab, das es in einem Jahr auf die Waage bringt. Wie groß die Gewichtszunahme ist,
hängt davon ab, wie viele andere Rinder auf der Weide sind und Gras fressen.
Die folgende Tabelle zeigt an, wie viel Geld ein Rind erzielt in Abhängigkeit der Gesamtzahl
der Rinder:
Anzahl der Rinder
Erzielbarer Preis pro Rind
1
2
3
4
5
6
124
118
114
111
108
105
a) Wie viele Rinder grasen auf der Weide, wenn jeder Einwohner seine Entscheidung
unabhängig von den anderen trifft? – Wie groß ist das Kapitaleinkommen?
b) Wie viele Rinder sollten grasen auf der Weide, wenn die Gemeinde insgesamt ihr
Kapitaleinkommen maximieren will? – Wie groß ist in diesem Fall das
Kapitaleinkommen?
c) Welche Gebühr kann die Gemeinde für das Weiderecht verlangen, damit das Allmende
Problem gelöst wird?
d) Zu welchem Preis kann das Weideland versteigert werden?
14. Sie haben vielleicht von den Vorschlägen der Bundesregierung gehört, die Gemeinden die
Einkommenssteuerhebesätze selbst festlegen zu lassen. Ein Beispiel: Der Einkommenssteuersatz sei 50 %. Wenn die Gemeinde A einen Hebesatz von 0,8 beschließt, dann ist der
EK-Steuersatz ist dort 40 %. Wenn Gemeinde B dagegen einen Hebesatz von 1,2 festlegt,
dann ist der EK-Steuersatz dort 60 %. Befürworter des "Steuerwettbewerbs" argumentieren
nun, dass sich die Bürger in der Gemeinde ansiedeln werden, die ihren Präferenzen entspricht: Wer wenig öffentliche Leistungen will, wählt die Gemeinde mit den niedrigen und
wer viel Wert auf öffentliche Leistungen legt, wählt die Gemeinde mit hohen Steuersätzen.
Nehmen Sie nun an, es gebe zwei Gemeinden: Glücksdorf und Trostlos. Die beiden Gemeinden haben je 1.000 Einwohner und von diesen verdiene im Ausgangsgleichgewicht jeweils die Hälfte 1.000 € / Monat und die andere Hälfte 10.000 € / Monat. Aus Anlass der neuen Hebesatz-Regelung senkt Glückdorf den Steuersatz auf 30 % und Trostlos erhöht ihn
auf 70 %.
a) Wie hoch war das Steueraufkommen in den beide Gemeinden vor der Steuerreform?
b) Bitte beschreiben Sie die Wirkung der veränderten Steuergesetzgebung auf die Entwicklung der Mietpreise (oder auch: Grundstückspreise) in den beiden Gemeinden.
c) Wie wird sich im neuen Gleichgewicht die Bevölkerung auf die beiden Gemeinden verteilt haben. (Der Einfachheit halber sei unterstellt, dass die Einwohnerzahl in beiden
Gemeinden auf Grund von Flächenbeschränkungen gleich bleibt.)
d) Wie sieht jetzt das Steueraufkommen der beiden Gemeinden aus? In welcher Gemeinde
sind die höheren öffentlichen Leistungen möglich?
e) Welche Entwicklung erwarten Sie langfristig für den Hebesatz in Trostlos?
f) Wie wird wohl Glücksdorf darauf reagieren? Was meinen Sie: Ist Steuerwettbewerb ein
geeignetes Instrument zur Sanierung der Gemeindefinanzen?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
30 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
11. Übung: Die Produktionskosten
1.
Mehrere Kostenbegriffe wurden bisher verwendet: Opportunitätskosten Gesamtkosten,
Fixkosten, variable Kosten, Durchschnittliche Gesamtkosten oder Durchschnittskosten
und die Grenzkosten. Ergänzen Sie bitte die nachfolgenden Sätze mit den passenden
Begriffen:
a) Bei der Brotherstellung enthalten die ……………….… kurzfristig die Kosten für Mehl
und Milch, aber nicht die Kosten der Knetmaschine.
b) Die Kosten der Herstellung einer zusätzlichen Produkteinheit nennt man ………..………
c) Der Gewinn ist gleich den Gesamterlösen minus den ……………….…
d) Die wahren Kosten einer Aktivität sind die ……………….…
e) Die ……………….… fallen, wenn die Grenzkosten darunter liegen, und steigen, wenn
die Grenzkosten höher sind.
f) Eine von der Produktionsmenge unbeeinflusste Kostenart gehört zu den ……………….
2.
Ihre Tante trägt sich mit dem Gedanken, ein Geschäft für PC Hardware zu eröffnen. Sie
schätzt, dass sie pro Jahr 500.000 € Umsatz haben muss, um die Geschäftsräume anzumieten und den Warenbestand zu halten. Dabei müsste sie ihre Stelle als Buchhalterin mit
einem Jahresgehalt von 50.000 € aufgeben.
a) Definieren Sie den Begriff Opportunitätskosten.
b) Wie hoch sind die Opportunitätskosten ihrer Tante für den Betrieb des PC Ladens?
