highlights im spielplan der oper frankfurt im dezember 2016

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31. Oktober 2016
HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM DEZEMBER 2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
folgende Highlights finden sich im Spielplan der Oper Frankfurt im Dezember 2016 (Änderungen
vorbehalten):
Samstag, 3. Dezember 2016 bis Donnerstag, 5. Januar 2017 im Bockenheimer Depot
Frankfurter Erstaufführung / Uraufführung / Wiederaufnahme
HEIM.SPIELE
Ensemble Modern@Bockenheimer Depot
„heim.spiele“ für das Ensemble Modern: Vom 3. Dezember 2016 bis zum 5. Januar 2017 präsentiert sich
der Klangkörper im Rahmen einer Residenz in Kooperation mit der Oper Frankfurt im Bockenheimer
Depot in seiner Heimatstadt. Zu erleben sind die Wiederaufnahme von Peter Eötvös’ Musiktheater Der
goldene Drache (siehe Seite 3 f.) sowie zwei Erfolgsstücke des Komponisten Steve Reich, der in diesem
Jahr seinen 80. Geburtstag feierte: Music for 18 Musicians sowie – erstmals in der Region Frankfurt
Rhein-Main – die Video-Oper The Cave. Das Varietéprogramm Spectacle Spaces lässt die Musik
Mauricio Kagels und Martin Matalons auf spektakuläre moderne Zirkuskunst treffen.
Eine Kooperation mit dem Ensemble Modern auf Einladung der Oper Frankfurt.
Mit großzügiger Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Aventis Foundation, der
Deutsche Bank Stiftung, der Crespo Foundation, der Dr. Marschner Stiftung, der Stiftung Polytechnische
Gesellschaft Frankfurt am Main, der Freunde des Ensemble Modern e.V. und der Stadt Frankfurt.
Freitag, 16. Dezember 2016, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot
Frankfurter Erstaufführung
THE CAVE
Multimediales Oratorium in drei Teilen (1990-93) von Steve Reich (*1936) und Beryl Korot (*1945)
Mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Brad Lubman; Filmprojektion: BIG cinema; Lichtdesign: Jürgen Koß;
Klangregie: Norbert Ommer
Mitwirkende: Synergy Vocals, Ensemble Modern
Weitere Vorstellungen: 17., 18., 20., 21. Dezember 2016, jeweils um 19.30 Uhr
Preise: € 20 bis 65 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Die Höhle Machpela, auch Höhle der Patriarchen, in Hebron ist Ruhestätte des Erzvaters Abraham
und seiner Nachkommen. Sowohl für Juden als auch für Muslime hat die Stätte eine enorme religiöse
Bedeutung, führen doch beide ihre Abstammung auf Abraham zurück. Die dokumentarische VideoOper The Cave des Komponisten Steve Reich (*1936) und der Videokünstlerin Beryl Korot (*1945)
folgt den Spuren der Beziehung zwischen Juden und Muslimen und vergegenwärtigt damit die 4000
Jahre alte biblische Geschichte von Abraham, seinen Frauen Sara und Hagar sowie den Söhnen
Ismael und Isaak. Grundlage für The Cave bilden Interview-Aufnahmen mit Israelis, Palästinensern
und Amerikanern. Die Antworten auf die stets gleichen fünf Fragen „Wer war Abraham? Wer war
Sara? Hagar? Ismael? Und Isaak?“ spiegeln die unterschiedlichen Sichtweisen der verschiedenen
Kulturkreise wider und entwerfen ein Kaleidoskop an Erinnerungen und Reflexionen. Mit der VideoOper, die Musik mit multiplen Videos dokumentarischen Charakters kombiniert, begründeten Steve
Reich und Beryl Korot eine „neue Art des Musiktheaters“. Auf fünf großen Videoleinwänden erscheinen
die Bildsequenzen der Interviews – angereichert mit Bibel- und Koranzitaten –, vervielfältigt, simultan
überlagert und zeitversetzt geschachtelt. Diese Bilder und Sprechmelodien nimmt Steve Reich als
Ausgangsmaterial für seine Musik, verdoppelt und harmonisiert sie vielfältig.
