Richtige Ernährung bei Krebserkrankungen Medizin mit Qualität und Seele Alles für die Profiküche aus einer Hand ! Über 1.000 Artikel in Hüglis Trocken-, Tiefkühl- und Frischesortiment! Hügli Nährmittel-Erzeugung Gesellschaft.m.b.H. Schäfferhofstrasse 14, A-6971 Hard, Tel. 05574 / 6940, www.hueglifoodservice.at Nährwert mit Mehrwert care junior study senior eco event consult selfservice Vollversorgung im Krankenhaus flexible Lösungen für Unternehmen Mittagsverpflegung für Kindergärten Vielfalt für Ihre Gäste Linz I Wien I Ried i. Innkreis Versorgung für Schulen und Universitäten unser Know-how für die beste Lösung Konzepte für Senioren die hochwertige Snack-Variante www.kulinario.at Dem Essen eine Seele geben Vorwort Essen hat für jeden von uns eine besondere Bedeutung. Es nährt, es belohnt, es verbindet Menschen und Familien am Tisch, es ist Genuss und vieles mehr. In seinen wichtigsten Bestandteilen ist es der Treibstoff unseres Körpers. Essen kann heilsam wirken oder aber krank machen. Im Vergleich zu unseren Vorfahren leben wir mit sehr hoher Geschwindigkeit, haben oft Herz und Sinn für die richtige Nahrungsauswahl, Zeit für die schonende Zubereitung und Ruhe für den Genuss unserer Speisen verloren. Jeder kann mit seiner Ernährung den Genesungsprozess bzw. die Prophylaxe aktiv mitgestalten – und wir von der Vinzenz Gruppe wollen Sie dabei aktiv unterstützen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine gesegnete Mahlzeit. Dr. Michael Heinisch Geschäftsführer und Geschäftsleitung der Vinzenz Gruppe Dr. Andreas Krauter, MBA Leitung Kompetenzzentrum für Medizin- und Qualitätsmanagement © Vinzenz Gruppe/Fotografin: Astrid Bartl Entsprechend unseres Zieles einer „Medizin mit Qualität und Seele“ ist es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Vinzenz Gruppe wichtig, den Menschen als Ganzes zu betrachten - während des Aufenthaltes im Krankenhaus genauso wie zu Hause. Daher haben wir für Sie Broschüren verfasst, die zeigen, wie Sie mit der richtigen Ernährung für Ihre Genesung und für Ihre Gesundheit selber einen Beitrag leisten können. Ernährungsempfehlungen für Patienten mit onkologischen Erkrankungen Ernährung und Lebensqualität Eine ausgewogene und ausreichende Ernährung ist für jeden Menschen wichtig. Besonders aber für Personen die krank sind, unter einer belastenden Therapie stehen oder bereits eine Behandlung hinter sich haben. Durch eine Krankheit oder im Rahmen einer Therapie ist der Energiebedarf oft erhöht. Meist ist jedoch genau in diesem Fall die Ernährung unzureichend oder einseitig. Dadurch kommt es häufig zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes und somit auch zu einer Verschlechterung der Lebensqualität. Es gibt zwar keine „Krebsdiät“, die Heilung in Aussicht stellen kann, doch kann man mit der richtigen Ernährung die Lebensqualität erheblich verbessern. Während Sie auf Ihre Behandlung kaum Einfluss nehmen können, haben Sie eine gute Möglichkeit, durch Ihre Ernährung einen wichtigen Teil zur Therapie beizutragen und somit den Therapieerfolg positiv zu beeinflussen. Diese Broschüre ist daher speziell für Menschen mit onkologischen Erkrankungen gedacht. Sie bietet einen Überblick über Nahrungsmittel, die dem Körper gut tun - oder die man des Wohlbefindens zuliebe vermeiden sollte. Nützen Sie also die Chance, Ihre Therapie durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu optimieren! 