“De la musique avant toute chose” Paul Verlaine Franz Schubert Streichtrio B-Dur D471 (1797 – 1828) - Allegro Claude Debussy Sonate für Flöte, Viola und Harfe (1862 – 1918) - Pastorale - Interlude - Final 2 Andreas Zurbriggen Niemandsrose für Streichtrio, Flöte (*1986) und Harfe Auftragswerk ***** Jacques Ibert Entr’acte für Flöte und Harfe (1890 – 1962) Jean Cras (1879 – 1932) Quintette pour harpe, flûte, violon, alto et violoncelle - Assez animé Animé Assez lent sans traîner Très animé Andreas Zurbriggen (*1986) Niemandsrose für Streichtrio, Flöte und Harfe (2014) Uraufführung Weißt du, der Raum ist unendlich, weißt du, du brauchst nicht zu fliegen, weißt du, was sich in dein Aug schrieb, vertieft uns die Tiefe. (Ausschnitt aus dem 1963 publizierten Gedichtband Die Niemandsrose von Paul Celan) Das Stück Niemandsrose, dessen Titel auf einen Gedichtband von Paul Celan rekurriert, verliert sich in musikalischer Leichtigkeit, weist jedoch zugleich eine innige vorwärtsdrängende Kraft auf, welche die Dramaturgie des Stückes bestimmt. Vom Idiom her nimmt es Bezug auf frühere Werke des Komponisten, auf eine musikalische Sprache, in der verspielte Elemente noch unverblümt ihren Platz zugestanden bekamen. Niemandsrose wurde im Auftrag des Ensembles Lumino geschrieben. Nach dem Kompositionsstudium bei Daniel Glaus an der Hochschule der Künste Bern und weiterführenden Studien in Musikwissenschaft und Geschichte an der Universität Bern lebt Andreas Zurbriggen als freischaffender Komponist in Saas-Fee. Das junge Ensemble Lumino vereint fünf aussergewöhnliche Musiker verschiedener Herkunft, die in dieses Ensemble ihre reichhaltigen Erfahrungen als Kammermusiker und Solisten einbringen. In vielerlei Hinsicht öffnet das „Ensemble Lumino“ neue Dimensionen der Kammermusik. Die besondere Besetzung des Quintetts mit Zupf-, Blas- und Streichinstrumenten bietet dem Konzertbesucher ein vielfältiges Klangerlebnis. Das Ensemble Lumino möchte dem Publikum vor allem Kompositionen des 19. Jahrhunderts näher bringen und so mit ihnen in eine farbenreiche Klangwelt des Impressionismus eintauchen. Der Spannbreite der gespielten Werke beschränkt sich beim Ensemble jedoch nicht nur auf Kompositionen des 19. Jahrhunderts, sondern es sollen auch Werke des 20. und 21. Jahrhunderts interpretiert werden, die das unerschöpfliche Klangspektrum dieser Formation ausloten können. Die Neue Musik soll auch durch die Zusammenarbeit mit jungen, ambitionierten KomponistInnen gepflegt und gefördert werden. In diesem Sinne will das Ensemble Auftragskompositionen bei jungen schweizer KomponistInnen – wie beispielsweise mit Andreas Zurbriggen – in Auftrag geben. Franz Schubert (1797 - 1828) Streichtrio in B-Dur D471 Franz Schubert hat in den Jahren 1816/17 zwei Streichtrios geschrieben, von denen das erste in B-Dur, D 471, unvollendet blieb: an seinen vollständigen ersten Satz, Allegro, schließen sich 39 Takte eines unvollendeten Andante an. Fragmente sind in Schuberts Gesamtwerk ja nichts Ungewöhnliches – die “Unvollendete” Sinfonie und der Quartettsatz in c-Moll sind die bekanntesten Beispiele. Claude Debussy (1862-1918) Sonate for Flute Viola and Harp (1915) Die Sonate für Flöte, Viola und Harfe ist ein farbiges, tänzerisches Werk in ungewohnter Besetzung und wird als ein Meisterwerk angesehen, durch welches viele andere Komponisten beeinflusst wurden. Die Stimmung ist gleichzeitig süss und melancholisch, es wirkt jedoch an machen Stellen seltsam wegen seiner komplexen Harmonien, der Struktur und diverser Spielanweisungen. Debussy hatte einen Zyklus von sechs Sonaten im Sinn «Six Sonates pour divers instruments», wovon er nur drei realisieren konnte, bevor er 1918 verstarb: eine Cellosonate, eine Violinsonate und die Sonate für Flöte, Viola und Harfe. Jacques Ibert (1890 –1962) Entr'acte für Flöte und Harfe (1937) Der französische Komponist Jacques Ibert studierte unter anderem bei Gabriel Fauré. Seine Werke sind stilistisch keiner eindeutigen Richtung zugehörig, lassen aber auch Beeinflussung durch den Impressionismus sowie den Neoklassizismus eines Igor Strawinsky erkennen. Dieses kurze aber geniale ‚Entr’acte‘ ist eines der meist bekanntesten Werke von ihm und zeigt seine Liebe zur spanischen Literatur und Musik auf. Das Stück zeigt einen atemlos, wirbelnden Tänzer, inspiriert von Flamenco-Gitarrenmusik, der hin und wieder zu einer Variation des Themas improvisiert.