Elektronik 1 Prüfung 2: 29.4.11 Name: Zeit: 30 Minuten Eigene Zusammenfassung und Taschenrechner erlaubt PC und Handy nicht erlaubt Jede vollständig richtig gelöste Teilaufgabe gibt 3 Punkte Tipps: Zuerst alle Aufgaben durchlesen und mit der einfachsten beginnen Die Teilaufgaben lassen sich unabhängig voneinander lösen. 1. Dioden-Kennlinie Von einer Diode sind bekannt: Is = 1µA, m = 1.6 und Rd = 50mΩ. a) Berechnen sie die Durchlassspannung bei 1A und den Sperrstrom bei -10V. Und um wie viel ändert die Durchlassspannung, wenn sich die Diode um 50°C erwärmt. 2. Gleichrichter-Schaltung a) Skizzieren sie den Verlauf der Ausgangsspannung Uc. Berechnen sie deren Maximalund den Minimalwert. (Die Achsen der Skizze müssen mit Zahlenwerten beschriftet werden.) 3. Signal-Gleichrichter Speisung A1 und A2 = ±15V a) Geben sie für jeden der drei Diodentypen (PIN, PN, Schottky) an, ob er für D1 und D2 im Audio-Frequenzbereich (20Hz - 20kHz) sinnvoll eingesetzt werden kann (Antworten begründen). b) Schätzen sie für D1 und D2 die erforderliche Sperrspannung und den Durchlassstrom ab (Antworten begründen). 481341336 Seite 1 / 5 H. Hochreutener, SoE@ZHAW 4. Instrumentenverstärker In Wikipedia findet man unter dem Stichwort Instrumentenverstärker auch diese Schaltung mit der zugehörigen Formel (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Instrumentenverstärker ): a) Um zu überprüfen ob die Wikipedia-Formel stimmt, soll sie mit Hilfe des Überlagerungssatzes hergeleitet werden für den Fall: U2 = 0 Leiten sie die Formel Ua = f(U1, R1, R2, Rgain) her. Tipp: An welchen Knoten im Schema ist die Spannung in diesem Fall = 0 und an welchen = U1? Zeichnen sie das im Schema oben ein. Tipp: Zeichnen sie bei allen Widerständen Spannungs- und Strompfeile ein, damit sie beim Aufstellen der Gleichungen keinen Vorzeichenfehler machen. 481341336 Seite 2 / 5 H. Hochreutener, SoE@ZHAW Musterlösung: 1. Dioden-Kennlinie Von einer Diode sind bekannt: Is = 1µA, m = 1.6 und Rd = 50mΩ. a) Berechnen sie die Durchlassspannung bei 1A und den Sperrstrom bei -10V. Und um wie viel ändert die Durchlassspannung, wenn sich die Diode um 50°C erwärmt. Durchlass: U ≈ m∙UT∙ln(I/Is) + Rd∙I = 1.6∙25mV∙ln(1A/1µA) + 50mΩ∙1A = 603mV Sperrrichtung: I ≈ -Is = -1µA Temperatureinfluss: ∆U ≈ ∆T∙(-2mV/K) ≈ -100mV 2. Gleichrichter-Schaltung a) Skizzieren sie den Verlauf der Ausgangsspannung Uc. Berechnen sie deren Maximalund den Minimalwert. (Die Achsen der Skizze müssen mit Zahlenwerten beschriftet werden.) Maximal-Wert: Ûc ≈ 24V∙√2 – 2∙0.7V = 32.5V Minimal-Wert: Ucminimum = Ûc - ∆Uc ≈ 32.5V – 4.3V = 28.2V ∆Uc = ∆Q/C ≈ IL∙∆t/C ≈ Ûc/RL∙10ms∙2/3/100µF = 4.3V Die berechneten Werte stimmen sehr gut mit obiger Simulation überein. 481341336 Seite 3 / 5 H. Hochreutener, SoE@ZHAW 3. Signal-Gleichrichter Speisung A1 und A2 = ±15V a) Geben sie für jeden der drei Diodentypen (PIN, PN, Schottky) an, ob er für D1 und D2 im Audio-Frequenzbereich (20Hz - 20kHz) sinnvoll eingesetzt werden kann (Antworten begründen). PIN: ungeeignet, da zu lange reverse-recovery-time; keine hohen Ströme und Sperrspannungen notwendig. PN: geeignet, da schnell und kleine Sperrschichtkapazität Schottky: geeignet; schnell (aber Sperrschichtkapazität grösser); tiefere Durchlassspannung verringert Fehler beim Vorzeichenwechsel, verursacht durch die endliche slew-rate von A1. b) Schätzen sie für D1 und D2 die erforderliche Sperrspannung und den Durchlassstrom ab (Antworten begründen). Sperrspannung < 15V = maximale Spannung am Ausgang von A1 Durchlassstrom < 20mA = maximaler Strom am Ausgang von A1 Effektiv sind die Werte noch viel tiefer, da sie durch die Eingangsspannung und die Widerstände begrenzt werden. Da jede beliebige Diode 15V/20mA erträgt, lohnt sich der Rechenaufwand hier nicht. 481341336 Seite 4 / 5 H. Hochreutener, SoE@ZHAW 4. Instrumentenverstärker In Wikipedia findet man unter dem Stichwort Instrumentenverstärker auch diese Schaltung mit der zugehörigen Formel (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Instrumentenverstärker ): a) Um zu überprüfen ob die Wikipedia-Formel stimmt, soll sie mit Hilfe des Überlagerungssatzes hergeleitet werden für den Fall: U2 = 0 Leiten sie die Formel Ua = f(U1, R1, R2, Rgain) her. Tipp: An welchen Knoten im Schema ist die Spannung in diesem Fall = 0 und an welchen = U1? Zeichnen sie das im Schema oben ein. Tipp: Zeichnen sie bei allen Widerständen Spannungs- und Strompfeile ein, damit sie beim Aufstellen der Gleichungen keinen Vorzeichenfehler machen. Bei den Operationsverstärkern in Gegenkopplung gilt: UR2unten = U1 und URgain +UR2unten = 0 => URgain = -U1 IR2unten = U1/R2 und IRgain = -U1/Rgain Knotensatz: IR1unten = IR2unten -IRgain = U1/R2 +U1/Rgain UR1unten = IR1unten∙R1 = U1∙R1∙(1/R2 +1/Rgain) Maschensatz: UR1oben = URgain - UR1unten = -U1 - U1 ∙R1∙(1/R2 +1/Rgain) UR1oben = -U1∙(1+ R1∙(1/R2 +1/Rgain)) IR1oben = UR1oben /R1 = -U1∙(1/R1 + 1/R2 +1/Rgain) Knotensatz: IR2oben = IR1oben+IRgain = -U1∙(1/R1 + 1/R2 +1/Rgain) -U1/Rgain IR2oben = -U1∙(1/R1 + 1/R2 +2/Rgain) UR2oben = IR2oben∙R2 = -U1∙(1/R1 + 1/R2 +2/Rgain)∙R2 = -U1∙(R2/R1+1+2∙R2/Rgain) Maschensatz: Ua = 0 + UR2oben Ua = -U1(1+R2/R1+2∙R2/Rgain) entspricht Wikipedia-Formel 481341336 Seite 5 / 5 H. Hochreutener, SoE@ZHAW