„Differentielle Krankheitslehre“ „Differentielle Krankheitslehre

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„Differentielle Krankheitslehre“
„Differentielle Krankheitslehre“
Univ. Prof. DDr. Josef Zeitlhofer
Mag2-Vorlesung „Differenzielle Krankheitslehre
(Persönlichkeitsstörungen)“
Sommersemester 2016 14 LE a 45 min
SS 2016
Fr 04.03.2016:16:00 - 21:00
Sa 05.03.2016:09:00 - 18:00
ICD-10-CM Diagnosecodes ( 2016 )
Mentale, Verhaltens- und neurologische Entwicklungsstörungen
Klassifikationen
ICD 10
DSM IV
F01-F99
Störungen der erwachsenen Persönlichkeit und des
Verhaltens
F60-F69
F60-F69
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen
F63 Störungen der Impuls
F64 Störungen der Geschlechtsidentität
F65 Paraphilias
F66 Andere sexuelle Störungen
F68 Andere Erkrankungen der erwachsenen Persönlichkeit und des
Verhaltens
F69 Keine Angabe Störung der erwachsenen Persönlichkeit und des
Verhaltens
1
Persönlichkeitsstörungen
„Differentielle Krankheitslehre“
A. Allgemeiner Teil
Diagnose
Klassifizierung
Diagnose (1)
Diagnose = Erkennen
Beispiel: „Gehen durch den Raum“
Diagnose (2)
♦ Wahrnehmen von Phänomenen
♦ Erkennen von Einzel-Symptomen
♦ Erfassen von mehreren Symptomen
 Erfassen komplexer Tatbestände
(Was gehört zusammen? Was ist unabhängig?)
Übung (z.B. den Raum betreten und
Platz nehmen – was wird von den
anderen Teilnehmern beobachtet)
Sinn der Diagnose
Therapiemöglichkeit
Beratung (welche Maßnahmen)
Prognose
2
Diagnose (3)
Psychodiagnostischer Prozess
Arten der Diagnose (nach Schmidt, 1982)
1. Anhiebsdiagnose
Schnell,kostengünstig – gelegentlich falsch
Erfahrung nötig!
2. Systematische Abfrage und Hypothesen
– bildung
Aufwendig! Umfassend!
Organ
Psyche
Somatisches Symptom
3. Sammeln aller verfügbaren Information
(häufig in moderner Techno-Medizin)
Psychosomatische Anamnese
Persönlichkeit
Symptom
Diagnostisches Gespräch aus der Sicht des Patienten
Zeitpunkt
Konflikte
Lebenssituation
Lebensgeschichte
(Kindheit, Verluste,…)
3
Diagnostisches Gespräch aus der Sicht des Therapeuten
Synopsis: Psychodynamische Interpretation
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Wer steht in der Medizin im Mittelpunkt?
Die Krankheiten oder der kranke Mensch?
Gesundheit und Krankheit sind zahlreiche Definitionen zugeschrieben worden:
Was ist normal, was pathologisch?
Wie werden Gesundheit und Krankheit von Medizinern, dem
Gesundheitssystem und dem Patienten selbst definiert und subjektiv erlebt?
Gesundheit und Krankheit: Was sagt die
Norm?
Zur medizinischen Befunderhebung und
Diagnose gehören:
Biologisch und physiologisch
Diagnostische Normwerte definieren bestimmte Grenzen, Abweichungen werden als
Pathologie gewertet. Denken Sie an den Laborbefund mit genauester Eingrenzung der
Werte!
Anamnese
Mit der Anamnese erfassen Sie die Vorgeschichte der Erkrankung.
Oft müssen Sie fremdanamnestisch arbeiten, z.B. bei Kindern, traumatisierten
oder bewusstseinsgetrübten Patienten
Sozial
Verhaltensregeln werden erlernt und divergieren sehr zwischen unterschiedlichen
Kulturkreisen
Exploration
Warum kommt der Patient zu Ihnen?
Statistisch
Der statistische Durchschnitt gilt als Norm.
Ideal
Wünsche und Ideale erschaffen einen Soll-Status, der angestrebt wird.
Funktionale Norm
Die Funktionsfähigkeit innerhalb eigener Leistungsgrenzen.
Bezugsnorm
Normen innerhalb einer Bezugsgruppe
Rollennorm: Verhalten in einer bestimmten Rolle
Verhaltensbeobachtung
Indem Sie das Verhalten des Patienten beobachten, evaluieren Sie wichtige
Informationen über die Krankheitssymptome
Körperliche Untersuchung
Wichtige Bestandteile der körperlichen Untersuchung sind: Inspektion (Sehen),
Perkussion (Abklopfen), Palpation (Abtasten)
Medizinisch-diagnostische Verfahren: Durch diese ersten Schritte, die vor
allem durch Zuhören und Ansehen gekennzeichnet sind, gelangt der Arzt zu
einer Arbeitshypothese. Um diese weiter zu bearbeiten, werden Labor und
bildgebende Verfahren entsprechend angewandt.
5
„Differentielle Krankheitslehre“
Bezugssysteme von Krankheit und Gesundheit - Lecturio
Persönlichkeitsstörungen (PS)
im Wandel der Zeit
https://www.lecturio.de/magazin/bezugssysteme-krankheit-und-gesundheit/
( am Beispiel Psychose - Neurose )
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PSYCHOSE UND NEUROSE
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WIE ALLES ENTSTAND...
PSYCHOSE UND NEUROSE
Die Unterteilung in „exogen“ und endogen“ geht auf
Endogen bedeutet(e) daher im Sinne der Abgrenzung von
organischen
Psychosen soviel wie „nicht-somatisch“ bzw. „nicht-organisch“
und im Sinne der Abgrenzung von Neurosen und
Persönlichkeitsstörungen (soviel wie „nicht-psychogen“)
Die positive Bedeutung blieb jedoch unklar.
In der wissenschaftlichen Praxis hat sich der Begriff der Endogenität
wegen der nur bedingt gültigen Grundannahmen des Konzepts
und wegen
der heute gültigen multifaktoriellen Betrachtungsweise als
problematisch erwiesen.
PSYCHOSE UND NEUROSE
Möbius
Er vermutete eine psychogene Ursache hysterischer Störungen und erkannte den
Symbolcharakter der Symptome.
Die Hysterie war für Möbius eine Erkrankung „durch Vorstellungen auf einer dem
oberen Bewusstsein nicht zugänglichen Bewusstseinssphäre“.
PAUL JULIUS MÖBIUS (1853 – 1907), einen deutschen Psychiater, zurück.
Möbius postulierte (erstmals für den deutschen Sprachraum) psychologische
Ursachen für bestimmte Krankheiten:
Demgemäß unterteilte er Krankheiten in „Nervenkrankheiten“ und „psychische
Erkrankungen“
(Psychiatrie und Neurologie waren damals und noch weitere hundert Jahre - bis
1994 - ein gemeinsames Ausbildungsfach).
Sigmund Freud und Josef Breuer erwähnten ihn deswegen 1893 in einer
Abhandlung zu den psychischen Mechanismen der Hysterie.
Freud bezeichnete Möbius später als einen der Väter der Psychotherapie
(respektive Psychoanalyse).
Josef Breuer / Sigmund Freud:
Über den psychischen Mechanismus hysterischer Phänomene.
Vorläufige Mittheilung. In: Neurol. Zbl. 12 (1893), S. 4–10, 43-47
Möbius, P. J.: Über den Begriff der Hysterie und andere Vorwürfe vorwiegend
psychologischer Art.
In: Neurologische Beiträge von P. J. Möbius. Leipzig: A. Abel (Arthur Meiner) 1894
(Werkverzeichnis Steinberg
1894 b).
7
PSYCHOSE UND NEUROSE
Möbius
Zweifelhafte Berühmtheit erwarb sich Möbius durch sein Buch „Über den
physiologischen Schwachsinn des Weibes“ (1900).
Er behauptete darin, dass der weibliche Schwachsinn eine der Arterhaltung des
Menschen dienende positive Eigenschaft sei und sich deshalb zwangsläufig aus
der Evolution des Menschen ergebe.
PSYCHOSE UND NEUROSE
Auf Basis der Möbius‘schen Klassifizierung entwickelte sein Freund und Kollege
EMIL KRAEPELIN (1856 – 1926)
Grundlagen des heutigen Systems der Klassifizierung psychischer
Störungen.
Er unterteilte die „Psychosen“ in zwei Gruppen und unterschied
die Dementia praecox (später die „Gruppe der Schizophrenien“) und das
manischdepressive Irresein (heute „bipolare affektive Störung“).
Bis zu diesem Zeitpunkt gab es keine Unterscheidung zwischen diesen beiden
Zuständen!
PSYCHOSE UND NEUROSE
KURT SCHNEIDER (1887 – 1967) entwickelte in den 1930er Jahren die
psychiatrische Terminologie weiter und arbeitete intensiv im Bereich der
Schizophrenie (bis dahin gab es diese Erkrankung im Grunde noch nicht).
Beschreibung der Symptome 1. Ranges und Symptome 2. Ranges
Die von ihm beschriebenen „Erstrangsymptome“ erlauben die Diagnose der
Schizophrenie. Sie definieren sozusagen die Erkrankung:
Symptome ersten Ranges
Symptome zweiten Ranges
Sinnestäuschungen
Gedankenlautwerden
dialogische Stimmen
kommentierende Stimmen
sonstige akustische Halluzinationen
optische Halluzinationen
PSYCHOSE UND NEUROSE
Auch Kraepelin hatte – aus heutiger Sicht – dunkle Seiten.
Er war ein Anhänger der Degenerationslehre, die von den 1850er bis zu den
1950er Jahren großen Einfluss auf die Wissenschaft, die Kunst und die Politik hatte
.
Kraepelin formulierte seine persönliche Einstellung zur Degenerationslehre
1908 in dem Werk „Zur Entartungsfrage“ oder
1918 in „Geschlechtliche Verirrungen und Volksvermehrung“
KRAEPELIN
Zum Glück starb er rechtzeitig (1926), um nicht in den Geruch der
nationalsozialistischen Betätigung zu geraten.
Immerhin war er noch an der Gründung der bayerischen Sektion der „Deutschen
Vaterlandspartei“ beteiligt.
Ziele dieser Partei: Annexion Belgiens, Teilen Frankreichs, der französischen
Kanalküste, der Normandie, Luxemburgs, von Teilen der Niederlande, Russlands
und Litauens sowie Teilen Weissrusslands und der westlichen Ukraine
unschöne Pläne, die die jüdischen Mitbürger betrafen
PSYCHOSE UND NEUROSE
KARL JASPERS (1883 – 1969) Schichtenregel
1. Schicht: psychische Störungen, bei denen organische Befunde die Ursache
der psychischen Störungen sind und diese die Entstehung der Störungen
erklärt.
2. Schicht: psychische Störungen, durch körperliche Faktoren bedingt, sich aber
im konkreten Fall keine physischen Parameter finden lassen. Man hatte jedoch
Medikamente entdeckt, durch die man diese psychischen Störungen in den
meisten Fällen erfolgreich behandeln konnte.
3. Schicht: psychische Störungen, bei denen man verschiedene Faktoren
vermutet, die zum Auftreten dieser psychischen Störungen führen (biologische,
psychologische, psychodynamische, entwicklungsbiologische, genetische,
etc.). Diese psychischen Störungen kann man also auf der Grundlage
verschiedener Theorien erklären und verstehen.
8
PSYCHOSE UND NEUROSE
Etwa zur gleichen Zeit wie Jaspers und auch Sigmund Freud versuchte ERNST
KRETSCHMER (1888 – 1964), den Wahn aus dem Erleben der Erkrankten direkt
abzuleiten
Freud hatte sich mit der Analyse des Falles Daniel Paul Schreber (1910) befasst,
Kretschmer begutachtete den Massenmörder Ernst August Wagner (1914)
Beide suchten nach Antworten auf die Frage, aus welchem Hintergrund sich
Psychosen entwickeln.
PSYCHOSE UND NEUROSE
SIGMUND FREUD (1856 – 1939) entwickelte seine Sicht der Paranoia
(also des Verfolgungswahns), indem er Schrebers Fall für die These benutzte, dass
der männlichen Paranoia ein homosexueller Konflikt zugrunde liegt.
Schrebers Wahn bestand nämlich darin, sich in eine Frau zu verwandeln und hatte
dazu passende Entmannungsängste, die sich auf seinen behandelnden Arzt Dr.
Flechsig bezogen.
Flechsig experimentierte allerdings tatsächlich in seiner Anstalt mit der Kastration
psychiatrischer Patienten, was Freud entweder nicht erwähnte oder nicht wusste.
PSYCHOSE UND NEUROSE
PSYCHOSE UND NEUROSE
In der Folge entwickelte Kretschmer aus diesen Erkenntnissen eine Methode zur
Differenzialdiagnose von Schizophrenie und Manie.
