Thomas Dausgaard - Münchner Philharmoniker

Werbung
Thomas Dausgaard
Leif Ove Andsnes
Samstag, 1. November 2014, 19 Uhr
Sonntag, 2. November 2014, 11 Uhr
Montag, 3. November 2014, 20 Uhr
Wir bewegen uns
IM RHYTHMUS DER ZEIT.
Seit 150 Jahren
150 Jahre Juwelier Fridrich
Jubiläumsedition
Fridrich max bill by JUNGHANS
limitiert auf je 150 Stück
Automatik: € 670,– statt € 745,–
Handaufzug: € 490,–statt € 545,–
Von jeder verkauften
Fridrich max bill
Jubiläumsedition
spenden wir 25,– Euro an:
T R AU R I N G H AU S · SC H M U C K · J U W E L E N · U H R E N · M E I ST E RW E R KST Ä T T E N
J. B. FRIDRICH GMBH & CO. KG · SENDLINGER STR ASSE 15 · 80331 MÜNCHEN
TELEFON: 089 260 80 38 · WWW.FRIDRICH.DE
Joseph Haydn
Symphonie Nr. 88 G-Dur Hob I:88
1. Adagio – Allegro | 2. Largo | 3. Menuetto: Allegretto
4. Finale: Allegro con spirito
Ludwig van Beethoven
Konzer t für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37
1. Allegro con brio | 2. Largo | 3. Rondo: Allegro
Ludwig van Beethoven
Konzer t für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73
1. Allegro | 2. Adagio un poco moto | 3. Rondo: Allegro, ma non tanto
Thomas Dausgaard, Dirigent
Leif Ove Andsnes, Klavier
Samstag, 1. November 2014, 19 Uhr
2. Abonnementkonzer t d
Sonntag, 2. November 2014, 11 Uhr
1. Abonnementkonzer t m
Montag, 3. November 2014, 20 Uhr
1. Abonnementkonzer t e5
Spielzeit 2014/2015
117. Spielzeit seit der Gründung 1893
Valery Gergiev, Chefdirigent (ab 2015/2016)
Paul Müller, Intendant
2
Joseph Haydn: Symphonie Nr. 88 G-Dur
Gradus ad Parnassum
Irina Paladi
Joseph Haydn
Entstehung
(1732–1809)
Zwischen den sog. „Pariser“ und „Londoner
Symphonien“ entstanden fünf Symphonien
Haydns, die später die Ordnungsziffern Hob
I:88-92 erhielten; die 1787 in Eszterháza und
Wien komponierte G-Dur-Symphonie rückte zum
meistgespielten Werk dieser Gruppe auf. Haydn
scheint sich über längere Zeit und mit größeren
Unterbrechungen mit der Symphonie beschäftigt zu haben, worauf eine gewisse Uneinheitlichkeit der Instrumentalbesetzung zwischen
den vier Sätzen schließen lässt: Trompeten und
Pauken treten erst im 2. Satz auf, um dann bis
zum Finale durchgehend präsent zu bleiben.
Das Verfügungsrecht über die Symphonie erhielt Johann Tost, von 1783 bis 1789 Geiger in
der von Fürst Nikolaus Eszterházy, dem „Prachtliebenden“, unterhaltenen Hofkapelle; Tost entpuppte sich in der Folge als dubioser Geschäftemacher und verkaufte die Symphonie gleich
mehrfach nach Paris und London, wobei unklar
blieb, ob er als bloßer Kommissionär oder Eigentümer von Haydns Manuskript auftrat.
Symphonie Nr. 88 G-Dur Hob I:88
1. Adagio – Allegro
2. Largo
3. Menuetto: Allegretto
4. Finale: Allegro con spirito
Lebensdaten des Komponisten
Geburtsdatum unbekannt: geboren am 30. oder
31. März 1732 in Rohrau (Niederösterreich); dort
Eintragung ins Taufregister am 1. April 1732;
gestorben am 31. Mai 1809 in Wien.
Uraufführung
Genaues Datum unbekannt; wahrscheinlich fand
die Uraufführung noch im Entstehungsjahr 1787
an Haydns Wohn- und Amtssitz Eszterháza (Ungarisches Burgenland) statt, wo er als Leiter
der Fürstlichen Hofkapelle fungierte.
3
Johann Ernst Mansfeld: Joseph Haydn (1781)
4
Joseph Haydn: Symphonie Nr. 88 G-Dur
Geschäfte mit Musik
Die als „Dudelsack-Symphonie“ bekannt gewordene G-Dur Symphonie Nr. 88 löste allem Anschein nach eine verwickelte Intrige aus, die
als „Affäre Tost“ bekannt ist. Dabei ging es
um einen finanziellen bzw. urheberrechtlichen
Betrug, den Haydn – so beweist es seine Korrespondenz – als überaus ärgerlich empfand. Allerdings waren Betrügereien dieser Art damals
durchaus an der Tagesordnung, da Name und
Werk eines Komponisten im 18. Jahrhundert
generell nicht geschützt waren.
Johann Tost war Geiger und Abenteurer von Beruf, ein ziemlich skrupelloser Musikant mit viel
Sinn fürs Geschäftliche. 1788 verließ er die
Eszterházy-Kapelle, um sein Glück in Paris zu
versuchen – doch nicht etwa als Violinist, sondern als Geschäftsmann im Musikalienhandel.
Dabei ging es ihm hauptsächlich um die Vermittlung fremder Werke an französische Verleger. In Paris, wo Haydns Musik so sehr begehrt
war, veröffentlichte Tost unter anderem – mit
Haydns Genehmigung – die beiden Symphonien
Nr. 88 und 89. Sie waren von Haus aus für Paris
gedacht, und ihre Entstehung hing unmittelbar
zusammen mit dem Erfolg der kurz zuvor aufgeführten sechs sog. „Pariser Symphonien“.
Warum Haydn sie nicht direkt einem französischen Verlag anbot und Tost als Mittelsmann
benutzte, ist nicht klar. Der Gewinn aus dem
Verkauf der Manuskripte sollte natürlich dem
Komponisten zugute zukommen; doch hielt sich
Tost nicht an die ursprüngliche Vereinbarung
und betrog den Komponisten um 300 Gulden.
Die ärgerliche und immer undurchschaubarer
werdende Affäre, in die immer mehr Personen
hineingezogen wurden, dauerte nahezu zwei
Jahre, aber endete wider Erwarten mit einer
Versöhnung: Nach Wien zurückgekehrt, heiratete Tost die reiche Haushälterin des Fürsten
Eszterházy, wurde zu einem wohlhabenden Geschäftsmann und wichtigen Förderer Haydns,
vermittelte ihm interessante Aufträge und bestellte sogar selber Werke bei ihm. Als Zeichen
der Beilegung des Konflikts, vielleicht auch der
Freundschaft, widmete Haydn Johann Tost die
1789/90 komponierten sechs Streichquartette
op. 64.
Pariser Erfahrungen
Mit der Symphonie Nr. 88 erreicht Haydns symphonisches Schaffen der 1780er Jahre einen
Höhepunkt. Man hat es hier mit einem Werk
höchster Reife zu tun: einerseits wunderbar
geschlossen, andererseits von einer verblüffenden Spontaneität und Erfindungsgabe. Die
in den „Pariser Symphonien“ verwendete Kompositionstechnik – formale Anlage, Verfeinerung
des Orchesterklangs, Erweiterung der koloristischen Palette und Fülle der melodischen Eingebungen – wird hier fortgesetzt und zugleich
zusammengefasst.
Ein würdevolles Eröffnungssignal steht zu Beginn
der Symphonie. Die gebrochenen, durch Pausen
voneinander getrennten Dreiklänge sind schlicht
und dennoch eindrucksvoll. In 4-taktigen Melodiebögen schreitet die langsame Einleitung voran,
deren Gestus an eine Opera seria-Ouvertüre erinnert. Das verträumte, ergreifend schöne Adagio bricht mit dem folgenden Allegro, dem eigentlichen Beginn der Symphonie, ab.
5
Christian Ludwig Seehas: Joseph Haydn (1785)
6
Joseph Haydn: Symphonie Nr. 88 G-Dur
1. Satz: Adagio – Allegro
Bereits beim ersten forte-Einsatz des Hauptthemas bringt Haydn unmerklich ein Gegen­
motiv in den Celli, das sich sogleich als Überleitung zum Seitenthema entpuppt. Das Seitenthema wiederum wird wenig später so geschickt
eingefädelt, dass man es trotz des deutlichen
Kontrasts zum Hauptthema als solches kaum
wahrnimmt. Haydn hatte offensichtlich großen
Spaß daran, mit höchst raffinierten kompositorischen Mitteln den Hörer spielerisch in die
Irre zu führen: Alle Gedanken hängen miteinander zusammen, da stets ein musikalischer Gedanke den jeweils nächsten auslöst. Dieses
Prinzip tritt in der Durchführung, dem Mittelteil
des Satzes, besonders eindrucksvoll in Erscheinung.
2. Satz: Largo
Im folgenden Largo ist das 8-taktige, ruhig dahinfließende Thema für viele der Inbegriff einer
klassischen Melodie. Haydns Vorliebe für Volkstümliches kommt hier zur Geltung: das Thema
erinnert an das burgenländische Volkslied „Am
Sonntag auf d’ Nacht, i’ geh’ zu mei’m Schatz“.
Siebenmal erklingt das Lied, jedes Mal von anderen Instrumenten gespielt und anders begleitet, so dass es schließlich wie variiert, d. h. wie
abgewandelt erscheint.
