Patienten-Information

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Dr.med. Thomas Haldimann, Augenarzt FMH, Kramgasse 16, 3011 Bern, Tel. 031/313 16 16
Operation des Grauen Stars (Cataract-Operation)
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
dieses Aufklärungsblatt soll Sie über die geplante Operation
informieren. Bitte lesen Sie es sorgfältig durch oder lassen es sich
vorlesen. Stellen Sie bei Unklarheiten Fragen, bevor Sie Ihr
Einverständnis zur Operation geben.
Bei Ihnen wurde ein „Grauer Star“ (Katarakt), d.h. eine Trübung der
Augenlinse festgestellt. Die Trübung führt zu einem zunehmenden
Nebelsehen und einer vermehrten Blendungsempfindlichkeit. Sie ist
in den meisten Fällen altersbedingt. Der Graue Star ist keine
Krankheit im eigentlichen Sinne und somit für das Auge nicht
gefährlich, d.h. er richtet im Auge keinen Schaden an.
Die Operation ist mit äusserst geringer Belastung für den Patienten
verbunden. Sie ist schmerzlos und führt so gut wie immer zum Erfolg.
Mit den heutigen Verfahren ist die Komplikationsrate sehr gering.
Mehr als 90 % aller Patienten können nach dem Eingriff wesentlich
besser sehen.
Doch mit diesem guten Ergebnis ist leider nicht immer zu rechnen,
wenn ein Patient zusätzlich zum Grauen Star von einer anderen
Augenkrankheit betroffen ist, wie etwa von einer Alterskrankheit der
Netzhautmitte (Maculopathie), einer zuckerbedingten Erkrankung der
Netzhaut (diabetische Retinopathie), einem Grünen Star (Glaukom)
oder einer Durchblutungsstörung des Sehnervs.
Therapiealternativen:
Da es keine konservative Therapie, z.B. Tropfen oder Tabletten gibt,
die das Fortschreiten des Grauen Stars verhindern kann, ist die
einzige Therapiemöglichkeit die Operation. Die Operation des Grauen
Stars ist aber ein sogenannter Wahleingriff, d.h. man kann fast immer
mit dem Eingriff auch zuwarten.
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Dr.med. Thomas Haldimann, Augenarzt FMH, Kramgasse 16, 3011 Bern, Tel. 031/313 16 16
Vorbereitung und Ablauf der Operation:
Man sollte als Patient für die Operation ungefähr eine halbe Stunde
möglichst flach liegen können. Die Operation erfolgt in örtlicher
Betäubung. In den meisten Fällen genügt es, das Auge mit Tropfen
unempfindlich zu machen, gelegentlich wird aber auch in einer
wenige Minuten dauernden Narkose eine Spritze zur Betäubung des
Auges gemacht. Während der Operation werden dauernd die
Herzstromkurve (EKG), der Blutdruck, der Puls und der
Sauerstoffgehalt im Blut überwacht. Vor der Operation muss Ihr
Hausarzt beurteilen ob eine Operation aus allgemeinmedizinischer
Sicht nicht zu hohe Risiken hat und muss dazu allenfalls einige
Untersuchungen durchführen.
Bei der Operation wird durch einen kleinen Schnitt in der Augenwand
das trübe Linsenmaterial aus der Linsenkapsel abgesaugt nachdem
es mit Ultraschall verflüssigt wurde. In den Kapselsack (die alte Hülle
der eigenen Linse) wird durch den gleichen Schnitt die neue, klare
Kunstlinse eingesetzt. Die neue Linse stabilisiert sich selbst, d.h. sie
muss nicht angenäht werden. Am Schluss der Operation wird das
Auge verbunden und der Verband bleibt bis am nächsten Morgen auf
dem Auge.
Nachbehandlung:
Am ersten Tag nach der Operation wird der Verband entfernt und das
operierte Auge darf voll benutzt werden. Während mehreren Wochen
müssen die verordneten Augentropfen konsequent angewendet
werden. Es ist absolut verboten im Auge zu reiben! Auf sportliche
Aktivitäten sollte während zwei Wochen verzichtet werden.
Autofahren ist frühestens nach dem Sehtest eine Woche nach der
Operation erlaubt. Ca. sechs Wochen nach der Operation ist die
Korrektur so stabil, dass ein neues Brillenglas angepasst werden
kann. Da das Auge mit der neuen Kunstlinse auf eine bestimmte
Distanz korrigiert ist und da gelegentlich nach der Operation eine
Hornhautverkrümmung besteht, ist für das Erreichen der maximalen
Sehschärfe für die Ferne und/oder Nähe weiterhin eine Brille
notwendig.
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Dr.med. Thomas Haldimann, Augenarzt FMH, Kramgasse 16, 3011 Bern, Tel. 031/313 16 16
Der Graue Star tritt nicht wieder auf. Es kann sich aber ein
sogenannter Nachstar ausbilden. Dies ist der Fall wenn sich die
Kapsel der alten Linse, in die die Kunstlinse eingesetzt wurde, noch
eintrübt und nach Wochen oder Monaten wieder zu einer
Sehverschlechterung führt. Der Nachstar kann ambulant und
schmerzlos mit dem Laser behandelt werden, ohne dass dazu das
Auge wieder eröffnet werden muss.
Mögliche Komplikationen:
Die Katarakt-Operation ist ein augenärztlicher Routine-Eingriff. Bei
den heutigen Operationstechniken sind schwere Komplikationen
selten.
● Blutungen in das Auge können selten eine dauerhafte
Sehverschlechterung zur Folge haben (1 von 1000 Operationen).
● Infektionen sind dank der mikrochirurgischen Operationstechnik
und der Nachbehandlung mit Antibiotika-Tropfen extrem selten, sie
könnten aber im Extremfall zum Verlust der Sehfähigkeit führen.
● Bestand schon vor der Operation ein Grüner Star (Glaukom), so
kommt es selten zu einer Steigerung des Augeninnendrucks, die
medikamentös oder durch einen operativen Eingriff behandelt werden
muss.
● Selten macht eine nach der Operation aufgetretene Ablösung der
Netzhaut einen weiteren Eingriff oder eine Laserbehandlung
notwendig.
● In seltenen Fällen kann die Linsenkapsel während der Operation
verletzt werden, so dass Glaskörper nach vorne drückt und in einem
zusätzlichen Operationsschritt entfernt werden muss. Dadurch kann
es unter Umständen verunmöglicht werden, die Kunstlinse am
gewünschten Ort einzusetzen.
● Tage oder Wochen nach der Operation kann es zu einer
Schwellung (Ödem) und feinen Narbenbildung im Bereich der
Netzhautmitte kommen, was zu einem Verzerrtsehen führen kann.
Bei starker Beeinträchtigung ist ein operativer Eingriff (Vitrektomie)
möglich.
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