Abendprogramm Philharmonia Orchestra London 9. September 2013

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M US I K FEST BERLIN 2 0 13
M us i k f e st
Berlin
3 0 . Au g u s t – 1 8 . S e p t e m b e r 2 0 1 3
Berliner Festspiele in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker
Bildnachweis
Titel:Turmuhrenwerk „Rauschenberg“, 1519
Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Bernhard Schmidt Turmuhrenmuseum Gelnhausen,
www.turmuhrenmuseum-gelnhausen.de
S. 8Witold Lutosławski, Sinfonie Nr. 3 (1972–1983), Particell, fol. 3r,
Sammlung Witold Lutosławski, Paul Sacher Stiftung, Basel
S. 12Vaslav Nijinsky als Faun in dem Ballett „L’ Après-midi d’un faune“,
Aquarell von Léon Bakst für die Titelseite des Saisonprogramms der Ballets Russes, 1912–1916
S. 15Francesco della Cossa, „Santa Lucia“,
Ausschnitt aus dem Altarretabel der Griffoni Kapelle in der Kirche San Petronio, Bologna 1470
S. 18Claude Debussy, ca. 1908, Foto Nadar
S. 20Witold Lutosławski, Sammlung Witold Lutosławski,
Paul Sacher Stiftung, Basel © Hugo Jehle, Marquardtstr. 37, Stuttgart
S. 21Maurice Ravel, Fotograf unbekannt
S. 23Matthias Goerne © Marco Borggreve
S. 24Philharmonia Orchestra London © Richard Haughton
M US I K FEST BERLIN 2 0 13
Musik fest Berlin 2013 5
Montag 09. September
Konzertprogramm
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Essay
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Claude Debussy – Text
15
Witold Lutosławski – Gesangstext
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Komponisten
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Interpreten
34
Musikfest Berlin 2013 Programmübersicht
36
Musikfest Berlin 2013 im Radio
37
Impressum
3
Bitte schalten Sie Ihr Mobiltelefon vor Beginn des Konzerts aus.
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Programm
Montag 09. September
20:00 Uhr
Philharmonie
Claude Debussy (1862–1918)
Prélude à l’après-midi d’un faune (1892–94)
19:00 Uhr
Südfoyer
Einführung mit
Olaf Wilhelmer
WITOLD LUTOSŁAWSKI (1913–1994)
Les Espaces du sommeil
für Bariton und Orchester (1975)
Pause
Maurice Ravel (1875–1937)
Ma Mère l`Oye Suite für Orchester (1911)
I. Pavane de la Belle au bois dormant: Lent
II. Petit Poucet: Très modéré
III.Laideronette, Impératrice des Pagodes:
Mouvement de marche
IV.Les entretiens de la Belle et la Bête:
Mouvement de valse modéré
V. Le Jardin féerique: Lent et grave
WITOLD LUTOSŁAWSKI (1913–1994)
Symphonie Nr. 3 (1972–1983)
Matthias Goerne Bariton
Philharmonia Orchestra London
Esa-Pekka Salonen Leitung
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Essay
Zum Traum wird hier die Zeit
Witold Lutosławski,
eingerahmt von Claude Debussy und Maurice Ravel
I
Warschau, ein schwüler Sommerabend um 1970. Witold Lutosławski, wie
immer im Maßanzug, empfängt seinen Schüler Krzysztof Meyer zuhause
zum Essen. Der bittet den Meister zunächst um Entschuldigung dafür, dass
er angesichts der Witterung keine Krawatte angelegt habe. Daraufhin
schenkt ihm sein Lehrer einen edlen Binder, auf dessen Rückseite der Name
eines berühmten französischen Modeschöpfers zu lesen ist. Wer nimmt sein
Abendbrot schon halbnackt zu sich?
Viele Erzählungen heben die distinguierte, elegante Art des Menschen
Lutosławski hervor – wie auch dessen persönliche und künstlerische Integri­
tät. Der Komponist als aristokratischer Dandy: in Westeuropa eine mög­
liche Stilisierung, im damaligen Osteuropa eine Absage an Kollektivisten in
schlecht sitzenden Kollektionen.
Wie so mancher polnische Künstler liebte auch Witold Lutosławski die fran­
zösische Kultur – er beherrschte die Sprache hervorragend und zählte
Gustave Flaubert zu seinen Lieblingsschriftstellern. Prägend waren für
Lutosławski natürlich auch die französischen Komponisten, unter denen er
Albert Roussel einen besonderen Einfluss auf sein eigenes Schaffen zugestand. Auch Claude Debussy und M
­ aurice Ravel wurden von ihm oft als
Vorbilder benannt – „ich würde sogar paradoxerweise sagen: Debussy noch
mehr als Ravel, wenngleich Ravel als unübertroffener Meister des Orchesters gilt. Ich persönlich finde in der orchestralen Phantasie von Debussy
mehr Originalität.“ Kritisch sah Lutosławski bei Debussy das Verhältnis von
Inhalt (verschwenderisch) und Form (leichtfertig), weswegen er den mehr
klassizistischen Roussel vorzog. Am Maßstab des Symphonischen wollte
Lutosławski selbst gemessen werden – keine alltägliche Position für einen
Komponisten, der die Mehrzahl seiner Werke nach 1950 schrieb.
II
Der Vorwurf der Formlosigkeit verfolgte Claude Debussy von Anfang an, u
­ nd
wenn der Komponist sein frühes, 1892/93 entstandenes „Prélude à l’aprèsmidi d’un faune“ im Partiturvorwort als „eine sehr freie Illustration des schönen Gedichtes von Stéphane Mallarmé“ bezeichnete, dann trat er solchen
Unterstellungen nicht eben entgegen. Mehr noch: Debussy schreibt weiter,
es gehe ihm um die Szenerie, in der sich „die Sehnsucht und die Träume des
Fauns in der Hitze dieses Nachmittages bewegen.“ Illustration – Szenerie –
Traum: Hier fehlt nur noch der inflationär verwendete Begriff „Farbe“, und
das Klischee des „musikalischen Impressionismus“ wäre perfekt. Wie verhält
sich dazu das rund zehnminütige Orchesterwerk, das Debussy im Untertitel
als „Églogue pour Orchestre d’après Mallarmé“ (Ekloge im literarischen Sinne
von „Hirtenlied“) bezeichnet?
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Das Prélude ist zunächst eine schlichte dreiteilige Liedform mit einem
belebten Mittelteil. Dort findet die Tonart cis-Moll, die von dem berühmten einleitenden Flötensolo gestreift wird, ihr enharmonisches Pendant in
Des-Dur. Die Frage ist nur, ob das Stück überhaupt in cis-Moll steht, denn
­Debussy geizt auch mit der Paralleltonart E-Dur nicht, in dessen reinster
Form das Prélude ausklingt. Der Aufbau dieses kleinen Werkes wirkt schlicht,
aber er ist nicht leicht zu erfassen.
In seinem Buch „Claude Debussy oder die lautlose Revolution in der Musik“
unternahm der Musikwissenschaftler Albert Jakobik 1977 den seltenen
Versuch, Debussys „Impressionismus“ theoretisch dingfest zu machen. In
detaillierten Analysen wies er nach, wie durch die Setzung von Tonarten,
Mischklängen und unverbundenen Gegentonarten Klangfarben entstehen.
Über das „Prélude à l’après-midi d’un faune“ lesen wir dort: „Alles ist changierendes Farbspiel in den Grenzen der farblichen Extremwerte, unendlich
übergängig. Das cis-Moll wechselt ins B-Dur wie Rot ins Blau auf der Wasserfläche, kaum trennbar in einzelne Phasen. Keine Andeutung mehr vom
Wechsel Spannung-Lösung […]. Alles ist Schweben, Bewegung von Rauch,
verfließendem Duft, von Lichtreflexen. […] Dagegen das Thema des Mittel­
teils […]: gerade hier ein dauernder Wechsel von Schwer und Leicht, von
Spannung und Lösung, Leittongefühl und Auflösung.“
Nachdem sich die Fachleute verwundert die Augen über Debussys Partitur
gerieben und die Orchestermusiker bei den Proben zur Uraufführung 1894
ihren Ohren nicht getraut hatten, wurde das „Prélude à l’après-midi d’un
faune“ ein solcher Erfolg, dass es bei der Premiere wiederholt werden musste.
Neben dem zwanzig Jahre später entstandenen, stellenweise darauf an­
spielenden „Sacre du printemps“ von Igor Strawinsky gilt Debussys Werk als
Inkunabel der musikalischen Moderne – eine sanfte Klangstudie über das
Reich zwischen Traum und Tagtraum; ein geblinzelter Augenblick im Leben
eines Fauns, dem die Nymphe so entglitt wie dem Komponisten die Grundtonart. Mallarmé übrigens konnte sich mit einer solch freien Interpretation
seiner hermetischen Kunst gut abfinden und widmete seinem Freund
Debussy Verse über das Licht, das der Komponist in der Flöte des Wald­gottes
gebannt habe.
