4. Oktober 2016 HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM DEZEMBER 2016 Sehr geehrte Damen und Herren, folgende Highlights finden sich im Spielplan der Oper Frankfurt im Dezember 2016 (Änderungen vorbehalten): Samstag, 3. Dezember 2016 bis Donnerstag, 5. Januar 2017 im Bockenheimer Depot Premiere / Uraufführung / Frankfurter Erstaufführung / Wiederaufnahme HEIM.SPIELE Ensemble Modern@Bockenheimer Depot „heim.spiele“ für das Ensemble Modern: Vom 3. Dezember 2016 bis zum 5. Januar 2017 präsentiert sich der Klangkörper im Rahmen einer Residenz in Kooperation mit der Oper Frankfurt im Bockenheimer Depot in seiner Heimatstadt. Zu erleben sind die Wiederaufnahme von Peter Eötvös’ Musiktheater Der goldene Drache (siehe Seite 3 f.) sowie zwei Erfolgsstücke des Komponisten Steve Reich, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte: Music for 18 Musicians sowie – erstmals in der Region Frankfurt Rhein-Main – die Video-Oper The Cave. Das Varietéprogramm Spectacle Spaces lässt die Musik Mauricio Kagels und Martin Matalons auf spektakuläre moderne Zirkuskunst treffen. Eine Kooperation mit dem Ensemble Modern auf Einladung der Oper Frankfurt. Mit großzügiger Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Aventis Foundation, der Deutsche Bank Stiftung, der Crespo Foundation, der Dr. Marschner Stiftung, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, der Freunde des Ensemble Modern e.V. und der Stadt Frankfurt. Freitag, 16. Dezember 2016, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot Premiere / Frankfurter Erstaufführung THE CAVE Multimediales Oratorium in drei Teilen (1990-93) von Steve Reich (*1936) und Beryl Korot (*1945) Mit Übertiteln Musikalische Leitung: Brad Lubman; Videoprojektion: BIG cinema; Klangregie: Norbert Ommer Mitwirkende: Synergy Vocals, Ensemble Modern Weitere Vorstellungen: 17., 18., 20., 21. Dezember 2016 Falls nicht anders angegeben, beginnen alle Vorstellungen um 19.30 Uhr Preise: € 20 bis 65 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) Die Höhle Machpela, auch Höhle der Patriarchen, in Hebron ist Ruhestätte des Erzvaters Abraham und seiner Nachkommen. Sowohl für Juden als auch für Muslime hat die Stätte eine enorme religiöse Bedeutung, führen doch beide ihre Abstammung auf Abraham zurück. Die dokumentarische VideoOper The Cave des Komponisten Steve Reich (*1936) und der Videokünstlerin Beryl Korot (*1945) folgt den Spuren der Beziehung zwischen Juden und Muslimen und vergegenwärtigt damit die 4000 Jahre alte biblische Geschichte von Abraham, seinen Frauen Sara und Hagar sowie den Söhnen Ismael und Isaak. Grundlage für The Cave bilden Interview-Aufnahmen mit Israelis, Palästinensern und Amerikanern. Die Antworten auf die stets gleichen fünf Fragen „Wer war Abraham? Wer war Sara? Hagar? Ismael? Und Isaak?“ spiegeln die unterschiedlichen Sichtweisen der verschiedenen Kulturkreise wider und entwerfen ein Kaleidoskop an Erinnerungen und Reflexionen. Mit der VideoOper, die Musik mit multiplen Videos dokumentarischen Charakters kombiniert, begründeten Steve Reich und Beryl Korot eine „neue Art des Musiktheaters“. Auf fünf großen Videoleinwänden erscheinen die Bildsequenzen der Interviews – angereichert mit Bibel- und Koranzitaten –, vervielfältigt, simultan überlagert und zeitversetzt geschachtelt. Diese Bilder und Sprechmelodien nimmt Steve Reich als Ausgangsmaterial für seine Musik, verdoppelt und harmonisiert sie vielfältig. 