Die Herzinsuffizienz - QP Qualitätspraxen GmbH

Werbung
Herzinsuffizienz – was ist das?
Allgemeines
Wenn Sie feststellen, dass am Nachmittag Ihre Knöchel geschwollen sind, dass Sie beim Treppensteigen
oder bei einer anderen anstrengenderen Arbeit Luftnot verspüren, dann können diese Symptome Anzeichen
für eine Herzinsuffizienz oder anders ausgedrückt eine Herzschwäche sein. Oftmals merken Sie auch schon
seit längerer Zeit, dass Sie rascher als sonst ermüden, meist auch nicht mehr so leistungsfähig als früher
sind.
Spezielles
Was ist die Ursache für die Herzinsuffizienz?
Um es ganz allgemein zu sagen, der Herzmuskel schafft es nicht mehr, genügend Blut in die verschiedenen
Körperorgane zu pumpen. Als konkrete Ursachen für die Herzinsuffizienz kann man unter anderem: den
Bluthochdruck, die koronare Herzkrankheit, angeborene Herzfehler, Lungenerkrankungen und eine ganze
Reihe weiterer Erkrankungen anführen.
Will man jedoch die Ursachen besser verstehen – und damit die Therapiemöglichkeiten – sollte man ein
wenig mehr über das Herz-/Kreislaufsystem wissen:
Jeder weiß, dass unser Herzen ein großer Hohlmuskel von etwa Faustgröße ist, der wie eine Druck-SaugPumpe funktioniert: Das Herzen pumpt Blut in den Lungenkreislauf (kleiner Herzkreislauf), damit es mit
Sauerstoff angereichert wird. Von den Lungen fließt das Blut über den linken Vorhof des Herzens in die linke
Herzkammer, die das mit Sauerstoff angereicherte Blut in die verschiedenen Körperorgane und Gewebe
angibt.
Wenn der Herzmuskel durch den Alterungsprozess des Menschen oder infolge von speziellen Erkrankungen
an (Kontraktions)-Kraft verliert – er sich also nicht mehr so gut wie früher zusammenziehen kann – kann
nicht mehr die gesamte Blutmenge in der linken Herzkammer in den Körper gelangen;
auf der anderen Seite heißt dies, dass dem Körper damit auch weniger Sauerstoff zur Verfügung steht; das
entstehende Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot auf der einen Seite und dem Sauerstoffbedarf auf
der anderen Seite beeinträchtigt nun die Funktionstüchtigkeit der verschiedenen Organe und Gewebe:
der Patient fühlt sich weniger leistungsfähig, er ist oft müde und fühlt sich schnell schlapp. Selbst kleine
Anstrengungen führen zu Atembeschwerden (er muss auf der Treppe stehenbleiben....).
Man teilt die Herzschwäche heute in 4 Stadien ein:
STADIUM I: Die Erkrankung wird vom Patienten (noch) nicht bemerkt, da sich noch keine Folgen der
Schwäche des Herzmuskels zeigen.
STADIUM II: Bei stärkerer körperlicher Belastung machen sich erste Symptome wie Atemnot (Dyspnoe) und
gegebenenfalls geringe Wasseransammlungen in den Beinen (Ödeme) bemerkbar (Belastungsinsuffizienz)
STADIUM III: Auch ohne große körperliche Beanspruchung merken die Patienten die schon geschilderten
Symptome (Ruheinsuffizienz).
STADIUM IV: Die Patienten sind kaum mehr in der Lage, sich auch nur geringfügig zu belasten, da die
Beschwerden auch bei völliger körperlicher Ruhe auftreten können.
Da die Behandlung der Herzinsuffizienz in einem frühen Stadium um so erfolgversprechender ist, da der
geschwächte Herzmuskel sich eher regenerieren kann, sollte die Behandlung möglichst frühzeitig einsetzen,
um den bestmöglichen dauerhaften Behandlungserfolg zu ermöglichen.
