Kippgeneratoren dienen der Erzeugung von Impulsen und Pulsen, zB zur Ablenkung des Elektronenstrahls in Oszillatoren oder für Zeitgebung. Sägezahngenerator Schaltung zur Gewinnung von Sägezahnschwingungen (d. h. sägezahnförmig verlaufender Kippschwingungen), die den Kippvorgang selbsttätig wiederholt (selbstkippender S.) oder durch eine äußere Spannung (z. B. sinusförmige Wechselspannung oder Puls) gesteuert wird (fremdgesteuerter S.). Der Sägezahnverlauf entsteht meist durch Wechsel von langsamem Laden und schnellem Entladen eines Kondensators. In Abb. a wird der Kondensator C von einer Gleichspannungsquelle der Spannung Ub über den Widerstand R geladen. Sobald die Spannung an C die Zündspannung der Glimmlampe erreicht hat, zündet diese und C entlädt sich über den jetzt geringen Innenwiderstand der Glimmlampe. Die Entladung setzt wieder aus, wenn die Spannung an C die Brennspannung der Glimmlampe unterschreitet. Daraufhin wiederholt sich der Vorgang (sog. Blinkschaltung). Die Ausgangsspannung Ua hat Sägezahnverlauf: ihre Frequenz wird durch die Zeitkonstante R-C bestimmt und von Schwankungen der Betriebsspannung beeinflusst. Für große Leistung tritt an die Stelle der Glimmlampe ein Thyratron bzw. ein Thyristor, in dessen Ausgangskreis R und C liegen. Glimmlampen u. a. Gasentladungsröhren sind nur für NF brauchbar. Für höhere Frequenzen werden Halbleiterbauelemente oder Elektronenröhren als elektronische Schalter eingesetzt, die den Lade- und Entladevorgang des Kondensators steuern. So können Sperrschwinger und astabile Multivibratoren als S.en verwendet werden, wenn ihnen Kondensator-Widerstand -Glieder zur Sägezahngewinnung nachgeschaltet werden. Abb. b zeigt das Prinzip eines fremdgesteuerten S. Eine Steuerspannung bewirkt die abwechselnde Sperrung und Freigabe des Stromflusses durch ein verstärkendes Bauelement. Während der Sperrzeit wird über den im Ausgangskreis liegenden Widerstand R der Kondensator C geladen und während der Öffnungszeit schnell über das verstärkende Bauelement entladen. Sperrschwinger, engl. blocking-oscillator: zum Erzeugen angenähert rechteck- oder dreieckförmiger Impulse dienende Schaltung nach dem Prinzip des Meißnerschen Oszillators, wobei durch einen Transformator eine sehr feste Rückkopplung herbeigeführt wird. S. können ohne äußeren Anstoß selbstschwingend (als Impulsgenerator) oder impulsgesteuert (als Impulsformer) arbeiten. In Abb. a fließt bei Anlegen der Betriebsspannung ein schwacher Strom durch die Kollektorseite des Transformators Tr. In der mit der Basis des Transistors T verbundenen Transformatorwicklung wird eine Spannung induziert, die richtige Polung der Transformatorwicklung vorausgesetzt - der Basis eine negative Vorspannung erteilt. Das hat einen steigenden Strom durch Transistor und kollektorseitige Transformatorwicklung zur Folge, wodurch wiederum die Emitterspannung wächst und den Strom weiter anwachsen lässt. Gleichzeitig wird der Kondensator C geladen. Ist auf diese Weise der Sättigungsstrom erreicht. so hört die Induktionswirkung auf, der Transistor erhält keine Emitterspannung mehr und sperrt. Sobald sich der Kondensator C über den Widerstand R entladen hat, setzt der Vorgang erneut ein. Die Impulsfolgefrequenz hängt von der Zeitkonstante RC ab: die erzeugten Impulse können zB am Punkt A abgenommen werden. In Abb. b steigt mit dem Einschalten der Anodenbetriebsspannung der Anodenstrom an, über den Widerstand R fließt Gitterstrom, und der Kondensator C wird so geladen. dass das Steuergitter der Röhre Rö eine zunehmende negative Gittervorspannung erhält. Diese steigt, bis der Anodenstrom unterbrochen wird ("blocking") und