02 | 03 Kraftquelle Nahrung richtige ernährung Bessere Lebensqualität Nach heutigem Wissensstand gibt es keine Ernährungsform, mit der sich eine Krebserkrankung gezielt heilen lässt. Tumore und Krebszellen können weder „ausgehungert“, noch durch bestimmte Nahrungsmittel zerstört werden. Für all diese Empfehlungen gilt, dass es keine wissenschaftlichen Untersuchungen gibt, die diese Wirkungen bestätigen. Andererseits können Sie mit einer gezielten Ernährung schon einiges bewirken: Mangelernährung, raschem Gewichtsverlust und verzögerter Heilung, die für onkologische Erkrankungen typischen Begleiterscheinungen, können Sie mit einem entsprechend zusammengestellten Speiseplan in Grenzen halten. Mangelernährung bringt schlechte Lebensqualität Ein häufiges Problem in Verbindung mit einer Krankheit ist Mangelernährung, die in unserer Überflussgesellschaft oft unterschätzt wird: Selbst wenn Sie vielleicht etwas übergewichtig sind und Ihnen die Gewichtsabnahme als nicht so drastisch erscheint, ja vielleicht sogar willkommen ist, können Sie mangelernährt sein. Die Gewichtsabnahme, die sich im Rahmen einer intensiven Therapie einstellt, kommt in erster Linie durch einen Verlust der Muskulatur zustande und nicht durch eine Abnahme von Körperfett. Somit trägt dieser Gewichtsverlust zu einer deutlichen Verschlechterung des Allgemeinzustandes, einer verzögerten Heilung, einer längeren Krankenhausaufenthaltsdauer und zu einer Einschränkung der Lebensqualität bei. Dagegen können Sie jedoch etwas tun. Ernährungsempfehlungen für Patienten mit onkologischen Erkrankungen © Werner Harrer / Fotostudio Satori Ernährungstipps bei unerwünschtem Gewichtsverlust: ➡Essen Sie 5 - 6 kleine Mahlzeiten täglich ➡Essen Sie alles, was Sie gerne mögen ➡ Essen Sie energiereich, insbesondere fett und evtl. auch Kohlenhydrate (damit können Sie Ihr Essen auch zusätzlich anreichern) ➡ Sie können Eiweiß in Form von Eiweißkonzentraten zu sich nehmen Greifen Sie bei Bedarf zu Trinknahrung („Astronautenkost“). ➡ Ergänzen Sie eventuell Omega-3Fettsäuren ➡ Schaffen Sie beim Essen eine angenehme Atmosphäre ➡ Essen Sie, wenn möglich, in Gesellschaft Nahrungsmittel mit hohem EiweiSSgehalt Tierische Nahrungsmittel ➡ Fleisch, evt. Wurst ➡ Fisch, Schalen- und Krustentiere ➡ Eier ➡ Käse Pflanzliche Nahrungsmittel ➡ Hülsenfrüchte ➡ Nüsse ➡ Getreide Schmackhafte, nährstoffreiche Zwischenmahlzeiten reduzieren die Gefahr eines unerwünschten Gewichtsverlustes. 04 | 05 Üppige Genüsse gegen Gewichtsverlust neutrales Pulver) ist möglich. Als Zwischenmahlzeiten eignen sich Trinknahrungen (so genannte „Astronautenkost“). Mit hochwertigen Energieträgern wie Fetten und Eiweiß angereicherte Nahrung ist besonders wertvoll. © Werner Harrer / Fotostudio Satori Wird Ihr Stoffwechsel so sehr vom Tumor beeinflusst, dass Sie Gewicht verlieren, können Sie mit herkömmlicher Ernährung allein meist nicht wieder zunehmen. Sie können aber Ihr Gewicht halten oder zumindest den Gewichtsverlust reduzieren. Das bedeutet, dass Sie lieber zu viel als zu wenig Energie aufnehmen sollten. Da krebskranke Personen aber häufig keine großen Mengen essen können, sollte der Speiseplan so oft wie möglich mit Fett angereichert werden (z.B. durch Pflanzenöle, Butter, Sahne, Margarine, Schmalz, Speck). Fett liefert die meiste Energie - das bedeutet, dass eine kleine Fettmenge sehr viele Kalorien hat. Wichtig ist außerdem eine hohe Eiweißzufuhr. Empfohlen werden 1,2 – 2 g Eiweiß pro kg Körpergewicht. Milch ist zwar nicht besonders eiweißreich, kann aber als Getränk trotzdem als wichtiger Einweißlieferant fungieren, da sie mit Eiweißpulver angereichert werden kann. Auch eine Anreicherung mit Kohlenhydraten, z.B. in Form von Maltodextrin-19 (geschmacks- Ernährungsempfehlungen für Patienten mit