Sollte Ihre Tante den Laden eröffnen, wenn der Jahresumsatz mit € 510.000 prognostiziert wird?
3.
Auf einer landwirtschaftlichen Fläche kann Mais angebaut werden. Für die laufende Saison
sind Maschineneinsatz und Arbeitskraft konstant. Als einziger variabler Faktor kann Düngemittel eingesetzt werden, um den Ackerboden nutzbar zu machen. Die Herstellerfirma
des Düngers macht dabei folgende Output-Angaben zur Wirksamkeit des Düngemittels für
vergleichbare Anbauflächen:
Dünger
Output
Durchschnittsertrag
Grenzertrag
0
1
2
3
4
5
6
7
8
0
3
10
24
36
40
42
42
40
--
--
a) Zeichnen Sie die Produktionsfunktion, die den Output an Mais in Abhängigkeit vom
Düngemitteleinsatz darstellt. Erläutern Sie, warum diese Funktion dem einfachen
klassischen Ertragsgesetz gehorcht.
b) Berechnen Sie die Werte des Durchschnittsertrages in der Tabelle. Skizzieren Sie den
Verlauf des Durchschnittsertrages als Funktion des Inputs in ein neues Diagramm.
Welche Einsatzmenge an Dünger führt zur höchsten Produktivität?
c) Bestimmen Sie die Werte des Grenzertrages in der Tabelle. Zeichnen Sie nun den
Verlauf des Grenzertrages als Funktion des Inputs in das Diagramm aus b). Wie lässt
sich das Maximum dieser Funktion interpretieren?
d) Warum kann der Grenzertrag negative Werte annehmen, der Durchschnittsertrag
dagegen nicht?
e) Warum schneidet die Grenzertragsfunktion die Durchschnittsertragsfunktion in deren
Maximum?
f) Der Preis für eine Mengeneinheit Düngemittel ist 15 €. Die Fixkosten betragen 80 €.
Bestimmen Sie für die oben angegebenen Outputwerte die zugehörigen variablen Kosten und Totalkosten. Tragen Sie die Kostenverläufe dann in ein neues Diagramm ein.
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
31 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
4.
Boris betreibt eine kleine Fischereiflotte mit drei Booten auf dem Hennesee. Die laufenden
Kosten für den Betrieb betragen € 300 pro Tag insgesamt bzw. € 100 pro Tag und Boot. Die
Einnahmen aus den Fischverkäufen liegen bei € 600 pro Tag insgesamt bzw. € 200 pro Tag
und Boot.
Anzahl
Boote
Output
0
1
2
3
4
0
300
480
600
640
Durchschnittsprodukt
Grenzprodukt
a) Vervollständigen Sie die obige Tabelle!
b) Wenn die Grenzkosten für ein Boot konstant bei € 100 sind, lohnt sich dann der Betrieb
eines weiteren Bootes?
c) Wie hoch ist der Grenzgewinn beim 3. Boot?
d) Wie viele Boote sollte Boris betreiben, wenn die Grenzkosten konstant bei € 150 sind?
5.
Studieren Sie die nachfolgenden Informationen zu den Kosten einer Pizzeria:
x (Dutzend Stück)
Gesamtkosten (€)
Variable Kosten (€)
0
1
2
3
4
5
6
300
350
390
420
450
490
540
0
50
90
120
150
190
240
a) Wie hoch sind die Fixkosten der Pizzeria?
b) Entwerfen Sie eine Tabelle, in der Sie nach den Zahlenangaben die Grenzkosten pro
Dutzend kalkulieren. Geben Sie Erläuterungen dazu!
6.
Ihrer Kusine Bärbel gehört ein Malergeschäft mit fixen Kosten von insgesamt 200 € und
diesen variablen Kosten:
Gestrichene Wohnungen
Anzahl
Variable Kosten
1
10
2
20
3
40
4
80
5
160
6
320
7
640
Berechnen Sie die durchschnittlichen fixen Kosten, die durchschnittlichen variablen
Kosten und die durchschnittlichen Gesamtkosten für jede Produktionsmenge. Welches
ist die effiziente Betriebsgröße?
7.
Die Grenzkosten der Produktion sind konstant und liegen bei 100 €. Die Fixkosten der
Produktion liegen bei 10.000 €.
a) Berechnen Sie die durchschnittlichen variablen Kosten und die durchschnittlichen
Gesamtkosten des Unternehmens in Abhängigkeit der produzierten Menge.
b) Wird das Unternehmen eine sehr große oder sehr kleine Betriebsgröße wählen, wenn
es die durchschnittlichen Gesamtkosten der Produktion minimieren möchte?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
32 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
8.