Ernst Kretschmer : bekannt durch seine Konstitutionslehre Weniger bekannt ist seine Rolle im Nationalsozialismus
Ernst Kretschmer‘s Konstitutionslehre:
Er war förderndes Mitglied der SS und der NS-Volkswohlfahrt, bekannte sich zu
„Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat“ und schrieb 1941 im Vorwort zu
"Geniale Menschen“ :
Konstitutionstyp
Leptosome
Pykniker
Athleten
"Was im wesentlichen entartet ist, das werden wir ruhig aus der Vererbung
ausschalten können".
normal
schizothym
zyklothym
Barykinetisch
übermäßig (schizoid-zykloid-epileptoid)
krank
schizophren
manisch-depressiv
epileptisch
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„Differentielle Krankheitslehre“ im Wandel der Zeit (1)
PAUL JULIUS MÖBIUS (1853 – 1907)
„Nervenkrankheiten“ und „psychische Erkrankungen“
EMIL KRAEPELIN (1856 – 1926) Klassifizierung psychischer Störungen
„Psychosen“ ( zwei Gruppen )
Dementia praecox (später die „Gruppe der Schizophrenien“) manischdepressive
Irresein (heute „bipolare affektive Störung“)
KURT SCHNEIDER (1887 – 1967)
Symptome 1. Ranges erlauben die Diagnose ;definieren die Erkrankung
Symptome 2. Ranges
KARL JASPERS (1883 – 1969) Schichtenregel
„Differentielle Krankheitslehre“ im Wandel der Zeit (2)
ERNST KRETSCHMER (1888 – 1964 Konstitutionslehre:
Konstitutionstyp: Leptosome – Pykniker - Athleten
Normal :schizothym zyklothymBarykinetisch
übermäßig (schizoid-zykloid-epileptoid)
KRANK : schizophren manisch-depressiv epileptisch
SIGMUND FREUD (1856 – 1939)
1. Schicht: organische Befunden erklären Ursache und Entstehung der
psychischen Störungen
2. Schicht: psychische Störungen durch körperliche Faktoren bedingt (aber im
konkreten Fall keine physischen Parameter).
3. Schicht: psychische Störungen (verschiedene biologische, psychologische,
psychodynamische, entwicklungsbiologische, genetische Faktorenführen zum
Auftreten).
„Differentielle Krankheitslehre“
B. Spezieller Teil
Klassifikationen
ICD 10
DSM IV
Klassifikationen
10
ICD 10
ICD 10
Kapitel V : Psychische und Verhaltensstörungen(F00-F99)
ICD 10
11
ICD 10
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und
verwandter Gesundheitsprobleme
ICD ( englisch )
International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems)
Wichtigstes, weltweit anerkannte Diagnoseklassifikationssystem der Medizin)
Es wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben.
Geschichte der ICD
Die Ursprünge des ICD-Systems gehen auf die 1850er Jahre zurück. 1893 wurde die
von Jacques Bertillon erarbeitete Bertillon-Klassifikation beziehungsweise das
Internationale Todesursachenverzeichnis eingeführt.
Internationale Klassifikationen: ursprünglich Erfassung von Todesursachen
ICD-System das 1938 bereits in der 5. Ausgabe vorlag. Seit seiner Einführung
wird das Klassifikationssystem von der WHO weiterentwickelt, die 1948 die 6.
Ausgabe vorlegte. Bis zur ICD-9 (1976) erfolgten etwa alle zehn Jahre weitere
revidierte Ausgaben, da aufgrund der Fortschritte in der Medizin Änderungen und
Ergänzungen erforderlich wurden.
Die Arbeit an der letzten, der zehnten Ausgabe begann 1983 und wurde 1992
abgeschlossen.
Aktuelle, international gültige Ausgabe (engl. revision) ist ICD-10, Version 2013.
Derzeit gültige Ausgabe ist die ICD-10 ( Version von 2013)
(Im Frühjahr 2007 wurde mit den ersten Arbeiten zur ICD-11 begonnen.)
Länderspezifische Ausgaben und Spezialausgaben
Einige Staaten wie Deutschland, Österreich, die USA und Australien verwenden
länderspezifische ICD-Erweiterungen. In den USA ist eine an klinische Bedürfnisse
angepasste Version ICD-9-CM (clinical modification) populär. In Österreich wird die
Version ICD-10 BMG 2013 verwendet.
Die deutsche ICD-Ausgabe heißt ICD-10-GM (German modification) und wird vom
Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) gepflegt
und herausgegeben.
Dort sind auch ältere, in Ost- und West-Deutschland verwendete ICD-Versionen archiviert und einsehbar.
Darüber hinaus gibt es in Deutschland ein alphabetisches Verzeichnis zur ICD-10-GM, den sogenannten
Diagnosenthesaurus.
Für verschiedene Fachbereiche (Pädiatrie, Neurologie) existieren Spezialausgaben.
In Deutschland wird die ICD-10 im ambulanten Bereich durch einen angefügten
Buchstabencode erweitert:
Sicherheit:
A = Ausschluss einer solchen Erkrankung
G = gesicherte Diagnose
V = Verdacht auf
Z = symptomloser Endzustand nach Überstehen einer Erkrankung
Lokalisation:
R = rechts
L = links
B = beidseits
Aufbau
Die ICD-10 ist ein einachsiges und monohierarchisches Klassifikationssystem.
Sie gliedert sich in:
eine dreistellige allgemeine Systematik (zum Beispiel A95: Gelbfieber)
eine vierstellige ausführliche Systematik (zum Beispiel A95.0: Buschgelbfieber)
gelegentlich fünfstellige Verfeinerungen (zum Beispiel M23.31: Sonstige
Meniskusschädigungen, vorderes Kreuzband oder Vorderhorn des Innenmeniskus)
Die Notation ist alphanumerisch. Die erste Stelle ist ein Buchstabe, die Stellen zwei
bis fünf enthalten Ziffern, die vierte Stelle ist durch einen Punkt abgetrennt.
Die Bereiche U00–U49 bzw. U50–U99 sind für Erweiterungen bzw.
Forschungszwecke reserviert.
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Krankheitskapitel – Kapitel NotationBezeichnung
Aufbau des ICD 10
Die ICD-10 ist ein einachsiges und monohierarchisches Klassifikationssystem.
ICD-10 enthält:
22 Krankheitskapitel
261 Krankheitsgruppen (zum Beispiel E10–E14: Diabetes mellitus)
2.037 dreistellige Krankheitsklassen (Kategorien) (zum Beispiel E10.-: Primär
insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-I-Diabetes])
12.161 vierstellige Krankheitsklassen (Subkategorien) (zum Beispiel: E10.1: Primär
insulinabhängiger Diabetes mellitus [Typ-I-Diabetes] mit Ketoazidose)
Die Einteilungs-Kriterien wechseln zwischen
Topographie, Ätiologie und Pathologie.
IA00–B99Bestimmte infektiöse und parasitäre KrankheitenIIC00–D48Neubildungen
(beispielsweise Tumore u. Ä.)IIID50–D89Krankheiten des Blutes und der
blutbildenden Organe sowie bestimmte Störungen mit Beteiligung des
ImmunsystemsIVE00–E90Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten V
F00–F99Psychische und VerhaltensstörungenVI
G00–G99Krankheiten des NervensystemsVII
H00–H59Krankheiten des Auges und der AugenanhangsgebildeVIIIH60–
H95Krankheiten des Ohres und des WarzenfortsatzesIXI00–I99Krankheiten des
KreislaufsystemsXJ00–J99Krankheiten des AtmungssystemsXIK00–K93Krankheiten
des VerdauungssystemsXIIL00–L99Krankheiten der Haut und der
UnterhautXIIIM00–M99Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des
BindegewebesXIVN00–N99Krankheiten des UrogenitalsystemsXVO00–
O99Schwangerschaft, Geburt und WochenbettXVIP00–P96Bestimmte Zustände, die
ihren Ursprung in der Perinatalperiode habenXVIIQ00–Q99Angeborene
Fehlbildungen, Deformitäten und ChromosomenanomalienXVIIIR00–R99Symptome
und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert
sindXIXS00–T98Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer
UrsachenXXV01–Y98Äußere Ursachen von Morbidität und MortalitätXXIZ00–
Z99Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme
des Gesundheitswesens führenXXIIU00–U89Schlüsselnummern für besondere
ZweckeDoppelklassifikation von Erkrankungen
Doppelklassifikation von Erkrankungen
Kritik an der ICD (1)
Einige Erkrankungen werden in ICD-10 mit einer Doppelklassifikation abgebildet.
Die primäre Einteilung erfolgt nach der Ätiologie ,
die sekundäre nach der Organmanifestation.
In Deutschland hätte bereits 1996 die vertragsärztliche Abrechnung ausschließlich auf
Basis der Verschlüsselung nach ICD-10 erfolgen sollen. Nach massivem Widerstand
aus der Ärzteschaft wurde die ICD-10 zunächst als freiwillige Option eingeführt, die
Verwendung einer überarbeiteten Version ist seit 2000 Pflicht.
Hauptkritikpunkte an der ICD sind:
In der Systematik wird der Primärschlüssel mit einem Kreuzzeichen (+) abgebildet, der Sekundärschlüssel
mit einem Sternzeichen (*). Diese Notation wird als Kreuz-Stern-System bezeichnet.
Beispiel: Der ICD-10-Code A17.0+ (tuberkulöse Meningitis) ist bezüglich der
Ätiologie eine Infektionskrankheit, und bezüglich der Organmanifestation eine
Krankheit des Nervensystems (G01*).
Beispiel: Ein Augenarzt, der eine diabetische Retinopathie behandelt und nicht die
Grunderkrankung (Diabetes mellitus), ist vorrangig am klinischen
Sekundärschlüssel interessiert:
Ätiologie: E10.30+ Diabetes mellitus Typ I mit Augenkomplikation, nicht als
entgleist bezeichnet.
Organmanifestation: H36.0* Retinopathia diabetica.
Die Kreuz-Notation wird für statistische Zwecke verwendet. Die Stern-Notation hat
einen größeren klinischen Bezug und wird u. a. für die Leistungsverrechnung
verwendet.
Es wurde befürchtet, dass durch datentechnische Auswertungsverfahren die ärztliche
Schweigepflicht ausgehöhlt werden könnte („gläserner Patient“).
Durch die Möglichkeit einer maschinellen Auswertung der Abrechnungsdaten solle die
ärztliche Tätigkeit in unzulässigem Maß transparent und kontrollierbar gemacht werden
(„gläserner Arzt“).[5]Die Gliederung entspricht nicht medizinischen oder praktischen
Gesichtspunkten, sondern folgt lediglich statistischen Erfordernissen.
So werden etwa unter K alle Krankheiten des Verdauungssystems zusammengefasst
(von den Zähnen bis zum Darmausgang), die in der ärztlichen Praxis ganz verschiedene
Fachgruppen betreffen.
Andererseits fehlen dort wichtige gastrointestinale Krankheiten wie Karzinome, die
allgemein unter C eingeordnet sind.
Die nationalen Anwendungen der ICD sind unvollständig. So waren zeitweise in der
Bundesrepublik Deutschland Codes ausgeschlossen. Die internationale Vergleichbarkeit
von Krankheitsursachen ist damit eingeschränkt.
13
Andere Klassifikationssysteme
Kritik an der ICD (2)
Für die psychiatrischen Erkrankungen gibt es parallel das
Die Verwendung mancher Diagnosen, speziell unter Z, könnte eine unzulässige
Offenlegung der persönlichen Situation und Umgebung des Patienten sein,
z. B. Angaben über Einflüsse aus dem familiären oder beruflichen Umfeld.
Nicht jede Symptomatik entspricht einem Krankheitsbild nach ICD; das
erschwert dem Arzt klare Angaben, wenn zunächst kein Krankheitsbild
hundertprozentig passt
.
Auch unter statistischen Gesichtspunkten ist die ICD fragwürdig, weil sie nicht
klar zwischen Diagnosen und Symptomen unterscheidet.
(Hämaturie [ICD-10: D68.3] ist ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben
kann. Dies führt zu Ungenauigkeit, weil formal immer das Symptom und die
Ursache codiert werden sollten, aber in der Praxis selten beides codiert wird.)
DSM - IV - Klassifikationssystem
(Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) der American psychiatric
association (APA).
Die Diagnosen sind weitgehend kompatibel, so dass eine Diagnose, die mit einem der
Systeme erstellt worden ist, in der Regel umkodiert werden kann.
DSM IV
DSM IV
Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders
(Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen)
Klassifikationssystem der American Psychiatric Association (Amerikanische
Psychiatrische Vereinigung), die es erstmals 1952 in den USA herausgegeben
seit 1996 auch deutsche Ausgabe des DSM-IV
Aktuell liegt die fünfte Auflage DSM-5 im englischen Original vor, die im Mai 2013
veröffentlicht wurde.
Der Inhalt des DSM wird von Experten festgelegt, um Diagnosen reproduzierbar
zu gestalten.
Die Klassifikation wurde erstellt, um die Diagnose und Heilung zu erleichtern,
weswegen die Nomenklatur heute in Kliniken und Versicherungsgesellschaften
gebräuchlich ist.
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DSM IV :
Multiaxiale Einteilung (fünf Achsen)
Zu einer Diagnose gehört die Angabe des Zustandes auf jeder dieser fünf
Achsen:
Achse I: Klinische Störungen und andere klinisch relevante Probleme. Hauptsächlich
Zustandsstörungen, schwere mentale Fehlstörung und Lernunfähigkeiten (Beispiele:
Schizophrenie, Angststörungen, Störungen der Impulskontrolle, Essstörungen).