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Sonntag, 25. Dezember 2016, um 18.00 Uhr im Bockenheimer Depot
MUSIC FOR 18 MUSICIANS
von Steve Reich (*1936)
Mit Übertiteln
Klangregie: Norbert Ommer
Mitwirkende: Synergy Vocals, Ensemble Modern
Weitere Vorstellung: 26. Dezember 2016 um 18.00 Uhr
Preise: € 20 bis 65 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Der amerikanische Komponist Steve Reich (*1936) gilt als einer der Pioniere der Minimal Music. Die
zwischen 1974 und 1976 entstandene Komposition Music for 18 Musicians zählt zu den
Schlüsselwerken in seinem Œuvre. Ein Mikrokosmos aus rhythmischen Klängen und repetitiven
Mustern, der das Phänomen der Wiederholung und Veränderung auslotet und in seinem kontinuierlich
an- und abschwellenden Gestus einen faszinierender Sog auslöst, in den einzutauchen dem Publikum
ebenso freisteht wie das genaue Dechiffrieren der technischen Konstruktion: Elf Sektionen sind durch
jeweils einen eigenen Akkord grundiert, aus dem das Material für die Instrumentalisten und vier
Sängerinnen gewonnen wird. In ihrem Umfang einer Kammersinfonie gleich, kommt Music for 18
Musicians dabei ohne einen Dirigenten aus – eine Aufführungspraxis, zu der sich Steve Reich sowohl
von der westafrikanischen Musik als auch von indonesischen Gamelan-Trommlern inspirieren ließ. Die
Uraufführung von Music for 18 Musicians 1976 in New York mit seinem eigenen Ensemble „Steve Reich
and Musicians“ machte Steve Reich einem breiteren Publikum bekannt. Erst zwanzig Jahre später fand
die Komposition ihren Weg nach Europa, nach Frankfurt am Main, wo das Ensemble Modern das Werk
einstudierte. Ein Vorhaben, das ohne die enge Zusammenarbeit mit dem Komponisten nicht zu
realisieren gewesen wäre. Denn Reich hatte für seine Musicians keine Partitur ausformuliert, auch lagen
die Stimmen nur in einer Art privater Kurzschrift vor. Eine Partitur und ausgeschriebene Stimmen
entstanden, und überdies eine bis heute anhaltende Künstlerbeziehung zwischen Steve Reich und dem
Ensemble Modern sowie zahlreiche gemeinsame Konzerte in der ganzen Welt.
Samstag, 31. Dezember 2016, um 21.00 Uhr im Bockenheimer Depot
SPECTACLE SPACES
Frankfurter Erstaufführungen
Morceau de Concours für eine oder zwei Trompeten (Fassung für Trompete und Horn, 1972)
Varieté. Concert-Spectacle für Artisten und Musiker (1976/77)
von Mauricio Kagel (1931-2008)
Uraufführung
Caravanserail (2016)
von Martin Matalon (*1958)
Musikalische Leitung: Franck Ollu; Konzeption: Knut Gminder und Robin Witt; Regie: Knut Gminder;
Choreografie: Aleksei Uvarov; Beleuchtungskonzept und Lichttechnik: Wiglev von Wedel
Mitwirkende: Internationales Artistenensemble, Ensemble Modern
Weitere Vorstellungen: 1. (18.00 Uhr), 3., 4., 5. Januar 2017
Falls nicht anders angegeben, beginnen alle Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 25 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
In einer düsteren, pessimistischen Welt wird ein nostalgischer Jahrmarkt, der die Vielfalt (Varieté) feiert,
anstatt sie zu fürchten, zu Zuflucht und Ablenkung – oder gar zum Ausweg? Der Abend Spectacle
Spaces mit dem Ensemble Modern und einer hochkarätig besetzten Gruppe internationaler Stars des
Varietés und der Artistik lässt auf beeindruckende Weise zeitgenössische Musik auf moderne
Zirkuskunst treffen. Ausgangspunkt ist das Concert-Spectacle für Artisten und Musiker von Mauricio
Kagel (1931-2008), das die Regeln des klassischen Varietés umkehrt: Die Musik ist nicht mehr zufällige
Begleitung szenischer Attraktionen, sondern sie selbst bedingt das Varietéprogramm nach musikalischen
Gesichtspunkten. Daran anknüpfend hat der argentinische Komponist Martin Matalon (*1958) mit
Caravanserail (2016) eine neue Komposition geschaffen, die an diesem Abend uraufgeführt wird. Wie
Teile eines Puzzles unterschiedlicher Geometrie, Farbe, Form und Zeitlichkeit fügt sich seine Musik
ineinander, mit der die Tänzer und Akrobaten als Kontrapunkt interagieren. In Spectacle Spaces werden
die Musiker des Ensemble Modern auf der Basis der beiden Partituren zentraler und integraler
Bestandteil des artistischen Gesamtkonzepts. Der Gegensatz zwischen zeitgenössischer Musik und
bestaunenswerter und unterhaltender Artistik wird spielerisch aufgelöst, Grenzen zwischen Sparten und
Formaten werden be- und hinterfragt: ein spektakulärer Abend voller bereichernder Kontraste.
