Die Herznaht im neunzehnten JahrhundertSuturing of the heart in

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Z Herz- Thorax- Gefäßchir 20:36–44 (2006)
DOI 10.1007/s00398-006-0527-3
HISTORISCHER ÜBERBLICK
Die Herznaht im neunzehnten Jahrhundert
W. Böttcher
V. Alexi-Meskishvili
Eingegangen: 9. Januar 2006
Akzeptiert: 23. Januar 2006
Suturing of the heart in the 19th century
" Zusammenfassung Die chirurgische Therapie des Herzens begann im
neunzehnten Jahrhundert. Dieser historische Artikel beschreibt den Beginn der Herzchirurgie.
Tierexperimentell konnten Block 1882 und Del Vecchio schon 1884
die Durchführbarkeit der Naht des verletzten Herzens demonstrieren.
Nach den erfolglosen Versuchen von Axel Cappelen und Guido Farina
eine Herznaht am Menschen durchzuführen, gelang Ludwig Rehn 1896
erstmals die Naht des verletzten rechten Ventrikels. Parrozzani konnte
kurze Zeit später die erste linksventrikuläre Wunde nähen.
" Schlüsselwörter Herzchirurgie – Herzwunden – Ludwig Rehn –
Axel Cappelen – Geschichte
Wolfgang Böttcher, ECCP ())
Vladimir Alexi-Meskishvili, MD PhD
Deutsches Herzzentrum Berlin
Kardiotechnik
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
E-Mail: [email protected]
Zugang zum Perikard
Zu den ersten chirurgischen Eingriffen am Herzen zählen die
Operationen, bei denen nach thorakaler Inzision das Perikard
eröffnet wurde, um Flüssigkeitsansammlungen drainieren zu
können [1, 30].
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" Summary Cardiac surgery began in the nineteenth century. This
publication describes the history of the first attempts to operate on the
heart. Block in 1882 and Del Vecchio in 1884 showed in animal experiments that the suture of heart wounds is possible. After unsuccessful
attempts by Axel Cappelen in Norway and Guido Farina in Italy, it was
Ludwig Rehn of Germany who first sutured a laceration of the right
ventricle of a human heart. Shortly thereafter Parrozzani successfully
sutured a stab wound of the left ventricle.
" Key words Cardiac surgery – heart wounds – Ludwig Rehn –
Axel Cappelen – history
Im Frühjahr 1801 gelang eine
derartige Operation Francisco Romero aus Barcelona. Er beschieb in
seiner Arbeit aus dem Jahre 1815
„Observatio experimentis confirmata, pro hydrope pectoris, pulmonum anasarca, et hydropericardio cognoscendis; et nova methodus dictos morbos operandi“ seine
Methode der offenen Perikarddrainage und berichtete von mehreren
erfolgreichen Operationen.
Als zweite derartige Operation
gilt der Versuch von Baron Jean
Dominique Larrey, dem damaligen Leibchirurgen Napoleons I.,
dem 30-jährigen Infanteristen
Bernhard Saint-Ogne das Leben
Die Herznaht im neunzehnten Jahrhundert
zu retten. Dieser hatte sich am
18. März 1810 in suizidaler Absicht ein Messer in die Brust gestochen. Nachdem das Messer heraus gezogen worden war, blutete
es aus der Wunde im Rhythmus
des Herzschlages. Die Verletzung
wurde zunächst nur oberflächlich
verschlossen und erst am Folgetag
wurde der Patient Larrey vorgestellt. Der Zustand des Patienten hatte sich zusehends verschlechtert und man entschloss
sich daher zur Operation. Larrey
erreichte durch den fünften Intercostalraum das Perikard und
konnte nach einer Inzision etwa
zweieinhalb Liter Flüssigkeit drainieren. Eine Verletzung des Myokards wurde nicht gefunden, obwohl die drainierte Flüssigkeit geronnenes Blut beinhaltete. Der
Patient konnte diesen Eingriff nur
21 Tage überleben.
Erst etwa ein halbes Jahrhundert später folgten dann weitere
Operationen am Herzen. George
Callender, Chirurg am St. Bartholomew‘s Hospital in London, entfernte 1871 eine lange Nadel aus
dem Herzen, die seinem Patienten
bei einem Streit in die Brust gestochen worden war [6], und Roswell Park drainierte 1877 einen
myokardialen Abszess [24].