Achse II: Persönlichkeitsstörungen
(Beispiele: Borderline-Persönlichkeitsstörung, schizoide oder paranoide
Persönlichkeitsstörungen, Antisoziale Persönlichkeitsstörung) und geistige
Behinderungen.
Achse III: Medizinische Krankheitsfaktoren. Diese Achse umfasst körperliche
Probleme, die bedeutsam für die Psychische Störung sein können.
Achse IV: Psychosoziale und umgebungsbedingte Probleme
(Beispiele: Wohnungsprobleme, Berufliche Probleme, Probleme im sozialen Umfeld)
Achse V: Globale Beurteilung des Funktionsniveaus anhand der GAF-Skala.
Auf einzelnen dieser Achsen kann die Angabe auch „keine“ oder eine mehrfache sein.
DSM IV : Multiaxiale Einteilung (fünf Achsen)
Achse V:
Globale Beurteilung des Funktionsniveaus
anhand der
Achse V: Globale Beurteilung des Funktionsniveaus anhand der
GAF - Skala
( = Global Assessment of Functioning )
GAF - Skala
( = Global Assessment of Functioning )
Skala zur Erfassung des allgemeinen Funktionsniveaus einer Person
Die psychischen, sozialen und beruflichen Funktionen werden dabei auf einem
hypothetischen Kontinuum von psychischer Gesundheit bis Krankheit gedacht
15
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik
(OPD)
Psychodynamisches Diagnosesystem, vorwiegend für psychoanalytisch und
tiefenpsychologisch fundiert arbeitende Psychotherapeuten konzipiert
Halbstrukturiertes Interview für unterschiedliche Lebensbereiche, das Krankheitsgeschehen
und Selbsteinschätzungen
Fragen werden möglichst offen gestellt und es werden keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben.
Ergänzung zu DSM-IV und ICD-10
Ziel : verlässliches und valides diagnostisches Instrumentarium zur Verfügung stellen und so
der reinen Deskription bzw. Phänomenologie der internationalen Klassifikationssysteme ICD-10
und DSM-IV eine Alternative zur Seite zu stellen.[1]
Durch die Operationalisierung (Messbarmachung), der wesentlichen Variablen für
psychodynamische Theorien (Übertragungsmuster, innere Konfliktkonstellationen
und strukturelle Bedingungen ) wird eine bessere Objektivität, Reliabilität und Validität
der Diagnose möglich.
OPD versucht, den Gütekriterien psychodiagnostischer Verfahren gerecht zu werden
1. Rolf Adler (Hrsg.): Psychosomatische Medizin. Modelle ärztlichen Denkens und Handelns. Begründet von Thure von Uexküll.
Urban & Schwarzenberg, München 2003, 1564 Seiten, Kap. 24 Kritische Stellungnahme zum Gebrauch der Internationalen
Diagnoseschlüssel, Abs. 6, Seite 394
16
Achse I – Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen
[7] Die Achse I besteht aus einem Basismodul, das nach Bedarf mit spezifischen
Klassifikation der Diagnostik
Das diagnostische Manual ermöglicht, die individuelle seelische Konstitution des Patienten
auf fünf unterschiedlichen Achsen zu beschreiben, bzw. einzuschätzen. Dazu werden
Erhebungsbögen [5] [6] für jede Achse zur Verfügung gestellt, auf denen der Diagnostiker
vorgegebene Items beurteilen kann. Zum Beispiel Item 17 auf der Achse I:
Persönliche Ressourcen des Patienten = nicht vorhanden (0)/ = niedrig (1)/ = mittel (2)/ =
hoch (3)/ = nicht beurteilbar (9)
Die Erhebungsbögen enthalten insgesamt über 40 solcher Einschätzungsskalen und frei
formulierbare Felder.
Achse I erfasst das Krankheitserleben und die Behandlungsvoraussetzungen.
Achse II erfasst die Beziehungsdiagnostik wobei neben der Übertragung und
Gegenübertragung zwischen Therapeut und Patient im Schwerpunkt Beziehungsepisoden
analysiert werden.
Achse III erfasst lebensbestimmende unbewusste innere Konflikte des Patienten.
Achse IV erfasst das Strukturniveau, das heißt grundsätzliche Fähigkeiten des
psychischen Funktionierens.
Achse V erfasst psychische und psychosomatische Störungen in Bezug auf die
etablierte deskriptiv-phänomenologische Diagnostik (ICD-10, DSM-IV)
Zusatzmodulen verzahnt werden kann.
Gegenwärtige Schwere der Störung/des Problems
1.1 Schwere der Symptomatik
1.2 GAF
1.3 EQ-5D Summe
Dauer der Störung/des Problems
2.1 Dauer der Störung
2.2 Alter bei Erstmanifestation der Störung
Krankheitserleben und -darstellung
3.1 Leidensdruck
3.2 Darstellung körperlicher Beschwerden und Probleme
3.3 Darstellung psychischer Beschwerden und Probleme
3.4 Darstellung sozialer Probleme
Krankheitskonzepte des Patienten
4.1 An somatischen Faktoren orientiertes Krankheitskonzept
4.2 An psychischen Faktoren orientiertes Krankheitskonzept
4.3 An sozialen Faktoren orientiertes Krankheitskonzept
Veränderungskonzepte des Patienten
5.1 Gewünschte Behandlungsform: körperliche Behandlung
5.2 Gewünschte Behandlungsform: psychotherapeutische Behandlung
5.3 Gewünschte Behandlungsform: sozialer Bereich
Veränderungsressourcen
6.1 Persönliche Ressourcen
6.2 (Psycho-)Soziale Unterstützung
Veränderungshemmnisse
7.1 Äußere Veränderungshemmnisse
7.2 Innere Veränderungshemmnisse
Zusätzlich gibt es hierzu noch ein gesondertes Psychotherapiemodul.
Achse II – Beziehung
Mithilfe einer Itemliste wird den nac hfolgenden vier Erlebensperspektiven je eine Position in einem Zirkumplexmodell zugeordnet. Den jeweils 16 Items liegt ein
Zirkumplexmodell interpersonellen Verhaltens zugrunde, das sich an Benjamin (1974; 1993) a nlehnt.
[8]
Achse III – Konflikt [9]
Fragen zur Abklärung der Voraussetzungen der Konfliktbeurteilung
Perspektive A: Das Erleben des Patienten
Patient erlebt sich
Patient erlebt andere
Perspektive B: Das Erleben der anderen (auch des Untersuchers)
Andere erleben den Patienten
Andere erleben sich
Beziehungsdynamische Formulierung
… wie der Patient andere immer wieder erlebt:
… wie er in seinem Erleben darauf reagiert:
… welches Beziehungsangebot er anderen mit dieser Reaktion (unbewusst) macht:
… welche Antwort er anderen damit (unbewusst) nahelegt:
… wie es der Patient erlebt, wenn andere so, wie ihnen nahegelegt, antworten:
Siehe auch: Zyklische maladaptive Muster
A) Konflikte sind nicht zu raten, diagnostische Sicherheit fehlt.
B) Aufgrund geringer struktureller Integration handelte es sich […] nicht um distinkte […] Konfliktmuster […]
als vielmehr um Konfliktschemata.
C) Wegen abgewehrter Konflikt- und Gefühlswahrnehmung […] nicht beurteilbar.
D) […] (Aktualkonflikt) ohne wesentliche dysfunktionale repetitive Konfliktmuster.
Repetitiv-dysfunktionale Konflikte:
Individuation versus Abhängigkeit
Unterwerfung versus Kontrolle
Versorgung versus Autarkie
Selbstwertkonflikt
Schuldkonflikt
Ödipaler Konflikt
Identitätskonflikt
In der klinischen Anwendung werden die beiden wichtigsten lebensbestimmenden Konflikte markiert.
Zeitfenster ist das letzte Jahr, wobei die im Schwerpunkt die konkrete Aktualisierung eingeschätzt werden soll
.
Hauptkonflikt:
Zweitwichtigster Konflikt:
Modus der Verarbeitung des Hauptkonfliktes:
(1)vorwiegend aktiv (2) gemischt (3) gemischt eher passiv (4) vorwiegend passiv (9) nicht beurteilbar
17
Achse V – Psychische und psychosomatische Störungen
[11]
Achse IV – Struktur
„Struktur kann […] auf vier Dimensionen beschrieben werden, welche jeweils den Bezug zum Selbst und den Bezug zu den Objekten unterscheiden.“ (S.118)
Bezug zum Selbst
Va: Psychische Störungen
Vb: Persönlichkeitsstörungen
Welche Störung steht klinisch im Vordergrund? (Achse Va oder Vb)
Bezug zum Objekt
Vc: Körperliche Erkrankungen
1a Selbstwahrnehmung
1b Objektwahrnehmung
2a Selbstregulierung
2b Regulierung des Objektbezugs
3a Kommunikation nach innen
3b Kommunikation nach außen
4a Bindung an innere Objekte
[10]
4b Bindung an äußere Objekte
5 Struktur gesamt
Zusätzliche Informationen
Zusätzlich werden noch demografische Daten von Patient und Diagnostiker erhoben
und aufgrund des Datenschutzes mit einem Code anstelle des Namens versehen.
Patient: Code, Alter, Geschlecht, Erhebungsdatum
Diagnostiker: Code, Alter, Geschlecht, Zentrum
OPD in der ambulanten psychotherapeutischen Praxis
Wertvolles diagnostisches und therapeutisches Instrument
Allerdings ist die komplette OPD aus der Sicht einiger niedergelassener
Psychotherapeuten zu zeitaufwändig, um routinemäßig breite Anwendung zu finden.
Andererseits wird heutzutage in Deutschland durch etliche Ausbildungsinstitute der
Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie die OPD standardmäßig zur
Formulierung der Psychodynamik im vorgeschriebenen Bericht an den Gutachter für
Krankenkassenanträge zur Psychotherapie gelehrt.
Meist wird in der Praxis nicht die gesamte OPD durchgeführt, sondern insbesondere
für die Formulierung der Psychodynamik im Gutachterantrag lediglich Konflikt- und
Strukturachse genutzt.
Den zeitlichen Möglichkeiten der ambulanten Psychotherapiepraxis Rechnung
tragend, entwickelten
Udo Boessmann und Arno Remmers ein vereinfachtes fragebogengestütztes
psychodynamisches Diagnose- und Therapieplanungskonzept, das auf der OPD
basiert, aber mit sehr viel geringerem Zeitaufwand und ohne das spezielle aufwändige
Training, das die OPD verlangt, eingesetzt werden kann.[12], [13
Einzelnachweise
Rolf Adler (Hrsg.): Psychosomatische Medizin. Modelle ärztlichen Denkens und Handelns. Begründet von
Thure von Uexküll. Urban & Schwarzenberg, München 2003, 1564 Seiten, Kap. 24 Kritische Stellungnahme
zum Gebrauch der Internationalen Diagnoseschlüssel, Abs. 6, Seite 394
Arbeitskreis OPD (Hrsg.). (1996). Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik. Grundlagen und Manual.
Bern: Huber.
http://www.opd-online.net
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD-2. Das Manual für Diagnostik und Therapieplanung von
Arbeitskreis OPD von Huber, Bern 2006
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD-2) Erhebungsbogen als PDF-Datei
OPD-2 Bogen für die Fokusauswahl als PDF-Datei
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD-2. Das Manual für Diagnostik und Therapieplanung von
Arbeitskreis OPD von Huber, Bern 2006, (S. 145-189 und S. 61-82)
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD-2. Das Manual für Diagnostik und Therapieplanung von
Arbeitskreis OPD von Huber, Bern 2006, (S. 189-206 und S. 82-95)
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD-2. Das Manual für Diagnostik und Therapieplanung von
Arbeitskreis OPD von Huber, Bern 2006 ,(S. 206-255 und S. 95-113)
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD-2. Das Manual für Diagnostik und Therapieplanung von
Arbeitskreis OPD von Huber, Bern 2006, (S. 255–280 und S. 113–123)
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD-2. Das Manual für Diagnostik und Therapieplanung von
Arbeitskreis OPD von Huber, Bern 2006, (S.123-132)
Udo Boessmann, Arno Remmers: Das Erstinterview, Bonn: Deutscher Psychologen Verlag, 2011
Udo Boessmann, Arno Remmers: Behandlungsfokus, Bonn: Deutscher Psychologen Verlag, 2008
18
Literatur
Arbeitskreis OPD: Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD-2. Das
Manual für Diagnostik und Therapieplanung Huber, Bern 2006 ISBN 9783456842851, ²2009 ISBN 978-3-456-84753-5
Rudolf, G./ Horn, H.: Strukturbezogene Psychotherapie. Leitfaden zur
psychodynamischen Therapie struktureller Störungen Stuttgart: Schattauer 2004
ISBN 978-3794525317
Jaeggi, E./ Gödde, G./ Hegener, W./ Möller, H.: Tiefenpsychologie lehren Tiefenpsychologie lernen Stuttgart: Klett-Cotta 2003, ISBN 978-3608940602
Leichsenring, Falk (Herausgeber): Lehrbuch der Psychotherapie, Bd. 2
Psychoanalytische und tiefenpsychologisch fundierte Therapie 2004 ISBN 3932096-32-0
DSM IV : Kategorien
Insgesamt hat das DSM für die Achsen I und II 16 diagnostische Kategorien:
1. Störungen, die in Kindheit und Jugend auftreten
2. Substanzinduzierte Störungen
3. Schizophrenie und andere psychotische Störungen
4. Affektive Störungen
5. Angststörungen
6. Somatoforme Störungen
7. Dissoziative Störungen
8. Sexuelle Störungen und Störungen der Geschlechtsidentität
9. Schlafstörungen
10. Essstörungen
11. Vorgetäuschte Störungen
12. Anpassungsstörungen
13. Störungen der Impulskontrolle
14. Persönlichkeitsstörungen
15. Andere klinisch relevante Probleme
16. Delir, Demenz und andere kognitive Störungen
DSM-5
DSM - 5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental
Disorders (DSM, englisch für „diagnostischer und
statistischer Leitfaden psychischer Störungen“
(5. Auflage , 18. Mai 2013)
DSM-5
Veränderungen
Klassifikationssystems in der Psychiatrie
Veränderungen im DSM-5 betreffen
z. B. strengere Kriterien für eine ADHS-Diagnose
eine Überarbeitung des Suchtkapitels (Integration von Süchten unter
die Abhängigkeitserkrankungen)
sowie eine Einstufung der Diagnosen in „mild“, „mittel“ oder „schwer“
Als neue Diagnose kommt u. a. das Binge Eating hinzu
Das DSM wird seit 1952 von der American Psychiatric Association (APA,
deutsch: amerikanische psychiatrische Gesellschaft) in den USA
herausgegeben.