onkologischen Erkrankungen Appetitlosigkeit und Übelkeit: was hilft? das wirkt sich meist günstig aus: ➡ Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten ➡ Sorgen Sie für Ablenkung beim Essen ➡ Essen Sie langsam, gut kauen ist wichtig ➡ Essen Sie in Ruhe ➡ Getränke in kleinen Schlucken trinken, gleichmäßig über den Tag verteilt (evtl. mit einem Strohhalm) ➡ Zum Essen nur kleine Mengen trinken (kann zu Völlegefühl führen) ➡ Ein schön gedeckter Tisch und appetitlich angerichtete Speisen fördern den Appetit ➡ Durch Gewürze (siehe S. 7) kann der Appetit angeregt werden ➡ Kalte Speisen und Getränke sind oft bekömmlicher als warme ➡ Die Zugabe von Zitronensaft in Getränke fördert den Geschmack ➡ Nehmen Sie Trinknahrung (Astronautenkost) oder Gläschenkost (Babynahrung) zu sich. das wirkt sich oft ungünstig aus: ➡ Große Portionen ➡ Starke Gerüche, besonders von Speisen ➡ Bei Übelkeit: viel Fett, zu starkes Würzen, sehr süße Speisen ➡ Heiße Speisen, da sie stärker riechen als lauwarme oder kalte ➡ Nahrungsmittel, die Blähungen erzeugen (z.B. Kohlsorten, Hülsenfrüchte, Kohlensäure) ➡ Getränke zu den Mahlzeiten ➡ Essen kurz vor der Chemo-/ Strahlentherapie (mindestens 1-2 Stunden Abstand halten) ➡ Mischen von kalten und warmen Speisen innerhalb einer Mahlzeit ➡ Enge Kleidung um den Bauch (Gürtel) ➡ Flaches Liegen nach dem Essen (besser: Oberkörper in etwa 45 Grad Schräglage) 06 | 07 Wenn Sie sich häufig übergeben müssen, verlieren Sie viel Flüssigkeit und Mineralstoffe. Dann ist es besonders wichtig, dass Sie ausreichend trinken. Durch verdünnten, gezuckerten Schwarztee und Salzstangen oder anderem Salzgebäck lässt sich der Mineralstoffverlust in der Regel ausgleichen. Als Alternative können auch bestimmte Medikamente eingenommen werden. Schmackhafte Zwischenmahlzeiten für den kleinen Appetit bereithalten. © Digitalpress - Fotolia.com Wie Sie den Appetit steigern und Übelkeit vermeiden können: ➡ Kleiner Aperitif vor dem Essen (wenn es vom Arzt erlaubt ist) ➡ Bitterstoffe, z.B. in entsprechenden Tees, Grapefruitsaft, Tonicwater, Bitter Lemon, Ingwertee ➡ Fleischbouillon - bei Bedarf können Sie diese mit Trinknahrung mischen ➡ Leichte Bewegung ➡ Legen Sie einen Vorrat an verschiedenen Snacks, Fertiggerichten oder tiefgefrorenen Mahlzeiten an. Dann sind Sie immer darauf vorbereitet, falls Sie plötzlich Appetit verspüren und können ohne großen Aufwand schnell etwas zubereiten (lassen). ➡ Führen Sie ein Ernährungstagebuch. Das kann helfen, Speisen aufzudecken, die Sie besonders gut/schlecht vertragen. ➡ Wenn die Chemotherapie bei Ihnen zu Übelkeit führt, essen Sie davor keine Ihrer Lieblingsspeisen. Sie könnten eine Abneigung dagegen entwickeln. ➡ Gegen Übelkeit gibt es wirksame Medikamente, die Sie auch vorbeugend einnehmen können. Fragen Sie Ihren Arzt danach. Ernährungsempfehlungen für Patienten mit onkologischen Erkrankungen Den Geschmack anregen Es kann passieren, dass sich durch die Chemo- oder Strahlenbehandlung Ihr Geschmacksempfinden verändert. Diese Nebenwirkung verschwindet meistens nach Abschluss der Behandlung wieder. Probieren Sie bis dahin aus, ob Ihnen diese Tipps weiterhelfen können. das hilft bei geschmacksstörungen: ➡ Trinken Sie häufig kleine Mengen, um den schlechten Geschmack im Mund zu beseitigen. ➡ Wenn Sie einen metallischen Geschmack im Mund haben, versuchen Sie, ob Ihnen das Essen mit Plastikbesteck besser schmeckt. ➡ Zwingen Sie sich nicht Lebensmittel zu essen, die Ihnen nicht schmecken. ➡ Ersetzen Sie rotes Fleisch (Rind, Lamm, Schwein) durch weißes (Geflügel). ➡ Wenn Sie Fleisch oder Wurst nicht gerne