III
Im Verzeichnis der von Witold Lutosławski vertonten Dichter taucht
­Stéphane Mallarmé nicht auf – dessen Lyrik war nach 1945 durch Pierre
Boulez und sein Hauptwerk „Pli selon pli“ besetzt. Dennoch finden sich auf
der Liste der großen Vokalwerke Lutosławskis ausschließlich renommierte
französische Textvorlagen, wobei sich Lutosławski und Boulez mit jeweils
eigenen Vertonungen Henri Michaux zuwandten. Neben diesem und
­Jean-François Chabrun erscheint bei Lutosławski Robert Desnos mit zwei
Vertonungen: in „Les Espaces du sommeil“ (1975) und in de­n 1990 voll­
endeten „Chantefleurs et Chantefables“. Robert Desnos, Jahrgang 1900,
starb 1945 in Theresienstadt an Typhus, kurz nach der Befreiung. Der
7
Essay
Résistance-Kämpfer aus dem Umfeld der Surrealisten wurde als Poet der
Liebe bewundert; für Lutosławski dürfte entscheidender gewesen sein, dass
Desnos „Les Espaces du sommeil“ („Die Räume des Schlafs“) nicht nur in
dem gleichnamigen, 1930 veröffentlichten Gedicht erschloss, sondern dass
er seine Poesie ganz allgemein der Erforschung des Unbewussten widmete
– denn: „Das, was in der Musik das Wichtigste ist, findet zweifellos in der
Sphäre des Unterbewußtseins statt.“ Kunst, so Lutosławski weiter, müsse
„das Ergebnis eines Zustandes der Ekstase sein […], einer Verfassung, in der
der Mensch über gewisse Kräfte verfügt, die ihm im Alltag des Lebens nicht
zuteil werden.“ Die Kräfte, die Desnos in den 88 Versen der „Espaces du
sommeil“ mobilisiert und die Lutosławski in einer rund 15-minütigen Szene
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für Bariton und Orchester bündelt, diese Kräfte scheinen vor allem einer
desillusionierenden Erkenntnis zu dienen. In drei Strophen, beginnend jeweils
mit „Dans la nuit“, werden Dunkelheit, Licht und Dämmerung und damit
verbundene Bewegungsformen geschildert – immer endend mit dem
Zwischenvers „Il y a toi“ („Es gibt dich“). Drei Strophen wenden sich diesem
Gegenüber zu, Begehrlichkeiten entstehen – träumt hier der Faun von der
Nymphe? Allerdings bleibt das vielfach beschworene Wesen ungreifbar, „in
der Wirklichkeit und im Traum“.
Nicht zu jeder Zeit hätte Witold Lutosławski für diese Poesie die treffenden Töne gefunden – er musste erst durch die Erfahrungen der Bartók- und
Strawinsky-Nachfolge gehen, den Serialismus ablehnen und die Begegnung
mit John Cage und dem musikalischen Zufall verarbeiten. Nun aber, 1975,
gebietet der polnische Komponist über eine unvergleichliche Palette – und
im Bewusststein, dass Dietrich Fischer-Dieskau und die Berliner Philharmoniker die Uraufführung gestalten werden, zögert er nicht, sie auszureizen:
Vom Rezitativ über das Glissando bis zur langgezogenen Kantilene wird
dem Solisten alles abverlangt. Im Orchester fängt Lutosławski die Zwischen­
zustände des Bewusstseins mit gleitenden Clustern und repetitiven Klang­
gespinsten ein, die den Stimmsatz atomisieren und sich – ad libitum gespielt
– der vertikalen Ordnung der Partitur schwerelos entziehen: Der Dirigent
zeigt dann nur Anfang und Ende einer Passage an, innerhalb derer die
Musiker mit dem vorgegebenen Repertoire an Tönen allein zurecht kommen
müssen.
IV
Dem Klischee des „musikalischen Impressionismus“ benachbart ist das Bild
von Claude Debussy und Maurice Ravel als Zwillingspaar der französischen
Moderne. Historisch verhält sich Ravel zu Debussy allerdings eher so wie
Schönberg zu Mahler, wobei Schönberg Mahler als Heiligen verehrte, während Ravel zu dem bewunderten Debussy ein distanziertes Verhältnis pflegte
– doch zu wem (abgesehen von seiner Mutter) verhielt sich Ravel eigentlich
nicht distanziert? Gleichwohl gibt es zwischen beiden frappierende Parallelen, und als am 20. April 1910 in der Pariser Salle Gaveau die Société Musicale
Indépendante ihre Gründung feierte, spielte Ravel die Uraufführung von
Debussys Klavierstück „D’un cahier d’esquisses“. Eine eigene Novität überließ
Ravel in diesem Konzert anderen Interpreten: Zwei Mädchen, zehn und elf
Jahre alt, gaben „Ma mère l’oye“ („Meine Mutter, die Gans“), fünf Kinderstücke für Klavier zu vier Händen nach Märchen von Charles Perrault und anderen Vorlagen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Ravel hatte die Stücke 1908
konzipiert und dabei an die Kinder des mit ihm befreundeten Ehepaares
Godebski gedacht, die sich den öffentlichen Vortrag allerdings nicht zutrauten. Jeanne Leleu, eine der jungen Pianistinnen, erhielt nach dem Konzert
von Ravel folgenden Brief: „Mademoiselle, wenn Sie eine große Virtuosin
sein werden und ich ein alter Bursche – auf dem Gipfel des Ruhms oder völlig
vergessen –, werden Sie vielleicht sehr gerne daran zurückdenken, daß Sie
9
Essay
einem Künstler die seltene Freude bereitet haben, ein ziemlich eigenwilliges
Werk genau mit dem richtigen Ausdruck interpretiert zu hören. Tausend
Dank für Ihre kindliche und geistreiche Aufführung von „Ma mère l’oye“.
Man muss annehmen, dass es für Ravel kein höheres Lob gab, war doch
sein Leben von der „Suche nach der verlorenen Kindheit“ bestimmt, wie der
Komponist Reynaldo Hahn sagte. Zu den Kinderstücken fühlte sich Ravel
besonders hingezogen, und ihre positive Aufnahme bewog ihn 1911 dazu, sie
auch in einer Orchestersuite zu präsentieren und diese Bearbeitung wiederum zu einer Ballettmusik nach eigenem Szenario auszuweiten. Pianistisch
sind die Miniaturen natürlich nicht annähernd so komplex wie der parallel
entstandene Klavierzyklus „Gaspard de la nuit“; dagegen zeigt „Ma mère
l’oye“ als Suite für mittelgroßes Orchester Ravels Instrumentierungskunst
von ihrer faszinierendsten Seite:
— „Pavane de la Belle au bois dormant“ / „Dornröschens Pavane“:
Flöten und andere Holzbläser über schreitenden Pizzicati und Flageolets
der Harfe, Inbegriff französischer Klangkultur in zwanzig Takten;
— „Petit Poucet“ / „Der kleine Däumling“: Er verirrt sich mit tastenden
Ganztonschritten im Wald, lässt Oboe und Englischhorn klagen,
während andere Instrumente zwitschern;
— „Laideronnette, Impératrice des Pagodes“ / frei übersetzt im Kontext
der literarischen Vorlage: „Das hässliche Entlein, Herrscherin der
Nippes­figürchen“: komponiert für die schwarzen Tasten in polytonal
erweitertem Fis-Dur – gleißende Farbenpracht nach dem von Ravel
benannten Vorbild javanischer Gamelanmusik;
— „Les entretiens de la Belle et de la Bête“ / „Die Gespräche zwischen der
Schönen und dem Biest“: Die Klarinette schlägt in diesem langsamen
Walzer den Heiratsantrag des Kontrafagotts zwar aus, befreit es aber
aus seiner Verwünschung;
— „Le jardin féerique“ / „Der Zaubergarten“: komponiert für die weißen
Tasten, in diatonischem C-Dur unendlich weit von „Laideronette“
entfernt; klassizistisch getragener, von einer Aureole gekrönter Hymnus.
Reynaldo Hahn traf den Nagel auf den Kopf, als er nach der Uraufführung
schrieb, Ravel erwecke hier „auf komplizierteste Weise den Eindruck einer
fast kindlichen Einfachheit“.
V
„Ich habe den dringenden Wunsch, den Menschen durch meine Musik etwas
mitzuteilen. Ich arbeite nicht, um viele ‚Fans‘ zu bekommen, ich wünsche
nicht zu überzeugen, ich möchte etwas finden. Ich möchte Menschen finden,
die in der Tiefe ihrer Seele genauso fühlen wie ich.“ Mit diesem Bekenntnis
stand Witold Lutosławski 1973 ziemlich allein da. Vieles hatten die Komponisten in seiner Zeit gewollt; der Einklang mit dem Hörer zählte eher nicht
dazu. Auch Lutosławski befürwortete (und veranstaltete) AvantgardeKonzerte für ein mehr oder weniger geschlossenes Fachpublikum. Doch für
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sein eigenes Werk interessierten sich auch traditionelle Institutionen wie
das Chicago Symphony Orchestra – in dessen Heimat immerhin fast jeder
zehnte Einwohner polnische Wurzeln hat. Am 29. September 1983 dirigierte
Sir Georg Solti die Weltpremiere von Lutosławskis 3. Symphonie in Chicago.
Lutosławski betonte immer wieder, wie sehr er das Orchester als „Instrument“ schätze. Zwischen 1941 und 1992 schrieb er vier Symphonien, dazu
einige Stücke von symphonischem Anspruch, worunter er allgemein die
Anwendung einer Großform auf Orchestermusik verstand. An keinem dieser
Werke arbeitete er länger als an der 3. Symphonie, bei der zwischen den
ersten Skizzen und der Partiturreinschrift elf Jahre verstrichen – immer
wieder verwarf Lutosławski bereits gefundene Lösungen, da sie ihm den
angestrebten geschlossenen Höreindruck nicht zu ermöglichen schienen.
Wer mit dieser Symphonie erstmals konfrontiert wird, mag sich indes fragen,
worin die Geschlossenheit bestehen könnte – vor allem in der ersten Hälfte
dieser ohne Unterbrechung durchgespielten halben Stunde. Ein Motto (vier
schnelle Unisono-Schläge auf dem Ton e) erklingt immer wieder, ohne sich
mit den Tonschwärmen und Melodienetzen in seiner Umgebung zu verbinden. Überall flackern nervöse Bewegungen auf, nirgendwo führen sie hin
– und genau das beabsichtigt der Komponist: Der Anfang, so sagt er, solle
„den Zuhörer interessieren, ihn fesseln, aber unter keinen Umständen akustisch befriedigen. Der Hörer soll am Ende des ersten Satzes fast ungeduldig
auf etwas noch Wichtigeres warten. Dies ist genau der Moment, in dem
der zweite Satz einsetzt und den Haupt- und Grundgedanken des ganzen
Werkes präsentiert.“ Hier also, gut zehn Minuten nach Beginn, verschwindet
das Motto mehr und mehr in den Klangmassen des Orchesters, es wird zum
Thema, wird kontrastiert mit anderen thematischen Entwicklungen, bis ein
großer Unisono-Strom alles mit sich reißt. Die eingangs ad libitum gespielten Phrasen verwachsen zu einem Orchesterpanorama spätromantischen
Ausmaßes; ein Trauermarsch steigert sich mit hämmernder Motorik in ein
Gamelan-artiges Klangfeld, das unversehens mit dem Motto endet.