Das DSM-5 wurde am 18. Mai 2013 veröffentlicht und löst die vierte Auflage
(DSM-IV von 1994) ab.
Nach wie vor keine Diagnosen sind:
 Burnout-Syndrom
 Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung
 und Internetabhängigkeit
Das Asperger-Syndrom wird als eigenständige Diagnose gestrichen und fällt nun unter AutismusSpektrum-Störungen.
19
DSM-5
Kritik
Durch die Möglichkeit, jede Verhaltensauffälligkeit als „milde“ Störung
zu diagnostizieren, befürchten Kritiker eine Inflation von Diagnosen, die
den Betroffenen dann lebenslang anhängen können.[3][4]
Prominentester Kritiker ist der US-amerikanische Psychiater Allen
Frances, der ehemalige Vorsitzende der DSM-IV-Kommission.[5]
Auch das National Institute of Mental Health (NIMH) mit ihrem Leiter
Thomas Insel kritisiert das DSM-5 für einen Mangel an Validität.[6]
Spezielle Krankheitsbilder
(dzt. nicht klassifiziert)
Burnout-Syndrom
Spezielle Krankheitsbilder
Burnout-Syndrom (1)
Begriff von Herbert Freudenberger 1974 eingeführt
Zwang, sich zu beweisen
Besonderes Maß an Engagement, Einsatzbereitschaft und Idealismus
Hang zum Perfektionismus
Rückenschmerzen
20
Spezielle Krankheitsbilder
Burnout-Syndrom (2)
Stadien des Burnout Syndroms
 Verstärkter Einsatz (Vernachlässigung eigener Bedürfnisse)
 Konflikte und Bedürfnisse verdrängt
 Zunehmende Umdeutung von Werten
 Aufputschende Substanzen (Zigaretten, Koffein, Alkohol)
 Verhaltensänderungen (eigenes Tun hinterfragt – alles sinnlos und leer)
 Entfremdung und Depersonalisation
 Depression (Gefühl völliger Erschöpfung)
 Organische Symptome
Rückenschmerzen –
schicken wir zu oft zum Röntgen ?
Spezielle Krankheitsbilder
Rückenschmerzen
Diagnose - Rückenschmerzen
„Patienten angreifen um zu begreifen“
Differenzierung
zwischen unspezifischen und spezifischen Rückenschmerzen
Klinische Untersuchung / Inspektion
( Gangbild , Deformitäten, Beckenschiefstellung, Fußfehlstellung, benachbarte
Gelenke)
Weiterführende Diagnostik nur bei
„Red Flags“
Diagnose:
„ Patienten angreifen um zu begreifen“
21
„Red Flags“
ICD 10 Kapitel V
Psychische und Verhaltensstörungen
(F00-F99)
ICD 10 Kapitel V
Psychische und Verhaltensstörungen
(F00-F99)
Dieses Kapitel gliedert sich in folgende Gruppen:
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer
Störungen
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope
Substanzen
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
F30-F39 Affektive Störungen
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und
Faktoren
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F70-F79 Intelligenzstörung
F80-F89 Entwicklungsstörungen
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der
Kindheit und Jugend
F99-F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen
F60-F69
Persönlichkeits- und
Verhaltensstörungen
22
F60-F69
F60-F69
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F60
F61
F62
Spezifische Persönlichkeitsstörungen
Kombinierte und andere Persönlichkeitsstörungen
Andauernde Persönlichkeitsänderungen, nicht Folge einer
Schädigung einer Krankheit des Gehirns
F63.- Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle
F64.- Störungen der Geschlechtsidentität
F65.- Störungen der Sexualpräferenz
F66.- Psychische und Verhaltensstörungen in Verbindung mit der
sexuellen Entwicklung und Orientierung
F68.- Andere Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F69 Nicht näher bezeichnete Persönlichkeits- und Verhaltensstörung
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
klinisch wichtige, meist länger anhaltende Zustandsbildern und
Verhaltensmustern.
Sie sind Ausdruck des charakteristischen, individuellen Lebensstils, des
Verhältnisses zur eigenen Person und zu anderen Menschen. Einige dieser
Zustandsbilder und
Verhaltensmuster entstehen als Folge konstitutioneller Faktoren und
sozialer Erfahrungen schon früh im Verlauf der individuellen Entwicklung,
während andere erst später im Leben erworben werden.
Die spezifischenPersönlichkeitsstörungen (F60.-), die kombinierten und anderen
Persönlichkeitsstörungen (F61) und die Persönlichkeitsänderungen (F62.-)
sind tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren
Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen zeigen.
Sie verkörpern gegenüber der Mehrheit der betreffenden Bevölkerung
deutliche Abweichungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und in den
Beziehungen zu anderen.
Solche Verhaltensmuster sind meistens stabil und beziehen sich
auf vielfältige Bereiche des Verhaltens und der psychologischen Funktionen.
Häufig gehen sie mit einem unterschiedlichen Ausmaß persönlichen Leidens
und gestörter sozialer Funktionsfähigkeit einher.
Info.:F60.- Spezifische Persönlichkeitsstörungen F61
F60-F69
F60-F69
Persönlichkeits-und Verhaltensstörungen(1)
Persönlichkeits-und Verhaltensstörungen(2)
Klinisch wichtige, meist länger anhaltende Zustandsbilder und Verhaltensmuster
Die spezifischen Persönlichkeitsstörungen (F60.-),
die kombinierten und anderen Persönlichkeitsstörungen (F61) und die
Persönlichkeitsänderungen (F62.-)
sind tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren
Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen zeigen.
Ausdruck des charakteristischen, individuellen Lebensstils, des Verhältnisses zur
eigenen Person und zu anderen Menschen
Einige dieser Zustandsbilder und
Verhaltens-muster entstehen als Folge
konstitutioneller Faktoren und
sozialer Erfahrungen schon früh im Verlauf der individuellen Entwicklung,
während andere erst später im Leben erworben werden.
Gegenüber der Mehrheit der betreffenden Bevölkerung
deutliche Abweichungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und in den
Beziehungen
zu anderen.
Solche Verhaltensmuster sind meistens stabil und beziehen sich
auf vielfältige Bereiche des Verhaltens und der psychologischen Funktionen.
Häufig gehen sie mit einem unterschiedlichen Ausmaß persönlichen Leidens
und gestörter sozialer Funktionsfähigkeit einher.
23
F60.- Spezifische Persönlichkeitsstörungen
Es handelt sich um schwere Störungen der Persönlichkeit und des Verhaltens der
betroffenen Person,
die nicht direkt auf eine Hirnschädigung oder -krankheit oder auf eine andere
psychiatrische Störung zurückzuführen sind.
Sie erfassen verschiedene Persönlichkeitsbereiche und gehen beinahe immer mit
persönlichen und sozialen Beeinträchtigungen einher
Persönlichkeitsstörungen treten meist in der Kindheit oder in der Adoleszenz in
Erscheinung und bestehen während des Erwachsenenalters weiter.
F60.1 Schizoide Persönlichkeitsstörung
Eine Persönlichkeitsstörung, die durch einen Rückzug von affektiven, sozialen und
anderen Kontakten mit übermäßiger Vorliebe für Phantasie, einzelgängerisches
Verhalten und in sich gekehrte Zurückhaltung gekennzeichnet ist.
Es besteht nur ein begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu
erleben.
Exkl.:Asperger-Syndrom (F84.5)
Schizoide Störung des Kindesalters (F84.5)
Schizophrenie (F20.-)
Schizotype Störung (F21)
Wahnhafte Störung (F22.0)
F60.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung
Eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen
und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere gekennzeichnet ist.
Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine
erhebliche Diskrepanz.
Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht
änderungsfähig. Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige
Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine Neigung, andere zu
beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für das Verhalten anzubieten,
durch das der betreffende Patient in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist.
Inkl.:Persönlichkeit(sstörung): amoralisch
Persönlichkeit(sstörung): antisozial
Persönlichkeit(sstörung): asozial
Persönlichkeit(sstörung): psychopathisch
Persönlichkeit(sstörung): soziopathisch
Exkl.:Emotional instabile Persönlichkeit(sstörung) (F60.3-)
Störungen des Sozialverhaltens (F91.-)
24
F60.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung
Eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine
Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an
Gefühlen für andere gekennzeichnet ist.
Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen
besteht eine erhebliche Diskrepanz.
Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich
Bestrafung, nicht änderungsfähig.
Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige Schwelle
für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine
Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen
für das Verhalten anzubieten, durch das der betreffende Patient in einen
Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist.
Inkl.:Persönlichkeit(sstörung): amoralisch
Persönlichkeit(sstörung): antisozial
Persönlichkeit(sstörung): asozial
Persönlichkeit(sstörung): psychopathisch
Persönlichkeit(sstörung): soziopathisch
F60.3 - Emotional instabile Persönlichkeitsstörung
Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, Impulse ohne Berücksichtigung
von Konsequenzen auszuagieren, verbunden mit unvorhersehbarer und launenhafter
Stimmung.
Neigung zu emotionalen Ausbrüchen und eine Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu
kontrollieren. Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und zu Konflikten mit anderen,
insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden.
Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden:
Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und
mangelnde Impulskontrolle;
und ein Borderline- Typus, zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des
Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch ein chronisches Gefühl von
Leere, durch intensive, aber unbeständige Beziehungen und eine Neigung zu
selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen.
Exkl.:Dissoziale Persönlichkeitsstörung (F60.2)F60.30Impulsiver Typ
Inkl.:Persönlichkeit(sstörung):
aggressive
Persönlichkeit(sstörung): reizbar (explosiv)
F60.31Borderline-Typ
Emotional instabile
Persönlichkeitsstörung
(impulsiver Typ)
25
Emotional instabile
Persönlichkeitsstörung
(Borderline-Typ)
Histrionische Persönlichkeitsstörung
Extrem emotioales und Aufmerksamkeit - suchendes Verhalten
F60.4 Histrionische Persönlichkeitsstörung
 oberflächliche und labile Affektivität
 Dramatisierung, theatralischer, übertriebener Ausdruck von Gefühlen
 Suggestibilität, Egozentrik, Genusssucht
 Mangel an Rücksichtnahme, erhöhte Kränkbarkeit
 dauerndes Verlangen nach Anerkennung, äußeren Reizen
und Aufmerksamkeit
Inkl.:Persönlichkeit(sstörung): hysterisch
Persönlichkeit(sstörung): infantil
26
Histrionic Personality
27
Narziss
Im Kosmos eines Narzissten dreht sich alles um einen Planeten: das Ego
In der griechischen Mythologie ist Narzissmus eine Strafe!
Weil der junge Narziss in Ovids Methamorphosen die Liebe einer Frau nicht erwiderte,
bestrafte sie ihn mit der unersättlichen Selbstliebe:
Als er sein Spiegelbild im Wasser sieht, ist er von dem Anblick so entzückt, dass er
verzweifelt versucht, es festzuhalten – und am Ende an seinem Wahn stirbt.
Ins Heute übertragen, könnte ein Narzisst also durchaus jemand sein, der mit Begeisterung
seine Profilbilder bei Facebook anschaut und nicht von seinem Instagram-Account loskommt
Der moderne Narziss präsentiert sich liebend gern im Netz und leidet an der SelfieSucht.
28
Narziss
Narziss
Im Kosmos eines Narzissten dreht sich alles um einen Planeten: das Ego
Im Kosmos eines Narzissten dreht sich alles um einen Planeten: das Ego
In der griechischen Mythologie ist Narzissmus eine Strafe!
In der griechischen Mythologie ist Narzissmus eine Strafe!
Weil der junge Narziss in Ovids Methamorphosen die Liebe einer Frau nicht erwiderte,
bestrafte sie ihn mit der unersättlichen Selbstliebe:
Als er sein Spiegelbild im Wasser sieht, ist er von dem Anblick so entzückt, dass er
verzweifelt versucht, es festzuhalten – und am Ende an seinem Wahn stirbt.