Erste Perikardnähte
Durch eine Naht konnte Henry
Dalton in St. Louis erstmals eine
perikardiale Wunde chirurgisch
versorgen. Am 6. September 1891
verschaffte er sich bei einem
22-jährigen Patienten nach einer
Inzision oberhalb der vierten
Rippe mit deren Teilresektion einen Zugang zum Herzen. Dabei
ligierte er eine verletzte Interkostalarterie und drainierte Blut aus
der Pleurahöhle [9, 31].
Einen Verletzten, der nach einem Überfall aus einer Messerstichwunde in der linken Brustseite blutete, operierte A. Neumann
37
am 4. Juni 1893 in Berlin. Nach einer entsprechenden Erweiterung
der Stichwunde gelangte Neumann
durch den Wundkanal im 6. linken
Interkostalraum zum Herzbeutel
und fand diesen breit eröffnet.
Neumann berichtete: „Ein dicker
Gazestopfen, in das Herzbeutelloch
eingeführt, unterbrach das störende
Wechselspiel von Luftinspiration
und Blutexpiration für kurze Zeit,
in welcher die Enden der von beiden Seiten spritzenden Arteria intercostalis sexta unterbunden wurden.“ . . . „Ich konnte das Herz nach
allen Richtungen hin bequem abtasten, doch nirgends ein Zeichen
einer Verletzung finden. Der Herzbeutel war prall mit flüssigem und
halbgeronnenem Blut gefüllt, welches durch Austupfen und Ausspülen mit sterilisirtem Wasser entfernt wurde.“ . . . „Ich konnte mich
nicht entschliessen, die Pericardialwunde zuzunähen; einmal musste
ich befürchten, dass bereits eine Infection des Herzbeutels stattgefunden hatte, und zweitens war die Gefahr der Nachblutung in dem Herzbeutel nicht ganz ausgeschlossen.“
Nach acht Tagen wurden die Herzbeuteltampons gelockert und am
13. postoperativen Tag schließlich
entfernt. Neumanns Patient wurde
nach fünf Wochen aus dem Krankenhaus entlassen und war in der
Lage, in den vier folgenden Jahren
schwere Arbeit auszuüben. Jedoch
litt er nach der Operation unter
häufigeren epileptiformen Anfällen, und nach Neumann könne
„. . . die Vermuthung berechtigt sein,
dass die Brustnarbe, resp. die Verwachsungen der Pericardialblätter
die Rolle einer hystero-epileptogenen Zone gespielt haben.“
Durch eine Naht des Perikards
konnte Daniel Hale Williams
(1856–1931) am 10. Juli 1893 das
Leben des 24-jährigen James Cornish retten. Williams berichtete
erst mehrere Jahre später, im
März 1897, von seinem damaligen
Patienten, der zu jenem Zeitpunkt
diese Operation bereits drei Jahre
überlebt hatte [35].
Experimentelle Untersuchungen
zur Herznaht
Die Durchführbarkeit einer Naht
des Myokards sah John Bingham
Roberts (1852–1924) schon 1881
voraus: „möglicherweise wird eine
Zeit kommen, in der Wunden des
Herzens selbst durch die Naht des
Herzmuskels behandelt werden
können.“ .
Im darauf folgenden Jahr schilderte Block auf dem 11. Kongress
der Deutschen Gesellschaft für
Chirurgie in Berlin 1882, dass er
in Danzig entsprechende Versuche beim Kaninchen „am Herzen selbst“ unternommen hatte,
indem er „durch Nähte die
künstlich erzeugte Verwundung
geheilt“ hatte. Er präsentierte seine Präparate: „Sie sehen hier, dass
in das Herz drei Nähte eingelegt
sind, und zwar unter Blutleere des
Herzens, die in der Weise ausgeführt wurde, dass das Herz,
nachdem es aus dem Thorax herausgezogen war, fest angezogen
wurde.“. . . „Dasselbe Kaninchen
hat, wie gesagt, 4 Wochen nach
der Operation noch gelebt und hat
also den scheinbar tödtlichen Eingriff ohne Schaden überstanden“. . . „Für eine Reihe von Fällen, welche jetzt an Verblutung
resp. an einer Erstickung in Folge
von Blutansammlungen im Herzbeutel zu Grunde gehen, empfiehlt
es sich vielleicht, diese Operation
auf den Menschen zu übertragen“
[5].