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Freitag, 2. Dezember 2016, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Elfte Wiederaufnahme
LA BOHÈME
Oper in vier Akten von Giacomo Puccini
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Dirk Kaftan / Sebastian Zierer; Regie: Alfred Kirchner
Mitwirkende: Simona Mihai / Olesya Golovneva (Mimì),
Liparit Avetisyan / Piero Pretti / Dimitri Pittas / Mario Chang (Rodolfo),
Jonathan Beyer / Iurii Samoilov (Marcello), Alison King / Sydney Mancasola (Musetta),
Björn Bürger / Ludwig Mittelhammer (Schaunard), Kihwan Sim / Daniel Miroslaw (Colline), Franz Mayer (Benoît) u.a.
Weitere Vorstellungen: 8., 16., 31. (15.00 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren),
31. (19.30 Uhr; mit anschließender Silvesterfeier im Foyer) Dezember 2016,
5., 7., 14. (Oper für Familien, 19.30 Uhr; pro Erwachsenen-Kaufkarte maximal drei Tickets für
Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre gratis, empfohlen ab 8 Jahren) Januar 2017
Falls nicht anders angegeben, beginnen alle Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
La Bohème von Giacomo Puccini (1858-1924) zählt neben Werken wie Mozarts Die Zauberflöte
und Bizets Carmen zu den Klassikern der Opernliteratur. Die aktuelle Frankfurter Produktion
dieses Dauerbrenners in der Regie von Alfred Kirchner feierte am 17. Januar 1998 Premiere im
Opernhaus. Die Inszenierung wird nun zum 11. Mal wiederaufgenommen, wobei es sich bei der
ersten Vorstellung der Serie am 2. Dezember 2016 um die 114. Aufführung handelt.
Zum Inhalt: Der Poet Rodolfo lebt in ärmlichen Verhältnissen zusammen mit seinen Künstlerfreunden
Schaunard, Marcello und Colline in einer Mansarde über den Dächern von Paris. Alle vier schlagen
sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Als sich Rodolfo in die Stickerin Mimì verliebt, ahnt er noch
nicht, dass diese todkrank ist. Zudem ist ihre Beziehung durch Rodolfos Eifersucht ständig in Gefahr.
Marcello geht es mit seiner Freundin Musetta ähnlich: Trennung und Versöhnung folgen stets dicht
aufeinander. Nach einem letzten Streit schleppt sich Mimì, die fühlt, dass ihr Ende kurz bevor steht, in
die Mansarde. Rodolfos Reue kommt zu spät, die junge Frau stirbt im Kreise der Gefährten.
Die aktuelle Wiederaufnahme der Inszenierung aus der Spielzeit 1997/98 wartet mit einer Reihe von
Neubesetzungen auf: Als Mimì gibt die junge rumänische Sopranistin Simona Mihai ihr Haus- und
Rollendebüt. Am Royal Opera House Covent Garden in London war sie jüngst u.a. als Musetta in
Puccinis Meisterwerk zu erleben. An ihrer Seite gibt der armenische Tenor Liparit Avetisyan sein
Hausdebüt als Rodolfo. Das Ensemblemitglied des Armenian National Academic Opera and Ballet
Theatre zählt Auftritte als Alfredo in Verdis La Traviata am Londoner Covent Garden zu seinen
aktuellen Gastengagements. Der Amerikaner Jonathan Beyer (Marcello) kehrt nach Ravels L’Heure
espagnole (2010/11) und Verdis Die sizilianische Vesper (2012/13) nach Frankfurt zurück. Alison
King (Musetta) ist Absolventin des Yale Opera Studio und seit 2016/17 Mitglied des Opernstudios der
Oper Frankfurt. Am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters steht erstmals Dirk Kaftan,
der ab 2017 den Posten des Generalmusikdirektors der Stadt Bonn bekleiden wird und seit 2013 als
Chefdirigent der Oper Graz und des Grazer Philharmonischen Orchesters fungiert. Alle weiteren
erstbesetzten Sängerinnen und Sänger der Serie sind mit der Produktion bereits vertraut. Neue Namen
tauchen erst wieder in den Alternativbesetzungen auf, angeführt von Olesya Golovneva (Mimì) und
Piero Pretti (Rodolfo) als Gäste und u.a. „Neuzugang“ Sydney Mancasola (Musetta) aus dem Ensemble.