Die „Mitteilung“, die Lutosławski seinen Hörern machen wollte, lässt sich
nicht auf einen einfachen Nenner bringen – und das hätte der Komponist
auch strikt abgelehnt. Allerdings entfaltete seine so kämpferisch klingende,
mit ihrem Motto auf Beethovens „Fünfte“ anspielende 3. Symphonie in Polen
eine eigene Wirkung: Kurz nach der Zeit des Kriegsrechtes musste eine
solch eindrucksvolle, in größter geistiger Unabhängigkeit geschaffene Musik
all diejenigen in ihren Bann ziehen, die über die herrschenden Ver­hältnisse
hinausdachten. 1984 wurde die Symphonie mit einem Preis der Gewerkschaft Solidarność ausgezeichnet.
Olaf Wilhelmer
11
Stéphane Mallarmé Text
Stéphane Mallarmé
Der Nachmittag eines Faun
L’ après-midi d’un Faune
DER FAUN Ekloge
LE FAUNE Églogue
VEREWIGEN WILL ICH SIE,
DIE NYMPHEN.
CES NYMPHES,
JE LES VEUX PERPETUER.
So verklärt
Ist ihr gehauchtes Rot, daß es in Lüften fährt,
die dichter Schlaf betäubt. –
betören Träume mich?
Mein Zweifel, Schatten alter Nacht, vollendet sich
in manchem feinen Zweig, der, immer mir der wahre
Wald, ach, bezeugt, daß ich mir selbst nur offenbare
zur Feier reines Bild von Rosen, nicht zu schauen.
Bedenk ...
und wenn, von denen du erzählst, die Frauen
nur Fabeln sind, die deinen Wünschen taugen!
Ach, Faun, Erträumtes schwindet vor den blauen Augen
und kalten wie ein Quell der über alles Reinen:
Die andre, Seufzer ganz, du meinst, sie möchte einen
sich deinem Fell wie diese Luft, von Glut erregt!
O nein! Durch die Erschöpfung tief und unbewegt,
Im Brand den Morgen dämpfend, wenn er sich entschlösse,
murmelt kein Quell, den meine Flöte nicht vergösse,
den Hain mit Klängen tränkend; außer diesem Rohr
der einzige Wind, zu atmen willig, noch bevor
er seinen Ton als Regen unfruchtbar ergießt,
ist, an dem Horizont, drin keine Falte fließt,
der Hauch erhaben, sichtbarlich und unbeschwert
des Schöpfergeistes, der zurück zum Himmel kehrt.
Sizilische Gestade am Gewässer seicht,
die zu der Sonnen Neid mein eitler Sinn beschleicht,
im Blitz der Blumen stumm, erinnert_euch und singt:
„Hier schnitt ich einst die hohlen Rohre, die bezwingt
die Kunst; wenn auf dem goldneu Grün vor fernen Hängen
Si clair,
Leur incarnat léger, qu’il voltige dans l’air
Assoupi de sommeils touffus.
Aimai-je un rève?
Mon doute, amas de nuit ancienne, s’achève
en maint rameau subtil, qui, demeuré les vrais
Bois mêmes, prouve, hélas ! que bien seul je m’offrais
pour triomphe la faute idéale de roses.
Réflechissons …
ou si les femmes dont tu gloses
Figurent un souhait de tes sens fabuleux !
Faune, l’illusion s’echappe des yeux bleus
Et froids, comme une source en pleurs, de la plus chaste:
Mais, l’autre tout soupirs, dis-tu qu’elle contraste
comme brise du jour chaude dans la toison !
Que non ! par l’immobile et lasse pâmoison
Suffoquant de chaleurs le matin frais s’il lutte,
ne murmure point d’eau que ne verse ma flûte
au bosquet arrosé d’accords; et le seul vent
Hors de deux tuyaux prompt à s’exhaler avant
qu’il disperse le son dans une pluie aride,
c’est, à l’horizon pas remue d’une ride,
le visible et serein souffle artificiel
de l’inspiration, qui regagne le ciel.
O bords siciliens d’un calme marécage.
Qu’à l’envi des soleils ma vanité saccage,
Tacite sous les fleurs d’étincelles, CONTEZ
« Que je coupais ici les creux roseaux domptés.
Par le talent ; quand, sur l’ or glauque de lointaines
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die ihre Traubenlasten zu den Ufern drängen.
Auf Wellen weiß ein Leib in tiefer Ruhe schwimmt
und wenn zum Vorspiel sich die Zwillingspfeife stimmt,
dann fliehtt der Schwäne Flug, nein, der Najaden Runde
und schwindet...“
Alles brennt in dieser gelben Stunde,
doch kündet nichts, durch welchen Zauber es geschah,
daß soviel Liebe schwand für den, der sucht sein a:
dann wach ich wieder auf, von früher Brunst erfüllt,
allein und in des Südens altes Licht gehüllt,
Lilien wie alle ihr und jeder Hilfe bar.
Verdures dédiant leur vigne à des fontaines,
Ondoie une blancheur animale au repos:
Et qu’au prélude lent où naissent les pipeaux
ce vol de cygnes, non! de naiades se sauve
ou plonge… »
Inerte, tout brûle dans l’heure fauve
sans marquer par quel art ensemble détala
Trop d’hymen souhaité de qui cherche le la:
alors m’éveillerai-je à la ferveur première,
droit et seul. sous un flot antique lumière,
Lys! et l’un de vous tous pour l’ingénuité.
Andres als süßes Nichts, das Lippen pflichtig war,
den Kuß allein, der treulos Flüchtigen gewiß,
bezeugt an meiner unerprobten Brust ein Biß
erhabnen Götterzahns; geheimnisvoll zu schauen;
doch dieses Rätsel, ach, erkor sich das Vertrauen
des Zwillingsrohrs, das unter dem Azur erklingt
und, während es der Wange Wirrnis in sich zwingt,
in langem Eingesange träumt, zu unsrer Lust,
von all der Schönheit rings, die ihm nur dumpf bewußt,
unsicher zwischen sich und gläubigem Gesang,
zu tönen also hoch, wie je nur Liebe klang,
daß aus dem niedern Traum der Schultern, der entflieht,
der Hüften weiß, die mein geschlossenes Auge sieht,
sich hebe, hoffnungslos, der reinen Linie Spur.
Versuche, Instrument der Flucht, versuche nur
am Weiher neu zu blühn, nachtrauernd meinem Gange.
Ich, stolz auf mein Getön, erzähle wohl noch lange
von diesen Göttinnen; ich will sie schwärmend preisen
und noch von ihrem Schattenbild den Gürtel reißen.
Und wenn ich so der Traube ihren Saft entsog
zum Trost im Leide, das ich durch Verstellung trog,
dann heb zum Sommerhimmel ich die leere Dolde
und, blasend in die Häute aus durchglänztem Golde,
blick ich hindurch, nach Räuschen toll, ins Abendblau.
Autre que ce doux rien par leur lèvre ébruité,
le baiser, qui tout bas des perfides assure,
mon sein, vierge de preuve, atteste une morsure
Mystérieuse, due à quelque auguste dent;
mais, bas ! arcane tel élut pour confident
le jonc vaste et jumeau dont sous l’azur on joue:
Qui, détournant à soi le trouble de la joue
Rêve, dans un solo long, que nous amusions
la beauté d’alentour par des confusions
fausses entre elle-même et notre chant crédule;
et de faire aussi haut que l’amour se module
Évanouir du songe ordinaire de dos
ou de flanc pur suivis avec mes regards clos,
une sonore, vaine et monotone ligne.
Tâche done, instrument des fuites, ô maligne
Syrinx, de refleurir aux lacs où tu m’attends!
Moi, de ma rumeur fier, je vais parler longtemps
des déesses; et par d’idolâtres peintures,
a leur ombre enlever encore des ceintures:
Ainsi, quand des raisins j’ai sucé la clarté,
pour bannir un regret par ma feinte écarté,
Rieur, j’élève au ciel d’èté la grappe vide
et, soufflant dans ses peaux lumineuses, avide
d’ivresse, jusqu’au soir je regarde au travers.
O Nymphen, schwelgen wir in alter Bilder Schau.
„Mein Auge durch das Röhricht jede Schulter fand,
die göttliche, im Bade kühlend ihren Brand,
mit einem Schrei der Wut, der zu den Wipfeln klang.
Und das beglänzte Bad des reichen Haares schlang
der Wasserwirbel ein, draus Kleinodblitze dringen.
Ich eile, als zu meinen Füßen sich umschlingen
(von jener süßen Pein gemartert, zwei zu sein)
O nymphes, regonflons des SOUVENIRS divers.
« Mon œil, trouant les joncs, dardait chaque encolure
Immortelle, qui noie en l’onde sa brûlure
avec un cri de rage au ciel de la forêt;
et le splendide bain de cheveux disparait
dans les clartés et les frissons, ô pierreries!
J’accours; quand, à mes pieds, s’entrejoignent (meurtries
de la langueur goûtée à ce mal d’être deux)
13
Stéphane Mallarmé Text
die Schläferinnen, ein beglücktes Paar, allein.
Die noch Verstrickten nehm ich auf den Arm und eile
zum Dickicht, das sie schreckt mit frevelndem Verweile,
aus seinen Rosen schöpfend Duft unsäglich reich.
dort werde unser Glück dem späten Tage gleich.“
Dich lieb ich, keusche Wut der Frauen, wilde Lust
der heilig nackten Last, die kämpft an meiner Brust,
um meiner Lippe Feuer zu entfliehn, die schmeckt,
ein Blitz gezückt, was ihre Nacktheit schreckt:
Daß von der Ungerührten Fuß zum Herz der Zagen
das keusche Wehren langsam müde wird, trotz Klagen
und Tränensturz und Launen, die sich minder sperrn.
