Beispielprojekt für die Erhaltung landwirtschaftlicher Nutzflächen in der Stadt Linz, mit besonderen Bezug auf den Stadtteil Urfahr; Katastralgemeinde Pöstlingberg Beispiel eines Regionalprojektes Ein Projekt von: Stefan Mühlberger Schablederweg 44 4040 Linz Unterrichtsgegenstand: HLFS St. Florian 5A-Jahrgang Ausbildungsschwerpunkt Projekt und Regionalmanagement Lehrpersonen: DI Dagmar Thaller DI Hannes Hohensinner 1 Stefan Mühlberger Inhaltsverzeichnis: 1. Einleitung 2. Auszug aus dem Örtlichem Entwicklungskonzept der Stadt Linz; Stadtteil Urfahr 3. Allgemeines Linz a. Stadtteil Urfahr; Katastralgemeinde Pöstlingberg 4. Auszug aus dem Flächenwidmungsplan 5. Mein Projekt a. Ausgangssituation b. Ziele c. Arbeitspakete d. Umsetzung e. Konkrete Umsetzung 2 Stefan Mühlberger Einleitung: Wir beschäftigten sich im Unterrichtsgegenstand Projekt und Regionalmanagement mit dem Österreichischen Entwicklungskonzept und Leader Regionen. Nach einem theoretischen Input bekamen wir die Aufgabe, ein eigens Beispielprojekt für ein Leader Projekt durchzuführen. Nach längerer Überlegung kam mir die Idee mich mit diesem Thema zu befassen. Da mein Wohnort am Pöstlingberg, am Stadtrand von Linz liegt und wir selbst von der Versiegelung von Grünflächen betroffen sind, kam mir die Idee ein Projekt über die Erhaltung der Grünflächen am Stadtrand von Linz zu erstellen. Dieses Beispielprojekt soll Anregungen für eine konkrete Umsetzung bezüglich diesem Themas bieten und zum Nachdenken über die Problematik anregen. 3 Stefan Mühlberger Auszug aus dem ÖEK der Stadt Linz: PROBLEM ZIEL MASSNAHME Dörflich geprägte Strukturen am Erhaltung der Bausubstanz Ausweisung als “schützenswerter alter Dorfkern” Siedlungsrand mit und Sicherung des dörflich landschaftlich reizvollem geprägten Charakters im Umfeld wie im Bereich des Bereich um den Kokoweg. Kokoweges stehen in Konflikt im Plan zum Siedlungskonzept. Berücksichtigung klimatologischer Aspekte bei künftiger Nutzung (siehe Plan zum Siedlungskonzept). mit starkem Baulanddruck an Freihalten der unmittelbar an den dörflich ge- den umliegenden prägten Bereich angrenzenden Flächen nördlich Grünlandflächen. und südlich der Harbacher Straße sowie am Dießenleitenbach z.B. durch Ausweisung einer Schutzzone im Bauland oder Regelung im Bebauungsplan. Bebauung nur unter dem Gesichtspunkt der Eingliederung in die überwiegend dörfliche Struktur. Erfüllung vielfältiger Reduktion von Förderung eines Sanften Tourismus. Nutzungsansprüche (Wohnen, Nutzungskonflikten im Erhaltung des denkmalgeschützten Bereiches des Fremdenverkehr, Kultur, Bereich des Denkmalschutz) am Pöstlingbergensembles. Pöstlingberg führen zu Attraktivierung der Nutzungskonflikten. Nutzung der Pöstlingbergbahn. Pöstlingberges. Sicherung eines ausreichenden kulturellen Angebotes und der Erholungseinrichtungen. Vermeidung großflächiger Nutzungsstrukturen. Sicherung des Orts- und Landschaftsbildes. 4 Stefan Mühlberger Auf Grund exponierter Lagen Sicherung des ungestörten Vermeidung weiterer Bebauung der vorgelagerten besteht Baulanddruck im Blickes zum Pöstlingberg Anschluss an das derzeit und der vorgelagerten gewidmete Bauland in Richtung Hänge. Hänge des Pöstlingberges. Festlegung absoluter Siedlungsgrenzen (siehe Plan zum Siedlungskonzept). der Hänge und um den Pöstlingberg als auch entlang der Pöstlingbergbahn. Erhöhter Platzbedarf im Bereich Bedachtnahme auf einen Bei Realisierung der Nordumfahrung Urfahr der geplanten 4. Donaubrücke geringen Flächen- Bedachtnahme auf die Belange des Hoch- auf Grund