Samstag, 3. Dezember 2016, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot
Erste Wiederaufnahme
DER GOLDENE DRACHE
Musiktheater (2013/14) von Peter Eötvös
Musikalische Leitung: Nikolai Petersen; Inszenierung: Elisabeth Stöppler
Mitwirkende: Karen Vuong (Die junge Frau u.a.), Hedwig Fassbender (Die Frau über sechzig u.a.),
Ingyu Hwang (Der junge Mann u.a.), Hans-Jürgen Lazar (Der Mann über sechzig u.a.),
Holger Falk (Der Mann u.a.), Ensemble Modern
Weitere Vorstellungen: 5., 7., 9., 10. Dezember 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Kompositionsauftrag von Oper Frankfurt und Ensemble Modern
Koproduktion mit dem Ensemble Modern
Preise: € 20 bis 65 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
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Nachdem bekannt wurde, dass einer der meistgespielten deutschen Gegenwartsdramatiker –
Roland Schimmelpfennig (*1967) – die literarische Vorlage zur neuesten Oper eines der
erfolgreichsten Komponisten unserer Zeit – Peter Eötvös (*1944) – liefern sollte, wurde die
Uraufführung des Werks am 29. Juni 2014 im Bockenheimer Depot mit Spannung erwartet. 2010
war Schimmelpfennigs Goldener Drache zum Berliner Theatertreffen eingeladen und anlässlich
der Kritikerumfrage des Fachmagazins Theater heute zum „Stück des Jahres“ gewählt worden.
Eötvösʼ vorangegangene Oper Paradise reloaded (Lilith) hatte 2013 an der Neuen Oper Wien ihre
Uraufführung gefeiert. Nun fanden beide Künstler in einem von der Oper Frankfurt in Koproduktion
mit dem Ensemble Modern in Auftrag gegebenen Werk zusammen.
Der Erfolg bei Publikum und Presse ließ nichts zu wünschen übrig, und so sei an dieser Stelle aus
den nach der Uraufführung erschienenen Kritiken zitiert: „Einhelliger Beifall im Bockenheimer
Depot für eine fabelhafte Ensembleleistung, für Musik, die alles auf den Punkt bringt. (…)
Unbedingt sehenswert!“ – „Grandioses Musiktheater, musikalisch und von Regisseurin Elisabeth
Stöppler auch szenisch perfekt umgesetzt.“ – „Aber alles das wäre nichts, wenn nicht Peter
Eötvös mit leichter souveräner Hand vertont hätte. Es geht ihm nicht um neue Klänge oder um
Experimentaltheater. Am Anfang klingt es so lustig und prägnant wie in einer Kinderoper. Es
gehört ja zu Eötvös' Stilprinzipien, den Text möglichst prägnant in Sprechgeschwindigkeit
durchlaufen zu lassen, so dass sich die Schimmelpfennigschen Sprachskurrilitäten auch mitteilen.
Das präzis spielende Ensemble Modern liefert nicht nur eine illustrative Klangtapete, sondern gibt
dem Ganzen einen rhythmischen, vorwärtsdrängenden Puls und vor allem Farbigkeit und
rhetorische Vielseitigkeit. Schräge Glissandi, Gongs, Choräle, Recitar cantando à la Monteverdi,
alles das zaubert Eötvös hervor.“
Die Handlung erzählt – mit einer gehörigen Portion schwarzen Humors und vor dem Hintergrund
der Flüchtlingsthematik aktueller denn je – von den Schattenseiten der globalisierten Welt, von
Ausbeutung, Gier und Brutalität: Einem jungen Chinesen wird im China-Vietnam-ThaiSchnellrestaurant „Der goldene Drache“ ein schmerzender Schneidezahn mit der Rohrzange
gezogen, da er ohne Aufenthaltsgenehmigung nicht zum Arzt gehen kann. Der Zahn landet in
einem Suppentopf und somit im Mund einer Stewardess, die zu den Stammkunden des Imbisses
zählt. Empört wirft sie den Zahn in den Fluss, in den zuvor der bei der brutalen „Operation“
verblutete Junge geworfen wurde. Eingewickelt in einen großen Drachenteppich soll er den Weg
zurück in seine Heimat finden. Ergänzt wird diese Geschichte durch die Fabel von der fleißigen
Ameise und der lustigen, aber faulen Grille. Hier steht sie als Gleichnis für ein von Ausbeutung und
Missbrauch geprägtes Schicksal.