Ins Heute übertragen, könnte ein Narzisst also durchaus jemand sein, der mit Begeisterung
seine Profilbilder bei Facebook anschaut und nicht von seinem Instagram-Account loskommt
Der moderne Narziss präsentiert sich liebend gern im Netz und leidet an der SelfieSucht.
Narzistische PS
Narzissten sind die Aufsteiger
Narzissten sind die Aufsteiger - Selbstdarsteller
Narzissten dem Unternehmenserfolg zuträglich
Für die Unternehmenskultur auch zerstörerisch ( keine Beziehungen!)
Egozentrik „Könige der Büros“ (Chefetage!)
Chefs, die Mitarbeiter klein halten, um selbst groß zu sein, die stark im Austeilen
sind, aber Mimosen im Einstecken nach Bewunderung suchen (Haller)
. "Zielstrebig sein, an sich glauben, rücksichtslos !
Charismatisch, redegewaltig und visionär !
29
F60.5 Anankastische [zwanghafte] Persönlichkeitsstörung
 Persönlichkeitsstörung, die durch Gefühle von Zweifel, Perfektionismus,
übertriebener Gewissenhaftigkeit
 ständigen Kontrollen, Halsstarrigkeit, Vorsicht und Starrheit
 beharrliche und unerwünschte Gedanken oder Impulse, die nicht die Schwere einer
Zwangsstörung erreichen
 Inkl.:Zwanghafte Persönlichkeit(sstörung)
Zwangspersönlichkeit(sstörung)
 Exkl.:Zwangsstörung (F42.-)
30
Anankastische [zwanghafte]
Persönlichkeitsstörung
F60.5 Anankastische [zwanghafte] Persönlichkeitsstörung
Folgende diagnostische Kriterien ICD 10 :
( Mind. 4 der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen):
 Übermäßiger Zweifel und Vorsicht
 Ständige Beschäftigung mit Details, Regeln, Listen, Ordnung, Organisation und
Planungen
 Perfektionismus, der die Fertigstellung von Aufgaben behindert
 Überzogene Gewissenhaftigkeit, Skrupelhaftigkeit und unverhältnismäßige
Leistungsbezogenheit unter Vernachlässigung von Vergnügen und
zwischenmenschlichen Beziehungen
 Übermäßige Pedanterie und Befolgung von Konventionen
 Rigidität und Eigensinn
 Unbegründetes Bestehen auf Unterordnung Anderer unter eigene Gewohnheiten
oder unbegründetes Zögern, Aufgaben zu delegieren
 Aufdrängen beharrlicher und unerwünschter Gedanken oder Impulse.
Anankastische [zwanghafte] Persönlichkeitsstörung
Zwanghafte
PS 1
Folgende diagnostische Kriterien DSM IV :
(Mind. 4 der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen)
beschäftigt sich übermäßig mit Details, Regeln, Listen, Ordnung, Organisation
(der wesentliche Gesichtspunkt der Aktivität geht verloren)
Perfektionismus, der Aufgabenerfüllung behindert (zum Beispiel kann ein
Vorhaben nicht beendet werden, da die eigenen überstrengen Normen
nicht erfüllt werden);
verschreibt sich übermäßig der Arbeit und Produktivität unter Ausschluss von
Freizeitaktivitäten und Freundschaften (nicht auf offensichtliche finanzielle
Notwendigkeit zurückzuführen)
übermäßig gewissenhaft, skrupulös und rigide in Fragen der Moral, Ethik und
Werten (nicht auf kulturelle oder religiöse Orientierung zurückzuführen);
ist nicht in der Lage, verschlissene oder wertlose Dinge wegzuwerfen, selbst
wenn diese keinen Gefühlswert besitzen;
delegiert nur widerwillig Aufgaben an andere oder arbeitet nur ungern mit
anderen zusammen, wenn diese nicht genau die eigene Arbeitsweise
übernehmen
Rigidität und Halsstarrigkeit.
31
Zwanghafte PS 2
F60.6 Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung
Eine Persönlichkeitsstörung, die durch Gefühle von Anspannung und Besorgtheit,
Unsicherheit und Minderwertigkeit gekennzeichnet ist.
Es besteht eine andauernde Sehnsucht nach Zuneigung und Akzeptiertwerden, eine
Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung und Kritik mit eingeschränkter
Beziehungsfähigkeit.
Die betreffende Person neigt zur Überbetonung potentieller Gefahren oder Risiken
alltäglicher Situationen bis zur Vermeidung bestimmter Aktivitäten.
32
F60.6 ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung
A. Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung (F6 (F60) müssen
erfüllt
sein.
B. Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen
vorliegen :
1. andauernde und umfassende Gefühle von Anspannung und Besorgtheit
2. Überzeugung, selbst sozial unbeholfen, unattraktiv oder im Vergleich mit anderen
minderwertig zu sein
3. übertriebene Sorge, in sozialen Situationen kritisiert oder abgelehnt zu werden
4. persönliche Kontakte nur, wenn Sicherheit besteht, gemocht zu werden
5. eingeschränkter Lebensstil wegen des Bedürfnisses nach körperlicher Sicherheit
6. Vermeidung beruflicher oder sozialer Aktivitäten, die intensiven
zwischenmenschlichen Kontakt bedingen, aus Furcht vor Kritik, Missbilligung oder
Ablehnung
33
Vermeidend-
Vermeidend-Selbstunsichere PS 2
Selbstunsichere PS 1
34
Zur Differentialdiagnose der
ANGST
F40
Phobische Störungen
F41.1 Generalisierte Angststörung
F41
Panikstörung [episodisch paroxysmale Angst]
F41.1 Generalisierte Angststörung
Die Angst ist generalisiert und anhaltend.
Sie ist nicht auf bestimmte Umgebungsbedingungen beschränkt, oder auch nur
besonders betont in solchen Situationen, sie ist vielmehr "frei flottierend".
Die wesentlichen Symptome sind variabel, Beschwerden wie ständige Nervosität,
Zittern, Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen,
Schwindelgefühle oder Oberbauchbeschwerden gehören zu diesem Bild.
Häufig wird die Befürchtung geäußert, der Patient selbst oder ein Angehöriger
könnten demnächst erkranken oder einen Unfall haben.
F40 Phobische Störungen
Eine Gruppe von Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend
durch eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen
wird.
In der Folge werden diese Situationen typischerweise vermieden oder mit
Furcht ertragen.
Die Befürchtungen des Patienten können sich auf Einzelsymptome wie
Herzklopfen oder Schwächegefühl beziehen, häufig gemeinsam mit sekundären
Ängsten vor dem Sterben, Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig zu
werden.
Allein die Vorstellung, dass die phobische Situation eintreten könnte, erzeugt
meist schon Erwartungsangst.
Phobische Angst tritt häufig gleichzeitig mit Depression auf.
Ob zwei Diagnosen, phobische Störung und depressive Episode, erforderlich
sind, richtet sich nach dem zeitlichen Verlauf beider Zustandsbilder und nach
therapeutischen Erwägungen zum Zeitpunkt der Konsultation.
F41 Panikstörung [episodisch paroxysmale Angst]
Das wesentliche Kennzeichen sind wiederkehrende schwere Angstattacken
(Panik), die sich nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände
beschränken und deshalb auch nicht vorhersehbar sind.
Wie bei anderen Angsterkrankungen zählen zu den wesentlichen Symptomen
plötzlich auftretendes Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel
und Entfremdungsgefühle (Depersonalisation oder Derealisation).
Oft entsteht sekundär auch die Furcht zu sterben, vor Kontrollverlust oder die
Angst, wahnsinnig zu werden.
Die Panikstörung soll nicht als Hauptdiagnose verwendet werden, wenn der
Betroffene bei Beginn der Panikattacken an einer depressiven Störung leidet.
Unter diesen Umständen sind die Panikattacken wahrscheinlich sekundäre Folge
der Depression.
35
F60.7 Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung
F60.7 Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung
Personen mit dieser Persönlichkeitsstörung
Personen mit dieser Persönlichkeitsstörung
verlassen sich bei kleineren oder größeren
Lebensentscheidungen passiv auf andere Menschen.
verlassen sich bei kleineren oder größeren Lebensentscheidungen passiv auf
andere Menschen.
Die Störung ist ferner
durch große Trennungsangst, Gefühle von Hilflosigkeit und Inkompetenz
durch eine Neigung, sich den Wünschen älterer und anderer unterzuordnen
durch ein Versagen gegenüber den Anforderungen des täglichen Lebens
gekennzeichnet.
Die Kraftlosigkeit kann sich im intellektuellen emotionalen Bereich zeigen; bei
Schwierigkeiten besteht die Tendenz, die Verantwortung anderen zuzuschieben
.
Inkl.:
Persönlichkeit(sstörung): asthenisch
Persönlichkeit(sstörung): inadäquat
Persönlichkeit(sstörung): passiv
Persönlichkeit(sstörung): selbstschädigend
F60.8Sonstige spezifische PersönlichkeitsstörungenInkl.:Persönlichkeit(sstörung):
exzentrisch
Persönlichkeit(sstörung): haltlos
Persönlichkeit(sstörung): narzisstisch
Persönlichkeit(sstörung): passiv-aggressiv
Persönlichkeit(sstörung): psychoneurotisch
Persönlichkeit(sstörung): unreif
F60.9Persönlichkeitsstörung, nicht näher bezeichnet inkl. Charakterneurose o.n.A.
Pathologische Persönlichkeit o.n.A.
Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung
36
Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung
Die abhängige, auch dependente oder asthenische Persönlichkeitsstörung ist
geprägt von überstarken Trennungsängsten, klammerndem Verhalten, geringem
Selbstbewusstsein, depressiver Grundstimmung
 mangelndes Durchsetzungsvermögen, geringe Eigeninitiative.
 Betroffene fühlen sich schwach, hilflos und inkompetent, weswegen sie häufig
ihre Mitmenschen für sich entscheiden lassen.
 passiv, unterwürfig und anhänglich.
F60.8 Sonstige spezifische
Persönlichkeitsstörungen
Inkl.:
Persönlichkeit(sstörung): exzentrisch
Persönlichkeit(sstörung): haltlos
Persönlichkeit(sstörung): narzisstisch
Persönlichkeit(sstörung): passiv-aggressiv
Persönlichkeit(sstörung): psychoneurotisch
Persönlichkeit(sstörung): unreif
Zwei verschiedene Interaktionsmuster
aktiv-dependent
Die stärker mit Anstrengungen verknüpfte Variante ist vor allem lebhaft, sozial
angepasst und charmant. Neigungen zu dramatischer Gefühlsbetonung ist
vorhanden.
passiv-dependent
Diese Variante zeichnet sich durch Unterwürfigkeit, Zärtlichkeitsbedürfnis und
geringe Anpassung aus.
F61 Kombinierte und andere
Persönlichkeitsstörungen
Diese Kategorie ist vorgesehen für Persönlichkeitsstörungen, die häufig zu
Beeinträchtigungen führen, aber nicht die spezifischen Symptombilder der in
F60.- beschriebenen Störungen aufweisen. Daher sind sie häufig schwieriger als
die Störungen in F60.- zu diagnostizieren.
Beispiele:
Kombinierte Persönlichkeitsstörungen mit Merkmalen aus verschiedenen der
unter F60.- aufgeführten Störungen, jedoch ohne ein vorherrschendes
Symptombild, das eine genauere Diagnose ermöglichen würde.
Störende Persönlichkeitsänderungen, die nicht in F60.- oder F62.- einzuordnen
sind, und Zweitdiagnosen zu bestehenden Affekt- oder Angststörung sind.
Exkl.:
F60.9 Persönlichkeitsstörung, nicht näher
bezeichnet
Inkl.:
Charakterneurose o.n.A.
Pathologische Persönlichkeit o.n.A.
F62.- Andauernde Persönlichkeitsänderungen, nicht
Folge einer Schädigung oder Krankheit des Gehirns
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen ohne vorbestehende
Persönlichkeitsstörung nach extremer oder übermäßiger, anhaltender
Belastung oder schweren psychiatrischen Krankheiten
Diese Diagnosen sollten nur dann gestellt werden, wenn Hinweise auf eine
eindeutige und andauernde Veränderung in der Wahrnehmung sowie im
Verhalten und Denken bezüglich der Umwelt und der eigenen Person vorliegen
Die Persönlichkeitsänderung sollte deutlich ausgeprägt sein und mit einem
unflexiblen und fehlangepassten Verhalten verbunden sein, das vor der
pathogenen Erfahrung nicht bestanden hat.
Die Änderung sollte nicht Ausdruck einer anderen psychischen Störung oder
Residualsymptom einer vorangegangenen psychischen Störung sein.
Exkl.:
Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer Krankheit,
Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns (F07.-)
Akzentuierte Persönlichkeitszüge (Z73)
37
F62.8 Sonstige andauernde Persönlichkeitsänderungen
F62.1 Andauernde Persönlichkeitsänderung nach
psychischer Krankheit
Auf traumatischer Erfahrung einer schweren psychiatrischen Krankheit
beruhende, wenigstens über zwei Jahre bestehende Persönlichkeitsänderung.
Gekennzeichnet durch eine hochgradige Abhängigkeit sowie Anspruchs- und
Erwartungshaltung gegenüber anderen, eine Überzeugung, durch die
Krankheit verändert oder stigmatisiert worden zu sein.
