Wohltätigkeitsprojekte unter der Teilnahme der deutschen Partner laufen weiter Im Rahmen der seit langem bestehenden Partnerschaft übergab der BRK-Kreisverband Erlangen-Höchstadt der Wladimirer Rot-Kreuz-Organisation für die städtischen Krankenhäuser „Awtopribor“ und „Totschmasch“ weiche Augenlinsen für alleinstehende ältere Menschen, die eine derartige Hilfe in erster Linie benötigen. Die Zusammenarbeit der Rot-Kreuz-Organisationen von Erlangen und Wladimir besteht schon seit über zehn Jahren. Die deutsche Seite half noch in den Zeiten der Perestrojka und schickte nach Wladimir humanitäre Hilfe in Form von Medikamenten, Kleidung und Geräten. Später begann eine neue Etappe der Zusammenarbeit, als gemeinsame Projekte ins Leben gerufen wurden. Dank dem Projekt „Ambulante Hilfe“ erhielten fast 1.000 ältere und behinderte Menschen Wladimirs in schwierigen Lebensumständen die notwendige medizinische und psychologische Hilfe.. Das Erste-Hilfe-Projekt ermöglichte es, über 4.000 Menschen unterschiedlichen Alters die Grundkenntnisse der Ersten Hilfe beizubringen, die bei Verletzungen, Vergiftungen und Unfällen notwendig sind. Die Schule Nr. 16 in Wladimir nahm daran sehr aktiv vier Jahre lang teil. Die Deutschlehrerin, Irina Smirnowa, absolvierte gemeinsam mit ihren Schülern einen dreimonatigen Erste-Hilfe-Kurs und bildete dann andere Schüler aus. Es wurden öffentliche Unterrichtsstunden gegeben, aber auch Seminare, Praktika und Probeevakuierungen durchgeführt. Danach konnten die Schüler die erworbenen Kenntnisse in der Praktik nutzen, als sie Erste Hilfe in der Stadt leisten mussten. Im Rahmen der Partnerschaft wurde einige Jahre lang ein Hospiz betrieben, eine ambulante Hauspflege für schwerkranke Krebspatienten. Medikamente und ärztliche Hilfe wurden von der Stadt Wladimir bezahlt, das BRK schickte Arznei und bezahlte die Krankenschwestern. Sehr wichtig dabei, dass beide Seiten bei ihrer Arbeit die Grundsätze des Roten Kreuzes beachteten: Menschlichkeit, Unparteilichkeit und Neutralität. Nun wurde ein neues Projekt ins Leben gerufen. Es sieht die Leistung von humanitärer Hilfe in akuten Fällen für Wladimirer Krankenhäuser vor. Vor kurzem kamen künstliche Linsen aus Erlangen an, die Patienten mit dem Krankheitsbild Kristall-Linse implantiert werden können. „Eine künstliche Linse des Auges kosten ziemlich viel, zuwischen 5.000 und 12.000 Rubel“, sagt der Leiter der Augenabteilung, Sergej Kornew. Für einige Patienten ist es zu teuer und sie verzichteten früher auf die notwendige Operation. Die Linsen des deutschen Herstellers „Amo“ sind von hoher Qualität, weich und elastisch. Sie ermöglichen die Durchführung einer Operation auf dem Stand der Technik, wobei kaum merkbare Schnitte bis 2,5 mm gemacht werden. Moderne Linsen passen für das Auge besser, bringen deswegen seltener Nachteile, d.h. man kann die Zeit im Krankenhaus verkürzen und die Heilung gelingt schneller. Schon arbeiten unsere Augenärzte mit den Linsen des BRK. Einer der ersten Patienten war Wjatscheslaw Schilzow aus Wladimir mit der Pflegestufe II. Für ihn kam die Hilfe gerade rechtzeitig, weil er nur noch ein Auge hat, und das war durch den grauen Star geschädigt. „Wichtig ist, dass die Hilfe diejenigen bekommen, die sie am meisten brauchen und zwar Patienten aus Heimen, Kriegsveteranen und verwaiste Kinder“, sagt die Vorsitzende des Roten Kreuzes in Wladimir, Irina Sokolowa. „Es ist einfacher, die ganze Menschheit zu lieben, als einen konkreten älteren Menschen, der sein Haus allein nicht verlassen oder nicht mehr selbst einkaufen gehen kann, um notwendige Arzneien oder eine Augenlinse zu kaufen.“ Laut Irina Sokolowa wird das Projekt zur Leistung von humanitärer Hilfe fortgesetzt. Und alle, die Interesse an die Mitgliedschaft im Roten Kreuz haben, sind herzlich eingeladen, sich im Rot-Kreuz-Zentrum in der Gorkijstraße 58a zu melden. Autorin: Irina Ignatowa, Wedomosti (Wladimirer Nachrichten) Photo: Irina Sokolowa und die Krankenschwester Tatjana Kasjonnowa übergeben einer Patienten eine Augenlinse vom Bayerischen Roten Kreuz.