0 A1 A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule 1 Fächerübergreifender Unterricht................................................................................... 1 2 Fachunterricht.................................................................................................................. 3 Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule 1 A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule Essen und Trinken beeinflussen unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Das Ernährungsverhalten wird bereits in der Kindheit entscheidend geprägt; Ess- und Trinkgewohnheiten werden oft ein Leben lang beibehalten. Ein positives Ernährungsverhalten bei Kindern zu fördern ist daher Auftrag für alle Erziehenden. Ernährungserziehung leistet einen langfristig wirksamen Beitrag zur Gesundheit. Im Lehrplan der Grundschule ist die gesunde Ernährung sowohl Thema des fächerübergreifenden Lernens wie auch des Fachunterrichts, besonders des Heimat- und Sachunterrichts. Im Folgenden werden die Themen des neuen Lehrplans zusammengestellt, die einen Bezug zur Ernährung haben. Dies ermöglicht einen raschen Überblick über die Lernziele sowie über Querverbindungen und Ansatzpunkte für fächerverbindendes Lernen. 1 Fächerübergreifender Unterricht Als elementarer Bestandteil der Gesundheitserziehung gehört die Ernährungserziehung zu den fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsaufgaben in der Grundschule. Ein Ziel der schulischen Gesundheitserziehung ist laut Lehrplan, „bei den Kindern gesundheitsorientierte Einstellungen, Verhaltensweisen und auch grundlegende Handlungskompetenzen aufzubauen“. Übertragen auf den Bereich der Ernährungserziehung bedeutet das zum Beispiel, ⌦ die Einstellung zu fördern, - dass Essen und Trinken wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit sind, - dass Frühstück und Pausenbrot als „Sprungbrett in den Tag“ die Leistungsfähigkeit am Vormittag günstig beeinflussen; ⌦ Verhaltensweisen zu fördern wie - die Beachtung grundlegender Ernährungsregeln (z. B. regelmäßig essen, abwechslungsreich essen), - die Auswahl überwiegend nährstoffreicher Nahrungsmittel; ⌦ die Handlungskompetenz zu fördern, z. B. - Tischsitten einhalten können, - grundlegende Hygienemaßnahmen (z. B. Hände waschen, Obst waschen) kennen und anwenden, - evtl. einfache Verfahrensweisen der Lebensmittelverarbeitung beherrschen (Obst waschen, schälen, zu Obstsalat verarbeiten). Essen und Trinken sind Grundphänomene unseres Alltags, die zahlreiche Facetten aufweisen. Essen und Trinken haben nicht nur die Aufgabe, unseren Hunger zu stillen und den Körper Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz 2 A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule mit Nährstoffen und Energie zu versorgen. Unser Ernährungsverhalten hat darüber hinaus eine emotionale, eine soziale, eine psychische und eine kulturelle Komponente; diese beeinflussen die Nahrungsauswahl oft in hohem Maße. Ernährungserziehung ist daher nicht auf die Vermittlung von Ernährungsregeln beschränkt, sondern bietet vielfältige Begegnungsmöglichkeiten mit dem Thema „Essen und Trinken“. Die Kinder bringen bereits viele vorschulische und außerschulische Erfahrungen mit. Entsprechend diesen Erfahrungen lässt sich das Thema mit weiteren Lernbereichen verbinden. So werden vielfältige Verbindungen