Gesetzliche Grundlagen und Richtlinien Veränderungen im Nationalpark durch Klimawandel Überblick über Forschungsprojekte und ergebnisse Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Helmut Franz Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Gliederung • • • • • Bundesnaturschutzgesetz Bayerisches Naturschutzgesetz Nationalparkverordnung Nationalparkplan Ökosystemare Umweltbeobachtung Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Wetter, Witterung, Klima • Klima, Witterung und Wetter • Wetter: • Klimawandel und IPCC • Witterung: Das Wetter an einem Ort über mehrere Tage augenblicklicher Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort: Sonnenschein, Bewölkung, Art und Intensität des Niederschlags, Temperatur, Wasserdampfgehalt, Luftdruck, Windrichtung und – geschwindigkeit usw (nach HÄCKEL 1999). oder Wochen (WIKIPEDIA) oder sogar eine Jahreszeit (SCHÖNWIESE 2003) betrachtet • Projekte im Nationalpark Berchtesgaden • Klima: a. typische meteorologische Bedingungen an einem Ort, aus langjährigen Wetterbeobachtungen mit Hilfe statistischer Verfahren abgeleitet. Bezugsraum = einzelner Punkt (HÄCKEL 1999). b. Klimasystem besteht aus Atmosphäre, Hydrosphäre, Pedosphäre und Biosphäre und ihren Wechselwirkungen. Definition noch nicht allgemein anerkannt (HÄCKEL 1999) Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Globaler Klimawandel Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Die Kaltzeiten • Nordhemisphärische gemittelte bodennahe Lufttemperaturen (nach SCHÖNWIESE, C.-D. (2003): Klimatologie. UTB 1793). Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Vor 1 Mio. Jahren Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 1 Temperaturschwankungen im Holozän Temperaturschwankung: 2 o C in 10.000 Jahren • Nordhemisphärische gemittelte bodennahe Lufttemperaturen (nach SCHÖNWIESE, C.-D. (2003): Klimatologie. UTB 1793). Veränderung der Erdbahnparameter • Der Winkel zwischen der Erdachse und der Senkrechten auf die Umlaufbahn der Erde beträgt ca. 23 o. Er pendelt in 4000 Jahren zwischen 22 o und 24,5o hin und her • Die Bahn der Erde um die Sonne schwankt innerhalb von ca. 100.000 Jahren zwischen einem fast exakten Kreis und einer leichten Ellipse • Die Erdbahn unterliegt einer Bewegung, die dazu führt, dass der sonnennächste Punkt abwechselnd in den Sommer und den Winter fällt. Dieser Umlauf dauert ca. 20.000 Jahre. Diese Faktoren werden heute als brauchbare Erklärung der Klimaschwankungen der letzten 250.000 Jahre angesehen (MILANKOWITSCH-Theorie). Danach Absinken der Durchschnittstemperaturen ca. 1o C in 25.000 Jahren, ca. 2 oC in 75.000 Jahren Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Globale Temperaturentwicklung der letzten 150 Jahre Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Temperaturanstieg: ca. 1 o C 1998: + 0,58 oC JONES, P.D, NEWS, M., PARKER, D.E., MARTIN, S. & RIGOR, I.G., (1999): Surface air temperature and its change over the past 150 years. Rev. Geophys. 37: 173 – 199. Neueste Daten unter : http://www.cru.uea.ac.uk/ftpdata/tavegl2v.dat • Festland: ca. 3000 Klimastationen • Ozean: Oberflächentemperatur • Bezugszeitraum 1961 – 1990 1862: - 0,53 oC Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Die Szenarien des IPCC Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Globale Klimamodelle - komplex - rechenaufwendig - erstellen Szenarien, keine Vorhersagen • Intergovernmental Panel on Climate Change (Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen) • 1988 gegründet vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) • IPCC (INTERGOVERNMENTAL PANEL ON CLIMATE CHANGE)(2001): Climate Change 2001. University Press, Cambridge. -> Szenarien Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 2 B1: regionale wie A 1, nachhaltige ökonomische Entwicklung geht mehr Richtung Dienstleistungsund B2: A1Fl: A1B: A1T: A2: lokale, schnelles schnelles Autarkie, Wirtschaftswachstum, Wirtschaftswachstum, Erhalt Lösungen lokaler für Unterschiede, ökonomische, Weltbevölkerung