Unfähigkeit, enge und vertrauensvolle persönliche Beziehungen
aufzunehmen und beizubehalten, sowie zu sozialer Isolation.
Ferner finden sich Passivität, verminderte Interessen und Vernachlässigung
von Freizeitbeschäftigungen, ständige Beschwerden über das Kranksein, mit
(hypochondrischen Klagen und kränkelndem Verhalten)
Dysphorische oder labile Stimmung, die nicht auf dem Vorliegen einer
gegenwärtigen psychischen Störung
Probleme in der sozialen und beruflichen Funktionsfähigkeit.
F62.80 Andauernde Persönlichkeitsänderung bei
chronischem Schmerzsyndrom
F62.80 Andauernde Persönlichkeitsänderung bei
chronischem Schmerzsyndrom
F62.88 Sonstige andauernde
Persönlichkeitsänderungen
F62.9 Andauernde Persönlichkeitsänderung, nicht
näher bezeichnet
F62.80 Andauernde Persönlichkeitsänderung bei
chronischem Schmerzsyndrom
Merkmale dieser Beeinträchtigung
Somatische Merkmale und Befunde
Kriterien für die Vergabe des neuen Kodes F62.80 :
1 Anlass der Hauptbehandlung ist ein chronisches Schmerzsyndrom,
bei dem der Schmerz seine Leit- und Warnfunktion verloren und einen
selbständigen Krankheitswert erlangt hat, bei dem alle
Bewältigungsversuche trotz Unterstützung durch Therapeuten misslungen
sind und
das neben körperlichen Folgeerscheinungen zusätzlich therapiebedürftige
psychische und soziale Beeinträchtigungen induziert hat.
2 Das Schmerzkrankheitsbild weist eine hohe Komplexität auf, wobei
sich körperliche, psychische und soziale Beeinträchtigungen wechselseitig
bedingen, unterhalten oder verstärken.
Verminderte körperliche Leistungsfähigkeit infolge schmerzbedingter Verhaltensänderung (Dekonditionierungssyndrom), erhöhte physische Reagibilität und /oder Hinweise für neuroplastische Veränderungen.
Psychische Merkmale und Befunde
Inadäquates Krankheitsverhalten(Schonverhalten oder Durchhaltestrategien,
Medikamentenmissbrauch; kognitive Verarbeitungsmuster), die mit einem erhöhten Chronifizierungsrisiko verbunden sind ( Katastrophisieren, Bagatellisieren,
Hilflosigkeit, Veränderung der seelischen Befindlichkeit g, Affektlabilität, erhöhter
Reizbarkeit und schmerzbezogener Hypervigilanz.
Psycho-soziale Merkmale und Befunde
Schmerzbedingt gehäufte Zeiten einer Arbeitsunfähigkeit oder gravierender Beeinträchtigung in Alltagsaktivitäten, häufige Inanspruchnahme des Gesundheitssystems,
Einschränkung sozialer Aktivitäten oder soziale Konflikte im sozialen Umfeld als Folge
der schmerzbedingten Beeinträchtigung
38
F63.- Abnorme Gewohnheiten und Störungen der
Impulskontrolle
In dieser Kategorie sind verschiedene nicht an anderer Stelle klassifizierbare
Verhaltensstörungen zusammengefasst.
Sie sind durch wiederholte Handlungen ohne vernünftige Motivation
gekennzeichnet, die nicht kontrolliert werden können und die meist die
Interessen des betroffenen Patienten oder anderer Menschen schädigen.
Der betroffene Patient berichtet von impulshaftem Verhalten.
Die Ursachen dieser Störungen sind unklar, sie sind wegen deskriptiver
Ähnlichkeiten hier gemeinsam aufgeführt, nicht weil sie andere wichtige
Merkmale teilen
Exkl.:Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle, die das
sexuelle Verhalten betreffen (F65.-)
Gewohnheitsmäßiger exzessiver Gebrauch von Alkohol oder psychotropen
Substanzen (F10-F19)
F63.0 Pathologisches Spielen
Pathologisches Spielen
Klassifikation nach DSM-IV,ICD-10 , 312.31 Pathologisches Spielen
F63.0 Pathologisches/Zwanghaftes Spielen
Pathologisches Spielen oder zwanghaftes Spielen (Spielsucht )
Unfähigkeit eines Betroffenen gekennzeichnet, dem Impuls zum
Glücksspiel oder Wetten zu widerstehen, auch wenn dies gravierende
Folgen im persönlichen, familiären oder beruflichen Umfeld nach sich
zu ziehen droht oder diese schon nach sich gezogen hat.
Männer sind davon häufiger betroffen als Frauen
(In Deutschland gibt es zwischen 100.000 und 290.000 Betroffene)
Zwanghaftes Spielen
Die Störung besteht in häufigem und wiederholtem episodenhaften Glücksspiel,
das die Lebensführung des betroffenen Patienten beherrscht und zum Verfall
der sozialen, beruflichen, materiellen und familiären Werte und Verpflichtungen
führt.
Inkl.:
Zwanghaftes Spielen
Exkl.:
Exzessives Spielen manischer Patienten (F30.-)
Spielen bei dissozialer Persönlichkeitsstörung (F60.2)
Spielen und Wetten o.n.A. (Z72.8)
39
Glücksspiel
1 % der Bevölkerung betroffen (große Dunkelziffer !)
(90% eine Männerdomäne )
Klassisches Glücksspiel :
Männer mit höherem Einkommen
Internetspieler:
jünger, weniger psychische Probleme
Stufen einer Spielerkarriere
Gewinnphase
•
•
•
•
•
Gelegentliches Spielen
Positive Empfindungen vor und während des Spiels
Unrealistischer Optimismus
Entwicklung von Wunschgedanken
Setzen immer größerer Beträge
•
Verlust der Realität
G.Fischer, Kraus
(5.Interdisziplinäres Suchtsymposium / Grundlsee,6.-7.3.16)
Stufen einer Spielerkarriere
Verlustphase
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Bagatellisierung der Verluste
Prahlerei mit Gewinnen
Entwicklung der Illusion, Verluste seien durch Gewinne abgedeckt
Häufigeres Spiel alleine
Häufigeres Denken an das Spiel
Erste größere Verluste
Verheimlichung von Verlusten und Lügen über Verluste
Vernachlässigung von Familie und Freunden
Beschäftigung mit dem Spiel während der Arbeitszeit
Aufnahme von Schulden und Krediten
Unfähigkeit, dem Spiel zu widerstehen
Verlust von Familie und Freunden
Stufen einer Spielerkarriere
Verzweiflungsphase
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Gesetzliche und ungesetzliche Geldbeschaffungsaktionen
Unpünktlichkeit bei der Schuldenrückzahlung
Veränderungen der Persönlichkeitsstruktur: Reizbarkeit, Irritationen,
Ruhelosigkeit, Schlafstörungen
Völliger gesellschaftlicher Rückzug
Vollständige Entfremdung von Familie und Freunden
Verlust der gesellschaftlichen Stellung und des Ansehens
Ausschließliche Verwendung von Zeit und Geld für das Spiel
Wiederholtes tagelanges Spielen
Gewissensbisse und Panikreaktionen
Hass gegenüber anderen (vor allem gewinnenden) Spielern
Hoffnungslosigkeit, Selbstmordgedanken bzw. -versuch
40
Zwanzig Fragen zum zwanghaften Spielen (1)
•
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•
•
•
•
•
Haben Sie schon einmal solange gespielt, bis Ihr Geld aus war?
Haben Sie sich schon einmal Geld geliehen, um Spielen zu können?
Haben Sie wegen Ihres Spielens schon einmal in der Bank Kredite aufgenommen?
Überschreiten Sie häufig finanzielle/zeitliche Grenzen, die Sie sich selbst gesetzt haben?
(Beispiel:
Nicht länger als 2 Stunden / Nur abends / Nur bis zu einem bestimmten
Betrag)
Haben Sie schon einmal daran gedacht, sich auf illegalem Weg Geld zum Spielen zu
beschaffen?
Haben Sie schon einmal Geld gestohlen, um Spielen zu können?
Haben Sie oft gezögert, fürs Spielen bestimmtes Geld an normale Sachen auszugeben?
Kreisen Ihre Gedanken oft um das Spielen?
Haben Sie oft Langeweile, wenn Sie nicht spielen?
Merken Sie, dass Sie immer weniger Interesse an der Umgebung (Familie, Hobbies,
Freundeskreis) haben?
Zwanzig Fragen zum zwanghaften Spielen (2)
•
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•
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•
•
•
Internetabhängigkeit
Sind Sie oft auf der Arbeit / beim Studium / in der Schule unkonzentriert, weil Sie ans
Spielen denken?
Sind Sie unruhig und aggressiv, wenn Sie keine Möglichkeit zum Spielen haben?
Verhehlen Sie Ihren Angehörigen oder Freunden, wie oft Sie Spielen oder wie hoch Ihre
Spielverluste sind?
Spielen Sie gezielt um Verluste wieder auszugleichen?
Haben Sie schon ab und zu ein Bedürfnis gespürt, sich selbst wegen eines glücklichen
Ereignisses mit ein paar Stunden Spielen zu belohnen?
Haben Sie schon weiter gespielt, obwohl Sie spürten, dass Sie sich selbst und anderen
Weh täten?
Haben Sie schon gespielt um Ihre Stimmung positiv zu verändern, um Sorgen und
Frustration zu vergessen oder um Konflikte zu vermeiden?
Hat Ihr Spielverhalten schon einmal familiäre Probleme oder Streitigkeiten verursacht?
Haben Sie wegen des Spielens schon einmal Ihre Arbeit und Pflichten versäumt?
Hatten Sie wegen Ihres Spielverhaltens schon Selbstmordgedanken, oder unternahmen Sie
bereits Selbstmordversuche?
Ein zwanghafter Spieler wird typisch mindestens sieben Fragen bejahen können
Internetabhängigkeit
Umgangssprachlich wird bei der Internetabhängigkeit von einer
„Sucht“ gesprochen.
Es handelt sich um eine substanzungebundene Abhängigkeit,
welche in der Klassifikation der ICD-10 erfasst wird:
F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle
F63.0 Pathologisches Spielen
F63.8 Sonstige abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle
F63.9 Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle, nicht näher
bezeichnet
41
Internetabhängigkeit
auch Internet- oder Onlinesucht, wird das Phänomen bezeichnet, das
Internet übermäßig, das heißt gesundheitsgefährdend, zu nutzen.
Engl.Begriffe „internet addiction (disorder)“, „pathological internet use“
und „compulsive internet use“,
also pathologische bzw. zwanghafte Verwendung des Internets, die
damit das Problemfeld auch besser beschreiben
Keine Diagnoserichtlinien in WHO und DSM
Störung der Impulskontrolle oder eine Zwangsstörung und nicht Sucht ?
Sexsucht
Heterogenes Störungsbild :
Hypersexualität mit anderen Störungen verbunden Spiel- Internetsucht,
Neigung zu Substanzabhängigkeit
Pyromanie
• Epidemiologie und Verlauf
6% Prozent der Bevölkerung
(Männer häufiger betroffen)
•
•
Altersgipfel :20 bis 40 Lebensjahr
•
•
Leidensdruck
Suche nach Befriedigung (Masturbation; Zeitaufwand )
Suche nach sexuellen Reizen
Kontakt- und Partner- Probleme
•
•
Pyromanie ist selten, aber unter Brandstiftern verbreitet.
In einer großen Studie in den USA fanden sich unter 1145 erwachsenen männlichen
Brandstiftern 39 % mit einer Pyromanie.
Bei Frauen ist Pyromanie kaum vorhanden.
Häufig sind sozial unterprivilegierte Personen betroffen (Oftmals wird fälschlicherweise
angenommen, dass besonders viele Brandstifter selbst Mitglied in einer Feuerwehr sind).
Pyromanen haben aufgrund ihrer Krankheit oft eine gesteigerte Motivation in eine
Feuerwehr
Professioneller und differenzierter Umgang mit dem Thema notwendig.
Verlauf episodisch
Umfassende psycologische und psychiatrische Abklärung notwendig !
Ch.Raviola(5. Interdisziplinäres Suchtsymposium am Grundlsee 6.-7.3.16)
42
Pyromanie
•
•
•
•
F63.1Pathologische Brandstiftung [Pyromanie]
Die Störung ist durch häufige tatsächliche oder versuchte Brandstiftung an
Gebäuden oder anderem Eigentum ohne verständliches Motiv und durch
eine anhaltende Beschäftigung der betroffenen Person mit Feuer und Brand
charakterisiert
Das Verhalten ist häufig mit wachsender innerer Spannung vor der
Handlung und starker Erregung sofort nach ihrer Ausführung verbunden
Exkl.:Brandstiftung:
Grund zur Beobachtung wegen des Verdachtes einer psychischen Störung (Z03.2)
•
Brandstiftung: bei Intoxikation mit Alkohol oder psychotropen Substanzen (F10-F19,
vierte Stelle .0)
Brandstiftung: bei organischen psychischen Störungen (F00-F09)
Brandstiftung: bei Schizophrenie (F20.-)
Brandstiftung: bei Störungen des Sozialverhaltens (F91.-)
Brandstiftung: durch Erwachsene mit dissozialer Persönlichkeitsstörung (F60.2)
Pyromanie
Kriterien (ICD 10)
 Die bewusste und vorsätzliche Brandstiftung in
mehreren Fällen
 Große Anspannung und Erregung vor der Tat
 Großes Interesse an Feuer und allem, was damit zu tun
hat
 Freude oder Erleichterung während der Brandstiftung
 Die Brandstiftungen wurden nicht aus finanziellen
Gründen, Rachegelüsten etc. unternommen
F63.1 Pathologische Brandstiftung [Pyromanie]
Die Störung ist durch häufige tatsächliche oder versuchte Brandstiftung an
Gebäuden oder anderem Eigentum ohne verständliches Motiv und durch eine
anhaltende Beschäftigung der betroffenen Person mit Feuer und Brand
charakterisiert.
