Wie kann ich mich vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen? Gynäkologie Häufige sexuell übertragbare Infektionen: Durch Viren: •HPV = H umane Papillomviren (z. B. Feigwarzen, Gebärmutterhalskrebs...) •HSV = Herpes - simplex - Viren (Genitalherpes, Lippen­ herpes, Zytomegalie) •HIV = Humanes Immundefizienz-Virus (AIDS) • HBV = Hepatitis B Virus (ansteckende Leberentzündung) Durch Bakterien: • Chlamydien (Chlamydieninfektion) • Gonokokken (Gonorrhö/„Tripper“) • Treponema pallidum (Syphilis/ „Lues“) • Verschiedene Anaerobier (Bakterielle Vaginose) Liebe Pillenanwenderin, die Einnahme der Pille verhindert sehr sicher eine ungewollte Schwangerschaft, schützt aber nicht vor den weit verbreiteten sexuell übertragbaren Infektionen. Hierzu eignen sich in vielen Fällen je nach Krankheitserreger Kondome und Impfungen (HPV, Hep. B). Was sind sexuell übertragbare Krankheiten? Mehr als 30 verschiedene Krankheitserreger verursachen unterschiedlichste Beschwerden und Krankheitsverläufe. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich durch sexuelle Kontakte (vaginal, oral, anal, Haut auf Haut), aber auch über den Blutweg oder von einer Schwangeren auf ihr Kind. Gynäkologie Gynäkologie Die bedeutendsten Geschlechtskrankheiten Zu den sieben häufigsten und/oder gefährlichsten in Deutschland g ­ ehören: • Drei bakterielle, durch Antibiotika heilbare Infektionen: Chlamydienentzündungen, Gonorrhö und Syphilis • Die vier durch Viren verursachten Infektionen mit HPV, Herpes, Hepatitis B und HIV (AIDS), deren Behandlung aufwändiger ist und nicht immer zur Heilung führt Einige sexuell übertragbare Infektionen, wie z. B. HIV/AIDS, kann man zwar behandeln, aber nicht heilen. Auslöser der lebensbedrohlichen Erkrankung AIDS sind HI-Viren (Humane Immundefizienz-Viren), die das Abwehrsystem des Körpers zerstören. Die Folgen sind schwere Infektionen und Tumore, die schließlich zum Tod führen. „Saver sex“ mit Kondom schützt vor einer Ansteckung mit HIV! Das Virus wird hauptsächlich durch Blut, Scheiden- oder Samenflüssigkeit übertragen, nicht beim Küssen, Husten oder Niesen und nicht auf Toiletten, in Saunen oder Schwimmbädern. Ein Bluttest gibt Sicherheit. Da man eine Ansteckung anfänglich weder sieht noch spürt, kann nur ein Bluttest 12 Wochen nach einer Ansteckung zuverlässig Auskunft über die erfolgte HIV-Infektion geben. Medikamente können die Symptome der Erkrankung über einen langen Zeitraum lindern, eine Heilung ist derzeit aber nicht möglich. Sprechen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt an, wenn Sie befürchten, sich aktuell mit HIV angesteckt zu haben. Es besteht die Möglichkeit, durch eine sofortige Medikamentengabe die HIV Infektion noch zu verhindern. Gynäkologie Gynäkologie Chlamydien – schwer zu ­erkennende bakterielle Infektion Eine Chlamydieninfektion kann ganz unterschiedlich verlaufen und gehört in Deutschland, besonders bei jungen Menschen bis 25 Jahre, zu den häufigsten sexuell übertragbaren ­Infektionen. • Bei 70-80 % der Frauen bleibt sie unbemerkt und damit auch unbehandelt! Als Folge können sich die Chlamydien ausbreiten und u.a. unauffällige Entzündungen der Eileiter verursachen, die hierdurch verkleben. Das kann zu Unfruchtbarkeit oder Eileiterschwangerschaften führen. • Nur jede 4. Frau hat Beschwerden und sucht deshalb eine Ärztin/ einen Arzt auf: z. B. Brennen beim Wasser lassen, Druckgefühl in der Blase, leichte Unterleibsschmerzen, Zwischenblutungen oder etwas vermehrter Ausfluss aus der Scheide. • Selten