des Baues der verbrauch bei der wasserschutzes, des Naturschutzes und des Tunneleinfahrt der geplanten Realisierung des Tunnel- Landschaftsbildes. Nordumfahrung Urfahr im portals der geplanten Bereich des Naturschutzgebietes Nordumfahrung Urfahr. “Urfahrwänd”. LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT PROBLEM ZIEL Flächen, die sich für die landwirtschaftliche Produktion besonders eignen, sind auf Grund der naturräumlichen Situation nur im Osten von Linz – Nord vorhanden. Erhalt von großflächigen, unbelasteten und unzerschnittenen Flächen mit Böden guter Bonität für eine ökologisch verträgliche Landwirtschaft. Festlegen von landwirtschaftlichen Starker Baulandbedarf im Linzer Zentralraum und Wunsch nach Wohnen im Grünen führt zum Rückdrängen der Landwirtschaft, Siedlungsdruck im Bereich des Urfahraner Grüngürtels. Erhalt zusammenhängender landwirtschaftlicher Flächen im Urfahraner Grüngürtel mit ihren Landschaftsstrukturen (v.a. Streuobstbestände im Nahbereich der Höfe und gliedernde Elemente zwischen den Feldern und Wiesen). Erhalt von landwirtschaftlich genutzten Flächen Im Stadtgebiet ist in Teilbereichen bei der Bewirtschaftung des Waldes neben der Nutzfunktion insbesondere die Naturschutzfunktion zu beachten. MASSNAHME Vorrangflächen im Bereich Kalkgruberweg (Abgrenzung im Plan zum Freiraumkonzept). insbesondere dort, wo sie eine besondere Bedeutung als Grünzug, zur Stadtbelüftung und für das Landschaftsbild haben Sicherung des Urfahraner Grüngürtels Eine Abgrenzung bestimmter Bereiche innerhalb des Urfahraner Grüngürtels als mögliche Landschaftsschutzgebiete ist noch auszuarbeiten. Sicherung der naturnahen Ausrichten der Waldbewirtschaftung in den Wälder – meist abgegrenzten Bereichen bodensaurer Buchenwald nach der Erfordernissen des Naturschutzes - in ihrer Bedeutung für den Naturschutz. Vermeiden von intensiven forstwirtschaftlichen 5 Stefan Mühlberger Bewirtschaftungsformen im gesamten Teilraum. Prüfung des Schutzes folgender Wälder als Naturschutzgebiet oder Naturwaldreservat Umsetzung des Waldentwicklungskonzeptes der Naturkundlichen Station. Im Stadtgebiet ist in Teilbereichen bei der Bewirtschaftung des Waldes neben der Nutzfunktion insbesondere die Erholungsfunktion zu beachten. Gut erreichbare Wälder sollen in ihrer Erholungsfunktion gestärkt werden. Ausrichten der Waldbewirtschaftung im Bereich entlang der Pferdeeisenbahnpromenade auch nach den Erfordernissen der Erholungssuchenden anbieten von zusätzl. Infrastruktur im angeführten Bereich. 6 Stefan Mühlberger Allgemeines zu Linz Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich und mit 189.845 Einwohnern nach Wien und Graz die drittgrößte Stadt der Republik Österreich. Die Stadt ist Zentrum des oberösterreichischen Zentralraums und hat eine Fläche von 96,048 km². Linz ist eine Statutarstadt und somit sowohl Gemeinde als auch Bezirk. Linz liegt im östlichen Oberösterreich und erstreckt sich auf beiden Seiten der Donau. Die Stadt befindet sich im flachgeländigen Linzer Becken und grenzt im Westen an den Kürnberger Wald sowie das fruchtbare Eferdinger Becken. Nördlich der Donau grenzt die Stadt an die sanften Hügel des Mühlviertels. Die östliche Stadtgrenze ist durch die Donau markiert. Die Traun mündet 7 km südöstlich des Stadtzentrums in die Donau und markiert die innerstädtische Grenze zum größten Stadtteil Ebelsberg. Südlich der Stadt beginnt das Alpenvorland. Flächengliederung: Von den rund 96 km² Stadtfläche sind 47,7 % Grünland, 7,4 % Gewässer, 11,9 % machen Verkehrsfläche aus und 