Das Verhalten ist häufig mit wachsender innerer Spannung vor der Handlung
und starker Erregung sofort nach ihrer Ausführung verbunden.
Exkl.:Brandstiftung: als Grund zur Beobachtung wegen des Verdachtes einer
psychischen Störung (Z03.2)
Brandstiftung: bei Intoxikation mit Alkohol oder psychotropen Substanzen (F10F19, vierte Stelle .0)
Brandstiftung: bei organischen psychischen Störungen (F00-F09)
Brandstiftung: bei Schizophrenie (F20.-)
Brandstiftung: bei Störungen des Sozialverhaltens (F91.-)
Brandstiftung: durch Erwachsene mit dissozialer Persönlichkeitsstörung (F60.2)
43
Pyromanie
Begriff „Monomanie der Brandstiftung“ :
Pyromanie (von altgriechisch πῦρ pyr „Feuer“ und μανία maníā „Raserei, Wut
‚Wahnsinn“) pathologische Brandstiftung (frühen 19. Jahrhundert )
Betroffene Personen verspüren den Drang, Feuer zu legen und beziehen aus
der Tat Befriedigung.
•
•
•
•
„pathologische Brandstiftung“
„triebhafte Brandstiftung“
„süchtige Brandstiftung“
„zwanghafte Brandstiftung“
Kleptomanie
F63.2 Pathologisches Stehlen [Kleptomanie]
Die Störung charakterisiert wiederholtes Versagen Impulsen zu widerstehen,
Dinge zu stehlen, die nicht dem persönlichen Gebrauch oder der Bereicherung
dienen.
Statt dessen werden die Gegenstände weggeworfen, weggegeben oder
gehortet.
Dieses Verhalten ist meist mit wachsender innerer Spannung vor der
Handlung und einem Gefühl von Befriedigung während und sofort nach der Tat
verbunden.
Exkl.:
Ladendiebstahl als Grund zur Beobachtung wegen des Verdachtes einer
psychischen Störung (Z03.2)
Organische psychische Störungen (F00-F09)
Stehlen bei depressiver Störung (F31-F33)
Kleptomanie
Klassifikation nach ICD-10 (F63.2 )
Pathologisches Stehlen (Kleptomanie)
Pathologisches Stehlen liegt dann vor, wenn

zwei oder mehr Diebstähle von einer Person durchgeführt
werden, ohne dass ein Bereicherungswillen für sich oder andere
besteht.

bei den Betroffenen ein intensiver Drang zum Stehlen vorliegt und
diese ein Gefühl der Spannung vor dem Diebstahl haben und nach
dessen Durchführung Erleichterung verspüren.

die Betroffenen nach Abklingen des Spannungsgefühls zunächst
ein schlechtes Gewissen haben, aber dennoch weiter stehlen.
44
Kleptomanie
•
•
•
•
•
•
•
Chronisches Leiden ist oft nur mit professioneller Hilfe zu
überwinden.
Beweggründe für die Kleptomanie sind vielfältig und in Fachkreisen
umstritten. Es ist bislang unklar, ob Kleptomanie Zwang oder Sucht
darstellt.
Psychoanalytiker :Stehlen als Ersatzbefriedigung für unterdrückte
Wünsche
gestohlenen Objekte nur einen symbolischen Wert besitzen und auf
bestimmte verdrängte Bewusstseinsbereiche hinweisen.
Kleptomanie :
versteckte Form des Widerstands gegen die Gesellschaft
erregenden Gefühlen beim Stehlen (Hormone führen zu
Glücksgefühl; „Kick“)
Kleptomanie: Therapie
 Psychotherapie ambulante Verhaltenstherapie
 stationäre Behandlung ist in der Regel nicht erforderlich
 Psychotherapie - Verhaltenstherapie
(das zugrunde liegende Problem wird gemeinsam mit dem
Therapeuten aufgedeckt und aufgearbeitet)
 Selbstkontrolle in gemeinsamer Arbeit erörtert und gestärkt
 zusätzlich durch eine Hypnosebehandlung
 falsche Gedanken und Verhaltensweisen werden aufgedeckt und
Strategien zur ihrer Vermeidung entwickelt
 In Verbindung mit der Hypnose werden in den Betroffenen mehr
Denkprozesse und Sinne aktiviert, sodass die Vorstellungsübungen
intensiver erlebt und therapeutisch erwünschte kognitive
Veränderungen besser erreicht werden können
 Ev. Verordnung eines Antidepressivums
Kleptomanie: Prophylaxe
 Betroffene erkennt, dass sein Stehlen krankhaft ist
 Um Rückfälle zu vermeiden ist es ebenso wichtig zu erkennen, warum eigentlich
gestohlen wird und was den Patienten dabei bewegt
 Werden beispielsweise Defizite, Konflikte oder Probleme in der Familie oder mit dem
Partner aufgedeckt, die zur Hilflosigkeit führen, diese Probleme zu lösen, ist es
sinnvoll, das zusätzlich in der Familie oder am Arbeitsplatz anzusprechen. Ziel sollte
sein, Konflikte in der Familie zu beenden oder eine bestehende
Partnerschaft/Beziehung harmonisch zu gestalten und zu festigen.
 Reichen diese Maßnahmen nicht, um den Teufelskreis zu durchbrechen, kann es
sinnvoll sein, Familienmitglieder, Bekannte oder Freunde in die Selbstkontrolle
(vorübergehend) mit einzubeziehen:
 In Begleitung kann die/der Betroffene ein Kaufhaus oder Geschäft betreten, ohne zu
Stehlen. Bemerkung: Die Kleptomanie entwickelt sich bereits im Jugendalter.
 Frauen häufiger als Männer betroffen (es fehlen verlässliche Daten bezüglich der
Häufigkeit)
 In der Regel wird der Diebstahl in Kaufhäusern oder im Einzelhandel begangen.
 Eine Kleptomanie liegt nicht vor, wenn wiederholt Diebstahl begangen wird, aber
keine psychischen Störungen vorliegen
F63.3 Trichotillomanie
Bei dieser Störung kommt es nach immer wieder misslungenem Versuch, sich
gegen Impulse zum Ausreißen der Haare zu wehren, zu einem beachtlichen
Haarverlust. Das Ausreißen der Haare ist häufig mit dem Gefühl wachsender
Spannung verbunden und einem anschließenden Gefühl von Erleichterung und
Befriedigung. Diese Diagnose soll nicht gestellt werden, wenn zuvor eine
Hautentzündung bestand oder wenn das Ausreißen der Haare eine Reaktion auf
ein Wahnphänomen oder eine Halluzination ist.
Exkl.:
Stereotype Bewegungsstörung mit Haarezupfen (F98.4)
45
Trichotillomanie
F63.8
Sonstige abnorme Gewohnheiten und Störungen
der Impulskontrolle
In diese Kategorie fallen andere Arten sich dauernd wiederholenden
unangepassten Verhaltens, die nicht Folge eines erkennbaren psychiatrischen
Syndroms sind und bei denen der betroffene Patient den Impulsen, das
pathologische Verhalten auszuführen, nicht widerstehen kann. Nach einer
vorausgehenden Periode mit Anspannung folgt während des Handlungsablaufs
ein Gefühl der Erleichterung.
Inkl.:
Störung mit intermittierend auftretender Reizbarkeit
F63.9 Abnorme Gewohnheit und Störung der
Impulskontrolle, nicht näher bezeichnet
F64.-Störungen der Geschlechtsidentität (1)
F64.-Störungen der Geschlechtsidentität (1)
F64.0 Transsexualismus
F64.0 Transsexualismus
Der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und
anerkannt zu werden. Dieser geht meist mit Unbehagen oder dem Gefühl der
Nichtzugehörigkeit zum eigenen anatomischen Geschlecht einher. Es besteht
der Wunsch nach chirurgischer und hormoneller Behandlung, um den eigenen
Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen.
F64.1 Transvestitismus unter Beibehaltung beider
Geschlechtsrollen
Der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und
anerkannt zu werden.
Dieser geht meist mit Unbehagen oder dem Gefühl der Nichtzugehörigkeit zum
eigenen anatomischen Geschlecht einher.
Es besteht der Wunsch nach chirurgischer und hormoneller Behandlung,
um den eigenen Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich
anzugleichen.
Tragen gegengeschlechtlicher Kleidung, um die zeitweilige Erfahrung der
Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben. Der Wunsch nach
dauerhafter Geschlechtsumwandlung oder chirurgischer Korrektur besteht nicht;
der Kleiderwechsel ist nicht von sexueller Erregung begleitet.Inkl.:Störung der
Geschlechtsidentität in der Adoleszenz oder im Erwachsenenalter, nicht
transsexueller TypusExkl.:Fetischistischer Transvestitismus (F65.1)
46
Transsexualismus
F64.-Störungen der Geschlechtsidentität (1)
F64.1 Transvestitismus unter Beibehaltung beider
Geschlechtsrollen
Tragen gegengeschlechtlicher Kleidung, um die zeitweilige Erfahrung der
Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben.
Der Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsumwandlung oder chirurgischer
Korrektur besteht nicht;
der Kleiderwechsel ist nicht von sexueller Erregung begleitet
Inkl.:Störung der Geschlechtsidentität in der Adoleszenz oder im
Erwachsenenalter, nicht transsexueller TypusExkl.:Fetischistischer
Transvestitismus (F65.1)
Transvestitismus
F64.- Störungen der Geschlechtsidentität (2)
F64.2 Störung der Geschlechtsidentität des
Kindesalters
Diese Störung zeigt sich während der frühen Kindheit, immer lange vor der
Pubertät.
Sie ist durch ein anhaltendes und starkes Unbehagen über das zugefallene
Geschlecht gekennzeichnet, zusammen mit dem Wunsch oder der ständigen
Beteuerung, zum anderen Geschlecht zu gehören.
Es besteht eine andauernde Beschäftigung mit der Kleidung oder den
Aktivitäten des anderen Geschlechtes und eine Ablehnung des eigenen
Geschlechtes. Die Diagnose erfordert eine tief greifende Störung der normalen
Geschlechtsidentität; eine bloße Knabenhaftigkeit bei Mädchen und ein
mädchenhaftes Verhalten bei Jungen sind nicht ausreichend.
Geschlechtsidentitätsstörungen bei Personen, welche die Pubertät erreicht
haben oder gerade erreichen, sind nicht hier, sondern unter F66.- zu
klassifizieren.
Exkl.:
Ichdystone Sexualorientierung (F66.1)
Sexuelle Reifungskrise (F66.0)
F64.8 Sonstige Störungen der Geschlechtsidentität
F64.9 Störung der Geschlechtsidentität, nicht näher bezeichnet
Inkl.:
Störung der Geschlechtsrolle o.n.A.
47
F65.- Störungen der Sexualpräferenz
Inkl.: Paraphilie
Fetischismus
F65.0 Fetischismus
Gebrauch toter Objekte als Stimuli für die sexuelle Erregung und Befriedigung.
Viele Fetische stellen eine Erweiterung des menschlichen Körpers dar, z.B.
Kleidungsstücke oder Schuhwerk. Andere gebräuchliche Beispiele sind
Gegenstände aus Gummi, Plastik oder Leder. Die Fetischobjekte haben
individuell wechselnde Bedeutung. In einigen Fällen dienen sie lediglich der
Verstärkung der auf üblichem Wege erreichten sexuellen Erregung (z.B. wenn
der Partner ein bestimmtes Kleidungsstück tragen soll).
 Fetischismus oder Fetisch
(lat. facticius ‚nachgemacht, künstlich‘; franz. fétiche ‚Zauber(mittel)‘)

Verehrung bestimmter Gegenstände im Glauben an
übernatürliche Eigenschaften, siehe Fetischismus (Religion)

eine Form der Sexualität, die sich auf bestimmte Gegenstände
oder Körperteile richtet, siehe Sexueller Fetischismus

im Marxismus die Verkehrung eines gesellschaftlichen
Verhältnisses von Menschen in ein Verhältnis von Waren, siehe
Warenfetisch
F65.1 Fetischistischer Transvestitismus
Zur Erreichung sexueller Erregung wird Kleidung des anderen Geschlechts
getragen; damit wird der Anschein erweckt, dass es sich um eine Person des
anderen Geschlechts handelt. Fetischistischer Transvestismus unterscheidet
sich vom transsexuellem Transvestitismus durch die deutliche Kopplung an
sexuelle Erregung und das starke Verlangen, die Kleidung nach dem
eingetretenen Orgasmus und dem Nachlassen der sexuellen Erregung
abzulegen. Er kann als eine frühere Phase in der Entwicklung eines
Transsexualismus auftreten.
