ADJEKTIV und Partizip I

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ADJEKTIV , PARTIZIP I und PARTIZIP II
Auch beim Adjektiv sind bei attributiver Verwendung die Flexionsendungen stark vereinfacht.
Eine Ausnahme gibt es noch bei den Maskulin-Formen Singular.
Nom.
Akk./Dat.
de ool(e) Mann ; een oolen M. 1) // de ool(e) Froo ; een(e) ool(e) Froo
den oolen Mann ; een(en) oolen M. // de ool(e) Froo ; een(e) ool(e) Froo
Bei sächlichen Substantiven:
dat grode Kind ; een grod(et) Kind
Im Plural ’e’ im Auslaut meistens gesetzt : ole Keerls ; veele Froons ; annere Kinner [ männl. Endg. ]
de olen Keerls ; de veelen Froons ; de annern Kinner [ weibl. Endg. ]
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Einige Adjektive können wie im HD auch nur adverbial gebraucht werden :
gau (schnell) ; drock (eilig) ; hild (eilig,drängend) ; minn (wenig), mall ( schlecht/schlimm ) u.aa.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die Steigerung ( Komparation ) entspricht der im HD :
groot
-grotter
-an´t grottsten / up't grottst
deep - deeper
- - an´t deepsten / up´t deepst
In attributiver Verwendungen werden die entsprechenden Endungen angehängt
und beim Superlativ an´t bzw. up't weggelassen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Das Partizip I gleicht - anders als im HD - genau dem Infinitiv des Verbs und steht ohne
spezifische Endungen. ( Über Partizip II s. Verben ! ) ( Wegfall von 'e' u. 'd' durch Endsilbenreduktion )
Es wird nur attributiv verwendet, aber seltener als im HD ( vgl. 'Satz und Satzgefüge' ! )
de snack-en Kerl
der sprech-end-e Mann
de snacken Kerls
die sprechenden Männer
ohnweten Tüüg
unwissendes Zeug (d.h. Geschwafel) u. aa.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Beim Partizip II werden höchstens abgeleitete Formen attributiv verwendet, zumal viele
Partizip II-Formen sowohl dem Infinitiv als auch der Partizip I-Form entsprechen.
De Steen is runnerfullen
De runnerfullen Steen leeg up'n Bodden.
Dat Book worr vun jem lesen/lest.
nicht möglich :
Dat lesen/lest Book…..
evtl. möglich : Dat dörlesen/dörlest Book……
am ehesten :
Dat vum jem dörlesen/dörlest Book…..
[ s. hierzu auch bei G30.doc ( 'Satz- u. Satzgefüge' ) und bei G6_7.doc ( 'Verb' , S. 22 ! ]
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------1)
G.F. Meyer ( Unsere plattd. Muttersprache ) u. Klook/Viechelmann ( plattd. Spraakbook ) geben
-en als die gängige starke Flexionsendung für Nominativ Singular an. Lindow, Möhn u. aa.
stattdessen -e als häufigste Endung.
Nach Grimme ( S. 61 ) ist die -er – Endung untergegenagen nun durch die Akkusativ-Endung ersetzt.
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Einige Adjektive werden gebildet durch Einfügung eines
freegeven
vergeten
-r- in Infinitivformen :
- freegevern ( freigiebig )
- vergetern ( vergeßlich )
nadenken - nadenkern ( nachdenklich )
trüchhol(l)en - trüchhollern ( zurückhaltend ) u. aa.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Der hd. Suffix -isch entspricht im ND wohl -sch , wobei die konkreten Anwendungsfelder
differieren.
spreken : spreeksch ( Gesprächig, redselig ) ; snacken : snaaksch ( verwirrt, verrückt ) ,
Buuk : buuksch ( Völlegefühl haben ) ; Muul : muulsch ( maulig ) ; plietsch ( gewitzt ;; politisch )
stuurköpsch : dickköpfig , widerspenstig,
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Im ND. gibt es viele Komposita-Bildungen, die besonders bildhaft sind :
suurmuulsch : mürrisch scheefbeent : krummbeinig ; suurpöötsch : mißmutig ;
daalohrig : verzagt ; hochkrööpsch : arrogant/hochnäsig , balkendüster : stockfinster ,
boomstill : äußerst still
u. aa
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