Das Besondere liegt einerseits in der Harmonik
und andererseits in der Instrumentation, die
teilweise kühn und originell ist und zu ungewöhnlichen Klangbildungen führt. So wurde
damals beispielsweise die Verwendung von
Trompeten und Pauken im langsamen Satz als
besonderer Effekt und absolutes Novum em­
pfunden; es war ungewöhnlich, ja geradezu undenkbar, diese zwei „Militärinstrumente“ anders
als in schnellen Sätzen zu verwenden. Dass
Haydns Zeitgenossen überrascht waren, ist ver­
ständlich. Doch nicht weniger überraschend wird
auf sie die kunstvolle Kombina­t ion der damals
gebräuchlichen Orchesterinstrumente im 3. Satz
gewirkt haben. Pauken und Hörner werden dort
nicht allein in ihrer traditionellen „VerstärkerRolle“, sondern auch mit leisestem Pochen im
piano und pianissimo eingesetzt.
3. Satz: Menuetto
Das Menuett beginnt mit einem betonten Auftakt – der klassische Dreivierteltakt wird damit
erheblich gestört – und verrät so vom ersten
Augenblick an seine volkstümliche Herkunft;
von einem eleganten höfischen Tanz kann hier
nicht mehr die Rede sein. Spätestens im Trio
mit seinem berühmten „Dudelsack-Effekt“ weiß
der Zuhörer, worauf es Haydn ankommt. Der
„Dudelsack-Klang“ wird durch eine einfache,
aber durchaus originelle Instrumentation hervorgerufen: über Quinten, sog. „DudelsackQuinten“ in der Bassstimme, lässt Haydn die
ersten und zweiten Violinen in Oktaven dieselbe Melodie spielen.
4. Satz: Finale
Die geradezu ansteckende Fröhlichkeit aus dem
1. Satz kehrt mit dem brillanten Finale zurück.
Hier funkelt es geradezu von melodischen und
rhythmischen Überraschungen. Leicht und durch­
Joseph Haydn: Symphonie Nr. 88 G-Dur
7
Schloss der Fürsten Eszterházy in Eisenstadt (um 1785)
sichtig mutet das Rondo-ähnliche Thema an,
dessen orchestrale Einkleidung allerdings von
höchstem Raffinesse ist. Wie im 1. Satz, so ist
auch hier die Einfachheit das Produkt einer Täuschung: das Finale ist ein Musterbeispiel für
den komplizierten Satz- und Gerüstbau der
Wiener Klassik.
H. C. Robbins Landon, einer der besten HaydnKenner des 20. Jahrhunderts, bezeichnete das
Finale als „vollkommene Huldigung an die Wiener
Vorliebe für die Synthese von Geist und Schönheit. Man beachte, wie Haydn in der Durchführung plötzlich einen fortissimo-Kanon zwischen
den tiefen und hohen Streichern vom Stapel lässt,
der sich vor unseren begeisterten Augen und
entzückten Ohren Takt für Takt fortsetzt: dies
ist gewiss eine der großen kontrapunktischen
tours-de-force der Wiener klassischen Symphonie.“
8
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll
„In Absicht auf Geist und Effekt
eins der vorzüglichsten...“
Walter-Wolfgang Sparrer
Ludwig van Beethoven
Entstehung
(1770–1827)
Erste Skizzen für Beethovens drittes (von insgesamt fünf) Klavierkonzerten gehen auf das
Jahr 1796 zurück. Eine weit reichende Ausarbeitung des ersten und zweiten Satzes erfolgte
1799/1800, die vorläufige Fertigstellung 1802/03
und eine letzte Überarbeitung 1804. Die Kadenz
zum ersten Satz entstand wahrscheinlich im Jahr
1809 für Erzherzog Rudolph von Habsburg, der
Beethovens Klavier- und Kompositionsschüler
war.
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll
op. 37
1. Allegro con brio
2. Largo
3. Rondo: Allegro
Widmung
„Dédié à Son Altesse Royale Monseigneur le
Prince Louis Ferdinand de Prusse“: Beethoven
widmete das Konzert dem Prinzen Friedrich
Ludwig Christian von Preußen (1772–1806). Der
musikalisch hochbegabte Prinz aus dem Hause
Hohenzollern, der wenig später in einer Schlacht
gegen Napoleon fiel, wurde von seinen Zeitgenossen „der preußische Apoll“ genannt.
Uraufführung
Lebensdaten des Komponisten
Geburtsdatum unbekannt: geboren am 15. oder
16. Dezember 1770 in Bonn, dort Eintragung ins
Taufregister am 17. Dezember 1770; gestorben
am 26. März 1827 in Wien.
Am 5. April 1803 in Wien im „Theater an der
Wien“ im Rahmen einer von Beethoven gegebenen „Akademie“ (Orchester des „Theaters an
der Wien“ unter Leitung von Ignaz von Seyfried;
Solist: Ludwig van Beethoven). Auf dem Programm standen neben Beethovens Oratorium
„Christus am Ölberg“ auch noch Aufführungen
seiner 1. und 2. Symphonie.
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll
Enthusiastische Wertung der Zeitgenossen
Konzert vom 8. Januar 1796 im kleinen Wiener
Redoutensaal mit Haydn als Dirigent und Beet­
hoven als Pianist
„Gegenwärtiges grosse Konzert gehört zu
den bedeutendsten Werken, die seit einigen
Jahren von diesem genialen Meister erschienen sind, und dürfte sich von mancher Seite
sogar vor ihnen allen, und zu seinem Vortheile, auszeichnen. Wenigstens findet Rec. in
keinem seiner neuesten originellen Werke,
neben einer solchen Summe schöner und edler Ideen, eine so gründliche und doch nicht
ins Schwülstige oder allzu Gesuchte übergehende Ausführung, einen so festgehaltenen
Charakter ohne Ausschweifung, und, in Absicht
auf Arbeit, eine solche Einheit. Überall, wo es
gut ausgeführt werden kann, wird und muss
es von der grössten und schönsten Wirkung
seyn. Selbst wo man – wie in Leipzig – die grössern Mozart’schen Konzerte gut zu hören gewohnt ist und mit gerechter Vorliebe betrachtet, wird dies der Fall seyn, und ist es schon
gewesen. Dies Konzert ist in Absicht auf Geist
und Effekt eins der vorzüglichsten unter allen, die nur jemals geschrieben worden sind.“
Mit dieser zusammenfassenden Betrachtung
leitete der Rezensent der von Friedrich Rochlitz
herausgegebenen Leipziger „Allgemeinen Musikalischen Zeitung“ vom 10. April 1805 seine
Besprechung der ersten Druckausgabe von
Beethovens 3. Klavierkonzert ein, die im November 1804 in Wien herausgekommen war.
Aus dem hier artikulierten Werturteil geht nicht
nur hervor, dass sich der Rezensent – wahrscheinlich August Eberhard Müller – frühzeitig
über den Rang des Werks im Klaren war; vielmehr enthält diese Besprechung eine Argumentation, die heute ebenso einleuchten mag
9
10
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll
wie vor über 200 Jahren: Formulierungen wie
„gründlich“, doch nicht „schwülstig“ oder „allzu gesucht“, „festgehaltener Charakter ohne
Ausschweifung“, motivisch-thematische „Einheit“ berühren – in feiner Nuancierung – auch
das Verhältnis Beethovens zu Mozarts Klavierkonzerten und der in ihnen entwickelten Gattungsnorm.
Beethoven, der seine Karriere in Wien, wohin
er Ende 1792 übersiedelt war, zunächst vor allem als Klaviervirtuose begründete, hatte insbesondere Mozarts große Moll-Konzerte (c-Moll
und d-Moll) gespielt, weil sie seiner energisch
zusammengefassten „ungestümen“ Natur entgegenkamen. Und in seinem 3. Klavierkonzert,
zugleich seinem einzigen Konzert in Moll, hallt
im weitesten Sinne die Orientierung an Mozarts
Klavierkonzert in c-Moll KV 491 nach. Es gehört
aber auch in die Gruppe jener höchst individualisierten c-Moll-Werke Beethovens, deren
Komposition seit etwa 1798 sprunghaft zunahm.
Wirren der Entstehung und Uraufführung
Die Entstehungsgeschichte ist verwickelt und
reicht von 1796 bis 1804. „Concerto 1803“ schrieb
Beethoven über die erste fertige Niederschrift
für die Uraufführung im Theater an der Wien am
5. April 1803, wobei der Komponist den Solopart
selber spielte; in diesem Autograph sind drei
Arbeitsstufen in drei verschiedenen Tinten dokumentiert. Ursprünglich hatte Beethoven die
Absicht, das c-Moll-Konzert in seinem ersten
Benefizkonzert am 2. April 1800 im Hof-Burgtheater aufzuführen. Aus dem Autograph wird
aber deutlich, dass für den 2. April 1800 nicht
mehr als der erste Satz in ungefährer Endversion
und der zweite bloß rudimentär zu Papier gebracht waren. Beethoven war deshalb gezwungen, auf sein C-Dur-Konzert zurückzugreifen,
das er nun nicht mehr nach dessen erster, sondern nach der aus diesem Anlass neu geschriebenen Endversion darbot.
