Die Tierwelt im südlichen Afrika - pratsch

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Die Tierwelt im südlichen Afrika
Südafrika ist mit Recht stolz auf sein reiches Naturerbe, das in den zahlreichen Naturreservaten und National Parks sorgfältig geschützt wird.
Das Land ist Heimat für mehr als 300 Säugetierarten, mehr als 500 Vogelarten, mehr als 100 Reptilienarten sowie für unzählige
Insektenspezies.
Nicht alle Tiere sind leicht zu beobachten. Abgesehen davon, dass viele Arten nachtaktiv sind, spielen Jahreszeit, Ort, Witterung und natürlich
auch der Zufall eine Rolle. Wer Tiere beobachten und fotografieren will, braucht stets Geduld und Zeit, und darüber hinaus lichtstarke FotoObjektive mit langen Brennweiten.
Antilopen
Antilopen gehören zur grossen Gruppe der Hornträger (Bovidae). Im Gegensatz zu den Geweihträgern (Cervidae) tragen sie ihre Hörner ihr
Leben lang und werfen sie niemals ab. Bei den meisten Arten tragen nur die Männchen die Stirnwaffe. Bei einigen Arten haben jedoch beide
Geschlechter Hörner. Antilopen sind besonders im Kruger Park aber auch in allen anderen Wildreservaten sehr zahlreich vertreten. Allein von
den anmutigen Impalas (oben), der am meisten verbreiteten Art, gibt es ungefähr 100.000 Exemplare. Daneben kann man die sprungstarken
Kudus (Mitte) beobachten, die mühelos über 2,50 Meter hohe Zäune springen können oder die etwas "anrüchigen" Wasserböcke (unten rechts),
deren Fleisch einen ranzigen Geschmack annimmt, sobald sie älter als drei Monate sind. Das schützt sie relativ gut vor Verfolgung durch
Raubtiere. Auch die inzwischen seltene Kuhantilope (unten links) mit ihren seltsam geformten Hörnern ist in vielen Parks wieder heimisch
gemacht worden.
Büffel
Die grösste Büffelpopulation, insgesamt rund 15.000 Tiere, findet man im Kruger National Park. Hier können grosse Herden von mehreren
hundert Büffeln beobachtet werden. Um der Sonnenhitze zu entgehen, grasen die Tiere vorwiegend in den kühlen Morgen- und Abendstunden
oder auch nachts. Sie suhlen sich auch äusserst gern im Schlamm und bilden so eine undurchdringliche Schutzschicht gegen Mücken und
andere Insekten auf ihrer Haut.
Sowohl männliche als auch weibliche Büffel tragen Hörner. Die der Bullen sind allerdings wesentlich grösser und enden in breiten
Verknorpelungen. Bei älteren Tieren schliessen sich diese Verknorpelungen auf der Stirn.
Büffel sind normalerweise recht friedliche Tiere, sie können jedoch sehr aggressiv werden, wenn sie sich bedroht fühlen. Es wird berichtet,
dass angeschossene Büffel einen Bogen schlugen, dem Jäger auflauerten und ihn dann angriffen.
Elefanten
Die Beobachtung einer Elefantenherde gehört zu den Highlights einer Reise. Die massigen Tiere sind bis zu 4 Meter hoch und bringen bis zu 6
Tonnen Gewicht auf die Waage. Allein ihr Herz wiegt 25 Kilo. Elefanten sind damit die grössten Landsäugetiere auf der Erde.
Die Dickhäuter leben rein vegetarisch. Täglich verschlingen sie etwa 300 Kilogramm Laub und anderes Grünzeug. Ist ein Baum zu hoch, wird er
auch schon mal umgeknickt oder ausgerissen. Elefanten trinken rund 200 Liter Wasser pro Tag. Elefanten leben in Sippenverbänden von 6 bis
200 Tieren. Das Leittier ist stets weiblichen Geschlechts. Die jungen Bullen werden im Alter von 12 bis 15 Jahren, mit Einsetzen der
Geschlechtsreife, aus den Herden vertrieben. Sie schliessen sich dann kleinen "Junggesellenherden" an. Die Tragzeit der Kühe beträgt 22
Monate. Kälber müssen etwa vier Jahre lang gesäugt werden. Auch wenn Elefanten im Grunde recht friedlich sind, so können Muttertiere jedoch
äusserst gefährlich werden, wenn sie das Wohl ihrer Kälber in Gefahr sehen.