F65.2 Exhibitionismus
Die wiederkehrende oder anhaltende Neigung, die eigenen Genitalien vor meist
gegengeschlechtlichen Fremden in der Öffentlichkeit zu entblößen, ohne zu
einem näheren Kontakt aufzufordern oder diesen zu wünschen. Meist wird das
Zeigen von sexueller Erregung begleitet und im allgemeinen kommt es zu
nachfolgender Masturbation.
F65.3 Voyeurismus
Wiederkehrender oder anhaltender Drang, anderen Menschen bei sexuellen
Aktivitäten oder intimen Tätigkeiten, z.B. Entkleiden, zuzusehen ohne Wissen
der beobachteten Person. Zumeist führt dies beim Beobachtenden zu sexueller
Erregung und Masturbation.
Formen des klassischen Voyeurismus
Allgemeiner Voyeurismus
Betrachtung nackter oder sexuell
aktiver Menschen zum Zweck der
Luststeigerung.
Striptease oder Peepshows,
Pornografie
F65.4 Pädophilie
Sexuelle Präferenz für Kinder, Jungen oder Mädchen oder Kinder beiderlei
Geschlechts, die sich meist in der Vorpubertät oder in einem frühen Stadium der
Pubertät befinden.
48
F65.5 Sadomasochismus
Formen des klassischen Voyeurismus
Heimlicher Voyeurismus
Sexuelle Erregung beim „Spannen“
(heimliches Betrachten der
Geschlechtsorgane und/oder Gesäß).
Der Voyeur legt dabei meist keinen
gesteigerten Wert auf Gesichtsaufnahmen.
70 % der Männer und 40 %der Frauen gern
andere beim Sex.
Voyeurismus von Édouard-Henri Avril
Orte, wo sich Menschen unbekleidet oder nur knapp bekleidet zeigen:
Strände oder Badeseen, FKK, Umkleidekabinen, öffentliche Toiletten,
Saunen und Sentōs oder Fenster.
Voyeur legt dabei meist keinen gesteigerten Wert auf Gesichtsaufnahmen.
Hilfsmittel :Ferngläser , Fernrohre., Webcams(hidden cam) Mobiltelefone
mit Kamera. Digitalkameras
Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder
Fesseln bevorzugt. Wenn die betroffene Person diese Art der Stimulation
erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn sie sie jemand anderem zufügt,
um Sadismus. Oft empfindet die betroffene Person sowohl bei masochistischen
als auch sadistischen Aktivitäten sexuelle Erregung.
Inkl.: Masochismus – Sadismus
F65.6 Multiple Störungen der Sexualpräferenz
In manchen Fällen bestehen bei einer Person mehrere abnorme sexuelle
Präferenzen, ohne dass eine im Vordergrund steht. Die häufigste Kombination
ist Fetischismus, Transvestitismus und Sadomasochismus.
F65.8 Sonstige Störungen der Sexualpräferenz
Hier sind eine Vielzahl anderer sexueller Präferenzen und Aktivitäten zu
klassifizieren wie obszöne Telefonanrufe, Pressen des eigenen Körpers an
andere Menschen zur sexuellen Stimulation in Menschenansammlungen,
sexuelle Handlungen an Tieren, Strangulieren und Nutzung der Anoxie zur
Steigerung der sexuellen Erregung.
Inkl.:
Frotteurismus, Nekrophilie
F65.9
Inkl.:
Störung der Sexualpräferenz, nicht näher bezeichnet
Sexuelle Deviation o.n.A.
F65.5 Sadomasochismus
F65.5 Sadomasochismus
Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder
Fesseln bevorzugt. Wenn die betroffene Person diese Art der Stimulation
erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn sie sie jemand anderem zufügt,
um Sadismus. Oft empfindet die betroffene Person sowohl bei masochistischen
als auch sadistischen Aktivitäten sexuelle Erregung.
Inkl.: Masochismus – Sadismus
Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder
Fesseln bevorzugt. Wenn die betroffene Person diese Art der Stimulation
erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn sie sie jemand anderem zufügt,
um Sadismus. Oft empfindet die betroffene Person sowohl bei masochistischen
als auch sadistischen Aktivitäten sexuelle Erregung.
Inkl.: Masochismus – Sadismus
F65.6 Multiple Störungen der Sexualpräferenz
In manchen Fällen bestehen bei einer Person mehrere abnorme sexuelle
Präferenzen, ohne dass eine im Vordergrund steht. Die häufigste Kombination
ist Fetischismus, Transvestitismus und Sadomasochismus.
F65.8 Sonstige Störungen der Sexualpräferenz
Hier sind eine Vielzahl anderer sexueller Präferenzen und Aktivitäten zu
klassifizieren wie obszöne Telefonanrufe, Pressen des eigenen Körpers an
andere Menschen zur sexuellen Stimulation in Menschenansammlungen,
sexuelle Handlungen an Tieren, Strangulieren und Nutzung der Anoxie zur
Steigerung der sexuellen Erregung.
Inkl.:
Frotteurismus, Nekrophilie
F65.9
Inkl.:
Störung der Sexualpräferenz, nicht näher bezeichnet
Sexuelle Deviation o.n.A.
49
Sexuelle Reifungskrise
F66.- Psychische und Verhaltensstörungen in
Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und
Orientierung
Die Richtung der sexuellen Orientierung selbst ist nicht als Störung anzusehen.
F66.0 Sexuelle Reifungskrise
Die betroffene Person leidet unter einer Unsicherheit hinsichtlich ihrer
Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung, mit Ängsten oder
Depressionen. Meist kommt dies bei Heranwachsenden vor, die sich hinsichtlich
ihrer homo-, hetero- oder bisexuellen Orientierung nicht sicher sind; oder bei
Menschen, die nach einer Zeit scheinbar stabiler sexueller Orientierung, oftmals
in einer lange dauernden Beziehung, die Erfahrung machen, dass sich ihre
sexuelle Orientierung ändert.
F66.1 Ich - dystone Sexualorientierung
Die Geschlechtsidentität oder sexuelle Ausrichtung (heterosexuell, homosexuell,
bisexuell oder präpubertär) ist eindeutig, aber die betroffene Person hat den
Wunsch, dass diese wegen begleitender psychischer oder Verhaltensstörungen
anders wäre und unterzieht sich möglicherweise einer Behandlung, um diese zu
ändern.
F66.2 Sexuelle Beziehungsstörung
Die Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung (heterosexuell, homosexuell
oder bisexuell) bereitet bei der Aufnahme oder Aufrechterhaltung einer
Beziehung mit einem Sexualpartner Probleme.
F66.2 Sexuelle Beziehungsstörung
Die Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung (heterosexuell, homosexuell
oder bisexuell) bereitet bei der Aufnahme oder Aufrechterhaltung einer
Beziehung mit einem Sexualpartner Probleme.
F66.8 Sonstige psychische und Verhaltensstörungen in
Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und
Orientierung
F66.9 Psychische und Verhaltensstörung in
Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und
Orientierung, nicht näher bezeichnet
50
F68.- Andere Persönlichkeits- und
Verhaltensstörungen
F68.0 Entwicklung körperlicher Symptome aus
psychischen Gründen
Körperliche Symptome, vereinbar mit und ursprünglich verursacht durch eine
belegbare körperliche Störung, Krankheit oder Behinderung werden wegen des
psychischen Zustandes der betroffenen Person aggraviert oder halten länger an.
Der betroffene Patient ist meist durch die Schmerzen oder die Behinderung
beeinträchtigt; sie wird beherrscht von mitunter berechtigten Sorgen über
längerdauernde oder zunehmende Behinderung oder Schmerzen.
Inkl.:
Rentenneurose
F68.1 Artifizielle Störung [absichtliches Erzeugen oder
Vortäuschen von körperlichen oder psychischen
Symptomen oder Behinderungen]
Der betroffene Patient täuscht Symptome wiederholt ohne einleuchtenden
Grund vor und kann sich sogar, um Symptome oder klinische Zeichen
hervorzurufen, absichtlich selbst beschädigen. Die Motivation ist unklar,
vermutlich besteht das Ziel, die Krankenrolle einzunehmen. Die Störung ist oft
mit deutlichen Persönlichkeits- und Beziehungsstörungen kombiniert.
Inkl.:
Durch Institutionen wandernder Patient [peregrinating patient]
Hospital-hopper-Syndrom
Münchhausen-Syndrom
Exkl.:
Dermatitis factitia (L98.1)
Vortäuschung von Krankheit (mit offensichtlicher Motivation) (Z76.8)
F68.8 Sonstige näher bezeichnete Persönlichkeits- und
Verhaltensstörungen
Inkl.:
Charakterstörung o.n.A.
Störung zwischenmenschlicher Beziehung o.n.A.
F68.1 Artifizielle Störung [absichtliches Erzeugen oder
Vortäuschen von körperlichen oder psychischen
Symptomen oder Behinderungen]
peregrinating patient - durch Institutionen wandernder Patient
Hospital-hopper-Syndrom
Münchhausen-Syndrom
Münchhausen-Syndrom
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Klassifikation nach ICD-10
F68 Andere Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F68.1 Artifizielle Störung (absichtliches Erzeugen oder Vortäuschen von
körperlichen oder psychischen Symptomen oder Behinderungen)
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Das Münchhausen-Syndrom (auch als „artifizielle Störung“ bezeichnet,
von französisch artificiel „künstlich“, auch Koryphäen-Killer-Syndrom) ist
eine psychische Störung, bei der die Betroffenen körperliche Beschwerden
erfinden bzw. selbst hervorrufen und meist plausibel und dramatisch
präsentieren.
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Die Bezeichnung prägte 1951 der Londoner Psychiater Sir Richard Asher
(1912–1969) nach dem Baron Münchhausen, dem „Lügenbaron“.[1] In
englischen Veröffentlichungen wird meist der Name „Munchausen“
verwendet.
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F68.1 Artifizielle Störung [absichtliches Erzeugen oder
Vortäuschen von körperlichen oder psychischen
Symptomen oder Behinderungen]
F68.1 Artifizielle Störung [absichtliches Erzeugen oder
Vortäuschen von körperlichen oder psychischen
Symptomen oder Behinderungen]
F68.1 Artifizielle Störung [absichtliches Erzeugen oder
Vortäuschen von körperlichen oder psychischen
Symptomen oder Behinderungen]
F69 Nicht näher bezeichnete Persönlichkeits- und
Verhaltensstörung
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„Differentielle Krankheitslehre“
Spezielle Krankheitsbilder
Beispiele
Histrionische Persönlichkeit
Narzistische Persönlichkeit
Vermeidend selbstunsichere
Persönlichkeit
Dependente Persönlichkeit
Zwanghafte Persönlichkeit
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ICD 11
Zeitplan für Revision bis 2017
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ÄTIOLOGIE der
PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN
Psychoanalytisches Modell (Freud)
Kognitiv verhaltenstherapeutische Modelle
Neurobiologische Modelle
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Behandlung von Persönlichkeitsstörungen
1. Psychotherapeutische Behandlung von
Persönlichkeitsstörungen
1. Verhaltenstherapie
 Probleme von persönlichkeitsgestörten Patienten bestehen in der Regel schon
seit der Kind- oder Jugendzeit
 werden oftmals vom Patienten als wenig störend bzw. als unveränderbarer Teil
ihrer Persönlichkeit angesehen
Die kognitive Verhaltenstherapie arbeitet einerseits an der Erkennung und
Veränderung von sogenannten fehlangepassten Verhaltensweisen
Darüber hinaus werden fehlangepasste bzw. "krankmachende" Gedanken
identifiziert und in der Therapie verändert
Therapiemotivation bei diesen Patienten eher gering
2. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Patienten sind sich der Probleme ihrer Persönlichkeit zwar bewusst (z.B.
selbstunsicheres Verhalten, egoistische Tendenzen, dramatisierende
Verhaltensweisen, selbstverletzendes Verhalten), wissen aber nicht, wie sie eine
Änderung herbeiführen können
Bearbeitung von extremen Verhaltens- und Denkweisen, die den Patienten
und/oder seine Umwelt immer wieder vor große Probleme stellen und den
Patienten schaden
Gute Zusammenarbeit und Verständnis mit dem oder der Therapeuten/-in
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2. Psychopharmakologische Therapie der
Persönlichkeitsstörung
 Keine psychopharmakologische Standardtherapie der Persönlichkeitsstörung,
 Syndromorientiertes Vorgehen (hervorstehenden Symptome bzw.
Beschwerden des Patienten werden behandelt).
Serotoninwiederaufnahmehemmer
(z.B. Citalopram, Paroxetin, Sertralin, Velafaxin) bei 1. depressiven Syndromen, 2.
Zwangssymptomen und 3. ängstlicher Symptomatik.
Atypische Antipsychotika
(z.B. Aripiprazol, Amisuprid, Quetiapin, Risperidon) bei 1. psychotischen
Symptomen, 2. Impulsdurchbrüchen und Aggressivität.
Stimmungsstabilisierer/Antiepileptika
(z.B. Lamotrigin, Valproat, Topiramat) bei 1. Impulsdurchbrüchen und Aggressivität
und 2. Stimmungslabilität.
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Vielen Dank und schönen Abend!
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