Versuche, das c-Moll-Konzert in den Jahren
1801 oder 1802 zur Aufführung zu bringen,
schlugen fehl, weil die Termine für die Fasten„Akademien“ in der Hofburg bereits vergeben
waren. Doch führte 1802 ein solcher Versuch
Beethoven immerhin zur nochmaligen Über­
arbeitung des Kopfsatzes. Für die erste Aufführung im Jahr 1803 arbeitete er dann den zweiten Satz aus und schrieb den dritten Satz erstmals nieder. Der Solopart war nun „zwar kontinuierlich und in seinem Ablauf beinahe endgültig, aber bei weitem noch nicht für beide
Hände vollständig notiert“ (Hans-Werner Küthen im Vorwort zur Neuausgabe der Partitur,
1987). Ignaz von Seyfried, der das Orchester
leitete, schrieb 1828: „Beym Vortrage seiner
Concert-Sätze lud er mich ein, ihm umzuwenden;
aber – hilf Himmel ! – das war leichter gesagt,
als gethan. Meine kaum zu bergende Aengstlichkeit, diesen entscheidenden Moment ja nicht
zu verabsäumen, machte ihm einen ganz köstlichen Spass, worüber er sich noch bey unserm
gemeinschaftlichen, jovialen Abendbrote vor
Lachen ausschütten wollte.“
Beethovens erstes „symphonisches“
Konzert
Die Tutti-Exposition des c-Moll-Konzerts ist
mit 111 Takten die längste und umfassendste
119
Joseph Willibrord Mähler: Ludwig van Beethoven als Orpheus in arkadischer Landschaft (1804)
12
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll
aller Orchestereinleitungen Beethovens sowie
aller Instrumentalkonzerte bis zum frühen
19. Jahrhundert. Sie birgt eine Art Kreislauf,
ein in sich geschlossenes System, das in c-Moll
beginnt und mit c-Moll endet. Nicht weniger
ausgedehnt ist die Solo-Exposition des Klaviers:
eine in ihrem Ablauf geringfügig variierte, vor
allem aber vom Klavier ornamentierte Wiederholung der Tutti-Exposition, die mit einem dreimaligen Anlauf des Solisten im fast martialischen Forte einsetzt, mit heftigem Sforzato jeweils in der höheren Oktave endend. Die variierte Wiederholung des Hauptthemas fungiert hier
als Überleitung zum Seitensatz. Durch reiche Figurationen des Klaviers wird die Schlussgruppe
ungewöhnlich ausgedehnt. Ein zweites, kurzes
Tutti leitet über zur Durchführung, die wie die
Solo-Exposition mit einem energischen Anlauf
des Solisten, nun in D-Dur, beginnt. Der Hauptgedanke kehrt zunächst wie eine Scheinreprise
in g-Moll wieder und wird sodann in steter Begleitung durch das charakteristische Pochmotiv
vom Beginn des Satzes verarbeitet. Vom Klavier flankierte Seufzer der Holzbläser führen
zur Reprise im schweren Fortissimo. Von nun
an gibt es ständige Wechsel zwischen Solo
und Tutti.
Erneut eine Kreisfigur umschreibt die Kadenz,
die Beethoven wahrscheinlich 1809 für seinen
Klavier- und Kompositionsschüler Erzherzog Rudolph von Habsburg schrieb. Er verarbeitet hier
den Hauptgedanken, sodann das Seitenthema,
kehrt schließlich in dramatischer Steigerung
presto zum aufbegehrenden Gestus des Kopfmotivs und zuletzt zum Klopf- oder Pochmotiv
zurück. Der die Kadenz abschließenden Trillerkette antwortet die solistische Pauke mit dem
Pochmotiv: Erstmals in der Geschichte des Instrumentalkonzerts wird die Pauke zum Dialogpartner des Solisten, der nun eben nicht – wie
bisher üblich – verstummt. Das Pochmotiv wird
jetzt im Dialog zwischen Klavier und Bässen
ausgebaut, spannungssteigernd verlängert,
dann dreitönig verkürzt bis zu den abschließenden Tutti-Schlägen, in die sich das Klavier mit
absteigenden Arpeggien und schließlich mit
nahtlos aneinander gefügten Aufwärtsskalen
einmischt. Eine ähnliche Dramaturgie der Spannungssteigerung nach der Klavierkadenz unter
Beteiligung der Pauke und des Solisten verwendete Beethoven in seinem 5. Klavierkonzert;
später griffen Brahms, Liszt, Strauss und Bartók
darauf zurück.
„Bild der Wehmuth einer edlen
Seele“
Überraschend und neu erscheint der langsame
Satz im idyllisch-erhabenen E-Dur. „Dies ist
gewiss eins der ausdrucksvollsten und empfindungsreichsten Instrumentalstücke, die jemals
geschrieben worden sind“, kommentierte 1805
der Rezensent der Leipziger „Allgemeinen Musikalischen Zeitung“. „Man kann es den Versuch
eines bis in die feinsten Nüanzen ausgemalten
Bildes der Wehmuth einer edlen Seele nennen;
und darum scheint es nur (ebenso wie die Tonart, e dur gegen c Moll) schneidend zu kontrastiren und ist vielmehr nur ein – in der Natur
der Seele vollkommen begründeter – Wechsel.“
Der Beginn – zwölf Takte Klavier solo – wird
im allgemeinen als Reflex von Beethovens improvisatorischem Klavierspiel und seiner Kunst
der Ornamentierung gewürdigt. Ungewöhnlich
ist hier vor allem der harmonische Gang, der
13
Isidor Neugass: Ludwig van Beethoven (1805)
14
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll
über die Tonika-Parallele cis-Moll hinaus auch
entfernte G- und C-Dur-Klänge einbezieht. Labyrinthische Harmonik wie seufzende Vorhaltsmelodik kennzeichnen diesen kontemplativen
Beginn, der vielleicht als „preghiera“, als Gebet,
verstanden werden kann.
Vergleichsweise konventionell ist das Tutti, das
dem Solisten antwortet, wie auch das nächste,
sehr figurative Solo in H-Dur mit „Melismen, in
denen man etwas vom italiänischen Melodiestyl
finden kann“ (Wilhelm von Lenz, 1860). Nur zwei
Tutti-Takte blenden in den Mittelteil, der von
der extrem kontrastierenden Tonart G-Dur aus
nach E-Dur zurückmoduliert. Etwas schematisch
scheinen hier die Arpeggien, mit denen das Klavier die schlichten Motive der Fagotte und Flöten begleitet. Auch dieser Stelle könnte ein religiöser Sinn innewohnen: Sie erinnert an einen
Vorgang nach der Wandlung, an Begleitmusik
zur Feier der Eucharistie. Der veränderten Wiederkehr des Beginns folgt eine Coda, die von
„mit Mordenten heruntertröpfelnden Gruppetti“ (Wilhelm von Lenz, 1860) über eine kleine
Solokadenz zu einem Ausklang in der Art von
„Schlummermotiven“ führt: „Nur hat Beethoven
diesen Schlusseindruck in einem der wunder­
lichen Humore, die von seiner Person nicht zu
trennen sind, durch einen letzten erschreckenden Akkordschlag im ff zerstört“ (Hermann
Kretzschmar).
Glücklicher Ausgang in tänze­ri­
schem C-Dur
Der abschließende dritte Satz, ein SonatensatzRondo, zeigt nun erstmals gehäuft die Rundung
periodisierter Themenbildungen. Der Gestus
des Kopfsatzes, Aufbegehren und Zurückfallen
in einem, erscheint hier verwandelt und verflüssigt in pulsierende Achtelbewegung mit
immer wieder präsenten Sechzehntelgruppen.
Das Eingangsthema ist „zwar klagend, aber mit
einer naiven Einfachheit vorzutragen“ (Carl
Czerny, 1846). Ungewöhnliche 55 Takte lang ist
der Refrain, der erste Themenkomplex mit einer
kleinen Solokadenz des Klaviers in der Mitte,
dessen Eckteile zunächst vom Klavier vorgestellt und dann vom Orchester wiederholt werden; charakteristisch das Changieren zwischen
c-Moll und C-Dur. Punktierte Bläserrhythmen
– Klopfrhythmen – künden das erste Couplet in
Es-Dur an, das im Klavier im „hüpfenden“ lombardischen Rhythmus einsetzt. Ein erstes knappes Fugato leitet die Wiederkehr des Refrains
ein.
Mit einem Klarinettensolo beginnt das zweite
Couplet bzw. der Seitensatz in As-Dur; die Kantabilität des Klaviers scheint hier fast schon
Frédéric Chopin vorwegzunehmen. Mit dem unmittelbar anschließenden Fugato setzt die erneute Wiederkehr des Refrains ein, mit dem
das Hauptthema durch die verschiedensten Tonarten gleitet. Die Reprise bringt noch mal das
erste Couplet in c-Moll, beginnend mit den
Klopfrhythmen der Bläser. Im letzten Refrain
schließlich mündet das Rondothema in einen
kleinen solistischen Auftakt zum „lieto finale“,
dem glück­lichen Ausgang des Werks in ein tänzerisch-wirbelndes C-Dur-Presto.
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur
15
„Apotheose des Militärischen“ ?
Marcus Imbsweiler
Ludwig van Beethoven
(1770–1827)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur
op. 73
1. Allegro
2. Adagio un poco moto
3. Rondo: Allegro, ma non tanto
Lebensdaten des Komponisten
Geburtsdatum unbekannt: geboren am 15. oder
16. Dezember 1770 in Bonn, dort Eintragung ins
Taufregister am 17. Dezember 1770; gestorben
am 26. März 1827 in Wien.
Entstehung
Am 22. Dezember 1808 fand jene berühmte
Wiener „Akademie“ statt, in der nicht nur die
5. und 6. Symphonie Beethovens zum ersten
Mal erklangen, sondern auch die sog. „Chorfantasie“, Teile der C-Dur-Messe und das
4. Klavierkonzert G-Dur. Kurz danach begann
Beethoven mit der Komposition eines weiteren
Klavierkonzerts, das im Autograph den Titel
„Klavierkonzert 1809“ trägt. Die Arbeit an dem
Werk zog sich offenbar über das gesamte Jahr
hin und endete wohl erst im Februar 1810.