Die Naturkost Bar hat folgende Kosten für ihre großen Mixgetränke:
x (Anzahl Mixgetränke)
Variable Kosten (€)
Gesamtkosten (€))
0
1
2
3
4
5
6
0
10
25
45
70
100
135
30
40
55
75
100
130
165
a) Berechnen Sie die durchschnittlichen variablen Kosten, die durchschnittlichen
Gesamtkosten, die durchschnittlichen Fixkosten und die Grenzkosten für jede Menge.
b) Zeichnen Sie alle vier Kurven aus a). Wie ist der Zusammenhang zwischen der Grenzkostenkurve und der Durchschnittskostenkurve, zwischen der Kurve der Grenzkosten
und der Kurve der durchschnittlichen variablen Kosten? Erläutern Sie die Sachverhalte.
9.
Die folgende Tabelle zeigt die langfristigen Gesamtkosten von drei Unternehmen:
Menge
1
2
3
4
5
6
7
Firma A
Firma B
Firma C
60
11
21
70
24
34
80
39
49
90
56
66
100
75
85
110
96
106
120
119
129
Untersuchen Sie bei den Unternehmen A, B und C ob zunehmende, konstante oder
abnehmende Skalenerträge vorliegen!
10. Gegeben ist folgende Kostensituation einer Unternehmung in Abhängigkeit der
Ausbringungsmenge x:
K( x ) = x 3 − 10 x 2 + 40 x + 72
Ermitteln Sie die Gleichungen für die fixen Kosten, die variablen Kosten, die durchschnittlichen Totalkosten, die durchschnittlichen variablen Kosten, die durchschnittlichen Fixkosten
und die Grenzkosten.
11. Füllen Sie untenstehende Tabelle aus
x
K
DVK
DTK
DFK
K'
24,00
9,00
Kfix
0
1
103,00
2
120,00
3
4
5
6
34,00
147,00
16,00
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
33 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
7
37,00
8
264,00
9
351,00
12. Schildern Sie, in welchem Verhältnis zwei Produktionsfaktoren zueinander stehen können
und geben Sie jeweils ein Beispiel.
13. Eine Unternehmung produziert identische Güter in zwei Betriebsstätten (z.B. Tiefkühlpizza).
a) Sie stellen fest, dass die Grenzkosten im zweiten Betrieb größer sind, als im ersten.
Wie kann die Firma Kosten einsparen, ohne die Produktion zu senken?
b) Was ändert sich an den Aussagen zu a) wenn Sie feststellen, dass die Durchschnittskosten im zweiten Betrieb aber größer sind, als im ersten?
14. Sie wollen einen Brötchenservice für den Campus in Meschede organisieren.
a) Was wären Ihre fixen Kosten?
b) Was wären Ihre variablen Kosten?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
34 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
12. Übung: Unternehmungen in Märkten im Wettbewerb
1.
Die langen Stunden Ihrer Zimmerkollegin im Chemielabor haben sich schließlich bezahlt
gemacht. Sie entdeckt eine Geheimformel, nach der Menschen in 5 Minuten das geistige
Arbeitspensum von bisher einer Stunde erledigen können. Bisher hat sie 100 Packungen
des Mittels verkauft, wobei sie diese Durchschnittskosten verzeichnet:
Menge (Packungen)
Durchschnittskosten
99
100
101
99
100
101
Falls ein neuer Kunde die Zahlung von 150 € für eine Packung anbietet, soll sie auf dieses
Angebot eingehen?
2.
Die Lakritz-Hersteller arbeiten unter vollständiger Konkurrenz. Jede Unternehmung produziert 2 Mio. Lakritz-Stangen pro Jahr. Die Stangen haben Durchschnittskosten von 0,25 €
und werden für 0,40 € verkauft.
a) Wie hoch sind die Grenzkosten für eine Stange?
b) Befindet sich die Branche im langfristigen Gleichgewicht? – Erörtern Sie Für und
Wider!
3.
Eine Unternehmung, die unter den Bedingungen der vollständigen Konkurrenz produziert,
hat folgende Kostensituation:
1
Menge
2
Preis
3
Erlös
(Umsatz)
4
Gesamtkosten
5
Gewinn
x
p
U
K(x)
G
3 ./. 4
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
40
40
40
40
40
40
40
40
40
40
40
6
7
Grenzkosten Grenzerlös
K’
U’
50
100
128
148
162
180
200
222
260
305
360
a) Ergänzen Sie in der Tabelle Umsatz, Gewinn, Grenzkosten und Grenzerlös.
b) Welche menge sollte die Unternehmung produzieren, wenn sie den Gewinn maximieren
möchte?
c) Zeigen Sie unter Verwendung der oben angegebenen Daten, wie eine Erhöhung der
Fixkosten von 50 € auf 100 € bzw. 150 € den optimalen Output und den Gewinn
verändert. Welche allgemeine Schlussfolgerung im Hinblick des Einfluss der Fixkosten
auf den gewinnmaximalen Output können Sie ziehen?
d) Zeigen Sie unter Verwendung der oben angegebenen Daten, welche Änderungen sich
ergeben, wenn der Preis auf 35 € sinkt?
e) Leiten Sie die kurzfristige Angebotskurve ab, indem Sie die relevanten Kostenkurven in
ein Preis-Mengen-Diagramm einzeichnen.