„So war es meine Schuld, daß ich mich schon als Herrn
Der Ängste fühlte, teilet toller Küsse Schar,
die durch der Götter Willen so verworren war.
Denn kaum, daß ich mein heisres Lachen bergen wollte
im Gliederspiel der einen, die schon nicht mehr grollte,
(mit einem Finger nur, daß sie ihr Weiß verbündet
dem Glücke ihrer Schwester, das sich schon entzündet,
die Kleine haltend, die sich mir nicht mehr entrafft.)
Als aus dem Arme mir, der in Erfüllung schlafft,
die Beute, immerdar voll Undank, sich befreit,
dem eignen Seufzer taub und meiner Trunkenheit.“
des dormeuses parmi leurs seuls bras hasardeux;
je les ravis, sans les désenlacer, et vole
a ce massif, haï par l’ ombrage frivole,
de roses tarissant tout parfum au soleil,
où notre ébat au jour consumé soit pareil. »
Je t’adore, courroux des vierges, ô délice
Farouche du sacré fardeau nu qui se glisse
pour fuir ma lèvre en feu buvant, comme un éclair.
Tressaille ! la frayeur secrète de la chair:
des pieds de l’inhumaine au cœur de la timide
que délaisse à la fois une innocence, humide
de larmes folles ou de moins tristes vapeurs.
« Mon crime, c’est d’avoir, gai de vaincre ces peurs
Traîtresses, divisé la touffe échevelée
de baisers que !es dieux gardaient si bien mêlée:
Car, à peine j’allais cacher un rire ardent
sous les replis heureux d’une seule (gardant
par un doigt simple, afin que sa candeur de plume.
Se teignit à l’émoi de sa soeur qui s’ allume,
la petite, naïve et ne rougissant pas.)
Que de mes bras, défaits par de vagues trépas,
cette proie, à jamais ingrate se délivre
Sanr pitié du sanglot dont j’étais encore ivre. »
So sei‘s! Bei andren wird mich andres Glück durchdringen,
Wenn ihre Flechten sich um meine Hörner schlingen:
Du weißt es, mein Gefühl, daß purpurn und gereift
sich jede Frucht ergibt, von Bienen dicht umstreift;
das Blut, der zugetan, die uns mit ihrem Arm
umfängt, strömt für der Wünsche nie erschöpften Schwarm.
Wenn sich der Wald mit Gold und Grau der Asche tönt,
errauscht im toten Laub ein Fest, das mich versöhnt:
Ätna, bei dir, dem Venus ihren Wandel schenkt,
wenn sie zum Lavagrund die zarten Füße senkt,
wo düstrer Gipfel donnernd zuckt von Flammen.
Die Königin ist mein!
O so mich zu verdammen!
Nein, wortelos der Geist, der Kräfte müd Versiegen,
sie müssen schließlich doch des Mittags Bann erliegen:
es mildert mir der Schlaf den Schmerz von solchem Hiebe.
Im Sande ruhend öffne ich, wie ich es liebe,
den Mund dem Stern des Weins, der mächtig mich
durchdringt.
Lebt wohl! Der Schatten naht, darin ihr untergingt.
Tant pis! vers le bonheur d’autres m’entraneront
par leur tresse nouée aux cornes de mon front:
Tu sais, ma passion, que, pourpre et déjà mûre,
Chaque grenade éclat cet d’abeilles murmure;
et notre sang, épris de qui le va saisir,
Coule pour tout l’ essai éternel du désir.
A l’heure où ce bois d’or et de cendres se teinte
une fête s’exalte en la feuillée éteinte:
Etna! c’est parmi toi visité dé Venus
sur ta lave posant ses talons ingénus,
quand tonne un somme triste ou s’ épuise la flamme.
Je tiens la reine!
O sûr chätiment ...
Non, mais l’âme.
De paroles vacante et ce corps alourdi
Tard succombent au fier silence de midi:
Sans plus il faut dormir en l’ oubli du blasphème,
sur le sable altéré gisant et comme j’airne
ouvrir ma bouche à l’astre efficace des vins
Couple, adieu; je vais voir l’ombre que tu devins.
Übertragung: Fritz Usinger
M US I K FEST BERLIN 2 0 13
WITOLD LUTOSŁAWSKI Gesangstext
Robert Desnos
LES ESPACES DU SOMMEIL
DIE RÄUME DES SCHLAFES
Dans la·nuit
il y a naturellement les sept merveilles du monde
et la grandeur
et le tragique
et le charme.
Les forêts s’y heurtent confusément
avec des créatures de légende
et cachées dans les fourrés.
In der Nacht
gibt es natürlich die sieben Weltwunder
und die Größe
und die Tragik
und den Zauber.
Die Wälder stoßen verwirrend
auf Geschöpfe der Legende,
verborgen im Dickicht.
Il y a toi.
Es gibt dich.
Dans Ia nuit
il y a le pas du promeneur
et celui de l’assasin
et celui du sergent de ville
et Ia lumière du réverbère
et celle de Ia lanterne du chiffonnier.
In der Nacht
gibt es den Schritt des Spaziergängers,
des Mörders,
des Polizisten
und das Licht der Laterne,
und das der Lampe des Lumpensammlers.
Il y a toi
Es gibt dich.
Dans Ia nuit,
passent les trains et les bateaux
et le mirage des pays
où il fait jour.
Les derniers souffles du crépuscule
et les premiers frissons de l’aube.
ln der Nacht
gleiten Schiffe und Züge vorüber
und die Spiegelung der Länder,
in denen es tagt.
Die letzten Seufzer der Dämmerung
und das erste Schaudern des frühen Tages.
Il y a toi.
Es gibt dich.
15
WITOLD LUTOSŁAWSKI Texte
Un air de plano, un éclat de voix,
Une porte claque. Une horloge.
Et pas seulement les êtres
et les choses
et les bruits matériels.
Mais encore moi que me poursuis
ou sans cesse me dépasse.
Eine Klaviermelodie, den Ruf einer Stimme.
Eine Tür fällt zu. Eine Turmuhr.
Und nicht nur die Wesen
und die Dinge
und die Geräusche der Natur
Auch mich gibt es, der ich mich verfolge
oder unaufhörlich mich überhole.
II y a toi l’immolée.
toi que j’attends.
Parfois d’étranges figures
naissant a l’instant du sommeil
et disparaissent.
Quand je ferme Ies yeux
des floraisons phosphorescentes apparaissent
et se fanent et renaissent
comme des feux d’artifice charnus.
Des pays inconnus
Que je parcours en compagnie de créatures.
Es gibt dich, die Geopferte,
dich, die ich erwarte.
Manchmal wachsen seltsame Gesichter hervor
im Augenblick des Einschlafens
und verschwinden.
Wenn ich die Augen schließe,
erscheinen phosphoriszierende Blüten
und welken und erblühen erneut
ein Feuerwerk künstlichen Zaubers.
Unbekannte Länder
durchstreife ich in Begleitung von Geschöpfen.
II y a toi sans doute
0 belle et discrète espionne.
Et l’âme palpable de I’étendue,
Et les parfums du ciel et des étoiles
et le chant du coq d’il y a deux mille ans
et le cri du paon dans le parc en flammes
et des baisers.
Des mains qui se serrent sinistrement
dans une lumière blafarde
et des essieux
qui grincent sur des routes médusantes.
Kein Zweifel: es gibt dich,
schöne und verschwiegene Spionin,
Und die ertastbare Seele des Universums
Und die Gerüche des Himmels und der Sterne
und den Hahnenschrei vor zweitausend Jahren
und den Ruf des Pfauen im flammenden Park
und Küsse.
Hände drücken sich unheilvoll
im bleichen Licht
Und Achsen knirschen auf betäubenden
Wegen.
II y a toi sans doute que je ne connais pas,
que je connais au contraire.
Mals qui présente dans mes rêves,
t’obstines à s’y laisser deviner
sans y paraître.
Toi qui restes insaisissable
dans Ia réalité et dans le rêve.
Toi qui m’appartiens de par ma volonté
de te posséder en illusion,
mais qui n’approches ton visage du mien
que mes yeux clos aussi bien au rêve
qu’à Ia réalité.
Toi qu’en dépit d’une
Es gibt dich, zweifellos, die ich nicht erkenne die ich, im Gegenteil, kenne.
Aber die, gegenwärtig in meinen Träumen,
darauf beharrt, geweissagt zu werden,
ohne zu erscheinen.
Du, die du ungreifbar bleibst
in der Wirklichkeit und im Traum.
Die du mir erscheinst durch meinen Willen,
dich als Illusion zu besitzen,
aber die du dein Gesicht dem meinen nur näherst,
wenn ich die Augen geschlossen halte im Traum
wie in Wirklichkeit.
Die du einer leichtfüßigen
M US I K FEST BERLIN 2 0 13
rhétorique facile
où Ia flot meurt sur les plages
où Ia corneille vole
dans des usines en ruines,
où le bois pourrit en craquant
sous un soleil de plomb.
Toi qui es Ia base de mes rêves
et qui secoues mon esprit
plein de métamorphoses
et qui me laisse ton gant
quand je baise ta main.
Rhetorik zum Trotz erscheinst,
Wo die Flut stirbt auf den Stränden,
wo die Krähe fliegt in
verfallenen Fabriken,
wo das Holz fault,
krachend unter einer Sonne aus Blei.
Die du der Ursprung bist meiner Träume
und die du meinen Geist,
voll von Metamorphosen, aufrüttelst
und die du mir den Handschuh läßt,
wenn ich deine Hand küsse.
Dans Ia nuit,
il y a des étoiles
et Ie mouvement ténébreux de Ia mer
des fleuves, des forêts, des villes, des herbes,
des poumons de millions et millions d’êtres.
ln der Nacht
gibt es Sterne
und die finstere Bewegung des Meeres,
Flüsse, Wälder, Städte, Pflanzen,
Lungen von Millonen und abermillionen Wesen.