In Italien hatte 1894 auch Simplicio Del Vecchio die Durchführbarkeit der Herznaht tierexperimentell an Hunden nachgewiesen
[10, 14, 15]. Er konnte während des
11. Internationalen Medizinischen
Kongresses in Rom einen Hund
vorstellen, dem 40 Tage zuvor zwei
den linken Ventrikel penetrierende
Wunden zugefügt worden waren.
Eine kleine Wunde wurde mit einer
und eine größere mit zwei Knopfnähten verschlossen.
Charles Albert Elsberg (1871–
1948) berichtete von der tierexpe-
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W. Böttcher und V. Alexi-Meskishvili
rimentellen chirurgischen Versorgung von umfangreicheren Herzwunden im Jahre 1898: „Das Unerwartetste bei der ganzen Versuchsreihe war für mich, dass sehr
große Wunden vom Herzen vertragen wurden und zur Heilung
kamen. So habe ich in mehreren
Versuchen, ein Viertel, ein Drittel,
ja fast die Hälfte der Ventrikel abtrennnen können . . .“.
Kritische Stimmen?
Elsberg wies 1898 wahrscheinlich
als erster im deutschsprachigen
Schrifttum auf ein angebliches
Billroth-Zitat hin: „Vor vielen Jahren hat Billroth sich dahin ausgesprochen, daß kein Chirurg, der
sich die Achtung seiner Kollegen
zu erhalten wünschte, jemals die
Naht einer Herzwunde versuchen
würde“ [11].
Rudolf Haecker hat 1907 ebenfalls die angeblich ablehnende
Haltung Billroths gegenüber der
Chirurgie des Herzens erwähnt,
die auch heute noch häufig kolportiert wird: „ . . . trotz der durch
die Einführung der Antisepsis bedingten Fortschritte wies noch
Billroth den im Jahre 1881 von
Roberts gemachten Vorschlag, den
durch Stich verletzten Herzmuskel
zu nähen, zurück, indem er erklärte, dass der Chirurg, der ein
solches Vorgehen versuchen würde,
die Achtung seiner Collegen verlieren könnte. Und noch 1888 schrieb
Riedinger: „der Vorschlag, die
Herzwunde zu nähen, bedarf, obwohl allen Ernstes gemacht, kaum
einer Erwähnung . . .“ [13, 25, 29].
Auch Ernst Jeger schrieb 1913 in
seinem wichtigen Werk „Die Chirurgie der Blutgefäße und des
Herzens“: „Wenn man bedenkt,
daß Theodor Billroth 1883 – also
knapp 13 Jahre vor der ersten erfolgreichen Herznaht – den Vorschlag einer solchen mit der Erklärung zurückwies, „ein Chirurg,
der eine solche Operation ver-
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suchen würde, würde die Achtung
seiner Kollegen verlieren“, so wird
man sich sagen müssen, dass es
wenig Berechtigung hat, in der
Chirurgie irgend welche Dinge ein
für allemal für unmöglich zu erklären, weil sie es gegenwärtig
noch sind“ [16].
Vermutlich kann als Ursprung
derartiger Überlieferungen der
angeblichen Überzeugung Billroths ein Abschnitt im „Handbuch der allgemeinen und speciellen Chirurgie“ gelten, in dem
zu lesen ist: „Die Parazentese des
hydropischen Herzbeutels ist eine
Operation, welche meiner Ansicht
nach schon sehr nahe heranstreift
an dasjenige, was einige Chirurgen Prostitution der chirurgischen
Kunst, andere chirurgische Frivolität nennen. Nur um diesem Abschnitt den Vorwurf äußerer Unvollständigkeit zu entziehen, erwähnen wir diese Operation, für
die im ganzen die Anatomen
mehr Interesse zu haben pflegen
als die Ärzte. Vielleicht werden
spätere
Generationen
anders
darüber denken; die innere Medizin wird ja immer chirurgischer,
und die Ärzte, welche sich vorwiegend mit innerer Medizin beschäftigen, pflegen die kühnsten Operationspläne zu machen“ [3].
Doch zumal Billroth 1881
wahrscheinlich
selbst
eine
Punctio pericardii vorgenommen
hatte, erscheint es zumindest
zweifelhaft, dass Billroth sich im
gleichen Zeitraum kategorisch gegen eine Herznaht gewandt haben
sollte [29]. Trotzdem wird auf
diese Weise wohl eine eher zweifelnde Grundhaltung zur Zeit des
Beginns der Herzchirurgie demonstriert. Auch nach dem
gelungenen
tierexperimentellen
Nachweis der Durchführbarkeit
einer Herznaht durch Block und
Del Vecchio glaubte Stephen Paget in seinem 1896 verlegtem
Werk “Surgery of the Chest:
„ . . . keine neue Methode und keine
neue Entdeckung kann die naturgegebenen Schwierigkeiten über-
winden, die eine Herzwunde mit
sich bringt“ [19].