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
35 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
3.
Im Wall Street Journal vom 23. Juli 1991 steht: „Since peaking in 1976, per capita beef
consumption in the United States has fallen by 26.8% … [and] the size of the U.S. cattle
herd has shrunk to a 30-year low”.
a) Erörtern Sie den Rückgang der Nachfrage nach Rindfleisch und die kurzfristigen
Auswirkungen anhand von Unternehmens- und Marktdiagrammen.
b) Diskutieren Sie anhand einer neuen Skizze die langfristigen Effekte des
Nachfragerückgangs.
4.
Ein Industrieunternehmen hat folgende Produktionskosten:
x
(Anzahl)
Variable Kosten
(in €)
Fixkosten
(in €))
0
1
2
3
4
5
6
0
50
70
90
140
200
300
100
100
100
100
100
100
100
a) Berechnen Sie die durchschnittlichen variablen Kosten, die durchschnittlichen
Gesamtkosten, die durchschnittlichen Fixkosten und die Grenzkosten für jede Menge.
b) Der Marktpreis beträgt zurzeit 50 €. Die Geschäftführung erkennt, dass sie zu diesem
Preis keinen Gewinn erzielen kann. Sie entscheidet darum, die Produktion einzustellen.
Wie große ist der Gewinn/Verlust der Unternehmung? – Ist dies die beste Lösung?
c) Die Chef-Controller erinnert sich an die Vorlesung in Mikroökonomik im Studium und
schlägt der Geschäftleitung vor, ein Stück zu produzieren, da in diesem Fall die
Grenzerlöse den Grenzkosten entsprechen. Wie große ist der Gewinn/Verlust der
Unternehmung? – Ist dies die beste Lösung?
5.
Angenommen in Dortmund gibt es 1.000 Verkaufsbuden für Currywurst. Jede Bude habe
eine u-förmige Kurve bei den Durchschnittskosten. Die Marktnachfragekurve nach Currywurst hat einen normalen Verlauf (sinkende Nachfrage bei höherem Preis), und der Currywurstmarkt des Straßenverkaufs befindet sich im langfristigen Gleichgewicht.
a) Beschreiben Sie das Gleichgewicht mit Zeichnungen für den Markt und für den
repräsentativen Anbieter.
b) Nun verfüge die Stadt, dass es nur noch 800 Lizenzen für Verkaufsbuden gibt. Welche
Auswirkungen auf den Markt und die im Markt befindlichen Anbieter wird die Maßnahme haben? Stützen Sie Ihre Antwort mit einer Zeichnung.
c) Angenommen, die Stadt erhebe eine Lizenzgebühr. Welche Effekte gehen auf die
Anzahl der verkauften Currywürste und auf den Gewinn eines Anbieters aus? Welche
Lizenzgebühr wird die Stadt festsetzen, damit auf Dauer 800 Verkaufsbuden bestehen
und so viel Geld wie möglich in die Stadtkasse kommt?
6.
Angenommen für die Industrie der Goldgewinnung herrsche vollständige Konkurrenz
a) Beschreiben Sie das langfristige Gleichgewicht zeichnerisch für den Goldmarkt und für
eine repräsentative Goldmine.
b) Unterstellen Sie nun, dass ein Anstieg der Nachfrage nach Schmuck die Nachfrage
nach Gold erhöht. Verwenden Sie die Zeichnungen aus a) und klären Sie bitte, welche
kurzfristigen Wirkungen sich für den Goldmarkt und die einzelne Goldmine ergeben.
c) Wie würde sich der Preis im Laufe der Zeit entwickeln, wenn die Nachfrage hoch
bliebe? Läge der neue langfristige Gleichgewichtspreis über, unter oder genau bei dem
kurzfristigen Gleichgewichtspreis von b)?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
36 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
7. Taxifahrer Theobald fährt durchschnittlich 5.000 km pro Monat (ohne Leerfahrten).
Üblicherweise berechnet er 2,20 € pro Kilometer. Mit den Erlösen kann er seine sämtlichen
Kosten decken. Die monatlichen Gesamtkosten betragen € 10.000, also 2 € pro Kilometer.
Zu diesen Kosten gehören einerseits die variablen Kosten in Höhe von 0,30 € pro Kilometer
(hauptsächlich Benzin), die unmittelbar durch eine Fahrt verursacht werden. Außerdem
fallen fixe Kosten in Höhe von 8.500 € an. Zu den fixen Kosten gehören nicht nur Versicherung, Abschreibung, Lizenzgebühr usw., sondern auch sein Gehalt, das er mit 3.500 € pro
Monat veranschlagt.