verursachen Chlamydien eine schwere Bauchfellentzündung mit starken Schmerzen und Fieber. Hier muss schnellstmöglich behandelt werden. Für alle Fälle gilt: eine rechtzeitige Antibiotikabehandlung kann Schäden, besonders an den inneren Geschlechtsorganen, verhindern. Um eine Wiederansteckung zu vermeiden, sollen auch die Partner/innen untersucht und behandelt werden! Unbemerkte Infektionen können nur durch einen Test nachgewiesen werden. Fragen Sie Ihre Frauenärztin/ Ihren Frauenarzt danach. Kondome reduzieren das Risiko, sich gegenseitig mit Chlamydien anzustecken. Gynäkologie Gynäkologie Infektionen mit HPV (Humane Papillom Viren) können u.a. Gebärmutterhalskrebs verursachen HP-Viren sind weit verbreitet. Sie können je nach Virustyp verschiedene Erkrankungen verursachen. Im Genitalbereich führt ein Haut auf Haut Kontakt mit den hochansteckenden Keimen (meist Typ 6+11) zu gut­ artigen, aber lästigen und langwierig zu behandelnden Genital- bzw. Feigwarzen. Rasieren im Intimbereich erhöht die Ansteckungsgefahr. Eine anhaltende Infektion mit HP-Viren vom „Hochrisikotyp“ (meist Typ 16+18) kann zu Krebsvorstufen und schließlich zu Krebserkrankungen, besonders häufig am Gebärmutterhals, führen. Leider bemerkt man selber die Ansteckung nicht und Zeichen für eine Erkrankung treten oft erst spät auf. Zum Schutz vor einer anhaltenden Infektion mit o.g. HP-Viren gibt es empfohlene Impfungen. Regelmäßig sollte ab 20 Jahren eine Krebsvorsorgeuntersuchung zur Erkennung von Krebsvorstufen und evtl. ein Test auf HP-Viren erfolgen. Frühzeitig erkannt kann Gebärmutterhalskrebs durch Operationen geheilt werden! Bitte informieren Sie sich bei Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt. Kondome schützen vor vielen sexuell übertragbaren Infektionen Gerade weil einige, auch schwerwiegende, sexuell übertragbare Infektionen zunächst keine Krankheitsanzeichen verursachen und äußerlich nicht zu erkennen sind, sollte zum eigenen Schutz und auch zum Schutz der Partner/innen, besonders bei neuen, kurzfristigen oder offenen/ unsicheren Beziehungen, immer ein Kondom verwendet werden. Gynäkologie Gynäkologie Nur eine Untersuchung bringt Sicherheit! Wenn im Intimbereich ungewöhnliche Veränderungen wie Ausfluss, Ausschlag, Juckreiz, kleine Wunden, Schwellungen, Warzen oder Schmerzen auftreten, ist es wichtig, sich rasch untersuchen zu lassen. Nur durch spezielle Tests kann festgestellt werden, ob eine Infektion oder Krankheit vorliegt und nur so kann, wenn nötig, die richtige Behandlung eingeleitet werden. Je eher das geschieht, umso geringer sind die Folgen. Auch Mädchen und junge Frauen sind bei Frauenärztinnen/-ärzten willkommen! Oft kostet es Überwindung, so etwas Unangenehmes anzusprechen, aber die Frauenärztinnen/-ärzte haben Verständnis dafür und unterliegen natürlich der Schweigepflicht. Übrigens: manche Infektionen im Genitalbereich können auch ohne sex­ uelle Kontakte auftreten, z. B. Pilze, Trichomonaden, Krätze oder Filzläuse. Auch wenn man regelmäßig Kondome benutzt, ist bei ungewöhnlichen Symptomen die Untersuchung immer richtig und wichtig. Kondome können vor der Ansteckung beim Sex schützen, nicht aber vor allen sexuell übertragbaren Krankheiten. Siehe auch www.frauenaerzte-im-netz.de Wie Frauen lieben und verhüten jetzt auf dem Verhütungs-Portal: www.pillen-fragen.de (auch als Direkt-Zugang über QR-Code) Gynäkologie Gynäkologie RGD:84234/DE Gedeon Richter Pharma GmbH Tel.: 0221 / 88890444 Fax: 0221 / 88890200 E-Mail: [email protected] www.pillen-fragen.de