Dans la nuit,
il y a les merveilles du monde.
Dans Ia nuit il n’y a pas
d’anges gardiens,
mais il y a le sommeil.
Dans Ia nuit il y a toi.
Dans le jour aussi.
In der Nacht
gibt es die Wunder der Welt
In der Nacht
gibt es keine Schutzengel,
aber es gibt Schlaf.
In der Nacht gibt es dich.
Am Tage auch.
Reprinted from „Corps et biens“ by kind permission
Übertragung: Klaus Geitel
of Editions Gallimard.
17
Biografien
Komponisten
Claude Debussy
Ein Musikstil der Freiheit war Claude Debussys (1862–1918)
künstlerisches Ideal, mit dem er allerdings quer zu den An­schauungen seiner Zeit stand. Denn die von der deutschen
Romantik geprägte musikalische Welt, in die er hineinwuchs, stellte den Komponisten vor die Wahl, entweder
akademische Formen zu übernehmen oder in der Musik
einen bestimmten Inhalt darzustellen. Beides lehnte Debussy ab. Ihm schwebte eine Musik vor, deren einzelne
Wendungen durch ein geheimnisvolles Band und die Gabe
lichtvoller Hellsicht verbunden waren, wie er am Beispiel
Mussorgskys ausführte, und sich nicht aus dem Katalog
der Formenlehre bediente. Der Gedanke einer deskriptiven Musik erschien ihm vollends vulgär, obwohl er seinen
Werken durchaus außermusikalische, oft bildliche Vorstellungen zu Grunde legte. Diese Vorstellungen haben
aber nichts Erzählerisches, sondern bleiben auf eine charakteristische Weise vage und flüchtig. Was ihn inspirierte,
waren Erscheinungen wie das Spiel der Meereswellen, der
Eindruck ziehender Wolken oder Spuren im Schnee. Die
spezifische Ungreifbarkeit seiner Sujets korrespondiert
mit Debussys ästhetischer Grundüberzeugung, Musik sei
für das Unaussprechliche gemacht. Mit dieser künstlerischen Position ist Debussy zu einem der Gründerväter
und wesentlichen Bezugspunkte der Musik des 20. Jahrhunderts geworden.
Debussy stammt aus musikfernen, kleinbürgerlichen
Verhältnissen. Erste musikalische Unterweisungen erhielt
er 1870 von einer Tante in den Ferien. Kurz darauf folgte ein professioneller Klavierunterricht und mit 10 Jahren
bestand Debussy die Aufnahmeprüfung am Pariser Conservatoire. Trotz mancherlei Schwierigkeiten – Debussy
war lebenslang ein ausgeprägter Individualist mit dem
zweifelhaften Talent anzuecken und selbst seine Freunde
vor den Kopf zu stoßen – wurde ihm schließlich 1884 der
Rompreis zuerkannt, die höchste Auszeichnung, die im
französischen Musikleben für einen jungen Komponisten
zu vergeben war. Dieser Preis war nicht nur gut für das
Prestige, sondern auch mit einem dreijährigen Aufenthalt in Rom verbunden. Nach seiner Rückkehr nach Paris
1887 hielt sich Debussy mit musikalischen Gelegenheitsjobs über Wasser. Oft war seine finanzielle Lage mehr als
prekär.
Stilistisch befand sich Debussy in dieser Zeit in einer Art
Inkubationsphase. Sein Schaffen hat zwar schon individuelle Züge, stellt aber noch keinen wirklichen schöpferischen Durchbruch dar. Dieser gelang ihm mit einem
Orchesterwerk, dem berühmten „Prélude à l‘après-midi
d’un faune“ (1891–94). In diesem Stück entwirft Debussy
einen musikalischen Verlauf, der, ausgehend von einem
geradezu magischen Beginn, durch ein „geheimnisvolles
Band“ und nicht durch ein dem Regelkanon der Formenlehre entnommenes Rezept zusammengehalten wird.
Das alles entscheidende Werk war dann die Oper „Pelléas
et Mélisande“, an der Debussy mit langen Unterbrechungen von 1893 bis kurz vor der Premiere im Frühjahr 1902
arbeitete. Die Oper war sofort ein Erfolg und wurde als ein
Schlüsselwerk erkannt, das einen neuen Weg des Komponierens wies. Hier gab es eine Musik von unvergleichlichem sinnlichen Reiz, in der Klänge und Farben nicht
M US I K FEST BERLIN 2 0 13
Witold Lutosławski
mehr bloße Begleiterscheinungen thematischer Vorgänge waren, sondern ihren Wert in sich trugen. Nach dem
„Pelléas“ gelangte Debussy dann 1902 mit den „Estampes“
auch auf seinem Hausinstrument, dem Klavier, zu einer
unverkennbar persönlichen Schreibweise.
Der Erfolg des „Pelléas“ machte Debussy schlagartig zu
einem arrivierten Komponisten. Auch seine älteren Werke
fanden nun Interesse und die Zahl hochrangiger Interpreten, die seine Musik gern und mit Verständnis aufführten,
nahm ständig zu. Dennoch musste Debussy auch jetzt
noch schöpferische Krisen durchleben. Neben Meisterwerken wie „La Mer“ oder den „Préludes“ für Klavier steht
eine große Zahl abgebrochener Projekte. Die Kompositionen der letzten Jahre ab etwa 1912 zeigen neue Facetten
in Debussys Schaffen. So wandte er sich mit einer Reihe
von Sonaten für verschiedene Instrumente nun erstmals
seit seiner Jugend auch der Kammermusik zu. Das Jahr
1915, in dem unter anderem die „Douze Etudes“ für Klavier
entstanden, zeigt noch einmal einen außerordentlichen
kreativen Höhenflug. Dieser Schaffensschub beruhte auf
der kurzfristigen Besserung einer Krebserkrankung, an der
Debussy seit 1909 litt. In der Folgezeit verschlimmerten
sich die Symptome aber wieder und Debussy konnte sich
von der Krankheit nicht mehr erholen. Am 19. März 1918
wurde er in Paris beigesetzt.
Wie lässt sich in neuer Musik eine anschauliche Form organisieren? Auf diese grundlegende Frage fand der polnische Komponist Witold Lutosławski (1913–1994) im Alter
von fast 50 Jahren eine schlagend einfache Lösung. Er
entwickelte ein aus zwei Teilen bestehendes Modell. Auf
eine vorbereitende Phase, in der zerstreute Elemente
allmählich zusammengeführt werden, folgt eine zweite,
die in einem kontinuierlichen Prozess auf einen Höhepunkt zuläuft. Dieses „Zwei-Phasen-Modell“ entspricht
zwei besonderen Fähigkeiten Lutosławskis, die unter den
Komponisten der Musik nach 1945 nur selten anzutreffen sind: die Fähigkeit zur bündigen Gestaltung großer
Zusammenhänge und Zeitstrecken und die Fähigkeit zur
dramatischen Zuspitzung. Dieses Modell liegt zahlreichen
großen Werken Lutosławskis zu Grunde, oft auf mancherlei Weise modifiziert, aber dennoch erkennbar.
Lutosławski stammt aus einem musikbegeisterten Warschauer Elternhaus. Schon als Kind fühlte er, wie er sich
später erinnerte, ein inneres Verlangen nach Musik. Mit
sechs Jahren bat er um Klavierunterricht, den er auch erhielt. Später kamen Geigen- und schließlich Kompositionsunterricht hinzu. Von 1931 bis 1937 studierte Lutosławski
dann Klavier und Komposition am Warschauer Konservatorium, zu Beginn für zwei Jahre gleichzeitig auch Mathematik. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde
Lutosławski zur Armee eingezogen. Er geriet kurz in deutsche Gefangenschaft, konnte aber fliehen und fand dann
in Warschau Unterschlupf. Seinen Lebensunterhalt während der deutschen Besatzung verdiente sich Lutosławski
mit Auftritten als Pianist in heimlichen Konzerten und
in verschiedenen Cafés. Nach Kriegsende beteiligte sich
Lutosławski dann in verschiedenen Positionen am Wiederaufbau des Musiklebens im Verband der polnischen Komponisten, dessen Präsidium er später bis 1993 angehörte.
In der ersten Zeit nach dem Krieg komponierte Lutosławski
überwiegend Gebrauchsmusik, er fand aber bald auch zu
autonomem Komponieren. Sein Schaffen der 1950er Jahre steht dabei unter dem Einfluss der Musik Béla Bartóks.
So verdankt etwa Lutosławskis Konzert für Orchester
(1950–54) vieles dem Vorbild Bartóks, gleichzeitig ist aber
auch die eigenständige schöpferische Kraft Lutosławskis
19
Biografien
Komponisten
deutlich zu spüren. Manch älterer Fernsehzuschauer wird Wiederholungen bleiben den Ausführenden überlassen.
sich noch an die rhythmisch prägnante Titelmusik des Vor allem wenn mehrere solcher Bausteine übereinander
früheren „ZDF-Magazins“ erinnern, die aus diesem Werk geschichtet sind, wird jede rhythmisch-metrische Eindeutigkeit aufgehoben und es entstehen Klangkomplexe von
stammt.
faszinierender Farbigkeit und Intensität. Der Ablauf eines
Von der Mitte der 1950er Jahre an änderte sich Werkes folgt dabei aber immer dem Gestaltungswillen
Lutosławskis Tonsprache grundlegend. Er fand Anschluss des Komponisten, nur Details variieren von Aufführung zu
an die internationale Avantgarde und nahm serielle und Aufführung. Das erste Werk, in dem die kontrollierte Alealeatorische Techniken auf. Die Aleatorik, der Umgang atorik und das zweiphasige Form­modell zusammen exmit dem Element des Zufalls in der Musik, fand auf be- emplarisch ausgeformt sind, ist das Streichquartett aus
sonders originelle und produktive Weise Eingang in sein dem Jahr 1964, das mittlerweile zu einem viel gespielten
Schaffen. Lutosławski entwickelte das Verfahren der so Klassiker der neuen Quartettliteratur geworden ist.
genannten „kontrollierten Aleatorik“. In seinen Partituren
gibt er hierbei innerhalb von kurzen, Bausteinen gleichen- Spätestens seit diesem Werk galt Lutosławski als einer der
den Segmenten wesentliche Elemente wie Tonhöhen, den führenden Schöpfer der neuen Musik. Er erhielt repräsenRahmen, in dem sich das Tempo bewegen soll, oder die Ar- tative Kompositionsaufträge, internationale Einladungen
tikulation vor. Andere Elemente aber wie die exakte Wahl zu Konzerten – 1963 hatte er begonnen, eigene Werke zu
des Tempos, die Dauer von Pausen oder die Anzahl von dirigieren –, leitete Kompositionskurse und hielt Vorträge.