Theobald steht nachts am Bahnhof. Um diese Zeit und auch in den nächsten zwei Stunden
ist nicht mit einem Fahrgast zu rechnen. Völlig unerwartet taucht doch ein Kunde auf, der
eine Fahrt in die nächste Stadt und wieder zurück machen will. Eine Wegstrecke sind 50
km, aber der Kunde kann nur 80 € bezahlen, denn mehr Geld hat er wirklich nicht.
Soll Theobald die Fahrt annehmen oder ablehnen? Argumentieren Sie nur mit ökonomischen Gründen!
8.
Der Bürgermeister erklärt, das städtische Freibad würde in diesem Sommer 20 Tage früher
geschlossen, um zu sparen. Seine Begründung: Die Durchschnittskosten betragen pro Tag
5.000 €, während die Einnahmen pro Tag nur bei 2.500 € liegen. Als Mitglied der oppositionellen Gemeinderatfraktion erfahren Sie, dass die variablen Kosten pro Tag bei 1.000 €
liegen. Verhält sich der Bürgermeister aus ökonomischer Sicht rational?
9.
Sie befinden sich mitten in Ihrer Klausurvorbereitungsphase für Mikro. Um ein wenig zu
entspannen, beschließen Sie, einen kleinen Spaziergang rund um den Hennesee zu unternehmen. Dort treffen Sie auf ihren ehemaligen Kommilitonen Tim Thaler, der sein Studium
abgebrochen hat und nun einen eigenen Döner-Imbiss betreibt. Sie fragen Tim, wie seine
Geschäfte so laufen.
„Ich bin eigentlich ganz zufrieden“, antwortet Tim, „ich bin so gut wie jeden Abend ausverkauft. Aber ich habe immer noch nicht herausgefunden, bei welcher Absatzmenge ich den
höchsten Gewinn erzielen kann. Ich kann mich zwar noch dunkel erinnern, dass es da
einen Weg gibt, die optimale Dönermenge systematisch zu bestimmen. Nur als das damals
in der Mikro-Vorlesung besprochen wurde, habe ich wohl gerade meine Emails gechecked.
Du weißt ja, mit der Theorie habe ich es nicht so. Aber wie ich höre, bist du darin fit. Da
könntest du mir doch einen Tipp geben. Ich schmeiß eine Runde Pils.“
„Gerne“, sagen Sie, „aber dafür brauche ich ein paar Angaben über die Kosten, die bei
deinem Döner-Stand anfallen.“
„Kein Problem“, freut sich Tim, „ein ordentlicher Betrieb führt natürlich eine
Kostenrechnung!“
Stolz kramt er eine Papierserviette hervor, auf der einige Zahlen hingekritzelt sind. Als er
die frisch gezapften Pils auf den Tisch stellen will, kippt ein Glas um und das gute Pils
ergießt sich über die „Kostenrechnung“. Nur noch wenige Zahlen sind lesbar:
x
K
DVK
DTK
DFK
Kfix
K'
0
10
85,00
20
110,00
30
130,00
5,50
40
4,00
50
4,20
60
3,75
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
37 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
70
4,50
80
11,00
90
13,00
100
15,00
a) „Na Prost, das war’s dann ja wohl!“, kommentiert Tim resignierend sein Missgeschick.
Sie aber zücken Ihren Stift und rekonstruieren kurzerhand die ruinierte Tabelle.
b) „Wusste ich doch, dass du ein Genie bist“, klopft Tim Ihnen anerkennend auf die
Schulter und zapft ein neues Pils. Währenddessen haben Sie schon bereits die
Totalkostenfunktion gezeichnet. (Abbildung 1)
c) „Oh“, stellen Sie fest, „aus deiner Kostenfunktion erkenne ich, dass du die Döner nach
dem klassischen Ertragsgesetz herstellst.“ „Aber natürlich“, bekräftigt Tim, der sofort
an Gewerbeaufsicht und Gesundheitsamt denkt, „in meine Döner kommen nur erlaubte
Zutaten; ich bin schließlich ein gesetzestreuer Bürger. Aber was genau steht eigentlich
im Ertragsgesetz drin?“ Erklären Sie ihm die Zusammenhänge.
d) „Jetzt muss ich noch über deine Preispolitik Bescheid wissen!“, fordern Sie Tim auf.
„Och, die ist ganz einfach! Ich bin hier ein kleiner von vielen Döner-Anbietern. Bei der
starken Konkurrenz habe ich gar keinen Spielraum. Ich kann nur den Preis verlangen,
der hier marktüblich ist. Zurzeit sind das 6 € pro Döner.“ Mit dieser Angabe sind Sie in
der Lage Umsatz und Gewinn für verschieden Absatzmengen zu berechnen:
Menge
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Umsatz
Gewinn
e)
f)
g)
h)
i)
j)
k)
Ergänzen Sie Ihre Grafik um die Umsatz- und Gewinnfunktion. Markieren Sie die BreakEven-Points.
