Römische Kleidung, Frisur, Schmuck, Parfüm I. Frauen Zu Hause trugen die römischen Frauen eine Tunika, sie war kurz oder lang. Außerdem trugen sie eine Stola mit oder ohne Ärmel. Im Freien trugen sie eine Palla (Mantel). Wenn es warm war, trugen sie sie nur über die Schulter, bei kaltem Wetter noch über dem Kopf. Reiche Römerinnen konnten sich teure Stoffe mit Verzierungen (Stickereien) leisten. Arme Römerinnen hatten billige Stoffe ohne Verzierungen. Es gab außerdem noch die Lacerna (Wettermantel) und die Paenula (eine Art Poncho). II. Männer Männer trugen eine Tunika, die kurz oder lang sein konnte, mit oder ohne Ärmel und die aus ungefärbtem Wollstoff hergestellt war. Nur freigeborene Bürger durften eine Toga tragen. Sie war sehr umständlich, daher wurde sie nur von der Oberschicht bei offiziellen Anlässen angelegt. Senatoren durften sie verzieren. Mäntel waren Umhänge aus Wolle, sie hatten evtl. eine Kapuze, außerdem trugen sie auch Hüte. Geschichte der Römer Familie Bekleidung Christian Preyer A: Eine hochgezogene Tunika für Arbeiter B: Eine Tunika und ein pallium C: Eine Tunika und eine Toga D: Eine paenula (Kapuzenmantel) E: Eine beschlagene Sandale, für Soldaten und Arbeiter F: Ein beschlagener Stiefel III. Unterwäsche Über die Unterwäsche, die die Römer trugen, ist nicht viel bekannt. Männer und Frauen wickelten sich ein einfaches Leinentuch, das subligaculum, um die Lenden. Frauen banden zusätzlich ein Leinentuch, genannt strophium oder mamillare, um die Brust. Die Abbildung einer Athletin auf einem römischen Mosaik (rechts) mag einen Eindruck davon geben, wie dies ausgesehen haben könnte. Geschichte der Römer Familie Bekleidung Christian Preyer IV. Schuhe Im Haus wurden Sandalen getragen, die durch Lederriemen gehalten wurden. Sie wurden manchmal gefärbt. Frauenschuhe wurden u.a. mit Schmuck verziert. Die Sculponea wurde nur von Bauern und Sklaven getragen. Es waren Pantinen mit Holzsohlen. Den Cakei trug man in der Öffentlichkeit, er war verschlossen und manchmal verziert. Die Caliga wurde von Soldaten getragen, ihre Sohlen wurden dicht benagelt. V. Parfüm Parfüme wurde in römischer Zeit bei religiösen Feiern, Bestattungsriten aber auch in Badehäusern bei der Körperpflege verwendet. Parfüme galten meist auch als Heilmittel und daher verfassten oft Ärzte Schriften über die Parfümherstellung. Im römischen Köln wurden viele Parfümflaschen gefunden und man vermutet sogar, dass Köln ein Zentrum der römischen Parfümherstellung gewesen sein mag. Sogar der Name eines kölnischen Parfümhändlers ist uns überliefert. Es war ein gewisser Sextus Haparonius Justinus. Als Grundlagen der Parfümherstellung verwendete man unter anderem Lilien, Narzissen, Rosen, Iris, das Gewürz Kardamom und Moschus. Lekuthos Parfümflasche 1. Jh. n.Chr. Foto: International Perfume Museum Nardenöl ist ein wohlriechendes, etherisches Öl, dass aus den Wurzeln der echten Narde gewonnen wird. Bei den Römern Geschichte der Römer Familie Bekleidung Christian Preyer war auch dies schon als Parfüm sehr beliebt. Das Nardenöl besitzt blassrosa Blüten und gehört zu der Familie der Baldriangewächse. VI. Schmuck Bereits 2500 v.-500v.Chr. stellten Kunsthandwerker in der minoischen Epoche Ohrringe, Armreifen und Halsketten her. In der klassischen Epoche trug man Ketten, dünne Spiralen aus geflochtenem Draht und Blütenblätter und rosettenförmiges Blattmetall. Beliebte Goldschmiedetechniken waren auch Goldgranulierung und Filigran, doch Schmuck mit eingesetzten Steinen gab es selten. Vorherrschende Motive waren Spiralen, naturalistische Muster, Tintenfische, Seesterne und Schmetterlinge. Man fand Schmuck mit kleinen Goldscheiben und Diademe aus langen ovalen Plättchen, die mit Rosetten besetzt waren. Vom 3 Jh. n.Chr. an benutzten die Römer Hals- und Armketten, die mit Goldmünzen verziert waren. Geschichte der Römer Familie Bekleidung Christian Preyer VII. Frisuren 1. Frauen Zur Zeit der römischen Republik trugen die Römerrinnen die Haare schlicht gescheitelt und im Nacken zusammengesteckt oder eine einfach gescheitelten Dutt. (Vogelnest) In der Kaiserzeit waren die Haare aufgeputzt, gewellt und parfümiert, weil es die Männer anzog. Zur Zeitenwende wurden die Haare als erstes geflochten und dann in einem Knoten zusammen geschlungen. Später wurden die Haare immer kunstvoller gelegt, man trug prachtvolle Locken und auch Haarteile. Bei diesen aufwendigen Frisuren wurde mit Brenneisen und Haarwässern nachgeholfen. Die Hilfsmittel waren: Bänder aus Wolle, Haarnetze, Haarnadeln (aus Holz, Silber, Gold und Elfenbein), Perücken, Calamistrum (Brenneisen, glich einem Lockenstab, es war hohl, aus Eisen und es wurde über dem Feuer erhitzt). Mit Mitteln aus Nordeuropa wie z.B. Seifenkugeln oder batavischem Schaum wurden die Haare gefärbt. Rotfärbungen wurden durch Asche oder Hennapulver aus Ägypten erreicht. 2.Männer Die Römer trugen die Haare zur Zeit der Republik lang bis auf die Schulter. Ab ca.300 v.Chr.trugen römische Männer schlichte Kurzhaarfrisuren, verschieden gescheitelt. Geschichte der Römer Familie Bekleidung Christian Preyer