Widmung
„Dédié à Son Altesse Imperiale Roudolphe
Archi-Duc d’Autriche“: Beethoven widmete das
Konzert seinem Freund und Gönner, dem Erzherzog (und späteren Kardinal) Rudolph von
Habsburg (1788–1831), dem jüngsten Bruder
des regierenden Kaisers Franz II., der 1819 Fürst­
erzbischof von Olmütz wurde. Dem Erzherzog,
der wohl seit 1804 Beethovens Klavierschüler
war, sind zahlreiche Werke gewidmet, darunter
das 4. Klavierkonzert, die „Hammerklavier-­
Sonate“ und die „Missa solemnis“.
Uraufführung
Am 28. November 1811 in Leipzig im Großen
Gewandhaus-Saal (Leipziger Gewandhaus-­
Orchester unter Leitung von Johann Philipp
Christian Schulz; Solist: Friedrich Schneider).
Die Wiener Erstaufführung erfolgte Anfang
1812 mit dem Beethoven-Schüler Carl Czerny
am Klavier.
16
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur
Kontrastierende Werkpaare sind eines der auffälligsten Merkmale im Schaffen Ludwig van Beethovens. Die 5. und 6. Symphonie bilden das wohl
berühmteste dieser „Pärchen“, zu erwähnen
sind aber auch die Symphonien Nr. 7 und 8, die
beiden Cellosonaten op. 5 sowie die Klavierkonzerte Nr. 4 und 5. In all diesen Fällen wird
Beethovens Bestreben deutlich, innerhalb einer
Gattung möglichst unterschiedliche Ausdruckswelten auszuloten. Während etwa das 4. Klavierkonzert als schlechthin lyrisches, introvertiertes
gilt, gibt sich das zwei Jahre später komponierte 5. Klavierkonzert dezidiert anders, nämlich
selbstbewusst-auftrumpfend – ein Werk in der
„heroischen“ Tonart Es-Dur, von Marschtonfällen
durchsetzt. Nicht umsonst trägt es im angelsächsischen Sprachraum den Beinamen „Emperor“,
wobei offenbleibt, auf welchen „Herrscher“ diese Musik gemünzt sein soll. Berühmtheit erlangte Alfred Einsteins Wort von der „Apotheose
des Militärischen“, die er vor allem im 1. Satz verwirklicht sah; andere sprachen von Beethovens
„kriegerischstem Konzert“.
Musik in Zeiten des Krieges
Dass das Begriffsfeld des „Militärischen“ gerade bei diesem Werk Anwendung findet, ist
alles andere als ein Zufall. Im Entstehungsjahr
1809 kulminierten die jahrelangen bewaffneten
Auseinandersetzungen der europäischen Mächte – auf der einen Seite Österreich, Preußen,
England und Russland, auf der anderen die französische Republik unter ihrem Heerführer Napoléon Bonaparte – in der zweiten Besetzung
Wiens. Am 11. Mai begann das Bombardement,
das Beethoven, beide Ohren mit Kissen bedeckt,
im Keller seines Bruders Caspar überstand.
Nach der Kapitulation litten die Einwohner unter hohen Zwangsabgaben, Verknappung der
Lebensmittel sowie allgemein unter Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Vor diesem
wahrhaft martialischen Hintergrund entstand
das 5. Klavierkonzert.
Nun hatte Beethoven bereits einige Jahre zuvor ein Es-Dur-Werk „heroischen“ Charakters
und „kriegerischer“ Züge vorgelegt: die 3. Symphonie. Sie „ist eigentlich betitelt Ponaparte“,
verriet Beethoven dem Verlag Breitkopf &
Härtel. Später jedoch, in der Erstanzeige des
gedruckten Werks, vermied er jede direkte
Zuschreibung: „Sinfonia eroica, composta per
festeggiare il sovvenire di un grand’ uomo“,
„Heroische Symphonie, komponiert, um das Andenken eines großen Mannes zu feiern“. Enttäuscht von Napoléons usurpatorischer Politik,
soll Beethoven die Widmung getilgt haben.
Wer aber verbirgt sich dann hinter dem „grand’
uomo“ ?
Zwischen den Fronten
Auch beim 5. Klavierkonzert lässt sich nicht entscheiden, wem der Beiname „Emperor“ gelten
könnte. An Napoléon wird Beethoven kaum gedacht haben, höchstens in Form eines Ideal­bilds, das längst von der Realität eingeholt
worden war. An Franz I., den ehemals deut­schen, jetzt österreichischen Kaiser, der aus
seiner reaktionären Gesinnung kein Hehl machte, noch weniger. Nun findet sich im Autograph
des Konzerts ein handschriftlicher Eintrag Beethovens, der auf Frankreichs „Empereur“ Bezug
nimmt – allerdings in negativer Weise: „Östreich löhne Napoleon“. Soll heißen: Das Land
17
Franz
Klein: Nach einer „Lebendmaske“
gestaltete Büste Ludwig van Beethovens (1812)
MPH_01011_PH-Thielemann5_RZ.indd
15
25.02.11 17:19
18
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur
möge es dem Franzosen heimzahlen. Andererseits hatte sich Beethoven noch kurz vorher,
Anfang 1809 nämlich, mit dem Gedanken getragen, als Kapellmeister nach Kassel zu gehen.
Dort regierte kein Geringerer als der jüngste
Bruder Napoléons, Jérôme. In Wien machte
man ihm daraufhin ein Gegenangebot, gekrönt
durch eine üppige Jahresrente von 4000 Gulden.
Treibende Kraft hinter diesem „Ehrensold“ war
Erzherzog Rudolph, der Widmungsträger des
5. Klavierkonzerts.
Dieses biographische Hin und Her lässt ahnen,
in welcher Zwickmühle sich Beethoven 1809
befand. Hin- und hergerissen zwischen seinem
einstigen Idol Napoléon, das den Kontinent mit
Tod und Vernichtung überzog, und einer Adelsgesellschaft vor Ort, die ihn, den Republikaner,
finanziell und künstlerisch unterstützte. Welche Berechtigung hatte in dieser Situation dann
noch das Konzept des Heroischen ? War es angesichts der realen Verhältnisse nicht zum Scheitern verurteilt ?
Im Gestus der Unbeugsamkeit
Tatsächlich beginnt das Es-Dur-Konzert mit einer
musikalischen Geste, wie sie selbstsicherer kaum
ausfallen könnte: einer simplen Kadenzformel
im Orchester (Akkorde auf Es – As – B), die vom
Solisten mit brillantem Skalenwerk angerei­chert wird. Grundtonart, harmonischer Rahmen,
Lautstärke, Virtuosität, Klangspektrum – alles
ist von vornherein da, nichts muss mühsam erarbeitet werden, nichts wird in Frage gestellt.
Nur eines fehlt: ein Thema. Aber das wird sofort, nach Abschluss der Kadenz, vom Orchester nachgereicht. Breite Brust auch hier: ein
stolz präsentierter Marschgedanke, klar gegliedert, ungetrübtes Es-Dur, zwar nur in Streicherbesetzung, dafür aber mit Hervorhebung der
„zackigen“ Punktierungen durch die Hörner. So
weit, so eindeutig. Allerdings kleidet Beethoven
bereits das Echo dieser Themenvorstellung in
ein neues Klang- und Ausdrucksgewand: Die
Solo-Klarinette übernimmt zu weicher Holzbläserbegleitung, piano und dolce. Kurze Irritation, dann
kehrt der Militärgestus zurück, intensiviert durch
den Einsatz von Blechbläsern und Pauke. Das
Hauptthema erklingt in voller Ausdehnung, um
in der Folge dem Seitenthema zu weichen.
Und an dieser Stelle, dem Eintritt des Seitensatzes, zeigt sich, dass es sich bei der kurzen
Eintrübung des Heroischen durch die Klarinette
um keine spontane Klangvariation handelte, sondern um einen wesentlichen Teil des Gesamtkonzepts. Denn statt eines fest umrissenen
Seitenthemas präsentiert uns Beethoven gleich
mehrere Ausprägungen derselben Grundidee,
die in völlig verschiedene Richtungen weisen.
Zunächst ein schüchtern stockendes Streichergebilde in es-Moll (!), das von den Hörnern
gleichsam korrigiert wird: Sie formulieren es
um zu einem lyrischen Bläserduett in Es-Dur.
Dies also, scheint Beethoven zu sagen, ist die
korrekte Formulierung meiner Idee. Doch weit
gefehlt: Bei der Wiederholung der Exposition
löst der Solist das thematische Material erst
in eine pendelnde Triolenbewegung auf, um es
dann mit zarten Achtelläufen zu umspielen.
Worauf das Orchester, erneut in waghalsiger
Rückung, einen rüden Kasernenhofton anschlägt:
das Seitenthema ertönt als lärmend-gestampfter
Marsch mit Bläsergeklingel und starrem Bass.
19
Blasius Höfel [nach einer Zeichnung von Louis Letronne]: Ludwig van Beethoven (1814)
MPH_01011_PH-Thielemann5_RZ.indd 19
25.02.11 17:19
LEif OvE AnDsnEs
Mahler Chamber Orchestra
bei sony Classical
ThE
BEEThOvEn
JOuRnEy
Die Einspielung aller Klavierkonzerte Beethovens mit dem
Pianisten Leif Ove Andsnes und dem Mahler Chamber Orchestra gilt
weltweit als neue Referenz. Die Aufnahmen und begleitenden Konzerte
der vier Jahre dauernden „Beethoven Journey“ wurden überall von
Kritik und Publikum mit Begeisterung aufgenommen (3-CDs)..
www.andsnes.com
www.sonymusicclassical.de
Sony Anz Leif Ove Andsnes München.indd 1
Brüche, Zurücknahmen, Infragestellungen
Da sich der geschilderte Ablauf in der Reprise
fast wörtlich wiederholt, kann die Antwort nur
lauten: Es gibt keine „richtige“ Version. Das Seitenthema existiert in multiplen Gestalten, deren
Ausdrucksgehalt ganz unterschiedliche Assoziationen hervorruft – und das Militärische ist nur
ein Aspekt unter ihnen. Schaut man nun in die
Mitte des Satzes, in die Durchführung, die so
oft bei Beethoven den Kernkonflikt enthält oder
einen Durchbruch erzwingt, so wird man feststellen, dass der dortige Höhepunkt von einer
Aggressivität geprägt ist, die man durchaus
„kriegerisch“ oder „militärisch“ nennen könnte.