Erkrankungen & Symptome
Was merkt der herzinsuffiziente Patient? Atemnot (Dyspnoe) und Wassereinlagerungen in das Gewebe
(Ödeme) – vor allem verschwollene Knöchelbereiche, in die man richtige Dellen drücken kann und die
zumeist am Nachmittag und Abend sich bemerkbar machen – sind die wichtigsten Symptome der
Herzinsuffizienz.
Schreitet die Erkrankung fort, so treten diese Beschwerden nicht nur bei stärkerer körperlicher Belastung
(Schleppen schwerer Lasten, Treppensteigen....) auf, sondern auch schon bei an sich kaum belastenden
Tätigkeiten. Wie schon erwähnt ist die rasche Ermüdbarkeit durch die verringerte Herzleistung unmittelbare
Folge der Herzleistungsschwäche.
Erwähnt werden muss außerdem das häufige nächtliche Wasserlassen, das dadurch verursacht wird, dass
das in Ruhe in das Gewebe eingelagerte Wasser nachts verstärkt ausgeschieden wird.
Ein beschleunigter Puls gibt einem oft das Gefühl des "Herzjagens", hinzu können kaltschweißige Haut bei
vermehrtem Schwitzen und Schwindelgefühle kommen.
Was können Sie tun?
Wenn Sie solche Symptome bei sich bemerken, sollten Sie baldmöglichst Ihren Arzt aufsuchen: nach einer
genauen medizinischen Untersuchung, die auch technische Untersuchungsmethoden wie EKG,
Laboruntersuchung, eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs und ggf. eine Echocardiographie umfassen
wird, lässt sich nach gesicherter Diagnostik ein Behandlungsplan für Sie erstellen:
er wird darauf abzielen, das kranke Herzen zu entlasten und die Kontraktionskraft des Herzmuskels zu
stärken. Dies kann auf verschiedene Art und Weise geschehen; deshalb kann man nicht von einer
Behandlungsmethode sprechen, sondern die Behandlung der Herzinsuffizienz wird sich am individuellen
Krankheitszustand jedes einzelnen Betroffenen orientieren.
In den meisten Fällen wird eine medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz durchgeführt; in einigen Fällen
kann jedoch wie beim Vorliegen verengter Koronargefäße zum Beispiel eine Ballondilatation der verengten
Herzkranzarterie oder eine Bypass-Operation durchgeführt werden.
Weitere Tipps
Doch auch Sie selbst können einiges Wichtige tun, denn die medikamentöse Therapie allein muß von Ihnen
unterstützt werden:
✗ Regulieren Sie Ihr Gewicht, wenn nötig. Denken Sie daran, dass jedes überflüssige Kilo Ihr Herzen
belastet!!!
✗ Ernähren Sie sich gesund: eine kaloriengerechte, fettarme und ausgewogene Ernährung ist
Voraussetzung für eine solche Lebensweise.
✗ Versuchen Sie die Salzaufnahme zu reduzieren und die Flüssigkeitsmenge, die Sie täglich aufnehmen,
zu begrenzen (Ihr Arzt wird die für Sie relevanten Mengen mitteilen).
✗ Bewegen Sie sich regelmäßig (Spaziergänge, Schwimmen, Fahrradfahren....Wandern): machen Sie
das, was Ihnen Spaß macht, das Sie aber nicht überfordert.
✗ Organisieren und optimieren Sie Ihren Tagesablauf: nach körperlich belastenden Tätigkeiten fügen Sie
Ruhepausen ein! Machen Sie nicht alles auf einmal, sondern verteilen Sie Ihre Arbeiten auf den
Vormittag oder den Nachmittag oder sogar auf mehrere Tage. Gönnen Sie sich einen Mittagsschlaf, und
sei es nur für eine halbe Stunde.
✗ Lassen Sie sich nicht hetzen; gönnen Sie sich Pausen, wenn es Ihnen danach ist.
✗ Planen Sie Ihren Urlaub sinnvoll: verzichten Sie auf Reisen mit großer körperlicher Anstrengung oder
extremen klimatischen Bedingungen.
Ein Patienten-Service von
Herunterladen