Wildparks: Am besten geeignet für die Elefanten Beobachtung ist der Kruger Park, wo rund 8000 Exemplare leben. Etwa 500 Elefanten leben im
Addo Elephant Nationalpark bei Port Elizabeth. Grosse Elefantenpopulationen findet man zudem im Hwange Nationalpark, Zimbabwe, im Chobe
Nationalpark, Botswana, im Caprivi, Namibia, sowie im Etosha Nationalpark, ebenfalls Namibia.
Flusspferde
Flusspferde, in Südafrika "Hippos" genannt, gehören zu den am meisten gefürchteten Wildtieren. Jedes Jahr werden im südlichen Afrika mehr
Menschen von Hippos getötet als von allen anderen Tieren zusammen. Die bis zu 2 Tonnen schweren und 4 Meter langen Säuger sind zwar
Vegetarier und ernähren sich ausschliesslich von Gras. Sie achten jedoch streng darauf, dass niemand in ihr Revier eindringt. Geschieht dies
dennoch, so drohen Sie zunächst durch ein "Gähnen". Reagiert der Eindringling nicht darauf, so greifen sie meist ohne weiteres Zögern an.
Besonders gefährdet sind kleinere Boote, die von Flusspferden mühelos umgekippt werden können. Angesichts der rasiermesserscharfen
Schneidezähne der Tiere sind die Überlebenschancen dann gering.
Geparden
Der Gepard ist das schnellste Landtier überhaupt. Messungen ergaben, dass er Sprintgeschwindigkeiten von bis zu 114 km/h erreichen kann.
Der Gepard überwältigt seine Beute nach einer kurzen Hetzjagd, wäre aber nicht in der Lage, ein anderes Tier über längere Strecken zu Tode zu
hetzen.
Geparden gelten als Sichtjäger und können daher am ehesten morgens oder am späten Nachmittag bei der Jagd beobachtet werden. Wenn sie
ihre Beute erlegt haben, sind sie oft einige Zeit völlig ausser Atem, und da sie darüber hinaus die schwächsten aller Raubkatzen sind, kann es
leicht geschehen, dass ihnen ihre Beute von grösseren Raubtieren weggeschnappt wird.
Giraffen
Giraffen sind in vielen Nationalparks Südafrikas anzutreffen, und es ist immer wieder schön anzusehen, wie die riesigen Tiere in ihrem
wiegenden, fast zeitlupenartigen Gang durch den Busch wandern.
Giraffen gelten als die grössten Landtiere der Welt. Ausgewachsene Bullen erreichen eine Grösse von nahezu 6 Metern bei einer Schulterhöhe
von über 3 Metern. Die auffällig gemusterten Tiere sind Baumäser. Fast den ganzen Tag lang sind sie mit der Nahrungssuche beschäftigt. Sie
wandern von Baum zu Baum und reissen kleine Zweige und Blätter ab. Ihre bevorzugte Speise ist das Laub der dornigen Akazienbäume. Zum
Trinken müssen Giraffen ihre Vorderbeine sehr weit auseinanderspreizen. In dieser Position werden sie oft Beute von Löwen, gegen die sie sich
ansonsten durch kräftige Schläge mit ihren langen Beinen recht gut verteidigen können.
Wildparks: Giraffen gibt es im Kruger Park, im Umfolozi Game Reserve, im Mkuzi Game Reserve, im Pretorius Game Reserve und in Etoscha
(Namibia).