die Röhre sperrt. Daraufhin entlädt sich C über R und die Transformatorwicklung. Bei einem bestimmten Wert der Gittervorspannung fließt erneut Anodenstrom, und der Vorgang wiederholt sich. Die Impulsfolgfrequenz ist wieder durch RC bestimmt, die erzeugten Impulse können ebenfalls am Punkt A abgenommen werden. Durch Zuführen von äußeren Steuerimpulsen. z. B. an die Basis des Transistors oder an das Steuergitter der Röhre lässt sich der S. leicht synchronisieren. S. werden u. a. in den Ablenkstufen von Fernsehempfängern eingesetzt. Multivibrator [Ist.. svw. Vielfachschwinger): Schaltung nach dem Prinzip eines rückgekoppelten Verstärkers mit RC-Kopplung zum Erzeugen rechteckiger Ausgangsspannungen bzw. -impulse im Frequenzbereich zwischen wenigen Hertz und einigen Megahertz. Im M. sind 2 aktive Bauelemente (Elektronenröhren, Gasentladungsröhren, Halbleiterbauelemente) so zusammengeschaltet, dass abwechselnd jeweils im Ausgangskreis des einen Strom fließt, in demjenigen des anderen nicht. Der Ausgang des M. nimmt stets einen von 2 möglichen Zuständen an (Ausgangssignal vorhanden oder nicht vorhanden, L oder 0). Man unterscheidet M.en in ihrer Funktionsweise danach, unter weichen Bedingungen das Ausgangssignal auftritt bzw. sich wiederholt. 1. Der monostabile M. oder Univibrator kippt bei Eintreffen eines äußeren Steuerimpulses aus dem Ausgangszustand in den entgegengesetzten Schaltzustand und kehrt nach einer Zeitspanne, deren Dauer nicht vom auslösenden Signal, sondern von den elektrischen Parametern der Schaltung bestimmt wird, selbsttätig in den Ausgangszustand zurück, hat also nur einen stabilen Zustand (mono). Jeder Steuerimpuls löst demnach einen Ausgangsimpuls aus. In Abb. 1 erhält der Transistor T1 über den Basiswiderstand RB1 eine negative Basisvorspannung und leitet daher; die Basis des Transistors T2 erhält über den Basiswiderstand RB2, und den zum Kollektor von T1 führenden Widerstand zunächst eine solche Basisvorspannung, dass T2 sperrt. Hebt ein der Basisvorspannung von T1 entgegengerichteter, positiver Steuerimpuls diese auf, so wird T1 gesperrt; der Kondensator CB2 wird aufgeladen. Die sich infolgedessen an der Basis des Transistors T2 einstellende Spannung öffnet T2. Über T2 fließt Strom, bis der Kondensator CB2 entladen und der Ausgangszustand wieder erreicht ist. Die Rückkopplung über CB1 begünstigt den Kipp- und Rückkippvorgang. Der nahezu rechteckige Ausgangsimpuls kann am Punkt A abgenommen werden. Der monostabile M. wird vor allem als Impulsformer eingesetzt (vgl. Impuls), zB wenn unabhängig von Form und Amplitude der Eingangsimpulse untereinander völlig gleiche Ausgangsimpulse benötigt werden. 2. Der bistabile M., lautmalend (etwa wie deutsch Klipp-Klapp). auch Flip-Flop bzw. nach den Konstrukteuren ECCLES-JORDAN-Schaltung genannt, kippt ebenfalls bei Eintreffen eines Steuerimpulses in den jeweils entgegengesetzten Schaltzustand, verharrt aber in diesem, bis der nächste Impuls ihn zurückkippt. Er kann zwei stabile Zustände (bi) einnehmen. In Abb. 2 werden den Steuergittern der Röhren (Trioden) Rö1 und Rö2 Steuerimpulse gleichzeitig so gerichtet zugeführt, dass sie die mittels des Katodenwiderstands Rk gewonnene negative Gittervorspannung vergrößern. Im Anfangszustand möge Rö1 sperren, Rö2 dagegen für Anodenstrom geöffnet sein. Ein Steuerimpuls wirkt sich auf die sperrende Röhre nicht aus, vergrößert aber die negative Gittervorspannung von Rö2. Dadurch sinkt der Anodenstrom von Rö2 und wegen des nunmehr geringeren Spannungsabfalls an Ra2 steigt die Spannung zwischen den Punkten Y und Z. Die negative Gittervorspannung von Rö1 verringert sich, und