zur Lebenswirklichkeit der Kinder geknüpft und damit das Lernen gefördert. Die Hinführung an eine gesundheitsbewusste Nahrungsmittelwahl, aber ebenso das Erleben der kulturellen und sozialen Dimension des Essens, z. B. beim gemeinsamen Schulfrühstück oder einem Fest, stärken das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden der Kinder. Dies ist auch ein Beitrag zur Suchtvorbeugung. Ernährungserziehung lässt sich gut in handlungsorientierten sowie projektorientierten Unterrichtseinheiten durchführen. Diese Unterrichtsformen machen das Lernen anschaulich und fördern Selbsttätigkeit und Selbstständigkeit der Schüler. Die Kinder sollen nicht „nur“ neues Wissen erwerben, sondern Erkenntnisse gewinnen, die sich gegebenenfalls verhaltensmodifizierend auswirken. Wenn die Schüler erfahren, dass das Thema für ihre eigene Person bedeutsam ist, wächst die Bereitschaft, Einstellungen und Verhalten ggf. zu verändern. Anschauliches Lernen mit vielen Sinnen als Grundlage der Erfahrungs- und Erkenntnisbildung wird im Bereich der Ernährungserziehung immer einen großen Stellenwert haben. Lernen findet jedoch nicht nur in den Unterrichtsstunden statt. Gerade der Bereich „Essen und Trinken“ mit der täglichen Pausenmahlzeit eröffnet Möglichkeiten ⌦ zur Rhythmisierung des Schultags, ⌦ zum Lernen am Vorbild, ⌦ zum sozialen Lernen, ⌦ zum emotionalen Lernen. Die Gestaltung der Esspause, das Vorbild der Lehrkräfte sowie ein gesundes Pausenbrotangebot am Schulkiosk fördern ein günstiges Ernährungsverhalten der Kinder. Sie erleben die Ernährungserziehung als lebensnah und werden auch emotional angesprochen. Dies fördert verhaltensorientiertes Lernen. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule 3 Außer mit dem Bereich „Gesundheitserziehung“ lässt sich die Ernährungserziehung mit folgenden fächerübergreifenden Aufgaben verbinden: ⌦ interkulturelle Erziehung, z. B. Speisen und Essgewohnheiten ausländischer Mitbürger / anderer Kulturkreise kennen lernen; ⌦ Medienerziehung, z. B. Nutzung von Lexika, CD-ROM, Internet zur Informationssuche; Gestaltung von Rezepten, Einladungen zum Pausenbuffet etc. am PC; ⌦ Umwelterziehung, z. B. Herkunft von Lebensmitteln, Transportwege, Verpackungsaufwand erkunden. Ernährungserziehung in der Schule fördert die Entwicklung der Kinder zu selbstbewussten Verbrauchern, die eine gesunde und gleichzeitig genussvolle Ernährung praktizieren. 2 Fachunterricht Im Fachunterricht sind Ernährungsthemen dem Heimat- und Sachunterricht zugeordnet. Überwiegend gehören sie Lernzielen aus dem Themenbereich 2 „Ich und meine Erfahrungen“ sowie dem Lernfeld 1 „Körper und Gesundheit“ an. Weitere Beziehungen bestehen v. a. zu den Themenbereichen ⌦ „Zusammenleben“, ⌦ „Leben mit der Natur“, ⌦ „Erkunden der Umwelt“ und den Lernfeldern ⌦ „Zeit und Geschichte“, ⌦ „Tiere und Pflanzen“, ⌦ „Heimat und Welt“. Vorwiegend wird das Thema „Ernährung“ im Fach Heimat- und Sachunterricht und hier mit einem Schwerpunkt in der 2. Jahrgangsstufe behandelt. Im Folgenden werden chronologisch die Lernziele und Lerninhalte laut Lehrplan zusammengestellt, die einen Bezug zum Thema „Ernährung“ aufweisen. Über die Formulierung des Lehrplans hinausgehende Erläuterungen oder Ergänzungen zum Bereich „Ernährung“ sind jeweils am Ende des Lernziels in Kursivschrift angefügt. Teilweise wird nicht das gesamte Lernziel aufgeführt, sondern nur die Bereiche mit Bezug zum Thema „Ernährung“. Das Fach Heimat- und Sachunterricht wird für jede Jahrgangsstufe vorangestellt, anschließend folgen die Lerninhalte weiterer Fächer. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz 4 A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule Jahrgangsstufe 1 Heimat- und Sachunterricht Lernziele / Lerninhalte Hinweise zum Unterricht 1.2.2 Sinnesleistungen → Pädagog. Leitthema 1/2.1, KR 1.6.1, EvR 1.5.2, Eth 1/2.1, KuE 1.3, SpE 1.2.2, WTG 1.2.2 Verschiedene Sinnesbereiche erfahren und Sinneswahrnehmung durch Versuche erproben erfahren lassen; Sensibilität einzelner Körperteile wahrnehmen Verschiedene Sinne gezielt einsetzen; die Naturerlebnisspiele, Sinnesparcours, HörSinne schärfen spaziergang o. Ä.; Wahrnehmungsübungen, Geräusche in der Umwelt, im Verkehr erkennen → D1/2.1.1; Orientierungs- und Bewegungsübungen → MuE 1.4.1 Lebensmittel sprechen v. a. die Sinne Tasten, Sehen, Schmecken an. Hören eröffnet einen zusätzlichen Zugang zum Essen und Trinken. 1.4.1 Schule – eine neue Gemeinschaft → Pädagog. Leitthema 1/2.3 und 1/2.4 u. a. Gemeinschaft in der Schule erleben und mit- Miteinander arbeiten und feiern, z. B. gemeinsames Schulfrühstück, Feste im gestalten →1.6.3, KR, EvR, Eth, Jahreslauf D 1/2.1.3, MuE 1.1.1 1.5.3 Pflanzen auf der Wiese Einige Wiesenpflanzen nach den Merkmalen Blatt, Blüte und Größe unterscheiden und benennen → D 1/2.1.2, 1/2.4.3 Den Pflanzenaufbau kennen: Wurzel, Stängel, Blatt, Blüte Gänseblümchen, Glockenblume, Hahnenfuß, Kamille, Klee, Löwenzahn, Schafgarbe, Schlüsselblume, Wegerich o. Ä. Zwiebel als Abwandlung des Stängels Wiesenpflanzen für Getränke und Speisen verwenden, z. B. Kräutertee, Kräuterquark (für Schulfrühstück) Gesundheitsgefahren: Standort der Wiese beachten! Essbare Wiesenpflanzen dürften für die meisten Kinder ein neues Erlebnis darstellen. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule Lernziele / Lerninhalte 1.6.1 Tageslauf → Eth 1/2.3 Den Wechsel von Aktivität und Ruhe, von Wiederholung und Einmaligkeit erfahren 5 Hinweise zum Unterricht Unterscheidung zwischen zyklischen Ereignissen und linearem Zeitverlauf: Morgen – Vormittag – Mittag – Nachmittag – Abend – Nacht; früh – spät Da auch Mahlzeiten stark dem täglichen Rhythmus unterliegen, eignen sie sich gut als Beispiel. Werken / Textiles Gestalten Lernziele / Lerninhalte 1.1.2 Gestalten mit Naturmaterialien → Hinweise zum Unterricht 1.3 Gestaltungsvorschläge (Themen): Blättermemory, Wiesenbüchlein, Tastbilderbuch, Lesezeichen, Früchte-, Blüten-, Kräuterkette, Duftpolster → HSU 1.5.1; ggf. projektorientiertes Arbeiten 1.3.1 Ein Werkstück gestalten und den Jahreskreis bewusst erleben → Pädagog. Leitthema 1/2.1, KR 1.3, 1.5, EvR 1.1.3, 1.2.1, 1.2.2, 1.4.3, Eth 1.2.4, HSU 1.6.3, MuE 1.4.2 Veränderungen der Natur im Jahreslauf z. B. Blütenpracht im Frühjahr, Apfelernte im erleben und beschreiben Herbst Wichtige Feste des eigenen Kulturkreises in ihrer besonderen Eigenart beschreiben und vertiefen z. B. besondere Merkmale von Weihnachten, Fasching, Ostern ... → 1.5 Feste sind immer auch mit besonderen Speisen/Festessen ... verbunden. 1.4.2 Gestalten mit textilem Material → D 1/2.3.1, 1/2.5.4, MuE 1.4.2 Eine Gestaltungsidee durch Applizieren schöpferisch verwirklichen z. B. Obst, das Innere eines Apfels ... Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz 6 A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule Jahrgangsstufe 2 Heimat- und Sachunterricht Lernziele / Lerninhalte Hinweise zum Unterricht 2.2 „Ich und meine Erfahrungen“ Ausgehend von den eigenen Essgewohnheiten erkunden die Schüler die Vielfalt an Obst und Gemüse und untersuchen Nahrungsmittel auf wichtige Inhaltsstoffe. Sie erkennen die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit und den gemeinschaftsstiftenden Wert gemeinsamer Mahlzeiten. 2.2.3 Ernährung Regeln für eine ausgewogene Ernährung aufstellen (Suchtprävention) Gemeinsam essen und Tischkultur erleben 2.2.4 Obst und Gemüse → D 1/2.4.3 Das Marktangebot an Obst und Gemüse erkunden Heimisches Obst und Früchte aus anderen klimatischen Regionen unterscheiden und benennen Gemüse nach essbaren Teilen sortieren: Wurzel, Blatt, Stängel, Frucht Vergleich von Essgewohnheiten; Einteilung von Nahrungsmitteln: gesund – ungesund; zahngesund – zahnschädlich; Inhaltsstoffe; Regeln festlegen: was – wann – wo – wie viel – warum essen Feste vorbereiten und feiern: Tischdekoration, Tischsitten besprechen und einhalten; Essen und Trinken aus verschiedenen Ländern: Rezeptesammlung, Zubereitung von Gerichten gemeinsames Schulfrühstück mit anschließendem Zähneputzen; Zusammenarbeit mit Eltern Unterrichtsgang zum Markt, Gärtner, Landwirt, Geschäft; Vielfalt der Obst- und Gemüsearten aus aller Welt, z. B. Transportwege vergleichen Unterrichtsgang zu einem Obstgarten; Früchte betrachten, aufschneiden, schmecken, zeichnen; Früchte im Obstsalat oder Fruchtsaft für eine vitaminreiche Ernährung verwenden Unterrichtsgang zu einem Gemüsegarten; eine Gemüseplatte, eine Suppe zubereiten Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule Lernziele / Lerninhalte 2.2.5 Nährstoffe Einige Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln herausfinden 7 Hinweise zum Unterricht Einfache Trennverfahren: Absetzen, Filtrieren Stärke, Zucker, Säure, Fett, Eiweiß aus dem Stoffgemisch abtrennen: z. B. Kartoffel reiben, pressen und Stärke absetzen lassen; Milch sauer werden lassen; Apfel reiben; Zitrusfrüchte auspressen; benötigtes Obst und Gemüse weiterverwenden → 2.2.3/2.2.4 2.4.1 Lebensgemeinschaft Familie → Pädagog. Leitthema 1/2.4, KR 2.2.1, 2.2.3, EVR 2.1.3, Eth 1/2.2 Vielfalt der Umgangsformen, Regeln und Familien in verschiedenen Kulturkreisen: Mahlzeiten, Sonn- und Feiertage Rituale vergleichen → D 1/2.1.3 → KR 2.1.3 o. Ä. 2.5.3 Pflanzen der Hecke → D 1/2.1.2, 1/2.4.2, KuE 2.1 Einige Sträucher nach Größe, Blatt, Blüte und Frucht unterscheiden und benennen Entwicklung von der Blüte zur Frucht beschreiben 2.7.1 Wasser und Leben Die Bedeutung des Wassers für den Menschen erfassen: Lebenserhaltung, Körperpflege, Reinigung Mit Wasser bewusst umgehen: Verbrauch, Schutz Hasel, Schlehdorn, Holunder, Hundsrose, Pfaffenhütchen, Brombeere o. Ä. z. B. bei Schlehdorn, Hundsrose oder Wildkirsche; Verwendung von Heckenfrüchten: Zubereitung von Saft, Tee, Marmelade o. Ä. (Trink-)Wasser als wichtigstes Lebensmittel für Menschen u. a. Möglichkeiten des Wassersparens: Trinkwasser – Brauchwasser; Wasserschutz: z. B. Baderegeln, Reinhaltung von Wasserschutzgebieten Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz 8 A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule Kunsterziehung Lernziele / Lerninhalte