essen, versuchen Sie stattdessen frischen Fisch, Milchzubereitungen und Milchprodukte (Milchshakes, Breie, Pudding, Eis, Käse), Eier und Tofu. ➡ Legen Sie Fleisch vor dem Braten oder Kochen ein: in leicht süße Marinaden, in Fruchtsäfte, Wein, milde Salatsaucen oder Sojasaucen. ➡ Verwenden Sie Zutaten, die nicht zu süß sind - das wird manchmal als unangenehm empfunden. ➡ Spülen Sie vor dem Essen den Mund aus. ➡ Bittere Getränke (Tonicwater, Bitter Lemon, ungesüßter schwarzer Tee) und Getränke mit Zitronenaroma sowie Bonbons oder Kaugummi regen den Speichelfluss an und helfen gegen einen schlechten Geschmack im Mund. Wählen sie dabei keine zuckerfreien Bonbons und Kaugummis, da diese Zuckeraustauschstoffe enthalten und in größeren Mengen zu Blähungen und Durchfall führen können. ➡ Auch milde Gewürze wie Oregano, Basilikum oder Rosmarin können helfen. ➡ Wenn Sie Gemüse mit Schinken oder Zwiebeln verfeinern, hebt dies das Aroma. 08 | 09 Wenn Kauen und Schlucken schwer fällt Krebserkrankungen im Mund Halsbereich können zu Kau- und Schluckbeschwerden führen, ebenso Chemotherapie und Strahlentherapie. ➡ Lassen Sie sich beim Essen und Trinken nicht ablenken, sondern konzentrieren Sie sich auf die Mahlzeit. ➡ Trinken Sie nicht zu heiß und nicht zu kalt. ➡ Trinken Sie evtl. mit einem Strohhalm. ➡ Vermeiden Sie kohlensäurehaltige Getränke. Trinken Sie stattdessen stilles Wasser, Leitungswasser oder Tee. Sie können diese Getränke auch mit Zitrone aromatisieren. ➡ Essen Sie keine trockenen, krümeligen oder bröselnden Lebensmittel (z.B. Salzstangen, trockene Flakes, Rohkost, Toast, Cracker, Zwieback). Bevorzugen Sie stattdessen weiche, dickflüssige oder auch pürierte Kost (z.B. gekochtes Fleisch oder Fisch, Eier mit Sauce, Nudeln, passiertes Obst und Gemüse, evtl. fertige Babynahrung (Gläschenkost). Sie ist meist säureund salzarm sowie passiert. ➡Reichern Sie Lebensmittel mit Butter, Sahne, Mayonnaisen oder Öl an, dann lassen sie sich besser schlucken. ➡ Vermeiden Sie Lebensmittel, die am Gaumen kleben. ➡ Wenn Sie Schluckbeschwerden haben, kann es sinnvoll sein, flüssige Speisen oder Getränke einzudicken. Die Industrie bietet hier neutral schmeckende Dickungsmittel an. ➡ Sind bei Ihnen Hals und Bronchien verschleimt, vermeiden Sie Frischmilch, da sie die Schleimbildung zusätzlich fördert. Besser geeignet sind dagegen Sauermilch, Sauermilchprodukte, Kefir und Sojadrinks. Ernährungsempfehlungen für Patienten mit onkologischen Erkrankungen Tipps gegen trockenen Mund © Aamon - Fotolia.com Strahlenbehandlungen im Kopfbereich können zu verminderter Speichelflüssigkeit führen. ➡ Trinken sie häufig kleine Mengen, um die Mundschleimhaut anzufeuchten. ➡ Halten Sie Ihre Lippen feucht, z.B. mit einem feuchten Schwamm oder Lappen. ➡ Regen Sie den Speichelfluss mit Zitronen- oder Orangenlimonade an oder mit Lebensmitteln, die mit Zitrone aromatisiert wurden. Auch saures Obst kann helfen. Vorsicht: Probieren Sie diesen Tipp nicht bei Schleimhautentzündungen oder saurem Geschmack im Mund aus! ➡ Essen Sie keine trockenen, krümeli- gen oder bröselnden Lebensmittel. ➡ Essen Sie viele kleine Mahlzeiten, nehmen Sie nur kleine Bissen und kauen Sie diese lange. Das kann den Speichelfluss verbessern. Trinken Sie kleine Mengen dazu. ➡ Sind bei Ihnen Hals und Bronchien verschleimt, vermeiden Sie Frischmilch, da sie die Schleimbildung zusätzlich fördert. Besser geeignet sind Sauermilch, Sauermilchprodukte, Kefir und Sojadrinks. ➡ Sie können den Speichelfluss auch mit Kaugummis anregen. Wählen sie dabei keine zuckerfreien, da diese Zuckeraustauschstoffe enthalten