Zu den Neubesetzungen anlässlich der ersten Wiederaufnahme dieser Uraufführungsproduktion
aus der Spielzeit 2013/14 – mit der die Oper Frankfurt 2015 mit großem Erfolg bei den Bregenzer
Festspielen gastierte – zählt vor allem Ensemblemitglied Karen Vuong (Die junge Frau u.a.). Die
amerikanische Sopranistin machte in Frankfurt zuletzt 2015/16 mit ihrer Darstellung der Micaëla in
Bizets Carmen auf sich aufmerksam; eine Partie, die sie u.a. neben der Donna Elvira in Mozarts
Don Giovanni auch in der aktuellen Saison verkörpert. Der koreanische Tenor Ingyu Hwang (Der
junge Mann u.a.) ist seit 2015/16 Mitglied des Opernstudios der Oper Frankfurt und hat vor allem
in zahlreichen Foyerproduktionen der Reihe Oper für Kinder mitgewirkt. Die musikalische Leitung
des Ensemble Modern liegt erstmals bei dieser Produktion bei Kapellmeister Nikolai Petersen. Zu
seinen weiteren Aufgaben in der Saison 2016/17 gehören die Neuproduktion von Brittens Paul
Bunyan im Bockenheimer Depot sowie Repertoirevorstellungen von Mozarts Die Zauberflöte und
Don Giovanni im Opernhaus. Alle weiteren Partien sind erneut mit den Sängerinnen und Sängern
der Uraufführungsserie besetzt.
Freitag, 9. Dezember 2016, um 19.00 Uhr im Opernhaus
Erste Wiederaufnahme
EZIO
Dramma per musica in drei Akten (Prager Fassung) von Christoph Willibald Gluck
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Simone Di Felice; Regie: Vincent Boussard
Mitwirkende: Rupert Enticknap (Valentiniano), Cecelia Hall (Fulvia), Max Emanuel Cencic (Ezio),
Sydney Mancasola (Onoria), Theo Lebow (Massimo), Michael Porter (Varo)
Weitere Vorstellungen: 14., 17., 22., 28. Dezember 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
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Die Neuinszenierung des Ezio von „Opernreformator“ Christoph Willibald Gluck (1714-1787) durch
den französischen Regisseur Vincent Boussard feierte am 10. November 2013 Premiere an der Oper
Frankfurt. Ein besonderer Blickfang dieser Produktion waren sicherlich die aufwändigen Kostüme von
Modeschöpfer Christian Lacroix, welche die Basis für eine detailliert ausgearbeitete Personenführung
abgaben. So konnte man in einer nach der Premiere erschienenen Kritik lesen: „Auf die genaue
Charakterisierung der Personen und deren Beziehungen untereinander legt der Regisseur besonderen
Wert. So entsteht ein apartes Kammerspiel, das ganz auf die Protagonisten fokussiert ist.“ Ein weiterer
Rezensent schrieb: „Die ausdrucksvollen Kostüme in karger Umgebung saugen die Blicke des
Publikums an und lenken sie ganz auf die Figuren. Mit ihnen arrangiert Regisseur Boussard ein
intensives Kammerspiel, das mit wenigen Requisiten auskommt und ganz auf Gesten, Blicken und
Posen beruht. (…) Ein solches Konzept hätte mit minderbegabten Darstellern rasch scheitern können.
In Frankfurt aber verhilft ein spielfreudiges Ensemble der Regie zur Entfaltung.“
Vor dem Hintergrund des historisch verbürgten Sieges des römischen Feldherrn Aetius (Ezio) über
die Hunnen im 5. Jahrhundert v. Chr. behandelt das Werk eine komplizierte Intrigen- und
Liebesgeschichte: Der Patrizier Massimo will sich an Kaiser Valentiniano rächen, da dieser einst
Massimos Frau vergewaltigt hatte. Seine Tochter Fulvia soll den Kaiser heiraten, um ungehindert
den Sühnemord zu begehen. Doch das Mädchen liebt den Krieger Ezio, der aber wiederum Onoria,
der Schwester des Kaisers, versprochen ist. Als Massimos Mordanschlag auf Valentiniano misslingt,
lenkt der Patrizier den Verdacht auf Ezio. Daraufhin will der Kaiser den Widersacher aus dem Weg
räumen lassen. Da wird die Nachricht vom vermeintlichen Tod Ezios verkündet. Massimo hetzt nun
das Volk gegen den Kaiser auf, der schließlich durch den in Wahrheit noch lebenden Ezio gerettet
wird. Der Kaiser verzeiht daraufhin allen und verzichtet zugunsten seines Feldherrn auf Fulvia.
