Beschleunigung bei gleichförmiger Kreisbewegung

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Beschleunigung bei gleichförmiger Kreisbewegung
Ähnliche Dreiecke
Beschleunigung bei gleichförmiger Kreisbewegung
v = ω ⋅R
⇒ a = ω2 ⋅ R
Die drei Newtonschen Axiome
Isaac Newton, * 25.12.1661 Woolsthorpe, + 20.3.1727 London
Principia Mathematica (1687)
Die drei Newtonschen Axiome
Erstes Newtonsches Axiom (Trägheitsgesetz)
Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen
Bewegung, solange keine äußere Kraft auf ihn wirkt
Die drei Newtonschen Axiome
Zweites Newtonsches Axiom (Grundgesetz der Dynamik)
Es existiert eine von Masse und Geschwindigkeit abhängende Größe, der
sogenannte Impuls. Er ist definiert als
G
G
p = m ⋅v
Die zeitliche Änderung des Impulses eines Systems ist gleich der Kraft .
G
G
F = dp /d t
Meist ist m = const (nicht bei Raketen und in der relativistischen Mechanik). Es gilt
dann
G
G
F = m ⋅ a,
Kraft = Masse mal Beschleunigung
Die drei Newtonschen Axiome (Kraft)
Einheit der Kraft ist das Newton (N):
Die Kraft, die benötigt wird, der Masse 1 kg die
Beschleunigung 1 m/s² zu erteilen.
1 N = 1 kg ⋅ 1 m/s² = 1 m ⋅ kg/s². Nützlich:1 kg = 1N⋅s2/m
Kräfte: Gravitation
Kräfte: Gravitation
ausgeübt wird, ist
G = Gravitationskonstante
Kräfte: Gravitation
Gewicht
6
3
R
m ( 6.378 ⋅ 10 ⋅ m)
−11 m
= 6.673 ⋅ 10
= 9.81 ⋅ 2 ⋅
G = g⋅
kg ⋅ s2
s 5.974 ⋅ 10 24 ⋅ kg
ME
2
E
2
Aufgabe: Kraft und Beschleunigung
M⋅m
M
M
Lösung: F = G ⋅ 2 ∝ 2 ⇒ X
ME
R
R
RX2
2
300/20
=
= 0,75
2
RE
2. Newtonsches Axiom: Träge und schwere Masse
Träge Masse
Schwere Masse
widersetzt sich der Beschleunigung
verantwortlich für Gravitation
F = mt ⋅ a
Ms ⋅ ms
F = G⋅
R2
Versuch: Träge und schwere Masse
Pendel:
d 2s
d 2 (l ⋅ ϕ)
−ms ⋅ g ⋅ sin ϕ ≈ −ms ⋅ g ⋅ ϕ = mt ⋅ 2 = mt ⋅
dt
dt 2
⎛ ms ⋅ g ⎞
Lösung für ϕ(0) = ϕ0 ,ϕ(0) = 0 : ϕ = ϕ0 ⋅ cos ⎜⎜
⋅ t ⎟⎟
m
⋅
l
t
⎝
⎠
ω=
2π
ms ⋅ g
mt ⋅ l
⇒T =
= 2π ⋅
ω
mt ⋅ l
ms ⋅ g
Periodendauer
für mS = mT
l
T = 2π ⋅
g
Stimmt die Annahme ms = mt??
Versuch: Äquivalenz von schwerer und träger Masse
Zwei Fadenpendel gleicher Länge (l ≈ 1 m).
• Sehr unterschiedliche Massen: gleich
große Kugeln aus Plastik bzw. Gusseisen!
• Abstand ca. 60 cm.
• Gegenphasige Schwingungen
• Phase bleibt über mehr als 10 volle Schwingungen erhalten.
• mt/ms unabhängig von der Art des Körpers!!
3. Newtonsches Axiom
Drittes Newtonsches Axiom (Reaktionsgesetz, actio = reactio)
Übt Körper 1 auf Körper 2 eine Kraft aus, so reagiert Körper 2 mit
einer im Betrag gleichen, entgegengesetzt gerichteten Kraft
G
G
F ′ = −F
Versuch: Kraft erzeugt Gegenkraft
(3. Newtonsches Axiom)
Versuchsgerät: Zwei mit Rädern versehene Bretter und langes Seil.
Start: Wägen in etwa 10 m Entfernung voneinander. Zwei Versuchspersonen annähernd
gleicher Masse auf den Wägen mit den Enden des Seils in der Hand.
Versuchsablauf: Eine Person hält das Seil fest, die andere zieht.
Beobachtung: Beide Wagen setzen sich in Bewegung und treffen sich in der Mitte.
Wiederholung mit vertauschten Rollen.