und in größeren Mengen zu Blähungen und Durchfall führen können. Zitronen- oder Orangenlimonade regen den Speichelfluss an. 10 | 11 Entzündungen der Schleimhäute im Mund durch Chemo- und Strahlentherapie sind besonders unangenehm, da sie das Essen sehr schmerzhaft machen. Außerdem können sie leicht zu Pilzerkrankungen im Mund führen. ➡ Essen Sie lieber viele kleine Mahlzeiten, als wenige große. ➡ Vermeiden Sie harte und bröselige Speisen, die besonders stark im Mund scheuern. ➡ Trinken Sie zum Essen in kleinen Schlucken und feuchten Sie auf diese Weise die Speise an. ➡ Bevorzugen Sie weiche oder flüssige Kost, auch mild gewürzte Babykost. ➡ Vermeiden Sie heiße Speisen und Getränke. Sind Ihre Beschwerden sehr stark, weichen Sie vorübergehend auf Trinknahrung (Astronautenkost) aus. ➡ Meiden Sie Lebensmittel, die die Schleimhäute zusätzlich reizen. Dazu gehören Zitrusfrüchte, starke und scharfe Gewürze oder stark Gesalzenes. Diese Lebensmittel sind sehr säurehaltig: Ananas, Orangen, Mandarinen, Zitronen, © Werner Harrer / Fotostudio Satori Tipps bei Entzündungen im Mundbereich Grapefruits, Johannisbeeren, Himbeeren, Sauerkirschen, Rhabarber, Tomaten, Fruchtsäfte und Früchtetees. Im Sortiment für Babynahrung gibt es säurearme Apfelsäfte, die Sie vielleicht besser vertragen. ➡ Sind bei Ihnen Hals und Bronchien verschleimt, vermeiden Sie Frischmilch, da sie die Schleimbildung zusätzlich fördert. Besser geeignet sind dagegen Sauermilch, Sauermilchprodukte, Kefir und Sojadrinks. ➡ Beugen Sie Entzündungen vor, indem Sie während der Chemotherapie Eiswürfel lutschen (mit abgerundeten Kanten) oder den Mund mit kleinen Schlucken kalten Wassers spülen. Ernährungsempfehlungen für Patienten mit onkologischen Erkrankungen 12 | 13 © Werner Harrer / Fotostudio Satori Sodbrennen entsteht, wenn Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt (Reflux). Passiert dies über einen längeren Zeitraum, kann sich dadurch die Speiseröhre entzünden. ➡ Essen Sie über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten (etwa 5 - 7). ➡ Lassen Sie sich beim Essen Zeit und kauen Sie gut. ➡ Vermeiden Sie Bohnenkaffee, schwarzen Tee, Schokolade, Kohlensäure und Alkohol. Diese Lebensmittel führen häufig zu Sodbrennen. ➡ Auch sehr fette und stark gezuckerte Speisen und Getränke sind ungünstig. ➡ Sehr saure oder scharf gewürzte Speisen können ebenfalls Probleme verursachen. Mehrere kleine Mahlzeiten beugen dem Sodbrennen vor. Nüsse können Sodbrennen vermeiden. ➡ Essen Sie Mandeln oder Nüsse, diese können die Beschwerden vermindern. Kauen Sie gut. ➡ Achten Sie darauf, was bei Ihnen zu Sodbrennen führt und meiden Sie diese Lebensmittel. Führen Sie ein Ernährungstagebuch – dann können Sie besser feststellen, was Sie gut oder weniger gut vertragen. ➡ Wenn Sie sich nach dem Essen ausruhen möchten, legen Sie sich so hin, dass Ihr Oberkörper eine Schräglage von mindestens 45 Grad aufweist – so kann die Magensäure nicht so schnell in die Speiseröhre aufsteigen. ➡ Essen Sie mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr, damit der Magen genug Zeit hat, sich zu entleeren. © iSTockphoto.com – Spauln Was hilft gegen Sodbrennen? Ernährung bei Durchfall Durchfall kann als Nebenwirkung von Chemo- oder Strahlentherapie auftreten. Dauert er nicht länger als einen Tag, so ist es am wichtigsten, viel zu trinken (2 – 3 Liter). Bei länger andauerndem Durchfall sind weitere Empfehlungen zu beachten: ➡ Flüssigkeit: Trinken Sie mindestens 2 – 3 Liter pro Tag, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Besonders geeignet sind Wasser mit wenig oder keiner