Eine christliche Gemeinde im Bereich des Kastells Kaiseraugst (Castrum Rauracense) Obwohl die römischen Herrscher anderen Kulten, Religionen eher gleichgültig gegenüber standen, gab es schon unter Kaiser Nero 64 n.Chr. erste Christenverfolgungen. Auslöser war wohl, wie auch bei anderen Verfolgungen, dass Christen den römischen Göttern nicht opferten. Das bedeutete im Sinne der römischen Staatsmacht, dass Christen den römischen Staat ablehnten. Unter dem römischen Kaiser Diokletian (284-305 n.Chr.) wurde die Krise des römischen Reiches gar als Strafe der Götter angesehen und die Christen verfolgt. Nur wenige Jahre später jedoch, 313 n. Chr., gab Kaiser Konstantin einen amtlichen Erlass, ein Edikt heraus, der die Religion der Christen duldete. Am Ende des 4. Jahrhunderts verbot Kaiser Theodosius (379 – 395 n. Chr.) alle heidnischen Kulte. Das Christentum wurde Staatsreligion. Im 4. Jhd. war die Römerstadt Augusta Raurica schon weitgehend aufgegeben. Das Lebenszentrum lag nun im Kastell am Rheinufer. Dort wurde ein silberner Fingerring mit einem Christusmonogramm gefunden. Ein Monogramm ist ein Namenszeichen, welches aus Autor: Rolf den Anfangsbuchstaben von Vor-Brokatzky und Nachnahmen bestehen kann. Auf dem Ring sind in Spiegelschrift die lateinischen Buchstaben „P“ und „X“ zu sehen. Im griechischen Alphabet bedeuten diese Buchstaben „Ch“ und „R“; das sind die Anfangsbuchstaben des Namens Christus. Zudem wurden im Kastell an der Rheinufermauer die Grundmauern einer Taufkirche entdeckt. Auch Fundamente einer christlichen Kirche wurden unter der heutigen Kirche in Kaiseraugst gefunden. Eine Urkunde nennt den Namen des Vorstehers der christlichen Gemeinde im Bereich des Kastells in Augst: Justinian. Der soll sogar Leiter aller umliegenden christlichen Gemeinde gewesen sein. Er trägt den Titel Bischof von Augst und Basel. Bis ins 7.Jhd. sind keine Namen mehr bekannt, dann Bischof Ragnachar. Der zog aus dem Gebiet des Kastells, das langsam zerfiel, nach Basel um. Auf dem Münsterhügel entstand dann zur Jahrtausendwende eine große Bischofskirche, das Münster in Basel. Mit dem Umzug des Bischofs von Augst nach Basel verlor die Siedlung am Rhein ihre Bedeutung und Basel am Rheinknie wurde die wichtigste Stadt. Aufgabe: Legt eine Zeitleiste an zur Geschichte des Christentums, beginnt mit der Zeitenwende: Geburt des Jesus von Nazaret, Verfolgungen, Toleranzedikt, Staatsreligion, Justinian, Ragnachar, Münsterbau in Basel, dann älteste Urkunde der Kirche eures Heimatortes, weitere euch wichtige Daten. Kreismedienzentrum Lörrach Autor: Hansjörg Noe