Weltbevölkerung kontinuierliche ökologische erreicht erreicht Mitte Mitte undZunahme sdes de des oziale s Jahrhunderts Jahrhunderts Jahrhunderts Probleme. der ihr ihr IS92a : Szenario: „Wir machen weiter wie bisher“ Informationsgesellschaft mit weniger Materialverbrauch und der E inführung effizienter Maximum . Energieversorgung Bevölkerung. Mischung Große regionale der Energieträger. durch Unterschiede, fossile nichtfossile Brennstoffe. technologischer Energieträger. Wandel nur langsam. Technologien. Globale, nachhaltige Lösungen. Die Fragen des IPCC Strahlung und Treibhauseffekt • a. Wie verändert sich die Weltbevölkerung im betrachteten Zeitraum? • b. Wie hoch wird der Energieverbrauch sein? • c. Welche Energieträger werden eingesetzt? Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Folgen des globalen Klimawandels • Anstieg der global gemittelten bodennahen Lufttemperatur um rund 1,5 – 6 oC. • Abkühlung der Stratosphäre • Bei der bodennahen Temperatur Erwärmungseffekte auf der nördlichen Erdhalbkugel Richtung Arktis ansteigend, insbesondere im kontinentalen Winter, sodass auch in mittleren Breiten milde Winter häufig werden könnten. • Zunahme der Niederschläge in mittleren Breiten der Nordhalbkugel, dabei möglicherweise jahreszeitliche Veränderungen, d.h. mehr Winter- und weniger Sommerniederschlag. • Verbreitet höhere Luftfeuchte. Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 2100 Kaltzeiten Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Holozän 19 Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden 2100 Projekte im Nationalpark • Klimamessnetz 19 • Phänologische Beobachtungen • Quellen • GLORIA • Klimaänderung und alpine Vegetation • Schneedeckenmodell (läuft) und Wasser/Stoffflussmodell (geplant) • Luftbildinterpretation von Color-Infrarot-Luftbildern Helmut Vor Franz, 1 Mio. Nationalpark Jahren Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 3 Nationalparkplan (S. 162): • langfristige Beobachtung globaler Klimaveränderungen und ihrer Auswirkungen auf alpine Ökosysteme: • langfristige Klimabeobachtung • Auswahl geeigneter Klimastationen für die Fortführung langfristiger Klimabeobachtungen (Temperatur-, Feuchte-, Niederschlags- und Strahlungsmessungen und andere Parameter) • Qualitätssicherung der Daten Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Klimamessnetz Ca. 20 Klimastationen seit 1993 Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Phänologische Beobachtungen • Zwei internationale phänologische Gärten • 30 weitere Beobachtungsstellen in einer Höhe von 800 – 1400 m NN seit 1994 • Daten müssen ausgewertet und interpretiert werden, aber derzeit fehlen die Haushaltsmittel Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 20 Stationen: 1994Temperaturgang - 1999 Jährlicher nach Höhenstufen Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Anfang, Ende und Länge der Vegetationsperiode nach 5 10 Höhenstufen o Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden o Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 4 Quellen Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Quellkataster Berchtesgaden Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Artenzahl (insgesamt: 735) 300 davon ca. 80 Arten krenobiont 350 Luft Wasser Temperatur [°C] 250 200 15 150 10 100 5 Schapbachquelle, Luft- und Wassertemperatur im Jahreslauf Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Artenzahl (insgesamt: 735) davon ca. 80 Arten 300 krenobiont 350 250 250 Berchtesgaden, Quellfauna Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Mücken und Fliegen Mücken und Fliegen Wassermilben Köcherfliegen Steinfliegen Käfer Muschelkrebse Ruderfußkrebse Eintagsfliegen Schnecken Mücken und Fliegen Wassermilben Köcherfliegen Steinfliegen Käfer Muschelkrebse Ruderfußkrebse Eintagsfliegen 0 Schnecken 50 0 Flohkrebse 100 50 Flohkrebse 150 100 Muscheln Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 200 Insgesamt mehr als 700 Arten. Davon 80 Arten nur in Quellen Asseln Seminar BN 23.6.2007 Artenzahl (insgesamt: 735) davon ca. 80 Arten 300 krenobiont Asseln 150 Käfer Berchtesgaden, Quellfauna Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 350 200 Wassermilben 9 10 11 12 Köcherfliegen 8 Steinfliegen 7 Monat Muschelkrebse 6 Ruderfußkrebse 5 Eintagsfliegen 4 Schnecken 3 Flohkrebse 2 Muscheln 1 Muscheln 0 -5 Asseln 50 0 Berchtesgaden, Quellfauna Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 5 Langfristige Beobachtung von Quellen Herrenroint: Quellen und Waldentwicklungsphasen Schapbach: Klimawandel Koppenwand: Funtensee: Klimawandel Waldentwicklungsphasen Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt GLORIA Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt GLORIA- Gebiete (Global Observation Research Initiative of Alpine Environments) • weltweites Netzwerk von Beobachtungsstationen in der alpinen Zone • Vegetationsanalysen und Temperaturdaten • Ziel: Auswirkungen des wahrscheinlichen Klimawandels auf die Gipfelvegetation dokumentieren Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt GLORIA - Probeflächen Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Markieren und einmessen Genauigkeitsanforderung: 1 cm Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Groberfassung und –aufsuchen mit GPS möglich, Zusatzmarkierungen notwendig Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 6 Die Gloria Flächen Schlunghorn, Hochscheibe, Graskopf 2520 m NN Ca. 40 Graskopf Pflanzenarten Klimastation Lawinenwarndienst Schlunghorn 2200 m NN Ca. 120 Pflanzenarten Änderung der alpinen Vegetation Thomas Kudernatsch, TU München (Leitung: Prof. Dr. A. Fischer) • Artenzusammensetzung eines Pflanzenbestandes wird bestimmt durch die herrschenden Umweltbedingungen Hochscheibe 2460 m NN Ca. 60 Pflanzenarten • Ändern sich die Umweltbedingungen im Lauf der Zeit, kommt es zu Änderungen in der Artenzusammensetzung • Durch einen Vergleich von historischen und aktuellen Vegetationsaufnahmen desselben Pflanzenbestandes können Vegetationsveränderungen aufgezeigt und interpretiert werden Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Lage Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Untersuchte Vegetationstypen Horstseggenrasen Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Methodik Seminar BN 23.6.2007 Seminar BN 23.6.2007 Polsterseggenrasen Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Fragestellung • Erneutes Aufsuchen der Flächen in 2003 - 2005 • Erfassung der Vegetation gemäß der Methodik von 1988 • Vergleich des historischen und des aktuellen Datensatzes • Einrichtung der Flächen als echte Dauerbeobachtungsflächen à exaktes Wiederauffinden möglich Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Klimaveränderungen und biologische Vielfalt • Hat sich die Artenzusammensetzung alpiner Pflanzenbestände im Nationalpark seit 1988 geändert? • Kann ein Anstieg der Artenzahlen festgestellt werden? • Kann die globale Erwärmung als Hauptursache der Veränderungen angesehen werden? Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 7 Mögliche Ursachen der Veränderungen Durchschnittliche Artenzahl pro Fläche Änderung der durchschnittlichen Artenzahlen 60 1988 50,4 • Natürliche Sukzession (Reifung) 2003 50 39,6 36,4 40 30 • Landnutzungsänderungen 25,7 20 • Stickstoffeinträge 10 0 Horstseggenrasen Zunahme um: Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Polsterseggenrasen 27 % 42 % Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt • Globale Erwärmung Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Stickstoffeinträge Artenzahl Artenzahl Natürliche Sukzession (Reifung) wenig produktive Ökosysteme Stickstoffeintrag nach Theodose & B o w m a n n 1997 Vegetationsentwicklung (2004) Aber: eine Entwicklung von initialen zu reifen Rasenstadien dauert Aber: Berchtesgaden weist die niedrigsten Stickstoffeinträge (nur zwischen 100 und 200 Jahren (vgl. z. B. Braun- Blanquet 1964, Kudernatsch 2001, Grabherr 2003). nasse Deposition?) in ganz Bayern auf; Eintragstendenz seit Beginn der 90er Jahre sinkend. Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Landnutzungsänderungen (b) Artenzahl Landnutzungsänderungen (a) Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden wenig produktive Ökosysteme Beweidungsintensität nach Austrheim & Eriksson 2001 Aber: nur aus Springer (1997) Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden wenige Flächen liegen im Bereich ehemaliger Almen & die Auflassung der Almen liegt lange zurück (1915 bis 1929). Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 8 Globale Erwärmung Horstseggenrasen Polsterseggenrasen 0 1 langfristige Häufigkeitszunahme keine Änderung der Häufigkeit 3 langfristige Häufigkeitszunahme 4 5 langfristige Häufigkeitsabnahme keine Änderung der Häufigkeit langfristige Häufigkeitsabnahme 7 Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Eine fachlich und örtlich genaue Verarbeitung und Dokumentation der Daten stellt sicher, dass die Daten und Auswertungen auch zukünftig genutzt werden können Über die Hälfte der Arten, die in Open-Top-Chamber – Experimenten (hier nicht vorgestellt) positiv reagiert haben, haben auch langfristig positiv reagiert à Diese Tatsache unterstreicht die Vermutung, dass die globale Erwärmung die Hauptursache für die langfristigen Helmut Vegetationsveränderungen Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminardarstellt BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Glowa-Danube: Globaler Wandel des Wasserkreislaufs im oberes Donau-Einzugsgebiet (Leitung: Prof. Dr. Wolfram Mauser, Lehrstuhl für Geographie und geographische Fernerkundung, LMU München Nationalpark Berchtesgaden: Super-Testsite Zoologische Datenbank Botanische Datenbank Geographisches Informationssystem Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Upper Danube catchment: trend in seasonal precipitation pattern 2005 - 2104 Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Schneedeckenmodellierung Dr. Ulrich Strasser, Lehrstuhl für Geographie und geographische Fernerkundung Fragen: Welche Schneemenge kommt in den Nationalpark? Wie wird der Schnee durch den Wind verfrachtet? Wie und wo schmilzt der Schnee ab? Wie wirken sich die extremen Gradienten der meteorologischen Parameter im Hochgebirge auf die Variabilität der Schneedecke in Raum und Zeit aus? Welche Prozesse beeinflussen diese Variabilität noch (Transport, Interzeption)? Wie wirkt sich die Variabilität auf die Abflussdynamik aus? Welche Änderungen der Variabilität sind hinsichtlich des Klimawandels zu erwarten? Was heißt das für den Abfluss und die Standortökologie? ∅ + 1 mm/a - 250 ∅ - 107 mm/a 0 250 Winter precipitation Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 - 250 0 250 Der Nationalpark ist das ideale Untersuchungsgebiet, weil die Gradienten extrem sind, die menschliche Nutzung gering ist und die automatisierten Klimadaten sehr gut genutzt werden können Summer precipitation Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 9 Upper Danube catchment: change in temperature and snow precipitation 2005 – 2104 Wasser- und Stoffflussmodell • Zeigt den Zusammenhang zwischen abiotischen (unbelebten) und biotischen (belebten) Parameter wie Temperatur, Niederschlag, Bodenstruktur, Vegetationsdecke usw. • Ermöglicht eine integrierte Beurteilung der Entwicklung der Lebensgemeinschaften der Tier- und Pflanzenarten • Berechnet die Ergebnisse nicht nur punktuell im Bereich der Messstationen, sondern flächendeckend mit Hilfe des Geographischen Informationssystems • Soll in regionales Klimamodell eingebunden werden Temperature and Snow Precipitation (2005 - 2104) 12 300 11 250 Snow Prec. [mm] Temperature [°C] 10 200 9 8 150 7 100 6 50 5 4 2005 2025 2045 2065 0 2105 2085 Quelle: Dr. Ulrich Strasser & Prof. Dr. Wolfram Mauser, Glowa-Danube-Projekt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Ermittlung der meteorologischen Modelleingangsgrößen und ihrer Übertragung auf die im Rahmen der Abflussbildungsberechnung zu modellierenden Die meisten Parameter sind Flächen Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Nationalpark