Kohlensäure, verdünnte Säfte, Kamillentee, indischer Flohsamen (bindet Wasser und dickt den Stuhl ein). ➡ Stopfende Nahrungsmittel: Wasser, Kakao, schwarzer/grüner Tee (20 Minuten ziehen lassen), bittere Schokolade, Johannisbeeren (auch als Saft). ➡ Vermeiden Sie Zuckeraustauschstoffe (Sorbit, Xylit, Mannit, Isomalt, Maltit, Laktit, Polydextrose), da diese abführend wirken können. Diese Stoffe sind oft in Bonbons, Kaugummi oder Diabetikerprodukten enthalten. Süßstoffe (Saccharin, Aspartame, Zyklamat, Acesulfam-K, Thaumatin, Neohesperidin, Sucralose) sind kein Problem. ➡ Muskatnuss verzögert den Transport der Speisen in den Darm. Reiben sie dieses Gewürz in passende Speisen. ➡ Meiden Sie folgende Nahrungsmittel: Milchzucker (Milch, Buttermilch, Molke, Produkte, denen Milch/Milchpulver zugesetzt ist), kalte Getränke, Alkohol, starker Kaffee, Kohlensäure ➡ Essen Sie leichte Vollkost. ➡ Joghurt mit lebenden Kulturen kann den Durchfall lindern. Verwenden Sie nur reines Joghurt oder probi- otischen. Da auch Joghurt Milchzucker enthält, sollten Sie testen, ob Sie es vertragen. Joghurt, das nach der Herstellung zur Haltbarkeit nochmals erhitzt wurde, enthält keine lebenden Kulturen. Diese Sorten erkennen Sie einfach daran, dass sie auch bei Zimmertemperatur gelagert werden können. ➡ Auch Pektinkost ist empfehlenswert. Pektine sind Ballaststoffe (in Pulverform), die sehr gut Wasser binden. Sie erhalten diese im Reformhaus oder in der Apotheke. Sie können über den Tag verteilt 5 – 6 Pektin-Mahlzeiten einnehmen. Pektinkost allein deckt aber nicht Ihren Bedarf an Nährstoffen. Wenn Sie mehrere Tage lang unter Durchfall leiden, müssen Sie deshalb auch noch andere, leicht verdauliche Lebensmittel essen. Ausreichendes Trinken gleicht den Flüssigkeitsverlust wieder aus. 14 | 15 © Subbotina Anna - Fotolia.com Ernährungsempfehlungen für Patienten mit onkologischen Erkrankungen Erleichterung bei Verstopfung Verstopfung kann durch bestimmte Medikamente, z.B. stark wirksame Schmerzmittel, hervorgerufen werden. Diese Nebenwirkung wird von vielen Betroffenen als sehr störend empfunden, lässt sich aber durch folgende Tipps mildern: ➡ Achten Sie auf reichliche Flüssigkeitszufuhr, mindestens zwei Liter pro Tag. Trinken Sie morgens auf nüchternen Magen ein Glas Wasser, dem Sie etwas Milchzucker hinzufügen. ➡ Essen Sie mehr Ballaststoffe: z.B. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen), Gemüse und Salate als Rohkost, frisches Obst. Tipp: Steigern Sie langsam die Menge, die Sie davon essen und kauen Sie gut, da sonst die Gefahr besteht, dass Sie Blähungen und Bauchschmerzen bekommen. ➡ Günstig sind Lebensmittel, die milchsauer vergoren sind, etwa Joghurt, Sauerkraut, Sauerkrautsaft. Tipp: Essen Sie anfangs nur wenig Sauerkraut und trinken Sie Sauerkrautsaft zunächst nur in kleinen Mengen. Steigern Sie die Mengen langsam, da sonst die Gefahr von Blähungen und Bauchschmerzen besteht. ➡ Nahrungsmittel, die gut gegen Verstopfung wirken sind u.a. Weizenkleie, Leinsamenschrot (20 – 50g/Tag), Plantago-OvataSamenschalen (Indischer Flohsamen), Milchzucker (20 – 40 g/Tag) und trinken Sie viel dazu. Verzichten Sie auf stopfende Lebensmittel - vor allem auf Kakao, bittere Schokolade, trockene Weizenkleie, Johannisbeeren, geriebene Äpfel, pürierte Bananen, pürierte Karotten, schwarzen Tee, der lange gezogen hat. ➡ In hartnäckigen Fällen kann es etwa 4 bis 8 Wochen dauern, bis die Umstellung der Ernährung wirkt. Verlieren Sie nicht die Geduld. ➡Denken Sie bitte daran, dass Ihnen diese Empfehlungen nur dann helfen, wenn Sie zur Gewohnheit werden