„Na also“, stellen Sie fest, „deine gewinnmaximale Dönermenge beträgt: .......................“
„Bist Du sicher, dass deine Grafik stimmt?“ grübelt Tim, „ich habe nämlich festgestellt,
dass mein Gewinn pro Döner bei einer kleineren Absatzmenge größer wäre.“ Sie
beschließen nun die Analyse noch etwas gründlicher vorzunehmen. Dazu tragen Sie
den Verlauf von gesamten Durchschnittskosten (DTK), durchschnittlichen variablen
Kosten (DVK) und Grenzkosten (K’) in ein neues Diagramm ein.
„Du kannst ja schön malen“, staunt Tim, der inzwischen das nächste Pils zapft, „aber
ist das nicht reiner Zufall, dass die Grenzkostenkurve deine Stückkostenkurven genau
in deren Minimum schneidet?“ Auf den mathematischen Beweis, den Sie natürlich
beherrschen, verzichten Sie lieber, da Tim inzwischen auf ein erhöhtes Trinktempo
umgestiegen ist. Liefern Sie ihm stattdessen eine plausible Argumentation, die den
Zusammenhang zwischen Stück- und Grenzkosten verdeutlicht.
„Ah, da fällt mir wieder etwas ein“, ruft Tim triumphierend, nimmt Ihren Stift und zeichnet die Preis-Horizontale bei 6 € pro Döner ein. „Siehst du, beim Betriebsoptimum
muss der Stückgewinn maximal sein!“
Wie hoch ist das Betriebsoptimum?
......................................................
Wie hoch ist dort der Gewinn pro Döner? ......................................................
Stimmt die Aussage von Tim?
......................................................
Machen Sie nun Tim anhand der Grafik klar, warum der Gesamtgewinn bei der
Produktionsmenge maximal sein muss, für die „Preis = Grenzkosten“ gilt.
Zeigen Sie, wie sich in der Abbildung der maximale Gewinn als Flächeninhalt eines
Rechtecks berechnen lässt.
Beeindruckt von den Möglichkeiten der mikroökonomischen Analyse kommt Tim ins
Träumen und möchte wissen, wie hoch sein Gewinn gewesen wäre, wenn er einen
Absatzpreis von 10 € verlangen könnte. Bestimmen Sie für diesen Preis
die gewinnmaximale Absatzmenge:
.......................................................
den maximalen Gewinn:
..........................................................
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
38 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
l)
Nach diesem kurzen Ausflug ins Reich der Phantasie bringen Sie Tim wieder auf den
harten Boden der Realität zurück: „Ich glaube, Tim, Du solltest dich lieber darauf
einstellen, dass die Konkurrenz härter wird, und den Preis nach unten drückt.“ „Das
befürchte ich leider auch“, erwidert Tim, „im schlimmsten Fall rechne ich mit einem
Preis von 3 €. Wenn ich dann Verlust mache, sollte ich auf keinen Fall noch eine Döner
verkaufen.“ Bestimmen Sie für diesen Preis wie hoch der Verlust dann mindestens
wäre. Sollte Tim den Dönerverkauf dann wirklich einstellen?
m) Bestimmen Sie
langfristige Preisuntergrenze:
.......................................................
kurzfristige Preisuntergrenze:
.......................................................
Betriebsminimum:
......................................................
Erläutern Sie, was mit diesen Kennziffern gemeint ist.
n) Tim hat einen etwas trüben Blick bekommen und meint: „Das wird mit jetzt alles viel zu
kompliziert. Morgen kann ich mich sowieso an nichts mehr erinnern. Kannst du mir
nicht in einer simplen Zeichnung festhalten, bei welchem Preis ich wie viele Döner
anbieten sollte.“ Natürlich können Sie das! Zeichnen Sie die kurzfristige
Angebotsfunktion für Tims Döner-Stand.
o) Tim ist derweil zum musikalischen Teil des Abends übergegangen und begleitet sich
auf seiner Gitarre zum „Highway to Hell ...“, während Sie noch einmal folgende
Szenarien analysieren, ohne Tims gute Laune dabei zu stören:
• Sie haben in der Zeitung gelesen, dass die Stadt höhere Standgebühren für den
nächsten Weihnachtsmarkt plant. Was würde mit der Angebotsfunktion passieren,
wenn sich deshalb die Fixkosten für Tim verdoppeln?
• Außerdem haben Sie davon gehört, dass das Gesundheitsministerium erwägt, eine
indirekte Mengensteuer auf „Fast Food“-Produkte zu erheben. Dann müsste Tim
für jede verkaufte Döner einen Euro an das Finanzamt abführen. Wie wirkt sich
diese Steuer auf die Angebotsfunktion aus?