Den monotonen Marschsignalen des gesamten
Bläserapparats schleudert der Solist dröhnende
Akkorde entgegen und „flüchtet“ sich in ein an
Liszt gemahnendes Fugato in Doppeloktaven.
21.10.14 11:57
Nur: Dieser Höhepunkt bleibt folgenlos. Er erzwingt nichts, sondern wird seiner Dynamik be­
raubt, ebbt ab, verliert sich schließlich im Nichts.
Erst das Orchester gibt dem Ganzen wieder eine
Richtung, und zwar durch Rückkehr zum Beginn
des Konzerts: Mit der Kadenzformel der Anfangs­
takte setzt die Reprise ein.
Von einer „Apotheose des Militärischen“ lässt
sich also nur auf den ersten Blick sprechen. Im
Innern dieses so geharnischt anstürmenden
Satzes walten Brüche, Zurücknahmen, Infragestellungen. Auch das Versprechen atemberaubender Virtuosität läuft ins Leere. So unbeherrscht der Solist dem eröffnenden Orchester
ins Wort fällt, so technisch vertrackt auch sein
Part ist: Kaum einmal erhält er Gelegenheit,
sich frei von allen kompositorischen Zwängen
zu entfalten, sondern bleibt stets eingebunden
in das orchestrale Gewebe. Das betrifft sowohl
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur
die Gleichberechtigung der Stimmen, die sich
die Ausformulierung der Gedanken teilen, als
auch die totale Eingliederung der virtuosen Passagen, des Skalenwerks und der gehämmerten
Oktaven in den thematischen Prozess. Dem fällt
als äußerlich hervorstechendes Merkmal das
Markenzeichen des klassischen Solokonzerts
zum Opfer: die Kadenz. Beethoven gestattet dem
Pianisten zum Ende des ersten Satzes lediglich
ein aphoristisches Anreißen der Hauptgedanken,
notiert ansonsten aber unmissverständlich:
„Non si fa una cadenza“ – „hier keine Kadenz“.
Adagio und Rondo
Und die übrigen Sätze ? Das Finale gestaltet
Beethoven als forsches Rondo mit rhythmisch
widerborstigem Thema, einer Art kraftstrotzendem Geschwindwalzer. Zupackend wie der erste Satz, ist es doch meilenweit von allem kriegerischen Jargon entfernt. Dort, wo der Hörer
des frühen 19. Jahrhunderts eine zweite Kadenz
erwartete, kurz vor Ende des Finale nämlich,
gelingt Beethoven ein wirklich atemberaubender Effekt: Urplötzlich wird der Schwung des
6/8-Takts gebremst, übrig bleiben, ständig retar­
dierend, allein Klavier und Pauke mit kurzen, in
sich zusammensackenden Themenfragmenten.
Am Zielpunkt dieser Entwicklung, einer absoluten Tonlosigkeit, durchhaut der Solist gewalt­
sam den Knoten und leitet mit einem letzten
trotzigen Skalenlauf zum Satzschluss über.
Das ganz Andere präsentiert der langsame Satz:
ein Adagio in H-Dur (!), so weihevoll-innig, dass
der Klaviersolist der Wiener Erstaufführung,
Beethovens Schüler Carl Czerny, in ihm „die
religiösen Gesänge frommer Wallfahrer“ zu hö-
21
ren glaubte. Vielleicht haben sie dem Komponisten tatsächlich vorgeschwebt; entscheidend
ist jedoch, dass auch sie, wie zuvor die militärischen Versatzstücke, ummodelliert und in den
thematischen Prozess eingebunden werden.
Gesanglichkeit ist allerdings das heraus­r agende
Merkmal dieses Mittelsatzes, und so kommen
denn auch die Holzbläser hier mehr als anderswo zu Wort.
Die Kunst des Übergangs
Einen letzten Hinweis darauf, dass Etiketten
wie „militärisch“ oder „religiös“ immer nur ein bestimmtes, besonders auffälliges Äußeres einer
Passage treffen, aber längst nicht das Werk insgesamt oder auch nur einen seiner Sätze, bieten
die Übergänge zwischen den extrem kontrastreichen Sätzen. Vor dem Finale – dieser Effekt
wurde zu recht immer wieder hervorgehoben –
findet im Orchester eine überraschende Halbtonrückung nach unten statt (von H nach B), und in
die neugeschaffene Atmosphäre hinein tastet
sich der Solist mit den vorsichtigen Anfangsklängen des Rondothemas, bevor er das Finale
geradezu überfallartig einläutet. Aber auch der
Übergang vom 1. zum 2. Satz ist gestaltet, indem das Es, der Schlusston des Allegro, als Dis
und damit als Terz von H-Dur am Beginn des
Adagio steht. Die heroische Tonart wird, um mit
Bernhard Rzehulka zu sprechen, „gleichsam umgebettet und muss sich neu bewähren“.
22
Die Künstler
Thomas Dausgaard
Dirigent
an Qualität und internationalem Renommée
deutlich zugelegt und haben sich zu europäischen Spitzenensembles entwickelt.
Seit er im Jahr 2004 Chefdirigent des Dänischen
Nationalorchesters wurde, hat es Thomas Dausgaard im Rahmen ausgedehnter Tourneen rund
um die Welt geführt und zahlreiche preisgekrönte CDs mit ihm aufgenommen. Unter Dausgaards
Leitung als Music Director ist darüber hinaus
das Schwedische Kammerorchester seit 1997
zu einem Klangkörper von internationaler Bedeutung aufgestiegen. Regelmäßige Tourneen
führen das Orchester unter Thomas Dausgaard
nach USA und Japan, aber auch zu den Salzburger Festspielen sowie zu den BBC Proms in
London.
Der Däne Thomas Dausgaard, vom „Daily Telegraph“ als „Dirigent von seltener Überzeugungskraft und Ausdrucksstärke“ beschrieben, ist bekannt für die kraftvolle Intensität seiner Aufführungen und seine bemerkenswerten Erfolge als
Chefdirigent sowohl des Schwedischen Kammerorchesters als auch des Dänischen National­
orchesters. Beide Orchester haben in den letzten Jahren unter Thomas Dausgaards Leitung
Für das Label Simax nahmen Thomas Daus­g aard
und das Schwedische Kammerorchester u. a.
sämtliche Orchesterwerke von Ludwig van Beethoven auf – ein Projekt, das von der Kritik mit
außergewöhnlichem Beifall aufgenommen wurde. Zahlreiche weitere Einspielungen, die über
das gewöhnliche Repertoire eines Kammer­
orchesters weit hinaus reichen, dokumentieren
die überaus intensive und produktive Zusammenarbeit.
Die Künstler
23
Leif Ove Andsnes
Klavier
te mittlerweile zu einem wichtigen Treffpunkt
von Musikern aus aller Welt. Im Sommer 2012
übernahm der Pianist ferner die künstlerische
Leitung des Ojai Music Festival in Kalifornien.
Die Musik Ludwig van Beethovens nimmt eine
herausragende Stellung im Repertoire von Leif
Ove Andsnes ein. Seine Auftritte mit den Klavier­
konzerten Nr. 1 und Nr. 3 in zahlreichen europäischen und nordamerikanischen Zentren in
der Saison 2011/12 wurden von der Presse einstimmig als herausragende musikalische Interpretationen gefeiert.
Der 1970 auf der norwegischen Insel Karmøy
geborene Leif Ove Andsnes zählt zu den gefragtesten Pianisten seiner Generation. Er tritt regel­
mäßig mit weltweit renommierten Orchestern
auf und gibt Soloabende in den führenden Konzertsälen. Neben seiner solistischen Tätigkeit
widmet sich Leif Ove Andsnes intensiv der Kammer­
musik. Das von ihm mitbegründete Kammer­
musikfest im südnorwegischen Risør avancier-
Zusammen mit dem Mahler Chamber Orches­
tra absolvierte Leif Ove Andsnes eine ausgedehnte Konzertreise mit Beethovens Klavierkonzerten durch mehrere europäische Städte,
darunter auch nach Prag. Die Aufführungen
beim „Prager Frühling 2012“ wurden für Andsnes’ Debüt beim Label Sony Classical aufgezeichnet. Im Rahmen seiner exklusiven Zusammenarbeit mit Sony Classical wird der Pianist
mit dem Mahler Chamber Orchestra bis 2015
alle fünf Klavierkonzerte sowie die Chorfantasie von Beethoven aufführen und gleichzeitig
einspielen. Das Projekt mit dem Titel „The Beethoven Journey“ wird gesponsert von der Stiftung Kristian Gerhard Jebsen in Bergen.
e
ilh
a
Bl rm
ät on
te is
r ch
Ph
24
Auftakt
Dirigenten
Die Kolumne von Elke Heidenreich
Meine erste Kolumne für diese Programmhefte schrieb ich vor genau zwei
Jahren über den Antritt von Lorin Maazel als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, und ich hörte sein grandioses Antrittskonzert mit Mahlers Symphonie Nr. 9. Was für ein Meister stand
da am Pult, und wie leuchtete das Orchester!
