EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika AG Autoantikörper gegen TPO, TG und TSH-Rezeptoren in der Diagnostik autoimmuner Schilddrüsenerkrankungen ELISA RIA IIFT: Anti-Mikrosomen + Anti-TG Charakteristisch für autoimmune Schilddrüsenerkrankungen (Autoimmune Thyreoiditis; AIT) ist das Auftreten Schilddrüsenspezifischer Autoantikörper. Sie richten sich gegen Schilddrüsen-Mikrosomen, mit dem wichtigsten Zielantigen Thyreoperoxidase (TPO), gegen Thyreoglobulin (TG) und gegen die Rezeptoren für Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH-Rezeptoren). Eine AIT tritt häufig in Kombination mit anderen Autoimmunerkrankungen auf, wie z. B. mit Myasthenia gravis, perniziöser Anämie, chronisch-atrophischer Gastritis und Autoimmun-Polyendokrinopathie. Daher findet man im Serum von AIT-Patienten häufig weitere entsprechende Autoantikörper. Anti-TPO-Antikörper werden bei über 70 % und Anti-TG-Antikörper bei 20-50 % der M.Basedow-Patienten nachgewiesen und können die Diagnose absichern. globulins gemessen. Dabei handelt es sich um einen Subtyp der TRAk, er besitzt eine hohe klinische Sensitivität und Spezifität. Im Testverlauf konkurrieren die Autoantikörper mit zugesetztem Enzym-markiertem TSH. Die ELISA der Firma EUROIMMUN enthalten alle notwendigen Reagenzien und können einfach automatisiert werden. Eine AIT kann sich in Form einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose, z. B. Morbus Basedow) oder einer Unterfunktion (Hypothyreose, z. B. Hashimoto-Thyreoiditis) manifestieren. Etwa 2 % der weiblichen und 0,2 % der männlichen Bevölkerung sind betroffen. Bei rechtzeitiger Behandlung und nachfolgender Überwachung ist die Prognose bei AIT-Patienten im Allgemeinen gut. Dem Morbus Basedow werden etwa 60 % aller Hyperthyreosen zugerechnet. Charakteristische Symptome sind Struma, Exophthalmus und Tachykardie (Merseburger Trias). Für die Diagnose eines Morbus Basedow gelten Autoantikörper gegen TSHRezeptoren (TRAk) als serologische Marker: Sie sind bei 90 % der Patienten nachweisbar. Darüber hinaus erlaubt die Kontrolle der TRAk-Konzentration im Krankheitsverlauf des Morbus Basedow eine prognostische Aussage und bietet eine wichtige Entscheidungshilfe zur Therapiesteuerung. Hohe TRAk-Konzentrationen nach einer langen Thyreostatika-Therapie sind Anzeichen für ein erhöhtes Rückfallrisiko. Weiterhin können TRAk im Serum schwangerer Frauen, die an Morbus Basedow leiden, eine Hyperthyreose beim Fötus auslösen. Die Hashimoto-Thyreoiditis ist in der Regel mit einer Hypothyreose assoziiert. Sie geht einher mit Müdigkeit, Muskelschwäche und Gewichtszunahme. Darüber hinaus gilt sie als Risikofaktor für die Entwicklung koronarer Herzerkrankungen. In vielen Fällen ist die Erkrankung zu Beginn asymptomatisch. Von entscheidender Bedeutung für die Diagnose der Krankheit ist die Serologie: Autoantikörper gegen TPO können bei nahezu allen Patienten nachgewiesen werden, in 70 % der Fälle treten Anti-TG-Antikörper auf. Eine Sonderform der Autoimmunthyreoiditis ist die Postpartum-Thyreoiditis, eine vorübergehende hypothyreote Funktionsstörung der Schilddrüse, die mit hohen Titern der Anti-TPO-Antikörper einhergeht. Von dieser Erkrankung sind ca. 5 % der Frauen betroffen. Das Risiko ist besonders hoch, wenn gleichzeitig ein Insulin-abhängiger Diabetes mellitus vorliegt. Bei allen Wöchnerinnen wäre die Messung von Anti-TPO-Antikörpern empfehlenswert, da sie im Erkrankungsfall einer Hormonsubstitution bedürfen. Bei differenzierten Schilddrüsenkarzinomen werden Antikörper gegen TG untersucht, weil sie die korrekte Bestimmung der TGKonzentration im Serum beeinträchtigen können (Tumormarker). EUROIMMUN bietet mehrere Testsysteme an, mit denen Autoantikörper gegen TG, TPO und TSH-Rezeptoren quantitativ und monospezifisch nachgewiesen werden können. Für die Mikrotiter-ELISA „Anti-TPO” bzw. „Anti-TG” werden als Substrate rekombinantes TPO bzw. natives TG eingesetzt. Beim TRAk-ELISA wird die Konzentration des die TSH-Bindung inhibierenden Immun- Anti-TG, Anti-TPO und TRAk können darüber hinaus mithilfe der Radioimmuntests (RIA) quantitativ untersucht werden. EUROIMMUN bietet Testsysteme auf der Grundlage verschiedender Trennmethoden an: Coated Tubes, Präzipitation und Magnettrennung. Der große Messbereich der Tests macht Wiederholungsmessungen mit anderen Verdünnungen i. d. R. überflüssig. Zudem enthält jeder Testsatz gebrauchsfertige Reagenzien sowie Kontrollen zur Evaluierung. Eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung der Autoantikörper gegen TPO und gegen TG ist die indirekte Immunfluoreszenz (IIFT) mit Gefrierschnitten der Schilddrüse als Substrat. Anti-TPO-Antikörper ergeben eine glatte Fluoreszenz des Cytoplasma der Follikelepithelzellen, während Antikörper gegen TG mit dem Kolloid der Follikel reagieren und ein streifiges oder netzartiges Bild erzeugen. Heute werden mehrere Gewebeschnitte miteinander kombiniert (BIOCHIPMosaiken), um Antikörperprofile zu untersuchen, z. B. um eine Autoimmunpolyendokrinopathie zu verifizieren. Die BIOCHIPKombination aus Schilddrüse und Rattenniere erleichtert eine sichere Abgrenzung zu Antikörpern gegen Mitochondrien (AMA). Beim EUROASSAY (ohne Abbildung) sind auf den Testfeldern eines Objektträgers Membranstreifen fixiert, die herstellerseitig mit den Antigenen bedruckt wurden. Mit diesem Testsystem können parallel Autoantikörper gegen TPO und gegen TG nachgewiesen werden. EUROIMMUN AG · D-23560 Lübeck · Seekamp 31 · Telefon 0 45 1 / 58 55-0 · Telefax 58 55-591 · E-Mail [email protected] HA_1010_I_DE_A03, 01/2011