Die erste Herznaht
Dennoch wagte der Norweger
Axel
Hermansen
Cappelen
(1858–1919) am 4. September
1895 am Rikshospitalet Kristiania,
dem heutigen Oslo, erstmals die
Herznaht am Menschen. Er versuchte eine etwa 2 cm lange
Stichverletzung des linken Ventrikels bei einem 24-jährigen Mann
zu versorgen [2, 7, 8]. Cappelens
Patienten war mit einem Messer
eine Wunde unterhalb der linken
vierten Rippe zugefügt worden.
Durch den massiven Blutverlust
entschied sich Cappelen zu einer
sofortigen Operation. Während
einer linksseitigen Thorakotomie
resezierte er Teile der dritten und
vierten Rippe. Eine Lungenverletzung infolge des Messerstichs
konnte er dadurch ausschließen.
Die
vorhandene
perikardiale
Wunde wurde erweitert. Daraufhin wurde eine Verletzung einer
Koronararterie sichtbar, die mit
Catgut-Faden übernäht werden
konnte.
Abb. 1 Axel Cappelen [2]. Mit freundlicher Genehmigung von Steinar Solberg (Oslo, Norwegen)
Die Herznaht im neunzehnten Jahrhundert
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bereits am 5. September 1894 um
1:30 Uhr begonnen habe [31].
Baksaas und Solberg, Autoren aus
dem Rikshospitalet in Oslo, datieren in ihrer historischen Schilderung der Operation dieselbe jedoch auf den 4. September 1895
[2].
Einzelheiten über diesen Fall mitteilen [4]. Bland-Sutton schilderte
einen eigenen Fall einer Herznaht
und teilte in diesem Zusammenhang den Inhalt eines Briefes mit,
den er im Dezember 1909 von Farina erhalten hatte. Farina hatte
demnach im März 1896 im Spedala della Consolazione eine
Herzwunde genäht. Ein 30 Jahre
alter Mann erlitt durch ein feines
scharfes Messer eine Stichverletzung im fünften Intercostalraum.
Jener Stich hinterließ eine 7 mm
lange Wunde im rechten Ventrikel. Farina resezierte einen Teil
der fünften Rippe vom Sternum,
um das Herz zu erreichen. Er verschloss die Herzwunde mit drei
Seidennähten und platzierte zwei
weitere Nähte zwischen diesen.
Die Herznaht heilte zwar komplikationslos, jedoch entwickelte
sich fünf Tage später eine schwere
Bronchopneumonie, an der dieser
Patient drei Tage später verstarb.
Eine Obduktion zeigte eine perfekt verheilte Wunde. Farina bat
die Gerichtsautoritäten um Überlassung des Herzens für weitere
Untersuchungen, was ihm jedoch
verweigert wurde. Seine Irritation
aufgrund dieses Umstandes beschrieb Farina als Begründung
dafür, dass er damals nichts über
diesen interessanten Fall berichten wollte.
Farinas Fall
Die erste erfolgreiche Herznaht
Der zweite Chirurg, der eine
Herznaht durchführte, war Guido
Farina (1868–1939). Er versorgte
in Rom eine 7 mm lange Stichverletzung des linken Ventrikels.
Auf diese Operation wies zunächst nur die kurze Erwähnung
in
einem
Diskussionsbeitrag
Francesco Durantes auf dem 11.
Kongress der Societa Italiana de
Chirurgia im Oktober 1896 hin,
der im Zentralblatt der Chirurgie
abgedruckt wurde [27]. Doch erst
1910 konnte John Bland-Sutton
Als erster erfolgreicher herzchirurgischer Eingriff gilt meist die
Naht einer Stichwunde des rechten Ventrikels, die Ludwig Rehn
(1840–1930) am 9. September
1896 in Frankfurt gelang [17, 22].
