Es war ein Artikel des Komponisten Arnold Schönberg, der 1933 zu

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Philharmonie Südwestfalen spielt auch Alban Vergs Sonate op. 1:
Haydns Militärsinfonie und der erste „Hit“ von Brahms
Siegen. Drei sehr unterschiedliche Kompositionen sind beim Konzert der
Südwestfälischen Philharmonie am Freitag, 23. November, ab 20 Uhr im
Apollo-Theater, Morleystraße 1, zu erleben. Was sie verbindet, ist eine
Stadt: Wien.
Seine 100. Sinfonie komponierte Joseph Haydn im Jahr 1794 (108
wurden es insgesamt). Da war der Wiener Meister schon ein berühmter
Mann, vor allem in London, wo dieses Werk, das auch als
„Militärsinfonie“ bekannt ist, uraufgeführt wurde. Der Londoner Morning
Chronicle berichtete damals: „Zugabe! Zugabe! Zugabe! erscholl es
von jedem Platz. Selbst die Damen wurden ungeduldig. Es ist das
Anrücken zum Gefecht, der Marsch der Männer, das Geräusch des
Ladens, der Donner des Beginns, das Klirren der Waffen, das Stöhnen
der Verwundeten und das, was man als das höllische Gebrüll des
Krieges bezeichnet – nur Haydn allein konnte es ausführen, er allein
hat bislang dieses Wunder erwirkt.“
Der Titel „Militärsinfonie“ bezieht sich auf den zweiten und vierten Satz,
in denen durch Einsatz von Pauke, Triangel, Becken und Großer
Trommel die Assoziation einer Militärkapelle entsteht. Der zweite Satz
enthält zudem ein Trompeten-Signal.
Dieser Musik-Typus entstand nach 1720 als Folge mehrerer
Türkenkriege Venedigs und Österreichs, war beeinflusst von den
Militärkapellen der türkischen Fußtruppen.
Bei der Londoner Uraufführung allerdings war für das Publikum die
Assoziation mit den kriegerischen Auseinandersetzungen Frankreichs
näher als die historische Rückbetrachtung auf die Türken; in London
lebten damals zahlreiche französische Flüchtlinge.
Wer bei Arnold Schönberg nur an Zwölftonmusik denkt, denkt zu kurz.
Schönberg hatte als Wissenschaftler, Lehrer und Komponist einen
gewaltigen Einfluss. Es war ein Artikel Schönbergs, der 1933 zu einer
gründlichen Neubewertung, ja fast zu einer Neuentdeckung des als
„Klassizisten“ verkannten Johannes Brahms führte. Der gleiche Arnold
Schönberg setzte 1937 das Brahms’sche Klavierquartett g-Moll für
großes Orchester – also genau jene Komposition, die den Ruhm des
28-jährigen Brahms in Wien („Beethovens Nachfolger!“) begründet
hatte. Schönberg war vor allem fasziniert vom sinnlichen Moment der
Brahms-Musik, von ihrem dunklen Timbre, ihrer Terzen- und
Sextenseligkeit in verführerischen harmonischen Verläufen.
Alban Berg war ein glühender Verehrer seines Lehrers Schönberg, was
in seiner Sonate op. 1 deutlich zu hören ist. Diese Sonate repräsentiert
sehr typisch den stilistischen Ansatz der Zweiten Wiener Schule, deren
Mittelpunkt Arnold Schönberg im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts
war.
Der Dirigent Noam Zur ist seit 2001 ein gern gesehener Gast auf
Konzert- und Opernbühnen in ganz Europa, in Südafrika und
Südamerika. Er arbeitete als musikalischer Assistent von Pierre Boulez
und war bis 2010 Erster Kapellmeister am Essener Aalto Theater.
Karten (19-33 Euro, ermäßigt 11-25,50 Euro) gibt es an der Apollo-Theaterkasse (Di-Fr. 1319 Uhr, Sa. 10-14 Uhr sowie eine Stunde vor der Vorstellung), an den Vorverkaufsstellen
oder online: www.apollosiegen.de. Telefonische Kartenbestellung sind während der
Theaterkasse-Öffnungszeiten möglich: 02 71 / 77 02 77-2.
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