Große Interpreten wie Mstislav Rostropowitsch, Krystian
Zimerman oder Anne-Sophie Mutter baten ihn um neue
Werke und setzten sich für sie ein. Der 80. Geburtstag
des Komponisten wurde 1993 in der ganzen Musikwelt
mit Konzerten, Festivals und Auszeichnungen begangen.
Am 7. Februar 1994 verstarb Lutosławski kurz nach seinem
81. Geburtstag in seiner Heimatstadt Warschau.
M US I K FEST BERLIN 2 0 13
Maurice Ravel
Aus heutiger Perspektive ist es kaum vorstellbar, dass der
Komponist des „Boléro“ von „La Valse“ oder „Ma Mère
l’Oye“ und vieler anderer bekannter Werke zwar erfolgreich – im Sinne von zahlreichen Aufführungen – , jedoch
als Komponist nie unumstritten gewesen war. Nicht nur
der unselige Vergleich mit Claude Debussy, den der Ravel-­
Kritiker P. Lalo in die Welt gesetzt hat und der sich in der
Rezeption seines Werkes fortsetzt, hat nachhaltige die
Wahrnehmung seines Werkes beeinflusst. Der große Erfolg, den seine Musik beim Publikum hatte, wurde nach
1945 als Indiz eines mangelnden kritischen Bewusstseins
interpretiert. Dieser Vorbehalt und die Wahrnehmung seiner Musik als eine eher an der Oberfläche des Klanglichen
arbeitende und weniger um Wahrheit Ringende hat die
produktive Auseinandersetzung mit seiner Musik lange
behindert.
Ravel, 1875 als ältester Sohn des Ingenieurs und Erfinders Pierre-Joseph Ravel und seiner aus dem Baskenland
stammenden Frau Marie in Cibourne (Basses-Pyrénées)
geboren, pflegte eine durchaus kritische, wenn nicht gar
geringschätzige Haltung akademischen Normen und
Musikinstitutionen gegenüber. Diese Haltung beeinflusste sein Studium am Pariser Konservatorium nachhaltig.
So scheiterte er zum Beispiel mehrfach im Wettbewerb
um den begehrten Rompreis, dessen Gewinn nicht selten eine Komponisten-Laufbahn befördern konnte. Die
nonkonformistische Haltung, die Ravel an den Tag legte,
entsprach einem Dandytums, das er Zeit seines Lebens
aufrecht erhielt. Eine Fotografie von 1928 zeigt Ravel in
distinguierter Pose in einem Lederfauteuil sitzen. Ihn
kleidet ein feiner Anzug mit Weste, Seidenkrawatte und
Einstecktuch zieren die insgesamt gepflegte Erscheinung.
Dieser sich im Äußeren manifestierende Lebensstil korrelierte allerdings mit einer inneren Haltung. Dazu gehörte
vor allem Unabhängigkeit vom Urteil anderer und auch
ein distanzierter Umgangsstil.
Für die künstlerische Entwicklung Ravels waren vor allem Einflüsse und Erfahrungen außerhalb der Institution
Konservatorium prägend. Dazu gehörten die persönliche
Begegnungen mit Emmanuel Chabrier und Eric ­Satie, die
intensive Beschäftigung mit der russischen Musik, die
Entdeckung der Literatur Edgar Allan Poes, Charles Baudelaires, Joris-Karl Huysmans und Arthur Rimbauds und
21
die Begeisterung für Maler wie Odilon Redon und Eduard
Manet. Auch die Künstlergruppe „Les Apaches“ war für
Ravel ein wichtiger, aus Malern, Musikern, Kritikern und
Schriftstellern bestehender Zirkel, in dem er seine ästhetischen Vorstellungen der Diskussion aussetzen konnte.
Als Komponist trat Ravel ab 1898 dann zunehmend in die
Öffentlichkeit. Die Resonanz auf seine Musik war gespalten. Nach ersten Misserfolgen brachte erst die Uraufführung der Klavierwerke „Pavane pour une infante défunte“
und „Jeux d’eau“ 1902 erste Anerkennung, die Uraufführung seines Streichquartetts 1904 den Durchbruch.
Bereits in diesen Werken realisierte er seine spezifische
musikalische Poetik der Indirektheit und Brechung, die er
durch neuartige Verfahren in der Komposition von Harmonik und Klangfarben und in der Orchestrierung erzielte, sowie durch die Auseinandersetzung mit vorhandenen
Musiken und ihren Formmodellen, die er neuformulierte.
Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs entwickelte Ravel
Biografien
Interpreten
Esa-Pekka Salonen
sein Œuvre kontinuierlich und differenzierte seine musikalische Sprache aus. Und 1908 erreichte er mit der „Rapsodie espagnole“ auch das große Publikum. Endgültig
festigte sich Ravels neue musikalische Richtung in den
Liedern „Histoires naturelles“ nach Gedichten von Jules
Renard, die allerdings in ihrer Neuartigkeit bei der Uraufführung 1907 einen ähnlichen Skandal provozierten wie
ein Jahr zuvor Schönberg mit seiner Kammersinfonie und
den Komponisten zur Gründung eines eigenen Forums für
die Präsentation seiner und anderer zeitgenössischer Musik anregten, der Société Musicale Indépendante.
Die Kriegsjahre waren für Ravel in mehrfacher Hinsicht
einschneidend. Sowohl die Kriegserlebnisse als auch der
Tod seiner Mutter 1917 stürzten ihn in eine tiefe Krise, die
ihn fast drei Jahre am Komponieren hinderte. Doch als
diese Krise überwunden war und er ins Konzertleben zurückfand, hatte sich das Musikleben Frankreichs geändert. Ravel traf auf eine jüngere Komponistengeneration,
die andere musikalische Haltungen und Ästhetiken verfolgte und für die seine antibürgerliche Haltung aus dem
Geist des Dandytums nicht mehr nachvollziehbar war.
Ravel widmet sich in den 20er Jahren seiner Karriere als
Pianist und Dirigent und unternimmt ausgedehnte Konzerttourneen durch Europa und auch nach Amerika. Trotz
großer körperlicher Anspannungen entstehen in dieser
Zeit seine bis heute erfolgreichen Werke wie der „Boléro“,
„L’Enfant et les sortilèges“, das Konzert für die linke Hand
und die „Chansons madécasses“. Bereits während dieser
Zeit machte sich ein körperliches Leiden bemerkbar, das
1932 nach einem Autounfall verstärkt hervortritt. Ravel
leidet an den Symptomen von Ataxie und Aphasie und
dies hindert ihn zunehmend daran zu komponieren, zu
reisen oder gar das Haus zu verlassen. Ravel stirbt 1937.
Esa-Pekka Salonen ist nicht nur einer der prominentesten
Dirigenten unserer Zeit, sondern auch ein erfolgreicher
Komponist. Der 1958 in Finnland geborene Salonen studierte Horn, Dirigieren und Komposition an der Sibelius
Akademie in Helsinki. Zu seinen Lehrern gehörten J­ orma
Panula, der neben Salonen eine ganze Reihe hochrangiger Dirigenten wie Sakari Oramo und Jukka-Pekka
­Saraste ausgebildet hat, und der Komponist Einojuhani
Rautavaara. Das Jahr 1983 bezeichnet einen Wendepunkt
im Leben Salonens. Der bis dahin wenig bekannte Musiker, der sein Debüt 1979 beim Orchester des Finnischen
Rundfunks gegeben hatte, sprang kurzfristig bei einem
Konzert des Philharmonia Orchestra London mit Gustav
Mahlers 3. Symphonie ein und löste damit Begeisterung
bei Orchester und Publikum aus. Quasi über Nacht wurde aus einem Künstler, der sich selbst in erster Linie als
dirigierender Komponist verstand, ein komponierender
Dirigent am Beginn einer Weltkarriere. Zwei Jahre später
ernannte das Philharmonia Orchestra Salonen zu seinem
Ersten Gastdirigenten. Bis zum Jahr 1994 füllte er diese
Position aus, blieb aber auch danach in enger Verbindung
mit dem Londoner Klangkörper. Im September 2008 berief das Philhamonia Orchestra Esa-Pekka Salonen dann
zu seinem Chefdirigenten und Künstlerischen Leiter.
In Amerika fand Esa-Pekka Salonen im Los Angeles Philharmonic einen zweiten Klangkörper, mit dem er ungewöhnlich lang und produktiv zusammenarbeiten sollte.
In seiner von 1992 bis zum April 2009 währenden Amtszeit als Music Director, in der die spektakuläre neue Walt
­Disney Concert Hall eingeweiht wurde, erwarb das Orchester Weltruhm. Für seine Verdienste ernannte ihn das
Los Angeles Philharmonic zu seinem Ehrendirigenten. Neben der Arbeit mit diesen beiden Orchestern steht EsaPekka Salonen als Gast regelmäßig am Pult europäischer
und amerikanischer Spitzenorchester. Als Operndirigent
hat Esa-Pekka Salonen unter anderem Aufführungen
von Olivier Messiaens „Saint-François d’Assise“, Richard
­Wagners „Tristan“ und Alban Bergs „Wozzeck“ auf groß
angelegten Tourneen und bei internationalen Festivals
geleitet. Im Sommer 2003 fand erstmals das jährlich abgehaltene, von Esa-Pekka Salonen mit ins Leben gerufene
Baltic Sea Festival in Stockholm statt, dem er als künstlerischer Leiter vorsteht.