Nun ist Lorin Maazel im Juli gestorben und hinterlässt eine Lücke, die andere Dirigenten natürlich
füllen können, aber seinen ganz speziellen Stil,
seine immense Erfahrung kann so schnell keiner
ersetzen, denn jeder Dirigent ist einzigartig – darum haben wir ja alle unsere Vorlieben und Abneigungen bei diesem Thema. Das zeigt letztlich nur,
wie lebendig die Musikszene ist, was alles möglich
ist. „Um einem Missverständnis vorzubeugen: aus
der Spitze des Taktstockes ist noch nie ein Ton herausgekommen.“
Mit diesem Satz leitet der Musikkritiker Wolfgang
Schreiber sein Buch über Große Dirigenten ein.
Wenn aber aus dem Taktstock nichts herauskommt
– wie machen die das dann, fragt er. Hypnotisieren
sie das Orchester? Haben sie alles im Kopf und in
den Händen? Wozu das magische Stöckchen? Und
was genau ist das Geheimnis eines großen Dirigenten?
Dasselbe, was auch das Geheimnis aller großer
Komponisten, Maler, Schriftsteller ist: die Mischung aus Talent und Kraft, Charisma, Zielstrebigkeit, Fleiß, Disziplin. Zuallererst aber: Talent.
Und dann gibt es die Klangmagier, die Perfektionisten, die Genießer, es gibt die Exzentriker, die
Schweigsamen, die Kommunikationsgenies, die kleinen Diktatoren.
Der italienische Filmregisseur Federico Fellini, der Musik so liebte,
setzte dem Maestro in seinem Film
„Orchesterprobe“ von 1979 ein Denkmal und sagte augenzwinkernd:
„Hochgewachsen soll er sein, der
ideale Dirigent, bleich, schön, gebieterisch, geheimnisvoll, magnetisch, das Antlitz geprägt von
edlem Leid.“
Ein Dirigent wie Lorin Maazel, der dirigierte, seit
er 11 Jahre alt war, kannte alle Musik, und er kannte sie in allen denkbaren Variationen. Dazwischen
noch den eigenen Stil, das eigene Tempo, die eigene Handschrift zu finden, ist etwas, das ich
immer wieder zutiefst bewundere und auch an
ihm bewundert habe. Auch Toscanini, Sanderling,
Karajan standen oder saßen noch mit über 80
Jahren am Pult und leisteten Grandioses. Und
man kann den Stil einzelner Dirigenten noch so
sehr analysieren, ein Orchester noch so sehr unter die Lupe nehmen – letztlich ist das Zusammenwirken von Dirigent und Orchester ein Mysterium,
ein Rest unbegreiflicher Rätselhaftigkeit, die das
Glück der Zuhörer ausmacht.
Wir werden dieses großartige Orchester in dieser Saison unter fast dreißig verschiedenen Dirigenten erleben, von denen der älteste 1935 und der jüngste 1984
geboren wurde – und wir werden hören, wie bekannte Klänge sich verändern und verwandeln.
Auch Maazel hätte es so gewollt: dass wir der
Musik treu bleiben und auch offen gegenüber allen möglichen Interpretationen.
Ph
Eine Broschüre mit den neuen Konzertprogrammen für die Spielzeit 2014/15 ist ab sofort in den
Auslagen im Foyer des Gasteigs erhältlich. Allen
Abonnenten wurde im Vorfeld der Saison eine
Broschüre mit den Programmen nach Abo-Reihen
zugeschickt. Sollten Sie kein Exemplar erhalten
haben, bedienen Sie sich bitte an den Auslagen
oder wenden Sie sich bitte an unser Abo-Büro.
Abschied (I)
Unsere Hornistin Maria Teiwes wechselt zu den
Bamberger Symphonikern und tritt dort die
Stelle als Solo-Hornistin an.
Abschied (II)
Barbara Kehrig hat die Stelle als Kontrafagottistin beim Konzerthausorchester Berlin gewonnen,
die sie zum Start der Saison 2014/15 antreten wird.
Herzlich willkommen (I)
Wir begrüßen bei den Philharmonikern Floris
Mijnders (Solo-Cello), Fora Baltacigil (Solo-Kontrabass), Teresa Zimmermann (Solo-Harfe) und
Mia Aselmeyer (Horn). Sie treten zum Beginn
der neuen Spielzeit ihre Stellen und das damit
verbundene Probejahr an. Ein Kurzportrait finden Sie auf den folgenden Seiten.
Herzlich willkommen (II)
Ebenso herzlich heißen wir Sigrid Berwanger,
Jiweon Moon und Laura Mead (2. Violinen),
Christa Jardine und Julie Risbet (Bratschen),
25
Johannes Hofbauer (Fagott) sowie Thiemo Besch
(Horn) willkommen. Sie haben einen Zeitvertrag
für die Saison 2014/15 erhalten.
Kampala, Uganda
Zu Gast in der Kampala Music School in Uganda.
Im August reisten zum ersten Mal Mitglieder des
Orchesters in die ugandische Hauptstadt Kampala, um dort mit Kindern und Musikern der Musikschule in Workshops gemeinsam zu musizieren und Konzerte zu geben. Die Eindrücke in
diesem tollen ostafrikanischen Land mit unglaublichen Menschen, die Shengni Guo, Traudl
Reich und Maria Teiwes dort erlebten, können
Sie in unserem Blog nachlesen bei facebook.
com/spielfeldklassik.
Fußball
Eine höchst unglückliche Niederlage beim Fußballspiel gegen das Team des Bayerischen Staatsorchesters musste der FC Philharmoniker verzeichnen. Stark ersatzgeschwächt – sechs
Stammkräfte mussten verletzungsbedingt kurzfristig absagen – und trotz drückender spielerischer Überlegenheit mit ansehnlichen Ballstaffetten nutzten selbst klarste Elfmeterchancen
nichts: das Spiel ging mit 0:1 verloren. Wir gratulieren dem Staatsorchester und freuen uns
auf das nächste Match. Wie es noch besser
geht, erlebten dann beide Mannschaften beim
WM-Viertelfinale Deutschland gegen Frankreich – das Spiel schauten sich alle in kollegialer Eintracht beim gemeinsamen Grillen an.
e
Konzertübersicht 2014/15
ch
is
on
m er
ar ätt
ilh Bl
Philharmonische Notizen
e
ilh
a
Bl rm
ät on
te is
r ch
Ph
Wir begrüßen...
26
Mia Aselmeyer
Teresa Zimmermann
Instrument: Horn
Instrument: Harfe
Mia Aselmeyer wuchs
in ihrem Geburtsort
Bonn auf und war
Jungstudentin an der
Kölner Musikhochschule bei Paul van Zelm.
Während des Studiums
an der Hochschule für
Musik und Theater in Hamburg bei Ab Koster
war sie Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie und Stipendiatin der Orchesterakademien des Schleswig-Holstein Musikfestivals und
der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Für die
vergangene Saison erhielt sie bereits einen Zeitvertrag bei den Münchner Philharmonikern, nach
ihrem erfolgreichem Probespiel tritt sie nun ihr
Probejahr zur festen Stelle an.
„Mit der Stelle bei den Münchner Philharmonikern erfüllt sich mir ein Lebenstraum. Ich bin gespannt darauf mit dem Orchester an die unterschiedlichsten Orte zu reisen und der Welt somit
die Stadt München ein Stück näher zu bringen“,
bekennt Mia Aselmeyer, die in ihrer Freizeit gerne München und das Umland entdeckt und ihre
Häkel- und Backtechniken verfeinert.
Teresa Zimmermann
erhielt ihren ersten
Harfenunterricht in
ihrer Heimatstadt Hannover mit sechs Jahren. 2008 schloss sie
ihr Studium bei Maria
Graf an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin mit Auszeichnung in der Solistenklasse ab. Sie erhielt
zahlreiche Preise und Auszeichnungen bei allen
bedeutenden internationalen Wettbewerben
für Harfe.
Seit Jahren konzertiert sie als Gast bei renommierten europäischen Orchestern und war seit
2013 Solo-Harfenistin des Philharmonia Orchestra London. Solokonzerte gab sie unter anderem
mit den Duisburger Philharmonikern, dem Warschauer Sinfonieorchester und dem Konzerthausorchester Berlin. 2011 wurde sie von ARTE
unter der Moderation von Rolando Villàzon für
die Sendung „Stars von morgen“ aufgenommen.
Seit Dezember 2011 unterrichtet sie als Dozentin
für Harfe eine Hauptfachklasse an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.
„Ich habe noch nie in Süddeutschland gelebt
und bin gespannt, was mich erwartet“, erzählt
sie. „Als begeisterte Sportlerin freue ich mich
sehr auf die viele Natur und die gute Luft!“
Ph
ch
is
on
m er
ar ätt
ilh Bl
27
Fora Baltacigil
Floris Mijnders
Instrument: Bass
Instrument: Cello
Fora Baltacigil, geboren in Istanbul, erhielt
ab dem Alter von neun
Jahren Bass-Unterricht
von seinem Vater, dem
Solo-Kontrabassisten
des Istanbul State
Symphony Orchestra.
Später studierte er bis zum Jahr 2002 am Istanbul University Conservatory und erhielt 2006
sein künstlerisches Diplom am Curtis Institute
of Music in Philadelphia, wo er Schüler Hal Robinsons und Edgar Meyers war.
Fora Baltacigil war Mitglied der Berliner Philharmoniker und Solo-Bassist des Minnesota
Orchestra und des New York Philharmonic Orchestras. Als Solist spielte er mit dem Minnesota Orchestra John Harbisons „Concerto for Bass
Viol“ und trat zusammen mit seinem Bruder Efe,
dem Solo-Cellisten des Seattle Symphony Orchestras, mit den Berliner Philharmonikern unter
der Leitung von Sir Simon Rattle auf (Programm:
Giovanni Bottesinis „Grand Duo Concertante“).