Die musikalische Leitung der Wiederaufnahme liegt bei Simone Di Felice. Der Italiener wirkt seit
2012/13 als Solorepetitor an der Oper Frankfurt, wo er sich den Ruf als gefragter Barockdirigent
erarbeitet hat. Zuletzt leitete er 2015/16 im Bockenheimer Depot Händels Radamisto. Max
Emanuel Cencic (Ezio) gehört zu den renommiertesten Countertenören der Szene mit einer
umfangreichen Diskographie und Auftritten an vielen wichtigen Barockmusik-Zentren. In der
Premierenserie der Produktion 2013/14 sang der Kroate noch die Partie des Valentiniano, die nun
von seinem englischen Fachkollegen Rupert Enticknap übernommen wird. Zu dessen aktuellen
Verpflichtungen zählen Auftritte in Händel-Opern am Theater an der Wien (Orlando) sowie beim
London Handel Festival (Elpidia) und Buxton Festival (Tamerlano). Geplant ist zudem die Partie
des Hirten Lel in Rimski-Korsakows Schneeflöckchen an der Opéra national de Paris. Zur
Besetzung aus dem Ensemble gehören die „Neuzugänge“ Cecelia Hall (Fulvia), Sydney
Mancasola (Onoria) und Theo Lebow (Massimo) sowie Michael Porter als Varo.
Dienstag, 13. Dezember 2016, um 20.00 Uhr im Opernhaus
Liederabend
JOHANNES MARTIN KRÄNZLE, Bariton
HILKO DUMNO, Klavier
Lieder von Gustav Mahler, Frank Martin, Maurice Ravel, Richard Rudolf Klein
Mit freundlicher Unterstützung der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach
Preise: € 15 bis 95 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Ein Star kehrt nach schwerer Erkrankung ins Rampenlicht zurück: Johannes Martin Kränzle, der seit
1998 zu den Lieblingen des Frankfurter Ensembles zählt und mit einem über 100 Partien umfassenden
Repertoire weltweit gefeiert wird; zuletzt bei seinem Debüt an der Metropolitan Opera in New York als
Beckmesser (Die Meistersinger von Nürnberg) in der Spielzeit 2014/15 und – nach seiner Genesung –
im September 2016 als Don Alfonso (Così fan tutte) am Royal Opera House Covent Garden in
London. Wie eindrücklich und fein nuanciert der Bariton nicht nur auf der Opernbühne, sondern mit
besonderer Vorliebe auch im Konzertrahmen Geschichten erzählt, davon konnte sich das Frankfurter
Publikum bereits bei seinem letzten Liederabend an der Seite seines Kammermusikpartners Hilko
Dumno im ausverkauften Haus überzeugen. Geradezu symbiotisch durchmessen die beiden sämtliche
Farben, jede Höhe und Tiefe der dargebotenen Werke, was auch das in jüngerer Zeit gemeinsam
aufgenommene Album Grenzen der Menschheit mit Liedern von Franz Schubert und Robert
Schumann belegt. Durch seine Tätigkeiten als Komponist und Pädagoge (Gastprofessuren an der
Hochschule für Musik und Tanz in Köln und an der brasilianischen Universität von Rio Grande do
Norte in Natal) erweitert der „Sänger des Jahres“ 2011 (Opernwelt) kontinuierlich das
Perspektivenspektrum, mit dem er sich der Musik nähert – auf der Opernbühne wie im Konzertsaal.
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Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter
www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.
Ich bitte hiermit um Veröffentlichung dieser Termine.
Zur Absprache der Vorberichterstattung, Bestellung von Fotomaterial und Reservierung Ihrer
Pressekarten erreichen Sie mich unter der Telefonnummer 069 - 212 46 727. Meine Faxnummer
lautet 069 - 212 37 164, oder senden Sie eine E-Mail an [email protected].
Mit freundlichen Grüßen
Holger Engelhardt
Pressereferent
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