durch diese Röhre beginnt Anodenstrom zu fließen. Wegen des steigenden Spannungsabfalls an Ra1 sinkt die Spannung zwischen den Punkten X und Z, und die negative Gittervorspannung von Rö2 wächst weiter. Dies setzt sich fort, bis Rö1 vollen Anodenstrom führt, Rö2 hingegen sperrt. Beim nächsten Steuerimpuls erfolgt ein Rückkippen, und der Vorgang beginnt von neuem. Werden die Elektronenröhren durch Transistoren oder z. B. durch Kaltkatodenröhren ersetzt, geschehen Kippen und Rückkippen entsprechend. Der bistabile M. wird in seiner Schaltung häufig variiert, zB mit getrennten Eingängen für Kippen und Rückkippen versehen. Eine Impulsfolge, die (wie in der Abb. 2) beiden aktiven Bauelementen gleichzeitig über den Eingang E zugeführt wird, löst Ausgangsimpulse der halben Impulsfolgefrequenz aus; sie können am Punkt A abgenommen werden. Diese Untersetzung lässt sich durch nachgeschaltete weitere bistabile M.en fortsetzen. Erhält jedes aktive Bauelement einen bes. Eingang, dann kann der bistabile M. durch 2 getrennte Impulsfolgen gesteuert werden. Die eine schaltet ihn in den einen, die andere in den zweiten stabilen Zustand. Die Widerstände R1, R2, Rg1, Rg2, dienen zusammen mit Rk der Einstellung der richtigen, auch von der Betriebsspannung Ub abhängigen Gitterspannung, die Kondensatoren C1 und C2 trennen den Eingang für Gleichstrom von den aktiven Bauelementen, lassen aber die Impulse passieren. - Der bistabile M. ist, da er einen von 2 Zuständen (z. B. als 0 oder L interpretiert) speichern und Ausgangssignale in Abhängigkeit vom Eingangssignal weiterleiten kann, eine der wichtigsten Grundschaltungen der elektronischen Datenverarbeitungstechnik. Er wird ferner für den Aufbau von Zählschaltungen und Frequenzteilern verwendet. 3. Der astabile M. erzeugt ohne Zuführung äußerer Steuerimpulse selbsttätig eine nahezu rechteckige Ausgangsspannung. Ihre Zerlegung in Sinusschwingungen (vgl. Schwingung) ergibt ein sehr oberwellenreiches, aus vielen Einzelschwingungen zusammengesetztes Spektrum (daher stammt die Bezeichnung M.). Abb. 3 zeigt eine von zahlreichen möglichen Schaltungsvarianten. Trotz völlig symmetrischen Aufbaus ist wegen der unvermeidlichen Streuung der Bauelementedaten eine völlige elektrische Symmetrie nicht zu erreichen. Angenommen, der rot gekennzeichnete Stromkreis des Transistors T2 habe im Anfangszustand einen etwas höheren Widerstand als der entspr. Stromkreis des Transistors 1. Dann ist beim Einschalten der Strom über T1 und den Kollektorwiderstand RC1 stärker als derjenige über T2. Durch das Einschalten gelangt ein positiver Spannungsstoß über C, an die Basis von T2 und sperrt diesen. Der Kondensator C1 entlädt sich über den Widerstand RB2., die positive Spannung an der Basis von T2 wird abgebaut, und schließlich beginnt T2 erneut zu leiten. Damit gelangt über den Kondensator C2 ein positiver Spannungsstoß an die Basis des Transistors T1 und sperrt ihn. Diese Vorgänge wiederholen sich, solange die Betriebsspannung anliegt. Die Frequenz der Ausgangsspannung wird durch die Kondensatoren C1 und C2 sowie durch die Widerstände RB1 und RB2 bestimmt. Je nach deren Wahl erreicht man einen symmetrischen oder unsymmetrischen Spannungsverlauf. Werden dem astabilen M. äußere Steuerimpulse zugeführt, dann kann er mit einer gegebenen Frequenz oder einem ganzzahligen Teil oder Vielfachen davon synchronisiert werden, Sonderformen des astabilen M., zB das Phantastron, enthalten nur eine Mehrgitter-Elektronenröhre, zB eine Pentode statt 2 Transistoren. Astabile M.en werden als Erzeuger für Rechteckspannungen oder oberwellenreiche Schwingungen (z.B. in der Meßtechnik) angewendet.