Seine Freizeit verbringt Fora Baltacigil – wenn
er nicht gerade als Hobby-Koch am Herd steht
und neue Rezepte ausprobiert – gerne als begeisterter Segler und Taucher in bzw. auf dem
Wasser.
Floris Mijnders, geboren in Den Haag,
bekam als Achtjähriger den ersten Cellounterricht von seinem
Vater. Ab 1984 studierte er bei Jean Decroos am Royal Conservatory Den Haag. Während seines Studiums
spielte er im European Youth Orchestra und besuchte Meisterklassen bei Heinrich Schiff und
Mstislav Rostropovich.
Mijnders wurde 1990, kurz nach Studienende,
1. Solo-Cellist im Gelders Orkest in Arnhem.
Nicht viel später wechselte er in gleicher Position zum Radio Filharmonisch Orkest. Seit 2001
war er 1. Solo-Cellist des Rotterdam Philharmonic Orchestra und wurde als Solo-Cellist von
zahlreichen renommierten europäischen Orchestern eingeladen.
Als Solist trat er mit vielen europäischen Orchestern auf, unter anderem mehrmals mit dem Concertgebouw Orchestra Amsterdam und dem Radio Filharmonisch Orkest. Floris Mijnders ist
Professor für Violoncello am Sweelinck Concervatorium Amsterdam.
Neben der Musik ist Kochen Floris Mijnders Leidenschaft. Er freut sich auf die Zeit in München und
darauf, die schöne Natur Bayerns genießen und im
Winter Schlittschuhlaufen gehen zu können.
e
Wir begrüßen...
e
ilh
a
Bl rm
ät on
te is
r ch
Ph
28
Über die Schulter geschaut
Im Dienste der Musik – die Notenarchivare
der Münchner Philharmoniker
Christian Beuke
Gefragt nach einem typigerne arbeiten die beiden
schen Arbeitstag, fällt ihre
Archivare für den EhrenAntwort kurz, prägnant und
dirigenten, Zubin Mehta.
mit einem Schmunzeln aus:
Denn pünktlicher als er ist
„Den gibt es nicht.“ Thomas
niemand. „Von ihm kommt
Lang und Georg Haider ardie Quinte mindestens drei
beiten seit zehn bzw. fünf
Monate vor der ersten ProJahren als Notenarchivare
be. Mehr als ausreichend
Zeit, damit wir die fertigen
bei den Münchner Philharmonikern. Vor allem sind sie
Stimmen pünktlich an die
dafür verantwortlich, dass Thomas Lang und Georg Haider (von links auf dem Foto) Orchestermusiker überdie Striche – die Auf- und arbeiten seit zehn bzw. fünf Jahren als Notenarchivare geben und sie die ProAbstriche der Streicher –
gramme vorbereiten könkorrekt in jede Stimme und nach den Wünschen des
nen. Unser Anspruch ist es, immer zwei bis drei
Dirigenten eingetragen sind. „Manche Maestri
Projekte voraus zu sein“, erläutert Georg Haider.
schicken uns eine sogenannte „Quinte“ – die ein„Treten Programmänderungen auf, hat die Aktualigerichteten Striche von je einer 1. und 2. Geige,
tät natürlich immer Vorrang.“
Bratsche, Cello und Bass“, erklärt Georg Haider.
Was sich auf den ersten Blick simpel anhört, ist
Durch ihre Hände wandern mitunter wahre Schätbei genauerem Hinsehen wesentlich komplexer.
ze. Gustavo Dudamel war sofort Feuer und Flamme
Jeder Maestro hat unterschiedliche Erwartungen:
als er hörte, dass es bei den Münchner Philharmoder eine bevorzugt das Notenmaterial eines benikern noch alte Noten gebe, die von Celibidache
stimmten Verlags, weil er mit diesen Noten schon
eingerichtet wurden und aus denen er dirigiert hat.
seit Jahren arbeitet. „Lorin Maazel hat dank seines
„Er fragte, ob er nach einer Probe kurz bei uns vorfotografischen Gedächtnisses sofort erkannt, ob es
bei kommen dürfe, um sich Partituren genauer an„sein“ Material war“, erinnert sich Thomas Lang.
zusehen“, berichtet Thomas Lang. „Fast eine Stun„Diese Stelle war doch bisher immer oben links auf
de war er da“ – eine Ausnahme, wie er gerne offen zugibt. „Mit offenem Mund hat er zugehört als
dieser Seite. Es ist ein wenig ungewohnt, wenn sie
auf einmal woanders auftaucht“, so der Kommentar
ich ihm sagte, dass die Münchner Philharmoniker
des Maestros. Andere Dirigenten sind dagegen
fast alle Orchesterwerke Richard Strauss’ vom
sehr an den neuesten Ausgaben interessiert, die
Komponisten selbst geschenkt bekommen haben.“
erst ganz frisch herausgekommen sind. Besonders
In der Tat eine absolute Besonderheit.
Ph
Auch ein guter Draht zu den Musikern des Orchesters ist für Thomas Lang und Georg Haider selbstverständlich. Wünsche einzelner Kollegen werden
sofort erfüllt, sei es die Vergrößerung von Stimmen, das Übertragen kurzer Passagen in einen
anderen Notenschlüssel oder die Bereitstellung
von Stimmen auch mal früher als normalerweise
üblich. Wolfgang Berg, Bratscher und Erfinder des
29
Odeonjugendorchesters, fragt regelmäßig für das
Patenorchester nach einer Quinte, damit die jungen Musiker die Striche in ihr gekauftes Material
übertragen können. Gleiches gilt für das Abonnentenorchester. Und unlesbare Stimmen, im letzten
Falle waren das zwei Soloviolinen, die in einem
Notensystem – „für das menschliche Auge kaum
mehr wahrnehmbar“ – zusammengefasst waren,
werden fein säuberlich getrennt neu notiert. Für
das beste künstlerische Ergebnis.
Georg Haider hat u.a. Komposition studiert. Bevor
er bei den Münchner Philharmonikern anfing, war
er als freischaffender Komponist tätig. Erst kürzlich
hat er mit einem außergewöhnlichen
Projekt von sich Reden gemacht: dem
Klangbuch „Der Dritte Mann“, nach
dem Roman von Orson Welles. Die
Musik für vier Zithern, Posaune und
Schlagzeug hat er ursprünglich für
ein Zitherfestival komponiert. Gemeinsam mit dem Sprecher Norbert
Gastell, mit verstellter Stimme als
Synchronstimme von Homer Simpson bekannt, ist ein Melodram entstanden, das der Mandelbaumverlag
herausgebracht hat. Deutschlandradio Kultur rezensiert: „Dieser „Dritte Mann“ ist kein
Futter für das Autoradio, kein Unterhaltungskrimi,
kein Auffrischen einer bereits bekannten Erzählung.
Georg Haiders „Der Dritte Mann – Orson Welles’
Schatten“ ist uneasy listening, faszinierend-verstörende Hörkunst, die bewusstes Hören erfordert.
Und nachdem man diesen Stoff mit anderen Ohren
gehört hat, wird man vermutlich auch den Film mit
anderen Augen sehen.“
Stets im Dienste der Musik eben.
e
In der Regel aber wird das Notenmaterial eingekauft. Bedingung für den Erwerb ist, dass die Rechte der Komponisten an den Werken freigeworden
sind. In Deutschland ist das 70 Jahre nach dem Tod
des Komponisten der Fall. Richard Strauss zum
Beispiel ist also noch bis zum 1.1.2020 geschützt.
In Asien oder auch in Amerika gelten hingegen andere Regeln. So war in den USA bis vor kurzem
jedes Werk 50 Jahre nach dem Erscheinen des
jeweiligen Erstdrucks geschützt. Wann werden
welche Werke frei? Welche neuen Urtexte gibt es?
Fragen, die die beiden Archivare aus dem Stand beantworten können. Ein guter Draht zu den Musikverlagen ist dabei mehr als hilfreich, ja geradezu
Voraussetzung. Thomas Lang hat viele
Jahre in einem großen Notenverlag
gearbeitet, er kennt auch die andere
Seite bestens und hat schon die eine
oder andere kritische Situation still und
einvernehmlich gelöst. Vorher war er
als Dramaturg an verschiedenen Theatern in Deutschland tätig. Kein Wunder, dass seine große Liebe der Oper
gilt, genauer gesagt der unentdeckten
Oper. Mehr als 600 verschiedene Opern
hat er bereits gesehen, dafür reist er
durch ganz Deutschland, wann immer
es die Zeit zulässt. Besonders angetan ist er von
den zahlreichen Raritäten, die das Stadttheater Gießen schon seit Jahren ausgräbt.
ch
is
on
m er
ar ätt
ilh Bl
Über die Schulter geschaut
e
ilh
a
Bl rm
ät on
te is
r ch
Ph
30
Orchestergeschichte
Ein außergewöhnliches Konzert mit
Gustav Mahlers nachgelassenem Adagiosatz
Gabriele E. Meyer
Am 17. Dezember 1931 stellte der Konzertverein
in Verbindung mit der 1927 von Fritz Büchtger gegründeten „Vereinigung für zeitgenössische Musik“ vier für München ganz neue und „gegensätzliche“ Werke vor. Am Pult der Münchner Philharmoniker stand Hermann Scherchen, zeit seines
Lebens unbeirrbarer Förderer der neuen Musik und
Freund vieler Komponisten. Mit Feuereifer erarbeiteten die Musiker Gustav Mahlers Adagio aus dessen unvollendet gebliebener zehnten Symphonie
sowie Paul Hindemiths 1930 für das Bostoner Symphonieorchester komponierte „Konzertmusik für
Streichorchester und Bläser“ op. 50, Arthur Honeggers Symphonie Nr. 1 (1930) und Wladimir
Vogels „Zwei Orchester-Etüden“, ebenfalls aus
dem Jahre 1930.