1 Sonntag, 25. Dezember 2016, um 18.00 Uhr im Bockenheimer Depot Premiere MUSIC FOR 18 MUSICIANS von Steve Reich (*1936) Mit Übertiteln Mitwirkende: Synergy Vocals, Ensemble Modern Weitere Vorstellung: 26. Dezember 2016 um 18.00 Uhr Preise: € 20 bis 65 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) Der amerikanische Komponist Steve Reich (*1936) gilt als einer der Pioniere der Minimal Music. Die zwischen 1974 und 1976 entstandene Komposition Music for 18 Musicians zählt zu den Schlüsselwerken in seinem Œuvre. Ein Mikrokosmos aus rhythmischen Klängen und repetitiven Mustern, der das Phänomen der Wiederholung und Veränderung auslotet und in seinem kontinuierlich an- und abschwellenden Gestus einen faszinierender Sog auslöst, in den einzutauchen dem Publikum ebenso freisteht wie das genaue Dechiffrieren der technischen Konstruktion: Elf Sektionen sind durch jeweils einen eigenen Akkord grundiert, aus dem das Material für die Instrumentalisten und vier Sängerinnen gewonnen wird. In ihrem Umfang einer Kammersinfonie gleich, kommt Music for 18 Musicians dabei ohne einen Dirigenten aus – eine Aufführungspraxis, zu der sich Steve Reich sowohl von der westafrikanischen Musik als auch von indonesischen Gamelan-Trommlern inspirieren ließ. Die Uraufführung von Music for 18 Musicians 1976 in New York mit seinem eigenen Ensemble „Steve Reich and Musicians“ machte Steve Reich einem breiteren Publikum bekannt. Erst zwanzig Jahre später fand die Komposition ihren Weg nach Europa, nach Frankfurt am Main, wo das Ensemble Modern das Werk einstudierte. Ein Vorhaben, das ohne die enge Zusammenarbeit mit dem Komponisten nicht zu realisieren gewesen wäre. Denn Reich hatte für seine Musicians keine Partitur ausformuliert, auch lagen die Stimmen nur in einer Art privater Kurzschrift vor. Eine Partitur und ausgeschriebene Stimmen entstanden, und überdies eine bis heute anhaltende Künstlerbeziehung zwischen Steve Reich und dem Ensemble Modern sowie zahlreiche gemeinsame Konzerte in der ganzen Welt. Samstag, 31. Dezember 2016, um 21.00 Uhr im Bockenheimer Depot Premiere SPECTACLE SPACES Uraufführung Caravanserail (2016) von Martin Matalon (*1958) Frankfurter Erstaufführung Varieté. Concert-Spectacle für Artisten und Musiker (1976/77) von Mauricio Kagel (1931-2008) Musikalische Leitung: Franck Ollu; Konzept und Regie: Robin Witt und Knut Gminder Mitwirkende: Internationales Artistenensemble, Ensemble Modern Weitere Vorstellungen: 1. (18.00 Uhr), 3., 4., 5. Januar 2017 Falls nicht anders angegeben, beginnen alle Vorstellungen um 19.30 Uhr Preise: € 25 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) In einer düsteren, pessimistischen Welt wird ein nostalgischer Jahrmarkt, der die Vielfalt (Varieté) feiert, anstatt sie zu fürchten, zu Zuflucht und Ablenkung – oder gar zum Ausweg? Der Abend Spectacle Spaces mit dem Ensemble Modern und einer hochkarätig besetzten Gruppe internationaler Stars des Varietés und der Artistik lässt auf beeindruckende Weise zeitgenössische Musik auf moderne Zirkuskunst treffen. Ausgangspunkt ist das Concert-Spectacle für Artisten und Musiker von Mauricio Kagel (1931-2008), das die Regeln des klassischen Varietés umkehrt: Die Musik ist nicht mehr zufällige Begleitung szenischer Attraktionen, sondern sie selbst bedingt das Varietéprogramm nach musikalischen Gesichtspunkten. Daran anknüpfend hat der argentinische Komponist Martin Matalon (*1958) mit Caravanserail (2016) eine neue Komposition geschaffen, die an diesem Abend uraufgeführt wird. Wie Teile eines Puzzles unterschiedlicher Geometrie, Farbe, Form und Zeitlichkeit fügt sich seine Musik ineinander, mit der die Tänzer und Akrobaten als Kontrapunkt interagieren. In Spectacle Spaces werden die Musiker des Ensemble Modern auf der Basis der beiden Partituren zentraler und integraler Bestandteil des artistischen Gesamtkonzepts. Der Gegensatz zwischen zeitgenössischer Musik und bestaunenswerter und unterhaltender Artistik wird spielerisch aufgelöst, Grenzen zwischen Sparten und Formaten werden be- und hinterfragt: ein spektakulärer Abend voller bereichernder Kontraste. 