Hinweise zum Unterricht 2.4 Vom Schriftzeichen zum Buchstabenbild → Pädagog. Leitthema 1/2.1, D 1/2.3.3 u. a. Gestalten: u. a. Mit selbst gestalteten Buchstaben und Schmuckseiten, Überschriften, Schriften Texte erstellen Monogramme, Einladungen, Glückwunschkarten, Plakate Lebewesen, Bauten, Gegenstände oder Mit selbst gestalteten oder ausgeschnittenen Schriftzeichen Buchstabenbilder herstellen Rezepte oder eine Einladung zum gemeinsamen Pausenbuffet gestalten; Obst / Gemüse als Buchstabenbild Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule 9 Jahrgangsstufe 3 Heimat- und Sachunterricht Lernziele / Lerninhalte 3.2.1 Mein Körper → Pädagog. Leitthema 3.1 Voraussetzungen für eigenes Wohlbefinden kennen (Suchtprävention) 3.3.1 Medien als Fenster zur Welt Informationen beschaffen, → D 3.2.1 Hinweise zum Unterricht Reaktionen des Körpers wahrnehmen und auf sich Acht geben: ausgewogene Ernährung, maßvolles Essen, Bewegung an frischer Luft, regelmäßiger Schlaf; Auswirkungen auf die Gesundheit durch Rauchen, falsche Essgewohnheiten, unüberlegte Medikamenteneinnahme, Bewegungsmangel o. Ä.; Zusammenarbeit mit Krankenkasse oder Gesundheitsamt: Experten befragen, Informationsmaterial, →Eth 3.5 Arbeit z. B. mit Lexika oder Computerprogrammen; Informationssuche im Internet Informationssuche lässt sich natürlich auch für Ernährungsthemen durchführen. 3.3.2 Werbung → KuE 3.4 Werbung betrachten und ihre Wirkung untersuchen Werbespot, Einblendung, Plakat, Anzeige; Gründe für die Wirkung finden, z. B. aktueller Anlass, berühmte Persönlichkeit als Werbeträger, Sprache, Farbe, Platzierung o. Ä.; Einflussnahme durch Musik oder Geräusche → MuE 3.3.2 Werbung mit der Wirklichkeit vergleichen, Absichten von Werbung erkennen: Werbung informiert, weckt Wünsche, kann verführen Für „Kinderlebensmittel“ wird massiv Werbung betrieben, v. a. TV-Werbung. Hier finden sich viele Beispiele aus dem Erfahrungsbereich der Kinder, z. B. Milchbedarf eines Kindes und die tatsächliche Milchmenge in einem Kinderlebensmittel vergleichen. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz 10 A1 Lernziele / Lerninhalte 3.4.2 Menschen arbeiten Berufe betrachten Einen Betrieb / eine Organisation am Ort oder in der Region erkunden (1 Thema verbindlich): Industriebetrieb Handwerksbetrieb landw. Betrieb Dienstleistungsbetrieb Hilfsorganisation Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule Hinweise zum Unterricht bezahlte und unbezahlte Arbeit; Gleichstellung von Mann und Frau, Anerkennung häuslicher Arbeit, Bedeutung der Arbeit für das Selbstwertgefühl, für die Gemeinschaft Arbeitsabläufe beobachten → WTG 3.1.1, 3.4.2 nach örtlichen Gegebenheiten Schwerpunktsetzung: funktionale Beziehungen zwischen Standort und räumlicher Struktur, z. B. Herkunft der Rohstoffe, Arbeitskräfte, Vermarktung, Weiterverarbeitung, verkehrstechnische Anbindung Hier eignen sich viele Beispiele aus Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung. 3.5.3 Pflanzen und Pilze des Waldes Pilze nach äußeren Merkmalen unterscheiden Steinpilz, Fliegenpilz, Knollenblätterpilz o. Ä. und nach essbar – ungenießbar – giftig einteilen 3.6.1 Ortsgeschichte Einen Ausschnitt der Ortsgeschichte unter verschiedenen Aspekten betrachten z. B. Zusammenleben der Menschen, wirtschaftliches Handeln, Umgang mit der Natur, ... auch z. B. Was gab es zu essen / Grundnahrungsmittel / Vorratshaltung für den Winter Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule 11 Fremdsprachen Lernziele / Lerninhalte Hinweise zum Unterricht 3.1 Lebensweise und Kultur von Menschen mit anderer Sprache Vom Leben in der Familie erfahren, mit dem Begegnung mit Familien in Kinderbüchern, eigenen vergleichen, z. B. FamilienmitReimen, Liedern usw. glieder, Wohnung, Tagesablauf, Gebete, Feste wie Geburtstage Einflüsse anderer Länder auf unsere Küche vorhandene Erfahrungen aufgreifen und wahrnehmen ergänzen, z. B. Woher kommen Cornflakes, Croissants und Pizza?; Zustimmung oder Ablehnung äußern; Frühstücken / Essen wie in ... Typisches Brauchtum kennen lernen, verKrippe aufbauen zu Weihnachten, Reim für gleichen, in Teilbereichen erleben Mistle Toe, Tirer le Roi, Befana lernen; ein bekanntes Fest, z. B. Weihnachten, Ostern, → KR 3.5.1, EvR 3.3.2, Eth 3.4.1 Geburtstag einmal anders feiern Speisen, Getränke, Essensbräuche, Essen in Gemeinschaft, Mahlzeitengestaltung im Tageslauf ... hängen eng mit der Herkunft zusammen und sind ein Stück kultureller Identität. 3.3 Interesse und Freude an der Beschäftigung mit einer fremden Sprache und Kultur Feste einmal anders feiern Gerichte ausprobieren (plum pudding, bûche de Noël, panettone) Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz 12 A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule Jahrgangsstufe 4 Heimat- und Sachunterricht Lernziele / Lerninhalte Hinweise zum Unterricht 4.2.1 Entwicklung des Menschen → Pädagog. Leitthema 4.3 Sich selbst behaupten und Nein sagen können Suchtmittel wie Tabak, Alkohol u. Ä. (Prävention) ablehnen 4.4.2 Wir in der Welt – die Welt bei uns → Pädagog. Leitthema 4.2, KR 4.3, 4.5.3, EvR 4.8, Eth 4.4, FS 4.2, KuE 4.3 Die Lebensweise von Kindern in bzw. aus Ernährung, Bräuche, Feste; anderen Ländern und Kulturen erkunden Spiele erproben, gemeinsam Kochen, Feste feiern ... 4.5.3 Wasserversorgung oder Abwasseraufbereitung als Aufgabe der Gemeinde Die Kinder können für die Bedeutung reinen Wassers als wichtigstes Lebensmittel sensibilisiert werden. 4.7 Erkunden der Umwelt Die Schüler erfahren anhand eines ausgewählten Beispiels eines Stoffkreislaufs, mit welchem Aufwand Herstellung, Umlauf und Entsorgung einer Ware verbunden sind. In eigenen Versuchen sammeln die Schüler exemplarische Erfahrungen von einem Herstellungsprozess ... 4.7.1 Ausgangsstoffe und -materialien (einer von zwei Inhaltsbereichen ist verbindlich) Rohstoffe zum (Zwischen-)Produkt einen eigenen Versuch durchführen, z. B.: verarbeiten aus Sonnenblumenkernen oder Rapssamen Öl auspressen; aus Kartoffeln Stärke gewinnen, bei Kuhmilch die Sahne abschöpfen und daraus Butter herstellen; aus Zuckerrüben Sirup kochen und daraus Zucker gewinnen; Filtrierversuche, z. B. mit Steinsalz (Sole eindampfen); Teilchenmodell auch z. B. Saft aus Äpfeln pressen; Joghurt aus Milch herstellen Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule 13 Lernziele / Lerninhalte Hinweise zum Unterricht 4.7.2 Kreislauf eines industriell gefertigten Produkts → WTG 4.1.1 Herstellung zum Endprodukt verfolgen Betrieb in der Region erkunden, z. B. Getränke (Limonade), Lebensmittel (Brot, Nudeln, Quark/Joghurt) Verpackung, Lagerung Produktionsaufwand einschätzen: Wasser, Energie, verwendete Rohstoffe bzw. Zwischenprodukte, Verpackungsarten, Kosten für