Dienstag, 29. Mai 2012 20:30 Uhr Trio Comet Lutz Koppetsch, Saxophon Regine Schmitt, Violine Alexander Schimpf, Klavier Extinction Tales Stefan J. Hanke Gespräche über die Einsamkeit (2009) für Altsaxophon, Violine und Klavier "Sehr weit und karg, mit rauer Schönheit" - an solch einem Ort lauscht man einem Gespräch, das beständig um die Einsamkeit kreist. Drei Protagonisten unterhalten sich erkennbar über das gleiche Thema, greifen wechselseitig Motive auf, und führen sie zu eigenen Schlüssen. Sie treffen sich an bestimmten Punkten, sind durch einen gemeinsamen harmonischen Raum verbunden; und doch bleiben sie letztlich einsam, versuchen nicht zu einer übereinstimmenden Aussage, oder gar Lösung zu finden. Am Ende des kurzen, von heller Melancholie durchdrungenen Stückes scheint man nur dem Ausschnitt einer Unterhaltung beigewohnt zu haben, die wohl irgendwann enden wird – allerdings ohne ein Ziel gefunden zu haben. Stefan Johannes Hanke wurde 1984 in Regensburg geboren. Von 2004 bis 2008 studierte er Komposition bei Prof. Heinz Winbeck in Würzburg. Nach einem 6-monatigen Studienaufenthalt an der "Cité des Arts" in Paris (Stipendium des Freistaats Bayern), folgte ein Aufbaustudium bei Prof. Manfred Trojahn in Düsseldorf. Bereits während des Studiums gewann er Preise, unter anderem beim Kompositionswettbewerb der Münchner Symphoniker 2007, und schrieb zahlreiche Aufträge, z.B. für den "Heidelberger Frühling" 2007, das "ADEvantgarde Festival" 2007 und 2009, die "association éOle / Toulouse", das Mainfranktheater Würzburg und den Deutschen Musikrat. Derzeit arbeitet Stefan Johannes Hanke an Aufträgen für die Staatsoper Hannover (Kinderoper nach dem Märchen "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren") und die Hannoversche Gesellschaft für Neue Musik (Stück für Violine und Klavier). Er lebt, liebt, arbeitet, isst, trinkt und schläft als freischaffender Künstler in Düsseldorf. Selkis Riefling Trio für Violine, Altsaxophon und Klavier (2012) UA Selkis Riefling wurde 1983 in Darmstadt geboren und spielt seit ihrem 7. Lebensjahr Geige. Als 12-jährige begann sie mit dem Komponieren und erhielt drei Jahre später ihren ersten Kompositionsunterricht bei Cord Meijering. Im Jahr 2000 wurde sie Preisträgerin des Bundeswettbewerbes "Schüler Komponieren". 2002 nahm sie ihr Kompositionsstudium bei Theo Brandmüller und ein Geigenstudium bei PierreEric Monnier in Saarbrücken auf. Kompositorische Anregungen erhielt sie u.a. von Toshio Hosokawa und Moritz Eggert. 2003 war sie Stipendiatin der "Da Ponte-Stiftung". Seit 2005 studiert sie Violine in der Klasse von Prof. Christoph Schickedanz an der Hamburger Musikhochschule. Ihre Werke wurden u.a. beim SR-Festival "Musik im 21.Jahrhundert" und bei den "Tagen für Neue Musik" in Darmstadt aufgeführt. Aufnahmen liegen beim Hessischen und Saarländischen Rundfunk vor. Robin Hoffmann ähnlich (2011-12) für Violine, Altsaxophon und Klavier UA Drei äußerst un-ähnliche Instrumente werden auf eine Zählzeit gezwungen. Dabei ist ihre Artikulation hochgradig individualisiert. Komponiert wird ein einziger Violine-Saxophon-Klavier-Klang, der aus stetig im Übergang befindlichen Klangpartikeln zusammengesetzt ist. Jene bewegen sich auf einer gedachten Skala von „identisch“ - „ähnlich“ - „entfernt verwandt“, ohne die Extremwerte konfrontativ gegenüberzustellen. Stattdessen ähneln sich die Klangsegmente in der Wahrnehmung unentwegt an, obwohl sie in allem Denkbaren unterscheidbar sind. Auch die Zählzeiten verlieren in diesem Stück an Festigkeit und schwanken. Die Metronom-Angaben lassen sich alle von ••= 84 ableiten. ähnlich entstand im Auftrag des Trio Comet (Violine: Regine Schmitt, Saxophon: Lutz Koppetsch, Klavier: Alexander Schimpf), das auch die Uraufführung am 10. Mai 2012 im Kulturspeicher Würzburg bestritt. Robin Hoffmann, geboren 1970 in Gadderbaum (Bielefeld), studierte an der Folkwang-Hochschule in Essen Komposition bei Nicolaus A. Huber. Seine künstlerische Ausbildung im Hauptfach Gitarre absolvierte er bei Prof. Michael Teuchert an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt Main, in zeitgenössischer Kammermusik bei Bernhard Kontarski. Parallel hierzu nahm er Kompositionsunterricht bei Claus Kühnl. Zudem besuchte er das Seminar für Musikerzieher, im Hauptfach Gitarre bei Thomas Bittermann, an Dr. Hoch's Konservatorium, Frankfurt. Heute lebt Hoffmann als freischaffender Komponist und Gitarrist in Frankfurt/Main und ist seit 2005 Dozent für Musiktheorie an der dortigen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Er tritt als Komponist für diverse Instrumental- und Vokalformationen sowie als Interpret eigener Werke auf. Seine künstlerische Tätigkeit umfasst die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern, Literaten und Tänzern, Arrangements für diverse Rockbands und experimentelle Improvisation; zuletzt auch aktiv als Sprecher/Lauterzeuger (Gastmusiker bei Klangforum Wien und Ensemble Modern). Aufführungen und Uraufführungen fanden in diversen Ländern Europas statt sowie in Japan, USA und Australien auf Festivals wie dem Warschauer Herbst, ECLAT Stuttgart, den Wittener Tagen für neue Kammermusik, KLAPSTUK Leuven, open Systems, Essen, Kryptonale Berlin, UltraSchall Berlin, Klangaktionen München, nova música, Aveiro oder dem Stockholm New Music Festival. Robin Hoffmann arbeitete mit namhaften Interpreten zusammen wie Tabea Zimmermann, Christian Dierstein, Nikola Lutz, Michael M. Kasper, Sebastian Berweck, dem Ensemble Modern, dem Klangforum Wien, dem composers slide quartet, den Neuen Vocalsolisten Stuttgart oder dem Ensemble Atmosphere. Robin Hoffmann ist Mitbegründer und zurzeit erster Vorsitzender der Frankfurter Gesellschaft für Neue Musik. Rüdiger Clauß Tan co'met (2011) für Violine, Altsaxophon und Klavier Das Stück ist im Ganzen eine Rhapsodie mit Elementen des Tango argentino, dessen typische Rhythmen häufig in der linken Hand des Klaviers auftauchen. Es gibt zwei Hauptmotive, aus denen sich quasi alles entwickelt, das ist die Tonfolge: kleine Sekunde und kleine Terz (auch in den Umkehrungen) sowie absteigende Chromatik. Um den Spielern die Möglichkeit zu geben, sich auch als Solisten zu präsentieren, gibt es für jeden eine Kadenz gegen Ende des Stückes. Rüdiger Clauß wurde 1968 in Ludwigshafen geboren. Er begann im Alter von 6 Jahren mit dem Klavierspiel, später folgten Cello- und Saxophonunterricht. Er studierte Cello bei Professor Wolfgang Boettcher in Berlin, gefolgt vom Eintritt in die Akademie der Berliner Philharmoniker (Karajan- Stiftung). Dort hatte er Unterricht bei Jörg Baumann. Seine erste Stelle bekam er als 1. Solocellist in der königlichen Philharmonie Flandern im Jahr 1994, bevor er zwei Jahre später in derselben Position an das Opern- und Museumsorchester Frankfurt wechselte, wo er noch heute spielt. Erste Kompositionen waren die Kammeroper "das verräterische Herz" , das im Jahr 2000 an der Oper Frankfurt im Foyer uraufgeführt wurde. Es folgten einige Kammermusikstücke und ein Cellokonzert, dessen letzte Aufführung im März diesen Jahres mit dem Komponisten als Solisten in Frankfurt stattfand. András Hamary Extinction Tales (2009) für Violine, Altsaxophon und Klavier Das Stück basiert auf der gleichnamigen Erzählung von T.C. Boyle. Es geht um die Ausrottung bestimmter Tierarten, wie z.B. des Menschen. Ich werde einen kurzen Abschnitt im Konzert vorlesen. Das Werk hat 6 Sätze die nahtlos ineinander übergehen András Hamary wurde 1950 in Budapest geboren. Nach Studien am Bartók-Konservatorium und an der Musikakademie „Ferenc Liszt” wurde er als Schüler von Hans Leygraf an der Musikhochschule Hannover zum Konzertpianisten ausgebildet. Meisterkurse besuchte er bei Alfred Brendel, Géza Anda, Nikita