Allgemeines In den letzten Jahren ist verstärkt eine Erhöhung von

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Allgemeines
In den letzten Jahren ist verstärkt eine Erhöhung von Stoffeinträgen in die Spree zu
verzeichnen. Die sogenannte „Verockerung“ und „Sulfatbelastung“ der Spree und der
südlichen Fließgewässer zum Spreewald sind im Wesentlichen mit dem im Lausitzer
Braunkohlerevier stattfindenden Wiederanstieg des Grundwassers verbunden. Diese
großräumigen Prozesse des Grundwasserwiederanstieges im Sanierungsbergbau
der Lausitz haben kein historisches Vorbild.
Eisen als eines der häufigsten Elemente der Erdkruste und Schwefel sind in fast allen Böden der Lausitz in Form von Schwefelkies vertreten. Durch den bergbaubedingten Zutritt von Luftsauerstoff infolge der Grundwasserabsenkung oxydiert / verwittert der vorliegende Schwefelkies zu Eisen und Sulfat. Über Niederschlagswasser
und aufsteigendes Grundwasser gelangen die löslichen Verwitterungsprodukte in
Oberflächengewässer. Als größtes Fließgewässer im Lausitzer Revier ist die Spree
betroffen.
An der Spree sind zwei Betrachtungsräume zu unterscheiden, der Südraum und der
Nordraum. Der Südraum befindet sich an der Landesgrenze von Sachsen zu Brandenburg. Die Stoffeinträge in die Spree erfolgen hier hauptsächlich auf sächsischer
Seite im Bereich des Speichersystems Lohsa II und des Tagebaues Nochten. Die
Eisenfracht wird in der Spree bis auf brandenburgisches Territorium in die Talsperre
Spremberg transportiert, wo sie sich absetzt. Beim Nordraum handelt es sich um die
Sanierungsgebiete Schlabendorf/Seese sowie Gräbendorf/Greifenhain südlich des
Spreewaldes, ausschließlich auf brandenburgischem Gebiet. Hier erfolgen die Stoffeinträge über die südlichen, dem Spreewald zufließenden Grabensysteme. Aktuell ist
davon der Südumfluter des Spreewaldes betroffen.
Die Sulfatfracht kann gegenwärtig technisch und mit vertretbarem Aufwand nicht zurückgehalten werden. Deshalb erfolgt eine gezielte Wassermengensteuerung, so
dass die Konzentrationen in der Spree nicht erreicht werden, die zu einer erheblichen
nachteiligen Beeinträchtigung führen würden.
Die Zuständigkeit für das sächsische Gebiet bis zur Landesgrenze liegt bei den
sächsischen Behörden. Die Spree als Gewässer I. Ordnung im Land Brandenburg
sowie die Talsperre Spremberg liegen in Zuständigkeit des Landesamtes für Umwelt,
Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV). Das Landesamt für Bergbau, Geologie
und Rohstoffe (LBGR) ist zuständige Berg- und Wasserbehörde für die Sanierungsmaßnahmen im Nordraum.
Bereits seit mehreren Jahren besteht die länderübergreifende Arbeitsgruppe (AG)
„Flussbewirtschaftung Spree, Schwarze Elster und Lausitzer Neiße“ unter Leitung
des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) und der
Landesdirektion Dresden (LDS). Mitglieder dieser AG sind u. a.
- das Land Brandenburg mit dem Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV), dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
(MIL - Gemeinsame Landesplanungsabteilung) und dem Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR)
- der Freistaat Sachsen mit dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und
Landwirtschaft (SMUL) und dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)
-
das Land Berlin (Senatsverwaltung
die Bergbauunternehmen Vattenfall Europe Mining AG (VE-M) und Lausitzer
und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV)
Speziell mit Fragen der Wasserbeschaffenheit beschäftigt sich der Arbeitskreis
„Wasserbeschaffenheit“ der AG. Im Rahmen der AG-Arbeit wurden eine Reihe von
Gutachten zu Auswirkungen des Grundwasserwiederanstiegs auf die Fließgewässer
veranlasst.
Der Landtag Brandenburg hat zur Verockerung der Spree in seiner 70. Sitzung am
24. Januar 2013 einen gemeinsamen Entschließungsantrag angenommen, die die
Gefahren für den Spreewald und die Fließgewässer eindämmen sollen. Die Umsetzung dieses Beschlusses wurde von der Staatskanzlei federführend dem Ministerium
für Wirtschaft und Europaangelegenheiten (MWE) zugewiesen. Das MUGV sowie
das MIL unterstützen das MWE. Die Koordination der Ministerien liegt beim Referatsleiter im MWE Herrn MR Cremer.
Als Ansprechpartner der Landesregierung und als Koordinator der Maßnahmen vor
Ort wurde der Präsident des LBGR Herr Dr. Freytag benannt. Im I. Quartal 2013
wurde eigens eine Arbeitsgruppe „Bergbaubedingte Stoffeinträge in die Spree“ unter
Leitung des LBGR gegründet (siehe dazu unter AG „Bergbaubedingte Stoffeinträge
in die Spree“). Gegenwärtig laufen bereits durch die LMBV erste Sofortmaßnahmen
im Nordraum. Dies sind die Schlammberäumung und Instandsetzung von Durchlässen an der Wudritz, die Neutralisation des Lichtenauer Sees sowie die Reaktivierung
Grubenwasserreinigungsanlage Vetschau im Bereich des Vetschauer Mühlenfließes.
Für alle anderen Maßnahmen des 10-Punkte-Planes sind durch die LMBV gegenwärtig Untersuchungen oder Planungen in Auftrag gegeben worden bzw. erfolgen weitere vorbereitende Tätigkeiten.
In den nachfolgenden Gliederungspunkten sind weitere Informationen zum Thema
enthalten, u. a grafische Darstellungen in den eingestellten Vorträgen. Darüber hinaus können analoge bzw. weiter untersetzte Informationen zur „Verockerung“ und
„Sulfatbelastung“ der Spree auch auf folgenden Internetseiten entnommen werden:
Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten (MWE):
http://www.energie.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.323611.de
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) / Landesamt für
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV):
http://www.mugv.brandenburg.de/info/bergbaufolgen_spree
Landtag Brandenburg (Landtagsdrucksachen 5/173, 5/4614):
http://www.parldok.brandenburg.de/
Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV):
http://www.lmbv.de/index.php/loesungen-fuer-saubere-spree.html
Vattenfall Europe Mining AG (VE-M):
http://corporate.vattenfall.de/de/file/Information_zu_Eisenhydroxid_und_Sulfat_in_der
_Spree_29505892.pdf
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