Seinem Patienten, dem 22 Jahre alten Gärtner William Justus,
war in der Nacht des 7. September 1896 ein Messerstich in die
Brust zugefügt worden. Rehn, von
einer Reise zurückgekehrt, sah
den Patienten erstmals am 9. September. Dieser machte auf ihn
Abb. 2 Titelseite der ersten Beschreibung einer Herznaht durch Cappelen [7]
Schon am ersten postoperativen Tag konnte der Patient wieder
essen. Doch nach einer Fieberentwicklung starb der Patient am
Morgen des 7. September. In einer folgenden Obduktion wurde
als Ursache dafür eine Mediastinitis offensichtlich. Es konnte außerdem festgestellt werden, dass
die Ventrikelwand nicht komplett
durchstochen worden war, und es
wurde eindeutig die Verletzung
der Koronararterie als Blutungsquelle identifiziert.
Leider hat Cappelen im Rahmen seiner Veröffentlichung keine
Angabe über das Jahr, in dem die
Operation duchgeführt worden
war, angegeben. So werden von
späteren Autoren unterschiedliche
Jahreszahlen, wie etwa 1894, 1895
oder auch 1896 angegeben.
Shumacker berichtet in seiner
Monographie „The Evolution of
Cardiac Surgery“, dass ihm entsprechende Informationen vorliegen, nach denen diese Operation
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W. Böttcher und V. Alexi-Meskishvili
Abb. 3 Ludwig Rehn [23]. Mit freundlicher Genehmigung der Münchener Medizinischen Wochenschrift
den Eindruck eines Sterbenden,
Rehn diagnostizierte einen rasch
wachsenden Hämothorax. Sein
Kollege Siegel hatte schon mit einer Sonde festgestellt, dass die
Richtung des Wundkanals wohl
zum Herzen führte. Rehn entschloss sich die Blutstillung zu
versuchen ohne zunächst zu wissen, welche anatomischen Strukturen tatsächlich verletzt worden
waren.
Nach einem 14 cm langen
Schnitt im 4. linken Interkostalraum und der Durchtrennung der
5. Rippe wurde am Herzbeutel eine kleine Stichwunde entdeckt,
aus der ununterbrochen dunkles
Blut strömte. Nachdem der Herzbeutel noch ein Stück quer eingeschnitten worden war, konnte
man jeweils in der Diastole eine
etwa 1,5 cm große Wunde in der
Mitte des rechten Ventrikels erkennen.
Rehn schilderte seine Operation: „Ich entschloss mich rasch zur
Naht der Herzwunde. Es wurde eine feine Darmnadel mit Seidenfaden benutzt. Bei Beginn der Diastole wurde im linken Wundwinkel
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Abb. 4 Titelseite des Berichtes von der ersten erfolgreichen Herznaht durch Rehn [22]
rasch und tiefgreifend die Nadel
durchgeführt. Es schien mir, als ob
die Diastole dadurch verlängert
würde. In der folgenden Diastole
wurde der Faden angezogen. Das
Herz schien wieder ein Moment
länger in der Diastole zu verharren. Es war tröstlich, dass nach
Knüpfen der ersten Ligatur die
Blutung wesentlich schwächer war.
Durch Anziehen der ersten Fadenschlinge wurde die Anlegung der
2. Knopfnaht bedeutend erleichtert. Es war nur ängstlich, dass
das Herz bei jeder Fixirung in Diastole still zu stehen schien. Nach
der 3. Naht, welche besonders
schwierig war durch die Herzbewegung, stand die Blutung vollkommen. Das Herz arbeitete weiter und wir konnten aufathmen.
Der Assistent meldete, dass der
Puls entschieden besser sei.“
Die erste erfolgreiche Naht
des linken Ventrikels
Die weltweit zweite erfolgreiche
derartige Operation und zugleich
auch die erste Naht einer Verletzung des linken Ventrikels gelang
Antonio Parrozzani am Hospital
Santa Maria della Consolatione in
Rom [20].
Dem 32-jährigen Lastenträger
Barboni Adolfo war in der Nacht
vom 18. zum 19. April 1897 mit
einem Dolch in den 7. linken Interkostalraum gestochen worden.
Da der Patient sich fünf Stunden
nach der Stichverletzung durch
den extremen Blutverlust in außerordentlich schlechtem Zustand
befand, entschloss man sich zu
einer Operation.
Dabei integrierte man die Wunde in die äußere Schnittführung.