M US I K FEST BERLIN 2 0 13
Esa-Pekka Salonen ist ein leidenschaftlicher Anwalt zeitgenössischer Musik, der zahlreiche Werke uraufgeführt
hat. Einen besonderen Platz nimmt dabei sein Einsatz
für die Musik von Kaija Saariaho und Magnus Lindberg
ein, zwei Komponistenkollegen, die Salonen seit seiner Studien­zeit kennt und denen er sich tief verbunden
fühlt. Die Musik des 20. Jahrhunderts mit Werken von
Igor ­Strawinsky, Jean Sibelius und Béla Bartók bis zu John
Adams, Magnus Lindberg, Kaija Saariaho und ihm selbst
bildet auch einen Schwerpunkt seiner umfangreichen
Diskographie. Vielen seiner Einspielungen wurden hochkarätige internationale Preise zuerkannt.
Trotz all dieser Aktivitäten findet Esa-Pekka Salonen regelmäßig Zeit, um zu komponieren. Sein Schaffen ist erstaunlich umfangreich, wobei der Anteil der Orchestermusik deutlich überwiegt. Den stärksten Einfluss auf sein
Komponieren haben wohl die Werke der Klassiker der Moderne von Strawinsky, Sergej Prokofiew und Bartók bis zu
den Komponisten der Zweiten Wiener Schule, die Salonen
auch als Dirigent favorisiert und die er so überzeugend
darzustellen vermag. Gleichzeitig integriert Salonen mit
Selbstverständlichkeit Techniken der jüngeren Avantgarde in seine Kompositionen, scheut sich aber auch nicht,
in manchen Passagen einen der Musik der Romantik verpflichteten Tonfall anzuschlagen, und bringt all diese Einflüsse zu einer persönlichen Synthese. Esa-Pekka Salonen
hat sich so zu einem international erfolgreichen Komponisten entwickelt, der weltweit aufgeführt wird, bedeutende Kompositionsaufträge erhält und dessen Schaffen
schon eigene Festivals und Retrospektiven gewidmet waren. Für sein so weit gespanntes Wirken hat Esa-Pekka
Salonen zahlreiche international bedeutende Ehrungen
­
und Auszeichnungen erhalten.
seinen häufig gestalteten Partien zählen unter anderem ­Pizarro im „Fidelio“, Amfortas im „Parsifal“, Orest in
„Elektra“ und die Titelrollen in Alban Bergs „Wozzeck“ und
Aribert Reimanns „Lear“. Als Konzertsänger arbeitet Matthias Goerne regelmäßig mit einer Vielzahl hoch angesehener Orchester und Dirigenten zusammen und gastiert
dabei in den großen Konzertsälen und bei renommierten
Festivals. Auch im Rahmen des Musikfest Berlin ist Matthias Goerne schon mehrmals aufgetreten.
Neben der Oper und dem Konzertgesang ist das Lied
die dritte Säule der künstlerischen Arbeit von Matthias
­Goerne. So gibt er in der aktuellen Konzertsaison eine
Reihe von Liederabenden mit Pierre-Laurent Aimard und
führt zusammen mit Christoph Eschenbach die drei großen Liederzyklen Franz Schuberts im Wiener Musikverein
auf.
Der Sänger hat in tragenden Partien und als Solist an
zahlreichen CD-Produktionen mitgewirkt, die vielfach
internationale Preisen und Auszeichnungen erhalten haben. Derzeit erarbeitet er mit verschiedenen Pianisten
eine umfangreiche, auf 12 CDs angelegte Einspielung von
Schubert-Liedern, von der inzwischen sieben Folgen erschienen sind.
Matthias Goerne
Der 1967 in Weimar geborene Bariton Matthias Goerne
gehört zu den international profiliertesten Sängern seines
Faches. Ausgebildet von Hans-Joachim Beyer, Elisabeth
Schwarzkopf und Dietrich Fischer-Dieskau gab er 1977
sein Debüt bei den Salzburger Festspielen als Papageno
in Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“. Seither
steht Matthias Goerne auf den Bühnen der wichtigsten europäischen und amerikanischen Opernhäuser. Zu
23
Philharmonia Orchestra London
Der legendäre Schallplattenproduzent Walter Legge
gründete das Philharmonia Orchestra 1945 in London als
Klangkörper für Aufnahmeprojekte von höchstem musikalischen Anspruch und vorbildlicher technischer Perfektion. Mit Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler, dem
jungen Herbert von Karajan, später vor allem mit Otto
Klemperer und Carlo Maria Giulini entstanden Einspielungen, die Schallplattengeschichte schrieben. Bei all
den Lorbeeren, die auf diesem Weg gesammelt wurden,
erwies sich die Beschränkung auf die Arbeit im Aufnahmestudio doch als ein Hindernis. In den 1960er Jahren
wandelte sich das Philharmonia Orchestra so zu einem
„normalen“ Symphonieorchester. Otto Klemperer wirkte
als erster in einer Reihe herausragender Chefdirigenten,
zu denen auch Lorin Maazel, Riccardo Muti und Giuseppe
Sinopoli gehörten.
Seit der Saison 2008/2009 hat mit Esa-Pekka Salonen ein
dem Orchester schon lange eng verbundener Künstler
das Amt des Chefdirigenten inne. Die Zusammenarbeit
zwischen dem Philharmonia Orchestra und seinem
Chefdirigenten zeichnet sich durch besondere Themenschwerpunkte aus. In diesem Jahr stehen die Komponisten Witold Lutosławski und Benjamin Britten aus Anlass
ihres 100. Geburtstags im Fokus des Programms. Neben
Esa-Pekka Salonen stehen regelmäßig auch die Ehren­
dirigenten Christoph von Dohnányi, dem diese Auszeichnung auf Lebenszeit verliehen ist, und Vladimir Ashkenazy
am Pult des Orchesters.
Das Philharmonia Orchestra ist ein sehr aktives Orchester,
das in jeder Saison über 150 Konzerte gibt. Seine musikalische Heimat ist die Royal Festival Hall in London, es
veranstaltet aber auch im Barbican Centre eigene Konzertreihen. Regelmäßige Auftritte kommen in den „residencies“ des Orchesters hinzu, d.h. mit Konzertsälen in
ganz Großbritannien, mit denen eine dauerhafte Zusammenarbeit besteht. Der umfangreiche Tourneekalender
führt das Ensemble darüber hinaus in die renommiertesten internationalen Konzertsäle in Europa und Asien. Auf
dem Musikfest Berlin ist das Philharmonia Orchestra ein
regelmäßiger Gast, zuletzt war es hier 2011 zu hören.
M US I K FEST BERLIN 2 0 13
Allgemeine Anerkennung genießt das Philharmonia Orchestra für seine innovative Programmgestaltung, in deren Zentrum die Aufführung und Bestellung neuer Werke
führender Komponisten steht. Im Laufe der Jahrzehnte
brachte das Philharmonia Orchestra mehr als hundert
Auftragswerke zur Uraufführung, darunter Kompositionen von Sir Harrison Birtwistle, Sir Peter Maxwell Davies,
Mark-Anthony Turnage und James MacMillan. Eine eigene Konzertreihe mit dem Titel „Music of Today“ ist der
zeitgenössischen Musik gewidmet.
In verschiedenen Medien ist das Philharmonia ­Orchestra
London auch außerhalb des Konzertsaales zu erleben.
Das britische Label Signum veröffentlicht regelmäßig
Live-Aufnahmen des Orchesters unter der Leitung seiner
Hauptdirigenten. Zudem ist es in verschiedenen Rundfunkprogrammen Großbritanniens beständig präsent.
Mit seiner vorbildlichen und kürzlich preisgekrönten Website unter dem Namen „The Sound Exchange“, die jährlich
von zwei Millionen Besuchern frequentiert wird, öffnet
sich das Philharmonia Orchestra auch den Möglichkeiten des Internets und den künftigen Zeiten musikalischer
Kommunikation.
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Chairman
Simon Oliver
Managing Director
David Whelton
Deputy Managing Director
Fiona Martin
Tours Manager
Frankie Hutchinson
Concerts & Tours Assistant
Sarah Bennett
Personnel Manager
Per Hedberg
Assistant Personnel Manager
David Thomas
Librarian
Tim Cotter
Stage / Transport Manager
Steve Brown
Besetzungsliste
PHILHARMONIA ORCHESTRA London
Patron
HRH The Prince of Wales, KG, KT, GCB, OM
President
Vincent Meyer
Principal Conductor and Artistic Advisor Esa-Pekka Salonen
Honorary Conductor for Life
Conductor Laureate
Artistic Director, Music of Today
Concert Master
Christoph von Dohnányi
Vladimir Ashkenazy
Unsuk Chin
Andrew Haveron
Violine IAndrew Haveron, Nathaniel Anderson-Frank, Imogen East, Eleanor Wilkinson, Karin Tilch,
Victoria Irish, Lulu Fuller, Soong Choo, Adrián Varela, Charlotte Reid, Amelia Jones, Stuart James,
Laura Dixon, Caroline Frenkel, Emma Wragg, Benjamin Harte
Violine IIMiranda Dale, Fiona Cornall, Samantha Reagan, Helena Roques, Julian Milone, Gideon Robinson,
Timothy Colman, Susan Hedger, Gillian Costello, Paula Clifton-Everest, Teresa Pople,
Helen Cochrane, Joanne Chen, Emma Martin
Viola
Helen Kamminga, Nicholas Bootiman, Michael Turner, Gijs Kramers, Samuel Burstin,
Cheremie Hamilton-Miller, Gwendolyn Fisher, Ellen Blythe, Julia O'Riordan, Rebecca Carrington,
Rebecca Wade, Francis Kefford
Violoncello
Timothy Walden, Eric Villeminey, Anne Baker, Maria Zachariadou, Calum Cook, Anna Mowat,
Desmond Earl Neysmith, Judith Fleet, Matthew Forbes, Vanessa Park
Kontrabass
Neil Tarlton, Christian Geldsetzer, Joe Melvin, Michael Fuller, Adam Wynter,
Gareth Sheppard, Simon Oliver, Jeremy Watt, Rebecca Welsh
Flöte
Samuel Coles, June Scott, Keith Bragg
Piccolo
Keith Bragg
Oboe
Gordon Hunt, Timothy Rundle, Jill Crowther
Englisch Horn Jill Crowther
Klarinette
Matthew Hunt, Laurent Ben Slimane, Jennifer McLaren
Es Klarinette Jennifer McLaren
Bassklarinette Laurent Ben Slimane
Fagott
Robin O'Neill, Michael Cole, Luke Whitehead
Kontrafagott Luke Whitehead
Horn
Katy Woolley, Kira Doherty, Geremia Iezzi, Carsten Williams,
James Handy
Trompete
Jason Evans, Mark Calder, Robert Farley, Chris Avison
Posaune
Robb Tooley, Philip White, Tracy Holloway
Bassposaune James Buckle
Tuba
Peter Smith
Pauken
Andrew Smith
Perkussion
David Jackson, Peter Fry, David Corkhill, Christopher Terian
Harfe
Bryn Lewis, Ruth Holden
Klavier
Elizabeth Burley, Janet Simpson
Celesta
Elizabeth Burley, Helen Crayford
Das Konzert des Philharmonia Orchestra London ist Teil einer Tournee der Konzertdirektion Schmid.