2 Freitag, 2. Dezember 2016, um 19.30 Uhr im Opernhaus Elfte Wiederaufnahme LA BOHÈME Oper in vier Akten von Giacomo Puccini In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Dirk Kaftan / Sebastian Zierer; Regie: Alfred Kirchner Mitwirkende: Simona Mihai / Olesya Golovneva (Mimì), Liparit Avetisyan / Piero Pretti / Dimitri Pittas / Mario Chang (Rodolfo), Jonathan Beyer / Iurii Samoilov (Marcello), Alison King / Sydney Mancasola (Musetta), Björn Bürger / Ludwig Mittelhammer (Schaunard), Kihwan Sim / Daniel Miroslaw (Colline), Franz Mayer (Benoît) u.a. Weitere Vorstellungen: 8., 16., 31. (15.00 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 31. (19.30 Uhr; mit anschließender Silvesterfeier im Foyer) Dezember 2016, 5., 7., 14. (Oper für Familien, 19.30 Uhr; pro Erwachsenen-Kaufkarte maximal drei Tickets für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre gratis, empfohlen ab 8 Jahren) Januar 2016 Falls nicht anders angegeben, beginnen alle Vorstellungen um 19.30 Uhr Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) La Bohème von Giacomo Puccini (1858-1924) zählt neben Werken wie Mozarts Die Zauberflöte und Bizets Carmen zu den Klassikern der Opernliteratur. Die aktuelle Frankfurter Produktion dieses Dauerbrenners in der Regie von Alfred Kirchner feierte am 17. Januar 1998 Premiere im Opernhaus. Die Inszenierung wird nun zum 11. Mal wiederaufgenommen, wobei es sich bei der ersten Vorstellung der Serie am 2. Dezember 2016 um die 114. Aufführung handelt. Zum Inhalt: Der Poet Rodolfo lebt in ärmlichen Verhältnissen zusammen mit seinen Künstlerfreunden Schaunard, Marcello und Colline in einer Mansarde über den Dächern von Paris. Alle vier schlagen sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Als sich Rodolfo in die Stickerin Mimì verliebt, ahnt er noch nicht, dass diese todkrank ist. Zudem ist ihre Beziehung durch Rodolfos Eifersucht ständig in Gefahr. Marcello geht es mit seiner Freundin Musetta ähnlich: Trennung und Versöhnung folgen stets dicht aufeinander. Nach einem letzten Streit schleppt sich Mimì, die fühlt, dass ihr Ende kurz bevor steht, in die Mansarde. Rodolfos Reue kommt zu spät, die junge Frau stirbt im Kreise der Gefährten. Die aktuelle Wiederaufnahme der Inszenierung aus der Spielzeit 1997/98 wartet mit einer Reihe von Neubesetzungen auf: Als Mimì gibt die junge rumänische Sopranistin Simona Mihai ihr Haus- und Rollendebüt. Am Royal Opera House Covent Garden in London war sie jüngst u.a. als Musetta in Puccinis Meisterwerk zu erleben. An ihrer Seite gibt der armenische Tenor Liparit Avetisyan sein Hausdebüt als Rodolfo. Das Ensemblemitglied des Armenian National Academic Opera and Ballet Theatre zählt Auftritte als Alfredo in Verdis La Traviata am Londoner Covent Garden zu seinen aktuellen Gastengagements. Der Amerikaner Jonathan Beyer (Marcello) kehrt nach Ravels L’Heure espagnole (2010/11) und Verdis Die sizilianische Vesper (2012/13) nach Frankfurt zurück. Alison King (Musetta) ist Absolventin des Yale Opera Studio und seit 2016/17 Mitglied des Opernstudios der Oper Frankfurt. Am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters steht erstmals Dirk Kaftan, der ab 2017 den Posten des Generalmusikdirektors der Stadt Bonn bekleiden wird und seit 2013 als Chefdirigent der Oper Graz und des Grazer Philharmonischen Orchesters fungiert. Alle