Eine zunächst 2,5 cm große Perikardwunde wurde auf etwa 6 cm
Die Herznaht im neunzehnten Jahrhundert
erweitert. Dadurch wurde eine
2 cm lange Wunde in der Herzspitze sichtbar, aus der bei jedem
Herzschlag Blut spritzte. Parrozzani steckte den kleinen Finger seiner linken Hand in das Loch,
stoppte dadurch zunächst die Blutung und konnte somit gleichzeitig
die Herzspitze fixieren. Mit einer
großen gebogenen Nadel stach er
dann mit einer Seidennaht tief
durch das gesamte Myokard, ohne
das Endokard zu berühren und
verknotete die Naht, indem er
gleichzeitig den Finger aus der
Wunde zog. Obwohl jeder Nadelstich ins Myokard das Herz zusätzlich erregte und das Herausziehen
des Fingers zu einer enormen
Sichtverschlechterung durch den
plötzlichen Blutstrom führte,
konnte die Blutung nach drei zusätzlichen Nähten vollständig gestillt werden. Nach 75 Minuten
war die Operation erfolgreich beendet [21].
Die weiteren Herznähte bis
zum Ende des 19. Jahrhunderts
In mehreren Übersichtsarbeiten
hat man versucht, die bis zur
Jahrhundertwende durchgeführten Herznähte aufzuzählen. Dabei
kommen nahezu alle Autoren zu
einer jeweils unterschiedlichen
Anzahl.
Loison zählte in einer Übersicht aus dem Jahre 1899 bis dahin 21 chirurgisch versorgte Verletzungen des Herzens. Davon
seien 13 gestorben und 8 geheilt
worden (38% waren erfolgreich).
Zwei Jahre später hatten Liscia
und in einer anderen Übersicht
Lasataria jeweils nur 23 bekannt
gewordene operierte Fälle gesammelt und gaben an, dass davon
acht Patienten die Herznaht überlebten. Man müsse zugeben, bemerkte Lasataria: „dass diese Operation eine ständige Errungenschaft der Chirurgie bleiben und
auszuführen sein werde, so oft bei
41
schweren traumatischen Verletzungen des Thorax begründeter
Verdacht auf eine durch Vernähung reparirbare Herzwunde
bestehe“. In einer weiteren Arbeit
zählte Ninni im gleichen Jahr
(1901), dass von 30 Fällen von
Vernähung des Herzens wegen
Verwundung, die bis dahin bekannt geworden seien, 10 einen
Ausgang in Heilung (33%) hatten.
Guibals Statistik aus dem Jahre
1906 umfasst dann schon 65 Fälle
von Herznaht, bei denen er in
39,9% Heilung ermitteln konnte.
Ludwig Rehn selbst konnte dann
1907 eine Übersicht präsentieren,
nach der bis dahin 124 Fälle von
Herznaht gezählt worden waren,
wovon 40% der operierten Patienten geheilt werden konnten.
Eine weitaus frühere Zusammenstellung aus dem Jahre 1868
zählte bei 452 Fällen von Verwundungen des Herzens bei den damals noch in keinem Falle operativ behandelten Fällen eine Heilungsquote von nur 15,93% [12].
Diese Zahlen lassen sich wahrscheinlich jedoch nicht unbedingt
mit den späteren durch Operation
erzielten Ergebnissen vergleichen,
da sich bei den Spontanheilungen
annehmen lässt, dass jeder Fall
veröffentlicht wurde, der diagnostiziert worden ist. Dagegen waren
tödlich verlaufende operative Eingriffe vermutlich nicht in jedem
Fall veröffentlicht worden. Bei
den ohne Operation günstig verlaufenden Fällen wurden auch Nadelverletzungen mitgezählt, die in
etwa 40% auch ohne Operation
geheilt werden konnten. Bei den
operativ behandelten Fällen handelte es sich dagegen eher um
schwere, meist perforierende
Stich- oder Schussverletzungen.
Statistik
Von den von uns im Rahmen dieser Arbeit gefundenen 30 Berichten der im 19. Jahrhundert ausgeführten Herznähte wurde ange-
geben, dass 16 Herzwunden den
linken Ventrikel und 12 den rechten Ventrikel betrafen. Zweimal
war das Koronargefäßsystem und
einmal der linke Vorhof verletzt
worden. Nicht in allen Fällen
konnten präzise Informationen
gewonnen werden. Von diesen 30
operierten Patienten konnten immerhin 10 überleben. 20 Patienten starben, einige davon wenige
Tage postoperativ.