und Sie sich täglich daran halten. Ernährungsempfehlungen für Patienten mit onkologischen Erkrankungen 16 | 17 Ist Nahrungsergänzung sinnvoll? © Werner Harrer / Fotostudio Satori Produkte, mit denen Sie bestimmte Nährstoffe künstlich aufnehmen können, bezeichnet man als Nahrungsergänzungsmittel. Dazu gehören etwa Tabletten mit Vitaminen oder Mineralstoffen, Stärke- und Eiweißpulver sowie enterale Trinknahrung. Nahrungsergänzungsmittel können sinnvoll sei, wenn Sie mit normaler Ernährung nicht ausreichend Nährstoffe oder Energie zu sich nehmen können, weil Sie z.B. zu wenig essen oder nur wenig essen können. Dann können Nahrungsergänzungsmittel Ihren Körper mit allem, was er braucht, versorgen. Überflüssig sind Nahrungsergänzungsmittel, wenn Sie sich ausreichend und abwechslungsreich ernähren. Wichtig: Diese künstlichen Produkte können eine gesunde Ernährung nicht ersetzen. Ausreichende und abwechslungsreiche Ernährung erspart Nahrungsergänzungsmittel. Trinknahrung bei Schluckbeschwerden Wenn Sie vorübergehend nicht richtig schlucken können, lässt sich mit dünnflüssiger, energiereicher Trinknahrung Ihre Energieversorgung (enterale Trinknahrung, Astronauten-/ Kosmonautenkost) sichern. Diese gibt es in den Geschmacksrichtungen süß (wird meist kalt getrunken) und salzig (wird als Suppe warm verzehrt), weiters als Pulver zum Anrühren oder als Fertigprodukt. ➡ Genau festgelegte, umfangreiche Nährstoffmischung ist in einem Produkt vereint. ➡ Flüssigkeit lässt sich besser aufnehmen als feste Nahrung. ➡ Für unterschiedliche Krankheiten gibt es unterschiedliche Produkte in vielen Geschmacksrichtungen und in passenden Portionsgrößen – sie eignen sich daher auch gut als Zwischenmahlzeit. ➡ Bei Bedarf ist sie oft auch als ausschließliche Ernährung einsetzbar. ➡ Trinknahrung wird unter strengen Hygienevorschriften hergestellt. Das kann bei Betroffenen, die stark infektionsgefährdet sind (z.B. während einer Chemotherapie oder nach einer Stammzellentransplantation) hilfreich sein. Nachteil: ➡ Auf Dauer bietet sie kein Geschmackserlebnis, es kann sich Abneigung dagegen entwickeln. ➡ Manche Betroffene haben Probleme mit dem Geschmack der Produkte. so können sie abneigungen entgegenwirken: ➡ Sie können die Trinknahrung pur einnehmen oder verdünnen (mit Wasser, säurearmen Säften, Tee). Denken Sie daran, dass Sie bei verdünnter Form insgesamt mehr Flüssigkeit trinken müssen, um die gleiche Menge an Nährstoffen aufzunehmen. ➡ Warme Suppen lassen sich nach Ihrem persönlichen Geschmack würzen. ➡ Die neutrale Geschmacksrichtung eignet sich gut, um sie anderen Speisen beizumischen. ➡ Die Hersteller bieten Rezeptbücher an, wie Sie diese Produkte z.B. zu Ernährungsempfehlungen für Patienten mit onkologischen Erkrankungen 18 | 19 Maltodextrin und EiweiSSpulver Um Nahrungsmittel mit Energie anzureichern, werden gerne Pulver aus Maisstärke verwendet. Dieses so genannte Maltodextrin ist nahezu geschmacksneutral. Sie können es deshalb mit ganz verschiedenen Nahrungsmitteln und Getränken mischen. Angeboten wird Maltodextrin-6 und Maltodextrin-19. Die genauen Angaben finden Sie auf der Verpackung. Maltodextrin-6 bietet den Vorteil, dass sich weder der Geschmack noch die Verträglichkeit der Lebensmittel verändern. Allerdings liefert Maltodextrin abgesehen von Energie keine wertvollen Nährstoffe. Sie erhalten es in Apotheken oder Drogerien. Haben Sie erhöhten Eiweißbedarf, können Sie Ihren Nahrungsmitteln Eiweißkonzentrate beimischen. Fragen Sie auf jeden Fall Ihren Arzt, ob für Sie eine Eiweißanreicherung überhaupt in Frage Nahrungsergänzungsmittel lassen sich besonders gut mit geschmackvollen Flüssigkeiten kombinieren. kommt, denn Voraussetzung dafür ist, dass Ihre Leber und Nieren voll funktionsfähig sind. Außerdem ist es wichtig, dass Sie dabei viel trinken. Die Psyche isst mit „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.“ Dieses Sprichwort zeigt deutlich, dass Essen und Trinken nicht nur wichtig ist, um den Körper mit der notwendigen Energie und allen Nährstoffen zu versorgen. Speisen und Getränke sind auch für Ihr seelisches Wohlbefinden wichtig und tragen wesentlich zu Ihrer Lebensqualität bei. © Printemps - Fotolia.com Geflügelsuppe, Omelett mit Käse, Tiramisu, Bananenflip usw. verarbeiten können. Die österreichische Die österreichische Ernährungspyramide Ernährungspyramide Die 7 Stufen zur Gesundheit Die Ernährungspyramide stellt dar, welche Nahrungsmittel unser Körper dringend braucht und welche man ihm nur sehr sparsam zuführen sollte. Die Basis, also die wichtigsten Nahrungsmittel, bilden alkoholfreie Getränke, gefolgt von Alkoholfreie Gemüse, HülsenGetreide Milch und Fisch, Fleisch, Fette Fettes, Süßes Getränke früchte und Obst und Erdäpfel Milchprodukte Wurst und Eier und Öle und Salziges Obst und Gemüse – an der Spitze der Pyramide stehen Süßigkeiten oder fette Snacks. Davon sollte man so wenig wie möglich zu sich nehmen. Prinzipiell gilt: viel trinken, viel Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte und fettarme Milch und Milchprodukte, mäßig Fleisch und Wurst, weniger Fett, Zucker und Salz. Täglich mindestens 1,5 Liter Wasser und alkoholfreie bzw. energiearme Getränke. Täglich 3 Portionen Gemüse und / oder Hülsenfrüchte und 2 Portionen Obst. Täglich 4 Portionen Getreide, Brot, Nudeln, Reis oder Erdäpfel (5 Portionen für sportlich Aktive und Kinder), vorzugsweise Vollkorn. Täglich 3 Portionen Milchprodukte (fettärmere Varianten bevorzugen). Wöchentlich 1 - 2 Portionen Fisch. Pro Woche maximal 3 Portionen mageres Fleisch oder magere Wurst. Pro Woche maximal 3 Eier. Täglich 1 - 2 Esslöffel pflanzliche Öle, Nüsse oder Samen. Streich-, Back- und Bratfette und fettreiche Milchprodukte sparsam. Selten fett-, zuckerund salzreiche Lebensmittel und energiereiche Getränke. Die saubere Lösung Impressum: Erstellt von: ErnährungsexpertInnen der Vinzenz Gruppe Projektleitung: Dr. Andreas Krauter, Dr. Brigitte Erlacher Redaktion, Koordination und Abwicklung: Annemarie Kramser Assistenz: Sandra Preisenhammer Konzept, Beratung, Grafik, Produktion: BrandCom Werbeagentur, 1070 Wien, www.brandcom.at Quellen: Österreichische Krebshilfe; Ernährung und Krebs Deutsche Krebshilfe; Ernährung bei Krebs Fotocredits Cover: Fotolia.com – Monkey Business, Robert Kneschke; iStockphoto.com – manley099 Wir bitten im Sinne einer verbesserten Lesbarkeit um Verständnis, dass auf geschlechterspezifische Formulierungen verzichtet wird. Selbstverständlich sind beide Geschlechter gleichermaßen angesprochen. DAS BESTE ARGUMENT FÜR EINEN GESUNDEN START IN DEN TAG ... ... LIEFERT C+C PFEIFFER – der Lebensmittelgroßhändler für Gastronomie und Großküchen • Gesundheitsbewusste Menschen werden stetig mehr, und dafür liefert C+C Pfeiffer mit den BIOProdukten und der Eigenmarke „natürlich für uns“ einen eindeutigen Mehrwert. • Der Vorteil: mehr wertvolle und weniger schädliche Inhaltsstoffe in Bio-Produkten • Bestes Preis-Leistungsverhältnis: Top-Qualität zu fairen, marktkonformen Preisen 8720 5071 4050 9500 Spielberg • 1220 Wien • 4600 Wels Salzburg/Wals • 8055 Graz/Seierberg Traun • 2345 Brunn am Gebirge Villach www.ccpfeiffer.at Ins_NFU_KW_119x179_040512_3.indd 2 07.05.12 09:19