Krokodile
Die Zahl der Krokodile im Kruger Nationalpark wird auf 3000 geschätzt. Ebenso hoch ist die Zahl im St. Lucia Wetland Park. Mehrere Arten sind
vertreten, am häufigsten aber das Nilkrokodil, das bis zu 6 Meter lang werden kann. Zur Fortbewegung im Wasser dient den Tieren ihr kräftiger
Schwanz. An Land nutzen sie die ebenfalls kräftig entwickelten Beine, mit denen sie ihre massigen Körper jederzeit pfeilschnell durch
Uferschlick und Morast bewegen können.
Krokodile gehen gewöhnlich nur im Schutz der Dämmerung auf Jagd. Die Tiere ernähren sich, solange sie klein sind, vorwiegend von Würmern,
Käfern und Krebsen. Später ergänzen Fische, Wasservögel und mittelgrosse Säuger die Liste ihrer Beutetiere.
Löwen
Das Beobachten eines Löwenrudels gehört zu den ersehnten Höhepunkten eines jeden Besuchs in einem der Wildreservate. Besonders den
tolpatschig herumtollenden Jungtieren kann man stundenlang zuschauen und dabei leicht vergessen, wie gefährlich diese Raubkatzen einmal
werden können.
Löwen wiegen bis zu 200 Kilogramm. Beim Angriff können sie Geschwindigkeiten von 50 km/h erreichen und bis zu 12 Meter weit springen. Sie
reissen fast ausschliesslich pflanzenfressende Huftiere. Nachdem sie ein Beutetier erlegt haben, verzehren sie gewöhnlich zuerst die
Eingeweide. Erst danach machen sie sich über das Fleisch her. Das Jagen geschieht nahezu immer durch weibliche Tiere. Dennoch erhalten die
männlichen Tiere stets den "Löwenanteil" an der Beute.
Wildparks: Am besten für die Löwenbeobachtung geeignet ist der Kgalagadi Transfrontier Park in der Kalahari. An zweiter Stelle ist der Kruger
Park zu nennen, an dritter Stelle der Etoscha Park. Löwen gibt es ferner im Umfolozi Wildreservat in Natal, im kleinen Soetdoring Game Reserve
bei Bloemfontein, im ebenfalls kleinen Krugersdorp Game Reserve bei Johannesburg sowie in vielen anderen Wildparks.
Schlangen
In allen Regionen Südafrikas gibt es verschiedene Schlangenarten. Die meisten sind ungiftig und harmlos, einige wenige Arten sind dagegen
giftig.
Die Kap-Kobra rechts gehört zu den gefährlicheren Arten. Ihr Biss verursacht Muskellähmung sowie Atemstillstand und schliesslich
Herzversagen. Man erkennt die Schlange an ihrem abgeplatteten Hals. Wird sie gestört, so richtet sie ihren Oberkörper auf und nimmt eine
Drohhaltung ein.
Die Wahrscheinlichkeit, ein solches Reptil zu sehen, ist allerdings gering, denn Schlangen ergreifen schon - mit Ausnahme der Puffotter - bei
geringsten Bodenerschütterungen die Flucht.
Zebras
Das auffällige Streifenmuster der Steppenzebras ist bei jedem Tier unterschiedlich gezeichnet. Die Mitglieder einer Sippe können sich dadurch
an ihren Streifen erkennen. Obwohl das Muster aus geringer Entfernung betrachtet recht auffällig ist, so sind die Tiere aus grösserer
Entfernung gerade durch ihre Streifen sehr gut getarnt. Das Muster bietet also auch einen gewissen Schutz vor Raubtieren, denn besonders für
Löwen sind Zebras eine bevorzugte Beute.
Bemerkenswert ist das Gruppenverhalten der Zebras. Die Tiere leben in kleinen Sippenverbänden von bis zu 20 Mitgliedern, angeführt von einem
Leithengst. Die Familien bleiben normalerweise über viele Jahre zusammen. Geht ein Tier verloren, so wird es von der Gruppe oft tagelang
gesucht.
Wildparks: Zebras kann man in Südafrika gut im Kruger Park, im Kgalagadi Transfrontier Park in der Kalahari oder in den Natal Reservaten
Umfolozi / Hluhluwe und Mkuzi beobachten.
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