weiteren erstbesetzten Sängerinnen und Sänger der Serie sind mit der Produktion bereits vertraut. Neue Namen tauchen erst wieder in den Alternativbesetzungen auf, angeführt von Olesya Golovneva (Mimì) und Piero Pretti (Rodolfo) als Gäste und „Neuzugang“ Sydney Mancasola (Musetta) aus dem Ensemble. Samstag, 3. Dezember 2016, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot Erste Wiederaufnahme DER GOLDENE DRACHE Musiktheater (2013/14) von Peter Eötvös Musikalische Leitung: Nikolai Petersen; Inszenierung: Elisabeth Stöppler Mitwirkende: Karen Vuong (Die junge Frau u.a.), Hedwig Fassbender (Die Frau über sechzig u.a.), Ingyu Hwang (Der junge Mann u.a.), Hans-Jürgen Lazar (Der Mann über sechzig u.a.), Holger Falk (Der Mann u.a.), Ensemble Modern Weitere Vorstellungen: 5., 7., 9., 10. Dezember 2016 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr Kompositionsauftrag von Oper Frankfurt und Ensemble Modern Koproduktion mit dem Ensemble Modern Preise: € 20 bis 65 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 3 Nachdem bekannt wurde, dass einer der meistgespielten deutschen Gegenwartsdramatiker – Roland Schimmelpfennig (*1967) – die literarische Vorlage zur neuesten Oper eines der erfolgreichsten Komponisten unserer Zeit – Peter Eötvös (*1944) – liefern sollte, wurde die Uraufführung des Werks am 29. Juni 2014 im Bockenheimer Depot mit Spannung erwartet. 2010 war Schimmelpfennigs Goldener Drache zum Berliner Theatertreffen eingeladen und anlässlich der Kritikerumfrage des Fachmagazins Theater heute zum „Stück des Jahres“ gewählt worden. Eötvösʼ vorangegangene Oper Paradise reloaded (Lilith) hatte 2013 an der Neuen Oper Wien ihre Uraufführung gefeiert. Nun fanden beide Künstler in einem von der Oper Frankfurt in Koproduktion mit dem Ensemble Modern in Auftrag gegebenen Werk zusammen. Der Erfolg bei Publikum und Presse ließ nichts zu wünschen übrig, und so sei an dieser Stelle aus den nach der Uraufführung erschienenen Kritiken zitiert: „Einhelliger Beifall im Bockenheimer Depot für eine fabelhafte Ensembleleistung, für Musik, die alles auf den Punkt bringt. (…) Unbedingt sehenswert!“ – „Grandioses Musiktheater, musikalisch und von Regisseurin Elisabeth Stöppler auch szenisch perfekt umgesetzt.“ – „Aber alles das wäre nichts, wenn nicht Peter Eötvös mit leichter souveräner Hand vertont hätte. Es geht ihm nicht um neue Klänge oder um Experimentaltheater. Am Anfang klingt es so lustig und prägnant wie in einer Kinderoper. Es gehört ja zu Eötvös' Stilprinzipien, den Text möglichst prägnant in Sprechgeschwindigkeit durchlaufen zu lassen, so dass sich die Schimmelpfennigschen Sprachskurrilitäten auch mitteilen. Das präzis spielende Ensemble Modern liefert nicht nur eine illustrative Klangtapete, sondern gibt dem Ganzen einen rhythmischen, vorwärtsdrängenden Puls und vor allem Farbigkeit und rhetorische Vielseitigkeit. Schräge Glissandi, Gongs, Choräle, Recitar cantando à la Monteverdi, alles das zaubert Eötvös hervor.“ Die Handlung erzählt – mit einer gehörigen Portion schwarzen Humors und vor dem Hintergrund der Flüchtlingsthematik aktueller denn je – von den Schattenseiten der globalisierten Welt, von Ausbeutung, Gier und Brutalität: Einem jungen Chinesen wird im China-Vietnam-ThaiSchnellrestaurant „Der goldene Drache“ ein schmerzender Schneidezahn mit der Rohrzange gezogen, da er ohne Aufenthaltsgenehmigung nicht zum Arzt gehen kann. Der Zahn landet in einem Suppentopf und somit im Mund einer Stewardess, die zu den Stammkunden des Imbisses zählt. Empört wirft sie den Zahn in den Fluss, in den zuvor der bei der brutalen „Operation“ verblutete Junge geworfen