Berchtesgaden als Referenzgebiet in den Informationssystemen der Nationalparkverwaltung vorhanden. Anspruchsvoll: Grundwassermodul Beschreibung der Abflussbildung Seminar BN 23.6.2007 • Testgebiet im GLOCHAMORE-Projekt (aufbauend auf GLORIA) Beschreibung der Abflusskonzentration auf der Landoberfläche • Supertestsite für GLOWA – Danube (s. auch Schneedeckenmodellierung Beschreibung der Abflusskonzentration im Grundwasser Beschreibung der Abflusskonzentration im Gewässernetz • Angestrebt: integriert in die regionalen Klimamodelle Beschreibung der Abflusskonzentration im Grundwasser Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Höhe über NN (n = 153) Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Exposition (n = 151) Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Schneehöhe (n = 152) Neigung (n = 153) Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Windgeschwindigkeit (n = 152) Potentielle Strahlung in der Vegetationsperiode (n = 153) N 2701-2800 0 2601-2700 0 2501-2600 0 2401-2500 0 2301-2400 0 2201-2300 0 NNW 30 m/s cm G r a d NNO >45 >103 28,76 3,29 50000 0 NW 89-103 NO 20 31-45 14,47 6,54 15 2001-2100 13,73 1901-2000 21-30 WNW 15,03 45000 1601-1700 3,27 W 5,88 1301-1400 0 20-30 6-10 1-5 OSO 6,58 0 5 10 15 20 25 0 5 10 15 20 25 30 35 40 0,00 45 2,00 4,00 3,95 6,58 7 6 7,89 5 16,45 3 17,76 2 17,76 1 0 3 2 0 3 1 0 2 2 0 2 1 0 1 3 0 14,00 16,00 18,00 0 10 20 30 40 50 60 0,00 5,00 0 1 2 2,63 1 2,63 21-30 0 11-20 0,65 62 8 mergeligen und schiefrigen Kalken 0,65 52 6 250 5 200 4 150 3 100 2 6,54 4,58 91 0,65 81 0,65 61 1,31 31 0,65 9 3,27 7 0,65 1-10 0 0 10 15 20 25 Prozent Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden 50 1 99,35 0 0 0 10 20 3 0 4 0 50 60 Prozent Seminar BN 23.6.2007 70 8 0 9 0 2,61 3 3,29 100 0 0 20 40 60 80 100 120 Strahlung 15.06 35,00 7 91,45 1 30,00 Nr 9 51-60 0 31-40 25,00 pH Substrate aus 300 20,00 Pflanzges / Komplex (n = 153) 12 61-70 0 15,00 Prozent pH-Wert (n = 153) sedimenten 350 10,00 Prozent Substrat (n = 153) 400 71-80 0 2 5 1,31 4 5,26 1,32 0 0 12,00 41-50 0 21,05 4 3 3 10,00 klastischen Locker- 450 81-90 0 0 8,00 Substrateaus W/m² 0 4 1 6,54 5,88 3,92 0 Prozent 91-100 0 0 4 2 1,32 <4 0 Strahlung (n = 152) Kaltluftsee (n = 153) m 4 3 0,66 8 6,00 SSO °C 0 15000 4,61 5000 5,26 Prozent SSW -2 18,42 4-8 9,21 <0 Spätfrostgefährdung (n = 152) 11 0 23,53 O S Prozent Mittlere Jahrestemperatur (n = 152) 10,46 20000 10000 1,31 2,61 0 -1 9-13 8,55 3,27 0-10 1,31 SW 0 55,26 1,31 600-700 9 25000 8,50 11-19 WSW 2,61 801-900 701-800 13,73 17,11 7,89 14-18 5,23 3,27 901-1000 28,76 30000 O 2,61 1001-1100 13,16 31-44 3,92 5,23 35000 4,61 19-23 3,27 1101-1200 45-59 5 11-15 1401-1500 1201-1300 3,27 40000 16,45 24-28 16-20 4,58 1501-1600 29-33 0 60-74 22,22 6,54 0,65 15,13 12,42 ONO 10 1801-1900 1701-1800 34-38 0 38,56 75-88 2101-2200 10 39-43 0 25 Substrateaus 2 Carbonat- 1 0 gesteinen von pH-Wert 0,65 48,37 29,41 0 10 02 30 40 05 60 großer Reinheit Prozent Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Prozent Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt 10 Ausblick Primula auricula • Zukünftiger Schwerpunkt: die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf den Nationalpark Berchtesgaden, insbesondere auf alpine Rasen, Waldgrenze, Quellen, Blühund Blattentwicklung ermitteln • Auswirkungen des Klimawandels auf die Tierund Pflanzenwelt ganzheitlich erfassen Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimawandel und Nationalparkplan • • • • Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Dynamik und Stabilität der Ökosysteme? Änderung der Lebensgemeinschaften? Neophyten und Neozooen? Welche Auswirkungen auf die Waldgesellschaften? Wie reagieren die naturfernen Fichtenforsten? Wie entwickelt sich der Borkenkäfer? Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Klimaveränderungen und biologische Vielfalt Helmut Franz, Nationalpark Berchtesgaden Seminar BN 23.6.2007 Klimaveränderungen Dr. Michael Vogel und biologische Vielfalt 11