Die Naht des linken Ventrikels
konnte von sechs Patienten überlebt werden. Die Naht des rechten
Ventrikels überlebten nur vier
von 12 Patienten. Zulehner erläuterte in diesem Zusammenhang
1901, dass der Fall Rehns der erste gewesen sei, der „zur Veröffentlichung kam, und die einzige von
Genesung gefolgte Naht am rechten Ventrikel“ sei [36]. Die übrigen aus der Literatur bekannten
Fälle von Herznaht hätten den
linken Ventrikel und Vorhof betroffen. Zulehner glaubte, dass die
Naht am linken Ventrikel leichter
zu halten scheint, da die Muskulatur fester sei [36].
Zugang zum Herzen
Rotter gab 1900 die Empfehlung,
dass die Naht des verletzten Herzens, „bei welcher man der Sachlage nach meist nichts zu verlieren und viel zu gewinnen hat,
recht bald in typischer Art so ausgebaut werden sollte, dass sie Eigenthum aller Ärzte werden kann.
Wie die Tracheotomie, Trepanation und übrigen Dringlichkeitsoperationen sollte jeder, und insbesondere auch jeder isolirte College auf dem flachen Lande, die
Freilegung des verwundeten Herzens systematisch, sich aneignen.
Wobei die einen es für besser halten, transpleural und andere dagegen extrapleural vorzudringen“
[26]. Wendel erklärte 1906, dass
eine einzige standardisierte Methode der äußeren Schnittführung
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W. Böttcher und V. Alexi-Meskishvili
nicht für alle Fälle geeignet sei,
da das Herz von allen Seiten verletzt werden kann. Zu diagnostischen Zwecken erschien zu jener
Zeit häufig die Erweiterung und
Verfolgung
der
vorhandenen
Wunde das einfachste und sicherste Verfahren [34]. Extrabzw. interpleurale Methoden, welche sämtlich mit temporärer Resektion eines kleineren oder
größeren Abschnittes des Sternums verbunden seien, wurden
von Rydygier, Wehr, Giordano
und Pagenstecher vorgeschlagen.
Transpleurale Methoden, und
zwar von der linken Pleurahöhle,
wurden von Parrozzani, Rotter
und Ramoni gezeigt. Wie Rotter
hervorhob, wurde bei Herzverwundungen in überwiegender
Mehrzahl der Fälle ohnehin
gleichzeitig die Pleura, am häufigsten die linke, mitbetroffen, sodass man in der Regel für die
Schonung des Brustfells keine
Sorge mehr zu tragen haben werde [33].
Die Herznaht
als Routineoperation?
Schon mit dem Wissen um die experimentellen Erfolge Del Vecchios
stellte Tillmanns in seinem Handbuch „Specielle Chirurgie“ 1897
hinsichtlich der Übertragbarkeit
einer solchen Operationsmethode
auf den Menschen fest: „Gegen
starke Blutung aus dem Herzen
sind wir machtlos, Herzwunden
lassen sich meist nicht durch die
Naht schliessen, man wird aber
letztere versuchen“ [32].
Rehn selbst schloss seine Schilderung der ersten erfolgreichen
Herznaht: „Die Ausführbarkeit der
Herznaht dürfte wohl von jetzt ab
nicht mehr in Zweifel gezogen
werden. Gegen die Zweckmässigkeit der Naht brauche ich wohl
auch keine Einwendung zu
fürchten; denn der Eingriff wirkte
nicht nur direct lebensrettend,
Z Herz- Thorax- Gefäßchir 1
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sondern auch die späteren Folgen
der pericardialen Verwachsungen
scheinen glücklich vermieden. Ich
hoffe aber zuversichtlich, dass dieser Fall nicht etwa ein Curiosum
bleibt, sondern dass er die Anregung giebt, auf dem Gebiete der
Herz-Chirurgie weiter zu arbeiten.
Ich spreche nochmals meine Überzeugung aus, dass durch die Herznaht manches Leben erhalten werden kann, welches bisher als verloren gelten musste.“ Trotzdem
wurde am 22. April 1897 während
der Diskussion der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie über
Rehns Fall von Lauenstein bemerkt: „Auf Grund eines einzelnen, extrem seltenen Falles, wie er
von Herrn Rehn hier vorgetragen
worden ist, darf natürlich ein generelles actives Vorgehen bei Herz-
verletzungen nicht empfohlen werden“.
Pagenstecher schrieb 1899: „Ich
gestehe gern zu, dass die Lage des
Operateurs dem meist ausgebluteten, am Rande des Grabes stehenden Patienten gegenüber keine angenehme und mit schwerster Verantwortung belastet ist.“ Er
schloss die Schilderung eines eigenen Falles einer Herznaht: „Die
wechselvollen Herzoperationen zu
typischen, für jeden Praktiker eingerichteten Eingriffen ausbilden
zu wollen, bin ich weit entfernt,
so schöne Resultate auch unsere
Bemühungen bisher gezeigt haben“ [18].