Zufrieden stellen Sie nun fest, dass Sie sich an diesem Abend bestens auf die Klausur
vorbereitet haben und daher am nächsten Morgen lange ausschlafen können. Sie
zapfen sich auch noch ein Pils
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
39 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
10. Ein gewinnmaximierendes Unternehmen, das bei vollständiger Konkurrenz produziert, hat
folgende Kostensituation:
Menge
Kosten
1
13,00
2
16,00
3
18,00
4
19,00
5
21,00
6
24,00
7
28,00
8
33,00
9
39,00
DurchschnittsGrenzkosten
kosten
Umsatz
Gewinn
a) Bestimmen Sie die Angebotsfunktion. Füllen Sie zu diesem Zweck die obige Tabelle
aus.
b) Ab welcher Menge lohnt sich die Produktion überhaupt?
c) Ab welcher Menge lohnt sich die Produktion, wenn die Fixkosten 8 € betragen?
d) Zeichnen Sie Grenzkostenkurve, Durchschnittskostenkurve und Angebotskurve in ein
gemeinsames Diagramm.
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
40 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
13. Übung: Monopole
1.
Ein Anbieter mit einem natürlichen Monopol wird gesetzlich verpflichtet, seine Güter zu
einem Preis in Höhe der Durchschnittskosten anzubieten. Markieren Sie in einer Zeichnung
die Preissetzung und den gesellschaftlichen Nettowohlfahrtsverlust im Vergleich zu einer
Preissetzung in Höhe der Grenzkosten.
2.
Das nachfolgende Diagramm zeigt das natürliche Monopol Ihres örtlichen Stromlieferanten. Es zeigt die Nachfragekurve (NE) nach Strom in Kilowattstunden, den Grenzerlös (E’)
des Elektrizitätsversorgers, seine Grenzkosten (K’) und seine durchschnittlichen Totalkosten (DTK). Die Regulierungsbehörde plant die Einführung einer Preisbindung.
a) Welchen Preis wird das Elektrizitätsunternehmen von seinen Kunden fordern, wenn die
Regulierungsbehörde nicht eingreift? – Schraffieren Sie die Fläche des Nettowohlfahrtsverlustes durch das Monopol.
b) Würde das Unternehmen einen Gewinn oder Verlust machen, wenn die Regulierungsbehörde einen Höchstpreis in Höhe der Grenzkosten von 0,30 € verfügt?- Zeigen Sie
die Fläche des Gewinns oder Verlusts.
c) Die Regulierungsbehörde verordnet einen Höchstpreis von 0,50 €. Macht der Monopolist Gewinn oder Verlust?
3.
Für die neue CD von den Toten Hosen wird folgende Absatzprognose erstellt:
Die variablen Kosten der Produktion der CD betragen 5 € pro CD, fixe Kosten gibt es keine.
Preis (in €)
Absatzmenge (in Stück CD)
24
22
20
18
16
14
10,000
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000
a) Ermitteln Sie die Gesamterlöse für alle angegebenen Absatzmengen. Wie hoch sind die
Grenzkosten pro 10.000 Stück?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
41 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
b) Welche Menge an CDs würde den Gewinn maximieren? Ermitteln Sie den
entsprechenden Preis und den dazugehörigen Gewinn.
c) Welches Aufnahmehonorar würden Sie von der Plattenfirma fordern, wenn Sie der
Manager der Toten Hosen wären?
4.
Eine Gesellschaft plant den Bau einer Brücke über einen Fluss. Sie hätte dabei € 2 Mio. an
Baukosten und keine laufenden Unterhaltskosten. Die nachfolgende Tabelle zeigt die von
der Gesellschaft prognostizierte Nachfrage während der Lebenszeit der Brücke
Preis (in € je Überquerung)
x (Überquerungen in Tausend)
8
7
6
5
4
3
2
1
0
0
100
200
300
400
500
600
700
800
a) Wie hoch wäre der gewinnmaximierende Preis, wenn sich die Gesellschaft zum Bau der
Brücke entschließt? Ist dieses Outputniveau effizient? Warum oder warum nicht?
b) Soll die Gesellschaft die Brücke überhaupt bauen, wenn sie an einer Gewinnmaximierung interessiert ist? Wie steht es um den Gewinn bzw. um den Verlust?
c) Welchen Preis sollte der Staat verlangen, wenn er den Brückenbau übernimmt?
d) Begründen Sie, ob der Staat die Brücke bauen sollte!
e) Ändern sich die Ergebnisse, wenn die Möglichkeit zur Preisdifferenzierung besteht?
5.
Henry, Bea und Romy betreiben die einzige alternative Kneipe in der Stadt. Henry setzt
sich zum Ziel, so viele Drinks wie möglich ohne Verlust zu verkaufen. Dagegen möchte Bea
mit der Kneipe soviel Erlös wie möglich erzielen und Romy den größtmöglichen Profit.
Zeigen Sie grafisch die Preis-Mengen-Kombinationen, die sich aus den drei Strategien
ergeben.