wurde. Eingewickelt in einen großen Drachenteppich soll er den Weg zurück in seine Heimat finden. Ergänzt wird diese Geschichte durch die Fabel von der fleißigen Ameise und der lustigen, aber faulen Grille. Hier steht sie als Gleichnis für ein von Ausbeutung und Missbrauch geprägtes Schicksal. Zu den Neubesetzungen anlässlich der ersten Wiederaufnahme dieser Uraufführungsproduktion aus der Spielzeit 2013/14 – mit der die Oper Frankfurt 2015 mit großem Erfolg bei den Bregenzer Festspielen gastierte – zählt vor allem Ensemblemitglied Karen Vuong (Die junge Frau u.a.). Die amerikanische Sopranistin machte in Frankfurt zuletzt 2015/16 mit ihrer Darstellung der Micaëla in Bizets Carmen auf sich aufmerksam; eine Partie, die sie u.a. neben der Donna Elvira in Mozarts Don Giovanni auch in der aktuellen Saison verkörpert. Der koreanische Tenor Ingyu Hwang (Der junge Mann u.a.) ist seit 2015/16 Mitglied des Opernstudios der Oper Frankfurt und hat vor allem in zahlreichen Foyerproduktionen der Reihe Oper für Kinder mitgewirkt. Die musikalische Leitung des Ensemble Modern liegt erstmals bei dieser Produktion bei Kapellmeister Nikolai Petersen. Zu seinen weiteren Aufgaben in der Saison 2016/17 gehören die Neuproduktion von Brittens Paul Bunyan im Bockenheimer Depot sowie Repertoirevorstellungen von Mozarts Die Zauberflöte und Don Giovanni im Opernhaus. Alle weiteren Partien sind erneut mit den Sängerinnen und Sängern der Uraufführungsserie besetzt. Freitag, 9. Dezember 2016, um 19.00 Uhr im Opernhaus Erste Wiederaufnahme EZIO Dramma per musica in drei Akten (Prager Fassung) von Christoph Willibald Gluck In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Simone Di Felice; Regie: Vincent Boussard Mitwirkende: Rupert Enticknap (Valentiniano), Cecelia Hall (Fulvia), Max Emanuel Cencic (Ezio), Sydney Mancasola (Onoria), Theo Lebow (Massimo), Michael Porter (Varo) Weitere Vorstellungen: 14., 17., 22., 28. Dezember 2016 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 4 Die Neuinszenierung des Ezio von „Opernreformator“ Christoph Willibald Gluck (1714-1787) durch den französischen Regisseur Vincent Boussard feierte am 10. November 2013 Premiere an der Oper Frankfurt. Ein besonderer Blickfang dieser Produktion waren sicherlich die aufwändigen Kostüme von Modeschöpfer Christian Lacroix, welche die Basis für eine detailliert ausgearbeitete Personenführung abgaben. So konnte man in einer nach der Premiere erschienenen Kritik lesen: „Auf die genaue Charakterisierung der Personen und deren Beziehungen untereinander legt der Regisseur besonderen Wert. So entsteht ein apartes Kammerspiel, das ganz auf die Protagonisten fokussiert ist.“ Ein weiterer Rezensent schrieb: „Die ausdrucksvollen Kostüme in karger Umgebung saugen die Blicke des Publikums an und lenken sie ganz auf die Figuren. Mit ihnen arrangiert Regisseur Boussard ein intensives Kammerspiel, das mit wenigen Requisiten auskommt und ganz auf Gesten, Blicken und Posen beruht. (…) Ein solches Konzept hätte mit minderbegabten Darstellern rasch scheitern können. In Frankfurt aber verhilft ein spielfreudiges Ensemble der Regie zur Entfaltung.