Nach der Beschreibung seines
nicht erfolgreichen Falles bemerkte Zulehner 1901: „Wenn man
auch in einem ähnlichen Falle
Tab. 1 Die Herznähte des 19. Jahrhunderts
Cappelen
Farina
Rehn
Parrozzani
Parrozzani
Fummi
Ninni
Parlavecchio
Giordano
Neumann
Pagenstecher
Nicolai
Ramoni
Marion
Kosinski
Rosa
Horodynski
Maliszewski
Maliszewski
Bufnoir
Fontan
Watten
Pagenstecher
Brenner
Walker
Nanu
Maselli
Carnobel-Nanu
Tuzzi
Longo
4. September 1895
März 1896
9. September 1896
18. April 1897
Bericht von 1898
1898
vor dem 14. 8. 1898
1898
Bericht v. 1898
2.Februar 1898
12. Juli 1898
Bericht von 1899
Bericht von 1899
Bericht von 1899
Bericht von 1899
1899
Bericht von 1899
Bericht von 1899
Bericht von 1899
1899
1. Jan 1900
25. März 1900
20. September 1900
9. Oktober 1900
14. März 1900
1900
Bericht von 1900
Bericht aus 1900
1900
1900
LV/Koronarie
rechter Ventrikel
rechter Ventrikel
linker Ventrikel
linker Ventrikel
Apex
linker Ventrikel
linker Ventrikel
linkes Atrium
rechter Ventrikel
linker Ventrikel
rechter Ventrikel
rechter Ventrikel
Schuss in Brust
rechter Ventrikel
linker Ventrikel
rechter Ventrikel
linker Ventrikel
linker Ventrikel
rechter Ventrikel
linker Ventrikel
rechter Ventrikel
li. Koronarie
rechter Ventrikel
linker Ventrikel
rechter Ventrikel
linker Ventrikel
Rechter Ventrikel
Linker Ventrikel
linker Ventrikel
verstorben
verstorben
überlebt
überlebt
verstorben
überlebt
verstorben
überlebt
verstorben
verstorben
überlebt
verstorben
überlebt
verstorben
überlebt
überlebt
verstorben
verstorben
verstorben
verstorben
überlebt
überlebt
verstorben
verstorben
verstorben
verstorben
verstorben
verstorben
verstorben
verstorben
n. einig. Tagen
am 6. Tage
am 2. Tage
am 19. Tage
nach 45 Minuten
nach 12 Stunden
am 4. Tage
am 1. Tag
nach 1,5 Tagen
am 5. Tag
nach 12 Std.
nach 5 Tagen
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nach 15 Minuten
Die Herznaht im neunzehnten Jahrhundert
doch immer wieder den Versuch
machen muss, durch Naht die
Herzwunde zu schliessen, so gibt
der Verlauf in unserem Falle doch
eine Andeutung, welchen Unannehmlichkeiten und Gefahren sich
der Chirurg aussetzt und welche
Vorsichten zu gebrauchen sind,
um einen günstigeren Ausgang zu
erzielen“ [36].
Und kurz nach der Jahrhundertwende konnte Wendel feststellen: „Bekanntlich sind für die operative Freilegung des Herzens Me-
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thoden ausgearbeitet worden, welche es gestatten sollen, diese Operation, welche ja zu den unmittelbar lebensrettenden zählen muss,
in den klinischen Lehrplan aufzunehmen und an der Leiche
üben zu lassen“.
Abschließend stellt Rudolf
Haecker wenig später fest: „Die
Chirurgie des Herzens ist eine
Errungenschaft des letzten Jahrzehnts. Von Alters her hat das
Herz für ein „Noli me tangere“ gegolten und mit ihm ist nunmehr
auch das letzte Organ des menschlichen Körpers der Hand des Chirurgen verfallen“ [13].
Den nächsten Schritt in der
Geschichte der Herzchirurgie sah
Samways in seinem Artikel in der
Ausgabe vom 2. April 1898 der
Zeitschrift Lancet voraus, indem
er mutmaßte, dass mit dem Fortschritt in der Chirurgie des Herzens auch einige der schwersten
Fälle von Mitralstenose durch eine Operation behandelt werden
könnten [28].
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