32,9 % sind Bauland. Stadtgliederung Folgend eine Aufzählung der 9 Stadtteile mit den dazugehörigen 36 statistischen Stadtbezirken: Innenstadt: Altstadtviertel, Rathausviertel, Kaplanhofviertel, Neustadtviertel, Volksgartenviertel, Römerberg-Margarethen Waldegg: (1873 eingemeindet) Freinberg, Froschberg, Keferfeld (als einziges 1939 eingemeindet), Bindermichl, Spallerhof, Wankmüllerhofviertel, Andreas-Hofer-Platz-Viertel Lustenau: (1873 eingemeindet) Makartviertel, Franckviertel, Hafenviertel St. Peter (1915 eingemeindet, zugleich Stadtteil und statistischer Bezirk) Kleinmünchen: (1923 eingemeindet) Kleinmünchen, Neue Welt, Scharlinz, Bergern, Neue Heimat, Wegscheid, Schörgenhub Ebelsberg: (1938 eingemeindet, zugleich Stadtteil und statistischer Bezirk) Urfahr: (1919 eingemeindet) Alt-Urfahr, Heilham, Hartmayrsiedlung, Harbachsiedlung, Karlhofsiedlung, Auberg 'Pöstlingberg:' (1919 eingemeindet) Pöstlingberg, Bachl-Gründberg 7 Stefan Mühlberger St. Magdalena: (1938 eingemeindet) St. Magdalena, Katzbach, Elmberg Etwas abweichend davon gliedert sich die Stadt grundbücherlich in 13 Katastralgemeinden: Ebelsberg, Katzbach, Kleinmünchen, Lustenau, Mönchgraben, Pichling, Posch, Pöstlingberg, St. Peter, Ufer, Urfahr, Waldegg, Wambach. Stadtteil Pöstlingberg: Pöstlingberg ist ein Stadtteil im Norden von Linz, er umfasst die statistischen Bezirke Pöstlingberg und Bachl-Gründberg. Der Stadtteil Pöstlingberg liegt nördlich der Donau im Westen der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz und grenzt im Norden an die Nachbargemeinden Lichtenberg und Kirchschlag bei Linz, im Osten und an die Stadtteile St. Magdalena und Urfahr im Süden an den Stadtteil Innenstadt und im Westen an die Nachbargemeinden Gramastetten und Puchenau. Die größte durchgängige Ausdehnung des Stadtteiles von Osten nach Westen beträgt rund 4,7 Kilometer, von Norden nach Süden rund 6 Kilometer. Die Gesamtfläche aller statistischen Bezirke des Stadtteils Innenstadt beträgt 7,99 Quadratkilometer. Der Grünlandanteil beträgt in etwa 6,57 Quadratkilometer, welcher etwa einem Drittel der Grünlandfläche des südlichsten Stadtteiles Ebelsberg ausmacht. In diesem Stadtteil leben laut Volkszählung 1999 4.826 Einwohner, dies entspricht 604 Einwohner pro km². Dieser Stadtteil ist einer der am ländlichsten geprägten von Linz und außerdem ein großer touristischer Anziehungspunkt von Linz. In diesem Gebiet gibt es noch einige landwirtschaftliche Betriebe, die die landwirtschaftlichen Flächen bewirtschaften und pflegen. Daher ist die Erhaltung der ländlich geprägten Stadtrandzonen für die Stadt Linz besonders wichtig. 8 Stefan Mühlberger Auszug aus dem Flächenwidmungsplan: In der Ansicht der derzeitigen Flächenwidmung kann man grob erkennen, dass grün und hellbraun eingezeichnete Flächen Grünflächen sind. Diese Flächen werden zum Teil noch landwirtschaftlich genützt, aber auch als Park,- und Freizeitflächen. Die grün markierten Flächen stellen eine besondere Widmung im Grünbereich dar, dies sind so genannte Grünzugflächen. Diese Flächen wurden bereits von der Stadt Linz zum Erhalt der Grünflächen am Stadtrand geschaffen. Als Grünzug gewidmete Flächen dürfen in keiner Weise mehr verbaut werden, oder der vorhandene Grünraum zerstört werden. Die Rot und Violett eingezeichneten Flächen stellen verbaute Gebiete dar. 9 Stefan Mühlberger Meine Projektidee: Mein Projekt beschäftigt sich mit der Erhaltung der landwirtschaftlich genutzten Flächen bzw. mit Grünflächen die als Freizeitflächen in der Stadt Linz dienen. Besonderen Bezug