Beispiel
Beispiel
Drei wirksame Kräfte:
i) Gewichtskraft FG, ii) Normalkraft FN, iii) Schiebekraft Fx.
y
FX = m ⋅ aX ⇒ aX = FX / m = 5m/s2
N − m ⋅ g = m ⋅ aY
Fx
x aY = 0 ⇒ N = m ⋅ g
FG=m·g
FN=N
Aufgabe: Schiefe Ebene
Schiefe Ebene
Winkel einer schiefen Ebene
Schiefe Ebene.....
θ
Dynamik mit mehreren Körpern
Atwoodsche Fallmaschine
Atwoodsche Fallmaschine
Atwoodsche Fallmaschine
-
Atwoodsche Fallmaschine
Macht das Ergebnis Sinn ? (Grenzfälle prüfen !)
Bezugssysteme und Scheinkräfte
Man kann zur Beschreibung von mechanischen Vorgängen
verschiedene Bezugssysteme verwenden.
Beispiel:
Bezugssystem S‘
y
y‘
Bezugssystem: S
G
v
Geschwindigkeit des
Fahrzeugs
x‘
x
„Ruhendes Bezugssystem“: S (x,y,z)
„Bewegtes Bezugssystem“: S‘ (x‘,y‘,z‘)
Inertialsysteme
Sind zur Beschreibung der Mechanik alle Bezugssysteme gleich gut geeignet?
Nur Inertialsysteme sind geeignet! Weil nur in ihnen die Newtonsche Bewegungsgleichung:
G
G
F = m⋅a
gilt.
Was ist ein Inertialsystem?
1) Ein relativ zu einem Inertialsystem gleichförmig-geradlinig bewegtes System ist ebenfalls
ein Inertialsystem.
2) Ein relativ zu einem Inertialsystem beschleunigtes System ist kein Inertialsystem
Beispiel:
• Strasse Inertialsystem ⇒ Auto mit konstanter Geschwindigkeit auch Inertialsystem.
• Beschleunigendes Auto kein Inertialsystem.
• Relativ zu Inertialsystem rotierendes System kein Inertialsystem.
Inertialsystem (Forts.)
Die Erde ist deshalb, streng genommen, kein Inertialsystem
a) wegen ihrer Eigenrotation,
b) wegen ihrer Beschleunigung bei der Bewegung um die Sonne.
Für viele Zwecke kann man ein erdbezogenes Bezugssystem aber mit
hinreichender Genauigkeit als Inertialsystem betrachten.
Will man in einem Bezugssystem, das kein Inertialsystem ist, die
Newtonsche Bewegungsgleichung benutzen, dann muss man
sogenannte Scheinkräfte einführen
Beispiel: Freier Fall im Aufzug
Festhängend
G
G
Ft = −m ⋅ g
Freier Fall
G
a=0
G
G
FS = m ⋅ g
G
G
FS = m ⋅ g
• Experimentator auf festem Boden (Inertialsystem): Aufzugskabine fällt
beschleunigt wie Masse m ⇒ keine Relativbewegung.
• Experimentator im Aufzug: Auf die Masse m wirkt außer der Schwerkraft eine
diese kompensierende Scheinkraft: Schwerelosigkeit
Versuch: Gewichtskraft beim freien Fall
Auf ein Aluminiumgerüst, wie abgebildet, werden drei Holzklötze mittig
platziert. Der mittlere Klotz ist dabei
mit einer Gummischnur versehen, die
so fest gespannt wird, dass der Klotz
gerade noch in seiner Position gehalten
wird. Nun lässt man die gesamte Apparatur einige cm nach unten fallen.
Beobachtung:
Sobald alles nach unten fällt, wird
das mittlere Klötzchen in Richtung
Gummischnur herausgezogen.
Allgemein
In einem beschleunigten System kann man die Newtonsche
Bewegungsgleichung „retten“, indem man eine auf eine Masse
wirkende Trägheitskraft
G
G
Ft = − m ⋅ a
einführt.
Rotierende Bezugssysteme
Zentripetalbeschleunigung / Zentrifugalbeschleunigung
Inertialsystem: Körper auf Kreisbahn;
Zentripetalbeschleunigung durch Zugkraft im Seil.
G
Fp = − m ⋅ ω ⋅ r ,
2
Auf der Scheibe: Körper in Ruhe (a=0);
Zentripetalkraft und Zentrifugalkraft
(Scheinkraft) ergänzen sich zu Null.
G
G
Fz = m ⋅ ω 2 ⋅ r
G G
Fp + Fz = 0
Corioliskraft
d
Ball fliegt eine Strecke d mit
Geschwindigkeit v = d t .
Währenddessen bewegt sich
der Fänger um s = d ⋅ ω ⋅ t.
Beobachter auf Scheibe schreibt
das Züruckbleiben des Balls einer
Beschleunigung a zu:
− s = −d ⋅ ω ⋅ t =
1
2
⋅ a ⋅ t2 !
So ergibt sich a = −2 ⋅ ω ⋅ d /t,
also FC = m ⋅ a = −2 ⋅ m ⋅ ω ⋅ v .