“ Vor dem Hintergrund des historisch verbürgten Sieges des römischen Feldherrn Aetius (Ezio) über die Hunnen im 5. Jahrhundert v. Chr. behandelt das Werk eine komplizierte Intrigen- und Liebesgeschichte: Der Patrizier Massimo will sich an Kaiser Valentiniano rächen, da dieser einst Massimos Frau vergewaltigt hatte. Seine Tochter Fulvia soll den Kaiser heiraten, um ungehindert den Sühnemord zu begehen. Doch das Mädchen liebt den Krieger Ezio, der aber wiederum Onoria, der Schwester des Kaisers, versprochen ist. Als Massimos Mordanschlag auf Valentiniano misslingt, lenkt der Patrizier den Verdacht auf Ezio. Daraufhin will der Kaiser den Widersacher aus dem Weg räumen lassen. Da wird die Nachricht vom vermeintlichen Tod Ezios verkündet. Massimo hetzt nun das Volk gegen den Kaiser auf, der schließlich durch den in Wahrheit noch lebenden Ezio gerettet wird. Der Kaiser verzeiht daraufhin allen und verzichtet zugunsten seines Feldherrn auf Fulvia. Die musikalische Leitung der Wiederaufnahme liegt bei Simone Di Felice. Der Italiener wirkt seit 2012/13 als Solorepetitor an der Oper Frankfurt, wo er sich den Ruf als gefragter Barockdirigent erarbeitet hat. Zuletzt leitete er 2015/16 im Bockenheimer Depot Händels Radamisto. Max Emanuel Cencic (Ezio) gehört zu den renommiertesten Countertenören der Szene mit einer umfangreichen Diskographie und Auftritten an vielen wichtigen Barockmusik-Zentren. In der Premierenserie der Produktion 2013/14 sang der Kroate noch die Partie des Valentiniano, die nun von seinem englischen Fachkollegen Rupert Enticknap übernommen wird. Zu dessen aktuellen Verpflichtungen zählen Auftritte in Händel-Opern am Theater an der Wien (Orlando) sowie beim London Handel Festival (Elpidia) und Buxton Festival (Tamerlano). Geplant ist zudem die Partie des Hirten Lel in Rimski-Korsakows Schneeflöckchen an der Opéra national de Paris. Zur Besetzung aus dem Ensemble gehören die „Neuzugänge“ Cecelia Hall (Fulvia), Sydney Mancasola (Onoria) und Theo Lebow (Massimo) sowie Michael Porter als Varo. Dienstag, 13. Dezember 2016, um 20.00 Uhr im Opernhaus Liederabend JOHANNES MARTIN KRÄNZLE, Bariton HILKO DUMNO, Klavier Lieder von Gustav Mahler, Frank Martin, Maurice Ravel, Richard Rudolf Klein Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) Ein Star kehrt nach schwerer Erkrankung ins Rampenlicht zurück: Johannes Martin Kränzle, der seit 1998 zu den Lieblingen des Frankfurter Ensembles zählt und mit einem über 100 Partien umfassenden Repertoire weltweit gefeiert wird; zuletzt bei seinem Debüt an der Metropolitan Opera in New York als Beckmesser (Die Meistersinger von Nürnberg) in der Spielzeit 2014/15 und – nach seiner Genesung – im September 2016 als Don Alfonso (Così fan tutte) am Royal Opera House Covent Garden in London. Wie eindrücklich und fein nuanciert der Bariton nicht nur auf der Opernbühne, sondern mit besonderer Vorliebe auch im Konzertrahmen Geschichten erzählt, davon konnte sich das Frankfurter Publikum bereits bei seinem letzten Liederabend an der Seite seines Kammermusikpartners Hilko Dumno im ausverkauften Haus überzeugen. Geradezu symbiotisch durchmessen die beiden sämtliche Farben, jede Höhe und Tiefe der dargebotenen Werke, was auch das in jüngerer Zeit gemeinsam aufgenommene Album Grenzen der Menschheit mit Liedern von Franz Schubert und Robert Schumann belegt. Durch seine Tätigkeiten als Komponist und Pädagoge (Gastprofessuren an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und an der brasilianischen Universität von Rio Grande do Norte in Natal) erweitert der „Sänger des Jahres“ 2011 (Opernwelt) kontinuierlich das Perspektivenspektrum, mit dem er sich der Musik nähert – auf der Opernbühne wie im Konzertsaal. 5 Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich. Ich bitte hiermit um Veröffentlichung dieser Termine. Zur Absprache der Vorberichterstattung, Bestellung von Fotomaterial und Reservierung Ihrer Pressekarten erreichen Sie mich unter der Telefonnummer 069 - 212 46 727. Meine Faxnummer lautet 069 - 212 37 164, oder senden Sie eine E-Mail an [email protected]. Mit freundlichen Grüßen Holger Engelhardt Pressereferent 6