nehme ich hierbei im Stadtteil Urfahr gelegen sind und an die Leader Region Urfahr West angrenzen. Ich möchte mit meinem Projekt Möglichkeiten aufzeigen, die dazu dienen sollen landwirtschaftliche Betriebe am Stadtrand von Linz zu erhalten und so gepflegte Grünraumflächen für die Bevölkerung zu erhalten. Ausgangssituation: Der Stadtteil Urfahr, hier vor allem die nördlichen beziehungsweise östlichen Bereiche, ist noch sehr stark von landwirtschaftlich genutzten bzw. Grünflächen gesäumt. Doch diese Flächen sind stark im Schrumpfen begriffen. Vor allem die Katastralgemeinde Pöstlingberg ist zu einem sehr beliebten Wohnviertel mutiert. Die vorhandene Stadtnähe, aber trotzdem eine gewisse ländliche Idylle sorgen für immer weitere Verbauung der Grünflächen. In den letzten Jahren wurden viele zuvor genutzte landwirtschaftliche Flächen von Reihenhausanlagen und Einfamilienhäusern abgelöst. Somit geht in diesem Stadtteil der noch vorhandene ländliche Flair verloren. Ziele: Erhaltung der land,- und fortwirtschaftlich genutzten Flächen Erhaltung der landwirtschaftlichen Betriebe am Stadtrandgebiet Betriebskonzepte zum Erhalt der Betriebe Information an die Bürger über Wichtigkeit der Landwirtschaft Daraus resultierend gepflegter Stadtrand Tourismus mit Landwirtschaft verbinden Flächenwidmung keine Flächenumwidmung, keine neuen Bauprojekte auf landw. Flächen Anreize an Betriebe von Stadt Linz; „Spezialförderung“ 10 Stefan Mühlberger Umsetzung: Ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung dieses Projektes wurde folglich schon von der Stadt Linz geleistet, nämlich die Einführung der bereits oben angeführten Grünzugsflächen. Diese Flächen bleiben dem Stadtteil in ihrer derzeitigen Form erhalten und dürfen nicht mehr baulich verändert werden. Viele landwirtschaftliche Betriebe sind sehr klein strukturiert und werden im Nebenerwerb geführt. Für diese Betriebe wären spezielle Betriebskonzepte wie „Schule am Bauernhof, Mostheurige oder ähnliches nötig“ um wieder mehr Wertschöpfung aus dem Kulturgut zu gewinnen. Doch vielen Landwirten wird es auch von der Bevölkerung nicht leicht gemacht, zum Beispiel wenn Geruch von Tieren oder Wirtschaftsdünger in der Luft liegt, gibt es massive Beschwerden von den Anrainern, hierfür müsste man die Bevölkerung speziell über die Wichtigkeit der Landwirtschaft im Allgemeinem und im besonderen für die Stadtrandpflege informieren. Denn ohne der Landwirtschaft würden diese Flächen zusehends verwildern und keine Erholungsmöglichkeit mehr bieten. Von der Gemeinde müsste eventuell über spezielle Fördermöglichkeiten für die Landwirte nachgedacht werden, da sie ja für die Gemeinde sehr wichtige Leistungen erbringen und somit helfen viel Geld für Grünraumpflege zu sparen. Wichtig wäre eine Beratung der Landwirte, die sie über mögliche besondere Betriebszweige und Erhaltungsmöglichkeiten informieren würde. Der Leitspruch zur Erhalt der Grünraumflächen lautet vorrangig: Nur mit Landwirten ist einen günstige, gepflegte Grünraumfläche am Stadtrand möglich!! Konkrete Umsetzung: Konkret möchte ich einen Arbeitskreis bilden, der sich mit dieser Thematik im genannten Bereich beschäftigt. Dieser Arbeitskreis müsste aus Landwirten, Anwohnern und politischen Vertretern bestehen. Dieser Arbeitskreis müsste an die Stadt Linz herantreten um oben genannte Maßnahmen einzuführen. Weiters müsste eine Informationsveranstaltung stattfinden, wo die Interessengruppen informiert werden und über mögliche Umsetzungsmöglichkeiten und Chancen beraten werden. 11 Stefan Mühlberger