M US I K FEST BERLIN 2 0 13
Um den
Weltbesten
Konzertflügel zu bauen
haben wir uns auf
den wettbewerb
konzentriert
19 Jahre lang haben die talentiertesten Köpfe der Klavier-Welt daran gearbeitet, den besten Konzertflügel aller Zeiten zu erschaffen.
Wir haben nicht nur unsere eigenen Instrumente hinterfragt, sondern auch die unserer Wettbewerber.
Das herausragende Resultat dieser Arbeit ist der großartige CFX.
Unsere Leidenschaft, das Beste zu erschaffen blieb nicht unbemerkt: sowohl im Internationalen Chopin-, als auch im
Paderewski-Wettbewerb spielten Erstplatzierte auf einem CFX. Wettbewerb ist offensichtlich eine sehr gute Sache.
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ESA-PEKKA SALONEN
LUTOSŁAWSKI: DIE SINFONIEN
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Bariton Christian Gerhaher singt
auf seiner neuen CD Mahlers Lieder
eines fahrenden Gesellen, die
Kindertotenlieder und die RückertLieder, begleitet vom Orchestre
Symphonique de Montreal unter
Kent Nagano.
Als Schüler von Witold Lutosławski ist
Esa-Pekka Salonen dem Komponisten
sehr verbunden. Zum 100. Geburtstag
Lutosławskis hat er mit dem Los
Angeles Philharmonic Orchestra die
maßstabsgebende Einspielung aller
Sinfonien vollendet.
Der gefragte Wagner-Tenor Klaus
Florian Vogt präsentiert in Begleitung
der Bamberger Symphoniker Ausschnitte aus Lohengrin, Parsifal, Die
Meistersinger von Nürnberg, Rienzi,
Götterdämmerung und Tristan und
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Sa. 26.10.2013 - So. 01.12.2013 - Mi. 22.01.2014
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DAS Musik fest Berlin 2013 pROGRAMMübersicht
Fr. 30.08. 20:00 Kammermusiksaal Sa. 31.08.
20:00 Philharmonie Pittsburgh Symphony Orchestra
Manfred Honeck
So. 01.09.
20:00 Philharmonie Chamber Orchestra of Europe
Pierre-Laurent Aimard
Mo. 02.09. 20:00 Philharmonie Emerson String Quartet
Mahler Chamber Orchestra
Teodor Currentzis
Di. 03.09.
20:00 Philharmonie Orchester der Deutschen Oper Berlin
Donald Runnicles
Mi. 04.09.
20:00
Philharmonie Royal Concertgebouw Orchestra
Amsterdam
Daniele Gatti
Do. 05.09.
20:00
PhilharmonieRundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Marek Janowski
Fr. 06.09. 17:30
Ausstellungsfoyer
Kammermusiksaal
Quartett der Kritiker
Fr. 06.09.
Philharmonie Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks
Mariss Jansons
20:00 Sa. 07.09. 20:00 Philharmonie
So. 08.09. 20:00
Berliner Philharmoniker
Sir Simon Rattle
M US I K FEST BERLIN 2 0 13
So. 08.09.
20:00 Konzerthaus BerlinKonzerthausorchester Berlin
Ilan Volkov
Mo. 09.09.
20:00
Philharmonie Philharmonia Orchestra London
Esa-Pekka Salonen
Di. 10.09.
20:00
Kammermusiksaal Mi. 11.09.
20:00
Philharmonie Deutsches Symphonie-orchester Berlin
Tugan Sokhiev
Do. 12.09. 20:00 Philharmonie Fr. 13.09. 20:00
Sa. 14.09. 20:00
Quatuor Diotima
Berliner Philharmoniker
Alan Gilbert
Sa. 14.09.
20:00
KammermusiksaalRIAS Kammerchor
James Wood
So. 15.09.
11:00
Kammermusiksaal Philharmonia Quartett Berlin
So. 15.09. Mo. 16.09.
20:00
20:00
Philharmonie Konzerthaus Berlin Staatskapelle Berlin
Daniel Barenboim
Di. 17.09.
20:00
Kammermusiksaal
Carolin Widmann
Mi. 18.09.
20:00
Kammermusiksaal
Benefizkonzert
András Schiff
Hanno Müller-Brachmann
35
DAS Musik fest Berlin 2013 IM RADIO
Deutschlandradio Kultur
Die Sendetermine
Fr 30.08. 20:03 UhrEmerson String Quartet
Live-Übertragung
Do 05.09. 20:03 UhrRundfunk-Sinfonieorchester Berlin / Marek Janowski
Live-Übertragung
Fr 06.09. 20:03 UhrRoyal Concertgebouw Orchestra Amsterdam / Daniele Gatti
Aufzeichnung vom 04.09.
So 08.09. 20:03 UhrBerliner Philharmoniker / Sir Simon Rattle
Aufzeichnung vom 07.09.
Mi 11.09. 20:03 Uhr„Quartett der Kritiker”
Aufzeichnung vom 06.09.
Do 12.09. 20:03 UhrSymphonieorchester des Bayerischen Rundfunks /
Mariss Jansons
Aufzeichnung vom 06.09.
So 22.09. 20:03 UhrBenefizkonzert András Schiff / Hanno Müller-Brachmann
Aufzeichnung vom 18.09.
Im Anschluss an die Sendung des Konzerts:
IPPNW-Diskussionsveranstaltung „Wie ist es in Europa um die Menschenrechte bestellt?“
Aufzeichnung vom 17.09.
Di 24.09.
20:03 Uhr
Quatuor Diotima
Aufzeichnung vom 10.09.
Deutschlandradio Kultur ist in Berlin über 89,6 MHz, Kabel 97,50, digital und über Livestream auf www.dradio.de zu empfangen.
Kulturradio vom rbb
Die Sendetermine
Di 03.09.
Sa 21.09.
Sa 29.09.
So 06.10.
So 13.10.
So 27.10.
20:05 Uhr
Orchester der Deutschen Oper Berlin / Donald Runnicles
Live-Übertragung
20:04 UhrBerliner Philharmoniker / Alan Gilbert
Aufzeichnung vom 12.09.
20:04 Uhr Staatskapelle Berlin / Daniel Barenboim
Aufzeichnung vom 15.09.
20:04 UhrDeutsches Symphonie-Orchester Berlin / Tugan Sokhiev
Aufzeichnung vom 11.09.
20:04 Uhr RIAS Kammerchor / Ensemble musikFabrik / James Wood
Aufzeichnung vom 14.09.
20:04 Uhr Konzerthausorchester Berlin / Ilan Volkov
Aufzeichnung vom 08.09.
Kulturradio vom rbb ist in Berlin über 92,4 MHz, Kabel 95,35, digital und über Livestream auf www.kulturradio zu empfangen.
M US I K FEST BERLIN 2 0 13
Impressum
MUSIKFEST BERLIN 2013Künstlerischer Leiter: Dr. Winrich Hopp
Organisationsleitung: Anke Buckentin
Organisation: Chloë Richardson, Ina Steffan
Presse: Patricia Hofmann, Kathrin Rusch
PROGRAMMHEFTHerausgeber: Berliner Festspiele
Redaktion: Dr. Barbara Barthelmes
Mitarbeit: Anke Buckentin
Komponisten- und Künstlerbiografien: Dr. Volker Rülke
Graphik: Ta-Trung, Berlin und Christine Berkenhoff
Druck: Medialis Offsetdruck GmbH Berlin
Anzeigenservice: Runze & Casper Werbeagentur GmbH
Stand: 15. August 2013
Copyright: 2013 Berliner Festspiele und Autoren
VERANSTALTERBerliner Festspiele
Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen
des Bundes in Berlin GmbH
Gefördert durch den Beauftragten der
Bundesregierung für Kultur und Medien.
In Zusammenarbeit mit der
Stiftung Berliner Philharmoniker
Intendant: Dr. Thomas Oberender
Kaufmännische Geschäftsführerin: Charlotte Sieben
Leitung Redaktion: Christina Tilmann
Leitung Marketing: Stefan Wollmann
Leitung Presse: Jagoda Engelbrecht
Ticket Office: Michael Grimm
Hotelbüro: Heinz Bernd Kleinpaß
Protokoll: Gerhild Heyder
Technische Leitung: Andreas Weidmann
InformationenBerliner Festspiele, Schaperstraße 24,
10719 Berlin, T +49 30 254 89 0
www.berlinerfestspiele.de, [email protected]
Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH,
Schöneberger Straße 15, 10963 Berlin
Medienpartner
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