6.
Die Nachfrage nach Heroin gilt durch das Suchtverhalten als besonders preisunelastisch.
Dagegen wird das Angebot an Heroin durch die Mafia kontrolliert und damit monopolisiert,
wobei wir der Mafia das Ziel der Gewinnmaximierung unterstellen. Sind diese Aussagen
mit einander vereinbar?
7.
Der Bierbrauer Waeltins verfüge über ein Monopol. Die Grenzkosten für ein 5 l Fass
betragen € 2. Die Nachfrage x nach einem 5 l Fass verhalte sich nach der Funktion
x = 10 – p. (p = Preis pro 5 l Fass). Ermitteln Sie den Preis, bei dem die Brauerei Waeltins
ihren Gewinn bei der Herstellung von 5 l Fässern maximiert.
8.
Ein Monopolist sieht sich mit folgender Preis-Absatz-Funktion konfrontiert:
x(p) = 100 − 2p Seine Kostenfunktion lautet K( x ) = 2x .
Wie groß sind die optimale Menge und der optimale Preis?
9.
Ein Monopolist sieht sich mit folgender Preis-Absatz-Funktion konfrontiert:
x(p) = 10 ⋅ p −3 . Seine Kostenfunktion lautet K( x ) = 2 ⋅ x .
Wie groß sind die optimale Menge und der optimale Preis?
10. Ein Monopolist sieht sich mit folgender Preis-Absatz-Funktion konfrontiert:
100
. Seine Kostenfunktion lautet K( x ) = x 2 .
x(p) =
p
Wie groß sind die optimale Menge und der optimale Preis? (Vorsicht Falle!)
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
42 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
11. Minol ist der einzige Lieferant von Heizöl in der Stadt Kalten in Mecklenburg. Im letzten
Winter ärgerten sich die Einwohner darüber, dass sich der Preis für einen Liter Heizöl
nahezu verdoppelt hat. Sie sind überzeugt, dass sie ein Opfer der Marktmacht eines
Monopolisten geworden sind.
Erläutern Sie welches der folgenden Ereignisse für diese Überzeugung spricht.
a) In ganz Deutschland war das Heizöl knapp, und die Kapazitäten von Minol sind
beschränkt.
b) Im letzten Jahr hat Minol einige andere lokale Heizöllieferanten übernommen.
c) Die Kosten für Minol beim Einkauf des Heizöls bei den Raffinerien sind stark
angestiegen.
d) Kürzlich haben einige fremde Anbieter, darunter „f wie frech“ damit begonnen, den
Kunden von Minol Heizöl zu wesentlich niedrigeren Preisen anzubieten.
e) Minol hat von der Regierung durch eine Lizenz das Recht erworben, als einziges
Unternehmen Heizöl aus der einzigen Heizölpipeline abzuzapfen.
12. In den meisten Fällen ist Preisdiskriminierung mit zusätzlichen Kosten verbunden. Im Folgenden sollen die Möglichkeiten der Preisdiskriminierung unter diesem Aspekt analysiert
werden. Zur Vereinfachung wird angenommen, dass keine Fixkosten anfallen und die
Grenzkosten konstant sind.
a) Zeichnen Sie die Grenzkosten und die Durchschnittskosten, die Preis-Absatz-Funktion
und die Grenzerlöskurve.
b) Der Monopolist verlangt von allen Kunden den gleichen Preis. Markieren Sie die Fläche
des Gewinns mit G, die Konsumentenrente mit KR und den Nettowohlfahrtsverlust mit
NWV
c) Wie groß ist der Gewinn, wenn der Monopolist vollständige Preisdifferenzierung
betreiben kann?
d) Wie verändern sich Gewinn und gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt durch vollständige
Preisdifferenzierung? – Welche Änderung ist größer?
e) Angenommen, die Preisdifferenzierung verursacht fixe Kosten in Höhe von C. Welche
Überlegung wird der Monopolist nun anstellen, um zu entscheiden, ob er die Preisdifferenzierung durchführen soll?
f) Nach welchen Kriterien wird ein wohlmeinender Diktator entscheiden, ob der Monopolist Preisdifferenzierung durchführen sollte?
g) Vergleichen Sie die Anreize für den Monopolisten und dem wohlmeinendem Diktator,
Ist es möglich, dass der Monopolist Preisdifferenzierung betreibt, auch wenn das aus
gesellschaftlicher Sicht nicht wünschenswert ist?
Übungsaufgaben zur Mikroökonomik SoSe 2014
43 / 43
Prof. Dr. Martin Ehret, Dipl. Vw. Stephan Bartelheim, Dr. habil. Karl Betz, Gordon Eickhoff, Jessica Kicinsky, Lea
Kossmann, Dipl. Ök. Holger Krins, Michael Müller, Frank Raulf BA
Fachhochschule Südwestfalen, Standort Meschede
Herunterladen