Lagerung; Umweltschutz im Betrieb Transportwege betrachten Transport der Ausgangsstoffe zum verarbeitenden Betrieb, Standort, Transport zum Händler oder Verbraucher auf der Karte nachvollziehen → 4.6.2 Entsorgung des Produkts kennen und Nutzen des Produkts für das tägliche Leben bewerten und den persönlichen Gebrauch; Abfallmenge und Entsorgungproblematik als Kriterien für die Produktwahl; Abfallvermeidung, z. B. Mehrweg statt Einweg Deutsch Lernziele / Lerninhalte 4.1.2 Sich und andere informieren Selbstständig umfassende Informationen durch Befragen und Nachfragen einholen und an andere weitergeben Ergebnisse zusammenfassen und vortragen: Inhalte anhand von Stichpunkten wiedergeben 4.2.1 Texte verfassen: → Pädagog. Leitthema 4.1 Informationsquellen für eigene Texte nutzen → HSU Hinweise zum Unterricht Fragen zusammenstellen, z. B. zu Klassenfahrten, Projekten, Themen aus dem HSU, im Sachrechnen → M 4.4.2 Auch Ernährungsthemen eignen sich, z. B. zu einer bestimmten Frucht oder Lebensmittelgruppe Stichpunkte zu Sachtexten, Befragungen, Unterrichtsergebnissen notieren; für ein Kurzreferat nutzen, z. B. über ein Lieblingsbuch, zu einem Thema im HSU Sachbücher, Lexika (auch CD-ROM), ...; Zeitungsartikel, Informationsschriften, Zeitschriften, Fernseh- und Hörfunkreportagen, Informationen aus dem Internet; eine Sachkartei erstellen Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz 14 A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule Fremdsprachen Lernziele / Lerninhalte Hinweise zum Unterricht 4.1 Lebensweise und Kultur von Menschen mit anderer Sprache Landestypische Essgewohnheiten kennen Vorhandene Erfahrungen aufgreifen und lernen; auch solche ausprobieren, die von den ergänzen, z. B. Essen in der Schulkantine, eigenen abweichen gemeinsam „ausländisch“ frühstücken; besondere Gerichte ausprobieren, z. B. jacket potatoe, crêpe, polenta 4.4 Hörverstehen und elementares Sprechen Aufforderungen und Anweisungen verstehen beim Singen, Basteln, Kochen Mathematik Lernziele / Lerninhalte 4.4.1 Größen Hohlmaße: (hl*), l, ml - Größenvorstellung durch Füllen, Umfüllen, Schätzen, Vergleichen und Messen erarbeiten - die Einheiten l, ml kennen und anwenden, - Brüche und Dezimalbrüche kennen und anwenden: ¼ l, ½ l, ¾ l, 0,2 l, 0,33 l, 1,5 l - *die Einheit hl kennen und anwenden Hinweise zum Unterricht z. B. Rezepte in Kinderkochbüchern → D 4.2.1/4.4.4 z. B. Produktion von Getränken Hohlmaße spielen beim Einkauf von Lebensmitteln (Milch, Getränke) und bei der Zubereitung eine bedeutende Rolle. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz A1 Ernährungserziehung im Lehrplan der Grundschule Kunsterziehung Lernziele / Lerninhalte 4.2 Alltagsgegenstände → HSU 4.3, WTG 4.3.1 u. a. Betrachten: Sammeln, Ordnen und Vergleichen von Alltagsgegenständen nach Gesichtspunkten wie Form, Farbe, Material, Oberfläche, Proportion, Gebrauchsspuren, Patina 15 Hinweise zum Unterricht Produkte aus dem Umfeld der Schüler auswählen: Gebrauchsgegenstände, Schreibgeräte, Spielzeug, Möbel o. Ä.; Erkundung im Museum; ... Gegenstände gleicher Funktion auch aus verschiedenen Epochen oder Kulturen untersuchen und beurteilen Ein Vergleich von Gegenständen zur Lebenmittelverarbeitung aus verschiedenen Epochen oder Kulturen kann den Kindern neue Erkenntnisse vermitteln. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz