Signalquellen 08.04.17 V1.0 _________________________________________________________________________________________ _ Elektronische Signalquellen Übersicht 1. Signalgeneratoren für Niederfrequenzen ( NF ) 1.1 Prinzip 1.2 Sinusnetzwerk : 2. Sinusoszillatoren 2.1 Prinzip 2.2 Mit Amplitudenstabilisierung 2.3 Wienglied als Rückkoppelungsnetzwerk : 2.4 RC-Dreher 2.5 LC-Parallelschwingkreis 2.5.1 Meißner Oszillator 2.6 Quarzoszillator (Colpitts ) 3. Rechteckgeneratoren ( Multivibratoren ) 3.1 mit TTL-NAND 3.2 Multivibrator mit OP als Schmitt-Trigger geschaltet : 3.3 Multivibrator mit NE555 _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA. 1/10 Signalquellen 08.04.17 V1.0 _________________________________________________________________________________________ _ 1. Signalgeneratoren für NF 1.1 Prinzip Schmitt Trigger Uc Integrator Sinusnetzwerk Ut Ut, Uc Ut T-Level2 Uc T-Level1 t 1.2 Sinusnetzwerk : Der Sinus wird aus ‘Geraden’-Stücken zusammengesetzt. Die Anzahl der Geradenstücke bestimmt den Klirrfaktor. U1 < U2 < U3 + R1 R2 R3 Rv -U1 > -U2 > -U3 2. Sinusoszillatoren 2.1 Prinzip 2 1 Uac A U1 K U2 U3 A .. Verstärker K .. Rückkoppelnetzwerk ( meist passiv ) zur Phasendrehung Gestartet wird in Schalterstellung 1. Es wird K nun so eingestellt, daß die Ausgangsspannung U3 die gleiche Phase und Amplitude hat wie U1. Dann kann auf Schalterstellung 2 umgeschaltet werden. die Schwingung bleibt bestehen. _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA. 2/10 Signalquellen 08.04.17 V1.0 _________________________________________________________________________________________ _ Tatsächlich ist es nicht nötig eine Spannungsquelle zum erstmaligen Anregen der Schaltung zu verwenden. Das bloße Einschalten genügt. Der Einschaltsprung besitzt ein nahezu unendlich großes Frequenzspektrum das zum Anregen der Schaltung genügt. _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA. 3/10 Signalquellen 08.04.17 V1.0 _________________________________________________________________________________________ _ Die Bedingung für den Erhalt der Schwingung ist : U3 = U 1 U3=KU2=K(AU1)=KAU1 KA=1 |K|ejk|A|ejA=1 |K||A|ej(k+A) =1 d.h. die Schwingbedingung lautet : |K||A|=1 und (k+A)=i*360° i = 0,1,2.. Der Oszillator schwingt wenn K bei der gewünschten Schwingfrequenz das Signal U2 so abschwächt ( Spannungsteiler ) und so dreht ( Phasendreher ), daß einerseits die |A||K|=1 und andererseits die Phase auf ein Vielfaches von 360° gedreht wird. Zur Realisierung von K eignen sich RC, RL, LC-Glieder und Quarze. |A||K|=1 wird als Amplitudenbedingung und (k+A)=i*360°, i = 0,1,2 als Phasenbedingung bezeichnet. Anschaulich bedeutet dies : das vom Rückkoppelungsnetzwerk an den Eingang des Verstärkers zurückgeführte Signal ist gleichphasig zu U1 verstärkt U1. Dadurch wird U2 und weiter die rückgeführte Spannung größer. Die Schwingung aufschaukelt sich auf. Unendlich groß wird die Spannung nicht, weil in der Oszillatorschaltung insbesondere der Verstärker übersteuert, d.h. A abnimmt und die Amplitude begrenzt. Allerdings soll gewährleistet sein, daß die Ausgangsspannung durch die Übersteuerung nicht zu sehr verzerrt wird. Deshalb soll das Rückkoppelungsnetzwerk möglichst eine Bandpaßverhalten hoher Güte aufweisen. Dann werden die Verzerrungen, die durch die Übersteuerung verursacht werden gefiltert. Bisweilen werden auch Amplitudenstabilisierungen vorgesehen. Sie reduzieren abhängig von der Schwingungsamplitude die Verstärkung. 2.2 Mit Amplitudenstabilisierung A K Ua Gleichrichter A-Abschwächer 2.3 Wienglied als Rückkoppelungsnetzwerk : U1 R C U2 C R _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA. 4/10 Signalquellen 08.04.17 V1.0 _________________________________________________________________________________________ _ R // U2 U1 R // 1 j C R jRC 1 1 1 R 1 R R j C j C jRC 1 j C jRC jRC 2 2 2 jRC jR C ( jRC 1) jRC 1 R C 3 jRC 1 1 1 jRC 3 jRC RC 1 U2 jRC U1 Hochpaßverahlten; Phasendrehung um 90 RC 1 U2 1 / jRC U1 Tiefpaßverahlten; Phasendrehung um 90 keinePhasendrehung Im aginärteil 0 : 1 jRC 0 jRC (RC ) 2 1 1 RC Bei = 1/RC ist die Phasendrehung 0° und die Abschwächung 1/3. Wenn nun A = 3 mit einer Phasendrehung ebenfalls von 0, ist die Schwingbedingung erfüllt : U1/U2 1/3 90° w 0° -90° R C 2R1 C Gleichrichter Verstärker fg klein R R1 _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA. 5/10 Signalquellen 08.04.17 V1.0 _________________________________________________________________________________________ _ schwingt bei der Frequenz = 1/RC Die Schaltung weist in dieser einfachen Form infolge Übersteuerung starke Verzerrungen auf, die mit einem Ausgangsfilter oder mit einer Amplitudenstabilisierung ( Schaltungsvariante rechts )beseitigt werden müssen. _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA. 6/10 Signalquellen 08.04.17 V1.0 _________________________________________________________________________________________ _ 2.4 RC-Dreher Zu beachten ist, daß die RC-Glieder 2 und 3 die vorgeschalteten RC-Glieder belasten. Mit entsprechender Dimensionierung . kann dem begegnet werden. Die Zwischenschaltung von Impedanzwandlern verhindert die Belastung und jedes RC-Glied kann dann um 60° drehen. Allerdings besitzen diese Phasendreher den Nachteil einer schlechten Güte. Die Resonanzfrequenz wird ungenau, wenig stabil, die Verzerrungen sind groß. 2.5 LC-Parallelschwingkreis R=1/ G L C G im Bereich von 10e-5 S Y G j (C 1 / L) G (1 jC 1 / LC G ) G (1 2 jC ( r )); G mit : r2 1 / LC Y G (1 j) R Z 1 j Z/R 1 90° 0° -90° Mit dem Parallelschwingkreis lassen sich Rückkoppelungsnetzwerke hoher Güte realisieren. Dadurch werden übersteuerungsbedingte Verzerrungen unterdrückt. _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA. 7/10 Signalquellen 08.04.17 V1.0 _________________________________________________________________________________________ _ 2.5.1 Meißner Oszillator + R L C RE Ck R=(U-Uz)/Izmin RE=(Uz-0.6)/Ic 2 =1/LC Ck : 1/Ck <<RE Ck>1/RE 2.6 Quarzoszillator Ersatzschaltbild eines Quartzschwingers L C R Co C, L sind durch die Abmessungen des Quarzkristalls gegeben. R repräsentiert die Dämpfung und Co die Zuleitungen und die Elektroden. Der Quarz wird meist in Serienresonanz betrieben. Dann ist Co unerheblich. Die Resonanzfrequenz wird nur durch die gut definierten L und C bestimmt. 2=1/LC. Die Resonanzfrequenz eines Oszillators wird mit dem Quarz dadurch stabilisiert, daß er in Serienresonanz betrieben in den Rückkoppelungszweig geschaltet wird. Colpitts-Oszillator Colpitts-Oszillator quarzstabilisiert + L Ca Cs Cb RE 2 =1/LC; C=1/(1/Ca+1/Cb), Wahl eines Quarzes mit der Schwingfrequenz . Cs zum Feinabgleich der Resonanzfrequenz Der Transistor ist in Basisschaltung geschaltet, um einen kleinen Eingangswiderstand zu erreichen. Dadurch ist die Güte, des so in Serienresonanz betriebenen Quarzes besser. Sowohl für Meißner als auch Colpitts gibt es beide Varianten Emitter- und Basisschaltungen. _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA. 8/10 Signalquellen 08.04.17 V1.0 _________________________________________________________________________________________ _ 3. Rechteckgeneratoren ( Multivibratoren ) 3.1 mit TTL-NAND Die Schaltung schwingt aufgrund der Eingangshysterese des TTL-NANDGatters mit der wenig präzisen Frequenz f 0.7/RC. Statt dem NAND-Gatter können auch Schmitt-Trigger mit invertiertem Ausgang verwendet werden. Die Frequenz ist präziser. Versuchen Sie die Berechnung der Schwingfrequenz. 3.2 Multivibrator mit OP als Schmitt-Trigger geschaltet : R2 R Ut, Uc TLevel1 t R1 C Ua TLevel2 Uc Uc f = 1/T = 1/2RCln(1+2R1/R2) 3.3 Multivibrator mit dem Präzisionstimer NE555 + 8+ R3 R1 4+ 5 R2 6 R3 3 C f = 1.44/(R1+2R2)C 2 R3 Ua 7 1 Monoflop mit Ne555 : + 8+ R3 4+ + + + 5 6 R3 3 2 Ue R3 7 Ua Ua Ue 1 _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA. 9/10 Signalquellen 08.04.17 V1.0 _________________________________________________________________________________________ _ nicht nachtriggerbar tein = 1.1RC nachtriggerbar tein = 1.1RC _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA. 10/10