Corioliskraft - Versuch
Gustave Gaspard de Coriolis (1792- 1843) französischer Mathematiker
• Luftpistole auf Drehteller.
• Mündung genau im Drehzentrum.
• Zielscheibe mit Kugelfang, fest mit Drehteller verbunden.
• Zielscheibe justiert: Schuss aus Pistole trifft genau das Zentrum, wenn Anordnung in Ruhe
• Aufbau in Drehbewegung (bis max. etwa 1U/sec.).
• Einschuss um einige Zentimeter aus dem Zentrum versetzt.
s = d·ω·t = d²·ω/v ≈
≈ 4.0 m²·0.5s-1/(100 m/s) ≈ 2 cm.
Corioliskraft
Die Corioliskraft steht senkrecht auf der Drehachse des Bezugssystems
und der Bewegungsrichtung. Ihr Betrag ist:
Fc = −2 ⋅ m ⋅ v ⋅ ω ⋅ sinθ
m,v = Masse, Geschwindigkeit des Körpers,
w = Kreisfrequenz der Rotation,
θ = Winkel zwischen Bewegungsrichtung und Drehachse.
Entfernt sich der Körper von der Drehachse, so wirkt die Corioliskraft entgegen der
Rotationsrichtung, nähert er sich der Achse, wirkt sie in Rotationsrichtung.
G
Vektorprodukt von ω und v
G
G
G G
Fc = −2 ⋅ m ⋅ (ω × v )
Vektorprodukt (Kreuzprodukt)
Drehgeschwindigkeit v kann vektoriell beschrieben werden
G G
G G
v = v0 + ω × r
mit vo als Geschwindigkeit des Drehpunktes.
Corioliskraft /Hochdruckgebiete
G
G G
Fc = −2 ⋅ m ⋅ (ω × v )
ω
v
v⊥
v||
v
v⊥
ω
G
−ω × v
G
v ⊥⊗
G G
(ϖ × v )
G
Erde
Nordhalbkugel: nach rechts
Südhalbkugel: nach links
ω
G
v⊥
G G
ω×v
⊗ Fc v
G G
−ω × v
⊥
Fc
Coriolisablenkung von Luftströmungen
ω aus Tafelebene :
Zyklone = Tiefdruckgebiet
Antizyklone = Hochdruckgebiet
Reibung
Reibung
Reibung
• Die Reibungskraft (Vektor) steht senkrecht auf der Normalkraft N
• Für den Betrag der Reibungskraft |fF| gilt
|fF| = µK·|N| (= µK|m·g|)
Die Konstante µK heißt Gleitreibungszahl
Modell.....
G
µK ⋅ m ⋅ g
Reibung und schiefe Ebene
Sonderfall:θ = π /2 ⇒ a = g
Reibung: Versuch
Abhängigkeit der Reibung von der Oberfläche
Drei Messingklötze mit unterschiedlicher Beschichtung (ohne, Filz, Antirutschmatte)
werden auf eine große Holzplatte gelegt. Hebt man nun die Holzplatte an einer Seite an,
so entsteht eine schiefe Ebene. Je nach Art der Beschichtung beginnen die Klötze bei
unterschiedlichen Winkelnsich zu bewegen und rutschen dann unterschiedlich schnell.
Filz
Messing
Übergang Haftreibung - Gleitreibung
Ein Körper haftet zunächst an der Oberfläche, selbst wenn man eine Kraft
F in horizontaler Richtung ausübt. Erst wenn die eingesetzte Kraft die
maximale Haftreibungskraft übersteigt, beginnt der Körper zu gleiten.
Haftreibung (µS) und Gleitreibung (µK)
Haft-R.
Gleit-R.
µs
µk
Versuch: Gleitreibung - Haftreibung
Kurzbeschreibung:
Ein Besenstiel wird auf die beiden ausgestreckten Zeigefinger gelegt. Dann
nähert man die Finger einander, bis sie sich berühren, wobei der Stiel abwechselnd auf dem einen und dann auf dem anderen Finger rutscht, bis ihn
die Finger genau im Schwerpunkt unterstützen. Warum??
Ein Finger rutscht jeweils so lange bis die wachsende Belastung den Gleitreibungswiderstand größer werden lässt als die Haftreibung am anderen Finger.
Haftreibung.....
µS = tanθ = 1: θ = 45º
Experiment: Haftreibung am Steilhang (Keil)
Zwei Holzkeile, deren Steilflächen mit
Antirutschmatten beklebt sind, werden mit diesen
Flächen aufeinandergestellt. Bei 60º Neigung
kann man sie noch mit 2 kg belasten!
Reifen und Bremsen
ABS = Anti-Blockier-System
• Haftreibung > Gleitreibung
• ABS: Blockieren verhindert
• Bei Blockiergefahr eines Rades
wird auch Bremsdruck am
anderen Rad moduliert
Winterreifen
• Weichere Gummimischung:
µ größer,
• Gröberes Profil: mehr
Haftung bei Schnee; Eis??
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