Magaloff und Yvonne Lefébure. Als Pianist errang er u.a. den Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preis in Berlin und den 1. Preis des Internationalen Debussy-Wettbewerbes in Saint-Germain-en-Laye, Paris. Seit 1970 führten ihn Konzertreisen in viele europäische Länder, in die USA, nach Mexiko und Korea. In seinem Repertoire, das von Bach bis zur neuen Musik reicht, nehmen Mozart, Schubert und Debussy eine herausgehobene Stellung ein. Seit 1986 hat er eine Professur für Klavier und Kammermusik an der Hochschule für Musik in Würzburg inne. Die Fünf Orchesterstücke „Timor - Fragmente zur Angst”, noch während seines Kompositionsstudiums bei Milko Kelemen geschrieben, trugen ihm den Kompositionspreis der Stadt Stuttgart ein. Seit Ende der siebziger Jahre entstanden Kompositionen für die verschiedensten Gattungen, darunter die Oper „Seid still”, eine Auftragskomposition der 2. Münchener Biennale und die Performance „Der Welt Lohn”, komponiert für die 200-Jahresfeier des Würzburger Mainfrankentheaters. Als Dirigent (Studium bei Thomas Ungar in Stuttgart) widmete er sich - im Gegensatz zu seiner pianistischen Tätigkeit - ausschließlich der neuen Musik. Mit dem „ensemble avance”, eine Formation junger Musiker für die Interpretation zeitgenössischer Musik, das er in Stuttgart gründete, machte er zahlreiche Rundfunkaufnahmen und Uraufführungen renommierter Komponisten. Bei der 1. Münchener Biennale erhielt er als Dirigent der Oper „Bremer Freiheit” von Adriana Hölszky den BMW-Musiktheaterpreis für die beste Musikalische Leitung. Weitere Auszeichnungen: 2. Preis der Internationalen ViolaForschungsgesellschaft Salzburg (für „Grauzonen”); Auszeichnung beim Internationalen Kompositions-Wettbewerb „Karlheinz Stockhausen” in Bergamo (für die 13 Klavieretüden); Stipendien der Heinrich Strobel-Stiftung, der Kunststiftung Baden-Württemberg und des Landes Niedersachsen. Trio Comet Die Besetzung Saxophon, Violine, Klavier ist Programm: das Ungewohnte, das Neue, das noch zu Entdeckende sind die Basis, auf der das "Trio Comet" sich bewegt. Keines der drei in ihrem Fach erfolgreichen Ensemblemitglieder möchte die traditionelle klassische Musik missen, möchte sich gar lossagen vom jeweiligen Wirken in solistischem Konzertbetrieb, Orchesterspiel oder Lehre. Im Gegenteil: gerade die Konfrontation von Tradition mit Moderne, die Freude am schon Existenten und die Neugier auf noch zu Erschaffendes ist der Motor für die Arbeit der drei Musiker. Seit 2009 finden sie sich projektweise zusammen, um eigens für das Trio komponierte Musik zu erarbeiten. Die direkte Zusammenarbeit mit Nachwuchskomponisten steht im Vordergrund; durch Aufführung und Aufnahme der neuen Stücke soll nach und nach ein Repertoire für diese ungewöhnliche Besetzung sowie ein angemessenes Podium für die jungen Komponisten geschaffen werden. Lutz Koppetsch, Saxophon Preise und Auszeichnungen unter anderem beim ARD-Musikwettbewerb und beim Deutschen Musikwettbewerb; ECHO-Klassik-Preisträger; CDAufnahmen bei MDG, Sony Classical und Spektral Records; Gastmusiker bei Ensemble Modern, WDR-Sinfonieorchester, Essener Philharmoniker; Studien in Paris und Amsterdam. Professor für Saxophon an der Hochschule für Musik Würzburg. Regine Schmitt, Violine Nach Stationen an den Opernhäusern Hamburg und Wiesbaden heute Mitglied des Museumsorchesters Frankfurt. Meisterklassendiplom an der Hochschule für Musik Würzburg. Alexander Schimpf, Klavier Preis des Deutschen Musikwettbewerbs 2008, 1.Preise im „Beethoven-Klavierwettbewerb Wien“ 2009 und „Cleveland International Piano Competition“ 2011. Ausbildung in Hannover, Dresden und bei Bernd Glemser in Würzburg. Ausgedehnte Konzerttätigkeit und Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Würzburg. Ihre Rainer Rubbert und Martin Daske BKA-Theater Mehringdamm 34 10961 Berlin Kartentelefon: 030 - 20 22 007