Superconducting Quantum Interference Device Funktionsweise und

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SQUID
Superconducting Quantum Interference Device
Funktionsweise und Anwendungen
Christian Bespin
20.06.2016
Motivation
Abb.: Hämäläinen et al. „Magnetoencephalography“
2
Supraleitung
•
Eigenschaften:
•
Verschwindender Widerstand
•
Ideal diamagnetisches Verhalten
•
Quantisierter magnetischer Fluss
Abb.: D. Parker/IMI/Univ. of Birmingham High TC Consortium/Science Photo Library
3
Verschwindender Widerstand
•
Klassisch: Ladungstransport durch Stöße freier Elektronen mit
Atomen
•
Freie Elektronen werden unter Einfluss von elektrischem Feld
beschleunigt
•
Geben Energie durch Stöße an Atom ab, werden erneut
beschleunigt usw.
•
Mittlere freie Weglänge zwischen Stößen: Maß für Leitfähigkeit
R
Tc ⇠ 4 K
Animation: Youtube / nageljr
4
T
Verschwindender Widerstand
•
Betrachte Elektron als Materiewelle
•
Durch quantenmechanische Zustände kein Energieaustausch
zwischen Elektron und Gitter im Supraleiter
‣ BCS Theorie:
•
Elektronen kondensieren zu Cooperpaaren
•
Bilden kohärente Materiewelle, Wechselwirkung über
Phononen
5
Idealer Diamagnetismus
•
Meißner-Ochsenfeld-Effekt
•
Äußeres Magnetfeld wird innerhalb des Supraleiters
vollständig verdrängt
Abb.: Wikipedia / Piotr Jaworski
6
Flussquantisierung
•
Makroskopische Wellenfunktion hat wohldefinierte Phase
•
In geschlossenem Ring Änderung nur um Vielfache von 2𝜋
•
Daraus folgt Flussquantisierung
nh
=n 0=
= n · 2,068 ⇥ 10
2e
15
Wb
Abb.: Buckel, Kleiner „Supraleitung“
7
Josephson-Effekt
•
Betrachte Übergang der Art
Supraleiter - Isolator / Normalleiter - Supraleiter
•
Cooperpaare tunneln durch Isolator / Normalleiter
Supraleiter 2
Phase φ2
Supraleiter 1
Phase φ1
Cooper-Paar
e- e•
Übergang wird charakterisiert durch Josephson-Gleichungen
I = Ic sin ✓
@✓
2⇡U
=
@t
0
8
✓ = '2
'1
SQUID
•
dc SQUID: zwei Josephson-Kontakte in Ring
•
Konstanten Strom I > 2Ic an den Ring anlegen
•
Spannung über SQUID wird mit Periode von einem
Flussquant moduliert
‣ SQUID ist Fluss-Spannungs-Wandler
Abb.: Wikipedia / Miraceti
9
SQUID
U
I < 2Ic
I 2Ic
I
2Ic
0
1
a/
2
3
0
Abb.: nach Hämäläinen et al. „Magnetoencephalography“
10
SQUID
mögliche Bauformen:
S
S
Abb. rechts: Groupe Physique Mesoscopique, LPS, Orsay
11
SQUID
•
Messung sehr kleiner Felder mit Flusstransformator
L1
L2
SQUID
•
Supraleitende Spulen induzieren transformierten Fluss in SQUID
•
Flussauflösung von bis zu 10-6 𝛷0 möglich
12
Anwendungen in der Medizin
•
•
Messung körpereigener Magnetfelder
‣
Magnetoenzephalographie (MEG)
‣
Magnetkardiogramm / Magnetfeld-Imaging
Magnetresonanztomografie
13
Magnetoenzephalographie
•
Hauptsächlich Untersuchung der außen liegenden
Großhirnrinde (Cortex)
•
Stromfluss und Magnetfeld durch neuronale Aktivität
•
Näherungsweise „Dipol“ als Quelle
•
Feldverteilung messen und
Least-Squares-Fit machen
•
Inverses Problem
Abb.: Clarke, Braginski „The SQUID Handbook Vol 2“
14
Magnetoenzephalographie
•
Messung von Feldern der Größenordnung 10-14 T bis 10-12 T
mit Frequenzen von 0,1 Hz bis 1 kHz
•
Zeitauflösung nur begrenzt durch AD Wandler
•
Räumliche Auflösung im Millimeterbereich
•
Leicht bessere Lokalisationsgenauigkeit als EEG
15
Magnetoenzephalographie
•
Vielkanalsysteme
(bis zu mehrere hundert Kanäle)
•
Kühlung auf 4,2 K nötig
•
Gut abgeschirmte Räume
Abb.: National Research Council of Italy
Abb.: National Institute of Mental Health
16
Weitere Anwendungen
Sicherheitskontrollen
Gravity Probe B Experiment
Abb.: Los Alamos National Laboratory / MagViz
Abb.: Overduin, Eekels, Stephenson
•
Materialwissenschaften
•
Spannungsstandard (nur Josephson-Kontakt)
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Literaturverzeichnis:
W. Buckel, R. Kleiner „Supraleitung“, Wiley (2004)
J. Clarke, A. Braginski „The SQUID Handbook“ Vol. 1 + 2 , Wiley (2004, 2006)
Hämäläinen et al. „Magnetoencephalography - theory, instrumentation, and
applications to noninvasive studies of the working human brain“, Reviews of
Modern Physics, Vol. 65, No. 2, April 1993
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