Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Wintersemester 2005/06 Lineare Algebra I Lösungen: 3. Übung zur Vorlesung 1. Aufgabe: 1. Bestimmen Sie den ggT von a = 6996 und b = 24255 sowie eine Vielfachsummendarstellung des ggT. Gibt es auch ganze Zahlen s und t mit s · a + t · b = 55? 2. Seien a, b ∈ Z und d = ggT(a, b). Zeigen Sie {s · a + t · b : s, t ∈ Z} = {d · z : z ∈ Z}. Lösung: 1. ggT(6996,24255) = 33 und −52 · 6996 + 15 · 24255 = 33. Nach dem Teil 2 dieser Aufgabe gibt es keine ganze Zahlen s und t mit s · a + t · b = 55. 2. d teilt a und b, also gibt es a′ und b′ mit a = d · a′ und b = d · b′ . Sei x ∈ {s · a + t · b : s, t ∈ Z}, also gibt es x1 , x2 ∈ Z mit x = x1 · a + x2 · b = (x1 · a′ + x2 · b′ )d und damit x ∈ {d · z : z ∈ Z}. Weiter, angenommen x ∈ {d · z : z ∈ Z}. Sei u · a + v · b = d die Vielfachsummendarstellung von d. Dann gilt x = u · z · a + v · z · b, also x ∈ {s · a + t · b : s, t ∈ Z}. 2. Aufgabe: 1. Lösen Sie, falls möglich, die folgenden Gleichungen in F13 : x2 + x + 4 = 0 3·x+2= 0 2x = 1 2. Geben Sie ein Polynom vom Grad 3 über F2 an, das keine Nullstellen in F2 hat. 3. Berechnen Sie folgende Zahlen in C: (3 + 5 i) · (7 − i) =? 3− 4i =? 7+9i (1 + i)3 =? Lösung: 1. x2 + x + 4 = 0 hat die Lösungen 6 und 9 in F13 . Die Lösung von x + 2 = 0 ist x = 8 in F13 . Es gilt 2x = 1 für x = 12n, n ∈ Z. 2. x3 + x + 1 hat keine Nullstellen in F2 . 3. (3 + 5 i) · (7 − i) = 26 + 32 i 3−4i 3 + 11 i =− 7+9i 26 (1 + i)3 = −2 + 2 i. 3. Aufgabe: Wir definieren den Betrag einer komplexen Zahl x + iy (x, y ∈ R) durch p |x + iy| := x2 + y 2 . Zeigen Sie |a| · |b| = |a · b| für alle a, b ∈ C. Lösung: Sei a = a1 + ia2 und b = b1 + ib2 . Dann |a|2 · |b|2 = (a21 + a22 )(b21 + b22 ) = (a1 b1 )2 + (a1 b2 )2 + (a2 b1 )2 + (a2 b2 )2 = (a1 b1 − a2 b2 )2 + (a1 b2 + a2 b1 )2 = |a · b|2 . 4. Aufgabe: Sei M eine Menge und P(M) deren Potenzmenge. Wir definieren auf P(M) eine Verknüpfung ∗ wie folgt: A ∗ B := (A ∪ B) \ (A ∩ B). Zeigen Sie, dass (P(M), ∗, { }) eine abelsche Gruppe ist. Lösung: Die Verknüpfung ist offensichtlich kommutativ mit dem neutralen Element {}. Das inverse Element für A ist A selbst. Zu zeigen ist nur, dass (A ∗ B) ∗ C = A ∗ (B ∗ C). Sei x ∈ (A ∗ B) ∗ C, also gilt entweder x ∈ A ∩ B ∩ C oder x ist in genau einer der Mengen A, B, C. Aber dann ist x auch ein Element von A∗ (B ∗ C), d.h. (A∗ B) ∗ C ⊆ A∗ (B ∗ C). Analog, zeigt man A ∗ (B ∗ C) ⊆ (A ∗ B) ∗ C.