Schon in der Ankündigung zu dem Konzert machten die „Münchner Neuesten Nachrichten“ auf die
schwierige musikgeschichtliche Stellung des damals noch kontrovers diskutierten österreichischen
Komponisten aufmerksam. „Mahler ist oft als einer
der Väter der sogenannten neuen Musik bezeichnet worden, wenn auch diese Beziehung sehr problematisch ist und man eher ihn als den Ausklang
der Romantik bezeichnen kann.“ Das Echo auf diesen Konzertabend aber war enorm, wobei gerade
Mahlers Adagiosatz den größten Eindruck hinterließ. So wurden die „innere Konzentration“ und
die „ergreifende Ausdruckskraft des breit in
schmerzlicher Schönheit hinströmenden Gesanges“ ebenso vermerkt wie die „Spannung weiter
Intervalle“. Ein anderer Rezensent sah den Satz
als „erschütternden Ausklang einer um die letzten Dinge wissenden Seele“. Interessant, notabene, ist hier auch der Hinweis auf Brucknersche
Gedankengänge. Es scheint, als ob die Logik des
Zerfalls, das musikalische Bild des Todes, das
Mahler hier komponiert hat, geradezu hervorragend getroffen wurde.
Wie nun Hermann Scherchen die Werke des ganzen Abends „musikalisch und geistig, aber auch
dirigiertechnisch vermittelt hat, war“, nach übereinstimmender Meinung, „wieder im höchsten
Grade bewunderungswürdig. Aber auch die Münchner Philharmoniker zeigten sich an diesem Abend
auf der vollen Höhe ihrer Leistungsfähigkeit. Sie
spielten glänzend.“ Ein besonderes Lob erhielten
die Blechbläser, die wahrlich keinen leichten
Abend hatten. Der schönste Dank aber kam von
Scherchen selbst. In einem offenen Brief an die
Philharmoniker würdigte er deren großartigen
Einsatz. „Nicht nur, daß Sie ein exzeptionell
schwieriges Programm virtuos bewältigten, haben Sie auch vermocht, vier ganz gegensätzliche
Stile scharf profiliert darzustellen und dies auf
Grund von relativ knappster Probenarbeit. Ich habe bewundert, mit welch persönlichem Interesse
Sie sich schnell zu den Ihnen ganz fremden Werken in Beziehung zu bringen vermocht haben und
ich war glücklich und Ihnen restlos dankbar, daß
Ihr künstlerisches Verantwortungsgefühl es mir
ermöglicht hat, noch am Abend unmittelbar vorm
Konzert zu probieren und so in hohem Maße der
Kunst dienen zu können.“
Ph
ch
is
on
m er
ar ätt
ilh Bl
31
Ehrenamt in Kampala
Jutta Sistemich, über 10 Jahre tätig im „Spielfeld Klassik“-Team
und Gründerin des Mädchenheims SUNRISE HOME OF KAMPALA in Uganda
Uganda zählt zu den kinderreichsten,
ärmsten Ländern Afrikas. 2 Millionen
Waisen sind dort registriert, ca. die
Hälfte der Bevölkerung ist jünger als
16 Jahre. Für viele Kinder dort bedeutet dies keine vielversprechenden Zukunftsaussichten, wenig Hoffnung auf
eine gute Schulausbildung und ausreichende medizinische Versorgung.
Gleich bei meinem ersten Aufenthalt in Kampala im
April 2011 entstand die Idee, ein Heim für Mädchen
einzurichten, die dort ein neues zu Hause bekommen
und die Chance auf eine gute Ausbildung erhalten.
Im September 2012 gründete ich gemeinsam mit
meiner Tochter Viola und meiner Freundin Leilah
Nassozi (siehe Foto), das SUNRISE HOME OF KAMPALA, das heute 20 Kinder beherbergt. Unsere Projekte sollen vielen Kindern helfen – z.B. durch unsere Tanzgruppe, in der auch viele Kinder der Nachbarschaft mittanzen und einige Schulgelder von uns
erhalten. Oder die geplante Nähschule, um Bewohnern der Dorfgemeinschaft eine Ausbildungsmöglichkeit zu geben.
Da auch die klassische musikalische Förderung einen
Schwerpunkt bildet, lag es nahe, den Kontakt zur
Kampala Music School (KMS), dem Zentrum für klassische Musik und Jazz in Uganda, zu suchen und die
Idee der Kooperation anzuregen. Fred Kiggundu Musoke, Leiter der KMS, war direkt begeistert und so
entwickelten wir verschiedene Szenarien, von denen
wir den ersten Schritt im Juli diesen
Jahres realisierten.
Die Musikerinnen Traudel Reich, Maria
Teiwes und Shengni Guo reisten zusammen mit Simone Siwek, der Leiterin von
„Spielfeld Klassik“, nach Kampala.
Workshops mit Lehrern und Schülern
standen auf dem Programm, gemeinsames Musizieren und ein Konzert. Der gegenseitige
Austausch stand im Vordergrund, wobei Schüler und
Lehrer der Musikschule mit großer Begeisterung dabei waren. Natürlich sind die Gegebenheiten vor Ort
nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen. Kurzfristige Änderungen von Plänen sind üblich und lange Wartezeiten keine Seltenheit. Dennoch: Dank
gutem Willen, Improvisationstalent und viel Enthusiasmus aller Beteiligten wurde der erste Besuch der
MPhil-Delegation ein voller Erfolg.
Wenn auch Sie unsere Arbeit unterstützen möchten
– Ihre Hilfe erreicht unsere Kinder direkt.
Alle wichtigen Informationen erhalten Sie unter
www.empologoma.org.
e
Das letzte Wort hat...
32
Mo. 10.11.2014, 20:00 2. Abo f
Mi. 12.11.2014, 20:00 2. Abo a
Ottorino Respighi
„Fontane di Roma“
Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 1 C-Dur op. 21
Vorschau
Do. 13.11.2014, 19:00 1. JuKo
Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 1 C-Dur op. 21
Claude Debussy
„Images“
Alan Gilbert, Dirigent
Claude Debussy
„Images“
Alan Gilbert, Dirigent
Impressum
Herausgeber
Direktion der Münchner
Philharmoniker
Paul Müller, Intendant
Kellerstraße 4,
81667 München
Lektorat: Stephan Kohler
Corporate Design:
Graphik: dm druckmedien
gmbh, München
Druck: Color Offset GmbH,
Geretsrieder Str. 10,
81379 München
Gedruckt auf holzfreiem und FSC-Mix
zertifiziertem Papier der Sorte
LuxoArt Samt.
Textnachweise
Irina Paladi, Walter-Wolfgang
Sparrer, Marcus Imbsweiler,
Elke Heidenreich, Christian
Beuke, Gabriele E. Meyer und
Jutta Sistemich schrieben ihre
Texte als Originalbeiträge für
die Programmhefte der Münchner Philharmoniker. Die lexikalischen Angaben und Kurzkommentare zu den aufgeführten
Wer­ken redigierte bzw. verfasste
Stephan Kohler. Künstlerbiographien: Agenturtexte (Dausgaard,
Andsnes). Alle Rechte bei den
Autorinnen und Autoren; jeder
Nachdruck ist seitens der Urheber genehmigungs- und
kostenpflichtig.
So. 16.11.2014, 11:00
So. 16.11.2014, 15:00
„Ristorante Allegro“
Das philharmonische Musical
Ludwig Wicki, Dirigent
Margit Sarholz und Werner
Meier, Künstlerische Leitung
Ruth-Claire Lederle, Regie
Solisten:
Hansi Anzenberger
Caroline Hetényi
Constanze Lindner
Jana Nagy
Benjamin Schobel
Charlotte I. Thompson
Anna Veit
Alexander Wipprecht
Bildnachweise
Abbildungen zu Joseph Haydn:
László Somfai, Joseph Haydn
– Sein Leben in zeitgenössischen Bildern, Kassel 1966;
H. C. Robbins Landon, Joseph
Haydn – Sein Leben in Bildern
und Dokumenten, Wien 1981.
Abbildungen zu Ludwig van
Beethoven: Joseph SchmidtGörg und Hans Schmidt (Hrsg.),
Ludwig van Beethoven, Bonn
1969; H. C. Robbins Landon,
Beethoven – A documentary
study, New York 1970. Künstler­photographien: Morten Abrahamsen (Dausgaard); Özgür
Albayrak (Andsnes); Leonie von
Kleist (Heidenreich); Privat (Asel-
meyer, Zimmermann, Baltacigil,
Mijnders); S imone Siwek (Sistemich).
Jan Müller-Wieland
„Egmonts Freiheit oder
Böhmen liegt am Meer“
für Sprecher, Sopran, Chor, Orgel und
großes Orchester (Auftragswerk der
Münchner Philharmoniker)
Jan Müller-Wieland, Dirigent
Claudia Barainsky, Sopran
Klaus Maria Brandauer, Sprecher
Philharmonischer Chor München,
Einstudierung: Andreas Herrmann
Donnerstag, 27.11.2014, 20:00 Uhr
Freitag, 28.11.2014, 20:00 Uhr
Samstag, 29.11.2014, 19:00 Uhr
Philharmonie im Gasteig
Karten € 61 / 51,50 / 45 / 36,90 / 31,20 / 18,10 / 12,30
Informationen und Karten über München Ticket
KlassikLine 089 / 54 81 81 400 und unter mphil.de
117. Spielzeit seit der Gründung 1893
Valery Gergiev, Chefdirigent (ab 2015/2016)
Paul Müller, Intendant
Herunterladen